
Militärmanöver Sapad 2025: Deutschland hat auf die Entsendung von Militärbeobachtern verzichtet.
Vom 12. bis 16. September 2025 fand in Weißrussland die gemeinsame Übung „SAPAD 25“ (Westen 2025) zusammen mit den russischen Streitkräften statt. Deutschland hatte – trotz vorliegender Einladung – auf die Entsendung von Militärbeobachtern verzichtet, wie es im „Wiener Dokument von 1990“ ausdrücklich vorgesehen ist. Stellt sich die Frage, ob diese deutsche Entscheidung politisch klug und militärisch sinnvoll ist.
Das Wiener Dokument von 1990
Vor der Darstellung und Bewertung von „SAPAD 25“ und der Entscheidung Deutschlands, keine Militärbeobachter zum Manöver zu entsenden, ist es wichtig, sich mit den relevanten Passagen des „Wiener Dokuments“ von 1990 vertraut zu machen.
Das Wiener Dokument ist ein zentrales, politisch bindendes Übereinkommen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), das 1990 verabschiedet wurde, um die militärische Transparenz und das Vertrauen zwischen den Staaten in Europa zu stärken. Es enthält Maßnahmen zum Informationsaustausch über Streitkräfte, zur Benachrichtigung über militärische Aktivitäten sowie zur Vermeidung militärischer Zwischenfälle und wurde seit seiner Verabschiedung mehrfach ergänzt und aktualisiert, zuletzt 2011.
Das Dokument verfolgt das Ziel, das Vertrauen zwischen den OSZE-Mitgliedsstaaten durch eine Erhöhung der Transparenz militärischer Aktivitäten zu stärken. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Austausch von Informationen:
Jährlicher Austausch detaillierter Informationen über Streitkräfte, deren Stationierung und Hauptwaffensysteme.
- Benachrichtigung und Beobachtung:
Verpflichtung zur Benachrichtigung über militärische Aktivitäten wie größere Übungen oder Truppenbewegungen.
- Vertrauensbildung:
Vereinbarungen zur Stärkung der Kontakte zwischen Militärangehörigen und die Möglichkeit gegenseitiger Besuche von Beobachtern.
- Konfliktprävention:
Mechanismen zur Vermeidung von Zwischenfällen und zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses.
Im Absatz BEOBACHTUNG BESTIMMTER MILITÄRISCHER AKTIVITÄTEN heißt es wörtlich:
(45) Die Teilnehmerstaaten werden Beobachter aus allen anderen Teilnehmerstaaten zu den folgenden anzukündigenden militärischen Aktivitäten einladen:
(45.1) – zum Einsatz von Truppenformationen der Landstreitkräfte* der Teilnehmerstaaten in ein und derselben Übungsaktivität, die unter einheitlicher Führung, selbständig oder kombiniert mit etwaigen Teilen von Luft- oder Seestreitkräften, durchgeführt wird;
(45.2) – zum Einsatz von Streitkräften in einer amphibischen Landung oder in einer Fallschirmlandung von Luftlandekräften in der Anwendungszone für VSBM;
(45.3) – im Falle des Einsatzes von Truppenformationen der Landstreitkräfte der Teilnehmerstaaten in einer Verlegung von außerhalb der Anwendungszone für VSBM zu Ankunftspunkten innerhalb der Zone, oder von innerhalb der Anwendungszone für VSBM zu Konzentrationspunkten in der Zone, um an einer anzukündigenden Übungsaktivität teilzunehmen oder konzentriert zu werden, zur Konzentration dieser Kräfte. Kräfte, die in die Zone verlegt worden sind, werden allen Bestimmungen der vereinbarten vertrauens- und sicherheitsbildenden Maßnahmen unterliegen, wenn sie ihre Ankunftspunkte verlassen, um innerhalb der Anwendungszone für VSBM an einer anzukündigenden Übungsaktivität teilzunehmen oder um konzentriert zu werden.
(45.4) Die oben angeführten Aktivitäten werden der Beobachtung unterliegen, wenn die Stärke des eingesetzten Personals 17.000 Mann erreicht oder überschreitet, außer im Falle einer amphibischen Landung oder einer Fallschirmlandung von Luftlandekräften, die dann der Beobachtung unterliegen werden, wenn die Stärke des eingesetzten Personals 5.000 Mann erreicht oder überschreitet.
