
Am 15. August jährte sich die Rückkehr der Taliban in Kabul zum zweiten Mal. Wir erinnern uns: Vor zwei Jahren zog die NATO unter US-Führung chaotisch ab, während die Extremisten nach zwei Jahrzehnten Abwesenheit abermals Kabul einnahmen.
Reporter Emran Feroz ist in den letzten Wochen durch das Land gereist und berichtet mehrteilig darüber. Folgend der erste Teil.
„Es gibt hier fast niemanden, der nicht raus will“, sagt Mohammad Zahed, während er auf dem Boden seines Gästezimmers sitzt und Obst für seine fünfjährige Tochter schneidet. Die Frage, wie man dem Alltag in Afghanistan entfliehen könne, sei meist Tischthema. Gleichzeitig boome der Markt für Reisedokumente. Wer ein Visum für Pakistan, Iran oder Kasachstan möchte, muss mittlerweile eine dreistellige Summe hinblättern. Ähnliches gilt für einen afghanischen Reisepass. Einst war Zahed für die deutsche Bundeswehr und die US-Truppen als Kommunikationstechniker tätig. Er legte Leitungen, verdiente gutes Geld und gewann neue Freunde. Ohne seine Expertise hätten jene westlichen Soldaten, die zwanzig Jahre lang in Afghanistan stationiert waren, nicht miteinander kommunizieren können.
Dann, im August 2021, kamen die Taliban. Die internationalen Truppen zogen ab und alles brach zusammen. „Sie haben sich ihrer Verantwortung entzogen“, resümiert Zahed heute. Er meint damit nicht nur die politische Verantwortung des Westens im Allgemeinen, sondern auch jene, die seine Person betrifft. Im Gegensatz zu vielen anderen sogenannten Ortskräften wurde Zahed bis heute von niemandem evakuiert. Er lebt weiterhin mit seiner Familie in Kabul, oder besser gesagt: Er ist untergetaucht. Als einstiger Verbündeter der westlichen Truppen gilt er in den Augen der neuen Machthaber als Feind und Verräter. Dass er Teil eines kriegsbesessenen Militärapparates, dem es nie um das Wohl der Afghaninnen und Afghanen ging, hat Zahed erst später verstanden.
Verkauftes Land
Seit nun zwei Jahren regieren die militant-islamistischen Taliban wieder Afghanistan. Die alte Armee ist zerfallen, die republikanische Regierung ins Exil geflüchtet. Im Oktober 2001, nach den Al-Qaida-Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon, fiel das „Islamische Emirat Afghanistan“, nachdem die NATO unter der Führung der USA ins Land einmarschierte. Der „Krieg gegen den Terror“ begann – und er traf hauptsächlich unschuldige Afghanen, während viele der Taliban-Führer, die nach vermeintlich präzisen Antiterroroperationen vom US-Militär oder der CIA für „tot“ erklärt wurden, lebendig wiederauftauchten und ihren Erfolg zelebrierten. Nun ist das Taliban-Emirat wieder eine Realität, der man sich nicht entziehen kann. Die weißen Flaggen mit der Schahada, dem islamischen Glaubensbekenntnis, sind in verschiedenen Formaten omnipräsent. Mehrere Millionen US-Dollar sollen die Taliban dafür ausgegeben haben, während die Bevölkerung hungert und von einer Krise in die nächste wandert.
Am vergangenen Dienstag feierten die Taliban ihren „Sieg“ gegen die westlichen Truppen und ihre afghanischen Verbündeten wie im vergangenen Jahr in propagandistischer Manier. Mit Auto- und Motorradkolonnen fuhren sie durch die Stadt, die weißen Flaggen schwenkend. Die Show war nur für sie selbst gedacht. Viele andere Afghanen wurden praktisch zuhause verbannt. Läden mussten schließen und die Straßen der Hauptstadt waren wie leergefegt. Denn: Die neuen Machthaber fürchten sich vor jene Bombenanschläge, für die sie einst selbst verantwortlich waren. Die größte Gefahr geht weiterhin von der afghanischen IS-Zelle aus.
Viele Afghanen sind der Meinung, dass die Taliban nicht militärisch gesiegt hätten. Stattdessen sei das Land verkauft worden mittels politischer Deals, allen voran jenen im Golfemirat Katar zwischen den Taliban und der Trump-Administration, und dank korrupter Politiker und Militärchefs. Doch auch das ändert nichts mehr an das Narrativ, das die neuen Machthaber durchsetzen wollen. Vor einem Jahr marschierten maskierte Extremisten durch die Hauptstadt, während die Angehörigen von Selbstmordattentätern vom Regime hofiert wurden. Der staatliche Radiosender RTA, der sich einst bemühte, divers und modern zu präsentieren, stellte Sprengstoffwesten, Kalaschnikows und Handgranaten zur Schau.
Journalisten bekommen einen Talib zugestellt
Auch Kinder werden von den Taliban instrumentalisiert und eifern ihnen nach. „Ich möchte wie mein Vater werden. Irgendwann habe ich meine eigene Einheit“, sagt der gerade mal achtjährige Bilal. Wenige Meter von ihm nahe des Dar-ul-Aman-Palasts im Westen Kabuls, patrouilliert Bilals Vater mit einigen anderen Taliban-Kämpfern. Der Kabuler Sommer macht auch ihnen zu schaffen. Vorbeifahrende Autos werden mit Desinteresse durchgewunken. „Was sollen diese Kinder sonst schon lernen. Diese Gewalt ist allgegenwärtig – und sie wird die Zukunft sein“, sagt Hakim*, der sich mittlerweile nicht nur an Bilal und seinen Vater, sondern die meisten Taliban-Kämpfer in der afghanischen Hauptstadt gewöhnt hat.
Früher wagte sich der Taxifahrer kaum aus Kabul und mied jene Gebiete, die von den Taliban kontrolliert wurden. Doch heute kann sich niemand den neuen Machthabern entziehen. Die kontrollieren praktisch das gesamte Land und tummeln sich mittlerweile auch in den Cafés und Restaurants, die sie einst in die Luft jagten. In den Provinzen Baghlan und Panjsher, wo sich einige Widerstandskämpfer bis heute verschanzt haben sollen, tut sich nicht mehr viel. In beiden Regionen sollen sich seit der Machtübernahme der Taliban mehrere Kriegsverbrechen ereignet haben. Eine unabhängige Berichterstattung ist nicht möglich. Journalisten, die – wenn überhaupt – reingelassen werden, bekommen einen Talib zugestellt.
Vor allem im Panjsher-Tal nördlich von Kabul, das in den 1990er-Jahren unter den Mudschaheddin-Kommandanten Ahmad Shah Massoud als Anti-Taliban-Bastion bekannt wurde, dominiert heute die Unterdrückung der neuen Machthaber, unter anderem wohl auch aus Rache. Während der US-Besatzung Afghanistans wurden mehrere Kernministerien, darunter etwa das Verteidigungs- sowie das Innenministerium, von Massouds einstigen Kommandanten dominiert. Massoud selbst wurde zwei Tage vor den Anschlägen des 11. Septembers 2001 von Al-Qaida-Extremisten getötet. Wer heute nach Panjshir will, muss sich den Taliban stellen und ist massiver Überwachung ausgesetzt. Das gilt auch für gewöhnliche Afghanen aus anderen Provinzen. „Wir wurden befragt und mussten letzten Endes gehen“, erinnert sich Karim Mohammadi. Gemeinsam mit seinen Freunden hatte der 25-jährige Student einen Tagestrip ins Tal geplant, doch ihnen wurde seitens der Taliban-Kämpfer vor Ort kein Einlass gewährt. Die Menschen aus Panjsher seien praktisch in einem Freiluftgefängnis, meint Mohammadi.
Paranoide Sittenwächter
Doch viele gehen weiter und meinen, dass das Gefängnis mittlerweile ganz Afghanistan sei. Seit der Rückkehr der Taliban ist das Land in die Isolation zurückgefallen. Humanitäre Katastrophen und wirtschaftliche Stagnation sind überall zu spüren. Besonders schlimm ist die Situation für Mädchen und Frauen, die vom Schul- und Universitätsverbot der Taliban betroffen sind. Hinzu kommen stetig neue Arbeitsverbote. Für Aufsehen und Empörung sorgte die jüngst erlassene Massenschließung von Schönheitssalons. „Ich hatte sechs Lehrlinge. Meinen Salon leitete ich fünfzehn Jahre lang. Dass ich nun schließen muss, ist nicht nur mein Ruin“, sagt Sharifa, Anfang 50, aus dem Westen Kabuls. Während einige Arbeiter ihren Salon ausräumen, ist sie den Tränen nah. Sharifa erzählt, dass Salons wie der ihrige nicht nur die Existenz von Frauen sicherten und deren Unabhängigkeit förderten, sondern auch ein Ort der Zusammenkunft waren. Frauen unter sich eben.
Die Taliban können damit nichts anfangen. Ihre Sittenwächter, die stets paranoid durch die Stadt geistern, um möglichen „moralischen Vergehen“ auf die Schliche zu kommen, haben dafür kein Verständnis. „Diese Idioten sehen überall Prostitution und Moralverfall“, sagt einer der Arbeiter wütend, während er Sharifa beim Ausräumen hilft. Wer seinen Salon nicht ausräumt, hat mit Strafen und Enteignungen zu rechnen. Wie sehr die Taliban mit diesem Schritt der afghanischen Frau den Rücken brechen, wird an der hohen Zahl der Schönheitssalons deutlich. Mehrere Zehntausend existierten bis vor Kurzem im gesamten Land. Ähnlich wie Oberstufenschulen und Universitätskurse für Mädchen werden auch sie nun in den Untergrund tauchen. Sharifa will weiterhin arbeiten – von zuhause aus. „Meine Friseurin hat ihr Haus bereits umfunktioniert. Ich werde sie weiterhin aufsuchen“, sagt Samira Rahmani, eine Lehrerin aus Kabul. Dann erzählt sie von einer Bekannten, die nun vorhat, nach Pakistan zu flüchten. „Sie möchte ihren Salon dort wiedereröffnen“, sagt sie.
Für Mohammad Zahed hingegen ist klar, dass das Afghanistan der Taliban keine Zukunft für seine Familie bieten kann. „Das wird nie der Fall sein. Diese Menschen werden sich nie ändern und ich muss an meine Töchter denken“, sagt er. Nachdem die Deutschen ihn zurückgelassen haben und auf seine Mails nicht mehr reagieren, will er sein Glück in den USA versuchen. Für ein SIV – ein Special Immigrant Visa – hat er sich, ähnlich wie Hunderttausende von Afghanen, bereits beworben. Ein alter Freund beim US-Militär will ihm helfen. „Die Taliban können das Land gerne haben – mit all jenen, die so wie sie denken“, sagt Zahed.
*Alle genannten Namen sind real, bis auf den Hakims.
Seltsam finde ich, daß man zwar fundamentalistische Herrschaft wie in Afghanistan oder dem Iran kritisiert, gleichzeitig aber jene Strömungen hierzulande verteidigt und dann von den hiesigen Einheimischen fordert sich den „neuen Verhältnissen“ anzupassen.
Ein Skandal ist es natürlich jene die sich beim Aufbau eines modernen Afghanistan engagiert und den amerikanischen und europäischen Truppen geholfen haben einfach im Stich läßt.
„Sie haben sich ihrer Verantwortung entzogen“ ist zu milde formuliert, das war Verrat und ist beschämend, auch das es diesbezüglich keinen ernstzunehmenden Protest gegeben hat.
Das wären für mich genau die Leute die ich rausholen würde, die haben sich ja dort bereits „integriert“. Stattdessen läßt man zu einem großen Teil genau die Leute ins Land, die auch hier sichtbar leben wie die Taliban. Wenn ich so leben will kann ich doch auch dort bleiben.
Wie sich jener Mohammad Zahed äußert, so denke ich zuweilen auch über viele meiner Landsleute und wünsche mir oft, man würde hierzulande eine Sezession durchführen, die Klimatänzer, Multikultibefürworter und sonstige Linke in eine Ecke, die anderen in eine andere und dazwischen eine Mauer. Wo Sektenanhänger herrschen, da kann als normaler Mensch nicht in Frieden leben. Um das zu begreifen muß man nicht nach Afghanistan reisen, dazu braucht man sich nur in Deutschland umschauen, das gerade von korrupten Ideologen gegen die Wand gefahren wird.
@Majestik
Ihrem ersten Kapitel muss ich -leider- zustimmen.
@swingkid
Wischen Sie sich doch bitte den Schaum vorm Mund ab und lassen Sie -wie viele Kommentatoren in diesem Forum- davon ab, jede andere Nuance von Meinungen mit dem Bannfluch „Nazi“ zu titulieren. In den MSM heißt das halt anstelle von Nazi Schwurbler, Lumpenpazifist und all die anderen netten Ausdrücke.
@ Majestyk
Als einer der „sonstigen Linken“ fürchte ich, dass es nach einer solchen Sezession mit dem Fortsetzen unseres Austausches schwierig werden könnte, weil dann auch im wirklichen Leben endgültig jeder in seiner abgeschotteten Blase leben würde. Dann gelte doch endgültig Nietzsches Verdikt: „Kein Hirt und Eine Heerde! Jeder will das Gleiche, Jeder ist gleich: wer anders fühlt geht freiwillig in’s Irrenhaus.“ Das gegenwärtige Deutschland mag manch einem mitunter vielleicht als solches Irrenhaus vorkommen, aber immerhin hat man noch via Netz (oder auch die schlichte Begegnung draußen!) die Möglichkeit Andersdenkende und Gleichgesinnte zu finden. Gerne auch andersdenkende Gleichgesinnte.
Und bereits die Zuteilung könnte schwierig werden – für die von Ihnen genannten Gruppen bin ich wohl kein wirklich aufrechter Linker, sondern ein fieser, rassistischer Masku, denn ich lese Bücher von Nietzsche (Nazi), Handke (Milošević-Versteher) und schaue immer noch Filme von Polanski (Vergewaltiger). Vielleicht müsste ich dann in Ihren Landesteil / Ihre Blase abgeschoben werden?
@ Altlandrebell:
Ich habe Sie doch gar nicht angesprochen, nicht mal pauschal, Sie müssen sich den Schuh also nicht anziehen.
Versetzen Sie sich mal in meine Lage, Sie sind vielleicht auch nicht Teil des Projekts unser Deutschland muß anders werden, aber Sie gehören auch nicht zu den ausgemachten Gegnern und ich wette, Sie hatten noch nie plattgestochene Reifen, sind im Rathaus Ihrer Kommune noch nie vor die Tür gesetzt worden, Sie hatten noch nie Probleme mit einer Kontokündigung aus politischen Gründen und hatten auch noch nie anderweitige Konflikte mit Behörden.
Für mich geht es ganz persönlich um mehr als ein bißchen Recht haben in einer Diskussion, für mich geht es ums nackte wirtschaftliche und soziale Leben und darum, ob ich in meinem eigenen Heimatland überhaupt noch eine Zukunft habe.
Unter den Leuten die derzeit die Deutungshoheit im Land haben kann meiner einer auf Dauer nicht leben, zumindest nicht ohne sich brechen zu lassen. Sollte es Ihnen besser und anders ergehen, so gönne ich es Ihnen, mir nützt das nüscht.
Und es sind Gedankenspiele. Dieses Forum hier spiegelt aber doch nur die real existierenden Gräben wieder. Ich weiß nicht wie die noch zu kitten sind. Wenn man aber nicht mehr zusammenleben kann, dann muß man über eine Scheidung nachdenken, wäre nicht die erste in der Geschichte. Glaubt irgendwer ernsthaft Deutschland ist noch so demokratisch, daß ein Regierungswechsel zur anderen Seite gewaltfrei von Antifa und Co hingenommen wird? Regierungswechsel auch zwischen links und rechts sind aber eigentlich normal in einer Demokratie oder sollten normal sein. Weder hat der Kiesinger dem Brandt, noch der Schmidt dem Kohl oder der Kohl dem Schröder den Handschlag verweigert. Das sind schon lange keine politischen Debatten mehr, das ist ein innerdeutscher Bruch und jene die derzeit herrschen nutzen alle Instrumente wie Medien oder Verfassungsschutz um die Opposition klein zu halten. Das ist nicht demokratisch, das ist schon lange diktatorisch. Wer gibt denen das Recht? Der Staat gehört denen doch nicht.
