
Zwei Jahrestage, nur eine Feier: Bundestagsgedenken zur Befreiung des KZ Auschwitz. Hungertote in Leningrad unwichtig? 80. Jahrestag der Geiselermordung in Rom durch die Wehrmacht.
Am 24. März jährte sich zum 80. Mal ein Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Rom. Die Wehrmacht ließ 335 Männer und Jungen als Geiseln in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom erschießen, als Racheaktion für einen Partisanenangriff. An den Gedenkfeierlichkeiten nahm auch die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth teil. Sie sprach von einem schrecklichen Verbrechen und darüber, dass das Versprechen von Auschwitz, „Nie wieder!“, erfüllt werden müsse.
Solche Worte hörte man bei am 82. Gedenktag zur Beendigung der Hungerblockade von Leningrad in Deutschland seltsamerweise nicht.
Wer am 31. Januar dieses Jahres der Rede der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in der Gedenkstunde des Bundestages zum 79. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Soldaten gut zugehört hat, musste den Eindruck erhalten, Auschwitz sei durch Geisterhand erschaffen, betrieben und auch wieder ohne menschliches Zutun aufgelöst worden.
Was war noch gleich Auschwitz?
Man kann sich wundern, wessen Bas alles als Opfer des Terrors und des Vernichtungswillens der Nationalsozialisten gedachte, wen sie nannte und vor allem: wen nicht. Und warum sie die deutschen Nationalsozialisten nicht als Täter erwähnte und die Rote Armee nicht als Befreier des KZ.
Ist das pure Vergesslichkeit des Redenschreibers oder ein Zeichen dafür, dass die Rolle der Sowjetunion, und alles, was irgendwie positiv mit Russland in Verbindung gebracht werden kann, allmählich aus dem öffentlichen Bewusstsein in Deutschland herausgedrängt wird?
Elegant umschiffte Bas’ Rede die Tatsache, dass es die Rote Armee war, die das Vernichtungslager Auschwitz und auch die anderen Konzentrationslager, die sich im von den Deutschen besetzten Polen befanden, befreite.
Vielleicht setzte sie auch voraus, dass in Deutschland doch jeder wisse, dass die deutschen Nazis die Konzentrationslager errichteten, um alle Juden zu ermorden. Das ist allerdings nicht länger Allgemeinwissen in Deutschland. Viele Jugendliche und Erwachsene wissen es nicht, wie schon vor sieben Jahren, 2017, eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts FORSA im Auftrag der Körber-Stiftung herausfand. Der SPIEGEL titelte damals: Auschwitz: Vier von zehn Schülern wissen nicht, wofür es steht. Ein damals schon erschreckendes Ergebnis, das heutzutage trotz verstärkter Aufklärungsarbeit wahrscheinlich nur wenig besser ausfallen würde. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg zum Beispiel hat jahrelang große Wissenslücken bei Jugendlichen und Erwachsenen zum Thema Nationalsozialismus festgestellt: Wissen über Auschwitz.
Daher sollte man immer die Täter klar benennen, und auch die Befreier, denn die Rede richtete sich nicht nur an die geladenen Gäste, sondern wurde im ganzen Land per Fernsehen und Rundfunk übertragen.
Wie beschränkt die Geschichtskenntnis junger Leute in Deutschland bisweilen ist, bewies vor einiger Zeit ein Interneteintrag eines Kreisverbandes der Grünen Jugend, demzufolge die Operation Barbarossa (der Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion) im Jahr 1941 der Höhepunkt der angeblichen russischen kolonialen Expansion gewesen sei, mithin dass die Sowjetunion Deutschland überfallen habe. Nach veritablen Shitstorms vor allem älterer Semester und einer schriftlichen Anfrage von mir, auf die ich vom Vorstand der besagten Grünen Jugend nie eine Antwort erhielt, war dieser Post rasch wieder gelöscht worden mit der auf Twitter veröffentlichten schmallippigen Entschuldigung,
11:05 vorm. · 25. Feb. 202313.449 Mal angezeigt“
Die warmen Augen des russischen Soldaten
Zurück zur Gedenkstunde. Es war erst die Auschwitz-Überlebende Jelena Szepesi, die im Bundestag eindringlich schilderte, wie sie von einem sowjetischen Soldaten in einer Baracke im Frauenlager des Vernichtungslagers Auschwitz entdeckt und gerettet wurde. Sie war es, die in ihrer Rede hervorhob, dass es die Soldaten der Roten Armee waren, die sie aus dem KZ befreiten. Nie werde sie “die warmen Augen des russischen Soldaten vergessen”, der sie befreite, sagte sie.
Die Nazis hatten das Vernichtungslager Auschwitz in Polen fluchtartig verlassen und die meisten noch lebenden Insassen auf ihrer Flucht, die für viele der völlig entkräfteten Menschen ein Todesmarsch wurde, mit sich verschleppt. Am 27. Januar 1945 rückte die Rote Armee in das Lager ein und befreite die von den KZ-Wächtern vergessenen oder zum Sterben zurückgelassenen Gefangenen, auf den Tag genau ein Jahr nachdem es der Streitmacht der Sowjetunion gelungen war, den drei Jahre andauernden Belagerungsring, die Bombardierung und den Luftkrieg der NAZI-Wehrmacht rund um die russische Hafenstadt und Industriemetropole Leningrad (heute Petersburg) zu sprengen.
