Das Geisterrennen

RJK Jr.
Tom Williams, Public domain, via Wikimedia Commons

Biden? Trump? Nein, Kennedy ist der Mann der Stunde – wenn auch nicht der Mann für das Weiße Haus.

Demoskop, Demoskop an der Wand, wer ist der beliebteste Kandidat im ganzen Land? Donald, du bist der Schönste hier, aber Robert Kennedy Jr, über allen Bergen …. Ja, ihr habt richtig gelesen, nach einer Umfrage des Galllup-Instituts mögen 52 Prozent der Amerikaner Kennedy am liebsten. Das berichtete der Sender ABC.

Kennedy, der nach einem gescheiterten Versuch einer Gegenkandidatur zu dem Demokraten Joe Biden als Unabhängiger antritt, liegt damit deutlich vor Donald Trump (42 Prozent) und dem Amtsinhaber Biden (41 Prozent). Und er hat weit mehr Beliebtheitspunkte als die Republikaner Nikki Haley und “Meatball Ron” DeSantis, die jeweils nur von einem Drittel der Amerikaner bevorzugt werden.

Eine wählbare Alternative?

Der marginale Rest der republikanischen Möchtegerns hat sich verabschiedet. Und nach den beiden anderen Unabhängigen – dem linken Universitätsprofessor Cornel West und der etwas abgehobenen grünen Medizinerin Jill Stein wurde nicht gefragt. Die Debatte um Kennedy zeigt vor allem eines an: Viele Amerikaner mögen weder Biden noch Trump, sie wünschen sich eine wählbare Alternative.

Heißt das, Kennedy könnte vielleicht Präsident werden? Selbstverständlich nicht, seid ihr völlig verrückt geworden? Zunächst einmal ist in den USA gar nicht so einfach, überhaupt auf den Ballot, den Wahlzettel in sämtlichen Bundesländern zu kommen, das ist ein sehr zeit- und geldintensives Verfahren.

Kennedy kommt aus einer superreichen Familie, aber das Vermögen ist heute zersplittert; naja, ein paar Millionen Dollar hat er schon auf dem Konto, aber er treibt ja auch Wahlkampfspenden ein. Nicht so viele wie Trump, aber bei dem weiß man nicht, ob er überhaupt Geld hat oder doch nur Wahlkampf macht, um T-Shirts zu verkaufen. Geld ist also nicht das Hauptproblem.

Scheitern aber wird er an dem Winner-Takes-All-System, nach dem der Kandidat in einer Mehrheit von Bundesstaaten mehr als 50 Prozent der Stimmen haben muss, so wie schon Teddy Roosevelt und Ross Perot vor ihm scheiterten. Und auch an der Presse, die ihn als Störenfried auf dem Weg zur neuen Biden-Präsidentschaft sieht, wie zuvor schon Ralph Nader, den Verbraucheranwalt, der im Jahr 2000 kandidierte. Denn Kennedy könnte durchaus Stimmen von unzufriedenen Demokraten abgreifen.

Schüler ohne Schule

Ist das schade, dass er chancenlos ist? Die großen Zeitungen in den USA werfen ihm vor, Impfgegner zu sein und sich mit bösen Jungs wie dem früheren Fox-News-Host Tucker Carlson interviewen zu lassen. Es hat natürlich eine gewisse Chupze, wenn die gleichen Medien, die ihm keine Plattform geben, ihm vorwerfen, dass er sich anderswo interviewen lässt. Aber so ist das Spiel.

Was die Corona-Impfung angeht, er ist selber geimpft, auch seine Kinder. Er findet aber, man solle der Pharmaindustrie besser auf die Finger sehen und sich nicht alles unbesehen spritzen lassen, schon gar nicht zwangsweise. Damit ist man heute in Amerika schon radikal.

Sollen Linke ihn also unterstützen? Bei der letzten Nachricht, die ich von seiner Kampagne bekam – ja, die schicken mir täglich Nachrichten, was verglichen mit den stündlichen Nachrichten von Donald Trump noch harmlos ist – ging es um New Yorker Schüler und die Immigranten, die zu Tausenden kommen.

Die Kinder seien von der Stadtverwaltung angewiesen worden, sich einen Tag lang zuhause beschulen zu lassen, empörte sich Kennedy. Denn die Stadt habe in einem Schulgebäude in Brooklyn “illegale Immigranten” untergebracht und es damit den Schülern entzogen, die ja schon durch Corona geschädigt seien.

