
Vor vier Jahren zog die NATO aus Afghanistan ab. Seitdem wäscht sich die westliche Staatengemeinschaft in Heuchelei anstatt Verantwortung zu übernehmen.
Genau vier Jahre ist es her, seitdem jener historische Moment stattgefunden hat: Am verwüsteten Kabuler Flughafen verließ der letzte US-Soldat afghanischen Boden. Er verabschiedete sich von keinem regulären afghanischen Soldaten – die waren nämlich schon alle weg – sondern von einem seiner langjährigen Feinde, einem Taliban-Kämpfer. Der letzte US-Jet hob ab und der „längste Krieg“ der amerikanischen Geschichte war vorbei. Afghanistan war aus Sicht der Taliban und ihrer Anhänger, unter denen sich auch viele Afghanen befanden, die jahrelang politisch und medial zu kurz kamen, „frei“.
Die Feinde, die der Westen kreiert hat

Der endgültige Zusammenbruch begann damals allerdings zwei Wochen früher: Am 15. August 2021 marschierten die militant-islamistischen Taliban in Kabul ein und übernahmen die Macht. Ashraf Ghani, der damalige Präsident der afghanischen Republik und de facto ein vom Westen installierter Statthalter, der mit den Realitäten des Landes wenig gemein hatte, flüchtete mitsamt seinem korrupten Zirkel. „Ich trug nur Schlapfen und meinen Pyjama“, erklärte Ghani später in einem Interview. Er habe nichts von dem Geschehen um sich gewusst. Besonders traurig machte den einstigen Universitätsprofessor der Umstand, dass er seine geliebte Bibliothek im Präsidentenpalast zurücklassen musste. Für die meisten Afghanen, die diese Worte hörten, war das eine Schmach. Denn während ihre Heimat jahrelang brannte und zum Schluss innerhalb weniger Tage von den Extremisten überrannt wurde, kümmerte sich Ghani weiterhin um seine Bücher.
Erinnerungswürdig ist auch, wie die Taliban damals den Arg, den afghanischen Präsidentenpalast, einnahmen und von dort ihre erste Pressekonferenz in die Welt hinaus sendeten. Einer der bärtigen Männer erzählte, wie er einst in der Folterhölle von Guantanamo saß. Doch er habe für diesen Moment gebetet, denn nun sei er gemeinsam mit den anderen Glaubenskriegern triumphierend zurückgekehrt. Wieder einmal sah man jemanden, den die Gewalt des Westens, der Amerikaner und der NATO zu dem gemacht hatte, was er war.
„Die Feinde, die wir kreiert haben“ – so heißen viele Essays, Reportagen oder Bücher über Afghanistan, die im angelsächsischen Raum in den letzten Jahrzehnten publiziert worden sind. Konkret ist damit gemeint, dass der Antiterrorkrieg der USA und ihrer Verbündeten den Feind in der Gestalt der Taliban nicht besiegt, sondern noch größer gemacht hat, etwa mittels willkürlicher Bombardements, Tausenden von Drohnenangriffen, die meist Zivilisten trafen, oder gefangenen Bauern und Bergarbeitern, die gefoltert wurden und sich deshalb radikalisierten. „Ich hätte auch gekämpft, wenn man die USA überfallen hätte“, sagte mir einmal der einstige US-Soldat Erik Edstrom. Er war in Afghanistan stationiert und fragte sich irgendwann, was er dort zu suchen hatte. Für die Granatenwerfer und Scharfschützen seiner Feinde entwickelte er sogar Sympathien, denn sie würden, so schlussfolgerte Edstrom, nur ihre Heimat vor fremden Invasoren verteidigen.