Hunger als Waffe im Krieg
Die Belagerung dieser etwa drei Millionen Einwohner zählenden Stadt war ausdrücklich angeordnet worden, um ohne Risiko für die Wehrmachtssoldaten die Bevölkerung durch Hunger auszurotten. Angebote zur Kapitulation und Übergabe der Stadt sollten immer abgelehnt werden. Erst wenn alle Einwohner tot wären, sollte die Wehrmacht quasi kampflos in die Stadt eindringen und sie dem Erdboden gleichmachen. Die deutschen Soldaten sollten auf jeden schießen, der es wagte, aus der belagerten Stadt auszubrechen, auch auf Frauen und Alte und sogar auf Kinder.
Die Wehrmacht bombardierte mit Artillerie und Flugzeugen gnadenlos Lebensmittellager, Wasserwerke, Elektrizitätswerke und zivile Infrastruktur, Industrieanlagen und militärische Stellungen. In fast drei Jahren von fast jeglicher Versorgung abgeschnitten, krepierten 1,1 Millionen, das war etwa die Hälfte der Einwohner der Stadt an der Newa, jämmerlich an Hunger und an der Eiseskälte des Winters. Die völlig ausgemergelten Menschen erfroren oder fielen einfach um und blieben zu Hunderten auf den Straßen tot liegen. Niemand hatte mehr die Kraft, sie zu bestatten.
2022 berichtete ein Zeitzeuge in einer Ausstellung der Nordelbischen Kirche, die Deutschen hätten Kinder interniert und ihnen Blut für Transfusionen für verletzte deutsche Soldaten abgezapft. Solange, bis die Kinder gestorben seien.
Eine Million Hungertote in Leningrad/St. Petersburg mitgemeint?
Kein Wort dazu in der Rede der zweithöchsten Repräsentantin unseres Landes. Bas sprach zwar von den Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, die “ausgebeutet und entrechtet” worden seien, aber die drei Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die man im Deutschen Reich in Gefangenenlagern monatelang unter freiem Himmel, bei Regen und Kälte, lagern und systematisch hat verhungern lassen, weil man sie als “Untermenschen”, die man ausrotten könne, betrachtete und so die Kosten für ihre Verpflegung und Unterbringung sparte, – allein das war schon ein ungeheures Kriegsverbrechen – erwähnte sie nicht. Sind die irgendwo in der Rede “mitgemeint”? Oder gelten sie nach wie vor nicht als “Opfer des Nationalsozialismus” sondern einfach als “Kriegsopfer”?
Zitat Bas:
“Wir gedenken der Sinti und Roma.
Wir gedenken der wegen ihrer politischen Überzeugung, ihres christlichen Glaubens oder als Zeugen Jehovas verfolgten Menschen.
Wir gedenken der verfolgten queeren Menschen, der als angeblich „asozial“ Diffamierten und der Opfer der sogenannten „Euthanasie“.
Und wir erinnern an all diejenigen, die als Kriegsgefangene sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ausgebeutet und entrechtet wurden.
Wir gedenken aller Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.”
80. Jahrestag der Befreiung: kein Grund für Gedenkstunde im Bundestag?
Ebenfalls fehlt in ihrer Rede jeglicher Hinweis auf die 27 Millionen Menschen, davon 18 Millionen Zivilisten in der Sowjetunion, die in diesem verbrecherischen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des Deutschen Reiches ihr Leben verloren. Oder sind die auch “mit gemeint”? Das wäre dann doch eine starke Überdehnung dieses “Mitmeinens”.
Auch die Hungertoten von Leningrad werden mit keinem Wort erwähnt. Überhaupt nimmt Bas nicht ein einziges Mal die Worte “Sowjetunion”, “Russen”, “Leningrad,” in den Mund. Dabei jährte sich in diesem Jahr zum 80. Mal die Befreiung der Metropole an der Newa durch die Rote Armee. Ein achtzigster Jahrestag ist eigentlich ein Anlass für eine besonders feierliche Großveranstaltung. Nicht ein Wort dazu im Jahr 2024 im Deutschen Bundestag. Dabei hätte sich diesmal eine gemeinsame Feier für wirklich ALLE Opfer des deutschen Faschismus angeboten.
Immerhin hat das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite einen Text zum Gedenken an die Leningrader Blockade veröffentlicht und betont, Deutschland stehe zu seiner “historischen Verantwortung” für das furchtbare Leid, dass die Wehrmacht über die Menschen gebracht habe.