Arbeiter werden gebraucht

Tatsächlich hat die Stadt rund 2.000 Flüchtlinge, die in Zelten auf einem entlegenen, kalten Sportsfeld an der Jamaica Bay untergebracht wurden, in der Schule schlafen lassen, da ein harter Eis- und Schneesturm angesagt war. Kurz vor fünf Uhr morgens wurden die Flüchtlinge wieder auf das Floyd Abbots Field zurückgebracht.

Ja, New York ist voll mit Flüchtlingen, die nicht wissen, wo sie hinsollen. Die Stadt ist überfordert. Die Brooklyner Eltern beschwerten sich, das dürfe nicht auf dem Rücken ihrer Kinder ausgetragen werden. Andererseits trägt die von ebendiesen Eltern gewählte Biden-Regierung die Sanktionen gegen Venezuela auf dem Rücken von südamerikanischen Kindern aus, deshalb hält sich mein Mitleid in Grenzen.

Bemerkenswert ist allerdings, dass ein liberaler Kandidat wie Kennedy versucht, sich an die Spitze der Beschwerdeführer zu stellen. Er hat aber – anders als Biden – erkannt, dass die Flüchtlingswelle das wichtigste Thema ist, das die Wahl entscheiden wird. Biden hat bisher nicht sonderlich kompetent reagiert. Weder hat er die Grenze dichtgemacht – was auch sehr schwierig wäre, Trump hat das auch nicht geschafft –noch gelingt es ihm, die Immigrationswelle vernünftig zu koordinieren.

Dabei hat Amerika mehr als genug Platz und Geld. Und das Land braucht Arbeiter. Nehmen wir New Mexico: Ein Land fast so groß wie Deutschland, das über genau zwei Interstates verfügt, die sich in Albuquerque kreuzen, eine einzige Bahnstrecke und die Route 66. Und eine Reihe von mittleren Städten entlang des Rio Grande.

Neocon mit freundlicher Benutzeroberfläche

Hier wohnen zwei Millionen Menschen, die Mehrheit Hispanics und Indianer; aber weniger als eine Million Weiße, für deren Platzbedürfnisse das Land ja zweimal erobert wurde, einmal von Mexiko und dann von den Apachen.

New Mexico war wahrscheinlich vor Kolumbus dichter besiedelt als heute. Es sollte also kein Problem sein, dort ein paar Millionen Migranten anzusiedeln. Man muss das nur wollen, und die Infrastruktur organisiert bekommen. Natürlich ist es für Biden ein Problem, dass er den Kongress gegen sich hat, der vieles blockiert, auch die Reform der Immigration, aber das interessiert den Wähler nicht.

Dann also Trump? Und was ist mit Nikki Haley? Hat sie Chancen? Nach ihrer Stehaufmännchen-Präsentation beim Iowa Caucus wird sie von konservativen Never-Trumpern aufs Schild gehoben. Die letzte Hoffnung. Und sie wirkt durchaus sympathisch, wenn man kurz vergisst, dass sie eine vom Großkapital bezahlte Neokonservative mit einer freundlichen Benutzeroberfläche ist.

Natürlich attackiert Trump die Tochter von indischen Einwanderern bereits, dass sie zu immigrantenfreundlich ist. Ihr eigentliches Problem aber ist, dass die Qualitäten, die Zeitungskommentatoren an ihr gut finden, ihr bei den Republikanern schaden.

Es bleibt spannend.

 

Anfang kommender Woche: Interview mit Eva Schweitzer.

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28 Kommentare

  1. Kennedys Meinung zu Gaza/Israel sollte bei diesem Artikel vielleicht nicht unerwähnt bleiben:

    ““The Palestinian people are arguably the most pampered people by international aid organisations,” Kennedy said.
    ….
    After the video went viral,Shmuley Boteach, an American rabbi, author, and television host, appreciated Kennedy, saying it was “the single greatest defense of Israel on videos since the start of the war my buddy and brother @robertfkennedyjr.”

    https://www.hindustantimes.com/world-news/us-news/robert-f-kennedy-jr-hailed-for-single-greatest-defense-of-israel-worth-three-minutes-of-your-time-101702960343411.html

    1. An diese seine Äußerungen musste ich spontan auch als erstes denken. Bisher hatte ich gedacht, daß Kennedy vielleicht mal eine echte Alternative im US-Wahlkampf wäre. Aber wahrscheinlich ist er auch wieder nur alter Wein in neuen Schläuchen.