(46) Der Gastgeberstaat wird die Einladungen zum Zeitpunkt der Ankündigung auf diplomatischem Wege an alle anderen Teilnehmerstaaten schriftlich übermitteln. Der Gastgeberstaat ist derjenige Teilnehmerstaat, auf dessen Territorium die angekündigte Aktivität stattfinden wird.
(47) Der Gastgeberstaat kann einige seiner Verantwortlichkeiten als Gastgeber an einen anderen Teilnehmerstaat delegieren, der die militärische Aktivität auf dem Territorium des Gastgeberstaates durchführt oder an ihr beteiligt ist. In derartigen Fällen wird der Gastgeberstaat die Aufteilung der Verantwortlichkeiten in seiner Einladung zur Beobachtung der Aktivität angeben.
(48) Jeder Teilnehmerstaat kann bis zu zwei Beobachter zu der zu beobachtenden militärischen Aktivität entsenden.
Die Übung „SAPAD 2025“
„Sapad 2025“ war ein Manöver der russischen und belarussischen Streitkräfte, das im Landesinneren von Belarus durchgeführt wurde. Das Manöver findet turnusmäßig alle vier Jahre statt. Am „Sapad“-Manöver im Jahr 2021 – also noch vor Beginn des Ukrainekrieges – sollen nach russischen Angaben ca. 200.000 Soldatinnen und Soldaten teilgenommen haben.
„Sapad-2025“ ist deutlich kleiner ausgefallen als die Übungen von 2017 oder 2021. Im Januar 2025 hatte Weißrussland angekündigt, an dem diesjährigen Manöver sollten etwa 13.000 Streitkräfte teilnehmen. Im Mai hatte die Regierung diese Zahl jedoch nach unten korrigiert und bekanntgegeben, die Zahl auf 7.000 Soldaten zu reduzieren und das Manöver von der Westgrenze ins Landesinnere zu verlegen, um Spannungen mit NATO und EU zu verringern.
Russland hatte zu den beteiligten eigenen Kräften keine offiziellen Angaben gemacht. Nach unbestätigten Meldungen sollen neben russischen und belarussischen Soldaten auch einige Einheiten aus Bangladesch, Burkina Faso, Kongo, Mali, Indien, Iran, Niger, Volksrepublik China, Kasachstan, Tadschikistan, Vietnam und anderen befreundeten Ländern teilgenommen haben..
Die Bundeswehr ging davon aus, dass an dem Manöver etwa 13.000 Soldaten in Belarus und weitere 30.000 auf russischem Gebiet beteiligt sein werden.
Nach Aussage von Experten bestand neben der deutlich geringeren Truppenstärke ein weiterer Unterschied zu den früheren „Sapad“-Manövern darin, dass diesmal offenbar keine Streitkräfte aus dem Kaliningrader Gebiet beteiligt waren. Damit waren die Sorgen Polens unbegründet, dass im Rahmen des Manövers auch die Besetzung der sogenannten „Suwalki-Lücke“ simuliert werden könnte. Dabei handelt es sich um ein kleines Gebiet an der polnisch-litauischen Grenze, welches im Norden an die russische Exklave Kaliningrad und im Süden an Belarus angrenzt.
Was im Einzelnen in diesem Manöver geübt wurde und welche Waffensysteme zum Einsatz gekommen sind, kann man nur eingeschränkt beurteilen, weil man ohne eigene Militärbeobachter auf Informationen aus Weißrussland und Russland angewiesen ist, die zutreffen oder Propaganda sein können. Es sei denn, dass amerikanische Beobachter der Übung ihre Erkenntnisse mit Deutschland teilen; denn US-Militärs haben als Beobachter das Großmanöver „Sapad 2025“ von Russland und Belarus verfolgt. Der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin hatte ihnen gesagt, sie könnten sich „alles ansehen, was für sie von Interesse ist“.
Deutschlands Verzicht auf die Entsendung eigener Militärbeobachter
Weißrussland hatte neben den akkreditierten Militärattachés auch Beobachter der OSZE-Staaten zu „SAPAD 25“ eingeladen und bereits vergangenes Jahr über „Sapad 2025“ informiert. Mit USA, Türkei und Ungarn hatten drei NATO-Staaten Beobachter entsandt.
Obwohl auch Deutschland am 13. August 2025 von Weißrussland eingeladen wurde, auf der Basis des „Wiener Dokuments“ Militärbeobachter zum Manöver „SAPAD 2025“ zu entsenden, hat die Bundesregierung darauf verzichtet. Als Begründung hieß es seitens der Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums: „Vor dem Hintergrund des fortdauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die Bundesregierung in enger Abstimmung mit unseren Partnern und Verbündeten entschieden, bis auf Weiteres keine Maßnahmen nach dem Wiener Dokument auf den Gebieten Russlands und Belarus durchzuführen.“ Nach ihrer Aussage und auch seitens des Auswärtigen Amtes werde in diesem Jahr auch kein akkreditierter Verteidigungsattaché zugegen sein.