2008 hatten jüdische Blockadeüberlebende eine ziemlich bescheidene einmalige Entschädigung von 2556 Euro erhalten. Nichtjüdische Opfer gingen damals leer aus, weil die Bundesregierung sich auf den Standpunkt stellte, eine Belagerung sei eine allgemeine Kriegshandlung und durch den Staat, der für die Kriegshandlungen auf seinem Gebiet Reparationen erhalte, abzugleichen. In völliger Mißachtung der Vernichtungspläne der Nazis gegen die gesamte slawische Bevölkerung Polens und der UdSSR. Die Sowjetunion, so der deutsche Standpunkt, habe erhebliche Reparationen – nämlich von der DDR – erhalten und 1953 auf weitere Reparationen verzichtet. Mit einer “humanitären Geste” hat die Bundesrepublik Deutschland allerdings 2019 versucht, die bescheidenen Entschädigungsforderungen der nicht-jüdischen, mittlerweile hochbetagten Blockadeüberlebenden niederzuschlagen, indem es angeboten hat, ein Krankenhaus mit Einrichtungen für die Veteranen der Blockade auszurüsten und den deutsch-russischen Dialog zwischen den Generationen und Völkern über die Schrecken des Krieges und der Belagerung zu unterstützen.
2021 hieß es noch auf der Seite der Deutschen Botschaft in Moskau:
“Wir sind zuversichtlich, dass diese freiwillige Aktion die Lebensqualität der noch lebenden Blockadeopfer verbessern wird und der historischen Aussöhnung zwischen den Völkern beider Länder als Grundlage der bilateralen deutsch-russischen Beziehungen in der Zukunft dient.”
Es gibt erschütternde Berichte von Menschen, die dieses Verbrechen überlebt haben. Die taz-Autorin Erica Zingher hat einige davon immer wieder veröffentlicht, auch das Overton Magazin, die NordKirche, die FAZ, WELT oder die Bundeszentrale für politische Bildung BpB. Letztere nennt die Blockade einen “genozidalen Akt”. also Völkermord. Dasselbe Schicksal hatten Hitler und seine Führungsriege für alle Großstädte der UdSSR vorgesehen.
Rückblick: 27. Januar 2014 – Gedenktag der Opfer der Leningradblockade im Deutschen Bundestag
Vor zehn Jahren, 2014, war das ganz anders. Aus Anlass des 70. Jahrestages des Aufbrechens der Blockade stellte der Bundestag das Gedenken an die eine Million Todesopfer in den Mittelpunkt seiner Gedenkveranstaltung für die Opfer der Nationalsozialisten. Das war das erste Mal, dass er das tat. Es wurde feierlich und ergreifend sowohl an die Gräuel des deutschen Vernichtungskrieges in der UdSSR (Union der sozialistischen Sowjetrepubliken), den Massenmord durch Aushungern von Leningrad (heute Petersburg) durch die deutsche Wehrmacht wie auch an die Gräueltaten der Nazis gegenüber Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Kriegsgefangenen, politischen Gegnern und Behinderten erinnert.
Als Gastredner geladen war damals der 95-jährige Schriftsteller Daniil Granin, der aus seinen Erinnerungen berichtete. Hier ist seine Rede aus dem Jahr 2014, ins Deutsche übersetzt. Es ist ein traurig und zugleich wütend machender Bericht.
Norbert Lammert, damals amtierender Bundestagspräsident, benannte im Gegensatz zu Bärbel Bas zehn Jahre später auch, wer Auschwitz befreit hatte: die Rote Armee der von den Deutschen überfallenen und ausgeplünderten Sowjetunion.
Dass das eine am 27. Januar 1944 und das andere am 27. Januar auf den Tag genau ein Jahr später geschehen sei, nannte Lammert 2014 “Datumszufall”. “Kein Zufall”, so Lammert sei “der Zusammenhang zwischen Auschwitz und Leningrad, dem Völkermord an den europäischen Juden und dem mörderischen Raum- und Vernichtungsfeldzug im Osten Europas: ‘Sie wurzelten in der menschenverachtenden nationalsozialistischen Rassenideologie.’ “
Das gilt heute auch noch, oder?
Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck schrieb aus diesem Anlaß an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, er könne nur ‘mit tiefer Trauer und mit Scham an den Vernichtungskrieg Deutschlands gegen die Sowjetunion denken’. Diese Erinnerung helfe, ‘jeden Schritt der deutsch-russischen Versöhnung besonders hoch einzuschätzen’, berichtete 2014 der Deutschlandfunk.
Nachzulesen und anzuschauen ist diese geschichtsträchtige Gedenkfeier mit allen Redebeiträgen als Text und Video auf der Internetseite des Deutschen Bundestages, hier: Deutscher Bundestag – Daniil Granin (27.01.2014)
Heute: Vernichtungskrieg der Wehrmacht – aus den Augen aus dem Sinn?
Der Versuch, die slawische Bevölkerung Osteuropas, also Polens und vor allem der Sowjetunion durch Hunger und Kälte als Waffe auszurotten, und den überlebenden Rest zu versklaven, ist bisher in (West)Deutschland nie zum Gegenstand der kollektiven Erinnerung gemacht worden, im Gegensatz zur Shoa, der Vernichtung der Juden und zu den Leiden der deutschen Kriegsgefangenen in der UdSSR. Über die Gründe für dieses Verdrängen und Nichtbeachten kann man spekulieren.
