Weltoffenheit und Kultur – statt Russophobie und Dekadenz

Abbildung: Kleine Auswahl aus der Ausstellung:Obere Reihe v.l.n.r.: Jean Paul Krammer, Mexico; Keizo Matsui, Japan; Victor Gally, Mexico; Kai Xu, China;
untere Reihe v.l.n.r: Ekaterina Baklanova, Russland; Jouri Toren, Belarus; Wu Rui, China; Stephan Bundi, Schweiz
Abbildung: Kleine Auswahl aus der Ausstellung: Obere Reihe v.l.n.r.: Jean Paul Krammer, Mexico; Keizo Matsui, Japan; Victor Gally, Mexico; Kai Xu, China; untere Reihe v.l.n.r: Ekaterina Baklanova, Russland; Jouri Toren, Belarus; Wu Rui, China; Stephan Bundi, Schweiz

Bericht von einer Reise nach Moskau zur 16. GOLDEN BEE Global Graphic Design Biennale, Weltschau des aktuellen Plakat-Designs, im September 2024 – und über den westlichen Versuch mit massivem Druck auf die internationale Jury und den Veranstalter, die russische Biennale zu diskreditieren und letztlich zu zerstören.

Alle zwei Jahre findet in Moskau die GOLDEN BEE Global Graphic Design Biennale statt. Es ist ein internationales Design-Festival mit weltweiter Beteiligung. Die Preise und Auszeichnungen gelten als hohe Anerkennung der Design-Leistungen.

Zur Geschichte der Golden Bee

Seit 1992 gibt es in Moskau die internationale Graphic Design Biennale GOLDEN BEE.  Sie wurde von dem Designer Serge Serov und der professionellen Designergemeinschaft Russlands gegründet, mitten in den atemberaubenden geopolitischen Umbrüchen und Schwierigkeiten der 1990er Jahre. Es war ein enthusiastisches Engagement, um der Design-Welt zu den existierenden Biennalen, wie der Graphic Design Biennale in Brno, der Warschauer Plakat-Biennale, der internationalen Plakat-Biennale in Helsinki und der internationalen Plakat-Biennale in Mexico, eine neue Alternative hinzuzufügen. 1989/90 war der Beginn der globalen visuellen Kommunikation, das Design begann einen enormen internationalen Aufschwung. Und in Russland kam es zu der damaligen politischen und kulturellen Öffnung – viele Jahre lang lag Moskau aus westlicher Sicht hinter dem „Eisernen Vorhang“ verdrängt am Rande der Welt – zum neuen Aufblühen von Grafik-Design und Plakatgestaltung, um die große Tradition der weltberühmten russischen Design-Avantgarde fortzuführen.

Die anspruchsvolle Ausrichtung

GOLDEN BEE wurde mit Begeisterung in der internationalen Designwelt aufgenommen. Inzwischen ist die GOLDEN BEE die interessanteste wie auch renommierteste Design-Biennale weltweit. Thematisch basiert sie auf vier verschiedenen Säulen:

  • Erstens die komplexen Bereiche des internationalen Graphic Designs wie Plakate, Logos, Kalligraphie, Typographie, Buchgestaltung etc.
  • Zweitens stellt die GOLDEN BEE parallel dazu den Designern Fragen zu gesellschaftlichen Themen, wie Ökologie, Tschernobyl und Fukushima, Vielfalt, Eine Welt, Anti-Korruption etc., um diese visuell zu beantworten.
  • Drittens thematisiert sie das Schicksal Russlands. Es umfasst die dramatische Geschichte des Landes und die klassische russische Literatur, sowie Musik und Kunst, Russische Jahreszeiten, Pioniere des russischen Designs, etc.
  • Viertens spricht sie christliche Werte im Kontext universeller menschlicher Werte an, wie Grafik-Design und Religion, Zehn Gebote, Glaube und Hoffnung, Fegefeuer, Paradies, etc.  Diese Themen werden normalerweise nicht laut diskutiert, insbesondere nicht in einem Genre wie einem Plakat.

Metaphysische Themen stehen meistens auf der Agenda der GOLDEN BEE. Manche Themen vergangener Biennalen waren sehr freiheitlich orientiert, wobei die Ergebnisse nicht propagandistisch ausgenutzt wurden.

Diese vier Bereiche charakterisieren die anspruchsvolle Besonderheit der GOLDEN BEE, womit sie sich von anderen alten und neuen Biennalen und Festivals unterscheidet. Fast zeitgleich mit dem Anfang der GOLDEN BEE und danach begannen Biennalen wie Pilze aus dem Boden zu sprießen. Heute gibt es auf der Welt dutzende Biennalen, Triennalen und unzählige Festivals im Design-Bereich.

Dank dieser Bemühungen von Serge Serov, seit Beginn der Präsident der GOLDEN BEE, wurde sie von Anfang an zu einem absolut herausragenden Phänomen. Sie repräsentiert in Russland die besten Werke vieler renommierter Grafik-Designer aus der ganzen Welt. Sie leistet einen unschätzbaren Beitrag für das gegenseitige Verständnis unterschiedlicher Kulturen und stärkt die Beziehungen unter ihnen weltweit.