      Auf der Website von Ron Paul spekuliert man inzwischen soweit, daß ihn gerade diese Äußerungen wohl die Präsidentschaft kosten werden. Tatsächlich haben wohl einige seiner Mitarbeiter deswegen bereits gekündigt. Irgendwie schade, aber wenn es halt so ist……

      https://ronpaulinstitute.org/rfk-jr-s-unconditional-support-for-israel-is-costing-his-campaign-for-president/

  2. die Immigrationswelle vernünftig zu koordinieren.

    Dabei hat Amerika mehr als genug Platz und Geld. Und das Land braucht Arbeiter. Nehmen wir New Mexico: Ein Land fast so groß wie Deutschland, das über genau zwei Interstates verfügt, die sich in Albuquerque kreuzen, eine einzige Bahnstrecke und die Route 66. Und eine Reihe von mittleren Städten entlang des Rio Grande.
    Neocon mit freundlicher Benutzeroberfläche

    Hier wohnen zwei Millionen Menschen, die Mehrheit Hispanics und Indianer; aber weniger als eine Million Weiße, für deren Platzbedürfnisse das Land ja zweimal erobert wurde, einmal von Mexiko und dann von den Apachen.

    New Mexico war wahrscheinlich vor Kolumbus dichter besiedelt als heute. Es sollte also kein Problem sein, dort ein paar Millionen Migranten anzusiedeln. Man muss das nur wollen, und die Infrastruktur organisiert bekommen.
    XX
    Das hier von Enteignung und dem Zerstören der gewachsenen Strukturen geredet wird, fällt kaum auf.
    Sollten die dort wohnenden Menschen mehr Straßen haben wollen, werden sie sich selber welche bauen.
    Sollten sie mehr Einwohner wollen, werden sie selber welche einladen.

    1. Aber Amerika benötigt ‘Brain Drain’ und keine ‘No Brain’ Einwanderer.
      Eva schrieb ja auch das dort, also in der USA, Geld vorhanden ist, nur dieser Staat benötigt zig Trillionen um auf den neuesten Stand der Technologie, Infrastruktur und etlichen anderen Dingen zu kommen. Überhaupt sollten die dort ersteinmal ihre Verfassung gründlich durchlesen, analysieren um zu realisieren wo diese Demokratie gelandet ist.
      Ein Sumpf der sehr lange Zeit benötigt für die Trockenlegung.
      Das gilt auch für etliche andere Länder.

    2. “paar Millionen Migranten ansiedeln”
      Genau so sollte man es nicht machen, Immigration ist nicht zwingend friedlich. Wenn Migranten in solchen Massen aufkreuzen, kann dort genauso Anmaßung, kulturfaschistisches Verhalten oder Rassismus auftreten, der von den Migranten ausgeht und sich gegen die Einheimischen richtet.
      Rassismus und Co. haben weder ein weißes noch ein westliches copyright.
      In manchen deutschen Großstädten kann man das schon beobachten wo Deutsche in Bedrängnis geraten sind bei Migrantenanteilen von über 40 Prozent, was nicht immer, aber auch nicht selten zur Geringschätzung Deutscher führt, und auch zur Verachtung von jenem Teil der Migranten wie etwa Asiaten, der nicht zu den “Guten” zählt wie Schwarze und Muslime.
      Ich bin ein Freund nicht der diversity, aber der Vielfalt und habe kein Problem mit vielen Migranten, aber ich will auch nicht überrollt werden.

      1. selten so einen vernünftigen beitrag gelesen. ich wohne in berlin in einer einst verschlafenen ecke. in einem stillen gewerbegebiet gegenüber stellten sie ein wohngebiet direkt .. tausende wohnungen. der konzern roch den braten und vermietete das meiste an die stadt. und ich habe den eindruck, dass neben ukrainern die halbe welt dort platz genommen hat. ich glaube, ich weiss, was sie mit überrollen meinten.