Die „Kabulisierung“ der Afghanistan-Berichterstattung
Wer die zahlreichen Kriege und Konflikte in der Region kennt, weiß, dass das nur ein Teil der ganzen Geschichte ist. Afghanistan ist ein heterogenes Land und ebenso vielfältig ist auch seine Gesellschaft. „Die“ Afghanen gibt es gar nicht – und viele von ihnen, allen voran die Afghaninnen, leiden heute unter den Taliban. Währenddessen gab es natürlich auch viele Menschen im Land, die eng mit NATO und Co. zusammenarbeiteten und Teil des Kabuler Regimes waren. Im Großen und Ganzen – und das war vermutlich die größte Masse – gab es viele Millionen von Menschen, die weder mit der einen noch der anderen Seite viel zu tun haben, sondern in erster Linie einfach und vor allem nach all den Kriegen in Ruhe leben wollten.
Diese Heterogenität Afghanistans wurde allerdings auch während des 20-jährigen NATO-Einsatzes verkannt. In Washington, Berlin, London und anderswo dachte man, dass jene Herrschaften, die sich um den Westen geschart hatten und mit Milliarden subventioniert wurden, tatsächlich einen Großteil der afghanischen Gesellschaft repräsentieren und für tolle, westliche Werte stehen würden. Die „Kabulisierung“ der Afghanistan-Berichterstattung wurde zu einem großen Problem, denn viele Korrespondenten waren ausschließlich in der NGO- und Botschaftsbubble in der Hauptstadt verschanzt. Das, was ARD, ZDF und Co. jahrelang von Afghanistan zeigten und auch als „Fortschritt“ verkauften, waren meist nur einige wenige Stadtteile. Alles andere war „Taliban-Land“ und „zu gefährlich“, um von dort zu berichten.
In diesen anderen Regionen herrschte der echte, brutale Krieg zwischen den verschiedenen Fraktionen, während die Bevölkerung hungerte und an Armut litt. Internationale Gelder erreichten sie kaum, weil sie innerhalb der korrupten Strukturen in Kabul versickerten. Es war diese Korruption, die Afghanistan zum Fall brachte. Immerhin geht es hier weiterhin um unvorstellbare Summen, die einfach verschwunden sind und plötzlich in Dubai oder anderswo wiederauftauchten. Wichtig ist auch daran zu erinnern, dass viele ebenjener korrupten Eliten nach der Rückkehr der Taliban aus Afghanistan evakuiert worden sind und mittlerweile in den USA oder in Europa in Saus und Braus leben.
Wir brachten euch Freiheit und nun …
Die Menschen, die in Afghanistan seitdem leiden (und in vielerlei Hinsicht schon zuvor gelitten haben) bekommen immer wieder etwas Aufmerksamkeit. Mal mehr, mal weniger. In den letzten Monaten hat sie ohnehin massiv abgenommen. Man hört und liest über das de facto gescheiterte Aufnahmeprogramm der Bundesregierung, zahlreichen afghanischen Geflüchteten, die rund um den Globus verteilt sind und natürlich von den zerstörten Frauenrechten im Land. Aufgrund der Repressalien der Taliban dürfen Afghaninnen keine Oberstufenschulen und Universitäten besuchen. Auch zahlreiche Arbeitsverbote bestehen. Das ist schlimm und fürchterlich und natürlich muss man sich darüber empören. Doch für viele westliche Beobachter ist Afghanistan auch ein Vorwand, ja, eine große Kulisse, um ihrem Orientalismus, kolonialistische Selbstgefälligkeit sowie ihren „Gaze“ freien Lauf zu lassen: „Wir waren dort, wir brachten Demokratie, Freiheit und Frauenrechte. Und wir haben so viele Schulen gebaut!“ Und jetzt geht es allen, ja, vor allem den Frauen so schlecht.
Natürlich war auch das nicht das Gesamtbild. Denn mit all diesen drei Dingen wurde Geld gemacht. Die Demokratie wurde von Warlords und korrupten Politikern ausgehöhlt und instrumentalisiert. Dies sah man etwa auch anhand der zahlreichen Geisterschulen, die es im gesamten Land – meist nur auf dem Papier, denn die Gelder für den Bau dieser Schulen verschwanden oftmals einfach in die Taschen korrupter Offizieller. Und wer sich Freiheit und Frauenrechte plakativ auf die Fahne schrieb, wurde schnell hofiert. Ohne Backgroundchecks. Da kam es dann auch schon einmal vor, dass vermeintliche Frauenrechtlerinnen Teil brutaler Warlord- und Mafiastrukturen gewesen sind und ihr Geld nach Dubai ausschafften.
Dass viele dieser Dinge bis heute in Deutschland sowie in anderen Staaten, die in Afghanistan intervenierten, kaum aufgearbeitet worden sind, zeugt in erster Linie vom Desinteresse an der eigenen Rolle im Scheitern. Hinzu kommt – mit Blick auf den Genozid in Gaza – wie wenig man ohnehin von all dem tatsächlich hält. Denn nirgends wurden in den letzten zwei Jahren mehr Schulen und Universitäten bombardiert und mehr Frauen und Kinder getötet als im Gazastreifen. Dank westlicher Gewalt inklusive deutscher Mittäterschaft. Doch das scheint niemanden zu interessieren, denn Afghanistan war der „good war“, während Gaza ja ohnehin bald nicht mehr existiert.
Wir wollen leben! Von Afghanistan bis Gaza – Ein Aufschrei gegen Entmenschlichung und Krieg: Das neue Buch von Emran Feroz. Ab 13. Oktober im Handel. Aber heute schon vorbestellbar!
„…zeugt in erster Linie vom Desinteresse an der eigenen Rolle im Scheitern.“
Niemand ist gescheitert. Der Wertewesten® führt keine Kriege um zu gewinnen, er führt entweder Kriege um Rohstoffe zu plündern oder um den eigenen militärisch-industriellen Komplex zu mästen. Im ersten Fall reicht es aus, funktionierende Staaten in maximales Chaos zu stürzen, um dann bei den Warlords Waffen gegen Rohstoffe zu tauschen, im zweiten Fall wird solange gekämpft, bis die Profitrate zu niedrig ist und dann geht man einfach.
Kapitalism as it´s best!
Der erste Afg.-Krieg ging bekanntlich gegen die Kommunisten…
@ BerndH60
Sehr richtig erkannt. Es wurde maximal Geld der beteiligten Staaten, bzw. deren Bürger und Steuerzahler umverteilt, bzw. verbrannt. Als Nebeneffekt konnten die NATO-Staaten einen Teil ihrer aufgeblähten Armeen in einer mörderischen Scheinbeschäftigung parken. Von sogenannten weiteren Schmarotzerinstitutionen wie den Pseudo-NGOs (= NoGOs) ganz zu schweigen. Und nicht zu vergessen, den Mohnanbau um Heroin herzustellen, das mit am profitabelsten in den gleichen, westlichen NATO-Abnehmerländern für weiteres Elend, Leid, Beschaffungskriminalität, Profitmaximerung und zudem für Arbeitsplätze in der Vollzugs-, Helfer- und Betroffenheitsindustrie sorgte.
Im Bild sieht man die neue Bewaffung der Islamisten. Im Vordergrund noch eine Kalashnikov im weltweit verbreitetsten Kaliber 7.62×39, im Hintergrund bereits eine US-amerikanische Ordonanzwaffe M4 im NATO-Kaliber 5.56x45mm.
Die Amis haben ja auch Waffen bei ihrem überhasteten Abmarsch, (erinnerte mich stark an Vietnam 75, wie sich die Bilder doch gleichen) und Ausrüstung in Milliardenhöhe dagelassen.
So ist es. Eine Frage stellt sich jedoch: wer liefert die neue Munition?
Die Gegend ist ja geflutet mit 7.62×39. Aber wer liefert seither das NATO-Kaliber?
Die Ukraine natürlich, finanziert von uns.
Dort versickern wahrscheinlich genauso die Sondervermögen wie in Afghanistan… 😉
@ Volker Birk
Wenn noch nicht im Lande hergestellt, dann haben zumindest die pakistanischen, nördlichen Paschtunenstämme (Pathanen) seit Jahrzehnten eine recht aktive, eigene Waffenindustrie.
Alternativ die pakistanische Armee/Geheimdienst oder Waffenhändler, die sich beliebigen, verfügbaren Quellen bedienen, sofern die Bezahlung stimmt.
Man kann davon ausgehen, das die Amis Berge von Munition
bei ihre Fluch hinterlassen haben. Dazu kommen jetzt die
„gewaschenen Waffen und Munition“ aus der Ukraine. Ich vermute,
dass fast die Hälfte an kleinwaffen und Munition die an die Ukraine
geliefert wurden, auf dem Weltmarkt verscherbelt wurde. Das wissen
sicher auch alle Beteiligte. Da aber die Waffenlobby regiert, wird sich
keiner darüber mokieren. Trump schickt gerade trotz allem Friedens-
geschwafel, Raketen in die Ukraine, die russisches Gebiet erreichen
können. 3000neue Raketen sollen noch dieses Jahr geliefert werden.
Ob die Hutis, wenn diese Dinger dann Anfang nächstes Jahres schon in
der Welt verteilt sind, damit endlich die amerikanischen Kriegsschiffe
richtig treffen werden.
Das stimmt m.W. noch viel wortwörtlicher:
https://qantara.de/artikel/interview-mit-zbigniew-brzezinski-die-fehler-der-sowjetunion-nicht-wiederholen
Die Amis haben die Mudschaheddin finanziert, damit sie gegen die Sowjets kämpfen. Die Taliban dürften mehr oder weniger die Erben der damaligen Entwicklung sein und es ist fast schon eine lustige Ironie der Geschichte, dass die Amis jetzt selbst an denen gescheitert sind. Schlechtes Karma rächt sich fast immer, früher oder später. Aber gut, im „kalten Krieg“ waren beide Seiten nicht zimperlich. Dabei hätten die USA nur abwarten müssen, Kommunismus scheitert am Ende sowieso an der eigenen ideologischen Last, aber das konnte man damals natürlich noch nicht wissen.
So ein Quatsch???
Wieder so einer der nix versteht.
Hier, dein 🐟
Wenn du mehr als eine Gehirnzelle hättest, würdest du wenigstens sagen, was angeblich Quatsch ist.
Stattdessen Getrolle und die üblichen sackdämlichen monokausalen Phrasen von unserem Foren-Spätrevolutionär, den die Weisheit im Alter offenbar gemieden hat und der immer noch hoffnungsvoll Todeslisten gegen die herrschende Klasse führt.
Weitermachen Genosse! Die große Revolution ist nur noch einen, ähm, Katzensprung entfernt, da bin ich ganz sicher, die Leute lechzen nach denkbefreiten Parteikadern, die ihnen genau sagen, was sie dürfen und was nicht. Könnte natürlich sein, dass sich Kapitalismus sogar in dem Bereich als effizienter erweist…
Weil der Kommunismus schon fürv sich alleine eine recht gute Idee ist.
Ich wollte eigentlich ngerade nicht erläutern warum du so´n Mist schreibst, weil es doch für dichz zu peinlich ist.
Ganz im Gegenteil sieht man doch geradezu infernalisch, wie der Kapitalismus in den letzten Zügen sich befindet.
Nur, wird er wohl alles mitreißen, wenn es so weitergeht.
Und, diese Listen werden noch wichtig werden…hört auf meine Worte.
Ich bin hochbegabt und dir weitaus überlegen, da brauchst du dir nichts vorzumachen.
Weil der Kommunismus schon für sich alleine eine recht gute Idee ist.
Auch, wenn ich ein überzeugter Anarchist bin.
Ich wollte eigentlich nicht gerade nicht erläutern warum du so´n Mist schreibst, weil es doch für dich zu peinlich ist.
Ganz im Gegenteil sieht man doch geradezu infernalisch, wie der Kapitalismus in den letzten Zügen sich befindet.
Nur, wird er wohl alles mitreißen, wenn es so weitergeht.
Und, diese Listen werden noch wichtig werden…hört auf meine Worte.
Ich bin hochbegabt und dir weitaus überlegen, da brauchst du dir nichts vorzumachen.
Ein Fisch ? Gehörst Du zur verfolgten christlichen Minderheit, oder was hat das zu bedeuten ?
Das bezieht sich auf die englische idiomatische Redewendung „Macht’s gut, und danke für den Fisch“ aus dem Buch: “ Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. 😉
Ich kämpfe im Übrigen gegen alle Religionen.
Auch gegen den Islam ?
Ja, natürlich, alle Religionen und Sekten.
Faszinierend
Der Fisch war schon bei Telepolis immer das Symbol mit dem man einen unterirdisch schlechten oder geschmacklosen Beotrag kommentieren tat.
Das ist schon deshalb falsch, weil die afghanischen Kommunisten eher aufgeklärte Nationalisten als Kommunisten. Da sie nur von der Sowjetunion Unterstützung für eine Modernisierrung des Landes erhalten haben, haben sie sich diesen Mantel umgehängt.. Wenn der Westen wirklich ein Interesse an einer Modernisierung (vor den Muhadjedin und den Taliban) gehabt hätten, hätten sie wirkliche Entwicklungsprojekte unterstützen müsse, anstatt ein paar Strassen zu bauen, westliche Autos dahinzubringen und Produkte der Coke Company anzubieten..
Na gut, aber Afghanistan hätte später auch den Weg gehen können wie China.
Es ist im Grunde aber wohl auch ein Trugschluss zu glauben, dass der Kapitalismus _keine_ ideologische Last hätte.
Nur ist diese Ideologie mitlerweile zu einem sich selbst treibenden Mechanismus geworden, wegwegen manche meinen das wäre irgendwie naturgegeben.
Deutschland weigert sich sogar gegen Gerichtsbeschlüsse deren afghanische Helfer trotz Zusagen nach Deutschland zu holen.
Ein weiterer Schritt um von der zivilisierten Welt verachtet zu werden. Zu Recht!
Sie ist es. Die Deutsche Regierung kriegt nichts auf die Kette rennt aber in der Weltgeschichte rum
und macht sich da wichtig. Peinlich würde es wohl besser treffen.
Der Aussenministernde hat in Indonesien ordentlich ausgeteilt gegen China.
China würde die regelbasierte Weltortnung untergraben und würde systemische
Rivalität anstreben usw. usf.
Eine der interessantesten Reaktionen darauf, kam aus Taiwan und trifft es exakt auf den Punkt.
„Kein souveräner Staat!“ – Klartext aus Taiwan über Deutschland
https://www.youtube.com/watch?v=rQ68czVh-hU
Schon der vorletzte Statthalter, Karsei war eigentlich nur ein Manager des zu Bush Zeiten Hauptsächlich am Krieg gegen Afghanistan interessieren US Konzerns Chevron Oil, genauso wie das halbe Kabinett vom Bush von diesem Konzern gestellt wurde.
Es ging immer nur um Öl und Gas, alles andere war und ist nur Propaganda für die Dummen Untertanen im Unfreien Westen die für alles die Rechnung zahlen müssen.
Die ganzen Mitglieder der Regimes, die die Besatzungstruppen in Afghanistan gestellt haben ,gehören vor ein Tribunal wie in Nürnberg.
Du hast das Opium vergessen, ganz sooo einfach ist es nun auch wieder nicht…;-)
Sie können ja einmal sogar etwas Sustantielles einbringen, statt nur das
Kapitalistengekläffe. Das Opiumgeschäft hat die Warlords der Mudjahedin
gefügig und einige Amis richtig reich gemacht. Bei den Taliban verträgt sich
das Drogengeschäft aber nicht mit dem Glauben und so drehte sich der
Wind bei deren Machtergreifung gegen die Amis. Übrigens wurden die
Sowjets damals von der noch demokratischen Regierung um Hilfe gegen
die Mudjahedins gebeten. Nix mit Einmarsch der Sowjets.
Aber chic gekleidet war Karsai schon in der Regel, sogar elegant.
Als Chevron Vize Direktor für den mittleren Osten und Sproß einer Oligarchesippe war Karzai es wohl gewohnt eine, seinem Rang entsprechenden Ziviluniformen zu tragen.
Ei der daus und ei gugge doh, ei verbibsch nicht zu vergessen! Unser Emran Feroz hat’s – so scheint es jedenfalls – tatsächlich endlich mal begriffen, dass unsere Buben (und paar Mädels) zwanzig Jahre mit ihrem leidenschaftlichen Brunnenbohren ganz so erfolgreich doch. nicht gewesen sein dürften. Und Donnerlütt, mit dem Tünchen von Mädchenschulwänden schon gar nicht, wo es doch nicht einmal jemals die Wände unverkleidet gegeben haben mag. Und jetzt heißt es doch „War da was?“ Was soll da schon gewesen sein?
Doch, doch! Mit dem Talib wird längst wieder geredet, vornehmlich wohl insbesondere hinsichtlich seiner Wieder-Aufnahmebereitschaft einstiger Flüchtlinge, zwischenzeitlich als Fachkräfte geoutet oder auch nicht. Für den ‚Messerwerfer-Rückversand‘ konnte sogar der arg beschädigte Kabuler Airport frisch aufbereitet werden, auf eigene Kosten der Versender, versteht sich?
Aber lassen wir mal das Puzzle-Teilchen Afghanistan im doch so wahnsinnig wichtigen und berechtigten „war on terror“. Nur etwa halb so lang dauerte ja das Schröpfen, das Ausbluten ein Stück weiter westlich. Eine halbe Million Syrer sollen es gewesen sein, die haben dran glauben müssen. Abermillionen Lebender haben die Beine unter die Arme genommen um die Gelegenheit zu nutzen, den darbenden Germanen dringend benötigte – ja genau, schon wieder – Fachkräfte liefern zu können. Und dann das! Nachdem der für dieses ganze Elend ach so Verantwortliche – der Machthaber und Menschenschänder Bashar A. – frei nach dem Motto ‚der Klügere gibt nach‘ gehandelt hatte (nach dem ja auch der hilfreiche Onkel Wlad anderweitig beschäftigt worden war), störten nicht einmal mehr die nachweislichen ‚Kopfabschneider‘ als neue Pseudo-Machthaber zu Damaskus. Na gut, Letztere hatten sich ja auch den Bart gestutzt und das schwarze Gewand mit einem – ach wie passend – Boss-Anzug getauscht. Von den überaus emsigen Bestrebungen des ewigen Nachbarn – seinen jahrtausendealten Begierden („From the sea to the river Euphrat“) Vorschub zu leisten, ist ja wenig zu vernehmen. Obwohl doch die dafür erforderlichen ‚Luftschläge‘ relativ häufig sein sollen und sie auch noch auf den Zedernstaat und den Jemen ausgedehnt werden müssen. Nicht daran zu denken, die ‚IDF-Helden der Luft‘ hätten diese Gelegenheit bzw. Anforderung nicht geboten bekommen, da hätten doch bestimmt die ‚Opfer von TenSeven‘ anderweitig brutalstmöglich gerächt werden müssen. Nicht zu vergessen, neue. Planierfelder für allerlei ‚Drecksarbeiten‘ sind ja längst (seit 10 Jahren and much more) in Bearbeitung. Und wenn nicht, so doch wenigstens in Vorbereitung, fortgeschrittener versteht sich.
Schluss jetzt, ich wollte doch nicht mehr im Ruhestand. Bei soviel Lug, Trug und Niedertracht, extremster Heuchelei und Bigotterie nicht zu vergessen, wie sie allein hierzulande per ausschließlicher Propaganda aus niedersten Gründen dem Volk, dem Plebs wie auch dem Pöbel ohne Unterlass übergebretzelt werden, muß ich dann doch ab und zu – und immer öfters – Druck ablassen. Müßte ich, wenn ich nicht zwischenzeitlich einsichtiger geworden wäre. Und was das wäre? So oft bekommt man als Mitglied der – wie behauptet – intelligentesten Spezies ever auf diesem Planeten wenn nicht des ganzen (expandierenden) Universums nicht die Gelegenheit, dem totalen Untergang desselben Planeten – wenn gewünscht, sehenden Auges – beizuwohnen. Ist doch auch was, oder? Das Jodeldiplom ist Dreck dagegen!
Mensch Mischa, reg dich doch nicht so auf !
„Deutsche Mittäterschaft“. Was ist damit gemeint? Die Beteiligung der Bundeswehr der Bundesrepublik Deutschland an Kampfhandlungen im Gaza-Streifen, in Syrien, im Jemen, in Afghanistan? Das wird immer aufgeführt, um die BRD zu moralisch unter Druck zusetzen. Dabei ist die BRD nicht für die Verhältnisse in den genannten Ländern und darüber hinaus an Verhältnissen in anderen Ländern verantwortlich. Die dortigen Problem müssen von den jeweiligen Bevölkerungen gelöst werden. Wer Hamas wählt, bekommt Hamas. Wer meint, mit einer Kalashnikov rumzulaufen zu müssen, bekommt die Kugeln halt zurück. Niemand hat den Leuten gesagt, wählt Hamas. Niemand zwingt junge Männer in Afghanistan, mit einer Waffe durch die Gegend zu laufen. Wenn es dort nicht läuft, sind die Regierungen vor Ort zuständig. Wenn in Afghanistan z.B. niemand in der Lage ist, einen Staat nach westlichem Muster oder nach irgendeinem Muster zu organisieren, dann ist das so. Dann muss man sich eben in Clans und Regionen organisieren mit allen Konsequenzen. Das wäre dann für die Bevölkerung innerhalb der Grenzen, die wir Afghanistan nennen, die wahre Freiheit. Und das wäre dann der afghanische Way of Life. Das sollte man respektieren. Das gilt auch für die anderen genannten Länder. Alle Grenzen dort sind Konstrukte der Briten und Franzosen nach den beiden Weltkriegen. Vielleicht haben die Menschen dort auch gar kein Interesse an unserem Gedöns. Wir sind nicht zuständig.
Was will er eigentlich sagen, dieser sog. „freie Journalist“? Von geopolitischen Ambitionen des Imperialismus scheint er nichts zu verstehen. Die Invasoren sind nicht zum Brunnenbohren gekommen, sie sind nicht angetreten um die Rechte der Frauen durchzusetzen, sie sind gekommen um sich die Bodenschätze, die Lage Afghanistans und einiges mehr zunutze zu machen.
Feroz’ Eltern flohen aufgrund der sowjetischen Intervention in Afghanistan nach Österreich. Logisch, aus deren Sicht, denn mit der SU wollten diese, der reichen Schicht der Afghanen zugehörig, nichts zu tun haben. Mädchen in die Schule, Frauen zum Studium, nein, das war Teufelszeug für die Familie Feroz.
Aber dann haben sich die westlichen Invasoren aufgemacht, diesen Hinterwäldlern zu zeigen, was Demokratie heißt. Haben sich dafür Jahrzehnte im Land aufgehalten. Und……. mussten wieder abziehen. Es gelang der gesamten westlichen Militärmaschinerie nicht, sich gegen Sandalträger ohne Luftwaffe durchzusetzen. So etwas kann nur gehen, wenn das Volk mehrheitlich gegen diese Invasoren vorgeht. Das mag auch der Grund – aber nicht allein, denn der Westen hat sukzessive die Mudschedahin mit Waffen versorgt – aus den von mir genannten Gründen, die SU muss scheitern – für das letztendliche Scheitern der SU verantwortlich sein.
Nur das afghanische Volk muss und kann endscheiden wie es zu leben, zu arbeiten gedenkt. Wenn es mehrheitlich von den Taliban – Studenten – regiert werden möchte, die sich jetzt intensiv um Beziehungen zu Russland und China bemühen, mit schon abgeschlossenen Verträgen in beiderseitigem Interesse, dann gilt es das zu akzeptieren. Auch von einem sog. Journalisten, der sich seine Knete in Wien abholt und es sich dort gut gehen lässt, anstatt beim Aufbau im eigenen Land zu helfen. Aber wahrscheinlich hat er berechtigte Angst, dass ihn die jetzige Führung nicht ungeschoren davon kommen lässt. Genauso wie alle anderen Kollaborateure, die in Pakistan festsitzen und unbedingt nach Deutschland wollen.