Und es spielt hierfür gar keine Rolle ob man die böse Partei mag oder nicht. Ich habe noch nie nach einer Wahl randaliert, wenn ich verloren habe. Ich habe auch noch nie Häuser mit Farbe beschmiert, noch nie Autos demoliert, noch nie Leute auf dem Nachhauseweg abgepaßt. Ich sage nicht, daß andere es nicht auch können oder Rechte und Konservative keinen Schwachsinn äußern, aber derzeit geht Einschüchterung, Dffamierung, die Rückabwicklung von Wahlen, einseitige Medienberichterstattung, canceln, Shitstorms gegen unliebige Unternehmen oder Geschäfte nur von den Linken aus. Ob es die Sorte Linke sind wie Sie sich Linke vorstellen weiß ich nicht, aber ich identifiziere das mit links, die nennen mich ja auch rechts.
Haben sich moderate Linke eigentlich nie gefragt, daß es nicht normal sein kann, daß aus dem Kampf gegen Nazis auf einmal Kamof gegen rechts wurde und damit auf einmal alles gemeint ist, was eben nicht radikal links ist.
Komisch, wenn jetzt mal ein Gastwirt sagt, daß er keine Grünen bedienen will, dann ist aber der Teufel los. Wenn aber ein Gastwirt AfDler in sein Lokal läßt braucht er eine gute Glasversicherung, andere Gäste hat er dann ehe nicht mehr. Alles normal im besten Deutschland aller Zeiten wo man über Paßentzug für Oppostionelle nachdenkt. Und von den Coronajahren fange ich gar nicht erst an.
Klima, Migration etc. ist noch lange nicht ausdiskitiert, da überlegt man schon jeden der eine andere Ansicht hat als Ketzer zu brandmarken. Inquistion gibt es ja auch schon, wenn auch nur medial, bin mal gespannt, wann der erste Scheiterhaufen brennt.
Und als moderater Linker sollten Sie sich darüber mal Gedanken machen, statt über flapsige oder scharfe Wortspiele von mir. Ich bin keine Gefahr, ich ziehe Deutschland auch nicht in einen Krieg hinein. Ich mag ja alles Mögliche sein, aber nicht totalitär, nicht gewalttätig und auch nicht kriegsgeil.
In diesem Sinne rede ich jederzeit mit Ihnen, nur werde ich eben nicht immer die Meinung äußern, die Sie vielleicht lieber hören möchten.
Friedliche Grüße!
PS: Und Filme von Polanski schaue ich auch, ich höre sogar Musik von Leuten die sagten als Ungeimpfter gehöre ich nicht mehr zur Gesellschaft. Ich kann das trennen, ich cancel ja nicht. Aber eine Überlegung ist eine Scheidung auf jeden Fall wert, wenn es gemeinsam nicht mehr weiter geht. An dem Punkt sind sie in so machem amerikanischem Staat schon lange. Eine Alternative wäre natürlich ein viel strikterer Föderalismus ohne Länderfinanzausgleich. Das wäre zumindest ein Anfang
@ Majestyk
Das habe ich nicht persönlich gemeint. Es tut mir daher leid, dass meine flapsige Antwort falsch herüberkam. Ich hoffe, Sie denken nicht ich hielte Sie für kriegsgeil oder totalitär. Vielleicht ist das mit der Internet-Kommunikation wirklich so eine Sache. Ich bin zu analog unterwegs und wie sie andernorts zurecht schrieben, kommen beim Schreiben Tonalität, Mimik etc. nicht rüber.
Ich habe Ihnen unter dem anderen Artikel gestern auch zurückgeschrieben, da wir doch wie ich finde sehr viel Übereinstimmung haben. Aber auch viel Nicht-Übereinstimmung und das finde ich ebenso völlig in Ordnung und gut. Ich bin kein Missionar und möchte Ihnen gegenüber weder „Recht haben“ noch Sie zu irgendeiner Weltsicht bekehren. Es braucht Reibung und Schmerz, sonst landet man in der diskursiven wie gesellschaftlichen Palliativzone. Ich freue mich über Ihre anderen Meinungen, gerade weil Sie jemand sind, der belesen ist und seine Position argumentativ gut vorzutragen vermag. Das ist ein angenehmer Wechsel zu den 150-Wörter-Rumtwitterern und Standpunktmarkierern, denen man sonst in so vielen Foren begegnet. Sehen Sie’s mir einfach bitte nach, wenn ich hier und da meine mehr oder weniger fundierten Anmerkungen hinterlassen haben sollte. Wenn mir etwas ins Auge sticht, schreibe ich gerne mal schnell, viel und nicht unbedingt klar.
Ich will nun aber ein paar Ihrer Punkte aufgreifen, denn ich glaube Ihren Schmerz und Ihre Wut angesichts der herrschenden Verhältnisse sehr gut nachvollziehen zu können. Dabei erlaube ich mir auch ein paar persönliche Anmerkungen. Denn ich gehöre auch zur Zielgruppe des, wie Sie es nannten, „Projekts unser Deutschland muß anders werden“. Vielleicht hängen mir die Herr- und Frauschaften aber den ein oder anderen Wimpel ans Revers als Ihnen. In manchen Fällen dürften wir aber in derselben Kolonne marschieren.
Beispielsweise bin ich auch „raus aus der Gesellschaft“ (Zitat Hans), da ich nicht das heilige Sakrament der Impfung in Form eines der „nebenwirkungsfreien“ und „guten Produkte“ (Zitat Lauterbach) der Edelmarken AstraZeneca, Biontech und Co. empfangen wollte. Mein Cousin hat, von seinem Arbeitgeber (Lehrer) und seiner Frau bedrängt, sich aus Liebe zu ihr impfen lassen. Er ist jetzt in Marburg immer noch auf der Warteliste und seine Frau seit über zwei Jahren platt. Das war sie schon davor, aufgrund der Angstpropaganda und weil beide zwei kleine Kinder haben. Aber nach seinem Kollaps noch mehr. Sie weiß bis heute nicht wie sie „ihre Schuld wiedergutmachen“ soll. Vielleicht schaffe ich es ihr irgendwann klar zu machen, dass sie keine Schuld hat (oder wenn: die geringste). Sie hat letztes Jahr im lokalen AfD-Kreisverband angefangen, vielleicht eine Art Traumatherapie, politisch sind die beiden wie Sie sozialdemokratisch sozialisiert. Das ist nicht so meins, aber mein Cousin und seine Frau zählten trotzdem zu den wenigen Leuten, die ich während der Pandemie verlor – und wiedergewinnen konnte. Aufgrund meiner Haltung zu Migration, Klima, Gender, Russland – pick your poison – habe ich in den letzten Jahren >80 % meines alten Freundes- und Bekanntenkreises verloren. Ich habe auch neue Leute kennengelernt, aber das ist schon ein krasser „great reset“ und „Austausch“ gewesen. Gerade auch was – scheinbar – gute Freunde betrifft. Politisch wurde ich dabei übrigens lagerübergreifend angegangen – von echten Rechten, wie selbsternannten Linken.
Die meinungs- und weltanschauungsbezogene Verhärtung und das Nichttolerieren des Anderen, ist – meiner Beobachtung nach – nicht nur auf „Links“ beschränkt. Ich schreibe Links in Anführungszeichen, weil die alte Linke für mich – genauso wie die alten Antifaschisten – irgendwann gegen Ende des letzten Jahrhunderts ausgestorben sind. Die „neuen“ Linken sind ökonomisch wie gesellschaftlich eine rechts-autoritäre Spielart – Sie mögen es anders sehen, ist völlig okay. Aber zurück zur diskursiven Verhärtung: Sie ist für mich das Signum einer „modernen“ Gesellschaft, in der Unterschied und Differenz zunehmend als Schmerzendes wahrgenommen werden. Da die Gesellschaft (oder besser: ihre Elite) zudem algophob ist und Schmerz überall zu bekämpfen sucht, muss die Schmerzquelle ausgeschaltet werden. Durch Anästhesieren (Leute von einer kritischen Meinung weglenken – hey schau mal, da gibt’s was Neues auf Netflix!), Meiden (einfach nicht mehr einladen den Gast) oder Rausschneiden (Cancel-Culture; „der Majestyk und der Altlandrebell sind Nazis, die haben x gesagt“). Früher konnte man, wie Sie schrieben, einem Rechten (oder Linken) nach einer Diskussion die Hand geben. Heute muss man aufpassen, dass er sie nicht abschlägt. Vielleicht war dieses „früher“ aber auch nur ein kurzer Ausflug, denn „ganz früher“ (Weimar, Kaiserreich) gab es ja durchaus ähnliche Verhaltensweisen.
Anders als Sie, finde ich aber nicht, dass es momentan „nur von den Linken“ (oder: den „Woken“) ausgeht – so wie bei der Pandemiebearbeitung linke wie rechte Blockwarte ihre „finest hour“ hatten. Vielleicht ist dieses Verhalten in Ihrer Region stärker beobachtbar, schon möglich. Aus persönlicher Erfahrung (nur Alltagsempirie mit der Menge n = 1, nämlich mich), kann ich bloß mitteilen, dass es je nach Thema und Gegend auch andersrum laufen kann. Hier im ländlichen Umkreis sollte man beispielswiese keine Grünen-Plakate aufhängen; die werden schon seit Jahrzehnten heruntergerissen und Leute an Ständen bedroht (noch von den klassischen Stiernacken aus dem Bilderbuch, bei denen man nie weiß sind die echt oder vom Verfassungsschutz oder beides). In gewissen „Mischzonen“ – dem Übergang vom ländlichen zum gut situierten städtischen Raum – hält es sich finde ich die Waage. Mein persönliches Highlight in den letzten Jahren war, dass ich bei einer Diskussion in so einer Mischzonen-Stadt von „Links“ wie „Rechts“ zugleich beschimpft wurde – weil ich für den „Lexit“ bin. Also den „Left exit“ Großbritanniens, Griechenlands (und gerne auch dem ganzen Rest) aus der EU wie ihn beispielsweise Tariq Ali vertritt. Ich gebe deshalb Höcke in der Sache recht, wenn er sagt, dass diese EU weg muss, wenn auch aus völlig anderer Richtung und mit anderen Beweggründen. (Die AfD ist übrigens inzwischen nur noch sehr wenig EU-kritisch, wenn sie es je war, aber das ist ein anderes Thema). Aber so „naive Spinner“ wie ich stehen wohl weder bei „Linken“ noch „Rechten“ hoch im Kurs. Eine Nachbarin grüßt mich seit wir vor fünf Jahren über den Brexit diskutierten / stritten nicht mehr; eine Kirchentags-CDU-Wählerin übrigens, die „Brexit-Versteher“ als „Verräter an der deutsch-britischen Versöhnung“ versteht und tituliert. Ich machte kaputt, was „nach Coventry so mühsam aufgebaut worden ist“. Vielleicht sollte ich auch mal zum Kirchentag; das, was die konsumieren, muss besser sein als jegliches Ecstasy und Kokain.
Auch einige der anderen von Ihnen geschilderten Erfahrungen glaube ich nachvollziehen zu können. Ich bin schwerbehindert und langzeitarbeitslos; das ist keine schöne Kombination, insbesondere wenn man Sachbearbeitern gegenübersitzt, die einen ihren ganzen Dünkel und ihre ganze Verachtung spüren lassen. Dementsprechend beschäftigt mich das von Ihnen skizzierte „nackte wirtschaftliche und soziale Leben“ auch schon länger. Ich bin allerdings obendrein ein „heimatloser“ Geselle, dementsprechend frage ich mich, ob nicht nur die Deutschen, sondern die ganze Menschheit in Ihrer jetzigen Form auf dieser Welt noch eine Zukunft hat. Wenn ich in meine Cioran-Ausgabe schaue – eher nicht (sollte man nicht so oft, Cioran ist eher was für Menschen, die finden Schopenhauer sei ein schrecklicher Optimist gewesen). Zumal die von Ihnen beschriebenen Phänomene ja auch in anderen (westlichen) Ländern zu beobachten sind. Schauen Sie nach Frankreich (Gelbwesten), Großbritannien, Benelux. Auch in Österreich und der Schweiz ist der Lack schon lange ab (und das darunter war auch zuvor eher Messing als Gold gewesen).
Die große Frage, die Sie auch aufgriffen. Was tun? Realistisch sehe ich gegenwärtig nur zwei Alternativen: eine Bewegung aufbauen, die sich gegen das System stellt, dieses zu Fall bringt und dann eine wahrhaft freiheitliche, demokratische und soziale Ordnung (wider)herstellt. Oder man sucht sich eine Nische, im In- oder Ausland, und hofft dort sich mit Gleichgesinnten umgeben und den Stürmen trotzen zu können. Letzreres wäre die epikureische Variante, der Menoikeus riet, man solle sich in den Garten mit Freunden zurückziehen und nicht mehr mit der Politik befassen, um sein persönliches Stresslevel zu reduzieren. Schön, wenn man das kann und schafft. Ich habe keinen Garten, vielleicht sollte ich nach Russland ziehen und mir eine Datscha im Ural organisieren. Aber was, wenn die Politik dann in den Garten drängt und einem wegnehmen will?
Trotzdem erscheint mir das Nischenschaffen noch realistischer als Option 1, der Systemwandel. Denn bei einem tatsächlichen Regierungswechsel – nicht einem Farbenwechsel innerhalb der „Kartellparteien“ wie Peter Mair sie zu nennen pflegte (https://en.wikipedia.org/wiki/Cartel_party_theory) – wäre das Problem m.E. nicht die sogenannte „Antifa“ (die mit klassischem Antifaschismus so viel zu tun hat wie Zitronenfalter mit dem Falten von Zitronen). Diese neopuritanische Geißlerbewegung käme vielleicht am Rande ins Spiel oder als Vorfeldabwehr, um einen solchen Regierungswechsel im Keim ersticken zu helfen oder Sahra Wagenknecht wieder eine Torte ins Gesicht zu klatschen (so etwas ist nicht rassistisch oder sexistisch, wenn es gegen die „Bösen“ geht). Doch einen wirklichen Wandel zu einer den Menschen wirklich dienenden Regierung würde vom System mit Hilfe von Bundeswehr und sonstigen Sicherheitskräften verhindert. Erinnern Sie sich nur an den britischen General, der diese Option ins Spiel brachte als Corbyn in Umfragen mal vorne lag. Und Corbyn ist ein biederer, langweiliger Sozialdemokrat, doch es genügten ein, zwei abweichende Zuckungen um ihn für die Herrschenden als Gefahr erscheinen zu lassen. Die gouvernementale Reaktion gegen Corbyn mit Taktiken wie Anschmieren (Nazi! IRA-Versteher! Antisemit! Sexist!) und Cancelculture ist Teil eines Regierungsstils, den Bernard Harcourt als „Gegenrevolution“ beschreibt. Die westlichen Regierungen führen seit mehreren Jahrzehnten einen Kampf gegen die eigenen Bürger sowie bestimmte gesellschaftliche Gruppen, obgleich diese – wie Sie und ich – keine Gefahr darstellen, ihre Länder in keine Kriege und sonst etwas reinziehen. Sich für mehr wirkliche Demokratie einsetzen. Für Frieden und Freiheitsrechte. Aber gerade das ist die Krux: deshalb sind sie – sind wir – für diese Leute ja bedrohlich und deshalb werden wir überwacht, gecancelt und im Bedarfsfall mit dem Wasserwerfer einem „leichten Sprühregen“ ausgesetzt (Zitat Heribert Rech über den 2010er Polizei-Einsatz gegen die Gegner des als Bahnhofsumbau getarnten Immobilienspekulationsprojekts S21).
Das ist aber nur die letzte Stufe, die auch eher in protest-affinen Ländern wie Frankreich nötig wird (Gelbwesten, Banlieus); meist genügt es einfach die Bevölkerung in Angst zu versetzen (Seuche! Klima!) oder die Leute gegeneinander aufzuhetzen (divide et impera). Auf letzteres geht Harcourt nicht so ein, aber er ist auch Professor an einer woken US-Uni, man muss es ihm nachsehen. Er hebt eher die Ablenkung und Einschläferung der Gesellschaft dank neuer Medien und Geschichten wie Pokémon Go! hervor. Aktuelles Beispiel wäre das Tauchboot Titan, während dessen Rettungsaktion man wunderbar die Hunter-Biden-Geschichte wegschieben konnte. Ich bin freilich ketzerischer als Harcourt und würde sagen, dass alles, was er beschreibt nicht neu, sondern seit Jahrhunderten gelebte Praxis ist. Die „Demokratie“ war und ist überall eher eine Fassade als real erlebte Wirklichkeit. In manchen Epochen war es nicht ganz so schlimm, unsozial und unfrei. In anderen nicht. Momentan sehe ich noch immer Luft nach oben. Wie Churchill sagte: Nicht der Anfang vom Ende, vielleicht das Ende vom Anfang. Und auch Brandt ist ja bereits weniger freiwillig gegangen, als gegangen worden. Auch er ein biederer Sozialdemokrat, aber wie sein Mitarbeiter, der NDS-Herausgeber Müller schrieb, in den USA und gerade von Kissinger und anderen System-Leuten extrem argwöhnisch beäugt. Ein potentiell unsicherer Kantonist, auch wenn er die Nelkenrevolution einzuhegen half, der aber gegenüber dem Ostblock einen unsteten und zu unabhängigen Kurs fuhr und dem deshalb Kissinger die Pest an die Hals wünschte.
Sie sehen, ich mache mir nicht nur über Wortspiele Gedanken. Aber bevor es zu Tolstoi ausartet, höre ich mal lieber mal. Vielleicht ist das „Reallife“ auch ein geeigneterer Ort zum Austausch und Diskutieren.
Durch Demut und Empfindsamkeit errichten Sie eine Brücke des Verstehens, die Majestyk zu Ihrem Freund macht. Es tut gut zu lesen, wie eine kleine Unstimmigkeit sanft erlischt durch verantwortungsvolle Ausdrucksweise (Gestik, Mimik und Tonfall können eben nicht übertragen werden). Und wie diese zu einem Verständnis für die eigene Sichtweise wie auch die des Gegenübers führt.
@ Altlandrebell:
Alles Gut. Ich war zwar etwas verdutzt, aber ich weiß ja selber, man läßt in einer solchen Kommunikation auch die eigenen Gedanken treiben und irgendwie wird automatisch der Kommentar des Anderen zu einer Art Squashwand. Man greift auf, läßt abprallen, redet zuweilen mit sich oder richtet sich ans Publikum.
Die Kommunikation als solche ist von ihrer Konstruktion her unnatürlich, kann aber persönliche Züge bekommen. Ich hatte bei RT damals zwei Kontakte die auch ins Private gingen. Das eine war ein nach Rußland ausgewanderter ehemaliger DDR Grenzsoldat, wir nannten uns gegenseitig Camillo und Peppone. Mit dem anderen, einem gläubigen Katholiken hatte ich bis weit in die Coronazeit hinein privaten Mailkontakt, der sich dann leider verlor.
Jedenfalls ist Internetkontakt beides, Fenster zur Welt und Begnungsort für Menschen, die sich sonst nie treffen würden und eine Form des inneren Dialogs. Wenn ich Sie falsch verstehe, dann liegt es ja auch an mir, weil ich Sie falsch lese.
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Bis zum Umzug meiner Partnerin hatte diese eine recht angenehme Hausgemeinschaft, mit einem Paar trafen wir uns auch öfters, grillten zusammen und man half sich auch gegenseitig aus. Vor allem er war schon ziemlich stramm sozialistisch, ich vermute so ganz hat er den Verlust der DDR nie verwunden. Da kamen zwar schon mal recht heftige Sprüche, wie „der Bürger ist Eigentum seines Staates“, aber ich hatte den Kerl trotzdem gerne. Ich kann mit ziemlich unterschiedlichen Typen. Mir ist auch klare Kante immer lieber als wischiwaschi. Und wer schon öffentlich seine Meinung äußert sollte auch dazu stehen und diese im Kern auch leben. Beispiel: Wer wie Kohl angeblich konservativ ist und christlich, kann sich sicher auch von seiner Frau trennen, der läßt die aber nicht einsam und allein in einem leeren Haus zurück, wenn Sie verstehen was ich meine. Ich messe auch Prominente immer daran, ob sie leben was sie sagen und wenn nicht, dann sind sie im Innern nicht integer.
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Zum Missionar tauge ich auch nicht, ich schreibe vor allem um zu verstehen und meine eigenen Gedanken zu ordnen und wirklich offene Gesprächspartner im realen Leben sind rar. Selbst bei allem Protest, ich finde noch immer dösen zu viele vor sich her. Religion ist mir auch fern, wenn ich auch nicht anti-christlich bin. Was kann die Lehre dafür, was die Institutionen daraus gemacht haben? Jedenfalls bin ich mit Volljährigkeit aus der Kirche ausgetreten, was damals zu Konflikten vor allem mit meiner Mutter führte, habe es aber nie bereut. Es entspannt, wenn man sieht welche Dummheiten oder Ungerechtigkeiten solche Gemeinschaften verüben. Nicht Mitglied von etwas zu sein hat da einen gewissen Vorteil, man ist deutlich weniger emotional involviert. Wäre ich religiös, ich würde vermutlich leben wie die Amish, so muß ich alleine mit meinem Tempo durch die Zeit gehen, die solidarische Gemeinschaft fehlt.
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Die fehlt aber nur für die Somewheres, die Sie beschrieben, die Anywheres konstruieren sich ihre eigene Gemeinschaft, fühlen sich angeblich überall wohl, haben nirgendwo ein Zuhause. Und egal wie viel die reisen, die nehmen ja immer sich selber mit im Gepäck und betrachten die Welt meist aus einem sehr konstruierten Blickwinkel. Ich glaube der Unterschied zu früher ist, Reise ist keine Strapaze mehr, es gibt nicht mehr die monatelange Überfahrt über den Atlantik, man muß nichts tun als ein Ticket buchen, eigentlich muß man zum reisen auch nichts mehr können, sondern nur Geld haben, man muß keine Route planen, egal wo man hin geht, man findet überall die gleichen standardisierten Quartiere mit Komfort. Und egal was man da betrachtet, nachts schläft man doch klimatisiert. Ich kenne jemanden, der auch der Meinung ist es brauche keine Autos. Der fährt aber nur Bahn, von Stadt A bis Stadt B.
Wer auf dem Land lebt, der ist auf eigene Transportmöglichkeiten angewiesen, der will auch nicht aufs E-Lastenrad umsteigen, schließlich werden wir alle älter und in der Eifel strampelt man mit dem Rad ganz ordentlich. Ich bin selber auch Radfahrer, heute sagt man ja Radfahrender, habe in jüngeren Jahren Radtouren durch die Ardennen runter bis Frankreich gemacht. Wie auch immer, wer sich transportieren läßt hat kein Verhältnis zu Wegstrecken und Distanzen.
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Irgendwann habe ich mal ein Interview mit Siegfried Lowitz gesehen, der meinte der Mensch könne innerlich mit der Geschwindigkeit der Technik nicht mithalten und er sei mittlerweile der Überzeugung, man hätte nach der Erfindung der Eisenbahn besser aufhören sollen.
Kann man sicher so nicht pauschalisieren, aber ich habe irgendwann einmal gelesen, daß die Probleme von Soldaten nach Einsätzen in der Zivilgesellschaft anzukommen auch darin begründet seien, daß die heute noch im Einsatz sind, dann im Flieger steigen und am nächsten Tag müßten Sie im Supermarkt in der Schlange anstehen, früher habe die Rückschiffung von amerikanischen Soldaten Wochen, oft Monate gedauert, so daß dieser die Chance hatte innerlich etwas zur Ruhe zu kommen, bis er auf seine Familie trifft. Soweit ich weiß, machen die Franzosen es so, daß sie die Leute erst ein paar Wochen irgendwo zur Ruhe kommen lassen, bevor sie diese dann nach Frankreich holen. Und ja, besser wäre es natürlich erst gar keine Soldaten wegzuschicken, ich wollte aber aufs Tempo hinaus und ich denke, das ist heute in vielen Fällen zu schnell.
Für einen Brief hat man früher länger gebraucht als für eine schnell versendete moderne Textnachricht. Da geht viel leichter etwas raus, was man hinterher bereut. Der Brief schreibt sich nicht so schnell, man macht sich im Allgemeinen mehr Mühe, ich sowieso, sonst wird meine Schrift unleserlich, man nimmt sich auch viel mehr Zeit. Nicht gut, wenn man sich mal schnell verabreden oder etwas absprechen will, aber ich habe schon vor Jahren in einer sehr problematischen Beziehung gelernt, daß es besser ist, auch auf schnell hingeschriebene Mails eben lieber handschriftlich zu antworten oder zumindest in Ruhe vorzuschreiben. Auch schreibe ich zuweilen, wenn auch selten Briefe, die ich nie abschicke, die aber irgendwie auch ein Ventil sind.
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Ist hier genauso, ich bin zwar gegenüber einem komplett Fremden erst einmal höflich, aber auch ich kann sehr spitz werden, je nach Schreiber. Ist im ersten Moment auch manchmal witzig, (zumindest empfinde ich mich als schlagfertig und witzig und das ist schon mal mindestens einer) ist aber im Grunde kontraproduktiv. Ein solcher Austausch wie jetzt mit Ihnen oder Herrn Wirtz, das ist mir viel lieber. Darin liegt dann auch eine Chance auf eigenen Erkenntnisgewinn. Wer sonst noch was mitnimmt kann man ja nicht kontrollieren, aber zumindest man selber sollte hinterher mehr getan haben als nur die Zeit am Rechner verstreichen lassen. Im Übrigen fällt mir oft auf, wer am großen Bildschirm schreibt und wer eher mit dem Smartphone, ich vermute da fehlt einfach der Überblick.
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Ein Problem dürfte auch sein, man nimmt die Welt als den Standard an, in den man hineingeboren wird. Im Guten wie im Schlechten. Das ist wie mit dem Verständnis von Geschichte, wer sowohl das gestern wie auch andere Menschen verstehen will, der muß sich einfühlen können in andere Lebensbedingungen und der muß sich die Wertung vom eigenen Standpunkt verkneifen.
Toleranz ist die Einsicht in Andersartigkeit, hat aber nichts damit zu tun, daß man alles an gelebtem Fehlverhalten tolerieren muß, es braucht zum äußeren Frieden nämlich auch dieses „das tut man nicht“. Damit ist nicht die weiße Wäsche am Sonntag gemeint, sondern nicht den Gegner treten, der am Boden liegt, nicht fremdes Eigentum, auch nichts Gemeinschaftseigentum zerstören, anderen Menschen nicht den eigenen Willen aufzwingen. Dazu gehört dann aber auch Prägung und Erziehung, auch wenn Erziehung heute ein eher verpönter Begriff ist.
Ich hatte vor Jahren als mal diese U-Bahn Schlägereien medial breit getreten worden ein Gespräch im Freundeskreis und meinte, alles beginne mit der Erziehung und der Vermittlung von Werten. „Wenn man die Jugend nicht lehrt im Bus den Alten den eigenen Platz anzubieten, dann muß man sich nicht wundern, wenn die Jugend irgendwann anfängt auf die Alten einzuprügeln.“ Die entsetzten Gesichter, der damals jungen Mütter, die hätten mich am liebsten gelyncht. Natürlich vereinfache ich, ich bin vom wahren Kern meines Gedankens aber überzeugt.
Jeder Mensch braucht im Leben etwas Führung, gerade in jungen Jahren. Ich nehme mich selber zum Beispiel, ich hätte mir in jungen Jahren einen Vater gewünscht, der seine Rolle ernst nimmt. Mein Vater hat auch seine positiven Seiten, in miener Jugend glänzte der aber vor allem durch Abwesenheit, oft beruflich, aber auch privat und vor allem durch zumindest gelebtes Desinteresse, wie es innen aussah weiß ich ja nicht. Was einem Eltern nicht vermitteln muß man später lernen, dann aber auf die richtig harte Tour mit allen Nachwirkungen.
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So in etwa dürften auch Ihre Sachbearbeiter sozialisiert sein, wobei ich aber auch glaube, es gibt Menschen, die kommen mit Akten besser klar als andere Menschen. Eine Akte ist aber eine Akte, egal was da drin steht, die bildet einen Menschen nie ab, sie kann auf etwas hindeuten, aber auch voller Mißverständnisse sein, weswegen ich es auch falsch finde, wenn bei Gericht nach Aktenlage entschieden wird. Was soll das sein? Eine ewige Wiederholung einer falschen Wahrnehmung?
Ich muß aber auch gestehen, gegenüber überzeugten Bürokraten und Beamten habe ich eine gewisse Grundabneigung, die ticken einfach anders. Vor ein paar Jahren brauchte ich einen neuen Ausweis, da wurde mein alter schon länger abgelaufener Reisepaß an einer Ecke abgechnitten als ich den neuen bekam. Ich meinte dann zu der Dame, daß dies ja eigentlich Unsinn sei, es wäre ja klar ersichtlich, der Paß sei abgelaufen, nutzen könne ich ihn eh nicht mehr. Die verwies auf die Vorschrift, aber es war klar zu erkennen, die verstand mich gar nicht, die wußte gar nicht worauf ich hinaus will. Das Beispiel ist harmlos, aber es geht ja tiefer.
Solche Menschen haben ihre Anweisungen und die befolgen sie bis zum Ende, ob diese richtig sind oder falsch, auch egal ob es logisch ist. Genau so kann etwas wie die Plandemie ihre Wirkung entfalten, deswegen prügeln Polizisten auf die eigenen Mitmenschen, was Polizisten früher schon mit Streikenden taten. Genau das ist es, was Menschen Unrecht tun läßt. Der Mensch ist oft derselbe, wie er sich entscheidet hängt oft nur vom inneren Leitbild einer Gesellschaft ab und dann wird gerechtes Handeln wirklich zu einer Systemfrage.
Normalerweise würde ein Mensch nach seinem Gewissen entscheiden, ein Mensch der aber nicht fähig ist selbstständig etwas zu hinterfragen, der wird unkritisch jede Vorschrift übernehmen. Dann ist Befehl eben Befehl und nur durch die opportunistische Trägheit der Masse (ein Begriff den ich eigentlich ablehne) können Menschenfeinde ein Gemeinwesen in Unrecht setzen, Kriege anzetteln und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die immer dann beginnt, wenn man aufhört den Menschen zu sehen. Ob nun hinter der Akte, hinter einem Kommentar, der einem nicht gefällt oder wenn ich den Menschen nur wie bei einem Videospiel als Schemen auf einem Bildschirm sehe und der Drohen den Befehl gebe zu feuern.
Recht viele Bomberpiloten sind nach dem Krieg oft aus dem Gleichgewicht geraten, wenn sie das Werk der Zerstörung gesehen haben. Und das waren ja keine Ungeheuer, keine Bösewichte, sondern fast immer Patrioten, die glaubten das Richtige zu tun. Eigentlich ist das Zitat auch falsch, Soldaten sind keine Mörder, es sind meist pflichtbewußte Menschen, die der eigenen Gemeinschaft dienen wollen und die zu Mödern gemacht werden. Der Soldat betätigt zwar den Abzug, der eigentlich Möder aber sitzt mit Zigarre und Cognacschwenker am Kamin und läßt es sich gut gehen, die wirklich Mächtigen und jene die am Krieg verdienen, die kämpfen ja nicht und selbst wenn sie eine Uniform anziehen, dann sitzen sie in einem Stab, weitab vom Schuß und nennen das Kriegsdienst und bekommen sogar noch Orden dafür. Schräg.
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Zurück zu Corona, ich bin auch ungeimpft, nicht aus Angst, sondern aus der festen Überzeugung, da ist keine Pandemie. Eine Überzeugung die ich schon im März 2020 reifte. Ich lese ziemlich viel, im Netz auch viel quer, lese auch sehr schnell und habe eine sehr gutes Gedächnis, zumindest immer für die wesentlichen Zusammenhänge. Und mir waren immer wieder Berichte über Impfungen aufgefallen, über Pandemieszenarien, mir fielen diese ganzen apokalyptischen Filme auf. Steven Soderberghs „Contanion“ z.B. mit einem Virus Covid nicht unähnlich, nur sterben da wirklich viele und prügeln sich um die experimentiellen Impfstoffe (genau wie ich anhand der Filme so um 2012 merkte, Hollywood rüstet nun gegen Russen auf und prodziert wieder Filme, die an die antijapanischen und antideutschen Streifen der Enddreissiger und frühen Vierziger erinnert)
Auch las ich z.B. bei Augen Geradeaus, einer Art Stars und Stripes für die Bundeswehr, daß diese nun im Verbund mit diversen Polizeieinheiten Aufstandsbekämpfung probt. Das Manöver von dem ich gelesen habe fand im Herbst 2019 statt, der Artikel wurde dann irggendwann 2020 von der Homepage entfernt. Warum läßt man Aufstandsbekämpfung proben und warum berichtet niemand darüber? Die Sorge war aber unbegründet, die Karten am Ticketschalter für Aufstand waren gerade aus. Außerdem lief der Ball ja weiter. Was ist schon die Spritze mit einem experimentellen Wirkstoff, wenn man dafür im Stadion das Spiel live sehen kann und auch noch eine Bratwurst dazu bekommt.
Die schwachsinnige Diskussion um die Masernpflichtimpfung nahm ich auch eher als Testlauf war. ID 2020 habe ich auch schoj vor Corona wahrgenommen, auch die Diskussionen über Bargeld. Auch bekam ich mit, wie die Weltwirtschaft kriselte und die Währungsdominanz unter Beschuß geriet. Ich ahnte, da kommt was, wußte natürlich nicht was und verstehe bis heute nicht alle Zusammenhänge und es bleiben viele Ungereimtheiten.
Mein Vater meinte aber zu Beginn des Seuchenjahres, eine echte Seuche könne man hören, dann würden die Kirchenglocken läuten. Das klingt vielen zu simpel. Eigentlich ist es aber auch simpel, man betrachte die Welt real wie sie ist und schalte den Fernseher aus. Ohne Fernsehen und Internet hätten die Menschen aber schnell erkannt, da werden zwar welche krank, das ist aber wie bei einer schweren Grippewelle. Die Angst war ja nicht vor der Erkrankung vorhanden, sondern vor dem was in den Medien suggeriert wurde.
Es ist wie der Kabarettist Ludger K. Es beschreibt, wer wirklich mitbekommt, da kippen die Leute um der läßt sich freiwillig impfen und fragt dann auch nicht nach Nebenwirkungen. Den muß man nicht bestechen, aufordern oder mit Zwang und sozialem Druck dazu sich impfen zu lassen.
Ich hatte wohl im Herbst 2020 auch sowas wie Corona, jedenfalls laut nicht amtlichen Tests, hatte auch Symptome wie schwere Atemnot, das Gefühl durch ein mit Wasser getränktes Tuch zu atmen, dachte anfangs noch ich hätte mich beim Umzug verkühlt. Jedenfalls stemmte ich währenddessen den Umzug meiner Partnerin und baute eine neue Küche. Kuriert habe ich mich mit Thymiantee und zugegeben drei Cortisontabletten. Angst hatte ich keine und dabei habe ich seit meiner Jugend Bronchialasthma. Ich weiß aber auch, so schnell stirbt man nicht an Atemnot.
Jedenfalls bin ich niicht geimpft und habe mich auch nie amtlich testen lassen. Meine Partnerin ist geimpft, hat seither Probleme, wenn auch eher leichte, will den Zusammenhang aber nicht sehen, ihr Vater hatte auf einmal Krebs, dessen Partnerin seitdem Herzprobleme. Mit meinem Vater war ich 2022 auf diversen Beerdigungen alter Weggefährten, viele deutlich jünger als er. In den Todesanzeigen viel mir auch auf, wie auf einmal jüngere Menschen überproportional vertreten waren. Über die Impfstoffe will ich gar nicht debattieren, ich muß nicht so tun, als hätte ich wirklich Ahnung, nur weil ich mal ein paar Artikel gelesen habe.
Wovon ich aber Ahnung habe, wie Medien funktionieren (irgendwann werde ich das mal vertiefen) und von der Macht bewegter Bilder. Das wahre Problem liegt nicht an der Gesinnung der Täter, sondern am Unvermögen der Opfer selbstständig und kritisch zu denken und sich auch mal gegen die Mehrheit zu entscheiden, darüberhinaus sind die meisten Menschen der westlichen Welt viel zu Pharmagläubig und haben verlernt, daß die alternative Medizin mal die erste war und die Schulmedizin die technologische Alternative ist (wobei ich nie Schulmedizin und pharmazeutische Produkte generell in Frage stellen würde, die Möglichkeiten der modernen Anästhesie z.B. möchte ich nicht missen)
Es kommt aufs rechte Maß an, genau wie beim Konsum und jenes rechte Maß haben die Menschen verloren. Das ist wie ein gestörter Kompaß der sich im Kreis dreht und genau deswegen lassen sich viele Leute durch die Manege treiben, eifern allem nach, bleiben dabei oftmals nicht sie selbst, wenn auch jeder seine Individualität betont, ist wie beim Monty Python Film „Erik der Wikinger“ wo eine Gruppe beisammen steht und alle im Chor rufen „wir sind alle Individuen“. Dabei reagieren alle auf Moden, auf Werbung, auf politische Propagande. Werbung funktioniert bei mir nicht, sagt fast jeder, fragt sich nur warum Milliarden dafür aufgewendet werden.
Auch ans Kollektiv denken ist wichtig, der Mensch der nur im Kollektiv denken kann, der hat seine eigene Denkfähigkeit verloren.
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Jedenfalls auch bei mir gab es Brüche durch die Pandemie. Freunde wendeten sich ab, teilweise nach 40 Jahren, vermutlich mehr auf Druck der Ehefrau, aber letztlich liegt es ja am Mann ob er sich fremdbestimmen läßt. Das hat bei mir viele Lebensbereiche erfaßt, bis dahin habe ich intensiv Sport betrieben, seitdem nicht mehr wirklich Was soll ich dort, wo ich auf einmal nur noch Virenträger und unerwünscht war. Und abgesehen davon mal Rad zu fahren kann ich mich noch nicht zu neuen Aktivitäten noch nicht aufraffen, richtig laufen geht nicht mehr, die Knie würden es mir nicht danken.
Sei es drum, irgendwie bin ich auch reifer geworden, vielleicht auch nur nüchterner. Gewisse Sorgen die ich vorher hatte, die verspüre ich nicht mehr so stark. Und neue Leute habe ich auch kennengelernt, wenn die neuen Bekanntschaften auch nicht so intensiv sind und keine Freundschaften aus Jugendzeiten ersetzen können. Es ist halt wie es ist, wer so richtig gegen den Strom schwimmt um den wird es halt zuweilen einsamer, was nicht außen ist, das muß dann innen ausgeglichen werden. Oder wie Nietzsche sagt, „Was und nicht umbringt, macht uns stärker“ Auch eine Form der Immunisierung.
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Migation, Klima, Gender, Rußland, sieht alles anders aus. Das tun Legosteine auch. Ist aber alles aus demselben Baukasten.
Was mich immer wundert, da hinterfragen Leute, aber nie komplett. Sitze ich mit jemandem zusammen, der ebenfalls die EU als Problem betrachtet und sage die muß weg, dann ist das zu radikal. Ja was denn nun, ist es die Angst vor der Veränderung? Europa existierte schon Jahrtausende vor dieser von Geburt an antidemokratischen Organisation und wird diese auch überleben. Und die Briten beweisen gerade, daß sie auch ohne EU überleben können. Eigentlich kann das jeder, nur für jene die am Tropf hängen sieht es dann düster aus. Dann ist es auch vorbei mit den Mastfarmen Brüssel und Straßburg und bekantlich gibt es eine neue Abart des Homo Sapiens, die ist ohne Parteibuch nicht lebensfähig, genauso wie ein neuer Menschentyp entstanden ist, die ohne Netzanbindung nicht leben kann, ohne Sauerstoff vielleicht, aber garantiert nicht, wenn kein Kontakt zu social media (auch so ein Täuschungsmanöver) der Mensch soll denken, was die Mehrheit gut finden, drillen auf Akzeptanz. Je mehr mich sehen, desto mehr bin ich, der Wert meines Seins ergibt sich aus meinen Likes, im Zweifelsfall hilft man selber nach.
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Ich habe nie behauptet, daß wirklich alles von den Linken ausgeht. Die haben nur gerade die Deutungshoheit und sind grundsätzlich etwas leichter über Stimmungen zu erreichen. Ich glaube Linke sind tendenziell eher Bauch, die anderen eher Kopfmenschen. Ich bin Zwilling und dann auch noch Aszendent Waage, ich sitze dazwischen. Nicht, daß ich ernsthaft daran glaube.
Jedenfalls denken Linke Gesellschaft eher vom Kollektiv aus, das ist schon alles. Die Demokraten in den USA wurden eher gekapert, weil sie mehr Themen besetzten, die Republikaner hatten nur eines, Steuern. Eigentlich haben die schon vor dem Krieg jedes gesellschaftliche Engagement verloren und nach dem großen Krieg, gab es den noch wichtigeren, den über die Dominanz über die Märkte.
Hierzulande zog die SPD immer die an, die gerechter sein wollten. Ist ja auch irgendwie cooler, wer will nicht gerecht sein. Die Legende besagt, wer in der Jugend nicht links ist hat kein Herz, wer im Alter nicht rechts wird keinen Verstand. Und zumindest in Teilen würde ich zustimmen. Wenn man jung ist will man die Welt verändern, wird man älter weiß man, gegen die Welt anzukämpfen bringt nichts, die Welt gewinnt nämlich immer. Das ist sicher Ernüchterung, aber eben auch Vernunft.
Wir kennen uns noch nicht solange, aber eigentlich glaube ich auch weniger an rechts und links, die wichtigere und entscheidende Trennlinie verläuft horizontal.
Linke sind nicht automatisch weniger patriotisch, man denke an Thälmann. Die müssen auch nicht gegen das Militär sein oder gibt es sowas in sozialistischen und kommunistischen Ländern nicht? Neuerdings sind die Linken nicht einmal mehr grundsätzlich gegen Märkte und Kapitalinvestitutionen. Linke können imperialistisch sein, wer führte eigentlich die USA in die wirklich großen Kriege des 20 Jahrhunderts, zumindest bevor die USA auch die Privatfehden der Familie Bush austrugen.
Rechte wollen umgekeht oft auch den starken Staat, nur eben für sich. Gibt auch Linke die gegen den Staat sind, das sind dann Anarchisten auf der anderen Seite libertäre. Irgendein amerikansicher Soziologe dessen Name mir gerade nicht einfällt hat mal ein Modell entworfen um links-rechts mit einer horizontalen und einer vertikalen Achse am Verhältnis zu Wirtschaft und zu Staat darzustellen. Eigentlich müßte man es aber mehrdimensional machen.
Jedenfalls bin ich zwar irgendwie konservativ vermutlich, aber mein Verhältnis zum Staat äßt sich besten so beschreiben, soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Ich bin auch ziemlich durch Schriften wie von Thoreau geprägt, wenn ich auch anerkenne, für die meisten Menschen sind staatliche Strukturen besser, es muß aber der Freiraum für die Individualisten bleiben, denn eigentlich treiben die voran. Nur wer sich etwas denken was noch nicht ist, kann etwas erfinden, daß später aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Ich schreibe zwar gerne von Freiheit, aber die meisten Menschen sind mit Freiheit im Grunde komplett überfordert. Frei zu sein bedeutet ja nicht leichter.
Jedenfalls halte ich die durchdringendere Tiefe eines Staates für wichtiger als die Systemfrage. Nur der Staat der alles kontrolliert kann in alles hineindringen, kann zum Leviathan werden, der den Mensch verschlingt. Und auf Dauer kontrolliert den keiner, gleich in welchem System. Deswegen hätte ich den Staat auch gerne ärmer, auch damit der weniger Unsinn machen kann.
Führt nun zuweit, viele hyperventilieren dann auch. Ich sehen aber Sozialstaat als Herrschaftsinstrument. Ich bin sehr für Solidarsysteme, die gehören dann aber auch den Menschen die diesen Solidarpakt abschließen. Dann entscheidet nämlich nicht die Kasse, nicht die Pharmalobby, nicht die kassenärztliche Vereinigung, auch kein Gesundheitsministerium, erst recht keine supranationale Organisation. Dann entscheidet die Gemeinschaft über sämtliche Vertragsbedingungen. Das ist sozial. Diese gesetzlichen Kassen sind es nicht, das sind Surrogate um Medikamente an den Mann zu bringen und Daten abzugreifen. Viele Amerikaner würden das sofort verstehen, für die Europäer ist es normal den Staat Vater zu nennen. Wer aber den Staat Vater nennt, der ist nicht erwachsen, mein Vater heißt wie ich Piel. Der Staat gehört zu einem gewissen Anteil mir, nicht andersherum. So sollte es sein.
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Kleine Anmerkung, die Verdrängung der Schulmedizin begann auch als Ölkonzerne anfingen medizinische Lehrstühle und Forschung zu finanzieren. Warum? Nun zunächst mal steckt in vielen Medikamenten, wie auch in Kosmetika Erdöl. Aspirin und viele andere Tabletten enthalten z.B. Benzol. Darum gibt es auch bestimmte Modemedikamente wie Ibuprofen, was im Grunde komplett aus Öl hergestellt wird. Der letzte Schrott, weiß aber kaum einer, liegt aber wie immer alles griffbereit, man muß nur recherchieren. Genau wie der Testosteronrückgang in der männlichen Bevölkerung seit den 50er Jahren oder endokrine Disruptoren, die ziemlich viel Elend verursachen. Die Russen forschen diesbezüglich, hier ist es ja verpönt, wer Ursachen von Krankheiten oder die Zunahme von Verhaltensstörungen hinterfragt, der diskriminiert ja.
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Nochmal zu den Rechten, ich war eine Weile auf Sezession, die mobben auch. Ähnlich wie früher die Linken sind auch dort an allem nur die Amerikaner schuld, nicht bei allen, aber der Mehrheit. Die eigenen Fehler werden nie hinterfragt. Ich habe auch andere Ansichten zu den Kriegsgründen des zweiten Weltkriegs, zu dem in der Ukraine sowieso, aber man sollte ja nicht so tun, als wäre Deutschland ein Kaninchen gewesen im Überlebenskampf angesichtes der Schlange. Das ist Tinnef.
Ich merkte mal an, daß das amerikanische Deutschland auch postive Effekte hatte, schließlich habe in keinem Deutschland zuvor ein Mensch meiner Herkunft eine derart faire Chance gehabt selber zu prosperieren und auch sozial teilzunehmen und in verantwortungsvolle Postionen vorzustoßen. Das Geschrei war groß, man ist dann ja gleich fremdgesteuert.
Jedenfalls bin ich der festen Überzeugung, wo Licht ist, da ist auch Schatten und umgekehrt und ich bin der letzte der internationale Verflechtungen nicht sieht, aber nach der Wiedervereinigung, da haben es die Deutschen schon auch selber verbockt. Keiner wird gezwungen die eigene Kultur nicht mehr zu pflegen, jedem Trend hinterherzulaufen, nur noch ausländichen Scheiß zu kaufen, wenn der billig ist, die eigene Sprache zu verhunzen. Wer mündig sein will, der muß sich auch mündig verhalten, sonst darf man sich nicht wundern am Gängelband zu enden.
Dann stört mich alles auf den verlorenen Krieg zurückzuführen.
Der hat eine Bedeutung, das ist klar, aber wie sieht es denn in Frankreich aus oder Großbritannien, selbst den USA? Und denen hat man erzählt sie hätten den Krieg gewonnen. Umgekehrt macht ein Verlierer auch nicht jeden Mist so mit wie die Deutschen. Die öffnen nicht Tür und Tor, die forschen und tüfteln weiterhin, die habe aber auch ein demographisches Problem.
Ich bleibe aber auch dabei, neben den erwähnten Waffen ist eine der größten Katastrophen und schlimmsten Ideologien des 20 Jahrhunderts der Feminismus. Migration, auch Verarmung kann die Gesellschaft spalten, nur der Feminismus konnte so tief in die Familie eindringen und ermöglichte den Zugriff auf den Menschen von der Wiege bis zur Bahre. Und nur die Frauen werden den Feminismus irgendwann beerdigen können, frei nach dem Motto „Nur Nixon konnte nach China gehen“.
Zudem bin ich der festen Überzeugung das Deutsche wurde den Deutschen nicht durch die halbherzige Reeducation der Amerikaner aberzogen. Einen viel größeren Einfluß hat die innderdeutsche Reeducation made by 68er. Die Rechten verneinen dies, weil es iermeintlich ihr neues Lieblingsfeindbild in Schutz nimmt, die Linken müssen es verneinen, sonst müßten sie manches vom eigenen Denken und Handeln in Frage stellen.
Im Übrigen glaube ich, daß der Protest vor allem desewegen hakt, weil ja die Linken protestieren müssen, es aber nicht können, wer protestiert schon gegen sich selber und man ist zwar gegen die Ampel, sieht da aber nur gelb oder bestenfalls grün, das oben aber Rot blinkt, das will nicht gesehen werden. Eigentlich machen nur Linke Revolutionen bzw. die Revolutionsidee ist dann linke. Was dann zur Frage führt, was war 1933. Erstens war das keine Revolution, sondern der Auftrag zur Bildung eines Bollwerks gegen den Kommunismus und zweitens war Hitler deutlich mehr links als die Linken wahrnehmen wollen, wenn auch anders links. Man ersetze aber Klasse durch Rasse, dann werden die Unetrschiede schon kleiner und totalitär waren beide, das Regime vom Hitler, wie auch das weiter östlich.
Es ist ja auch nicht so als hätte Hitler nicht revolutionärer sein wollen, der hatte nur einfach nicht so viel Zeit (glücklicherweise). 30 Jahre länger und die Spuren des Nationalsozialismus wären wesentlich tiefer gewesen. Jedenfalls selbst wenn Ideologen zwischen Macht und reiner Lehre entscheiden müssen wählen sie die Macht, deswegen opferte Hitler die SA und erhielt dafür die Reichswehr. Aus seiner Sicht ein guter Tausch. Für die Barone der Beweis, dem Mann kann man vertrauen, Der ist nicht so schlimm, der wird uns schon nicht die Fabriken nehmen. Hat er dennoch, schleichend und nach Umstellung auf die Kriegswirtschaft immer mehr. Hätte Deutschland den Krieg siegreich beendet, Ideologie und Staat inklusive Wirtschaft wäre komplett eins gewesen. Dann wäre ja auch eine neue Generation herangewachsen und dann noch eine.
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Gendankensprung:
Eine Bewegung aufbauen kann man nur mit der Jugend und noch ist die anderweitig beschäftigt und soll ja so auch beschäftigt sein. Jugend nicht zum Umbau des Staates, sondern zu dessen Dekonstruktion. Das kann verneinen wer will, der Glaube vieler junger Protestler mag rein sein, gesteuert werden sie dennoch, Nicht mehr als Jugendorganisation, heute geht das digital und viral.
Eine Revolution alter weißer Männer wird zu nichts führen. Insofern spielt der Absturz in die Karten. Die Krise ist dahingehend eine Chance, da bald der Konsumkitt wegbreichen wird. Die meisten Menschen bemerken Verarmungen erst nach Monaten. Und Armut ist ein Virus, der schlimmste überhaupt. Armut ist ansteckend. Einmal ausgebrochen läßt der sich kaum stoppen und der verändert die Sichtweisen dann durch die Lebensgewohnheiten. Dann ist Schluß mit Landschaftsgestalter für den heimischen Garten, dann werden wieder selber Kartoffeln angebaut. Und sollte das Bargeld wirklich ernsthaft verdrängt werden, dann erleben wir die Rennaissance der Tauschwirtschaft. Dann haben aber die die Oberhand, die faktisch in der realen Welt was können. Die anderen haben und können dann ja nichts, was sie eintauschen können. Ein Friseur kann zumindest Haare schneiden, gegen Brot und Butter. Das wird vieles wieder auf den realen Wert zurückführen.
Woke gab es übrigens schon immer, was waren Kreuzzüge anderes? Empörung ist eine natürliche Emotion des Menschen, Emotionen kann man steuern und nutzen. Woke ist nicht neu, neu ist nur der Begriff.
Grundsätzlich bin ich zuversichtlich, es bleibt nichts wie es ist und wird auch nichts wie es mal war. Auch der 30jährige Krieg endete irgendwann. Nicht so zuversichtlich bin ich, ob ich den Aufschwung der auch irgendwann mal kommt noch erlebe.
Fazit:
Ich glaube nicht an die Bewegung, wenn man auch die Hoffnung nie aufgeben sollte, aber eigentlich sind auch Graswurzelbewegungen immer nur gesteuert. Das sind Legenden. Genau wie die großen Revolutionen von den Legenden leben.
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Die Farbenrevolution die kommt, sehr bald sogar. Schweden oder Italien waren der Anfang, Deutschland wird folgen, dann wird die Reserveelf eingeswechselt. Die Schaffner bekommen dann ein neues Trikot. Dann wird man sehen, wer von der AfD wirklich etwas ändern will und wer sich nur am Fleischtopf laben möchte. Vor allem wird sich zeigen wer nach oben kommt. Jene aus der Zeit der Ausgrenzung oder eher die Märzgefallenen. Als es bei den Grünen in die Ämter ging, da blieben die Fundis ja auch eher außen vor. Jede Partei lebt von Opportunismus und in jede Partei oder Bewegung werden Leute eingeschleust. Die einen für den Fall der Fälle, die anderen zur Diskreditierung. Davon bin ich fest überzeugt, genauso wie Kartelle Leute in die Justiz oder Polizei schleusen und sich natürlich auch welche kaufen oder erpressen. Die Polizei macht es ähnlich.
Selbst wenn eine Idee am Anfang gut ist, irgendwann wird sie gekapert und wird zum Geschäftsmodell. Die einen sagen ich sei zynisch, ich sage mir fehlt die Naivität um die Dinge nicht zu sehen wie sie sind. Das wirklich Postive an der AfD und auch an den Repressionen ist, daß sie wieder ein „Wir“ Gefühl erzeugen können. Denn nach geht es mir bei der Frage nach der multikulturellen Gesellschaft nicht darum ob es funktionieren könnte, sondern vor allem warum es überhaupt funktionieren soll. Wo doch schon ein Volk vorhanden ist brauche ich ja kein Neues schaffen, es sei denn man hält es mit Bertold Brecht, die Regierung wählt sich ein neues Volk, wenn ihr das alte nicht gefällt.
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Was ich sehe ist die Möglichkeit der inneren Emigration, wo die äußere nicht möglich ist. Waldgang von Jünger ist auch so ein Werk das ich schätze. Deswegen glaube ich auch fest, daß Männer als Rolle eine Rennaissance erleben werden.
Helfen bei der Emigration wird Vernetzung, deswegen empfehle ich seit der Coronazeit auch mal virtuelle Kontakte ins reale Leben zu holen, wo die räumliche Entfernung dies zuläßt. Wo die alten Bindungen wegbrechen muß man neue schaffen. Dazu müssen Menschen aber auch wieder lernen was Loyalität bedeutet, mit allen Konsequenzen. Mir hat mal ein richtig harter Bursche gesagt, Freundschaft ist nicht sich wohlfühlen und den anderen immer mögen, Freundschaft ist eine Entscheidung und eine Verpflichtung.
Jedenfalls wird man rein virtuell nicht emigrieren können, man wird neue Netzwerke brauchen, wo möglich sich auch neue Fähigkeiten aneignen. Ich lerne seit ein paar Jahre auch Dinge wie gärtnern, wenn auch flächenmäßig bei mir nicht viel möglich ist, als Volldepp diesbezüglich habe ich nachholbedarf. Mit meinem PKW bin ich auch von der Werkstatt weg zur Mietbühne. Alles was nicht elektronisch ist wurde mal zusammengebaut also kann man es auch auseinanderbauen. Nächstes Jahr will ich meine verschütteten Angelkenntnisse auffrischen.
Schon seit längerem bin ich dazu übergegangen, nicht in Dinge, sondern in mich zu investieren. Ich will zwar nicht ewig leben, aber meinen Opa will ich schon übertrumpfen, der wurde 66. Meinem Vater will ich nicht nacheifern, der ist 86. So lange halte ich es unter all den Idioten nicht aus, dann werde ich selber blöde. Da ist sie wieder die Schärfe. 😉
Mit großen Reisen das gibt nichts mehr, dafür bin ich zu arm. Und wer weiß, wann die Pandemiezügel wieder angezogen werden, unsereins gilt ungeimpft ja als krank. Dahin wo es mich vielleicht ziehen würde komme ich eh nicht, Flucht ist aber immer auch weglaufen.
Wenn ich auswandern würde, dann nur weil ich irgendwo hin will und nicht weil ich von irgendwo weg will. Sagt sich leicht, ich habe aber mittlerweile die Einstellung der Horizont wird nicht durch den Blick in die Ferne bestimmt, sondern den Blick hinein ins Innere. Egal wohin man geht, man nimmt sich immer mit. Deswegen gibt es eigentlich kein wichtigeres Zuhause als das eigene ich. Klingt irgendwie nach Zen, vielleicht läuft es darauf aber auch hinaus. Vielleicht ist genau das die innere Emigration. Der eigene Gedankenpalast der nicht auf eine Festplatte paßt in dem aber unbegrenzte Freiheit gilt.
Bei mir ist es auch sehr lang geworden, ich muß nun auch dringend los. Dem realen Leben bin ich grundsätzlich nicht abgeneigt. Von meiner Seite aus ist allerdings erst einmal ab spätestens morgen Sendepause, ich verreise für ein paar Tage und habe danach ein Projekt wo ich dann auch Internet Internet sein lasse. Wird sicher Mitte September bis ich wieder mitmache in der Manege.
Lassen Sie sich bis dahin nicht unterkriegen und die Lebensfreude nicht durch all die schlechten Nachrichten vermiesen. Alles Gute und freundliche Grüße
Michael Piel
@ Majestyk
Danke für Ihre aufrichtige, offene und ausführliche Antwort! So etwas findet man heute wirklich selten. Und danke auch für die Zeit, die Sie sich genommen haben.
So viele Punkte nun, die Sie aufgreifen und die man zusammen erörtern könnte und müsste. Sehr viele treffende und kluge Beobachtungen Ihrerseits – zu Soldaten, Befehlsempfängern, Pharmaindustrie beispielsweise. Bei anderen Themen bin ich nicht so bei Ihnen (die 68er halte ich beispielsweise für maßlos überschätzt; die Pandemie sehe ich weniger geplant als von den Herrschenden für Ihre Zwecke aufgegriffen und ausgenutzt). Aber das ist wie gesagt völlig okay, wenn wir da unterschiedlich ticken. Wäre auch schlimm und orwellianisch, wenn alle gleich wären.
Leider reicht aber auch mir die Zeit heute nicht zum ausführlichen Schreiben. Einen Punkt möchte ich dennoch aufgreifen: die Darstellung des politischen Spektrums in zwei- oder multidimensionaler Form. Vermutlich meinten Sie das politikwissenschaftliche Modell des „Politischen Kompasses“: https://www.politicalcompass.org/
Das finde ich auch sinnvoller als die klassische eindimensionale Darstellung, obgleich ich mir weitere Ebenen wünschte. Manche Themen lassen sich schlichtweg nicht Ja-Nein entscheiden, wie es beispielsweise der Wahl-o-mat suggeriert. An dem scheitere ich regelmäßig, weil mein Eingabeverhalten anscheinend dieses „Tool“ überfordert. Zumindest meinte es mir schon mehrfach kein Ergebnis anzeigen zu können. Liegt vielleicht daran, dass ich in meiner persönlichen Trimmung sehr sozialkonservativ bin – früh aufstehen, keine Drogen, kein Gendern, keine Promiskuität, kein Smartphone, kein Mitgehen bei Moden und sonstigem Schnickschnack, kein Auto (gut letzteres hat finanzielle Gründe). Kalt duschen tat ich auch schon bevor es Habeck befahl. Handke und Polanski cancel ich wie geschrieben zudem nicht und ebenso wenig den von Ihnen erwähnten Jünger. (Den sollte ich mal lesen, liegt hier rum, bin ich aber nie richtig zu gekommen. Ebenso Lassalles Schriften. Einige Ihrer Positionen erinnerten mich an ihn.) Daneben bin ich aber ökonomisch sehr links und weil ich eben niemanden meine Meinung zu oktroyieren suche und Freiheitsbeschränkungen ablehne gesellschaftlich sehr libertär. Zudem habe ich eine extreme Abneigung gegen alles was nach Unaufrichtigkeit riecht. Und dahingehend stinkt Deutschland gewaltig. Deshalb: Wenn andere warm duschen und schlemmen – bitte, gerne. Wenn andere kein Rammstein mögen – ist okay. Aber nehmt mir gefälligst nicht meine CDs weg! Darum bin auch ich ein schwieriger Zeitgenosse, der gegen den Strom schwimmt: für die „Rechten“ ein linker Spinner, für die „Linken“ ein fieser Masku-Nazi. Vielleicht ist es am Ende des Ganges wirklich ein Fall für den Astrologen – laut dem Indianischen Horoskop im Zahnarztheftchen neulich sei ich ja eine Schneegans, für die sei das Anderssein nicht so ungewöhnlich…
Nun gut, auch ich muss mich um ein paar andere Dinge kümmern. Deshalb wünsche ich Ihnen nun eine angenehme Reise und eine kräftigende internetlose Zeit. Lassen auch Sie sich nicht unterkriegen und machen Sie’s gut!
Alles Gute, Glück auf und bis zum nächsten Thread
Ihr Altlandrebell
Das ist der Kummer mit den Islamis: Zuerst verbieten sie alle schönen Sachen um ein Leben lang danach zu geiern.
https://www.youtube.com/watch?v=MPtvqBEU9Yo Ruud Koopmans
Der inszenierte Terrorrismus: Die CIA und Al Qaida
https://www.hintergrund.de/politik/welt/der-inszenierte-terrorrismus-die-cia-und-al-qaida/
Frage: Aber trotz dieses Risikos waren sie ein Befürworter dieser verdeckten Operation. Vielleicht wünschten Sie sich ebenfalls eine Kriegserklärung der Sowjetunion und wollten diese provozieren?
Brzezinski: Das ist so nicht ganz richtig. Wir haben die Russen nicht gedrängt zu intervenieren, wir haben nur absichtlich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht.
Frage: Als die Sowjets ihre Intervention mit der Bekämpfung einer verdeckten Einmischung der Vereinigten Staaten in Afghanistan begründeten, glaubte ihnen niemand, obwohl diese Aussage im Grunde genommen richtig war. Bereuen Sie diesen Schritt aus heutiger Sicht nicht?
Brzezinski: Was soll ich bereuen? Diese verdeckte Operation war eine hervorragende Idee. Sie bewirkte, dass die Russen in die afghanische Falle tappten und sie erwarten ernsthaft, dass ich das bereue? Am Tag, an dem die Russen offiziell die Grenze überschritten, schrieb ich Präsident Carter: Jetzt haben wir die Möglichkeit, der UdSSR ihren Vietnamkrieg zu liefern. Und tatsächlich sah sich Moskau während der folgenden 10 Jahre gezwungen, einen Krieg zu führen, den sich die Regierung nicht leisten konnte, was wiederum die Demoralisierung und schließlich den Zusammenbruch des sowjetischen Herrschaftsgebiets zur Folge hatte
„Brzezinski: Das ist so nicht ganz richtig. Wir haben die Russen nicht gedrängt zu intervenieren, wir haben nur absichtlich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht“
Das erinnert mich stark an den Konflikt in der Ukraine. “ Wir haben nur absichtlich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht“
https://doi.org/10.1093/dh%2Fdhz065
„This article will demonstrate that the “trap” thesis has little basis in fact. First, U.S. assistance for the Afghans was extremely limited and non-lethal in 1979, and the planning process reveals significant caution rather than an effort to induce an invasion. Military support options were discussed by the National Security Council (NSC) but consistently rejected as potentially offering Moscow justification for overt military intervention. Second, U.S. policies were almost wholly reactive and developed in response to the Soviets’ escalating military presence at a time of declining American influence in the Persian Gulf/South Asian region. Third, a Soviet invasion was not something desired or welcomed by the administration as it clashed with other priorities in 1979, having strategic implications and political consequences for Carter’s upcoming re-election campaign. Brzezinski’s actions through 1979 exhibited a meaningful effort to dissuade Moscow from intervening through publicizing the Sovietization of Afghanistan and warning of the adverse effects of military involvement. His post-invasion memos reveal concern, not opportunity, which belies the claim that inducing an invasion was his objective. Finally, the Soviet decision to intervene was undertaken primarily for political reasons related to the distrust of President Hafizullah Amin, and not as a result of an urgent military need to prevent the collapse of Kabul. Consideration of Washington’s reaction was minimal and U.S. policies were largely peripheral to the ultimate decision. In sum, a Soviet military intervention was neither sought nor desired by the Carter administration, and the covert program initiated in the summer of 1979 is insufficient to charge Carter and Brzezinski with actively attempting to ensnare Moscow in the “Afghan trap.”“
Was mir besonders auffällt ist die Tatsache,dass immerzu von Taliban die Rede ist,nie aber erwähnt wird,das das auch Afghanen sind.Warum wohl?Hat die Propaganda-Industrie Angst,das die „Herde“ aufwacht und die Schlussfolgerung zieht:da haben ja Afghanen gegen die NATO-Besatzer gekämpft…und warum „verteidigt die NordAtlantische TerrorOrganisation ihr Staatsgebiet gegen Afghanistan,haben die etwa die NATO angegriffen?
Und noch etwas ist auffällig:mit der Flucht der Besatzer versiegte der Strom hochsubventionierter Nahrungsmittel aus dem Westen und die einheimischen Bauern konnten endlich wieder Getreide statt Mohn anbauen.Demzufolge sank die Produktion von Opium um 99%….da werden die CIA und ihre u.a.kosovoalbanischen Dealerkollegen wohl auf neue Produkte umsteigen müssen…
@ Ronald
Fentanyl dürfte dann das klassische Heroin ablösen. Bedeutend effektiver und tödlicher für die Konsumenten.
@Ronald:
Es gibt kein Afghanisches Volk. Das ist ein Vielvölkerstaat. Größte Gruppe sind die Paschtunen die paschtunisch sprechen. Eine weitere wichtige Verkehrssprache ist Dari, eine Variante des persischen. Daneben soricht man belutischisch, nuristani, paschai, turkmensich und usbekisch und schaut gerne Fernsehen in pakistanischem Urdu.
Den Ursprung der Taliban legten Mudschahidin jeglicher Coleur, hinzu kommen Glaubenskrieger sehr unterschiedlicher Herkunft, sind logischerweise viele Paschtunen drunter, die stammen zum Teil aber auch aus Pakistan, dort leben nämlich auch mehr Paschtunen als in Afghanistan. Die Sachlage ist komplexer als man denkt, erst die sowjetische Invasion schuf die Grundlage für die islamische Radikalisierung. Nur dachten die Amerikaner damals noch, die würden gegen die Kommunisten kämpfen, weil das Kommunisten sind, dabei waren es für die Mudschahidin einfach Ungläubige, wie auch die Westler Ungläubige sind. Es gibt sogar einen sehr bekannten amerikanischen Nachrichtendienstoffizier (dessen Name mir gerade nicht einfällt) der schon recht früh äußerte, das wird ein Reinfall, die wollen uns genauso wenig wie die Sowjets.
Hier mal Bilder aus dem Kabul der 60er Jahre.
https://www.youtube.com/watch?v=zPME0mMice8
Im Grunde sind die Taliban nicht Afghanistan, erst recht repräsentieren sie nicht ganz Afghanistan. Zwischen den afghanischen Völkern verläuft im Grunde ein Bürgerkrieg und derzeit sind die Taliban eben die Gewinner. Es ist ja auch nicht so als habe ganz Persien 1979 Chomeini freudestrahlend begrüßt. Es gibt immer gegenläufige Interessen. Auch hier in Deutschland stehen ja nicht alle hinter den Taliban, wenn auch unsere Glaubenskrieger offiziell einen anderen Namen haben.
Hätten die Amerikaner Afghanistan einnehmen sollen um angeblich Osama bin Laden zu jagen (vermutlich auch eher Märchen)? Nein, wahrscheinlich besser nicht. Es hätte andere Optionen gegeben, aber der 11. September war auch eine Art Putsch innerhalb der USA ohne der Patriot Act nicht möglich gewesen wäre. Nachfolgend haben fast alle G20 Staaten und einige andere mehr ähnliche „Antiterrorgesetze“ geschaffen und damit die Grundlagen für Polizeistaaten gelegt. Aber auch das ist etwas worüber ich mir nun schon mehr als 20 Jahre den Mund fusselig rede und nur zu hören bekomme das sei Verschwörungstheorie. Die besten Gesetze um eine freie Gesellschaft zu schützen sind keine Gesetze. Die freie Gesellschaft muß nicht mit Gesetzen geschützt werden, die schützt sich selbst durch Konsens.
Jedenfalls war der Einmarsch falsch, der Abzug in der Form noch viel mehr. Ich kenne Berichte, nach denen man Bin Laden wohl bei Tora Bora bereits im Visier hatte, man die Spezialkräfte aber anwies sich zurückzuziehen. Ob es stimmt weiß ich nicht. Jedenfalls liegt Afghanistan auch entlang der von den Chinesen geplanten neuen Seidenstraße und man liest von Soldaten, daß die schon ab 2008 bemerkten, daß mit der Demokratisierung gibt nichts und die politischen Kräfte hatten auch recht früh das Interesse daran verloren. Hinzu kommt, man inthronisierte ja nicht das letzte legale Staatsoberhaupt Afghanistans Mohammed Zahir, was den Wünschen vieler Afghanen vermutlich eher entgegengekommen wäre, sondern stützte ja lieber so einen Korruptikus wie Hamid Karzai.
Afghanistan im Spielball der Geopolitik, von den Briten über die Russen bis hin zu den Amerikanern, vielleicht kommen als nächstes die Chinesen, wer weiß das schon. Dabei ist Afghanistan eigentlich ein schönes Land, da könnte man auch touristisch was daraus machen und so ein paar Bodenschätze haben die auch, nicht nur Schlafmohn. So ganz verzichten ja auch die Taliban nicht aus den Gewinnen daraus.
Jedenfalls egal wo man politisch steht, den Sieg der Taliban kann man kaum als Befreiung feiern. Befreier sind was anderes, die fangen dann nicht an, Leute zu knechten und zu drangsalieren.
Zuallererst müssen die Afghanen/die Völker Afghanistans ihre Angelegenheiten selbst regeln!Da hat sich von Außen keiner ungefragt einzumischen.
Im Gegensatz zu den 1990er Jahren sind die Taliban aber heute nicht mehr ausschließlich Pashtunen.Die Talibanführer haben gelernt und integrieren auch Angehörige anderer Volksgruppen,z.B. Tadshiken,Hazara…
Was Afghanistan betrifft,so gibt es die Moskauer Kontaktgruppe,die zusammen mit den Taliban die diversen Probleme bespricht und Lösungen sucht.Auch haben es die westlichen“Medien tunlichst verschwiegen,dass Russland Getreide,Diesel und Benzin nach Afghanistan liefert,während der Westen eine Hungerblockade über die Bevölkerung Afghanistans verhängt hat…nicht nur in Afghanistan,sondern in ganz Asien sehen die Menschen das und ziehen ihre Schlüsse…
Ich registriere, dass sich Herrn Feroz Ton, was die US-Wirkung in Afghanistan angeht, etwas geändert hat. Das wird seiner MSM-Gängigkeit schaden, aber den Lesern nutzen.
Wenn den USA am Volk gelegen wäre, hätte sie bei ersten Signalen, dass die Frauenpolitik verschärft werden soll, den Nachlass von Sanktionen ins Spiel bringen können.
Diese fundamentale US-Einmischung wird auch in MSM-Afghanistanberichten kaum thematisiert.
Der alles dominierende Hegemon führt sich als Pottsau auf, gemäkelt wird, dass die Unterdrückten noch Schwächere unterdrücken.
Das hat was von einer wegen Dammbruch verursachten Dorf-Überschwemmung, bei der die Reporter nörgeln, dass etliche Wasserhähne extrem tropfen.
„Brzezinski: Das ist so nicht ganz richtig. Wir haben die Russen nicht gedrängt zu intervenieren, wir haben nur absichtlich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht“
Das erinnert mich stark an den Konflikt in der Ukraine. “ Wir haben nur absichtlich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht“
Es ist schon witzig: da hätte man hier angeblich ein Land vergessen. Hat sich eigentlich schon mal einer dieser idiotischen Internationalisten gefragt, warum wir ständig an andere Länder denken sollen – die dort keineswegs an uns denken?
Diese Einbahnstraße, dass man hierzulande über südamerikanische Länder und Bewegungen, Afrika, China, Asien, Naher, Mittlerer und Ferner Osten Bescheid wissen müsste – ja sich für dort engagieren müsste … was ist das für eine kranke Hybris? Dort interessiert sich kein Schwanz für uns hier. Keine „Freien Radios“ der Länder dort berichten über Zustände bei uns. Kein „Weltspiegel“ erzählt den Leuten dort, wie es uns hier geht. Welchen Zumutungen wir hier ausgesetzt sind. Wie die Politiker hier gerade wieder hohle drehen. Wie wir verarscht werden. Was für Schweinereien der Kapitalismus hier gerade wieder veranstaltet. …
Was für einen Schaden habt ihr alle im Kopf dass ihr meint, ihr müsstet ständig nach anderen Ländern gaffen, und könntet von hier aus beurteilen, was für die dort gut oder schlecht ist?
Ich lese da „die Extremisten nach zwei Jahrzehnten Abwesenheit abermals Kabul einnahmen.“ Ihr habt se doch nicht alle. Wer sind denn die Extremisten? Es sind doch die dort fremde USA, die einfach so in andere Länder einmarschieren weil es ihnen gerade in den Kram passt. Die dort den Drogenanbau fördern und die ganze Welt damit vergiften. Und dann redet ihr Spinner hier von den „Taliban“ als „Extremisten“.
Schon mal überlegt, dass die „Taliban“ die Einheimischen dort sind?
Ihr seid doch so was von krank. Ihr habt doch völlig die Birne verbogen. Euch kann man ja jeden Scheiß erzählen wenn es nur irgendwas mit Eurem kranken Helfersyndrom zu tun hat.
Diese Welt wäre ein deutlich bessere Welt wenn Ihr endlich mal anfangen würdet, Euch um EURE EIGENEN PROBLEME (und vielleicht mal um Eure wirklichen Nächsten) kümmern würdet. (Mit Euren wirklichen Nächsten wollt ihr ja nichts zu tun haben. Die könnten ja AfD wäheln 🙁 Nee, sie machen es genau darum, weil sie an Leuten wie Euch sehen, dass von „Links“ nichts Gutes für sie zu erhoffen ist.)
Aber dafür seid ihr ja schon viel zu verbogen und verarscht bis ins Mark, und verbohrt bis ins Kleinhirn. Mit Ideologie-Sülze durchweicht bis in jede „rote“ und doofe Zelle.
Extremist ist ein schlechter Begriff, der den Inhalt dessen was extrem sein soll völlig rausstreicht und nur eine Abweichung von der Normalität festhält, die der Benutzer dieses Wortes irgendwie für selbstverständlich hält. Es drückt sich darin also eine Parteilichkeit für eine existierende Normalität aus.
Andererseits sind die Taliban auch nicht einfach „Einheimische“. Es sind Einheimische mit besonderer Mission, die die in ihren Augen verlotterten islamischen Sitten für den Niedergang der Nation verantwortlich machen. Die Herstellung der islamischen Moral (Schließung von Schönheitssalons, Schul- und Universitätsverbote für Frauen) ist für die Taliban also schon ein Erfolg des islamischen Staates. Gottgefällig mag das sein, aber menschengefällig ist es nicht.
Es ist schon witzig: da hätte man hier angeblich ein Land vergessen. Hat sich eigentlich schon mal einer dieser idiotischen Internationalisten gefragt, warum wir ständig an andere Länder denken sollen – die dort keineswegs an uns denken?
Diese Einbahnstraße, dass man hierzulande über südamerikanische Länder und Bewegungen, Afrika, China, Asien, Naher, Mittlerer und Ferner Osten Bescheid wissen müsste – ja sich für dort engagieren müsste … was ist das für eine kranke Hybris? Dort interessiert sich kein Schwanz für uns hier. Keine „Freien Radios“ der Länder dort berichten über Zustände bei uns. Kein „Weltspiegel“ erzählt den Leuten dort, wie es uns hier geht. Welchen Zumutungen wir hier ausgesetzt sind. Wie die Politiker hier gerade wieder hohle drehen. Wie wir verarscht werden. Was für Schweinereien der Kapitalismus hier gerade wieder veranstaltet. …
Was für einen Schaden habt ihr alle im Kopf dass ihr meint, ihr müsstet ständig nach anderen Ländern gaffen, und könntet von hier aus beurteilen, was für die dort gut oder schlecht ist?
Ich lese da „die Extremisten nach zwei Jahrzehnten Abwesenheit abermals Kabul einnahmen.“ Ihr habt se doch nicht alle. Wer sind denn die Extremisten? Es sind doch die dort fremde USA, die einfach so in andere Länder einmarschieren weil es ihnen gerade in den Kram passt. Die dort den Drogenanbau fördern und die ganze Welt damit vergiften. Und dann redet ihr Spinner hier von den „Taliban“ als „Extremisten“. Schon mal überlegt, dass die „Taliban“ die Einheimischen dort sind?
Ihr seid doch so was von krank. Ihr habt doch völlig die Birne verbogen. Euch kann man ja jeden Scheiß erzählen wenn es nur irgendwas mit Eurem kranken Helfersyndrom zu tun hat.
Diese Welt wäre ein deutlich bessere Welt wenn Ihr endlich mal anfangen würdet, Euch um EURE EIGENEN PROBLEME (und vielleicht mal um Eure wirklichen Nächsten) kümmern würdet. (Mit Euren wirklichen Nächsten wollt ihr ja nichts zu tun haben. Die könnten ja AfD wäheln 🙁 Nee, sie machen es genau darum, weil sie an Leuten wie Euch sehen, dass von „Links“ nichts Gutes für sie zu erhoffen ist.)
Aber dafür seid ihr ja schon viel zu verbogen und verarscht bis ins Mark, und verbohrt bis ins Kleinhirn. Mit Ideologie-Sülze durchweicht bis in jede „rote“ Zelle.
Hier noch ein kurzer Nachtrag zur Konsumkritik
https://youtu.be/BWPtpUMIxBE?feature=shared
Ich denke da braucht man sich keine Sorgen machen. Auch Afghanistan wird nun den Fortschritt erfahren. Zuerst werden die Russen, Chinesen und Iraner kommen und zusammen mit den Taliban beginnen die Rohstoffe dieses Landes zu fördern. Dann wird es Infrastruktur geben und der kleine Afghane wird langsam zu etwas bescheidenem Wohlstand kommen. Mit der Zeit wird es notwendig werden, dass die Frau, welche die Kinder erzieht, auch ein wenig Bildung hat, damit die Kinder nicht unten bleiben. Und die Taliban werden dann „zufälligerweise“ eine Sure im Koran finden, die das erlaubt. Und immer so weiter.
Natürlich kann das nur klappen, wenn es keine Intervention von außen gibt. Die Taliban sind Menschen und Menschen neigen zur Korruption, wenn nicht die Väter, dann die Söhne oder deren Söhne. Das ist die Natur des Menschen. Man muss der Sache halt etwas Zeit geben und das ist genau das, was die westlichen Berufsempörten nie verstehen werden, vermutlich weil sie in Wahrheit nicht an einer echten Veränderung, sondern an ihren eigenen, sinistren Zielen interessiert sind.
@ PfefferundSalz :
„Auch Afghanistan wird nun den Fortschritt erfahren.“
So wie die Russen schon einmal den Fortschritt brachten und dadurch einen Dschihad auslösten? Oder ist es der Fortschritt, den die Russen den zentralasiatischen Völkern brachten? Oder ist es der Fortschritt Chinas wo es zwar über Tausend Dollarmilliardäre gibt, so viele wie nirgendwo sonst, aber 90 Prozent immer noch das Leben von Kulis führen, natürlich nur abseits der Vorzeigemetroplen, die von den selbsternannten westlichen Weltbürgern frequentiert und als Idealbild beschrieben werden.
Es ist wie Albrecht Storz beschreibt. Schwenken Sie lieber weniger russische oder chinesische Fähnchen und kümmern Sie sich mehr um ihre eigene Heimat. Sonst sieht es hier auch bald aus wie in Afghanistan oder dem Iran, dann wird Deutschland auch zur Theokratie.
„Natürlich kann das nur klappen, wenn es keine Intervention von außen gibt.“
Wenn die Russen oder Chinesen kommen wie Sie beschreiben und dann Afghanistan aufblühen lassen, ist das dann keine Intervention von außen? Nur mal so in den Raum hinein gefragt.
Naja, als die Deutschen kamen und ihre Interessen am Hindukush verteidigten, mit Brunnen und Mädchenschulen bauen und so (ohne eingeladen zu sein wohlgemerkt), war das nicht gerade DAS Vorzeigeprojekt. Das werden die Chinesen nun nicht kopieren.
Schon die Einladung macht den Unterschied zwischen Intervention oder Besuch.
Ja.Aber mit Zustimmung und im Interesse der Völker Afghanistans…
Wenn sie die Ereignisse der 1970er Jahre meinen,dann wurde der Bruderkrieg tatkräftig von interessierter Seite geschürt…einfach mal die Tatsache betrachten,dass das Siedlungsgebiet der Pashtunen durch eine Staatsgrenze geteilt ist und warum das so ist…sie werden die langfristige Strategie des „Teile und beherrsch“des perfiden Albions erkennen…
„So wie die Russen schon einmal den Fortschritt brachten und dadurch einen Dschihad auslösten? “
Die Russen haben den Dschihad nicht ausgelöst, sondern die afghanischen Kommunisten, die zu dämlich waren zu verstehen, dass man die Welt nicht an einem Tag ändern kann. Sie haben versucht, die Religion zu verbieten und damit natürlich die Gläubigen gegen sich aufgebracht. Die Russen sind dann zu Hilfe gerufen worden, obwohl sie das gar nicht wollten. Dann haben sich die Amis eingemischt und der Rest ist Geschichte – Geschichte, die entweder nicht kennst oder verdrehst.
„Oder ist es der Fortschritt, den die Russen den zentralasiatischen Völkern brachten? “
Na, was haben denn die bösen Russen denen angetan?
„Es ist wie Albrecht Storz beschreibt. Schwenken Sie lieber weniger russische oder chinesische Fähnchen und kümmern Sie sich mehr um ihre eigene Heimat.“
Ich habe keine Heimat, deswegen schwenke ich die Fahne derjenigen, die ich mag. Deutschland ist ein schönes Land – es gibt hier leider nur zu viele Dummköpfe. Dummköpfe gibt es zwar überall, aber hierzulande sind sie halt auch noch irre arrogant und halten sich für etwas Besonderes. Sei lieber froh, dass ein paar Ausländer hierher kommen. Das dünne Blut der Deutschen könnte durchaus mal etwas afghanisches oder iranisches Feuer vertragen. Vielleicht wachsen den Leuten dann hierzulande auch mal Eier und sie nehmen nicht jeden Scheiß hin, den ihnen die Regierung hinwirft.
„Wenn die Russen oder Chinesen kommen wie Sie beschreiben und dann Afghanistan aufblühen lassen, ist das dann keine Intervention von außen? Nur mal so in den Raum hinein gefragt.“
Wenn sie keine Waffen mitbringen und Wandel durch Handel betreiben? Du hast seltsame Vorstellung von einer Intervention. Hoffentlich startest du keine, wenn du deinen Supermarkt das nächste Mal besuchst.
Sie phantasierten :
„Vielleicht wachsen den Leuten dann hierzulande auch mal Eier und sie nehmen nicht jeden Scheiß hin, den ihnen die Regierung hinwirft.“
Es war einmal in Frankreich, im Jahre 2006. Da gab es einen Mann mit gang, ganz dicken Eiern und entsprechend viel Testosteron im Blute. Und eines schönen Tages – es war im Juni, in Lyon, der schönen Rosenstadt, sprossen die Blüten – da platzen unserem Helden die Eier ! Das Hormon, das einen Mann zum echten Kerl macht, flutete sein Hirn und schwemmte seinen Restverstand hinfort; kein Single-Fick konnte ihn beruhigen ! Hätten es die 72 himmlischen Jungfrauen vermocht ? Wir wissen es nicht ! So kam es wie es kommen mußte : Um seinen heftigen Männlichkeitsanfall zu stillen blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Chef zu enthaupten, dessen abgeschlagenen Kopf auf einen Zaunpfahl zu spießen, und zu versuchen, eine Gasfabrik in die Luft zu sprengen.
Nun darf die Gattin unseres Helden die gemeinsamen Kidis allein großziehen, weil sie sich keinen neuen Partner suchen darf – es sei denn um den Preis des sicheren Ehrentodes, der ihr blühen würde, sobald ihr Gatte aus dem Knast entlassen wird.
Dicke Eier sind ja schon und gut, aber wenn die Hirnmasse schrumpft sobald die Eier schwellen, ist letztlich niemandem wirklich geholfen.
Ich möchte mich beim Overton-Team und seinen Lesern für meinen obigen Kommentar in aller Form entschuldigen.
,@ PfefferundSalz:
„Das dünne Blut der Deutschen könnte durchaus mal etwas afghanisches oder iranisches Feuer vertragen.“
Aha, färbt der rassistische Haß von Bella jetzt aufs ganze Forum ab, prima. Dann brauchen Sie mich als Gesprächspartner ja nicht mehr, ich bin Deutscher. Also einer der Idioten die Sie ja ablehnen. Als Heimatloser à la Habeck sollten Sie sich aber auch nicht so viel um Deutschland kümmern, wir Deutschen brauchen nämlich auch keine Intervention, erst recht nicht von so einseitig geschichtsvergessenen wie Ihnen.
„Also einer der Idioten die Sie ja ablehnen.“
Das hast du geschrieben, nicht ich.
„Als Heimatloser à la Habeck sollten Sie sich aber auch nicht so viel um Deutschland kümmern, wir Deutschen brauchen nämlich auch keine Intervention, erst recht nicht von so einseitig geschichtsvergessenen wie Ihnen.“
Tue ich tatsächlich nicht, sich um Deutschland Sorgen zu machen, würde ja auch all die Idioten mit einbeziehen, die ich nicht leiden kann. Sind die dir wichtig? Habeck ist auch ein Deutscher, genau wie seine Anhänger. Sind die dir wichtig? Mir sind die Menschen wichtig, die ich mag und die ich respektiere, der Rest interessiert mich nicht – ob er lebt oder tot ist, ist mir einerlei.
Ich bin eher ein Anhänger tribalistischer Ideen anstatt mich mit Leuten zusammenzutun, die ich nicht leiden kann und die mich nicht leiden können.
Und anstatt dich über meinen Text zu ärgern, solltest du wirklich dankbar sein, wenn ich schreibe, dass die Deutschen eine Frischbluttherapie benötigen, denn es ist auch für dich vorteilhaft wenn sich die Deutschen nicht mehr so devot gegenüber der Regierung verhalten. In Frankreich brennen die Rathäuser, wenn die Regierung Scheiße baut und hier in Deutschen? Da schreiben wütende Bürger in Internetforen und ändern gar nichts. Kein Wunder, dass die Regierung die Menschen hierzulande täglich fickt – stört ja ganz offensichtlich keinen.
@ PfefferundSalz:
„Ich bin eher ein Anhänger tribalistischer Ideen“
Eben nicht. Daher ja auch die Misere und daher auch die Nähe zu Habeck. Die politische Ausrichtung mag eine andere sein, die Wurzeln sind verwandt. Fleisch vom selben Fleisch sozusagen. Die Abneigung gegen das Eigene.
Ich bin der „somewhere“, derjenige der in Stämmen denkt. Würde ein Habeck, auch ein Merz oder bereits Kohl so denken wie ich, dann wären sie gegen äußere Einflüße immun: Verräter sind jene die sich vom Stamm abwenden.
Was Sie aber tun, den Stamm für den Verrat an diesem verantwortlich zu machen, das ist absurd. Dann kann man auch Gutenberg dafür verantwortlich machen, wenn die Zeitung scheiße ist.
Der Zustand jetzt ist keine Naturgewalt, das wurde gemacht.. Auch diese verwirrten und fehlgeleiteten Menschen wurden zu dem gemacht was sie sind. Jetzt frage ich micht, wer ist eigentlich derjenige mit dem sozialen Verständnis? Alles was importiert wird immer und jederzeit entschuldigen und relativieren, warum empfinden Sie nicht mal Solidarität mit Ihresgleichen?
Die Mitmenschen sind nicht so wie Sie diese gerne hätten, dann wird er bockig der kleine PfefferundSalzStreuer.
Eines versichere ich Ihnen aufs Wort, jene Zuwanderer die denken noch in Stämmen und auch wenn Sie denen mit Sympathie begegnen, Sie gehören nicht zu deren Stamm. Ein Stamm ist keine Firma in die man sich bewirbt. In den Stamm wird man geboren, es gibt nur den einen. Den wählt man nicht selber, den wählt das Leben für einen aus. Erst wer mal in der Fremde war, der weiß was das Eigene ist.
Sie können sich einen neuen Ort zum Leben suchen, aber keinen neuen Stamm. Nicht mal in einem ethnisch zusammengewürfelten Land wie den USA werden Sie jemals ganz dazu gehören, Ihnen fehlt nämlich die Sozialisation. Und sollten Sie nach Rußland oder China gehen, dann sind die Leute vielleicht freundlich und nett, die laden Sie vielleicht auch mal ein, aber Sie werden nie zum Russen, nie zum Chinesen. Aber vielleicht würden Sie dann herausfinden wer Sie sind und was und das Ihr Deutschsein genauso Teil Ihrer Identität ist, die Geburtsregion, das Geschlecht, die sexuelle Orientierung, die Generation, der Glaube oder Unglaube und der Fußballverein. Ob Sie es wollen oder nicht, Sie sind Deutscher, das streifen Sie auch nicht dadurch ab, daß Sie Ihre eigenen Landsleute nicht mögen.
Sie haben nur die eine Herkunftidentität, eine andere gibt es nicht. Die können Sie auch nicht umtauschen oder zurücksenden als wäre es ein Paket von Amazon. Und wenn Deutschland mal wirklich nicht mehr so richtig deutsch ist, dann gibt es kein Land mehr, daß Ihrer Identität entspricht. Dann gibt es vielleicht noch Deutsche, dann leben die aber wie die Kurden, eine Nation ohne eigenen Staat.
Kommt es mal hart auf hart, dann differenziert Hassan auch nicht mehr zwischen Ihnen und mir. Der gibt Ihnen vielleicht Proviant mit für den Weg, der nimmt Sie aber garantiert nicht in seinen eigenen Clan auf.
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In Frankreich brennen nicht nur Rathäuser, sondern auch Kirchen. Und die brennen auch nicht weil die Regierung scheiße baut, sondern konkret wegen der Verteidigung eines Kriminellen, zumindest Halbstarken, worauf ja auch BLM basiert. Da brennt nichts, weil man die Systemfrage stellt, weil man mit dem globalen Ausverkauf nicht einverstanden ist, sondern da zeigen die geschenkten Menschen was sie vom Staat der Franzosen halten und äußern erste Ansprüche darauf was nach ihrer Meinung langsam ihnen gehören sollte. Es ist der Anfang vom Ende der einstigen Hoheit der Mehheitsgesellschaft und gleichzeitig ein Vorgeschmack auf den Kampf darum wem zukünftig Frankreich gehören soll. Und wenn hier die Verteilungskämpfe richtig losgehen, dann brauchen Sie keinen Fernseher mehr um solche Bilder zu betrachten, dann können Sie aus dem Fenster schauen.
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Es ist auch nicht so, daß Menschen in Deutschland gar nichts tun. Sie tun nur nicht das was Sie gerne hätten und es tun aus Ihrer Sicht die Falschen. Die Lösung ist aber einfach, eh man sich beschwert was die anderen nicht tun macht man selber. Hier ist doch ein Forum eher für Linke. Macht einen Treffpunkt aus und legt los. Ihr müßt ja nicht warten bis die rote Sara eine Partei gründet, dazu muß man nicht prominent sein.
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Jedenfalls sind Ihre Kommentare über die Deutschen an sich komplett daneben und nicht viel anderes als der Mist den eine Bella absondert oder ein Habeck oder früher Fischer. Der Punkt ist aber der, wenn Sie das nicht von sich aus nicht begreifen, dann kann ich es Ihnen nicht erklären, dann kann das auch sonst keiner.
„Die Abneigung gegen das Eigene.“
Das Eigene? Warum glaubst du, sollte ich die Deutschen als „die eigenen“ ansehen? Weil ich hier zur Schule gegangen bin oder Steuern zahle? Ich hätte das in jedem anderen Land genauso gemacht.
„Verräter sind jene die sich vom Stamm abwenden.“
Ich hab mich nie in den deutschen Stamm eingeschrieben, deswegen kann ich mich wohl schlecht von ihm abwenden.
„Ob Sie es wollen oder nicht, Sie sind Deutscher, das streifen Sie auch nicht dadurch ab, daß Sie Ihre eigenen Landsleute nicht mögen.“
Wenn man was für die Deutschen machen soll, dann ist man Deutscher und wenn man selbst Hilfe braucht, dann ist man es nicht. Ich musste bis vor kurzen noch bei behördlichen Dokumenten angeben, ob ich einen Migrationshintergrund habe. Bin leider nicht arisch genug für die Deutschen, sorry.
In Frankreich brennen die Kirchen, weil man Menschen ins Land geholt hat, die man wie Klopapier erst benutzt und dann weggeschmissen hat. Hätte Frankreich nicht seine koloniale Vergangenheit gehabt, dann würde es bei weitem weniger Einwanderer geben. Das ist in Deutschland anders, wäre man während der goldenen 50er mit weniger Wirtschaftswachstum zufrieden gewesen, dann wäre der Ausländeranteil auch in Deutschland deutlich geringer. Bis die Europäer verstehen, dass Menschen keine Wegwerfartikel sind, wird sich das Problem immer weiter verschärfen. Und das ist dann am Ende doch viel stärker mit der Systemfrage verknüpft als du es dir klarmachen willst.
„Die Lösung ist aber einfach, eh man sich beschwert was die anderen nicht tun macht man selber.“
Was für eine tolle Idee. Nun, ich habe in der Vergangenheit genau das gemacht, aber es hat bedauerlicherweise keinen interessiert. Die Leute meckern lieber, aber eigentlich wollen sie es genau so haben wie es ist. Ja, auch „Linken“ und Rechten. Glaubst du wirklich, dass Baerbock, Habeck und Scholz unbeliebt sind? Hier eine Neuigkeit – sie sind superbeliebt. 80 Mio. Menschen zahlen diesen Leuten Monat für Monat ihre Gehälter und machen deren Politik mit. Das nenne ich nicht unbeliebt, das nenne ich entweder superbeliebt oder dumm. Würdest du jemanden, den du nicht leiden kannst, 1/3 deines Gehalts geben? Vermutlich nicht, aber der Regierung geben wir es. Also sind entweder alle dumm oder die Regierung ist extrem beliebt. Kann natürlich auch beides zusammen sein.
„So wie die Russen schon einmal den Fortschritt brachten und dadurch einen Dschihad auslösten?“
Zum einen meinst du vermutlich die Sowjets, zum anderen hat nicht die Sowjetunion die Dschihadisten aufgebaut, sondern die CIA. Zuerst im Kleinen, als es nur galt, die linke Regierung zu behindern, dann wie in Syrien 2011 schnell größer werdend und in einem Maßstab, dass die Unterstützungsgelder für Waffen und Sold für die Dschihadisten in einem gesonderten Programm namens „Operation Cyclone“ vom Präsidenten freigezeichnet wurden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Cyclone
Das brachte dann die sowjetische Armee auf den Plan, die die Konterrevolution bekämpfen wollte.
Hat so la la funktioniert. Die sowjetische Armee zog ab. Als dann aber die Unterstützunggelder für die Regierung und ihre Armee eingestellt wurden, liefen einige der Warlords zu den Dschihadisten über, weil dort noch Gelder von ausländischen Gebern verteilt wurde.
Die Taliban kamen überhaupt erst Jahre danach und waren vom pakistanischen Geheimdienst ausgebildet und finanziert, die nach dem Vorbild der USA ihre eigenen Kämpfer in Afghanistan haben wollten.
Bitte den verlinkten WP-Artikel auch lesen.
@ Noname, Ronald, Müsli zum Fest:
Ich habe die Einwände von allen gelesen, habe diesbezüglich aber andere Ansichten. Das fängt schon damit an, daß die Amerikanern mit den Russen bezüglich Stellvertreterkrieg nichts anderes gemacht haben als jene einige Jahre zuvor in Vietnam, ergo eben auch Retourkutsche. Das ist alles nicht schön, aber so ist Geopolitik nun einmal in Zeiten von Kriegen, auch wenn es Kalte sind. Jeder will dem anderen eins auswischen und den Gegner schwächen. Bestechung von Aufständischen etc. das gab es schon in der Antike. Imperien kämpfen immer um die Vorherrschaft, Ideologien vielleicht noch mehr. Was aber für die eine Seite recht ist muß für die andere Seite billig sein. Da hilft dann auch kein Zetern, zumal über längst verschüttetes Wasser.
Meinerseits muß ich das auch nicht ausdiskutieren, so wichtig ist mir das Thema nicht und da bin ich ehrlich, um die Zukunft Deutschlands mache ich mir real mehr Sorgen als über die von Afghanistan. Bedauerlich, aber nicht meine Tasse Tee.
„Das fängt schon damit an, daß die Amerikanern mit den Russen bezüglich Stellvertreterkrieg nichts anderes gemacht haben als jene einige Jahre zuvor in Vietnam“
Vietnam wurde über Jahre von den Kolonialmächten hin und her geschubst. Die wollten hauptsächlich die Ausländer draußen haben. Einige Zeit unterstützten die USA die Viet Minh. Die Franzosen trennten Südvietnam ab und es begann der Indochinakrieg, der dann zum Vietnamkrieg der USA wurde. Dort waren die Chinesen nicht die Sowjets die Schutzmacht. Den Vietnamkrieg könnte man noch eher mit dem Koreakrieg vergleichen. Auch da schwangen sich nach dem zweiten Weltkrieg Ausländer wieder zu den Bestimmern auf. Wobei die Sowjets wie verabredet nach 5 Jahren gingen und die USA den von ihnen eingesetzten Diktator protegierten. Als sich abzeichnete, dass er gestürzt werden würde, nutzte die USA die UNO, die damals eine US-One-Man-Show war, weil Taiwan auf dem Platz der VR-China saß und die Sowjets aus dem Grund fern blieben, und es begann der berühmt berüchtigte „UN-Krieg“ in Korea, der dann letztlich zu der endgültigen Teilung des Landes führte, weil die USA auf jeden Fall eine US-treue Regierung in der Region haben wollten. Die US-Regierung war damals nahe daran, wieder Atombomben einzusetzen und zwar, um Südkorea durch einen atomaren Strahlengürtel zuverlässig von Festlandchina zu trennen.
Ich würde auch in Afghanistan mehr in Richtung „Richtig! Schmeißt die Besatzer raus!“ tendieren, wenn die Taliban ihre Wurzeln nicht in Pakistan hätten. Durch die Grenzziehungen der ehemaligen Kolonialherren ist die Situation dort verschärft kompliziert. Ich denke, dass die linken Regierungen vor der Zeit, als die Dschihadisten durch internationales Geld aufgebaut wurden, die letzte Chance für lange Zeit waren.
Diese Geschichtsvereinfachungen à la „die haben auch, jetzt hauen wir wo anders drauf“ führen, das ist seit alttestamentarischer Zeit bekannt (darum „Auge um Auge“ und nicht „Nachbarn um Auge“), immer nur zur Zustimmung zu neuen Eskalationen. Zivilisation geht anders rum.
@ Müsli zum Fest:
Wenn man schon Propaganda verbeitet, dann bitte nicht so plump. Die über 10.000 Militärausbilder in Nordvietnam waren Russen. Russen flogen dort auch Flugzeuge wie schon beim Koreakrieg.
Ihre Chinesen wollten Vietnam ein paar Jahre später auch mal „besuchen“ so ist das mit dem Frieden unter sozialistischen Brudervölkern. Da sabotiert z.B. auch China auch gerne mal die aufkommenden russich-deutschen Handelsbeziehungen in den 1960ern.
Würden Sie mal weniger Prawda lesen oder Marx, dann würden Sie vielleicht auch mal die Realität wahrnehmen. Uns sollten Sie ernsthaft verschleiern wollen wer beim Koreakrieg wen angegriffen hat, von wem die Aggression ausging und diesbezüglich auch wieder den ewig gleichen Unsinn absondern, dann erwarten Sie für die Zukunft keine weitere Antwort. Meine Toleranz hat eindeutig Grenzen und ich verschwende meine Lebenszeit ganz sicher nicht an Leute die den Untergang der Sowjetunion noch nicht verwunden haben und die Maos Kulturrevolution rechtfertigen oder mit einem menschenverachtenden Freiluftknast wie Nordkorea sympathisieren. Nachher erzählen Sie mir noch für die Killings Fields sei die Kolonialzeit verantwortlich.
Wechseln Sie mal das Müsli oder nehmen Sie anständige Nahrung zu sich, irgendwas stimmt nicht mit Ihrem Stoffwechsel.
„So wie die Russen schon einmal den Fortschritt brachten und dadurch einen Dschihad auslösten?“
Ja, „die Russen“, also die Sowjetunion hat tatsächlich Fortschritt nach Afghanistan gebracht.
Sie hat in den 1960-ern die Wasserkraftwerke in Naghlu und Darunta gebaut.
> https://en.wikipedia.org/wiki/Naghlu_Dam
> https://en.wikipedia.org/wiki/Darunta_Dam
Das Wasserreservoir von Sardeh Band.
> https://en.wikipedia.org/wiki/Sardeh_Band_Dam
Hat 1960 den Flughafen von Kabul gebaut. 1961 den Flughafen von Shindand.
Hat zwischen 1958 und 1964 den Salang-Tunnel gebaut.
> https://en.wikipedia.org/wiki/Salang_Pass
In den 1960-er Jahren die Fernverkehsstraße Herat-Kandahar quer durch’s südliche Afghanistan.
> https://en.wikipedia.org/wiki/Kandahar%E2%80%93Herat_Highway
Um nur die wichtigsten Projekte zu nennen.
Und die SU hat in gewisser Weise den Dschihad nach Afghanistan gebracht, denn die afghanischen Offiziere, die im April 1978 relativ spontan die „April-Revolution“ durchführten, wurden in erheblichem Maße in der SU ausgebildet und dort wohl „angesteckt“.
(Die SU und Afghanistan unterhielten über mehr als fünf Jahrzehnte relativ enge Beziehungen. Afghanistan war der erste Staat, der die SU nach der Revolution anerkannte.)
„Oder ist es der Fortschritt, den die Russen den zentralasiatischen Völkern brachten?“
Nun ist mir zwar ein gewisser Fortschrittsskeptizismus durchaus nicht fremd, denn der Fortschritt geht notwendigerweise auch mit einem gewissen, vielleicht sogar erheblichen Verlust einher. Aber das primitive und beschwerliche Leben „im Einklang mit der Natur“, also ohne sauberes Wasser und Strom und mit einer Ernährung, die völlig von den Kapriolen des Wetters abhängig ist, zu romantisieren, noch dazu vom komfortablen europäischen Wohnzimmer aus, geht wohl doch zu weit.
„Revolution“
Wo die Leute ausgebildet wurden, wird immer zitiert, wenn es ins Denkschema passt.
Auch etliche der Offiziere, die aktuell den Putsch im Nigern durchführten wurden in den USA ausgebildet.
Ein wichtiger Teilnehmer der ersten Revolution war Hafizullah Amin. Der war zwar Kommunist, aber in den USA ausgebildet.
Wikipedia:
Leben
Amin wurde in Paghman (nahe Kabul) in sehr einfache Verhältnisse als Angehöriger der Ghilzai geboren. Zunächst studierte er an der Universität Kabul, danach bis 1957 in den USA. Er kehrte nach einem kurzen Aufenthalt in Afghanistan 1962 wieder in die USA zurück, setzte sein Studium fort und erwarb den Doktorgrad. In den USA hörte er zum ersten Mal von den stalinistischen Säuberungen und war begeistert von der Idee, die Bourgeoisie zu bekämpfen.[1]
Nach seiner endgültigen Rückkehr aus den USA wurde er Mitglied der Demokratischen Volkspartei Afghanistans (DVPA) und neben Nur Muhammad Taraki und Babrak Karmal einer der Anführer der Partei. Amin und Taraki gehörten zur leninistischen Chalq-Fraktion innerhalb der Partei, während Karmal der gemäßigten Parcham-Fraktion angehörte.
Machtübernahme
Amin war wahrscheinlich im April 1978 einer der Drahtzieher der Saur-Revolution gegen Daoud Khan, in deren Folge Muhammad Taraki Präsident wurde. Amin war nach dem Putsch Leiter der Geheimpolizei Afghanistans, während Babrak Karmal Premierminister wurde. An der Macht führten die drei Männer eine Bodenreform durch und begannen, das Land in eine stalinistische Diktatur zu verwandeln. Insbesondere die erzwungene Säkularisierung sowie die Ermordung der Oberschicht führten zu einem breiten Widerstand in der Bevölkerung. In Folge gründeten sich 1978/79 rund 30 Mudschahedin-Gruppen.
Wobei „stalinistischer Diktatur“ ein Wiki-Ausrutscher ist, dann ganz offensichtlich war die Regierung weit davon entfernt, sich durchzusetzen. Die Methoden waren nicht einseitig brutal.
Die ganze westliche Afghanistan-Geschichtsschreibung krankt daran, dass die Schuld für alle Toten im Krieg bis Mitte 80er denen zugeschrieben wird, die sich gegen die Mullahs und die Dschihadisten durchsetzen wollten, um das Land von innen zu modernisieren.
Als die USA 20 Jahre später sagten, dass sie Land von außen modernisieren wollen, waren dann plötzlich die Mullahs und Dschihadisten die alleinigen Schuldigen für die Toten.
Eben das oberste Prinzip der Regelbasierten Ordnung: Die USA hat immer recht. Ihr Wille geschehe.
Dass „kollektivierende Wir“ haben die Deutschen während ihrer ISAF-Zeit allem Anschein nach erfolgreich an den Hindukusch exportiert, denn Herrn Zaheds Aussage „Es gibt hier fast niemanden, der nicht raus will“ wird wohl allenfalls in seinem Milieu Gültigkeit beanspruchen können. Es ist keineswegs so, dass „ganz Afghanistan“ weg will. Es gibt dort durchaus viele Gruppen, die die Rückkehr der Taleban sehr wohl gut hießen – und noch immer gut heißen – oder sich zumindest mit ihrer Herrschaft arrangieren können. Das mag man von außen kritisieren oder nicht – aber es ist ein Fakt. Und ist bitteschön nicht als Lobpreisung des neuen Regimes in Kabul misszuverstehen. Auch ich postuliere nicht, dass dort jetzt Milch und Honig flössen.
Doch die nicht geringe Zustimmung für die Taleban ist nicht vom Himmel gefallen. Zu ihrer Entstehung (und Beständigkeit) maßgeblich beigetragen haben die diversen ausländischen Interventionen der letzten Jahrzehnte und die von den jeweiligen Invasoren installierten Regimes. Die vom Westen aufgebaute „republikanische Regierung“ (Feroz) bildete da keine Ausnahme. Sie war vornehmlich ein korrupter, autoritärer Marionettenstadel, der im Geldverprassen den Taleban keineswegs unähnlich war; womöglich war sie ihnen sogar um einiges voraus. Statt Fähnchendrucken hieß es eben Geld ins Ausland scheffeln. Dementsprechend gibt es viele Afghanen, die ihr keine Träne nachweinen. Dass Kinder dort Milizenchef werden wollen ist leider auch kein neuer Trend; scheinbar interessiert es aber nur, wenn Kinder bei den „Bösen“ mitmachen wollen und nicht bei guten, unsere Seite unterstützenden Milizen.
Ansonsten ist die ganze Entwicklung natürlich eine einzige bittere Tragödie, wobei das Wort „Tragödie“ wohl bloß einen Euphemismus darstellt. Afghanistan hat das Pech genauso wie die Ukraine, Syrien und noch öfter vergessene Länder wie Jemen und Äthiopien einen der Begegnungs- und Reibungsorte der Großmächte darzustellen. Einen Waffentestort, dessen Bewohner diejenigen Kämpfe ausfechten dürfen, die jene Großmächte ansonsten mit ihren eigenen Soldaten ausführen müssten (wobei ich keineswegs negiere, dass die betroffenen Länder auch große innenpolitische Spannungen und „hausgemachte“ Probleme aufweisen). Aber es ist immer wieder aufs Neue schlimm anzusehen, wie ein Land nicht nur durch innere Wirren, sondern Eingriffe von außen und aufgrund von Entwicklungen, für die es nichts kann, in seiner eigenständigen Entwicklung und seinem eigenständigen Weg zurückgeworfen wird. Die „afghanischen“ Warlords (besser: die Kriegsherren der diversen Religionen und Ethnien dort) sind ja ebenfalls nicht vom Himmel gefallen; sie wurden gemacht (und im Ausland ausgebildet), genauso wie Kriege gemacht werden und nicht einfach „ausbrechen“. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den Dalton-Bond „The Living Daylights“ von 1987, in dem „unsere“ Kriegsherrn als „gute Freiheitskämpfer“ vermarktet (und die Konfliktgenesen entsprechend verwurstet) wurden.
Dabei war Afghanistan bis in die 1970er sehr viel weiter in seiner Entwicklung, was jeder bestätigen kann, der damals dorthin reiste oder zumindest in Austausch stand. Womöglich wird es nie wieder diesen Stand erreichen; sicherlich aber nicht in den kommenden Jahrzehnten. Dass heißt nicht, dass Afghanistan damals ein blühendes Bullerbü war – aber im Vergleich zu heute kann man durchaus sagen, dass es früher um einiges besser aufgestellt war. Es bedeutet auch nicht, dass Afghanistan gar keine Chancen und Potentiale für die Zukunft hätte. Daran mangelte es dort noch nie, genauso wenig wie an findigen Denkern und Ressourcen. Ich erwähne bloß Balch, als „Stadt der Universitäten“ ein (einstiges) Zentrum der Kultur und Gelehrsamkeit. Aber die gegenwärtigen Verhältnisse wirken sich äußerst nachteilig aus. Und ob China und der Iran jetzt so viel Gutes bewirken (können), wie hier manche meinen, würde ich mit Fragezeichen versehen. Hier sind viele Variablen mit entsprechend vielen Unbekannten im Spiel; zumal die USA keineswegs aus dem Raum verschwunden sind.
Was die Ortskräfte betrifft – der Umgang mit ihnen ist ohne Frage beschämend, steht aber letztlich pars pro toto für den Umgang der Großmächte mit Afghanistan (und vergleichbaren Regionen) im Allgemeinen. Eine Provinz auf dem Risiko-Spielbrett, die man nach Belieben benutzen oder opfern kann, wie es die Umstände gerade verlangen. Die Ortskraft hat ihre Schuldigkeit getan, die Ortskraft kann gehen (in den Tod). Volker Pispers hat den Umgang mit ihnen und anderen Askaris einmal treffend mit dem Gebrauch von Toilettenpapier umrissen. Nur handelt sich bei ihnen eben nicht um Wegwerfprodukte, die man auf Nimmerwiedersehen in den Orkus werfen kann, sondern um Menschen. Wenn aus ihrer Behandlung (oder besser: Misshandlung) Groll und Hass erwachsen und sich die Betroffenen irgendwann an ihren einstigen Gönnern und Herren im Westen rächen sollten, hat das bitteschön niemanden zu verwundern.
Ich hatte Anfang 2019 Folgendes geschrieben:
https://www.telepolis.de/forum/Telepolis/Kommentare/Afghanistan-Das-Ende-des-US-Militaereinsatzes-in-Sicht/Die-haben-verloren/posting-33846728/show/
So arg prophetisch war das nicht, die militärische Niederlage des Westens zeichnete sich damals, im Januar 2019, schon deutlich ab. Die Taliban, bis dahin doch eher Provinzfeuerwerker, waren plötzlich zu erstaunlichen militärischen Aktionen fähig und das erkennbar von der iranischen Grenze ausgehend. Ich halte meine damalige Einschätzung nach wie vor für richtig: es waren diese iranfreundlichen, eher gemäßigten Taliban, die den militärischen Sieg errungen haben.
Aber haben die noch das Sagen? Da ist der IS als Unbekannte, wobei man sich nicht vorstellen kann, dass dieser ohne ausländische Hilfe zu seinen Anschlägen fähig ist. Wissen wir nicht. Was wir aber wissen, ist dass das Haqqani-Netzwerk aus Pakistan zurück ist und inzwischen wichtige Ministerien besetzt, unter anderem das Innenministerium. Haqqani war immer das Bindeglied zwischen Taliban und Al-Quaida. Dort, als Gast des Haqqani, wurde im April 2022 Aiman az-Zawahiri durch eine Rakete der CIA getötet. „Er führte die sunnitische Untergrundorganisation al-Dschihad und als Nachfolger Osama bin Ladens seit 2011 auch das Terrornetzwerk al-Qaida an“ (Wikipedia)
Haqqani ist noch radikaler und brutaler als die anderen Taliban. Die Schönheitssalons durften zwei Jahre lang offenbar weitermachen (was ja ein klein wenig erstaunt). Aber jetzt müssen sie schließen. Ein Zeichen für die Machtübernahme durch Haqqani?
Auch, dass es an der iranischen Grenze zu militärischen Zwischenfällen kam, deutet in diese Richtung.
„Die“ Taliban gibt es wohl nicht. Da sind mindestens zwei Fraktionen. Vielleicht ist da etwas zu sehen.
Dank auch an den tapferen Emran. Also ich würde mich jetzt nicht nach Afghanistan trauen.