Das diktatorische Imperium

Ursula von der Leyen
European Parliament, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Europäische Union vor allem ein Versprechen: Frieden, Wohlstand, Reisefreiheit. Ein kluger Ausgleich der Interessen, ein Binnenmarkt ohne Schlagbäume, eine Gemeinschaft, die ihre Bürger schützt. Heute jedoch tritt die EU immer offener mit dem Anspruch auf, geopolitischer Akteur zu sein – und mehr noch: Weltmacht. Und sie bedient sich bereits der Mittel ihres Vorbilds, der USA: Macht nach außen durch militärische Bedrohung, Macht nach innen durch Kontrolle und Überwachung.

Ausgabe 6 des Print-Magazins GEGENDRUCK von Manova widmet sich dem Thema »Imperium EU?«. Der Einleitungsbeitrag stammt von Peter Orzechowski. Außer Orzechowski haben 16 weitere Autorinnen und Autoren an dem Band mitgewirkt. Alle vereint eine kritische Sicht auf die EU. Für einen ersten Eindruck veröffentlicht Overton die gekürzte Fassung des Einleitungsbeitrags.

Was als technokratisches Integrationsprojekt begann, verschiebt sich zu einem politischen Leviathan. Wer genau hinhört, vernimmt die neue Diktion: »weltpolitikfähig«,»strategische Autonomie«,»Souveränität Europas«.

Diese Vokabeln markieren eine tektonische Verschiebung. Es ist der Wandel von der Verwaltung zur Herrschaft, von der »Friedensmacht« zur Abschreckungsmacht, von der Partnerschaft zur Mission. Über Jahre wurden die Begriffe in Thinktanks und Redaktionen geschliffen, in Ministerien in Strategiepapiere gegossen, in den Hauptstädten ritualisiert. Und nun, im fünften Jahr nach der Pandemie und im vierten Jahr eines Krieges, der das europäische Jahrhundert zu prägen droht, fällt die Rhetorik mit der Realität zusammen: Aufrüstung, Sanktionsregime, Extraterritorialität, digitale Steuerung der Bürger.

Dieser Text zeichnet die Konturen eines Imperiums, das sich – oft unter moralischer Flagge – im Innern verdichtet und nach außen streckt. Er bündelt Befunde aus Politik, Wirtschaft, Militär und Technologie. Er fragt: Was treibt dieses Europa? Wem dient es? Und wohin führt der Weg, wenn Anspruch und Realität so weit auseinanderklaffen, dass nur noch Zwang und Kontrolle die Lücke schließen sollen?

Weltmacht-Fantasien

Gegendruck 6 vs. Imperium EU: Unbedingt lesen!

»Was Europa zur Weltmacht fehlt« – die Titelzeile eines führenden außenpolitischen Fachblatts war kein Ausrutscher, sondern das Symptom eines Denkstils. Große Medien sekundierten: »Mehr Mut zur Weltmacht«, »Die EU hat das Zeug zur Weltmacht«. Der Subtext: Wer groß denkt, wird groß – wenn er nur will, wenn er marschiert, wenn er in Kommandostrukturen denkt und handelt.

Politiker und promiente Strategen gaben den Ton an. Eine europäische Armee mit gemeinsamer Kommandostruktur? Lange Zeit Tabu. Heute Selbstverständlichkeit in Papieren und Panels. Ein »Strategierat« in Brüssel, der die Richtlinien entwirft? Längst gefordert. Und Umfragen – vor allem unter Jüngeren – werden als Mandat präsentiert: Wenn 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen die EU als Weltmacht sehen wollen, dann soll die Politik liefern, so die Logik. Doch auf Umfragen kann man kein Imperium bauen.

Denn der Realitätscheck ist ernüchternd. Wo die EU politischen Einfluss behauptet, stößt sie auf harte Grenzen: in der Iran-Politik, die unter US-Sanktionen zusammenbrach; in Afrika, wo China mit Krediten, Infrastruktur und Angebotstiefe die Norm setzt; in der Technologie, wo Europas Anteil an Patentanmeldungen seit Jahren sinkt. Wer vom Kommandoton träumt, aber wirtschaftlich ausdünnt, produziert eine gefährliche Mischung: Gipfelrhetorik ohne industrielle Basis. Das ist die Blaupause nicht für Größe, sondern für Übergriffigkeit.

Dennoch will Europa endlich souverän sein: »Strategische Autonomie« – das klingt nach Selbstbestimmung, nach Freiheit von Vormündern. Seit 2013 geistert der Begriff durch Dokumente, 2016 wurde er zur Leitidee der »Global Strategy«. Gemeint war, dass Europa seine Interessen definiert und durchsetzt, ohne sich abhängig zu machen – militärisch, wirtschaftlich, technologisch. In der Praxis aber ist »Autonomie« zu einer Chiffre geworden: mal Tarnbegriff für Aufrüstung, mal Etikett auf längst laufenden Programmen, mal moralische Hülle für wirtschaftliche Entkopplung.

Die Bilanz: Europa redet viel über Autonomie – und importiert mehr denn je: Energie, Chips, Software, Vorprodukte und vor allem Waffen. Abhängigkeiten verfestigen sich, während zugleich die Ansprüche steigen. Autonomie ohne industrielle Renaissance bleibt ein Papiertiger. So wächst die Versuchung, die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit mit Kontrolle und Zwang zu füllen: nach innen digital, nach außen militärisch. Was als Selbstbestimmung verkauft wird, kippt so in Fremdbestimmung der eigenen Bürger.

Überhaupt scheint die angestrebte Souveränität nur ein Wunschtraum zu sein.

Kaum ein Dokument hat die europäische Lage so nüchtern beschrieben wie eine Analyse des European Council on Foreign Relations: Die »strategische Autonomie« sei gescheitert, Europa sei in die zweite Reihe zurückgefallen. Militärisch dominiert Washington, finanziell dominiert der Dollar – und technologisch baut der Westen seine Fabriken primär in den USA aus. Europa, so die Diagnose, wird zur verlängerten Werkbank, zum Zahlmeister, zum Sanktionsverwalter.

Diese Entwicklung zum Vasallen hat mehrere Ebenen. Erstens die militärische: Kriegsstrategie, Eskalationsstufen, Rohstoffkriege – alles wird in Washington festgelegt. Europa liefert Material, fragt nach Freigaben und bejubelt »Einigkeit«. Zweitens die technologische: Big Tech sitzt in Kalifornien, nicht in Köln. Drittens die politische: Ost- und Mitteleuropa werden als Hebel genutzt, um eine eigenständige Linie von Berlin und Paris zu torpedieren.

Und doch: Statt diesen Mechanismus zu durchbrechen, wird er in Brüssel internalisiert. Der Slogan lautet dann nicht mehr »autonom«, sondern »wertebasiert«. Wer widerspricht, gilt als »pro-russisch« oder »anti-europäisch«. So wird die Sprache zur Disziplinarwaffe.

Ein neues Lieblingswort erobert Reden und Strategiepapiere: »weltpolitikfähig«. Es suggeriert Erwachsenwerden, Verantwortung, Ernsthaftigkeit. Tatsächlich ist es die semantische Einlösung eines dogmatischen Anspruchs: Überall mitzureden, überall mitzumischen, überall mitzuregulieren.

In der Praxis bedeutet das: Deutsche Kriegsschiffe üben zusammen mit der US-Navy und weiteren US-Verbündeten aus dem asiatischen Raum im Pazifik, deutsche Kampfjets nehmen an den jährlichen Großmanövern im Indopazifik (RIMPAC) teil, deutsche Verbindungsstäbe sind in Japan eingerichtet (ein militärisches »Geheimschutzabkommen« zwischen Deutschland und Japan ist seit 2021 in Kraft), deutsche Kampfjets und andere Flugzeuge der Luftwaffe sind dauerhaft auf einer Airbase in Jordanien stationiert – aber parallel wird versichert, man bleibe eine verantwortungsbewusste Friedensmacht. Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit wird mit Propaganda überbrückt. Aber diese ersetzt keine Strategie.