Der ehemalige Verteidigungsattaché bei der Deutschen Botschaft in Moskau, Brigadegeneral a.D. Reiner Schwalb, der 2013 und 2017 selbst als Beobachter an „SAPAD“ Manövern teilgenommen hatte, hatte nach einem Bericht der ARD dafür plädiert, alle angebotenen Möglichkeiten zur Manöver-Beobachtung zu nutzen, auch wenn Länder wie Belarus und Russland so etwas propagandistisch ausschlachteten. Es gehe darum, so viele Informationen wie möglich zu sammeln und Signale wahrzunehmen, zum Beispiel ob gedroht oder beruhigt werden solle.
Insbesondere im Rahmen des so genannten Wiener Dokuments sollten Experten als Beobachter entsendet werden. Mit militärischer Expertise könne man an solchen Vorführungen ablesen, ob nur eine Show aufgeführt oder militärisches Können demonstriert werde. Das betreffe zum Beispiel den Ablauf der Befehlsketten oder das taktische Handeln auf unterster Ebene. Davon abgesehen könnten sich die Verteidigungsattachés auch im Land bewegen und zum Beispiel an Verladebahnhöfen beobachten, welche Truppenteile Ausrüstung transportieren.
Bewertung der Entscheidung, auf die Entsendung von Militärbeobachtern zu verzichten
Brigadegeneral a.D. Schwalb hat in allen Punkten Recht.
Die Bundeswehr erklärt zur Aufgabe eines Militär- oder Verteidigungsattaché: “Die Militärattachés an deutschen Botschaften berichten über die Verteidigungs- und Militärpolitik des jeweiligen Gastlandes, den Entwicklungsstand der Streitkräfte und der Rüstungsindustrie sowie weitere diese Bereiche betreffende Themen. Gemeinsam mit ihren Stäben führen sie Analysen und Lagebeurteilungen durch und nehmen an internationalen Konferenzen und Truppenbesuchen teil.“
Aus meiner eigenen Erfahrung als Verteidigungsattaché bei der deutschen Botschaft in Bagdad weiß ich, wie schwierig es ist, in einem autoritär geführten Staat gesicherte Erkenntnisse über Entwicklungen im Gastland und dessen Streitkräfte zu gewinnen, weil man in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt ist. Statt auf eigene Beobachtungen zurückgreifen zu können, ist man in der Hauptsache auf „Informationen aus zweiter Hand“ angewiesen. Diese erhält man u.a. durch lokale Mitarbeiter der Botschaft, durch Firmenvertreter des eigenen Landes, andere akkreditierte Militärattachés und/oder im Rahmen von diplomatischen Empfängen/Veranstaltungen. Bei dieser Art der Informationsgewinnung kann man nicht von Erkenntnissen sprechen, weil man nie sicher weiß, ob diese Aussagen stimmen. Manchmal handelt es sich lediglich um Gerüchte, Vermutung oder Halbwahrheiten oder bisweilen auch um Lügen, die aus unterschiedlichen Motiven in die Welt gesetzt werden.
Eigene Beobachtungen, bei denen es sich dann wirklich um Erkenntnisse handelt, kann man nur machen, wenn man z.B. nach einem entsprechenden Antrag die Erlaubnis erhält in bestimmte Regionen des Gastlandes zu fahren. Diese Genehmigungen werden aber in der Regel sehr restriktiv gehandelt und sind oft damit verbunden, dass dem Verteidigungsattaché ein Angehöriger der Streitkräfte des Gastlandes zugeordnet wird, aus Sicherheitsgründen….
Deshalb ist es unbedingt erforderlich, jede der seltenen Einladungen zu nutzen, militärische Messen, Kongresse, Manöver, Militärparaden, Vorstellung neuer Waffensysteme oder vergleichbare Events zu besuchen, um mit eigenen Ohren und Augen Erkenntnisse über die Streitkräfte des Gastlandes oder dessen Sicherheitspolitik zu gewinnen.
