Demokratie ohne Risiko

Propaganda
Quelle: Pixabay

Wer war eigentlich Alex Carey? Und was hat es mit seinem Klassiker »Demokratie ohne Risiko« auf sich?

Auszug aus dem Vorwort, das Jonas Tögel für die deutsche Fassung des Buches schrieb.

Um die Bedeutung des australischen Psychologen und Propagandaforschers Alex Carey zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick in das Standardwerk Die Konsensfabrik von Noam Chomsky und Edward Herman zu werfen. Dieses ist dem amerikanischen Soziologen Herbert Schiller gewidmet – und Alex Carey. Im Vorwort von Demokratie ohne Risiko stellt Chomsky nochmals klar, warum er für seinen guten Freund Carey und seine Arbeit so eine große Wertschätzung hegt: Carey habe eine »herausragende Arbeit« geleistet bei der Offenlegung einer »von Propaganda gesteuerten Demokratie«. Demokratie selbst, so Chomsky, sei von den »Herren der Menschheit« immer zutiefst gefürchtet worden, und sie wurde auf besonders geschickte sowie hinterhältige Art und Weise durch eine gezielte Steuerung des »öffentlichen Bewusstseins« unterlaufen. Und es ist ein großer Verdienst Careys, dass er diese oft verdeckt ablaufenden Steuerungstechniken seitens Regierung und vor allem von Wirtschaftslobbyverbänden offenlege und so helfe, den Schleier der Täuschung zu lüften, und so einen unschätzbaren Verdienst für den emanzipatorischen Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit leiste.

Alex Carey in den seltensten Fällen ein Begriff

Auch der bekannte, australische Journalist John Pilger hatte nur Lob für das Schaffen seines Landsmannes übrig und bezeichnete ihn gar wegen seiner vorausschauenden Warnungen als einen »zweiten Orwell«.

Diese Lobeshymnen mögen zunächst überraschen, denn wer sich nicht ausführlich mit Propaganda beschäftigt, dem ist der Name Alex Carey in den seltensten Fällen ein Begriff, ganz im Gegensatz zum berühmten Noam Chomsky oder John Pilger.

Das ist jedoch ein sehr bedauerlicher Zustand, denn wie bedeutend Carey und sein Schaffen jedoch tatsächlich sind, das wird einerseits deutlich, wenn man das Leben das Australiers betrachtet, und andererseits, wenn man auf sein unglaublich wertvolles, wissenschaftliches Werk blickt. Beides soll in diesem Vorwort in aller Kürze geschehen.

Der in bäuerlichen Verhältnissen aufgewachsene Carey kam erst spät zu einer universitären Karriere, und er behielt zeit seines Lebens einen erfrischenden und im positiven Sinne unakademischen Blick auf das politische und wissenschaftliche Zeitgeschehen. So war sein Leben geprägt von einem leidenschaftlichen Engagement für Frieden, Freiheit und Bürger- sowie Arbeiterrechte. Dieses zeigte sich nicht nur in seinen scharfsinnigen, intellektuellen Analysen, sondern auch seinem Engagement außerhalb der akademischen Welt: Als erbitterter Gegner des Vietnamkrieges nahm er an zahlreichen Friedensdemonstrationen teil, und als engagierter Bürgerrechtler war er Gründungsmitglied der Australian Humanist Society 1960 und wirkte bei der Gründung des Australian Council for Civil Liberties mit.

Es wäre sicherlich lohnenswert, genauer zu untersuchen, ob die langen Jahre von handfester, »ehrlicher« Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof zu seinem klaren Blick auf Machtstrukturen und allerlei akademische Täuschungsmanöver beitrugen. Sicher ist, dass bei der Lektüre von Demokratie ohne Risiko an vielen Stellen Careys Engagement für die Arbeitnehmerschicht, dem »common man«, durchschlägt, deren Kampf für gerechtere Löhne und Mitspracherecht im Laufe der letzten 120 Jahre immer wieder durch intensive Unternehmenspropaganda erschwert wurde – wie das Buch eindrucksvoll aufzeigt.