Die neue Aufrüstung – Ein teurer Irrweg

Europa rüstet auf. Panzer, Drohnen, Raketen – das ist die Sprache, die in Berlin und Brüssel wieder gesprochen wird. Milliarden fließen in die Waffenschmieden, während Schulen verfallen, Krankenhäuser schließen und Unternehmen über Energiepreise klagen. Die Militarisierung der Wirtschaft ist kein Weg aus der Krise – sie ist ihr Beschleuniger.

Der französische Ökonom Claude Serfati bringt es auf den Punkt: »Wer die Wirtschaft auf Rüstung trimmt, sägt an dem Ast, auf dem er sitzt.« Waffen, sagt Serfati, haben kein produktives Potenzial – sie zerstören Werte, sie schaffen keine. Während Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Gesundheit langfristig Wohlstand mehren, enden Rüstungsausgaben in einem toten Kreislauf: Ein Panzer produziert nichts, eine Rakete schafft keinen Arbeitsplatz, ein Kampfflugzeug nährt niemanden.

Frankreich ist das warnende Beispiel. Jahrzehntelang setzte Paris auf seine Rüstungsindustrie als Motor nationaler Größe. Heute, so Serfati, zeigt sich: Dieser Kurs führte nicht zur ökonomischen Stärke, sondern in die Stagnation. Der Traum von der »Großmacht Frankreich« wurde zum Trugbild – er endete in Schulden, Abhängigkeit und wirtschaftlichem Rückschritt.

Und Deutschland? Wiederholt gerade denselben Fehler.

Die deutsche Wirtschaft steckt in der tiefsten Strukturkrise seit Jahrzehnten. Der einstige Vorzeigesektor, die Autoindustrie, ächzt unter globaler Konkurrenz und Versorgungsengpässen. Der Streit um den chinesischen Chipproduzenten Nexperia bedroht zusätzlich die Halbleiterversorgung – ein weiterer Schlag gegen den Industriestandort.

Auch die Chemiebranche, einst Rückgrat der Exportnation, gerät ins Straucheln. Durch den Zolldeal der EU mit den USA drängen nun US-Produkte zollfrei auf den europäischen Markt – während deutsche Hersteller unter den höchsten Energiepreisen der Welt leiden. Die Bundesregierung verspricht Wachstum, doch ihre Prognosen stützen sich auf wacklige Pfeiler: ein paar Milliarden für Brücken, Straßen, Glasfaser – Flickwerk, kein Aufbruch.

Das einzige Segment mit Zuwachs? Die Rüstungsindustrie. Milliardenaufträge, Subventionen, Sondervermögen. Es ist der trügerische Glanz eines Sektors, der kurzfristig Gewinne liefert, langfristig aber Wohlstand vernichtet.

Zahlen lügen nicht. Eine Studie der Universität Mannheim zeigte jüngst, dass der sogenannte Fiskalmultiplikator bei Militärausgaben bei gerade einmal 0,5 liegt. Jeder investierte Euro erzeugt also nur 50 Cent an zusätzlicher Wirtschaftsleistung. Das ist ökonomischer Wahnsinn – und dennoch wird er betrieben.

Im Gegensatz dazu bringt jeder Euro, der in Bildung, Gesundheit oder Infrastruktur fließt, zwei- bis dreifache Effekte. Das heißt: Während Panzerhallen gefüllt werden, verarmen Schulen, Krankenhäuser und Familien.

Deutschland, ja ganz Westeuropa glaubt, sich mit Panzern und Raketen aus der Krise kaufen zu können. Man will eine »Führungsmacht« werden, eine »Verantwortungsmacht«, wie es in den Strategiepapieren heißt. Doch diese Begriffe verschleiern die Realität: Es ist der Versuch, mit militärischer Symbolik wirtschaftlichen Verfall zu übertünchen.

Was als »Sicherheitsstrategie« daherkommt, ist in Wahrheit eine ökonomische Selbstzerstörung – ein geopolitischer Größenwahn, der den Wohlstand nächster Generationen verspielt.

Der neue Militarismus: Aufrüstung und ständige Manöver

Von der Arktis bis zum Mittelmeer, vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer – die NATO-Großmanöver haben sich in wenigen Jahren zu einer Dauerchoreografie verdichtet. »Cold Response« in Norwegen, »Dynamic Manta« im zentralen Mittelmeer, Luftraumüberwachung im Baltikum, Raketenabwehr in der Slowakei – überall übt Europa Krieg. Deutschland ist dabei »First Responder«: das Land, das als erstes vor Ort ist, wenn eine Krise zur Konfrontation eskaliert.

Parallel entsteht eine Logistik-Architektur, die nur einen Zweck hat: schnelle Verlegefähigkeit gen Osten. Flughäfen, Seehäfen, Schienennetze, Brückenlasten – alles wird kriegstauglich gemacht. Ulm beherbergt das Schaltzentrum, Ramstein und Leipzig sind Drehscheiben, die Ostsee wird zum NATO-Binnenmeer. Der bereits laufende Krieg, den die Ukraine im Auftrag der NATO gegen Russland führt, wird von Wiesbaden aus gesteuert und kommandiert. Nächstes Jahr (2026) sollen dort US-Hyperschallraketen stationiert werden vom Typ Dark Eagle – übrigens als einzigem Standort in Europa. Die Semantik dieser Planung ist eindeutig: Nicht Verteidigung, sondern Projektion.

Wer in diesem Umfeld von »Friedensmacht« spricht, ignoriert die Realität. Eine Sicherheitsordnung, die das Gegenüber nur als Feind kennt, produziert permanentes Eskalationspotenzial. Es ist der Militarismus der kurzen Wege: rasch verlegen, rasch zuschlagen, rasch ausweiten – und dabei die innenpolitischen Kosten externalisieren.

Im Kaukasus und in Moldau testet die EU ihre Zangenbewegung. Offiziell geht es um »Stabilisierung«, »zivile Missionen«, »Beobachtung«. Tatsächlich markiert jede Mission eine politische Entscheidung: Einflusszonen verschieben, vorrücken an Russlands Flanke, alternative Korridore sichern – und das unter dem Dach europäischer Flaggen.

In Armenien patrouillieren EU-Teams unter dem Namen EUMA, der Schritt folgte auf eine Testphase. In Moldau setzt Brüssel auf »Beratung« für Polizei, Zoll und Justiz, begleitet von Programmen gegen »Desinformation«. Diplomatische Hüllen – mit militärischem Schatten. Wer die Landkarten der Logistik und die Topographie der Pipelines und Korridore kennt, weiß, worum es geht: die südliche Energieroute, den Mittleren Korridor zwischen China und Europa, die Option, russische Transitstrecken zu umgehen.

Der »Mittlere Korridor« – von China über Kasachstan, über das Kaspische Meer nach Aserbaidschan, weiter durch Georgien in die Türkei – ist nicht nur eine alternative Containerroute. Diese »Transkaspische Internationale Transportroute« – so der offizielle Titel – ist die Antwort auf sanktionierte Nordkorridore, auf blockierte Meere, auf den Zwang, Eurasien anders zu verbinden.

Die EU-Interventionen im Kaukasus, die Gespräche mit Baku, die Aktivitäten in Tiflis – sie alle zielen auf Steuerung, Absicherung, Einfluss. Wer die Korridore hält, diktiert die Ströme. Wo Pipelines laufen, ist Politik nie weit. Der Korridor ist damit Projektionsfläche für den europäischen Drang zur Steuerung – und eine neue fault line in einer ohnehin überdehnten Ordnung. Es ist Geopolitik im Technokraten-Gewand.