- Niemand wurde dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Belagerung zum Beispiel wurde nie zum Gegenstand der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse oder anderer Gerichtsverfahren und damit nie in der breiten Öffentlichkeit bekannt, wie es bei den Auschwitz- und Majdanek-Prozessen z.B. der Fall war, über die alle führenden deutschen und internationalen Medien intensiv berichteten. Weil eine Belagerung damals noch nicht als Kriegsverbrechen galt.
- es gab jahrzehntelang keine Zeitzeugen der Gräuel in Westdeutschland, die Opfer der Wehrmachtsverbrechen blieben – im Gegensatz zu den Juden und anderen Verfolgten – den Westdeutschen verborgen, weil sie hinter dem “Eisernen Vorhang” lebten, in der UdSSR, im Land der als Kommunisten verabscheuten und gefürchteten Systemgegner.
- Teile unserer Volksvertreter und unsere Außenministerin wähnen sich seit zwei Jahren in einem Krieg mit Russland, weil Russland die Ukraine angegriffen hat.
Immerhin wurde der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, zu den russischen Gedenkfeierlichkeiten in Petersburg eingeladen.
In deutschen bürgerlichen Medien wird immer noch von “Aufhebung” der Blockade geschrieben. Ganz so freiwillig, wie es die Wortwahl suggeriert, war das nicht. Die Heeresgruppe Nord musste sich zurückziehen, weil die Wehrmacht umgruppieren musste, nachdem die sowjetische Leningradfront und die Wolchow-Front es geschafft hatten, sich zu vereinigen und gemeinsam gegen den Belagerungsring vorzustoßen.
Der Krieg in der Sowjetunion war jahrzehntelang in West-Deutschland nur dann Thema, wenn es um den Kessel von Stalingrad, die Vernichtung der deutschen 6. Armee oder die Heimkehr der deutschen Kriegsgefangenen ging, eventuell noch um die Vertriebenen aus Ostpreußen und Schlesien und die Vergewaltigung deutscher Frauen. Und diese sehr lückenhafte Sicht auf den Krieg der Nazi-Wehrmacht gegen alle slawischen Völker, Russen, Weißrussen, Ukrainer, Kaukasier wird mittlerweile auch den Menschen in Ostdeutschland übergestülpt.
Erst durch die vom Hamburger Institut für Sozialforschung und dem Historiker Hannes Heer erstellte Wanderausstellung “Verbrechen der Wehrmacht”, wurde das Bild der Deutschen von der “sauberen” und “hehren” Wehrmacht getrübt. Durch diese Ausstellung wurde in Westdeutschland erstmals ins allgemeine Bewusstsein gerückt, dass die Wehrmacht jede Menge Kriegsverbrechen begangen hat.
Hunger als Waffe ist heute ein Kriegsverbrechen
Nun wurde eine Blockade, also die massenhafte Vernichtung von Menschen durch Hunger als Waffe, damals von allen kriegsführenden Mächten als normales Mittel der Kriegsführung angesehen. Heutzutage gilt aber durch die Weiterentwicklung des Völkerrechts das Aushungern, Erfrierenlassen etc. als Kriegsverbrechen. Nicht umsonst assoziierte Wladimir Putin, dessen ältester Bruder als Kind der Ausrottung-durch-Hunger-Politik der Deutschen in Leningrad zum Opfer gefallen war, die totale Blockade des Gazastreifens durch Israel mit dem kollektiven Gedächtnis seiner Heimatstadt und seiner eigenen Familiengeschichte.
Dieser Text erschien leicht verändert zuerst in dem taz-Blog der Autorin, „Sauerländische Erzählungen.“ Er kann dort bis 15. April frei abgerufen werden.
Ich würde in diesem Fall nicht sagen, dass es sich um ein deutsches Phänomen handelt, sondern eines der postmodernen westlichen Gesellschaft im Allgemeinen.
Es ist unsinnig, Dankbarkeit oder auch nur die entsprechende Erinnerung zu erwarten, denn solche Dinge zählen in der postmodernen Welt nichts. Ebenso wenig wie Verträge oder Zusagen. Das, was einem zusteht, muss man sich von Gesellschaften, die so ticken, wie die westlichen einfach nehmen. Die Sowjets haben leider den Fehler gemacht, sich gerade nicht das zu nehmen, was ihnen zustand, da die damalige Gesellschaft noch eine andere war. Im Licht der heutigen Gesellschaft hätten sie sich aber eigentlich alles nehmen müssen, denn später gibt es nichts.