Detailreiche Geschichte der Propaganda

Neben diesem Blick auf die persönlichen Triebfedern wird Careys Bedeutung für heute vor allem dann deutlich, wenn man sein intellektuelles (Lebens-)Werk studiert, wozu an erster Stelle das Buch Demokratie ohne Risiko gehört.

Es wurde nach Careys überraschendem Tod 1987 aus einer Auswahl seiner unveröffentlichten Manuskripte mit Hilfe seiner Familie zusammengestellt und erschien 1995. Das ist heute dreißig Jahre her, viele seiner Schriften sind älter als vierzig Jahre. Dadurch könnte man meinen, es handle sich um veraltete Analysen eines lange verstorbenen Autors. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall: Um die aktuelle Lage der Welt, um die von Rainer Mausfeld so treffend als »Pleonexie« bezeichnete Tendenz einer immer größeren Macht- und Reichtumskonzentration in den Händen einer immer kleineren Gruppe von Menschen und um das weitgehende Fehlen von Widerstand seitens weiter Teile der Bevölkerung gegen diese Zustände zu verstehen, braucht es einen detaillierten Blick zurück in die Geschichte.

Demokratie ohne Risiko bietet einen solchen Blick zurück und zeichnet die Geschichte der Propaganda detailreich, faktenbasiert und mit für heute hochspannenden und relevanten Erkenntnissen nach.

»Das zwanzigste Jahrhundert ist durch drei Entwicklungen von großer politischer Tragweite gekennzeichnet: das Wachstum der Demokratie, das Wachstum der Konzernmacht und das Wachstum der Konzernpropaganda als Mittel zum Schutz der Konzernmacht vor der Demokratie.«

Die Analysen des Buches fokussieren auf einen Teilaspekt moderner Propaganda (Wirtschaftspropaganda). Es lohnt daher, den Blick zu weiten und zunächst den Beginn moderner Propaganda insgesamt zu skizzieren. Ihre Anfänge können dabei auf den Beginn des 20. Jahrhunderts datiert werden, und sie sind in meinem Buch »Kognitive Kriegsführung« ausführlich dargestellt. An dieser Stelle soll ein kurzer Einblick genügen. Er hilft dabei, Careys Werk als ein Puzzlestück in den Gesamtkontext der (historischen) Propagandaforschung einzuordnen.

Sigmund Freuds Neffe

Damals trat der grundlegende Interessenskonflikt zwischen dem »common man« und großen Unternehmen sowie deren reichen Besitzern noch offen zutage. Besonders reiche Besitzer großer Unternehmen, Banken oder Betriebe wie Vanderbuild, Astor oder Rockefeller waren damals im Volksmund, ehrlicherweise, als Räuberbarone (»Robber Barons«) bekannt, denen auch durch eine kritische Presse vorgeworfen wurde, sich »zu Lasten der übrigen Gesellschaft persönlich zu bereichern«. Ein besonders bekanntes Beispiel dafür ist der Streik der Minenarbeiter von John D. Rockefeller Juniors Colorado Fuel & Iron Corporation von 1913 bis 1914. Die Forderung der Minenarbeiter nach einer Gewerkschaft wurde von dem »Räuberbaron« Rockefeller mit aller Gewalt bekämpft und ein Lager von Tausenden Streikenden in Ludlow am 20. April 1914 von der Nationalgarde unter Maschinengewehrfeuer genommen. Dutzende Frauen und Kinder starben, und das Ereignis wurde als »Massaker von Ludlow« landesweit bekannt. Es sorgte nicht nur für große Empörung gegenüber einem der reichsten Männer der damaligen Zeit, sondern es kann auch als die Geburtsstunde moderner Wirtschaftspropaganda angesehen werden. Rockefeller schaffte es durch eine geschickte PR-Kampagne mit Unterstützung eines der Pioniere moderner Propaganda, Ivy Lee, seinen Ruf von einem »Räuberbaron« in einen »Philanthropen« zu verändern – und bis heute ist er als solcher auf Wikipedia aufgeführt.