In europäischen Hauptstädten wird inzwischen ganz offen die Entsendung von Truppen in »Pufferzonen« diskutiert – zur »Garantie« eines Waffenstillstandes. Was als neutrale Mission präsentiert wird, ist de facto eine Kriegsbeteiligung Europas – ohne Rückversicherung durch die USA, ohne die Schutzklauseln eines Bündnisfalls. Ein gefährliches Spiel, dessen innenpolitische Kommunikation sich auf semantische Akrobatik stützen müsste: »nichtkämpfend«, »stabilisierend«, »temporär«.

Wer die Geschichte kennt, weiß: Es gibt nichts Dauerhafteres als eine »temporäre« Mission. Sie wird Struktur, verfestigt Interessen, bindet Budgets, zieht weitere Maßnahmen nach sich – und verengt den politischen Handlungsspielraum. Je länger die Truppen stehen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit einer politischen Lösung.

Die vielleicht gefährlichste Verschiebung spielt sich leise ab – in Feuilletons, Thinktanks, Ausschüssen. Erstmals seit Jahrzehnten fordern prominente Stimmen eine eigenständige europäische Atomabschreckung. Aus dem Bauch europäischer Eliten kommt die These: Frankreichs Force de frappe reiche nicht, der Schutz Litauens, Polens, des Baltikums sei nicht garantiert, also brauche es einen gemeinsamen Koffer mit rotem Knopf.

Gepaart wird dies mit einer NATO-Doktrin, die nukleare und konventionelle Abschreckung zusammenbindet und einen Erstschlag nicht ausschließt. Wer diese Sätze zu Ende denkt, erkennt die neue Normalität: Atompolitik wird wieder zur Alltagspolitik, zum Mittel in Talkshows und Interviews. Die Enttabuisierung der Vernichtungskraft – das ist der vielleicht brisanteste Indikator für die ideologische Verhärtung des europäischen Projekts.

Aber auch ohne Atomwaffen: Das Kartell der Aufrüstung siegt auf der ganzen Linie. Während Parlamente um Sozialetats ringen, füllen Rüstungsfirmen ihre Auftragsbücher. CEOs treffen sich mit Generälen auf Flugzeugträgern, Vereinbarungen werden geschlossen über jegliche nationale Grenzen hinweg, Joint Ventures sind en vogue – die europäische Rüstungsindustrie formiert sich. Ziel: Serienfertigung, Munitionsdrehscheiben, Panzer-Allianzen, Drohnenkooperation – kompatibel, skalierbar, kriegstauglich.

Die politischen Rahmen tun ihr Übriges: »Zeitenwende«-Sondervermögen, 5-Prozent-Ziele, europäische Rüstungsfonds, Beschleunigungsgremien. Die Wertschöpfung dreht – von Konsum zu Kanonen. Und die Frage, wo die 800 Milliarden Mehrmittel herkommen sollen, wird vertagt. Kürzen dort, streichen da, erhöhen hier – die Antwort lautet immer: Sicherheit zuerst.

Die Entscheidung, Rüstungsausgaben in Richtung 5 Prozent des BIP zu schieben, ist eine Zeitenwende – nicht nur militärisch, sondern fiskalisch. Nahezu die Hälfte der Ausgaben des Bundes soll fortan zum Militär fließen. Jede Milliarde, die in Munition, Panzerröhren, Drohnen und Luftverteidigung fließt, fehlt bei Bildung, Pflege, Infrastruktur. Die kumulative Wirkung über Jahre ist massiv: Schuldenbremse oder Steuererhöhungen, Abgaben oder Einsparungen – wie man es auch dreht, die Zivilgesellschaft zahlt.

Zugleich wächst die politische Abhängigkeit von den Konzernen, die liefern. Sobald Produktion und Stationierung hohe Anteile regionaler Wertschöpfung generieren, werden Parlamente zu Lobbyarenen. Die Versuchung steigt, Kriege nicht zu beenden, sondern zu verlängern – und sie »zu managen«.

[…]

Gegenentwurf

Europa braucht Sicherheit – aber nicht als Imperium. Es braucht industrielle Renaissance, nicht moralischen Export. Es braucht Diplomatie mit allen, nicht Mission gegen viele. Es braucht Rückbau des Sanktionsabsolutismus, nicht neue Embargos. Es braucht eine digitale Infrastruktur in Bürgerhand, nicht in Hand des Apparats. Es braucht Abrüstung der Rhetorik – und Reduzierung der Konfrontation.

Das bedeutet konkret: Lieferketten diversifizieren, nicht zerstören. Handelsabkommen schlichten, nicht scheitern lassen. Energiesouveränität technisch lösen, nicht ideologisch. Militärische Präsenz reduzieren, nicht globalisieren. Und vor allem: die Bürger vor der »freundlichen« Totalisierung durch Wallets, Scorings und Protokolle schützen.

Die EU steht am Scheideweg. Der eine Weg führt in die imperiale Selbstermächtigung: mehr Rüstung, mehr Mission, mehr Kontrolle, mehr Hypermoral – und am Ende weniger Freiheit, weniger Wohlstand, weniger Frieden. Der andere Weg führt zurück zu dem, was Europa stark gemacht hat: Vielfalt, Subsidiarität, Recht vor Macht, Markt vor Planung, Diplomatie vor Drohung.

Ein diktatorisches Imperium braucht große Worte und große Apparate. Eine freie Union braucht mündige Bürger – und Politiker, die wissen, dass Macht Grenzen hat. Es ist Zeit, sich zu entscheiden.

Peter Orzechowski

Peter Orzechowski hat nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Politologie in München die journalistische Laufbahn eingeschlagen. Seit 1978 war er zunächst als Redakteur, dann als Ressortleiter und Chef vom Dienst, später als Blattmacher und Chefredakteur tätig. Von 1995 bis 2013 hat er außerdem als Dozent an der Akademie der Bayerischen Presse in München mehr als 5000 Journalisten ausgebildet. Er schreibt Beiträge meist geopolitischen Inhalts für verschiedene Fachpublikationen und hat über 30 Sachbücher veröffentlicht. Sein neuestes Buch trägt den Titel „Der Dritte Weltkrieg in Europa und seine katastrophalen Folgen für Deutschland“.
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82 Kommentare

  1. Schon Volker Pispers sagte in seinem letzten Bühnenprogramm prophezeihend: „Die von der Leyen ist mir unheimlich. Die strebt ganz nach oben“.

    Pispers hatte da wohl eher Ambitionen auf Merkels Amt im Sinn. Daß sie noch eine Etage darüber einsteigen und ganz Europa vernichten könnte, überstieg wohl auch dessen Phantasie….

    1. Na ja, das „Ganz nach oben Streben“ allein wäre ja noch nicht so besonders (verwerflich) – das ist halt in der Politik und auch sonst eine recht starke Triebfeder… ich find`s nicht so toll, aber so isch`s no hald au`wiedå…

        1. Hat uvdl eigentlich schon jemals etwas anderes als anderer Leute Geld ausgeben? Ihre Politik lässt sich zusammenfassen als groß herumposaunen sie wolle Kinder schützen um Zensur im Internet zu etablieren, und sehr teuer externe Berater einkaufen, weil die von ihr eingestellten Staatssekretäre, Beamten etc.nichts können.

          Was ich immer noch nicht versteht ist, warum man diese Frau lässt? Merkel hat sie ja nach Brüssel weggelobt, aber man hätte sie auch zur Grüßaugustine machen können dort. Stattdessen darf sie sich über alle Befugnisse ihres Amtes als Tyrannin (Alleinherrscherin) der Europäischen Union aufschwingen und zum Beispiel viel zu viele Spritzen viel zu teuer bestellen. Warum lässt man sie?