In Kenntnis dieser Umstände und Beschränkungen war es politisch unklug und militärisch nicht nachvollziehbar, eine Einladung zur Beobachtung von „SAPAD“ nicht anzunehmen. Wer glaubt, mit einer solchen Maßnahme den einladenden Staat quasi zu bestrafen, der hat – wie man beim Militär sagt – den Schuss nicht gehört!
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Die deutschen Machteliten können nicht hören, sie sind fokussiert auf Krieg, Krieeeeeg, Krieeeeeeeeg!
Natürlich nur weil SIE nicht hingehen.
Genau, es geht ihnen nicht um Vertrauensbildung, Information und Konfliktprävention, sondern darum, unter der Bevölkerung genau für deren Gegenteil Ängste zu schüren. Unsicherheit, Mißtrauen und Konfliktbereitschaft sollen geschürt werden. Ohne Angst keine Kriegstüchtigkeit – am Ende melden sich nur die üblichen Dummköpfe freiwillig.
Erst mal Glückwunsch zur Überschrift! Sehr gelungenes Wortspiel!
Und ja, der Westen folgt da einem inzwischen gut eingespielten Muster: Wenn ich gar nicht da bin, kann ich später – von Fakten völlig frei – spekulieren, was geschehen sein könnte. Was ich wohl gesehen hätte, wenn ich da gewesen wäre.
Als die USA etwa Russland bezichtigten, mit den „Iskander“-Raketen gegen den INF-Vertrag zu verstoßen, lud Moskau dazu ein, die fraglichen Waffen vor Ort zu begutachten. Washington lehnte ab und kündigte stattdessen (unter Trump) den INF-Vertrag – um die Entwicklung eigener „INF“-Waffen voranzutreiben, die seit 2012 (noch unter Obama) beschlossen worden waren.
Bei Wahlen geht man genauso vor: Ob in Russland, Weißrussland, auf der Krim… Überall, wo man befürchten muß, daß die Ergebnisse nicht den eigenen Wünschen entsprechen könnten, lehnt man die Beobachtung unter Vorwänden ab, um später zu behaupten, die Wahlen seien „manipuliert gewesen“. In Weißrussland etwa belegten die von Oppositionspartien organisierten Nachzählungen in diversen städtischen Wahllokalen klar einen Wahlsieg Lukaschenkos selbst in diesen eher oppositionswählenden Wahlkreisen, wo er dennoch über 60% holte. Auf dem Land ist die Zustimmung noch erheblich größer. Aber da man ja offiziell „nicht beobachtet“ hatte, konnte man von Tatsachen ungetrübt hinterher behaupten, in Wirklichkeit hätte Swetlana Tichanowskaja die Wahlen gewonnen. Seitdem tourt sie als Maskottchen der EU durch die westliche Welt, und echauffiert sich darüber, daß in Weißrussland ihre Organisation kriminalisiert wird.
Bei den Parlamentswahlen in Russland 2021 war es dasselbe. Man feierte „Oppositionelle“, die Farbe in Wahlurnen schütteten und Brandanschläge verübten, aber natürlich war es Putin, der „die Wahl gefälscht hätte“. Hätte man beobachtet, hätte man die Wahlergebnisse ja bestätigen müssen.
Die Beobachtung wurde übrigens unter dem Vorwand abgelehnt, daß die Beschränkungen der Zahl der Wahlbeobachter „wegen Corona“ eine angemessene Überwachung unmöglich machen würden. Bei den Präsidentschaftswahlen 2020 in den USA, wo nur etwa die Hälfte an Beobachtern zugelassen wurde, wie später in Russland – auch „wegen Corona!!!“ – fand die OSZE aber nix bei, „beobachtete“ und bestätigte den ordnungsgemäßen Verlauf der „Wahlen“ trotz massiver Mängel vor allem bei der pauschalen Briefwahl. Hätte statt Biden Trump gewonnen, hätte man vielleicht noch etwas genauer hingeschaut….
Ihre Beschreibung der Präsidentschaftswahlen in Belarus (2020) ist völlig falsch und widerspricht den Tatsachen.
Korrigieren Sie mich, wenn Sie können….
@ Elbadler
Was Sie hier schreiben ist „Wertewestliche“ Propaganda vom Feinsten.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Nicht in Russland oder Weißrussland
werden Wahlen manipuliert sondern in Ländern der EU.
Auf der Seite ANTI-SPIEGEL von Thomas Röper können Sie das alles wunderbar nachlesen.