        1. @monteverde
          Danke. Das Tragische ist daß es auch solche Migranten gibt die unfreiwillig “überrollen”. Wenn in deinem Umfeld kaum noch Deutsche vorkommen kannst du sich gar nicht mehr darauf einstellen auch wenn du es willst.
          Und natürlich sind Mehrheiten, auch kokale, immer ein tolles Milieu für diejenigen die ihre eigene Kultur oder Ethnie für natürlich überlegen halten- das gilt dann eben auch für migrantisch dominierte Milieus.

  3. New Mexico ist Trockensteppe, da die “Indianer” nur selten ihre Autos gewaschen und den Rasen gesprengt haben, kamen sie damit wohl klar. Aber Wasser wird in vielen Südstaaten knapp und könnte auch ohne Zuwanderung zum Versorgungsproblem werden.
    Und die Zahlenangaben über die Einwohnerzahlen Nordamerikas vor Kolumbus schwanken sehr stark.
    Dieses Arbeit gibt es genug, löst bei mir schon Brechreiz aus: Gier gibt es genug, wäre treffender.

  4. Nun hat dieser Kennedy aber auch schon böse daneben geschossen, wie hier zu lesen:

    https://overton-magazin.de/kolumnen/transatlantic-mediawatch/der-kandidat-und-der-wahlkampf/

    Das hier ist allerdings höchst interessant:
    “Warum regieren die Zeitungen dann so panisch? Vermutlich geht es gar nicht um Kennedy selbst, sondern vielmehr darum, seine Politikideen im Ansatz zu killen, insbesondere die vielfältige Kritik des Umweltanwalts an der Pharma- und der Chemieindustrie, sein wichtigstes Wahlkampfthema.

    Denn die Pharmaindustrie beeinflusst nicht nur durch ihre allgegenwärtigen Anzeigen die US-Medienlandschaft, ihre Lobby ist auch eine der stärksten in Washington. Deren Einfluss ist der Hauptgrund dafür, das Amerikaner Prozak einwerfen wie Smarties, Rekordpreise für Insulin zahlen, keine Medikamente aus Kanada und Mexiko einführen dürfen und dass die US-Gesundheitsindustrie die mit Abstand teuerste der Welt ist. Und Kritik an den Corona-Maßnahmen der Biden-Regierung, auch daran, dass sich die Pharmafirmen eine goldene Nase verdienen, ist ein Tabu.”

    So nämlich ist das: 70 Prozent der Werbeeinnahmen der Medien stammen von der Pharma. Sodass sich diese Medien niemals kritisch über die Pharma berichten werden. Weder Trump noch Biden trauen sich, auch nur das Geringste gegen die Pharma zu sagen, denn dann hätten sie die Presse gegen sich. Diese kann nun tun und lassen, was sie will, sie ist über Kritik völlig erhaben. Wenn Kennedy ernst machen würde, müsste er an dieser Stelle den Colt ziehen. Seht, ich habe die Presse gegen mich, weil ich gegen Pharma bin. Das traut er sich dann doch nicht.

    Überdies ist Overton das einzige Magazin, das über diesen Punkt berichtet. Weil es nicht von Pharmawerbung abhängig ist. Darf ja mal erwähnt werden.

    So ganz chancenlos ist er nicht. Wer den Russen-Röper liest, weiß, dass da über Biden Dinge ans Tageslicht kommen könnten, die ihn das Amt kosten könnten. Wen haben die Demokraten dann? Am ehesten eben doch Kennedy.

    1. Die Medien halten ja schon seit Jahren Biden Juniors Laptop klein. Im Moment überschlagen sie sich mit der Verteufelung von Trump. Kennedy wird größtenteils ignoriert und als unabhängiger Kandidat wird er es schwer haben eine Kampagne zu bezahlen. Das einzige was RFK jr. auf der Habenseite hat ist sein Name, weil alle an seinen Onkel denken. Der Name ist wirklich bekannt. Aber für eine Kampagne braucht es mehr und wo will er das Geld und die Orga herbekommen?

      Von seiner kritiklosen blinden Unterstützung Israels werden sich da aber nicht so viele Wähler beeinflussen lassen glaube ich. Die Probleme in den USA sind den Leuten näher. Das wäre ein Bereich wo er punkten kann. Aber naja, mit dem Wahlsystem muss er eine Mehrheit in vielen Bundesstaaten jeweils überzeugen und das gegen die Democratmedienmaschine.