    2. Dafür das Flinten-Uschi, die ja von Beruf nur Tochter ist, es bis zur Königin von EUropa gebracht hat, zeigt doch nur wie kaputt und Überflüssig die Pseudodemokratie der Despoten die ihren Faschismus als „unsere Demokratie“ bezeichnen wirklich ist. Nie gewählt aber unaufhaltsam, mit Skandal um Skandal, bius ganz nach Oben.
      Despotie plus ein wenig Monarchie, umhüllt mit dem Mantel des Faschismus, ja das ist EUropa und der Grund dieses EUropa und die dazugehörigen Machtstrukturen zu beseitigen. Ob mit Bomben und Raketen oder, eher Unwahrscheinlich, durch eine Reform die man als Revolution bezeichnen sollte.

    1. @ Faber
      Ein Artikel der beweist, dass Geld und exzessive Verdienstmöglichkeiten nicht stinken. Die informellen Vereinigungen von Finanz, Adel, Juden, Anglos, Deutsche, Industrielle, Zios, Nazis usw. zum Wohl des eigenen Beutels lassen alle vermeintlichen Unterschiede, Gegensätze und vorgeblichen Feindschaften verblassen. Ein typisches Beispiel scheint mir Eugen Kogon, seine Tätigkeit für US-Psychops und sein Reputations-6-Millionen-Opferbuch „Der SS-Staat“ zu sein. War mir so neu. Danke für die Anregungen.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Kogon

    2. Ich habe den Kack – wie befohlen – überflogen. Der Titel „Viertes Reich“ ist anmaßend. Sicherlich sind in der EU Beutegemeinschaften tätig, aber jenseits klassischer Nazi-Ideologie. Denen geht es ums Geld, nicht um Ideologie.
      Die deutschen Alt-Nazis, die für die USA als nützliche Idioten tätig waren, um ein Bollwerk gegen den Bolschewismus zu bilden, sind lange tot. Sicherlich haben die versucht, unter dem Radar ihr Ding zu machen, aber das ist ein halbes Jahrhundert her.

      Regenauer wollte wohl etwas „Griffiges“ erschaffen. Ein Gebräu aus Fakten und Fiktion. „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ für Leute, die einfache Geschichten brauchen, weil sie die komplizierten nicht verstehen.

      1. Vielleicht sollten Sie den Artikel doch noch mal ganz lesen, dann würden Sie diesen
        evtl. auch verstehen. Aber vielleicht sind ja Sie selbst derjenige, der einfache Geschichten
        braucht, weil Sie die komplizierten nicht verstehen bzw. nicht verstehen wollen.
        Wahrheit kann manchmal weh tun.

        Ach ja, Sie lassen sich von einem Menschen etwas befehlen, den Sie nicht mal kennen
        und pöbeln dann hier rum ???

      2. @who_cares?

        Sehe ich auch so. Der Schlußsatz des Artikels lautet: „Die EU ist genau das „Finanzimperium“, das diese transgenerational operierende Kaste krimineller Despoten schaffen wollte.“

        Es wird auf eine falsche Spur gelenkt. Die Nazis waren Rassisten mit entsprechendem Größenwahn und dem Drang nach Lebensraum im Osten. Das alles interessiert die Akteure der heutigen Finanzimperien absolut nicht. Die haben nur ein Interesse, nämlich Geld zu scheffeln (ihr Kapital zu mehren) – und natürlich wollen sie gesellschaftliche Verhältnisse die ihnen das bestmöglich erlaubt.

        Allerdings schwächelt das EU-Finanzimperium (seit der Zeitenwende), und nach der aktuellen EU-Politik zu urteilen dürfte die Schwindsucht weitergehen (das Kapital verdrückt sich). Kann sein, dass sich die europäischen Möchtegern-Imperialisten aus ihrer Vasallen-Rolle befreien wollen. Bis jetzt ist jedoch nicht erkennbar, wie ihnen das gelingen sollte. Sie bewegen sich in einer realitätsfernen ideologischen Blase der Wünsche.

        Nazis mögen bei der Geburt der EU eine gewisse Rolle gespielt haben, das war’s dann aber auch. Fortan haben die Interessen des Kapitalismus die EU-Politik geführt. Nazismus spielte nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die vorliegende Verschwörungstheorie erklärt nicht, sie lenkt ab. Nazismus war gestern, Kapitalismus ist heute.

        1. Nein, die würden sowas niemals machen. Niemals, gar nie nicht.
          Googeln Sie doch einfach mal „Welthauptstadt Germania“ . Die Ursula sitzt jetzt
          zwar in Brüssel, bekommt aber ihre Anweisungen aus Berlin.
          Das klingt vielleicht komisch, ist aber so.

        2. Es wird auf eine falsche Spur gelenkt. Die Nazis waren Rassisten mit entsprechendem Größenwahn und dem Drang nach Lebensraum im Osten.

          Das waren sie, aber eben nicht nur. Nur weil die geistigen Erben der Nazis gen Rassismus (angeblich) abgelegt haben, heißt das nicht, dass das auch für die anderen faschistischen Bestrebungen und Einstellungen gilt.
          Zumal ja gerade der Drang nach Osten wieder hoch virulent ist.

          1. Wenn Regenauer in dem verlinkten Artikel die Re-Feudalisierung bzw. Re-Faschisierung Europas thematisiert hätte, hätte ich den Artikel nicht verbal niedergemacht. Hat er aber nicht. Nationalsozialismus und Faschismus sind jnicht dasselbe.

            1. das Ergebnis aber ist das selbe: Trümmerlandschaften und millionen von Toten, daran ändert diese Haarspalterei auch nichts. Und ja: während C habe ich erlebt wie es sich anfühlt, in die totale Willkürherrschaft abzugleiten. mir egal wie sie das benennen, Faschismus ist ekelhaft, egal in welcher Farbe.

        1. Danke für den selbstlosen Tipp. Ich habe keine Glotze mehr, aber lese zur Belustigung die Tagesschau-Webseiten. Im Moment ganz grosses Kino, weil denen angesichts der geänderten US-Sicherheitsdoktrin die Narrative zerbröseln. Die Amis sind plötzlich nicht mehr unsere Freunde !!!1elf!
          Göttlich war gestern Norbi Roetgen; einer der treuesten NATO/US-Dackel ist am Boden zerstört.

    3. Den habe ich gestern gelesen. Hervorragender Artikel! Das erklärt warum die EU von deutschen Adelsschnepfen mit Nazi-Großeltern in den 3. Weltkrieg manövriert wird. Auch die Rolle Ludwig Erhards als naiver Nazi Mitläufer, der nach Kriegsende geschmeidig in die Rolle des „Wirtschaftswunder-Demokraten“ flutscht ist sehr erhellend. „Die EU ist ein faschistoider Blockstaat“.

    4. @Faber
      Letztens hat ein Ami gesagt: „Wenn Du an einem Deutschen kratzt kommt ein Nazi zum Vorschein“
      Gemeint hat er die meisten in der deutschen Poli-Elite haben familiär eine Verbindung zum Nazireich.

  2. Das Konstrukt EU wurde eigens dafür gegründet den Mittelstand auszubooten, den Großkonzernen dazu zu verhelfen im Osten billig zu Produzieren und das Lohnpreisniveau in Europa auch ganz allgemein durch den stärkeren Konkurrenzdruck zu drücken.
    Und vor allem, die Souveränität der einzelnen Staaten zu begrenzen um alles von ungewählten Adlaten der herrschenden Klasse zu überwachen und zu kontrollieren.
    Das „Versprechen“ ist das Versprechen des Kapitalismus, das er niemals einhalten kann.
    All diese Befürchtungen, teilte ich schon Mitte der 80er im Frankfurter Westend, Schumanstr. Ecke Beethovenplatz dem Verräter Cohn-Bendit mit, als er von seinem Europatraum schwadronierte.

    1. @ motonomer

      „Das Konstrukt EU wurde eigens dafür gegründet den Mittelstand auszubooten, den Großkonzernen dazu zu verhelfen im Osten billig zu Produzieren und das Lohnpreisniveau in Europa auch ganz allgemein durch den stärkeren Konkurrenzdruck zu drücken.“

      Das scheint dem ehemaligen Brüsseler Lakaien langsam auch aufzugehen. Jetzt fordert Tusk doch Reparationszahlungen von Deutschland, was er vor drei Monaten noch anders sah.

      https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/reparationen-warum-polen-druck-macht-und-deutschland-blockt-49595991

      Wer soviel Geld in den verhassten ukr. Nachbarn pumpt, der wird doch wohl ein paar Cents für Polen übrig haben.