Nur kurze Zeit nach dem Massaker von Ludlow wurde 1917 unter Präsident Wilson der sogenannte »Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit« gegründet (Committee on Public Information), der bis 1919 eine intensive Kriegspropaganda betrieb, um die Kriegsbereitschaft der US-amerikanischen Bevölkerung sicherzustellen.

Eines der Mitglieder dieses Propagandakomitees ist Edward Bernays, der Neffe von Sigmund Freud. Er ist neben Ivy Lee einer der einflussreichsten und bekanntesten Pioniere moderner Propaganda und führte die sehr erfolgreichen Propagandatechniken des Ersten Weltkriegs als Wirtschaftspropaganda in den 1920er-Jahren landesweit fort: »Als ich erkannte, was in der Welt los war, und gesehen hatte, welch mächtige Waffen Ideen sein konnten, beschloss ich, mal zu sehen, ob wir nicht das, was ich im Krieg gelernt hatte, in Friedenszeiten anwenden konnten«4, so Bernays über die Ursprünge moderner Propaganda.

Auch Alex Carey widmet sich in Demokratie ohne Risiko den Ursprüngen und der Geschichte der Wirtschaftspropaganda, er wählt jedoch andere Beispiele und fokussiert sich unter anderem auf die Tätigkeit des mächtigen Wirtschaftslobbyverbundes NAM (National Association of Manufacturers).

Jonas Tögel

Dr. Jonas Tögel ist Amerikanist und Propagandaforscher. Er hat zum Thema Soft Power und Motivation promoviert und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Motivation, der Einsatz von Soft-Power-Techniken, Nudging, Propaganda sowie epochale Herausforderungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Website des Autors ist www.jonastoegel.de.
Mehr Beiträge von Jonas Tögel →

Ähnliche Beiträge:

31 Kommentare

  1. Ach, sie meinen den Chomsky, der schon bei 9/11 konform war und dann den Ungeimpften das Essen verweigern wollte.
    Ich halte nicht viel von Philosophen, bin eher pragmatisch eingestellt, schaue mir gerne die Dinge vor Ort an, rede mit den Leuten und mache mir ein Bild.

    1. Aha, hier sehen wir ein praktisches Beispiel von „man unterminiere eine Person, um sich nicht inhaltlich mit Aussagen der Person (oder mit Aussagen der Person nahestehenden Personen) auseinandersetzen zu müssen“. (Und man sieht darin auch ein Beispiel, um das Gespräch bzw. Kommentare in eine andere Richtung zu leiten).

      Man könnte jetzt überlegen, ob so etwas auch Beispiele von „strategischer Kommunikation“ bzw. „Propaganda“ sind.
      Falls man zu dem Schluss gelangt, dann herzlichen Dank für das praktische Beispiel.

      ps. Ansonsten geht es hier eher um Carey und nicht um die Chomsky-Hierarchie…

      1. Hab ich mir auch gedacht. Das beste Beispiel für Propaganda. Ich schätze Chomsky trotzdem sehr, da hat mich Motonomers Einzeiler gerade weniger überzeugt als Chomsky.

      2. Chomsky, hatte ich schon seit ™1974 im Blick. und weiß fast alles was der im laufe der Zeit so von sich gegeben hat.
        Ihr haltet mich wohl wirklich für blöd..hmmm..?

          1. Dacht ich mir, aber, Gegenargumente habt ihr keine.
            Wußtet ihr, das ich hochsensibel, hochbegabt und einen IQ von 162 habe Nein….
            Ich weiß es aber ihr nicht.
            Außerdem, habe ich immer Recht behalten mit meinen Aussagen und richtig, seit 1974 nämlich.
            Auch“ aquadraht“ mit kleinem „a“ hat keine Ahnung was wirklich läuft, denn ich arbeite und recherschiere jetzt seit über 5 Jahren genau seit dem 12.4.2020, 7/7 fast jeden Tag , manchmal über 12 Stunden und Propagiere die Wahrheit.
            Und seit 1974 weiß ich wo´es langeht. und weiss was die herrschende Klasse mit uns vor hat und Klima ist nur ein Teil der großen falschen westlichen Erzählung.
            Die wollen uns töten und einen kleinen Teil versklaven nichts weiter.
            Und ihr schützt auch so einen Volltrottel wie Chomsky, der den Ungeimpften, den einzigen Helden unserer Epoche, das Essen verweigern möchte.