  5. Vom Glanz und Ruhm der Kennedys ist seit Governeur Schwarzenegger nicht mehr viel übrig und der Erfolg von Robert F. Kennedy Jr. gleicht einem Wettlauf nach unten¹. Die aktuellen Bewerber sind bereits gruselig, deshalb fällt dort ein weiterer Verschwörungstheoretiker² nicht auf, kurz: Trump hat Kennedy salonfähig gemacht. Chancen auf die Präsidentschaft hat er 2024/25 keine, ich sehe Kennedys unabhängigen Versuch als eine Positionierung oder einen Testlauf.

    Das Wahlergebnis wird davon abhängen wer seine Wähler aktivieren/motivieren kann und dort sehe ich Potential bei Trumpwählern: Die sind echt stinking und Wut ist ein kurzfristiger Motivator. D.h. ähnlich wie AfD in Deutschland von der Migrationsdebatte profitiert, der AfD gehts gut wenn es Deutschland schlecht geht, profitiert Trump von den juristischen Aktionen gegen ihn, die stark polarisieren und ihn zum Dauerthema machen.

    Es sei denn Biden ist in der Lage die Konflikte bis zur Wahl zu deeskalieren, damit seine Wirtschaftspolitik Wirkung zeigen kann und er damit Vertrauen bei Wählern zurückholt, die ihm derzeit nicht gewogen sind.

    Das Wirtschaftswachstum unter Trump war mit ~2% im Rahmen und ist (in Deutschland) 2020³ durch die Pandemie gesunken. D.h. aussen- und wirtschaftspolitisch spielt es keine Rolle wer Präsident wird, denn die wirklich drastischen Ideen von Trump wie z.B. amerikanischer Isolationsnismus, Ende der NATO und Deindustralisierung Europas (America first) sind seit dem Unkrainekonflikt, dem Gaza-Konflikt vom Tisch.

    Unnötig zu erwähnen, die internationalen Ratingagenturen bewerten die USA aufgrund der innenpolitischen Krise schlechter als vor Trump. Unter Biden ist die Situation nicht besser geworden. Kurzum, der politische Spielraum für jeden Präsidenten nach 2024/25 ist geringer und die gesamte Welt ein wenig volatiler. D.h. wir (in Europa) verbleiben in der kriegsbedingten Rezession, weil zuviel Geld in Kriegsgüter anstatt Investitionen geht.

    Nachdenkenswert ist wer nach Biden oder Trump 2028/29 Präsident wird. Trump oder Biden sicherlich nicht.

    ¹ https://de.wikipedia.org/wiki/Race_to_the_bottom

    ² https://www.nzz.ch/feuilleton/kennedy-ein-verschwoerungstheoretiker-aus-beruehmter-familie-ld.1657808

    ³ https://service.destatis.de/DE/vgr-monitor-deutschland/bip.html

    1. @D.h. ähnlich wie AfD in Deutschland von der Migrationsdebatte profitiert”

      Die rechtsextreme AFD profitiert aber nicht nur von der Migrationsdebatte auf die die anseren Parteien bereits aufgesprungen sind.

  6. Eine Gallup Umfrage…
    Na wenn die schon fragen, scheint die Möglichkeit vorhanden zu sein. Denn der Trend in der Politik geht doch zu Führer die ‘Parteilos’ sind.
    Und wenn er tatsächlich der neue Präsident der USA wird, dann frage ich mich:
    Welche stille Hand im Hintergrund ist dazu fähig?

  7. Nach dem was ich über Kennedys Einstellung und seine Vorhaben gelesen habe, die er angehen würde, wenn er als Präsident gewählt würde, wäre dieser Mann der einzig wählbare zur Zeit, noch vor Trump, dem ich ebenfalls zutraue, dass dieser Spuk eines bereits 2 Jahre (exakt gesagt 10 Jahre) andauernden Krieges auf europäischem Boden schnell mit einer diplomatischen Lösung enden würde und ein vernünftiges Verhältnis zu Russland wieder hergestellt werden würde. Das Problem ist allerdings der Deep State – dem müssten beide Kandidaten beizeiten die Optionen entziehen, im Hintergrund die Fäden zu ziehen.