      1. Wir sollten Hrn Tusk darauf vorbereiten, dass das deutsche Volk im Falle von Reparationszahlungen D an PL
        auf der Herausgabe Schlesiens besteht. Sonst:“no deal“.

    2. Die EU ist von den Globalisten als Zwischenschritt zur Erreichung ihrer totalen Weltherrschaft konzipiert worden. Inzwischen zeigen die dortigen Chefprotagonisten ja auch sehr klar ihre diesbezüglichen Ambitionen mit dem „Friedens“projekt EU.

  3. Hitler braucht 12 Jahre, Merz ist schneller.
    Der Niedergang ist gewollt und wird optimal durchgezogen.
    Fragt sich nur noch ob das Finale mit Krieg und großen Knall endet oder nur im Elend.

    1. das hier dauert schon wesentlich länger. ich verorte den Beginn 2001, ab da nahm die aktuelle Tyrannei ihre Konturen an, andere sogar noch früher, der Manova-Artikel gar zieht die Erbspur bis zu Hitlers Amerianischen Lehrern. Wie auch immer:

      wir wurden systematisch abgeMerkelt, beScholzt und verBaerBckt, jetzt wird ausgeMerzt. wovei der eigentlich nur das Licht ausmacht. der BlackOut-Kanzler sozusagen. 2. Wahl, aber am Drücker.

  4. Europa steht nicht am Scheideweg, das Ding ist längst gelaufen!
    Spätestens nachdem Scholz, die Grinsekatz der SPD seine Zeitenwende ausrief und das Baerbock Russland den Krieg erklärte, war der Fisch gegessen!
    Jetzt die eigene Atombombe, wollte Strauß als Verteidigungsminister schon haben!
    Die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages ist daher als bedauerlicher Unfall anzusehen und wenn Trump nach Belieben Verträge zerreißen kann, sollte es uns doch ebenfalls ein Leichtes sein!
    Da man Atomkraftwerke nicht wie einen Lichtschalter nach Belieben an und ausknipsen kann, sollte jeder hellhörig werden, wenn man uns mit der Begründung der Energieunabhängigkeit neue aufschwatzen will!
    Wollten wir nicht schon mal Weltmacht werden?
    Wollten wir nicht schon mal einen „Platz an der Sonne“?
    Da haben wir uns eine Kriegsflotte geschaffen, wie es ausging, ist ja bekannt!
    Bei einer atomaren Aufrüstung wird der einzige Platz an der Sonne, den wir sehen werden, sein, wenn die Sonne mit Pilzbildung in unserem Land aufgeht!

    1. Der Atomwaffensperrvertrag, sicher – das eigentliche „Problem“ für die ist aber der Zwei-plus-Vier-Vertrag („Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland“), welcher die Grundlage für das Wiedervereinigte Deutschland ist, und dessen Aussetzung alles in Frage stellen würde.

  5. Die EU-Interventionen im Kaukasus, die Gespräche mit Baku, die Aktivitäten in Tiflis – sie alle zielen auf Steuerung, Absicherung, Einfluss. Wer die Korridore hält, diktiert die Ströme. Wo Pipelines laufen, ist Politik nie weit. Der Korridor ist damit Projektionsfläche für den europäischen Drang zur Steuerung – und eine neue fault line in einer ohnehin überdehnten Ordnung. Es ist Geopolitik im Technokraten-Gewand.

    Die Forenten werden sich vielleicht erinnern, daß die Türkei mit Azerbaidschan in jüngerer Vergangenheit zwei Armenienkriege geführt haben. Hinzu kommt der türkische Syrienkrieg und ein jahrzehntelanger Kleinkrieg der Türkei gegen Iran und Irak, dessen aktueller Stand und Status mir allerdings unbekannt ist. Alle diese Kriege hat die NATO adoptiert und zusätzlich mit Unterstützung und Absicherung des türkischen Staatsstreiches von 2016 dauerhafte „Stabilität“ an diesen Frontabschnitten hergestellt.

    Diese „Stabilität“ besteht nun just darin, daß alle Interessenten an den logistischen Knotenpunkten, die dieser Bereich beherbergt, ihre jeweiligen Druckmittel einsetzen und auf relativ planbarer Grundlage einsetzen können, direkt und (oder) mittelbar in die Regionalpolitiken aller beteiligten Staaten hinein zu regieren, einschließlich Russlands, Chinas und des Iran.
    Dabei geht es nicht nur um Handels- und Transportrouten, nicht weniger geht es um Industriepolitik, infrastrukturell, wie fertigungstechnisch, und insofern sind alle zentralasiatischen Staaten Interessenten in dieser Gemengelage.
    Daher ist dies:

    Diese »Transkaspische Internationale Transportroute« – so der offizielle Titel – ist die Antwort auf sanktionierte Nordkorridore, auf blockierte Meere, auf den Zwang, Eurasien anders zu verbinden.

    schlicht falsch, bzw. (die Kompetenz des Autoren berücksichtigt) interessiert gelogen. Die TIT hat ihre geopolitische Rolle schon erhalten, als die RF mit nichts anderem beschäftigt war, als „Tafelsilber“ aus dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu retten, mit den einschlägigen Brennpunkten Afghanistan, Usbekistan, Tschetschenien, Dagestan, Georgien, Armenien und Azerbaidschan, in einer Plethora von Kriegen, Kleinkriegen und Scharmützeln ab 1988 unter geheimdienstlicher, militärpolitischer und militärischer Beteiligung Russlands, des Iran, der Türkei, des UK, den USA, mittelbar auch Israel und KSA. Dabei war die Rolle des UK (vgl. z.B. Craig Murray) und der USA rein zerstörerisch, namentlich den USA ging es darum, die eurasischen Landverbindungen möglichst zu Gunsten der Seewege zu schwächen, die sie mit ihrer konkurrenzlosen Marine kontrolliert.

    Die Kontinentalstaaten der EU saßen bei alledem am Katzentisch, blieben darauf verwiesen, mittelbar auf die militärischen und militärpolitischen Player einzuwirken und ihre Adressaten in der Region mit ökonomischen Vorteilen und Nachteilen zu locken und zu erpressen. Das hat jahrzehntelang prächtig funktioniert, der vergleichsweise geringfügige Aufwand brachte schöne Renditen.
    Afghanistankrieg und Irakkrieg änderten das ab 2001 prinzipiell und der ab 1999 begangene Weg zur Schaffung erst einer europäischen Konföderation, dann, unter dem Druck von 9/11, einer europäischen Gesamtstaatlichkeit sollte eine „Antwort“ darauf werden, die allerdings mit dem Widerstand der Mitgliedsstaaten gegen den Vertrag von Lissabon 2007, der bereits eine eigenständige europäische Militärmacht anvisiert hat, zunächst gescheitert, aber nicht aufgegeben worden war. So trat der Vertrag 2009 in abgespeckter Form in Kraft und verlieh Kommission und Rat die Machtfülle, die sie heute haben.

    Die „Antwort“: Die gesamte Peripherie der EU wurde von den Angelsachsen und ihren regionalen Verbündeten mit Kriegen heimgesucht, zunächst Libyen mit Ausuferungen nach Algerien, Mali, Tschad, Sudan, dann Syrien mit erneuter Entflammung des Irakkrieges und Eskalation des Irankrieges, der seit 1980 andauert, und schließlich der Ukrainekrieg mit den nachfolgenden Eingriffen der Türkei im Kaukasus und im westlichen Zentralasien.