            Schämt euch !!!!!!
            Euch Gespritzen sollte man das Essen verweigern!
            Ihr seid, technisch gesehen, nicht einmal mehr richtige Menschen!
            Einfach nur opportunistischer Abschaum ohne Moral und Ethik …nichts weiter!

        1. Was´n das wieder für´n Spruch?
          Es gibt eben Grenzen und die hat eben auch Noam Chomsky klar überschritten.
          Wo sind denn eigentlich eure Grenzen, bis ihr euch endlich auf den Bahnsteig wagt…hm?
          Was muss noch alles passieren?

    2. Das tut seinen früheren Verdiensten allerdings keinen Abbruch und sollte niemanden davon abhalten, ‚Manufacturing Consent‘ zu lesen – auch wenn ich ‚Inventing Reality‘ von Michael Parenti für mindestens ebenso gut halte und ‚Die Welt als Phantom und Matrize‘ von Günther Anders die grundsätzliche Mechanik von Massenmedien und speziell Rundfunk und Fernsehen am besten beschreibt.

      1. Mag ja sein, das er die Machenschaften der herrschenden Klasse bezüglich ihrer Propaganda,
        ähnlich wie Mausfeld beschrieben hat.
        Nur, jeder, der 2+2 zusammenzählen kann, wußte das auch damals schon und laß deratige Dinge halt eh nur noch zum eigenen Kontrollmechanismus, zumindest in meinem Umfeld war das damals so.
        Und, was haben sie subversiv dann als Konklusion für die Menschheit getan, und wie leben sie…hm?

    3. Leute Leute… Ihr habt wohl nicht bemerkt, was solch ein Mann für eine Gesinnung hat, wenn er derart gegen bspw. Ungeimpfte vorgeht.
      Außerdem habe ich mich schon nach 9/11 über Chomsky nochmal schlau gemacht.
      Der gehört nicht zu uns, ist ein Spielball der herrschenden Klasse und somit auch raus.
      Schon 1974, hatte ich da so meine Zweifel was Chomsky angeht, aber was er zu Coronazeiten gemacht hat ist, ähnlich wie bei Pispers unverzeilich und ihr verteidigt den auch noch???

      1. Die ehemaligen Staatsdiener haben glaube ich alle Dreck am Stecken, aber man MUSS solchen Leuten einfach zuhören, wenn die aus dem innersten dieser Drecks-maschine berichten. Col. Lawrnce Willkerson, Scott Ritter, Larry Johnson usw. genieße ich alle mit Vorsicht da ich diesen „ehemaligen“ Leuten vom Geheimdienst schon aus Prinzip nie mehr über den Weg trauen kann.

        Aber ich kann NICHT ignorieren was Sie sagen.

        1. Diese ganzen Ex-Militärs auf die sich sich beziehen, sind eine ganz andere Nummer, als Noam Chomsky und sind ganz natürlich auch mit Vorsicht zu genießen.
          Ich hoffe dass das ihnen hoffentlich bewußt ist.

          1. „Ich hoffe dass das ihnen hoffentlich bewußt ist.“

            Na klar. Aber was Sie gegen Chomsky haben, geht mir trotzdem nicht in die Birne. Ich glaub bei Corona haben sich viele im Nachhinein ungünstig und unwissentlich falsch geäußert ich breche dem Chomsky deswegen keine Zacken aus der Krone.

            Aber Geschmäcker sind verschieden.

              1. „Das finden sie Ok, Ungeimpften das Essen zu verwehren???“

                Ich kenne die Aussage von Chomsky nicht einmal, und nein das finde ich natürlich Blödsinn, aber ich weiß auch was Corona für ein gesamtgesellschaftliches Massenphänomen/Massenpsychose war? Ich glaub da haben sich andere Politiker ähnlich dazu geäußert.
                Aber ich muss auch zugeben das ich Chomsky die letzten Jahre wegen seiner Geopolitischen Einschätzung gekuckt habe und nicht was er zu Corona zu sagen hat.

