Die gehenden Toten besetzten jahrelang das TV-Gerät. Anfangs war Kulturpessimismus. Am Ende Romantik.
Viele Jahre lief die Walking Dead über die Mattscheibe. Etliche Staffeln mit berauschenden Einschaltquoten. Zum Schluss lagen sie im Keller. Das Erfolgsrezept war die Story. Die handelte von Menschen nach Zusammenbruch der Ordnung, die ein neues Gemeinwesen errichten wollen. Störfaktor hier ist aber nicht der Zombie, der im Deutschen Beißer, im Englischen Walker heißt, sondern der Mensch. Die ersten Staffeln zeichneten ein realistisch negatives Menschenbild. Später romantisierte man die Handlung und passte sie dem Zeitgeist an.
Der Mensch als Zombie
Über Jahre war die Serie von Menschen geprägt. Von Menschen, die übriggeblieben sind, nachdem sich die Toten erhoben. Das ist einigermaßen erstaunlich für eine Zombie-Serie. Die Wiedergänger hatte man schnell im Griff. Die Walking Dead waren ja nur Sneaking Dead, schleichende Tote. In den USA findet man ohnehin überall Waffen, die imstande sind Köpfe zu spalten. Damit war die Gefahr gebannt.
Als Zuschauer folgte man den Hauptfiguren, wie sie ein neues Obdach suchen und eine neue Gesellschaft errichten wollen. Größte Gefahr ist dabei der Mensch. Genauer gesagt die Anderen. Mit offenen Armen empfing man die dann nicht mehr. Der Mensch wurde als des Menschen Wolf präsentiert. Das Gewaltmonopol des Staates existiert nicht mehr. In diesem Szenario gibt es gar keine Staaten mehr. Gemeinschaft muss neu hergestellt werden. Neue Gesichter bergen aber Gefahr.
Das Recht des Stärkeren gilt. Die Toten sind nur Beiwerk. Sie sind nur in seltenen Momenten eine Gefahr. Gruppen treffen auf Gruppen, Überlebende kämpfen um Ressourcen, versuchen Vorteile für sich, für ihre Gruppen zu erlangen. Dabei hemmt kein Gesetz, es wird getötet, ausgebeutet und missbraucht. In diesem Kontext ergibt sich eine einfache Parole: Wir und die anderen. Zuerst kommen wir, die anderen sind Fressfeinde. Hier zeigt sich eine naturalistische Logik. The Walking Dead zeigt eine fiktive Zukunft, die in menschliche Frühzeit verweist.
Society Building
Und so gestalten sich die ersten Staffeln. Sie zeigen eine kleine Schar von Menschen, die Society Building betreiben. Und zwar für sich. Ohne andere zu integrieren. Wenn doch Integration stattfindet, dann widerwillig. Die Neuen müssen sich beweisen, ihren Wert für die Gruppe aufzeigen.
Immer wieder scheitert das Projekt. Die versprengten Menschen rangeln um Macht, um Rohstoffe und Waren, die noch aus der Zeit vor der Apokalypse herumliegen. Die Strategien sind vielfältig. Einige töten Fressfeinde. Andere übernehmen die Kontrolle über andere Gruppen und lassen sie für sich arbeiten oder missbrauchen die Frauen. Gewalt ist in jedem Falle Kontrollinstrument. Rohe Gewalt. Die Serie zeigt sie in allen Facetten. An Blut wird nicht gespart. Auch Hauptfiguren sterben. Was den Reiz der gehenden Toten ausmachte.
Die Serie war hart. Sie machte keine Kompromisse. Dass das Ende des staatlichen Gewaltmonopols Chaos bedeutet, war eindeutig thematischer Leitfaden. Gewalt war in so einem Szenario kein Frevel, sondern die einzige Überlebenschance. Man sah die Logik des Krieges ohne Krieg. Wer zaudert, der stirbt. Zu oft geschah genau das in der Story. Die Hartgesottenen überleben. Sie gingen im wahrsten Sinne über Leichen.
Vorgesetzt wurde den Zuschauern eine verklausulierte Flüchtlingsdebatte. Wie umgehen mit anderen? Mit Fremden? Mit Leuten, die ein neues Zuhause suchen? Willkommenskultur? Oder strikter Integrationskurs? Ist es immer richtig, immer menschlich vertretbar, seine Arme auszubreiten? Natürlich gibt es noch ein staatliches Gewaltmonopol in der Realität. Aber ist es dort noch gewährleistet, wo neue Bürger zu einer Gesellschaft innerhalb der Gesellschaft werden? Walking Dead konnte man damals ein pessimistisches Menschenbild unterstellen. Vielleicht sogar einen reaktionären Ansatz. Aber im dort abgebildeten Szenario hatte es seine Berechtigung. Und Versatzstücke davon waren auf die herrschende Realität zu münzen.
Wir müssen uns alle liebhaben
Dann gab es einen Bruch. In den Trump-Jahren schienen die Serienmacher umzudenken. Plötzlich wurde aus den gewaltbereiten Seriendarstellern brave Aktivisten eines Gemeinwesens, dass integriert wo immer es kann. Stellten sie vormals Menschen, auf die sie trafen, noch drei direkte Fragen, die den Charakter der Befragten enttarnen sollten, waren sie plötzlich offen für jedes neue Gesicht.
Fast schien es, als wollten die Macher ein Zeichen gegen Trump setzen. Gegen seine Mauer an der mexikanischen Grenze. Die schon von Obama in die Wege geleitet und von Biden weiter ausgebaut wird. Die Serie suggerierte vormals, dass man vorsichtig sein muss, wen man in die Gesellschaft lässt. Erstaunlich für eine US-Serie. In den USA gilt Einwanderung schließlich als Normalfall. Das Land entstand auf diese Weise. Walking Dead sprach sich indirekt für kontrollierte Einwanderung aus. No borders war mit dieser Serie nicht zu machen.
Dann fiel diese Ausrichtung. Die dort inszenierte Welt ist noch immer brutal und kalt. Ressourcen sind knapp. Aber plötzlich gibt es einen Kuschelkurs. Jeder wird genommen, keiner muss sich mehr beweisen. Vertrauensvorschüsse sind mit einem Schlag der Regelfall.
Man wird den Eindruck nicht los, dass der Kulturkampf die Stoßrichtung der Serie veränderte. Mit einem Schlag war es in den USA opportun, den Liberalismus stark zu akzentuieren. Als Zeichen gegen Trump vermutlich. Walking Dead hat dabei seine Seele verloren. Was für eine Produktion, die von seelenlosen Toten handelt, wirklich erstaunlich ist. Sie wurde weichgespült. The Cuddling Dead, die Kuscheltoten, büßten dann massiv Einschaltquoten ein. Die Serie wurde beendet und in allerlei Spin-Offs aufgesplittert. Aber vermutlich ruhen auch sie bald in Frieden.
Wenn die Reinkarnation von Adolf Hitler wurmbefallen in der Zeitenwende als Befehlshaber für den neuen Russlandfeldzug wieder auftaucht würde mich das auch nicht wundern.
Sarkasmus aus
Wie im richtigen Leben, so wurden die Mauern gezogen und zusammen gebrochen, aber die Willkommenskultur dauert noch an, da implantierte Ideologien nicht ohne weiteres beizulegen sind. Diese Transformation vom Zombiewesen zurück zur Menschlichkeit, braucht eben Zeit. Was bietet sich besser an für diesen Prozess?, man führt irrsinnige Kriege um den Menschen aufzuzeigen, wo die Zombies sind.
Vielleicht ist die Realität, einfach zu Wirklich. Mit Flatten the Curve, Maskenhandel und Impfzwang um an normalen Sozialleben teilzunehmen. Oder die Schweren Wirtschafts Sanktionen die, die Deutschewirtschaft für immer und Nachhaltig aus dem Rennen nimmt. Demnach ist noch genügend Platz für alle da die sich Benachteiligt fühlen. Oder daß Nukleare Inferno was einen echten Klimawandel ausmacht.
Serien Zombie’s kann man hier in Drob Inn Hamburg live erleben wandelne Einman Elendsgebiete mit abgelaufenen Verfallsdatum.
Opioid und Fentanyl kommen bald in rauen Mengen aus der Ukraine um den Veteranen den Endsieg zu verschönern.
die Serie ist vor der Haustür angelangt, Reality-TV ist angesagt! Hoch lebe der Neoliberalismus mit seiner hilfreichen Philosophie, ‘alles hart erarbeitet’ und ‘die Anderen sind eh selbst schuld, wenn sie’s nicht gebacken’ bekommen! Raubtierkapitalismus? Katastrophenkapitalismus? Eh egal, Hauptsache Schnäppchen und Black Friday!