    1. Und gerade ein Kennedy kennt den Deep State aus der Familiengeschichte. Tja, isthalt die Frage inwiefern sich ein einzelner POTUS gegen die Maschinerie wehren und durchsetzen kann.

  8. ” Zunächst einmal ist in den USA gar nicht so einfach, überhaupt auf den Ballot, den Wahlzettel in sämtlichen Bundesländern zu kommen, das ist ein sehr zeit- und geldintensives Verfahren.

    Kennedy kommt aus einer superreichen Familie, aber das Vermögen ist heute zersplittert; naja, ein paar Millionen Dollar hat er schon auf dem Konto, aber er treibt ja auch Wahlkampfspenden ein.”

    Da sehe ich eine wirkliche Musterdemokratie beschrieben und man versteht, warum in ihr, genau wie in “Putins Diktatur”, immer die gleichen alten “Personen” auf dem Wahlzettel stehen, die dann die immer gleichen kriegsgeilen Neocons Politik machen lassen.

    Und natürlich kann sich ein Präsidentenerpresser dann zum Weißen Ritter der Demokratien schlagen lassen und gegen die Autokraten in den Weltuntergangskrieg ziehen.

    Die moderne Progandawelt ist so schön. Ein wenig einfältig – aber einfach schön!

  9. Nikki Haley, von der Autorin nicht unfreundlich beschrieben, habe ich von ihren Auftritten als UNO-Botschafterin der USA in Erinnerung und das sind keine guten Erinnerungen. Sie verkörperte dort alles, was ich an Amiland verabscheue. Nun fragt die Welt mit Sicherheit nicht danach, was ich an den USA mag oder eben nicht. Nur habe ich den Eindruck, dass die Welt, also die große jenseits des Westens, diese Abscheu zunehmend teilt.
    Vielleicht schaffen die Amis es noch mal, auch diesen Teil der Welt zur Ordnung zu rufen. So mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung suchen : Gewalt, Gewalt , Gewalt und wenn das nicht zum Ziel führt, noch mehr Gewalt. Die Frau kann und will das. Die schafft es schon irgendwann. Die hat die amerikanische Grundüberzeugung, dass der Planet ohne amerikanische Dominanz, kein Existenzrecht hat, verinnerlicht.
    Ich glaube, es geht auf Slavoy Žižek zurück, dass die Menschen sich eher das Ende der Welt als ein Ende des Kapitalismus vorstellen können. Und für die dortigen Eliten sind Kapitalismus und die eigene Weltherrschaft das Gleiche. Es gibt kein Verbrechen, außer die bisher beispiellosen Massenvernichtungslager der deutschen Nazis, dass sie nicht begangen haben und weiterhin bereit sind zu begehen. Von Nukes auf Japan, Napalm auf Korea, Gift auf Vietnam, KZ in Guantanamo, faschistische Putsche in der ganzen Welt, Mordbrennerein in Syrien, Irak, Libyen und und und. Vergessen wir nicht ihr Gleiwitz – 911.
    Sicher wird die Autorin dies so Komprimiert, wie ich es schreibe, zurückweisen. Eben so sicher nicht nur sie. Nur habe ich den Eindruck, und ich bin seit dem Fall der Mauer reichlich und das nicht als Gruppentouri, rumgekommen, dass so was wie ein Gedächtnis der Völker gibt und dass die Amis in etlichen Weltgegenden in diesem Gedächtnis nicht besonders gutbeleumdet aufbewahrt werden.
    Aber ok, vielleicht ist auch alles ganz anders. Ich liege vollkommen falsch und unsere Erde wird doch der schönste Ort im Universum. Wenn die Amis erstmal die Russen fertig gemacht haben , und die Chinesen und die Iraner, die Syrer, Kuba, Nicaragua, Venezuela. Danach sollten auch die Saudis wieder auf Line sein und die Brasilianer und und und.
    Klar, diesmal werden nicht nur 100.000 Kinder draufgehen sondern Millionen und noch mehr Erwachsene. Aber klar, wir erinnern uns am Madleine A.: das Ziel ist diesen Preis wert.

    1. “…..dass die Menschen sich eher das Ende der Welt als ein Ende des Kapitalismus vorstellen können.”

      Man kann es den Menschen wahrlich nicht übelnehmen, hat man doch im Kapitalismus die unschlagbaren Methoden entwickelt, mit denen man einem Arktisbewohner einen Kühlschrank verkaufen kann.
      Und selbst die politische “Elite” der SU konnte es nach einer Sozialisation im “Sozialismus” gar nicht erwarten, endlich auch dieses wunderbare westliche System zu übernehmen, und ein Putin bekannte, so naiv gewesen zu sein, zu glauben, damit habe sich die Gegnerschaft erledigt und man gehöre nun zum Club.

      Da kommt Marx mit seinem

      “Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren.”

      nicht gegen an.

      1. Den Marx hatte ich durchaus im Kopf. Aber stimmt schon. Gegen die Wirklichkeit des dritten Jahrtausends kommt die Waffe der Kritik nicht an. Sowenig wie die Kritik der Waffen.
        Irgendwie nicht richtig gut.

    2. Es gibt in den USA doch etliche Leute, die diese Dame durchschaut haben. Sie ist eine Vertreterin des ‘Weiter so’, korrupt und Werkzeug des ‘Deep State’ und der NeoCon-Warmongers, gar selber tief im Sumpf ‘on the hill’, dem MICC, steckend. Da war mir der andere (männliche) ‘Inder’ (mit leichten Einschränkungen) schon lieber. Ihr Vorwahlkampf in Iowa allein hatte schon gut 43 Mio $ gekostet, deutlich mehr als der jedes anderen Republikaners. So ‘liebevoll’ wurde sie von den ‘Doners’ der NeoCons gesponsert. Bei Redacted(News) war das auch ein Thema. Sie ist die letzte Hoffnung der NeoCons, falls die Biden-Partei die Wahlen verliert. Dazu muss aber erst mal Trump weg vom Fenster. Falls das nicht (rechtzeitig) gelingt (und Trump will sie auf keinen Fall zur VP machen), soll Trump vom Militär getrennt werden, so groß ist die Angst vor seiner Rache. Das bereits dafür gegründete Netzwerk überlegt nur noch, ob das bereits vor oder erst nach seiner Wahl geschehen soll. Letzteres wäre dann auf jeden Fall nur per Putsch und eklatantem Verstoß gg die US-Verfassung zu erreichen. Ob sie dann Nikki als POTUS ohne heftigen Widerstand installieren könnten, ist aber mehr als fraglich. In diese Bedroullie hat sich der DNC selbst gebracht. Nun haben die NeoCons in der Uniparty ein Problem, größer als das mit Kennedy Jr, den junge Dems-Wähler wahrscheinlich bevorzugen würden, wenn da nicht seine Aussagen zu Israel und Palästina wären…

      1. Das wird “interessant”. Die, die schon immer regieren, egal ob sie in der Regierung sind oder nicht, werden versuchen, einen “Unfall” wie die erste Wahl Trumps, nicht noch einmal zuzulassen. Ich vermute, dass man großen Wert darauf legt, die legalistische Fassade nicht zum Einsturz zu bringen. Ich weiß nicht, wie das laufen wird. Aber selbst wenn es zur erneuten Wahl Trumps kommt, werden sie dafür sorgen, dass er nicht die amerikanische Politik bestimmt. Eher glaube ich daran, dass der amtierende demente Bettnässer was zu sagen hat, als dass ich glaube, dass sie dulden werden, dass Trump jemals was zu sagen haben wird.
        Aber man wird sehen.

  10. Kennedy als den Mann der Stunde hochzujubeln verstehe wer will.
    Er ist Teil des US-Systems und wird nichts anderes machen können als ihm vom System vorgegeben wird.

    Alles andere ist Wunschdenken in einer hoffnungslosen Zeit , da versucht man sich an jedem vermeintlichen Notnagel zu klammern und hofft auf einen Erlöser.

    Wie lange glauben die Christen schon Jesus würde die Welt erlösen?

    Denkt einfach mal an die Internationale, die hat es in Kurzform auf den Punkt gebracht.

    Wer auf den “Erlöser” wartet, der wartet auf den “Führer” der es richten soll anstatt selbst aktiv zu werden.

  11. Spielen Namen und Parteizugehörigkeit der Präsidenten-Marionette des militärisch-industriellen Komplexes in der oligarchen Hegemonialmacht USA irgendeine Rolle?
    Personalfragen sind allenfalls was für die DIE BUNTE oder DAS GOLDENE BLATT.

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