                1. Tja, da hamse was verpasst…lächel
                  Ich finde es eben, weil er ein Philosoph ist, nicht zu entschuldigen und schon gar nicht der Vergleich mit den Politikdarstellern zu machen.
                  Politiker machen das, um die Hegemonie einzufordern.
                  Denn dafür werden sie im Auftrag der herrschenden Klasse ja schließlich bezahlt.
                  „Philosophen“, sollten genau diese Machenschaften hinterfragen und dem Volke in geeigneter Weise präsentieren.

                  1. „Tja, da hamse was verpasst…lächel
                    Ich finde es eben, weil er ein Philosoph ist, nicht zu entschuldigen und schon gar nicht der Vergleich mit den Politikdarstellern zu machen.“

                    OK kann man durchaus so sehen, aber nach meinem Geschmack waren zu viele Aussagen von Leuten die nicht zu entschuldigen wahren, also Verbuche ich solche Aussagen (Wie von Chomsky) eben unter Massenpsychose.

                    Nach dem Motto: Schwamm drüber, in geoploitischen Fragen hat er meines Wissens nie sonderlich falsch gelegen sondern war immer ein frischer Quell der inspiration, haben se seine Rede auf halb deutsch in der UN gesehen? Großartig der Mann.

    4. Stimmt schon. Propagandaentlarver Chomsky sprang in den letzten 30 Jahren so gut wie jeden entscheidenden Kriegsakt des US-Imperiums bei, inkl. 9/11.
      Falls er allerdings eine gut argumentierte und brauchbare Kritik zustande gebracht haben sollte (ich kenne zu wenig, um da mitzureden), dann würde seine Theorie ja nicht durch persönlichen Verrat, unwert und verkehrt werden.

    5. Die Aussage, dass Chomsky „bei 9/11 konform war“, stimmt so nicht. Noam Chomsky hat die Anschläge vom 11. September als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet, sich aber deutlich kritisch gegenüber der Reaktion der US-Regierung geäußert, insbesondere gegenüber dem Krieg in Afghanistan.

      Richtig ist: Er hat nie bezweifelt, dass die Anschläge von 19 islamistischen Tätern, die mit al-Qaida verbunden waren, durchgeführt wurden, und widersetzt sich eindeutig sogenannten „9/11-Truther“-Theorien, welche die offizielle Täterschaft anzweifeln – das ist sein gutes Recht und disqualifiziert seine Arbeiten und Leistungen nicht im allergeringsten.

      Er hat mehrfach betont, dass die Wurzeln des Terrorismus analysiert und nicht einfach militärisch beantwortet werden sollten, und kritisierte den „Krieg gegen den Terror“ als unüberlegt und moralisch fragwürdig. Chomsky war damit ganz explizit kein Unterstützer der offiziellen US-Linie nach 9/11.

      Zum Thema Ungeimpfte: Chomsky hat während der COVID-19-Pandemie tatsächlich geäußert, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen, sich zum Schutz der Gesellschaft isolieren sollten. In einem Interview erklärte er, die Gesellschaft habe das Recht, sich vor Menschen zu schützen, die andere gefährden. Wörtlich sagte er auf die Frage, wie Ungeimpfte dann versorgt werden sollten: „Das ist ihr Problem.“ Er hat also tatsächlich eine Isolation der Ungeimpften gefordert und eine Versorgung mit Essen nicht als gesellschaftliche Aufgabe benannt, aber sicher nicht gefordert ihnen das Essen zu verweigern wie der Kommentar suggerien will.

      Mit anderen Worten: Auch wenn Chomsky bei 9/11 den offiziellen Erklärungen glauben schenkte, so hat er die US-Regierung und das Mainstream-Narrativ nach 9/11 scharf kritisiert und war somit keineswegs „konform“. Zur Impfdebatte hat er tatsächlich Aussagen gemacht, die in Richtung gesellschaftlicher Isolation von Ungeimpften gehen, inklusive der umstrittenen Bemerkung zur Lebensmittelversorgung, dass war ein gigantischer Fehlgriff von ihm.