Einfach die entsprechenden Begriffe in die Suchfunktion eingeben und schon werden Sie
fündig.
https://anti-spiegel.ru/category/aktuelles/
Konkret ist diese Behauptung falsch: „In Weißrussland etwa belegten die von Oppositionsparteien organisierten Nachzählungen in diversen städtischen Wahllokalen klar einen Wahlsieg Lukaschenkos selbst in diesen eher oppositionswählenden Wahlkreisen.“
Die Fälschung des Wahlprozesses in Belarus beschränkte sich nicht nur auf die „Stimmzettelauszählung“. Es umfasste die Registrierung der Kandidaten und deren anschließende strafrechtliche Verfolgung.
Wieviel Prozent muß man deiner Meinung nach denn für einen Wahlsieg haben? Reichen die 64%, die Golos für Lukaschenko in den oppositionsfreundlichen Wahlkreisen gezählt hat? Oder brauchts dafür die 25,4 Prozent von Tichanowskaja?
Ich sage klipp und klar, daß ich der Politik in Weißrussland auch nicht vertraue. Ob die Gründe für den Wahlausschluß des Ehemannes von Tichanowskaja berechtigt waren, oder nicht, weiß ich schlicht nicht.
Aber ich habe eben auch gelernt, dem Westen zu mißtrauen, wenn er behauptet,. „klare Beweise“ zu haben, obwohl er sich in diesem konkreten Fall noch nicht mal dazu herabgelassen hat, die Wahlen auch nur zu beobachten. Und an der weit überwiegenden Zustimmung der Wähler zu Lukaschenko gibt es absolut keinen Zweifel! Das belegen sämtliche Untersuchungen und Befragungen dazu. Ob der nun mit 80% oder mit 64 gewinnt, ändert am Ergebnis nichts. Allerdings stelle ich mir schon die Frage, ob man bei solch einer großen Zustimmung überhaupt einen Anlaß hat, Fälschungen zu organisieren. Der Vorwurf an sich ist also schon mal sehr fragwürdig.
Es gab übrigens damals auch sehr interessante Videos von Sitzungen der „Golos“-Leute, wo die „Wahlbeobachter“ instruiert wurden, wie sie vorzugehen hätten. Wohlgemerkt, nicht um realistische Ergebnisse zu eruieren, sondern um die Stimmen der Opposition künstlich hochzuspielen und selbst „Beweise für Wahlfälschungen“ zu fabrizieren. Die „Wahlfälschung“ wurde also eher von den Aktivisten der „Opposition“ selbst vorbereitet.
Und ich kann dieses Gesülze nicht mehr ertragen, wenn im Westen empört gerufen wird, der böse Putin hätte Golos zum ausländischen Agenten erklärt. Ja, was denn sonst, wenn die Hauptfinanziers dieser „NGO“ die EU-Kommission, USAID und das NED sind? Wenn aber in Moldawien Merz, Macron und Tusk aufschlagen, um „Wahlkampf zu machen“ (OT Qualitätsmedien!!!), oder Ursula von der Leichen vor den Präsidentschaftswahlen hinfährt, und Milliardenhilfen verspricht, wenn die Moldawier „nur richtig wählen“ – also Sandu, dann „wird da die Demokratie gegen den bösen Russen verteidigt“.
Halloooo?
https://www.tagesschau.de/ausland/merz-besuch-moldau-100.html
Und ganz nebenbei: Sandu hat schon bei vergangenen „Wahlen“ kurz vor der Abstimmung tausende Oppositionskandidaten von den Listen streichen lassen, und aktuell läuft schon wieder so eine Aktion. So wurde das Oppositionsbündnis nicht zur Wahl zugelassen, und einzelne Parteien dieses Bündnisses sollen auch noch schnell verboten werden, ehe die Wahlfarce stattfinden soll. Derweil wurde die gagausische Vertreterin zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, und wie schon bei den „Präsidentschaftswahlen“ werden in der EU mal wieder über 200 Wahllokale für Exilmoldawier geöffnet, während in Russland, wo insgesamt genausoviele Moldawier leben, wie in der ganzen EU derer nur 2 (in Worten ZWEI) zugelassen werden.
Wo sind die „Wahlbeobachter“ wenn man sie mal braucht?
q.e.d.