Das ist, wie im Berufsleben, spätere Dankbarkeit für treue Dienste zu erwarten ist naiv, die Prämisse im Westen ist, dass man sich nehmen muss, was man kann, ohne Rücksicht auf die Verluste des Gegenübers. Man kann es nett verpacken, aber nehmen muss man es sich trotzdem. Wenn man sich mit weniger als dem möglichen Maximum zufriedengibt, dann ist man selber schuld, eine Nachzahlung aus Freundlichkeit wird es nicht geben.
In diesem Licht betrachten hätten die Sowjets vielleicht einfach auf Rache setzen sollen und Ostdeutschland zu einer sowjetischen Provinz machen sollen. Dies hätte ihnen spätere Probleme erspart.
Die Russen haben Ausschwitz befreit, während den Amerikanern die Konzentrationslager nur dazu dienten – teilweise sogar durch nachrüsten – der Deutschen Jugend eine historische Schuld aufzubuckeln. Und das obwohl sie selbst 25 Millionen Indianer und 12 Millionen Sklaven ermordet haben.
Taten und Verbrechen, derer man sich in geschichtsrevisionistischer Manier nicht erinnern will; sie so aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis auslöscht, relativiert man und verhöhnt deren Opfer.
Geschilderte Unwissenheit zum Thema bei den Schülern zeugt dabei von derer gezielter staatlicher Indoktrination im Sinne russophober geistiger Aufrüstung und Mobilmachung.
All das kommt nicht überraschend; liegt es doch im ideologischen Settings von uns Deutschen begründet.
In diesem Bereich tätige Wissenschaftler und Hochschulprofessoren haben es schon seit langem schwer und erfahren in ihrer Arbeit empfindliche Repressionen.
Die fortschreitendende und bewusst berbeigeführte gesellschaftliche Entpolitisierung, gerade bei der jüngeren Generation, wird uns zum Verhängnis werden.
Beruflich habe ich regelmäßig mit Studenten zu tun.
Infantilisierung bzw.. Ideologisierung schreiten derart schnell voran, dass es einem schier die Sprache verschlägt…
Selbiges habe ich auch beobachtet.
Die Infantilisierung schreitet in erschreckendem Maße voran. Dies betrifft aber nicht nur junge,
sondern Menschen aller Altersklassen. Die Verstümmelung der Sprache, samt dazugehörigen
Anglizismen tut ihr Übriges. Und dabei fühlt man sich dann auch noch super modern und “Am
Puls der Zeit”.
Man muß sich nur mal diverse Werbespots anschauen. Verblödung in Vollendung.
https://www.youtube.com/watch?v=9VvLZRJpJ-4
https://youtu.be/RjM-_9vST1k?si=b5asW36Gtiw-h3_5
Dumme Menschen lassen sich einfach viel einfacher regieren und kontrollieren.
Das IST der Puls der Zeit.
Beide Werbespots sind allein stimmlich eine Belästigung und holen den Adressaten intellektuell da ab, wo er sich selber nie sehen würde…. wo wir doch alle so furchtbar schlau sind und alles durchschauen.
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Vor einigen Jahren habe ich im mittelnorwegischen Moh i Rana eine einheimische Familie kennengelernt.Dies Menschen erzählten mir vom „Friedhofskrieg“und der“Operation“Asfalt“.
Es ging den Herrschenden in Oslo darum,die Übereste der sowjetischen Kriegsgefangenen,die durch Zwangsarbeit in Norwegen ermordet wurden,aus dem „heiligen“norwegischen Boden zu entfernen…die betreffenden Dokumente im norwegischen Staatsarchiv wurden durch den damaligen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg gesperrt….es hätte ja ein Historiker die rassistisch-faschistoide Mentalität der „Demokraten“ erkennen können.
Vor einigen Jahren veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung einen großen Artikel der Silke Bigalke über die Belagerung von Leningrad:fanatischer Russenhass und Rassismus in Reinform…
Es ist der Herrenmenschenwahn,der innere Faschismus,der die westlichen Gesellschaften durchzieht!
Ich besitze das Buch von Philip-Paul de Segur „Napoleon und die große Armee in Russland“
Die Sprache darin ist zum verwechseln ähnlich der im „Stürmer“….
Wer sich die Mühe macht,die Geschichte der Beziehungen Westeuropas zum Osten/Russland bis zu den Anfängen zurückzuverfolgen,der bleibt beim Jahr 1054 stehen.Der Spaltung der christlichen Kirchen,als der Bischof von Rom die Gemeinschaft der Kirchen verlies und den Anspruch erhob,die einzige wahre Kirche zu sein.Seiddem die rassistische Hetze gegen Völker,die eine andere als die römisch-katholische Kirche hatten.
Die Schweden,die im 12./13.Jh. drei Kreuzüge gegen die Rus führten, die Ritterorden,die glaubten,die „Teufel in Menschengestalt“ zum „wahren Glauben“ zu führen….die polnischen Magnaten,die sich von der Theologischen Fakultät der Universität Krakau einen Freibrief für Bündnisse mit muslimischen Tartaren und den Mongolen geben Liesen,um gegen Russland Krieg zu führen,… Seit tausend Jahren führt der „Westen“ einen Vernichtungskrieg gegen das orthodoxe Russland.Der Antirussische Rassismus,der fanatische Hass auf „ die Teufel in Menschengestalt“ durchzieht die westlichen Kulturen,die westliche Mentalität und die westliche Politik.
Die Norwegen-Faschisten-Story kannte ich noch gar nicht. Ja, “die Rus” in Wirklichkeit “die Weden” sollten vernichtet werden. Allerdings bereits seit über 2000 Jahren. (Kurzeinstieg Anastasia Buch 6)
Faschisten hat es in jedem Land immer gegeben: Empathiefreie Vor-Menschen. Sie bemerken sie sich selbst erst dann, wenn es wieder einmal zu spät ist.
Die Russophobie des Westens wird immer unerträglicher und das Benehmen der westlichen Hetzer wird immer flegelhafter, so wurde zwar Frau Merkel zum 75. Jahrestag des D-Day eingeladen, nicht aber Putin, obwohl Jedermann wüssen sollte, dass Russland den Löwenanteil am Sieg gegen Nazi-Deutschland hatte.
Und zum ersten Mal wurde eine russische Delegation nicht zu einer Zeremonie anlässlich der Befreiung des ehemaligen Nazi-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im heutigen Polen eingeladen.
Was ist eigentlich der Sinn solcher Gedenkveranstaltungen?
1. Konfrontierung der Täter mit ihrer Tat bzw. nachträgliche Diskriminierung der Täter
2. Nachträgliche Würdigung der Opfer
3. Verhinderung künftiger Verbrechen
4. Aspekte aktueller politischer Nützlichkeit
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zu 1.
Die Konfrontierung der Täter mit ihrer Tat ist gewiss ein guter und richtiger Vorsatz. Auch die zumindest nachträgliche Diskriminierung der noch lebenden Täter ist richtig und geboten.
Von daher sind Gedenkveranstaltungen und Gedenkorte besonders in nahem zeitlichem Abstand zur Tat wichtig.
Was aber, wenn diese Täter gar nicht mehr leben?
Man wird ja nicht in den menschenfeindlichen Irrtum verfallen wollen, auch die unbescholtenen Nachkommen haftbar machen zu wollen für die Taten ihrer Väter, Großväter oder Urgroßväter. Das entspräche archaischen Gedankengängen etwa des Alten Testaments, wo es vereinzelt davon die Rede ist, dass Gott ein Geschlecht oder ein Volk bis “ins dritte oder vierte Glied” (d.h. Generation) hinein bestraft (Vgl. 2. Mose, 20,5).
Übrigens ist selbst in diesem krassen Vers nur davon die Rede, dass Gott hierzu berechtigt sei, nicht aber der Mensch.
Nein, wenn die Täter nicht mehr leben, wandelt sich das Gedenken zwangsläufig zu einer Art abstraktem Gedenken und einer Warnung vor staatlich angeordneter Gewalt im Allgemeinen.
Gleichzeitig dürfte jedem klügeren Menschen klar sein, dass sich Geschichte nie wiederholt und dass insofern die Warnung vor einer ganz ähnlichen Wiederholung bestimmter Untaten eine abwegige Vorstellung ist.
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zu 2.
Ja, eine nachträgliche Würdigung der Opfer ist zweifellos ein guter Vorsatz.
Gedenkveranstaltungen und Gedenkorte sind also auch hier besonders in nahem zeitlichem Abstand zum Leid wichtig.
Wenn die überlebenden Opfer verstorben sind, verwandelt sich das Gedenken wie schon oben erwähnt, in ein abstraktes Gedenken.
Verkompliziert wird die Sache nun dadurch, dass die Weltgeschichte mit ihren vielen Staatsverbrechen und Kriegen voll von Opfern und Tätern ist, sodass sich zwangsläufig die Frage stellt, bis zu welchem zeitlichen Abstand und welcher Verbrechensdimension einzelne Untaten noch eine besondere Beachtung benötigen? Es kämen sonst sehr viele zusammen …
Will man aller Untaten auf ewig in dem Umfang gedenken, der am Anfang, bei geringem zeitlichem Abstand, noch angemessen war?
Das geht doch nicht.
Jede Belagerung einer Stadt war seit Jahrtausenden mit dem Ziel verbunden, eine Hungersnot zu erreichen. Der Vernichtungskrieg gegen die jeweilige Zivilbevölkerung als Regelfall der Weltgeschichte. Allein die Fortentwicklung der Technik führte im Zweiten Weltkrieg zu größeren Opferzahlen, nicht aber eine Verschlechterung der menschlichen Mentalität. Gibt es überhaupt Kriege ohne Kriegsverbrechen?? Kaum.
Hinzu kommt das mitunter verschwiegene oder als unbequem erachtete Problem, dass es immer wieder einzelne Opfergruppen gibt, die sehr stark beachtet werden und andere Opfergruppen, die wenig bis gar nicht gewürdigt und beachtet werden.
Schließlich schreibt immer der Sieger die Geschichte.
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zu 3.
Glaubt wirklich jemand, dass künftige Verbrechen durch das staatlich geförderte Erinnerern an frühere Verbrechen eines Staates nicht passieren könnten??
Das wäre naiv.
Nichts spricht dafür, dass diese Denkweise zutrifft.
—
zu 4.
Tja, das ist nun wohl in Wirklichkeit ganz allgemein eines der stärksten Motive bei so manchen Gedenkveranstaltungen: die politische Instrumentalisierung und Nutzbarmachung bestimmter Opfer- und Täterkonstellationen der Vergangenheit.
Geschichte als nützlicher Steinbruch zum Befeuern tagespolitischer Interessen.
“Nein, wenn die Täter nicht mehr leben, wandelt sich das Gedenken zwangsläufig zu einer Art abstraktem Gedenken und einer Warnung vor staatlich angeordneter Gewalt im Allgemeinen.”
Da bin ich anderer Meinung. Da positive Dinge oft vererbt werden (Besitz, Titel, sogar der Ruhm) sehe ich es nicht als verkehrt an, wenn negative Dinge ebenfalls vererbt können. Gerade wenn der Erbe, sich weiterhin zu seinen Ahnen bekennt und nicht mit ihnen komplett bricht. Es gab in der Vergangenheit oft Ideen, die vom Vater zum Sohn weitergereicht wurden, deswegen darf man diese Dinge nicht ausblenden. Deutschland und der allgegenwärtige, unterschwellige Faschismus ist hier ein gutes Beispiel. Allerdings denke ich auch, dass jeder Mensch Schuld wie auch Erbschuld wiedergutmachen kann, doch dies bedarf persönlicher Anstrengung, keinesfalls sollte man sich mit Plattitüden abspeisen lassen.
“Will man aller Untaten auf ewig in dem Umfang gedenken, der am Anfang, bei geringem zeitlichem Abstand, noch angemessen war?”
Bei Ereignissen, die heute noch Relevanz haben, bleiben diese bestehen. Die Eroberung Irlands durch die Angelsachsen ist 700 Jahre her und noch heute leiden Menschen darunter, sind Iren in Nordirland Menschen zweiter Klasse. Und man ist erstaunt, wie viele es von solchen Ereignissen noch gibt, die bis heute nachwirken.
Solange es noch Betroffene gibt (auch deren Nachfahren) solange werden die Menschen die Ereignisse nicht vergessen und die Wunden werden nicht heilen.
@ PfefferundSalz
Sie schreiben:
“Da positive Dinge oft vererbt werden (Besitz, Titel, sogar der Ruhm) sehe ich es nicht als verkehrt an, wenn negative Dinge ebenfalls vererbt können. ”
Was wäre denn der Vorteil und Nutzen einer solchen “Verfahrensweise”?
“Was wäre denn der Vorteil und Nutzen einer solchen „Verfahrensweise“?”
Wie wir es ja bei den Banderisten in de Ukraine sehen oder auch bei solch illustren Gestalten wie Nuland erleben durften, scheint die Vergangenheit die aktuelle Politik zu bestimmen. Das liegt daran, dass nicht nur Gene vererbt werden, sondern oft auch eine Einstellung zum Leben und auch alter Hass. Nur wenige können sich davon freimachen, wenn der Vater ein Ausländerhasser ist und das Leben eines Kindes prägt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Kind auch einer wird. Und deswegen ist es halt auch wichtig sich die Vorfahren derjenigen anzugucken, die man beurteilt. Und eventuell sollte man bestimmte Personen nicht in bestimmte Positionen lassen, wenn die Gefahr besteht, dass bestimmtes Gedankengut das Denken der Person beeinflusst.
Natascha Wodin als Tochter russisch-ukrainischer Zwangsarbeiter wuchs als geächtete und gemobbte und fast umgebrachte “Russenlusch” in Westdeutschland auf und war über ihr erstes Buch hinaus tatsächlich der Überzeugung, dass die Sowjetunion/’der Russe’ Deutschland überfallen hätte und nicht umgekehrt. Erst mit ihren Kontakten mit der Studentenbewegung begriff sie die tatsächliche Geschichte.
Genau das nämlich, dass “die Russen” die Angreifer, die unzivilisierten Horden, die ihre Kartoffeln im Klo waschen und die geradezu habituell Frauen vergewaltigen (Inzwischen weiß man, dass alle Besatzer vergewaltigt haben) wurde ihr im Schulunterricht und in den Erzählungen der Deutschen vermittelt.
Ich glaube das Hitler einfach eine dumme Marionette der US Geldeliten war. Vieles spricht dafür. Die Gründung der Biz, die Förderung der NS und der deutschen Waffenindustrie durch die US Geldeliten. Sogar die Produktion von Zyklon B in der IG Farben. Die USA Eliten wollten an die 200000 deutschen Patente, sie wollten den Kommunismus besiegen und sie wollten vor Allem auch Israel legitimieren. Das bedeutet Krieg gegen Russland, Einschreiten der USA, Hawara Abkommen und Holocaust.
Ich glaube dass der Holocaust für die Zionisten eine Notwendigkeit war, damit Israel anerkannt wird. Und ich glaube das heute Netanjahu Alles verspielt
“Ich glaube”
(Alle Idioten der Welt)
Woran glauben Sie denn..?? Wenn Sie jetzt schreiben Sie glauben an nichts glaube ich Ihnen nicht!! Sie möchten wohl nur von geschichtlicher Realität ablenken, denn man weiß nach gründlichem Studieren der Machtübernahme der National Sozialisten und ihrem etwa 12jährigen Reich. ohne die massive finanzielle Unterstützung der Anglo US Banken, nicht wenige davon Zionistisch eingestellt, wären diese furchtbaren 12 Jahre inklusive Holocaust bzw. das Morden in Konzentrationslagern und der Vernichtungsfeldzug gegen Russland nicht möglich gewesen. Damals hat die US Hochfinanz die deutschen Faschisten aufgebaut und als Proxy gegen Russland aufgehetzt, diesmal sind es die ukrainischen Faschisten als Proxy an der Front um Russland zu zerstückeln. Mit Glauben haben diese historisch belegten Tatsachen nichts zu tun!! Ja, ich weiß das wollen Sie mir nicht glauben, stört mich auch nicht im geringsten so oder so.
Sehr guter und wichtiger Artikel. Und gut, dass es die Overton Plattform gibt.
“einer schriftlichen Anfrage von mir, auf die ich vom Vorstand der besagten Grünen Jugend nie eine Antwort erhielt,”
Dafür vielen Dank. Wußte damals nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Dieser Post und die Korrektur sprechen Bände über den ach so “woken” Zeitgeist.
“Bei dieser Recherche…”
Das kann man doch gar nicht recherchieren, auch nicht falsch. Das kann nur die Eigenproduktion eines völlig verdrehten und verklumpten Hirns sein.
„Im Westen nichts Neues“ fällt mir ein wobei auch in der DDR Stalins Verbrechen einem Schweigegelübde unterlagen. Das Problem ist, dass eine Indoktrination vieler junger Menschen durch so eine bewusste Geschichtsverfälschung entsteht. Es ist das im ÖR Funk oftmals praktizierte Prinzip des Weglassens, nicht darüber berichten, … man lügt nicht (bzw. wenig) aber erreicht fast das Gleiche. Wer sich heutzutage nicht breit informiert wird eben schmal informiert und noch funktioniert dieses Prinzip bei der Mehrzahl sehr erfolgreich.
Die deutsche Wehrmacht tötete mehr als 20 Millionen Russen. Trotzdem wurden sie Gott sei Dank von Ihnen besiegt und Aussschwitz befreit. Im Gegensatz zu den Amis und den Engländern haben aber die Russen nie deutsche Städte bombardiert und so Millionen Unschuldige ermordet. Heute findet ein neuer Genocid in Gaza statt durch die Nachfahren der ehemaligen Opfer. Und Deutschlands Ampel hilft wieder einmal mit. Herr Präsident, warum schweigen die popularistischen Mahner?
“…haben aber die Russen nie deutsche Städte bombardiert…”
Das stimmt so nicht. Die haben deutsche Städte, in denen sich die Wehrmacht oder andere Truppen nicht ergeben wollten, in Klump geschossen und gebombt ohne jede Rücksicht.
Rudolf Petershagen hat sich deshalb um die Kapitulation der Stadt Greifswald bemüht, um der das Schicksal von Anklam zu ersparen. In Neubrandenburg gibt es auch kaum alte Häuser.
Die Beschäftigung mit der Biografie von Rudolf Petershagen lohnt sich auch darüber hinaus.
Grüße
Hallo Ameise III, danke sehr für diesen Hinweis.
Zwei Argumente:
1. Um die Opfer geht nicht.
2. Es geht um bestimmte Opfer und zwar um die, auf die der Staat sich berufen will und die er als moralische Legitimation benutzen kann. Das ist unschwer a. an den Gedenkveranstaltungen zu erkennen. Der Artikel leistet in diesem Sinne Aufklärungsarbeit b. auch an der Art und Weise der Entschädigung und Wiedergutmachung, die geleistet wird.
An die russischen Opfer der Deutschen im WK2 zu erinnern und die selektive Wahrnehmung der Opfer und ihre politische Instrumentalisierung zu kritisieren, ist ein Argument gegen die verlogene antirussische Kriegspropaganda. Das Gedenken an die Opfer dient nicht dem Zweck der Opfer zu gedenken, sondern dazu, dass sich der Staat als moralisch geläutert , also der moralisch Gute, in Szene setzen kann. Die Opfer werden für eine moralische Inszenierung des Staates missbraucht.
Nach dem Verhalten der Deutschen Politik, gewinnt man den Eindruck das man mit dem Genocid an den Juden schwere Schuld auch auf alle nachfolgenden Generationen geladen hat.
Aber bei allen anderen Nationen (Russen, Romas,…) wars ok?