      Trotzdem schmälert dies seine Lebensleistung in keinster Weise Noam Chomsky war und ist einer der letzten wirklich prominenten Linken (das was Motonomer niemals sein wird). Alle seine Bücher sind wahre Augenöffner und eine Abrechnung mit dem Kapitalismus und seinen Gatekeepern.

      Ein Niveau, dass für Motonomer weiter weg ist als die Sonne für den Menschen.

      Quellen:

      https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1080/03064220208537008

      https://www.jstage.jst.go.jp/article/jaces1962/2006/45/2006_4/_pdf

      https://books.openedition.org/pulm/15818

      https://www.independent.co.uk/tv/news/noam-chomsky-calls-for-unvaccinated-to-be-isolated-from-society-b2182947.html

      https://thecord.ca/noam-chomsky-makes-comments-about-people-who-refuse-to-be-vaccinated-against-covid-19/

      https://nationalpost.com/news/world/noam-chomsky-says-the-unvaccinated-should-just-remove-themselves-from-society

      Mir ist aufgefallen, dass die Kommentare von Motonomer dem gleichen Schema folgen wie der herrschenden Konzern- und Propagandapresse von Spiegel bis Bild und von ARD bis VOX.

      Es werden Halbwahrheiten bis hin zu handfesten Lügen und absurden Verschwörungstheorien (Z.b. beim Klimawandel) verbreitet und praktisch alles ausgelassen, das dem eigenem Weltbild widerspricht. Begründet wird dies mit geheimen Insiderwissen, was nur er kennt.

      Für mich hört sich das mehr nach einer paranoiden Verschwörungsfantasie an, wie nach fundierter und objektiver Kritik.

      Man könnte ja mal als hypothetisches Gedankenspiel annehmen, von welchem Charakter/Intelligenz/Seriosität man lieber „regiert“ werden will .

      Noam Chomsky oder Motomer?

      In einer aufgeklärten, moralischen und emphatischen Gesellschaft würde das Ergebnis so lauten:
      1/100: Motonomer
      99/100: übrige Menschen

  2. In diesem Zusammenhang will ich folgende Begriffe nennen:

    „Damokratiemanagement“ und

    ( gaaaanz wichtig ) „Empörungsmanagement“ à la NGOs. Derlei erinnert mich stark an die Methoden der SA, welche das „gesunde Volksempfinden“ schützen wollte.

  3. Propaganda:

    z B.

    -Investitionsanreize durch Steuersenkungen für Unternehmen im *Finanzkapitalismus schaffen

    ( *da wo man als Kapitalist schneller und leichter Geld im Spielkasino verdienen kann als mit Werkhallen, Maschinengedöns
    und Malochern )

    – Militarisierung als Konjunkturpaket – Wachstum durch Konsum von Rüstungsgütern

    Folgen:

    172 Milliarden Euro fehlen – Haushaltslücke noch größer als angenommen
    https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/haushaltsluecke-groesser-als-angeommen-100.html

  4. @Motonomer (aka „Autonomer“, aka …, …):

    Zur Wiedervorlage:

    https://overton-magazin.de/top-story/die-grosse-zeit-und-die-zeitenwende/#comment-261693

    https://overton-magazin.de/top-story/die-grosse-zeit-und-die-zeitenwende/#comment-261804
    Siehe dort 2. Zitat:
    „Es reicht nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.“

    Dazu Nachschlag (ebenfalls von Karl Kraus):
    „Da möcht man weit kommen, wenn man möcht zuhören, was der andere sagt.“
    „Man glaubt gar nicht, wie schwer es oft ist, eine Tat in einen Gedanken umzusetzen.“

    Howgh!
    __________

    1. Ich sage nur die Wahrheit ™1974 und wenn ihr nicht adäquat darauf reagieren möchtet, ist das euer Problem.
      Trotzdem, werde ich seit dem 12.4.2020 nicht mehr davon ablassen, die wahren Fakten weiter zu verkünden!
      „Noam Chomsky“ hat sich als der wahre Feind der Menschheit entpuppt.
      Und genau deswegen, werde ich gegen ihn kämpfen und auch gegen all diese Leute die ihn weiter verbreiten und seine Schrifften propagieren.
      M.E. war Chomsky nie einer von uns 68er Autonomen und rrevolutionären, eher ein Adlat der Großmächte mit gebremstem Schaum, der spätestens nach 9/11 systemimmanent wurde.