Ps. Sogar die transatlantische Wiki stellt zu den damaligen „Beobachtungen“ der von westlichen Staaten (!!) finanzierten (EU, USAID, NED) „unabhängigen NGO“ Golos fest:
In den dokumentierten Wahlbezirken lag der Anteil von Zichanouskaja bei 25,4 %, […] Fotografien der Ergebnisse der Wahlkommissionen wurden allerdings tendenziell im städtischen Raum bzw. im westlichen Teil von Belarus erstellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4sidentschaftswahl_in_Belarus_2020#Vorwurf_der_Wahlmanipulation
Ja, mit 25% in oppositionsfreundlichen, städtischen Wahlkreisen und offiziell 10% landesweit kann man sich schon mal zur Wahlsiegerin erklären. Also wer hat hier Wahlergebnisse manipuliert? Lukaschenko oder Golos/Tichanowskaja?
Gute Analyse!
Vielen Dank.
Über das von Ihnen genannte Ergebnis einer Nachzählung durch Oppositionelle in Belarus hatte ich damals auch gelesen.
Noch absurder als Tichanowskaja war die Ernennung von Guaido zum Präsidenten durch die EU.
Gesicherte Wahlergebnisse wie in Rumänien wurden hingegen nicht anerkannt, wegen einer TicToc Kampagne, die man fälschlicherweise Russland zugeordnet hat.
Fazit:
Wen die EU anerkennt ist reine Willkür.
Zur Verweigerung der Beobachtung des SAPAD Manövers könnte ich mir aber noch folgenden Grund vorstellen:
Unsere Eliten wollen verhindern, dass offizielle Beobachter zurück kommen, die eine andere Geschichte erzählen, als es unsere Propaganda tut.
Wenn sich der „dumme Russe“ als militärtechnisch haushoch überlegen zeigt und das auch noch von eigenen Beobachtern erzählt wird, dann könnte das der Kriegsbegeisterung, die man schüren will, erheblich schaden.
Das Indien auch teilnimmt fand man in Brüssel not amused. Kallas hat auch sofort gegen Indien ausgeteilt und mit Beendigung der Partnerschaft gedroht. Einem Land mit 1,4 Mrd Einwohnern. Da ist man in Brüssel wirklich schmerzbefreit. Die Zeiten wo China und Indien dem Westen hinterhergehoppelt sind, sind endgültig vorbei und solche Drohungen bewirken das genaue Gegenteil. Sprich die Reputation für Europa sinkt immer weiter. Man schadet hier aktiv den europäischen Bürgern.
> denn US-Militärs haben als Beobachter das Großmanöver „Sapad 2025“ von Russland und Belarus verfolgt.
und wir buddeln uns immer tiefer in Ideologie Politik. Hoffte wenigstens das wäre mit der Ampel vorbei.
Witzig! Davon wußte ich noch gar nichts!
Wieder mal ein schönes Beispiel der „Lückenpresse“. Seit Tagen wird zwar über dieses Manöver „berichtet“, aber ausschließlich von Russland und „Belarus“ gesprochen. Andere Teilnehmer wurden nicht gemeldet. Erst recht nicht Indien.
Auch ein schönes Beispiel von „den Knall nicht gehört“. Wenn man nix erfährt, kann man leichter mit emotionalisierenden Geschichten eingefangen werden. So der Behauptung, Polen hätte den Luftraum im Osten wegen der „Drohnenattacken“ gesperrt. Tatsächlich war das aber eine geplante Maßnahme wegen der Manöver.
Ja, Mehrzahl! In Litauen ist nämlich aktuell ein NATO-Manöver im Gange – „Quadriga“. Und da läuft wohl auch noch mehr. Thomas Röper hat kürzlich durchblicken lassen, daß ihm Informationen über die letzten Aktionen unter anderem der Bundeswehr in dem Gebiet zugesteckt wurden. Sieht so aus, als hätten die friedliebenden Westler etliche Waffensysteme nach den Manövern dort „vergessen“…. Und die stehen jetzt an der russischen Grenze.
Die „Teilnahme“ Indiens beschränkt sich auf die Entsendung von Beobachtern. Involvierte Truppen kommen ausschließlich aus Russland und Belarus/Weißrussland.
Nun, der Grund für die Absage der bundesregierung kann auch darin liegen, dass im bundesverteidigungsministerium niemand mehr da ist, der das Beobachtete verstehen und bewerten könnte. Die Experten sind halt Experten für schussichere Westen für Schwangere. Andre gibbet nich.
Welchen Wert hat ein Wiener Dokument, wenn ein Budapester Memorandum pulverisiert ist?
Genau: Keinen
Was garantiert das Budapester Memorandum der Ukraine? (in der Theorie)
Die drei Hauptgarantiestaaten (Russland, USA, Großbritannien) versprachen der Ukraine:
Achtung der Unabhängigkeit, Souveränität und bestehenden Grenzen der Ukraine.
Verzicht auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit der Ukraine.
Keine Anwendung von wirtschaftlichem Zwang, um die Ukraine zu politischen Entscheidungen zu zwingen.
Verpflichtung, den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen anzurufen, wenn die Ukraine Opfer eines Angriffs mit Atomwaffen wird oder von einer solchen Drohung betroffen ist.
Da ist der Verzicht auf Manöverbeobachtung ein Furz im Sturm. Aber natürlich ist auch wichtig, dass die freie Presse darüber berichtet, wenn es der Befriedigung der eigenen Blase dient.
Nur dumm, das die Ukraine seit 2014 nicht mehr unabhängig ist und auch ihre Blockfreiheit und Neutralität, die grundlegender Bestandteil des „Budapester Memorandums“ von 1994 war, aufgegeben hat. Spätestens 2008 mit dem NATO- Beschluss von Bukarest, oder der „Orangene Revolution“ von 2004, einem vom „Westen“ orchestrierten Regime- Change, hat der „Westen“, die NATO, das „Budapester Memorandum“ zu Altpapier erklärt!
Es ist typische westliche Doppelmoral und Heuchelei, die eigenen Untaten zu verschweigen und dann hysterisch zu kreischen, wenn eine Reaktion erfolgt!
Sie sollten sich von ihrem Führungsoffizier mal einen Schulungskurs im Trolling verpassen lassen. Sie wirken in ihrer Agitation ziemlich verzweifelt. Da mus neuer Schwung in die NATO- Propaganda rein. Das alte Zeug aus dem „Stürmer“ wirkt nicht mehr…
@Ronald
Der Ottono hat keinen Führungsoffizier, der wohnt noch Zuhause und betreibt ein Sockenpuppen Zoo in seinem ehemaligen Kinderzimmer.
Wer hat es denn „pulverisiert“?
Russland mit dem Einmarsch 2022, wegen der „Integrität der Grenzen“ – oder die USA mit der organisatorischen und finanziellen (5 Milliarden Dollar) Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine seit Mitte der 90er Jahre (Bestätigung durch Victoria Nuland)?
Außerdem ist das Budapester Memorandum ja „nur eine Art freiwillige Selbstverpflichtung, und kein völkerrechtlich bindender Vertrag“.
Rate mal, wer das gesagt hat! 😉
Ach ja:
Keine Anwendung von wirtschaftlichem Zwang, um die Ukraine zu politischen Entscheidungen zu zwingen.
Ähm,….. wer hat der Ukraine 2013 klar zu verstehen gegeben, daß sie sich zwischen Handel mit Russland und der EU entscheiden müsse?
War das:
a) Putin
b) Wladimir Putin
c) Wladimir Wladimirowitsch Putin
oder war es doch
d) der damalige EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso, der auf diese Weise das „Assoziierungasabkommen“ durchdrücken wollte?
Und als kleiner Tip: GB, als Unterzeichner des Memorandums, war damals noch EU-Mitglied….
Dein Einwurf ähnelt dem, was die Eu-Größen gerade mit dem Iran vorhaben. Der Iran soll wieder unter die Sanktionen der JCPOA fallen, weil er sich nicht an die JCPOA-Regeln hält. Dieser Vertrag wurde allerdings vor Jahren von Trump aufgekündigt und auch die Europäer sind ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen.
Der Westen hält sich also nicht mehr an den Vertrag, und will nun Iran dafür bestrafen, dass er es auch nicht mehr tut. Gleiches gilt für das Budapester Memorandum, dass eine konkrete Politik seitens der Umraine vorsah. Weder der Westen noch die Ukraine haben daran gedacht, diese Voraussetzungen zu erfüllen und so sah auch Russland sich irgendwann nicht mehr verpflichtet dies zu tun.
Die Bibel nennt diese Art des Vorgehens, einen Versuch mit „dem Schein des Rechts“ Vorteile zu erlangen.
Meines Wissens gibt es in diesem Atom-Abkommen sogar einen Artikel, der dem Iran das Recht gibt, die Bedingungen nicht mehr zu erfüllen, wenn es die Gegenseite auch nicht tut.
Der Iran hat nach dem Bruch des Vertrages ein Jahr Schonfrist abgewartet, und dann wieder die Anreicherung aufgenommen.
Und Trump mag aus seiner Sicht (und der westlichen Medien) „einseitig aus dem Vertrag ausgestiegen“ sein, allerdings geht das gar nicht, da der Vertrag mittels Beschluß des UN-Sicherheitsrates zu einer Resolution wurde, also verbindlichem Völkerrecht. Da kann keiner „einseitig aussteigen“.