    Was braucht einer mehr, um zu wissen, daß der Idealismus einer „friedlichen Union“, den Orzechowski im „Gegenentwurf“ verbrät, nicht bloß Schmarrn, sondern geradezu ein Hohn ist?
    In allem, was ich oben schematisch skizziert habe, stellen Geschäfte und deren gewalttätige Betreuung und Absicherung ein unauflösliches Amalgam dar, und das kann auch nicht anders sein, weil just das gewalttägige Interesse des transatlantischen Imperiums den regionalen Geschäftsplanungen und -praktiken der betroffenen Regionalmächte, hier besonders Türkei, Russland und China die verlässlichste Grundlage geboten hat, weil sie deren gegenläufige Interessen zusammen zwingt, bündelt, richtet, besonders deutlich im russisch-türkischen Verhältnis, in jüngerer Zeit auch dem türkisch-iranischen Verhältnis.
    Das ist das Werk namentlich der USA, an deren militärischen Ausgaben und Unternehmungen die EU über all die Jahrzehnte schmarotzt hat. Die Schäden und Beschränkungen, die ihr dabei zugefügt, die Beschränkungen, die ihr auferlegt worden sind, hat sie ausgesessen und abgeschrieben und wurde mit ihnen auf vielen Feldern, einschließlich der Kreditmacht, zu einem formidablen Konkurrenten der USA, zusammen mit China.

    Mit dem Schmarotzen ist jetzt halt Schluss, c’est tout. Jetzt will man regionale Konkurrenten und Mitspieler in den Lauf der eigenen Waffen starren lassen, nicht mehr (nur) denen der Amerikaner und ihren jeweils willigen Alliierten.

  6. Schön, dass sich endlich auch in der Bevölkerung die Erkenntnis durchsetzt, dass die EU nicht selig macht, dass sie undemokratisch ist, dass wir ohne sie besser dran wären. Seit zwei Jahrzehnten argumentiere ich gegen sie, aber erst mit Krieg, Corona und der schauderlichen vdL mit ihren kranken Zensurbemühungen und ihrer ungehemmten Korruption, beginnt es auch die Masse zu schnallen. Nicht in jedem Zusammenhang natürlich, auf Orban hackt man immer noch gern herum, die Exit-Briten hält man immer noch für Idioten, aber ein Anfang ist getan.

    Das ist aber auch kein Wunder, die EU war sakrosankt, jeder der auch nur Vor- und Nachteile diskutieren wollte, wurde als „Ewiggestriger“ abgetan, Parteien mit Machtoption klammerten das Thema allesamt aus, Volksentscheide gibts in Deutschland ja eh nicht (und mit EU wird es sie auch nie geben). Größe galt automatisch als gut und richtig: Vorbild USA oder auch die deutsche Reichseinigung („Kleinstaaterei beenden“, gerade so, als ob Deutschland das nur genutzt hätte, in Wirklichkeit hat es zu zwei furchtbaren Weltkriegen geführt), Nachteile: gibts nicht, bzw. kamen in den Propagandamedien (insbesondere dem ÖRR, aber auch z.B. der ZEIT, die alles contra EU wegzensierte, das ich äußerte) nicht vor.

    Tatsächlich konnte man aber von Anfang an sehen, wohin wir steuerten. Jeder der gelegentlich auch mal politische Kommentare usw. zur Kenntnis nimmt und die Fähigkeit besitzt, zwischen den Zeilen zu lesen, erkannte recht bald, dass es um „Interessensicherung“ ging, also darum, andere über den Tisch ziehen zu können, jemand zu sein, eine Militärmacht zu haben usw. Wer Macht hat, missbraucht sie auch, das ist das größte Problem bei großen und mächtigen Staaten (und das EU-Vorbild, die USA, stehen geradezu symbolisch dafür)!

    Teilweise hat man (und tut das auch immer noch) die EU als Gegengewicht zur USA gepriesen, wahrscheinlich glauben viele EU-Anhänger das tatsächlich, aber wahr, war es nie. Wird es auch nie sein. Die EU ist wie Deutschland nach der Reichseinigung: man fühlt sich stark, aber ist unerfahren wie ein sabbelndes Kleinkind (und heutzutage maximal von anderen Staaten abhängig, von Rohstoffen bis zur IT). Die wirklichen Großmächte, gestählt durch Jahrzehnte an perfider Geostrategie, versiert in Geheimdienstoperationen und Geheimdiplomatie, darauf trainiert kompetente Leute an die Machtstellen zu setzen, treffen auf ein zerstrittenes Gebilde, das noch nichtmal die Offensichtlichkeiten kapiert: der Ukrakrieg ist ein Stellvertreterkrieg, sich ohne Not und Bündnispflichten von Rohstoffen abzuschneiden ist DUMM, die USA sind nicht unsere Freunde, sonst hätten sie NS2 nicht hochgesprengt. Unser Regierungspersonal wird nicht nach Kompetenz ausgewählt, sondern stellt eine Selektion der Unfähigsten dar, oft korrupte Parteikrieger ohne Abschlüsse und Lebenserfahrung, Quotenfrauen usw. und diejenigen, die man loswerden will, schiebt man auf EU-Ebene, dann stören sie nicht. Die EU ist ein Gebilde, welches nicht nur in jedes Fettnäpfchen springt, es ist auch eines, das dermaßen blöde ist, dass es von den Schulhofbullys nach Belieben hin- und hergeschubst und ausgenutzt wird, sich dabei aber gleichzeitig einbildet, demnächst selbst mit herumschubsen zu können (dazu wird es aber hoffentlich nie kommen)!

    Wir Europäer, insbesondere wir Deutschen, sollten aus unserer fatalen und brutalen Geschichte endlich lernen, auf was es wirklich ankommt: Bürgernähe, Demokratie, Aufrichtigkeit, Fairness und Wohlwollen gegenüber anderen Staaten. Nur DAS bringt letztendlich nachhaltigen Wohlstand, Stabilität und Frieden! Und insbesondere souveräne Staaten, kein Großreich! Möge unsere Vielfalt erhalten bleiben! Sie ist es wert!

  7. Ich muss den unten schon erwähnten Thomas Röper nochmal zitieren. Er sagt, das Tun von der Leyens sei mit einem Satz zu umschreiben „Konzentration der Macht“. Dem wird ja niemand widersprechen, nach dem, was hier ganz offiziell gesagt wird.
    All das aufgrund von Prozessen, die in keiner Weise demokratisch legitimiert sind. Aber es herrscht ja Ausnahmezustand. Da ist die „russische Bedrohung“ und da kann man nicht erst die Parlamente fragen. Das ist die Mechanik: der Krieg als Vorwand zur Machtkonzentration. Klasse der Röper!
    Und natürlich ist es deutsche Politik, die das Röschen da macht. Diese konzentrierte Macht wird von Berlin aus gesteuert, wenn sie etabliert ist.

    Man mag den oben verlinkten Manova-Artikel für etwas weit her geholt betrachten. Aber es ist tatsächlich so, dass das, was wir hier sehen, erstmals im August 1944 gedacht wurde. Die Ähnlichkeiten sind frappierend. „Kontinuitäten innerhalb der deutschen Eliten“, wie das Jürgen Elsässer nannte, als er noch links war. Aber hallo.

    Hier ist er nochmal, der Manova-Artikel:
    https://www.manova.news/artikel/das-vierte-reich

  8. Apropos „diktatorisches Imperium“…

    Heute feiert Syrien den ersten Jahrestag der Befreiung vom Assad-Clan und den russischen Terroristen. Interessant zu hören, was Sharaa so zu erzählen hat:

    „After liberating w Aleppo, Russia sent an offer to halt the fighting & retain what we had liberated. I interpreted this message as meaning the Assad regime was collapsing, so I did not respond to it & we kept advancing“

    Er hat gelernt, die russische Art der Kommunikation zu lesen. Manch Anderer lernt es nie.