      1. „Ich sage nur die Wahrheit ™1974 und […]“

        Diese Aussage ist falsch. Maximal könnten Sie Folgendes schreiben/behaupten (ohne dass die Aussage falsch werden würde): „Ich sage, seit ™1974, nur dass, was ich für die Wahrheit halte“.
        Ob Ihre Aussage allerdings – neben einer Falschaussage – auch eine Lüge ist, ist eine andere Sache, denn im letzteren Falle müßten Sie wissen, dass die Aussage falsch ist.

        ps. Da Chomsky Jahrgang 1928 ist und in den 60er Jahren als Professor in den „Divided States of America“ tätig war, kann er natürlich kein 68er Autonomer gewesen sein.

        pps. Das Wort Wahrheit, wie Sie es nutzen, ist genauso zu verstehen, wie die „Truths“ die Donald auf „Truth Social“ verbreitet.

  5. Ist vlt. nicht ganz uninteressant, wenn es um die Besorgung tauglicher Bücher geht. Am besten direkt beim Verlag:

    Monopolisierung auf dem Buchmarkt – Über die perfiden Methoden des Großhändlers Zeitfracht
    24. Juli 2025

    Seit vielen Jahren ist in fast allen Wirtschaftsbereichen ein Trend zur Monopolisierung zu beobachten. Einige wenige große Akteure dominieren den jeweiligen Zweig und gehen gegen kleinere Unternehmen teilweise mit unlauteren Mitteln vor – auch weil sie um ihre Macht wissen. Auf dem deutschen Buchmarkt ist dafür vor allem Zeitfracht bekannt. Der Konzern mit Sitz in Kleinmachnow bei Berlin gehört neben Libri und Umbreit zu den drei wesentlichen Großhändlern – im Fachjargon „Barsortimente“ genannt. Der gesamte Buchhandel läuft praktisch über sie ab. Von Eugen Zentner.

    Wer mit den Barsortimenten kooperieren will, muss sich zunächst bei ihnen bewerben. Lässt sich einer der Großhändler auf eine Zusammenarbeit ein, wird ein Vertrag geschlossen, wobei sich der jeweilige Verlag mit den Bedingungen einverstanden erklären muss. Bringt dieser dann ein Werk heraus, trägt er es samt ISBN-Nummer in das zentrale Verzeichnis lieferbarer Bücher ein. Die Barsortimente schauen regelmäßig dort hinein und entscheiden, ob sie die neu erschienenen Publikationen in ihren Lagerbestand aufnehmen. Oftmals ist das der Fall, weshalb Barsortimente fast jedes Buch über Nacht liefern können, sobald ein Buchhändler es bestellt. Jede Order wird somit über einen dieser drei Großhändler abgewickelt, ob sie nun bei Amazon, Thalia oder beim kleinen Laden um die Ecke erfolgt. Was viele Leser nicht wissen: In den meisten Fällen profitieren von einem solchen Geschäft nicht der Buchhändler und schon gar nicht der jeweilige Verlag, sondern die Barsortimente.

    In Deutschland gibt es keine unmittelbare Regulierung der Preisspannen für Händler. Diese unterliegen letztendlich den Vereinbarungen der jeweiligen Parteien. Dennoch ist es nicht unüblich, dass gerade kleine Verlage den Großhändlern bei einer Bestellung bis zu 55 Prozent Rabatt gewähren müssen. Etwas höher fällt die Marge aus, wenn ein Buchhändler nicht über einen der drei Barsortimente ordert, sondern direkt beim Verlag. Vereinbart werden meist Rabatte zwischen 30 und 35 Prozent.

    Diese Bedingungen sind gerade für kleinere Häuser existenzgefährdend. Im Grunde können sie nur überleben, wenn die Leser direkt bei ihnen bestellen. Doch das tun die wenigsten, entweder aus Bequemlichkeit oder, weil sie es einfach nicht wissen.

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=136395

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert