Seit der Rückkehr der militant-islamistischen Taliban hat sich in Afghanistan ein neuer Konflikt entfacht: Der Krieg der Extremisten gegen Bildung.
„Sie sind sehr brutal gegen uns vorgegangen. Sie haben unsere ganze Wohnung verwüstet und unsere Mutter respektlos behandelt“, sagt Attaullah Wesa im vergangenen April in die Kamera seines Smartphones. Er wirkt wütend, aufgebracht und traumatisiert. Wenige Momente zuvor wurde sein Bruder, der in Afghanistan bekannte Bildungsaktivist Matiullah Wesa vom Geheimdienst der Taliban abgeführt. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. In den Sozialen Medien schlugen Wellen der Kritik und Empörung hoch. Attaullahs Videoclip ging viral und wurde auf Twitter, Instagram und Facebook millionenfach angeklickt. Auch westliche Regierungen und NGOs schalteten sich ein und verlangten die sofortige Freilassung des Aktivisten.
„Sie haben stets die brutalen Razzien der Amerikaner kritisiert. Warum gehen Sie nun selbst so vor?“, fragte der afghanische Journalist Sayed Sulaiman Ashna den prominenten Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahed während eins Interviews nach der Verhaftung Wesas. Ashna, der für den US-Sender „Voice of America“ tätig ist, spielte damit auf eine von vielen düsteren Praktiken des „War on Terror“ an. Nächtliche Razzien wurden in Afghanistan oftmals von US-Soldaten und ihren afghanischen Verbündeten durchgeführt. Meist trafen sie keine Taliban, sondern unschuldige Zivilisten. „Das ist nicht vergleichbar mit einer solchen Razzia“, antwortete Mujahed, der ansonsten für seine rhetorischen Fertigkeiten bekannt ist, stotternd.
Landesweites Universitätsverbot für Frauen
Vor einigen Jahren gründete Matiullah Wesa seine NGO Pen Path. Er besuchte meist abgelegene Dörfer, verteilte Bücher und Schreibmaterial und half beim Aufbau von Schulen. Wesa arbeitete in allen Regionen des Landes. Er arrangierte sich mit den damaligen Machthabern in Kabul, der mittlerweile gefallenen, afghanischen Republik, und mit den Taliban, die ihn gewähren ließen. Als die Extremisten im August 2021 Kabul einnahmen, während die NATO-Truppen unter der Führung der USA mit ihrem chaotischen Abzug beschäftigt waren und Tausende von Afghaninnen und Afghanen das Land verließen und evakuiert wurden, traf Wesa eine Entscheidung.
Er entschied sich bewusst dazu, zu bleiben, um seine Arbeit fortzusetzen. Aufgrund des Krieges herrschen in Afghanistan bis heute zahlreiche Defizite im Bildungsbereich. Obwohl in den letzten zwanzig Jahren die Anzahl von Schulen und Universitäten vor allem in den Großstädten stetig wuchs, wurden die ländlichen Regionen des Landes, auf die sich Wesa konzentrierte, massiv vernachlässigt.
Doch mit der Rückkehr der Taliban wurde deutlich, dass sich der Bildungsalltag in Afghanistan radikal verändern wird. Kurz nach der erneuten Machtergreifung der Extremisten wurden Oberstufenschulen für Mädchen geschlossen. Nur in einigen wenigen Regionen sowie in Privatschulen ging der Unterricht von der siebten bis zur zwölften Klasse für Afghaninnen weiter. Mittlerweile ist auch dies nicht mehr der Fall. Ende vergangenen Jahres setzten die Taliban ein landesweites Universitätsverbot für Frauen durch. Es war ein neuer Tiefpunkt, der vielen Menschen vor allem eines deutlich machte: Die „neuen“ Taliban sind weiterhin die alten. Fanatische Extremisten, die bereits während ihrer ersten Regimezeit in den 1990er-Jahren praktisch allen Frauen des Landes den Krieg erklärten. „Jeder spricht über die Rechte der Frau? Ich sage euch, was die Rechte der Frauen sind: Gutes Essen kochen und [den Männern] schöne Kleidung vorbereiten“, waren die Worte eines hohen Taliban-Klerikers, dessen Video vor einigen Wochen im Internet die Runde machte.
Onlinekurse koordiniert in Zürich und anderswo
Umso überraschender ist der Umstand, dass nicht jede Frau in Afghanistan deshalb hoffnungslos zu sein scheint. „Ich hoffe sehr, dass ich bald mein Studium fortsetzen darf. Die afghanischen Mädchen und Frauen brauchen eine Zukunft“, sagt Spogmai, eine Medizinstudentin aus Kabul. Ihr fehlten drei Semester bis zum Abschluss. Dann kam das Universitätsverbot der Taliban. Spogmai will sich davon nicht unterkriegen lassen. Mittlerweile nimmt sie an Online-Vorlesungen teil, die von einem internationalen Ärzteteam für Afghaninnen aufgestellt wurden. Der Initiator des Programms ist Maiwand Ahmadsei, ein Onkologe des Universitätsspitals Zürich. Wie viele Afghanen hat er eine Fluchtgeschichte. In den späten 1990er-Jahren kam Ahmadsei mit seinen Eltern über Moskau nach Hamburg. Damals übernahmen die Taliban nach einem blutigen Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen Mudschaheddin-Fraktionen, die zuvor die Rote Armee und ihre afghanischen Verbündeten bekämpften, zum ersten Mal die Macht in Kabul.
In Deutschland machte Ahmadsei sein Abitur und schloss sein Medizinstudium ab. Nach Aufenthalten in München und New York zog er nach Zürich. In seine afghanische Heimat ist er seit seiner Flucht, die mit vielen Traumata verbunden war, nicht mehr zurückgekehrt. Dennoch fühlt sich der 32-Jährige Afghanistan stark verbunden. Bereits in den Jahren zuvor engagierte sich Ahmadsei ehrenamtlich und half afghanischen Geflüchteten. Er positionierte sich gegen den Krieg in Afghanistan und knüpfte Kontakte innerhalb der afghanischen Diaspora. Dann standen die Taliban plötzlich in Kabul. „Ich brach meinen Urlaub ab und versuchte, Verwandte zu evakuieren. Einige von ihnen waren für die Regierung oder für die Armee tätig und fürchteten um ihr Leben“, erinnert sich Ahmadsei heute.
„Das Wichtigste war, nicht in der Starre zu verbleiben. Ich wollte weiterlernen und tue das auch weiterhin allein. Jeden Tag“, sagt Studentin Spogmai. Mittlerweile hat sie über 4.000 Kommilitoninnen, die gemeinsam mit ihr an den von Ahmadsei organisierten Onlinevorlesungen teilnehmen. Unterstützt wird Ahmadsei dabei von zahlreichen Ärzten in Europa, den USA und Afghanistan. Schon bald sollen die Onlinekurse in eine offizielle Universität transformiert werden. Mit Akkreditierung und Creditpoints. „So kann die Zukunft unserer Studentinnen garantiert werden. Zoom allein reicht nicht. Man braucht handfeste Dokumente, die die Leistung nachweisen“, sagt Ahmadsei.
Gespaltene Extremisten
Kurz nach der Schließung der Universitäten behauptete Neda Mohammad Nadeem, der Taliban-Minister für höhere Bildung, dass die „islamischen Grundlagen“ für die Bildung von Frauen geschaffen werden müssen. So wurde etwa die Geschlechtertrennung angeblich nicht eingehalten und Frauen konnten sich allein auf dem Campus, sprich, „ohne männliche Begleitung“ („Mahram“) bewegen. Ähnliche Gründe nannten die Extremisten auch vor einem Jahr im Kontext der fortführenden Schließung von Mädchenschulen. All diese Entscheidungen sorgten für viel Kritik innerhalb der afghanischen Gesellschaft. Während Studenten aus Solidarität mit ihren Kommilitoninnen demonstrativ ihre Prüfungen abbrachen, protestierten in den Monaten zuvor selbst in den ländlich-konservativen Regionen des Landes Männer mit Vollbart und Turban für ihre Töchter. Hinzu kommt, dass die Taliban sich selbst schaden. „Wohin wollen die Taliban ihre eigenen Frauen und Töchter schicken?“, fragt sich Ahmad Zia, ein Arzt aus Mazar-e Sharif. Er wird regelmäßig von Taliban-Kämpfern, die Ärztinnen für ihre Ehefrauen suchen, aufgesucht. Das Szenario ist kafkaesk. „Ihr seid doch selbst schuld an der Miesere!“, antwortet Zia meist den Kämpfern, die ihn ratlos verlassen. Doch statt Einsicht kamen neue Taliban-Dekrete. Mittlerweile wurde Mitarbeiterinnen von NGOs und sogar der UN die Arbeit untersagt.
Mit all diesen Dingen sind zumindest auch einige Taliban-Fraktionen nicht einverstanden. Für Aufsehen sorgte etwa Mobeen Khan, dem wohl bekannteste Taliban-Influencer. Der ältere Mann mit Turban und Militärjacke wurde in den letzten Jahren durch Soziale Medien bekannt. Dort kritisierte er meist die mittlerweile gefallene Regierung von dem geflüchteten Ex-Präsidenten Ashraf Ghani oder die Vereinigten Staaten. In den letzten Monaten gab Mobeen allerdings kritische Töne von sich, die die eigene Führung betrafen. „Ich werde der Erste sein, der seine Tochter in die Schule schicken wird“. Auch gegenwärtig befindet sich der Internetpropagandist in Taliban
“verschiedenen Mudschaheddin-Fraktionen, die zuvor die Rote Armee und ihre afghanischen Verbündeten bekämpften”
Die Rambo-III-Geschichtsschreibung lässt wieder mal grüßen.
Eigentlich war es so, dass Ende der 70er linke Regierungen an die macht kamen, was die CIA auf den Plan rief, die weltweit dem Staatsauftrag folgte, den Sozialismus/Kommunismus einzudämmen. Die unterstützen die religiösen Hardliner und sorgten mit ihrem und dem Geld reicher ultramuslimischer Golfstaaten dafür, dass Söldertum zum zu einem Familien-ernährenden Beruf wurde. Vgl. Syrien ab 2011.
Im Zuge dieser Entwicklung kam als Reaktion des professionalisierten Widerstands dann auch die Rote Armee nach Afghanistan.
Schon etliche Monate zuvor lief die Unterstützung der Mudschahedin nicht nur über die normale CIA-Unterstützung, sonder es starte das US-Kriegsunterstützungsprogramm Operation Cyclone in Zusammenarbeit mit dem pakistanischen Geheimdienst, der später dann auf die Unterstützung der Taliban umsattelte, die dann mit 20 Jahre Unterbrechung durch die US/Nato-Besatzung das Land im Griff haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Cyclone
In den 70ziger Jahren fuhren auch viele Hippies nach Afghanistan.
Ich kann mich noch an eine Geschichte im Stern erinnern.
Ein Stern Reporter traf in einem Hotel in Kabul auf einen drogenabhängigen Hippie der fast verückt geworden ist. Im Hotel hatten sie nur eine Single von den Rolling Stones und die wurde den ganzen Tag gedudelt, A-Seite und B Seite im Wechsel.
Der Hippie mußte sich das ein Jahr lang anhören. Der Stern-Reporter verhalf ihm dann zu einem Rückflug nach Deutschland.
Jetzt zu den Amis.
Was du schreibst entspricht den Tatsachen.
Auch im Iran haben die Amis die demokratische Regierung gestürzt. Die richten überall auf der Welt nur Chaos und Unheil an.
1953: Irans gestohlene Demokratie
Vor fast 65 Jahren stürzte die CIA Irans parlamentarisch legitimierten Premier Mossadegh. Erst jetzt veröffentlichte das US-Außenministerium Dokumente, die das gesamte Ausmaß der US-Verwicklungen in den Putsch zeigen.
https://www.dw.com/de/1953-irans-gestohlene-demokratie/a-17008768
“Demokratie”
Der Sprung zur Republik war erreiche. Die Modernisierung auf dem Weg, das bringt immer Widerstände zum Vorschein.
Wenn die äußeren Kräfte nicht in Konfrontation investiert hätten, hätte es gelingen können.
Was mich wundert ist, dass selbst die Leute, die jetzt in Syrien quasi vor ihrer Nase gesehen haben, wie extrem lügnerisch die USA und ihre Helfer vorgehen, nicht langsam mal einen Erkenntnisschritt weiter gehen.
Den verlinkten Artikel überhaupt gelesen? Da ist die Geschichte schon etwas anders beschrieben.
Immerhin hat die afghanische Regierung den Mohnanbau vehement verringert. Vor ja nicht allzu langer Zeit waren Frauen mit ihrem Haushalt und Kindern durchaus ‘vielbeschäftigt’,was soll daran schlecht sein.
Wieviele Arbeitsplätze hat denn Afghanistan für alle die möchten/können überhaupt zur Verfügung?
Gewisse postmodernen Gleihheitsgefasel, da schaut man sich den Westen, um zu sehen wohin das führt. Aber wenn der familiäre Hort der Geborgenheit von aussen permanent gestört wird, brechen diese irgendwann auseinander.
Vor nicht Öl zu langer Zeit konnte man in D nicht alles sagen, was man wollte, oder der Partei angehören die man wollte, oder den Radiosender hören den man wollte.
Was soll daran schlecht sein, wenn man dir deine Stimme, deine freie Meinungsäußerung, deine Freiheit nimmt.
Muss wirklicher jeder diese Freiheit besitzen. Reicht doch wenn einige wenige das Recht genießen.
Du bist ein freilaufendes Huhn, das für die Käfighaltung eintritt, aber nur bei den Anderen.
Afghanistan braucht keinen feindsender um ihre Freiheit zu definieren, das ist schlicht ihre eigene Entscheidung.
Wenn man in D sich kritisch z. B. zur Corona’diktatur’ äusserte, hat so mancher friedliebender Demokrat eine Hetzjagd erlebt. Mal ganz davon abgesehen, wie rigoros der deutsche Staat gegen unliebsame Parteien vorgeht. Die Liste kann nicht mit einem Kommentar vervollständigt werden.
Kehrt den eigenen Hof und nicht den von anderen Staaten.
So wie das Problem Putin macht? Ups, der macht das ja gar nicht.
Der Artikel befasste sich um das weibliche Geschlecht, ihrer Stellung in der Gesellschaft und Bildung!
Zwischen den Zeilen lese ich immer noch vorhandene Strukturen westlichen wirkens, aber nix von Russland.
Natürlich geht den Strukturen etwas abhanden, die Drogen Einkünfte !
Ist der Westen deshalb so erpicht, diese nu zu legalisieren über die Pharmaindustrie und mit dem selben Atemzug andere wiederum zu kriminalisieren?
Afghanistan und seine Kultur wurde nachhaltig zerstört, solch ein Land hat m.M.n nur noch die Religion zur Hand, um eine eigene Gesellschaftliche Struktur aufzubauen. Haben die USA das afghanische Saatsvermögen freigegeben? Dieses Kapital fehlt dem Land, um überhaupt etwas aufzubauen.
“Du bist ein freilaufendes Huhn, das für die Käfighaltung eintritt, aber nur bei den Anderen.”
Der ist kein Huhn, sondern ein Hu*****hn. Kann man gerne per One-way Ticket über Afghanistan abwerfen.
Zu diesem Thema empfehlen sich die Bücher von Michael Lüders, insbesondere “Hybris am Hindukusch”.
Analphabetismus ist der Standard in Afghanistan. Nicht so sehr in Kabul, aber im Rest des Landes. Auch für die Jungen, weshalb Eltern oft ihre Jungen in die Religionsschulen geben. Daher der Name “Taliban”, was nichts anderes bedeutet, als Religionsschüler.
Es ist der Konflikt zwischen reichen Städtern und einer extrem armen Landbevölkerung, wo es an allem fehlt: Wasser, Strom, Gesundheitsversorgung. Dieser Umstand hat schon in den 70ern zum Rückschlag auch in Kabul geführt, von wo man Bilder von westlich gekleideten Frauen in Miniröcken kannte. Aber auch nur von dort. Die gesamte Landbevölkerung war mehr oder weniger abgehängt. So wie heute auch.
Und dann kommt der “aufgeklärte” Westen und will Mädchenförderung durchsetzen, während die Jungen auf dem Land auch keine adäquate Bildung erhalten. Das in einem muslimischen Land. Wer wundert sich da noch über Konflikte.
“Und dann kommt der „aufgeklärte“ Westen”
Noch schlimmer. In den 70ern hatte sich Afghanistan bereits selbst von der Monarchie zur Republik gewandelt. Dann haben die USA, reiche Golfstaaten und der pakistanische Geheimdienst die religiösen Fanatiker mit Geld und Waffen zugeschissen, damit sie Krieg gegen die linke Regierung und dann später auch gegen herbeigerufene Rote Armee führen.
Diese Dschihadisten-Strukturen, die damals mit unendlicher Anstrengung geschaffen wurden, halten das Land auch noch die nächsten Jahrzehnte fest im Griff.
Die Dschihadisten-Strukturen sind aber auch die einzigen, die heute den Westen und seine woken Parasiten von dem Land fernhalten können. Und bei einem immer geringeren Bevölkerungswachstum in der westlichen Welt, könnte es sein, dass die Taliban mit ihrem Modell am Ende doch die Sieger sind.
Bildung ist kein Selbstzweck, auch wenn das irgendwelche Liberalen glauben (tun vor allem die, mit Aktien in dem Bereich). Wenn Afghanistan entsprechende Verträge mit China und Russland schließt, bei dem es um Projekte zur Gewinnung für Rohstoffe geht, dann werden auch die Afghanen gebildetes Personal benötigen und dieses ausbilden. Und dieses führt dann zu mehr Geld in der Gesellschaft und zu einer Nachfrage, welche nur durch weitere gebildete Personen befriedigt werden kann.
Aber Ausbilden um die Leute in die industrielle Reservearmee (=Arbeitslose) zu stecken ist volkswirtschaftlich Unsinn. Das führt nur zur Unzufriedenheit und zur Abwanderung der Gebildeten, wobei das Geld für den Staat verloren ist, welches er in die Ausbildung gesteckt hat. Dass dies der Westen und seine NGOs will ist klar, immerhin haut ja jeder Qualifizierte, der es sich leisten kann aus dem Westen ab, aber für Afghanistan ist das ein Verlustgeschäft.
Und wenn das dazu führt, dass die Woken, Liberalen und andere Parasiten um Afghanistan einen großen Bogen machen, dann ist das für die afghanische Gesellschaft auf jeden Fall ein größerer Gewinn als wenn es dort 1000 sinnlose Mädchenschulen geben würde.
Aber Hallo! Es gibt in Afghanistan noch den IS! Und der versucht an Schulen und Hochschulen studierend Mädchen und Frauen zu töten. Die Taliban müssen die Frauen daher schützen. Onlinestudium ist doch eine ganz passable Alternative. Bei uns gab es in den letzten Jahren ja auch nur diese Möglichkeit, und das ohne jeden Grund!
Nach 20 Jahren Krieg endlich Frieden. Nach 20 Jahren Besatzung endlich Autonomie. Nach 20 Jahren gesellschaftlicher Experimente von Aussen mit katastrophalen Folgen für das heutige Gesellschaftsgefüge nun der Versuch eine für alle geltende Grundlage (leider althergebracht und archaisch) zu finden. Das ist verständlich für die Taliban auch wenn das für die vom Westen angefixten Bevölkerungsteile (= städtische Minderheit) mit krassen Nachteilen verbunden ist.
Vielleicht sollten wir Afghanistan mal einfach 50 Jahre in Ruhe lassen und alle noch oder wieder bestehenden Sanktionen abschaffen damit sich das Land selbst finden und seinen eigenen Weg gehen kann.
“Auch gegenwärtig befindet sich der Internetpropagandist in Taliban”
So weit ich weiss, heisst Taliban nichts anderes als Schüler, insofern wären die Lehrmeister wesentlich interessanter.
Wo Taliban geografisch liegt ist mir immer noch nicht klar.
Mit “unterirdisch” würde ich alles beleidigen, was unter der Erde und über diesem Niveau (nein, keine Sonnencreme) liegt.
I bin ganga …
Diese Steinzeittypen tun am liebsten Herrscher spielen. Und jeder noch so kleine Obermuftipaschaherrscher in der Seitengasse hinten links “herrscht” über sein verschmutztes Klein-Reich, herrscht über ein paar Frauen, die er sexuell ausbeutet und als Haussklaven terrorisiert, “herrscht” über ein paar dumme, ungebildete und eingeschüchterte Jungs, seine Untertanen, die dem Minisultan zu Diensten sein müssen. Und so sieht man sie in dreckigen Zimmerchen wichtigtuerisch daherschwadronieren, jeder gefühlt ein kleiner König. Und so ist klar, daß jede auch noch so kleine unabhängige Regung als Widerstand gnadenlos zusammengeschissen wird. Und solchen Leuten hatte unsere Regierung 100 Millionen Euro zugesprochen. Jeder Zwölfjährige hat gesehen, daß das völlig verblödeter Unsinn war. Warum soll ich mich gewählt ausdrücken, wenn ich so der Wahrheit am nächsten komme?
Ja, die USA sind schon ein Katastrofenverstärker erster Güte.
Es war schon in den Zeiten des Krieges gegen die sowjetische Besatzung kein Geheimnis, dass die regierenden “Kommunisten” im Vergleich zu den sie bekämpfenden islamischen Faschisten die Krone der Zivilisation waren. Und nein, ich mache mir über die damalige Regierung keine Illusionen. Aber man sollte, weil es zum Artikel passt, Geschehnisse aus diesem Krieg noch mal in Erinnerung rufen. Zum kommunistischen Terror gehörte der Versuch, Menschen das Lesen und Schreiben beizubringen. Besonders infam : auch Mädchen und Frauen. Dazu wurden Lehrer, meist Frauen, also viele Lehrerinnen, aufs Land geschickt. Wenn die den Befreiern in die Hände fielen, gab es keine Grausamkeit, die nicht an ihnen vollstreckt wurde. Fast muss man schreiben, dass die sofort von unseren Verbündeten ermordeten Frauen Glück hatten.
Die einzige nennenswerte und hörbare Stimme im Westen, die darüber berichtete, war Schwarzers “Emma”. Schon damals weigerten sich die westlichen Presstituierten das Bild der edlen Antikommunisten von Schwarzer und der Wirklichkeit beschmutzen zu lassen.
Gar nicht mal OT. Schwarzer hat sich in der Kachelmann-Sache schwer vergallopiert. Aber in vielen Fragen, so der Beurteilung der klerikalfaschistischen iranischen Revolution, der afghanischen Volksbefreier, dem Krieg gegen Jugoslawien und auch aktuell in ihrem Einsatz für das Ende des Gemetzels, hat sie allein mehr Anstand und Mut bewiesen, als hunderte von Mietmäulern der MSM zusammen. Und besser schreiben als die meisten von denen kann sie sowieso. Wobei das nun wieder nicht so schwer ist.
Wenn’s denn nur bei Lesen- und Schreibenbeibringen geblieben wäre. Dummerweise hat diese kommunistische Regime eine Transformation des Landes mit den Methoden von Stalin und Pol Pot durchführen wollen.