    1. Ja, toll. Scharaa ist ja so glaubwürdig und die Massaker an Minderheiten mit tausenden Opfern (Männer, Frauen,Kinder) in Syrien unter seiner Aufsicht sind natürlich der Himmel auf Erden. Unwertes Leben für Deinesgleichen wohl…

    2. @GBU-57

      Yo! ein Jahr Scharia, und die Syrischen Flüchtlinge wollen ganz sicher nicht mehr zurück. Dafür hat Zahal jetzt jeden verdammt Tag Anti-Terror-Operation in deinem Superfreien Syrien!

      Wo ist eigentlich dein „Akhi Scharia mit Bügelfalte“ der ist doch eigentlich für die richtig dämlichen Obenohne Kommentare zuständig?

      1. Da ist sie wieder, die mahnende Belehrung aus dem Westen… Mein Freund, wir leben in einer multipolaren Welt. Was die Syrer machen, ist der Syrer Sache.

          1. Wie du sicher bemerkt hast, haben das was Assad und die Russen in Syrien gemacht und nicht gemacht haben, halb Europa in Form von ISIS und Flüchtlingswellen zeitweise ins Chaos gestürzt. Die Einflussname auf die Nachbarstaaten, der Drogenhandel – davon rede gar nicht erst.
            Insofern war Syrien nicht mehr nur Sache Syrien.

            Jetzt sollen sie einen Staat aufbauen und ansonsten die Welt vorerst nicht weiter belästigen.

            Meine private Meinung über den Augenarzt und seine russischen Folterknechte werde ich aber weiter äußern.

            1. ISIS und Flüchtlingswellen aus Syrien sind jetzt die Schuld der Russen und Assads?
              Wer soll ihnen denn diesen Stuss glauben?

          2. Bei Sharaas Scharade sollen tatsächlich auch ein paar Syrer beteiligt gewesen sein!!
            Außer Fußvolk aus Asien und den den Strippenziehern Israel, Türkei, UK, USA.

            Nachtrag: Um Russland und Syrien für den IS(IS) verantwortlich zu machen, muss man schon immens dem Alkohol zugesprochen haben.

            1. Zum Nachtrag:
              „The Muslim Terrorist Apparatus was created by US-Intelligence as a Geopolitical Weapon.“
              Zbigniew Brzezinski
              Le Nouvel Observateur 15-21 January 1998

  9. Was Europa zur Weltmacht fehlt? Alles.
    – Rohstoffe,
    – Industrie,
    – Energie,
    – und bald auch wissenschaftliche Kompentenz (Bologna lässt grüßen)
    – Miltitärische Kapazitäten (was eng mit den vorherigen Punkten zusammen hängt)
    – und vor allem politische, insbesondere geopolische Kompetenz des Führungspersonals

  10. „Heute jedoch tritt die EU immer offener mit dem Anspruch auf, geopolitischer Akteur zu sein …“

    Vor gefühlten 300 Jahren, also ca. 2022, empörten sich unsere Medien über den russischen Präsidenten Putin, der seine Truppen in ein Nachbarland schickte. Dies sei ja, pfui Teufel, Geostrategie und Geopolitik, das mache doch heutzutage kein Mensch mehr.

    Falls sich nun die EU entschlossen haben sollte, in einem Rückfall von „Zeitenwende“ selbst wieder mit Gewalt geopolitische Interessen durchsetzen zu wollen, sei ihr gesagt, dass sie dafür erst einmal ihre Bevölkerung mit neuen Narrativen ausstatten muss.

    Mit unseren aktuellen Piep-piep-piep-wir-haben-uns-alle-lieb-Narrativen wir es nicht gehen.

  11. https://www.manova.news/artikel/das-vierte-reich
    Der Schlußsatz des Manova-Artikels lautet: „Die EU ist genau das „Finanzimperium“, das diese transgenerational operierende Kaste krimineller Despoten schaffen wollte.“

    Es wird auf eine falsche Spur gelenkt. Die Nazis waren Rassisten mit entsprechendem Größenwahn und dem Drang nach Lebensraum im Osten. Das alles interessiert die Akteure der heutigen Finanzimperien absolut nicht. Die haben nur ein Interesse, nämlich Geld zu scheffeln (ihr Kapital zu mehren) – und natürlich wollen sie gesellschaftliche Verhältnisse die ihnen das bestmöglich erlaubt.

    Allerdings schwächelt das EU-Finanzimperium (seit der Zeitenwende), und nach der aktuellen EU-Politik zu urteilen dürfte die Schwindsucht weitergehen (das Kapital verdrückt sich). Kann sein, dass sich die europäischen Möchtegern-Imperialisten aus ihrer Vasallen-Rolle befreien wollen. Bis jetzt ist jedoch nicht erkennbar, wie ihnen das gelingen sollte. Sie bewegen sich in einer realitätsfernen ideologischen Blase der Wünsche.

    Nazis mögen bei der Geburt der EU eine gewisse Rolle gespielt haben, das war’s dann aber auch. Fortan haben die Interessen des Kapitalismus die EU-Politik geführt. Nazismus spielte nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die vorliegende Verschwörungstheorie erklärt nicht, sie lenkt ab. Nazismus war gestern, Kapitalismus ist heute.

      1. Man kann die heutigen kapitalistischen Demokratien nicht mit dem Nazismus begründen, das ist ahistorischer Unsinn. Und „Macht und Kontrolle“ als Ursache zu erklären, führt auch nicht weiter. Das sind moralische Modelle, die eigentlich nichts erklären: Wir haben in der Schule gelernt, Nazis sind das Böse, also muss der Kapitalismus, der uns übel mitspielt auch böse sein, gehört somit zur selben Kategorie wie Nazismus und Faschismus.

        Man vergleiche doch nur die Ideologien von Nazismus/Faschismus und neo-liberalem Kapitalismus, sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Der aus dem Nationalismus hervorgegangene Nazismus spielt im Neo-Liberalismus keine Rolle mehr. Im Gegenteil, der ist global, statt national, es zählt nur noch die Macht des Kapitals. Daran ändern auch diverse populistische Tendenzen nichts, die versuchen diese globale Macht des Kapitals wieder mehr national zu konzentrieren.

        1. Was den Nazismus angeht, stimme ich zu. Beim Faschismus, und ich beziehe mich da auf das ursprüngliche italienische Modell und seine Vordenker, sieht das allerdings etwas anders aus – siehe nicht zuletzt die schon regelrecht begeisterten Einlassungen ua des neoliberalen Vordenkers Ludwig von Mises.

    1. @garno

      Ich möchte Ihrer Einschätzung der Theorie von Regenauer ausdrücklich zustimmen:

      „Es wird auf eine falsche Spur gelenkt. Die Nazis waren Rassisten mit entsprechendem Größenwahn und dem Drang nach Lebensraum im Osten. Das alles interessiert die Akteure der heutigen Finanzimperien absolut nicht. Die haben nur ein Interesse, nämlich Geld zu scheffeln (ihr Kapital zu mehren) – und natürlich wollen sie gesellschaftliche Verhältnisse die ihnen das bestmöglich erlaubt.“

      Was Regenauer (Manova), den ich ansonsten durchaus schätze, hier recherchieret hat, ist ja durchaus zutreffend und sehr interessant obendrein, aber es sind halt nur die Bemühungen gewisser reicher Kreise und Zirkel, ihr Vermögen und ihren gesellschaftlichen Einfluss trotz der Kriegswirren und des Zusammenbruch zu bewahren.

      Die Vision und später die Realisierung einer Europäischen Union folgte eben solchen Überlegungen und gewiss auch der Einsicht, dass es zur Stabilisierung der eigenen Machtstellung wichtig sei, den nationalstaatlichen Konkurrenzkampf der europäischen Mächte einzuhegen bzw. aufzuheben.