Ganz Einfach,
das keine Beobachter geschickt werden es liegt an der möglichen Fraternisierung.
Ansonst gehn der Bundeswehr, nämlich die Offiziere Aus : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kay-Achim_Sch%C3%B6nbach
Im Kolonialsender( MDR) für Thüringen hat eine Moderatorin, offenbar mit feuchtem Höschen, begeistert berichtet, das alle Bundeswehreinheiten aus Thüringen seit Wochen „an der Ostfront“ sind.
An der Grenze von Litauen zu Weißrussland und Lettland zu Russland übten sie den Krieg gegen Russland…Besonders war die Dame vom Aufklärungs- Bataillon 13 aus Gotha begeistert. Die würden direkt an der Grenze dem Feind ins Auge blicken und könnten durch ihre Zielfernrohre das Weise im Auge der Russen sehen…
Ist diese Person von der Propaganda- Kompanie der Bundeswehr( gibt es die noch?) instruiert worden? Oder hat die zu viele „Landser“- Hefte gelesen?
Die politisch-medialen „Eliten“ in der BRD wollen Krieg. Um jeden Preis. Und Manöverbeobachter bei „Westen 2025“ könnten in der Bundeswehr zur Erkenntnis führen, das „der Russe“ gar nicht angreifen will, um auf dem Reichstag die rote Fahne zu hissen. Wie will denn der BlackRock- Fritze dann seinen Kriegskurs durchhalten, wenn sogar die Bunte Wehr Zweifel hat ?
Uniformen haben auf Bunnies schon immer anziehend gewirkt.
Vielleicht nicht unbedingt als Zahlmeister, ganz bestimmt aber als Rittmeister.
„Uniformen haben auf Bunnies schon immer anziehend gewirkt.“
Und auf Kugeln erst.
Da erst, kommen die Säfte im Manne erst so richtig in Wallung, sie müssen nur aufpassen das Sie alle Ihre Köperflüssigkeiten für die „Bunnies“ bis zum Ende des Einsatzes auch bei sich behalten.
Der Vorposter hat da ja keine Wertung abgegeben, nur eine Tatsache ausgesprochen.
Davon abgesehen wissen wir nicht ob die Dame vom öffentlichen Ranzfunk wirklich so fühlt oder nur ihre Aufgabe – Propaganda – als Gegenleistung für den Lohn erbringt.
Keine Sorge. Ich stimmte dem Vorposter vollumfänglich zu. Sorry fals das missverständlich rüber gekommen ist. Ist einfach meine Art.
Wurde von mir mißverstanden, sonst hätte ich so nicht kommentiert. Ist aber nichts schlimmes passiert, dafür reden wir ja miteinander.
Auf alle Fälle findet etwas statt.
Was aber genau stattfindet ist unbekannt.
Eine These
D hat seit Jahrzehnten die ‚EU‘ unter Kontrolle , d. h. D kontrolliert diesen Bereich in der EU.
Als damals Trump zum Präsidenten gekürt wurde, hatte dieser damals die deutsche Industrie gebeten dort zu investieren.
Die deutsche Industrie hatte immer dort investiert, wo diese. ihre Möglichkeiten gesehen hatten. Der deutsche konsunsus ist, daß aufrecht zu erhalten. Das wirkt wie ein verbissener Akt und kostet dem willigen voll, ihre Substanz…..
„Was aber genau stattfindet ist unbekannt.“
Wir wissen aber was vorher stattgefunden hat. Völkermord.
Also, was sollte uns glauben/hoffen lassen, den Palästinensern würde ausgerechnet jetzt, im Verborgenen vor der Weltöffentlichkeit, eine bessere „Behandlung“ zuteil als vorher als die ganze Welt zugeschaut hat?
Ich glaube, es ist mal Zeit, sich ausdrücklich und in aller Form bei Angela Merkel und ihren Regierungen zu bedanken.
Ohne ihre geringe Kriegsbereitschaft und ihre vorbildliche Vorteilsnahme in Sachen Friedensdividende, wären die deutschen Regierungen schon heute voll aufgerüstet, kriegs“tüchtig“ und wir im Krieg gegen die Russen. Angela Merkel verdanken wir alle ein paar schöne zusätzliche Lebensjahre, die uns die Amerikaner stehlen wollten.
PS. Auch Uschi hat ihren Beitrag als Verteidigungsministerin geleistet.