      Wo Regenauer definitiv irrt, das ist seine Behauptung, dass diese Europäische Union – bloß weil da in den 1950er Jahren auch deutsche Wirtschaftsvertreter und opportunistische Karriere-Nazis beteiligt waren – als eine Art „Viertes Reich“ angesehen werden könne.
      Diese Sicht ist falsch und unsinnig, weil sie gerade die ideologischen Besonderheiten des Nationalsozialismus
      (-> Antisemitismus, Rassismus, Größenwahn, Antiliberalismus(!), absolute deutsche Hegemonie) ignoriert.

  12. Das Jahr 1492 ist jetzt 533 Lenze her. Auch wenn das damals nicht „EU“ hieß, hat Avrupa (irgendwie mag ich das türkische Wort) seither genug Schaden in aller Welt angerichtet; und absolut lächerlich ist das ewige ‚Unschuld-vom-Lande‘-Getue, als sei da ein zartes Pflänzchen zwischen die Mühlsteine geraten und müsse jetzt aber… (wachsen/einig sein/stärker werden usw.).

  13. Wird es ein Viertes Reich geben? Dass Annalena Baerbock zur Präsidentin der 80. Sitzungsperiode der Generalversammlung der Vereinten Nationen gewählt wurde, zeigt wie weit der Einfluss der deutschen Blockparteien in internationalen Institutionen fortgeschritten ist. Vor vielen Jahrzehnten sagte ein Verbindungsmitglied zu mir, die Deutschen seien das größte Volk in der EWG und deshalb stünde ihnen die Führungsrolle zu. Wollen Sie mit Hilfe der EWG erreichen, was Hitler mit Krieg nicht geschafft hat, fragte ich? Seither ist in meinem Kopf die EU der potentielle Nachfolger des Dritten Reichs. Und tatsächlich sitzt auch hier eine intellektuell wenig beeindruckende Deutsche an der Spitze, und der Wahn grassiert in den verschiedensten Formen, sogar als Rassenwahn, denn man wird den Eindruck nicht los, dass Migranten von unseren Politikern als eine überlegene Rasse betrachtet werden, die nicht so dekadent wie die Deutschen ist. Der große Trick ist, dass die bürgerlichen Rechte bei Beibehaltung der bürgerlichen Institutionen abgeschafft wurden. Und es finden Krieghysterie und Aufrüstung statt. Meine These bezüglich des Zweiten Weltkriegs ist, dass das Kapital lange daran gearbeitet hat, in Deutschland Idioten als Führungskräfte zu installieren, die es wagten, Russland anzugreifen. Schon für die unmittelbare Nachkriegsgeneration – ich wurde noch vor Gründung der Bundesrepublik geboren – war Hitler eine Witzfigur und die Nazis Idioten, und man konnte nicht verstehen, wie solche Leute in die Lage kamen, ein derartiges Unheil anzurichten, und dass sich intelligente Leute von ihnen einspannen ließen. Dasselbe passiert wieder in Deutschland und der EU. Eine Idiokratie wurde von den Mächten im Hintergrund eingerichtet, das ist durchaus „legitim“. Aber diese Leute sind zu allem fähig. Auch wieder zu Krieg gegen Russland, der ja gegebenenfall mit Truppen unterstützt werden soll. Und wenn der erst gewonnen ist, geht es China an den Kragen. Die Amerikaner wenden sich schaudernd ab. M. E. ist das Vierte Reich schon weitgehend gediehen. .

  14. Europa, die Europäische Union, steht nicht am Scheideweg, das Ding ist längst gelaufen!
    Das was sie mal sein sollte eine wirtschaftliche Allianz, ist zu einer zerstörischen Diktatur geworden. Die EU ist die Souveränität der Länder voll und ganz egal. Gerade die Vielfalt der europäischen Länder ist das Herzstück der EU.
    Die EU wird von Neo Faschisten ala v.der Leyen regiert die sich auch die Aggressive Nato ein verleibt hat und diese Aggressiv zum Krieg führt.

  15. Während die Ampel begann war es noch „Desinformation“, mittlerweile ist die Deindustrialisierung offensichtlich. Die Aufrüstung verkürzt nur die Zeit. 100 Jahre alte Firmen zerbröseln gerade wie unsere Infrastruktur. Die kommen nie wieder. Die Milliarden werden rausgepustet als gäbs kein Morgen, nach den Extrem Schuldenpaket, bürgt Merz jetzt auch noch für einen Grossteil des Mrd Pakets für die Ukraine für die EU. Geld von dem bereits bekannt ist das wir das nie wiederbekommen. Das dauert nur noch wenige Jahre, dann machen die Banken die Geldhähne dicht. Was dann passiert kann man sich in Griechenland anschauen. Das erste Land dem die EU den Bankrott beschert hat, dank Euro.

    Vor 10 Jahren noch unvorstellbar, wie schnell das geht. Für die meisten noch nicht offensichtlich, aber Deindustrialisierung ist eben keine Delle in der Konjunktur, das ist dauerhaft und die Bürgschaften für Schulden werden uns am Ende den Hals brechen. Das kommt übernacht, wie in Griechenland, schlicht durch Runterstufung. Einen Unterschied gibts allerdings, Griechenland wird dank der EU noch halbwegs über Wasser gehalten. Wenns Deutschland trifft gibts keinen der noch bürgen wird.

    1. „Wenns Deutschland trifft gibts keinen der noch bürgen wird.“

      Das würd ich so nicht sagen. In den USA gibt es mit Sicherheit Individuen mit genügend Kapital-Macht, die bürgen könnten – die gewünschte deutsche Willfährigkeit vorausgesetzt. So dürfte die Zukunft der westlichen liberalen Demokratien aussehen.

  16. Wenn das Volk gegen Eu und für den Austritt wäre würde es entsprechend wählen.
    Noch sind die 99% aber zufrieden, dank MSM-Verblödung.
    https://www.severint.net/2019/05/24/wahlplakate-europawahl-2019-dkp/
    https://dkp.de/partei/wahlen/
    Zehn Gründe für die Wahl der DKP zur EU-Wahl 2024

    Wer den Kampf um Frieden, gegen die Kriegspolitik von NATO und EU, gegen Hochrüstung, Waffenlieferungen und Wirtschaftskrieg stärken will,
    Wer Frieden mit Russland und China will,
    Wer will, dass Deutschland aus der NATO und der EU austritt und die US-Soldaten und US-Atombomben aus dem Land wirft,
    Wer gegen Kahlschlag, Kaputtsparen der öffentlichen Daseinsvorsorge und sinkende Reallöhne nicht auf die Illusion von Sozialpartnerschaft setzen will,
    Wer der staatlich geförderten Verarmungspolitik der Monopole den gemeinsamen Kampf der Werktätigen entgegensetzen will,
    Wer seine Stimme nicht abgeben, sondern mit ihr für Frieden, gegen Armut und Demokratieabbau demonstrieren will,
    Wer den Abbau demokratischer Rechte und die Uniformität der Qualitätsmedien nicht länger hinnehmen und die „Ruhe an der Heimatfront“ stören will,
    Wer Frieden für Palästina will und die Dif-famierung jeglicher Kritik an Israel als antisemitisch nicht zulassen will,
    Wer internationale Solidarität vorne anstellen will und nicht die Interessen des (deutschen) Monopolkapitals,
    Wer nicht will, dass Geflüchtete und Migranten danach bewertet werden, ob sie sich für den Profit des Kapitals verwerten lassen, der muss DKP wählen!

    1. DKP ? ihr ernst ?? die haben waehrend C genauso brav geschwiegen wie der rest der nennLinken und so den modernen faschismus legitimiert. bis eben waren sie mir noch sympathisch.

      1. Marxisten haben fatalerweise leider die gleiche Affinität zu technokratischen Lösungen wie sie im Kapitalismus gängig sind. Klar, dass die von der C-„Impfung“ begeistert waren.

  17. „…die Europäische Union vor allem ein Versprechen: Frieden, Wohlstand, Reisefreiheit. “
    Das muss vor der Gründung gewesen sein. Übrig blieb 3Wetter-Taft.

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