Die diesjährige Biennale

Die 16. GOLDEN BEE erhielt dieses Jahr mehr als 20.000 Plakat-Einsendungen aus 55 Ländern zu 16 Themenbereichen, wie u.a. Global Poster Language, Global Transfiguration, Musik der Zukunft, Cyrillic Time, Stepanova 130, Rachmaninoff 150, Pushkin 225, Kant 300, Halleluja (Plakate für Gebete, spirituelle Praktiken, Pilgerfahrten und Feiertage aller Religionen der Welt), Designer und Artificial Intelligence. Gemäß internationaler Wettbewerbs-Regularien des International Council of Design wählte die 16-köpfige internationale Jury (renommierte Designer aus Argentinien, Australien, Brasilien, Canada, Deutschland, Indien, Iran, Japan, Russland, Schweiz, Serbien, Südkorea, Taiwan, Türkei, Ungarn und USA) aus einer Vorselektion die Preise und Auszeichnungen aus. Wie seit Corona leider inzwischen international üblich geschah das im Juli online.

Die Preise und Auszeichnungen gingen an Designer aus Armenien, Azerbaijan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, China, Cuba, Deutschland, Ecuador, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Japan, Jordanien, Kirgisistan, Mexico, Peru, Polen, Portugal, Russland, Schweiz, Serbien, Slovenien, Slowakei, Taiwan, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Uruguay, und USA. Den GOLDEN BEE Grand Prix erhielt überraschend eine junge russische Designerin für eine sehr ausgefallene Theater-Plakatserie.

Die gesamte Auswahl zeigt Plakate von beeindruckender Schönheit, emotionaler Tiefe und konzeptioneller Präzision aus allen Teilen der Welt. Die globale Plakatsprache ist vielfältiger denn je. Lebendig, nicht nach starren Regeln und Dogmen, sondern mutig, frisch oder auch mit riskanten Experimenten nach neuen Wegen suchend. Das Plakat ist immer Vorbild für den gesamten Graphic Design Beruf, ein Spiegel der globalen visuellen Kultur, die sich in letzter Zeit rasant verändert hat.

Ausstellung in der renommierten Neuen Tretjakow Galerie

Wie in den vergangenen Jahren fand im September die Ausstellung der ausgezeichneten und nominierten Plakate wieder im Westflügel der Staatlichen Neuen Tretjakow Galerie statt.  Mit 555 Plakaten war es eine großartige Weltschau des Plakat-Designs, wobei jedes Thema von eigenen Kuratoren oder Kuratorinnen präsentiert wurde. Auch die Biennale-Kategorie „Kunst- und Designprojekte im digitalen Umfeld“ war in zwei Räumen mit Projektionen von phantastischen Computer-Animationen vertreten. Das riesige weltbekannte Kunstmuseum beherbergt übrigens u.a. herausragende Sammlungen internationaler Kunst und russischer Avantgarde. Auch das Moskau Design Museum mit einer eindrucksvollen Zusammenstellung der russischen Produkt-, Interior- und Grafik-Design-Geschichte befindet sich in dem großen Museumskomplex.

Nach Beendigung der großen GOLDEN BEE Ausstellung in der Tretjakow Galerie wandern Teile während der nächsten Monate in andere Ausstellungsorte in Moskau und in andere Städte in Russland – von Kaliningrad bis Wladiwostok. Zum Beispiel werden die Plakate zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant und dem 225. Geburtstag von Alexander Puschkin im Zverevsky Center für Freie Kunst präsentiert. Die Geburtstage beider Genies liegen im Kalender nicht weit voneinander entfernt. Auch hat Puschkin, wie man weiß, Kant gelesen und verehrt.

Die Moskauer Global Graphic Design Biennale GOLDEN BEE – ein Weltfestival für das Plakat-Design und andere Bereiche des Grafik-Designs – ist wie am Anfang 1992 auch 2024 ein unabhängiges gemeinnütziges Projekt der professionellen russischen Design-Gemeinschaft – wie u.a. Graphic Design Akademie, Golden Bee Foundation, Institute of Contemporary Art, RANEPA Design School und Russian Design School. Partner in diesem Jahr waren u.a. Arctic Biennale, Belgorod Staats-Philharmonie, Cyrillic 2024 Conference, Universität Wladiwostok, Staatliche Tretjakov Galerie, Kaliningrad Museum of Fine Arts, Russian Designers Association, um nur einige aus der langen Liste zu nennen.

Der westliche Zerstörungsversuch

Bedauerlich und unverständlich waren die diesjährigen „Begleitumstände“ der GOLDEN BEE. Sie wurde teilweise von westlichen Designern boykottiert – was natürlich jedem persönlichen intellektuellen Horizont überlassen ist. Gravierender jedoch war, dass berufene Mitglieder der internationalen Jury – seit Wochen auf der Golden Bee Webseite aufgeführt – von Kollegen, vorwiegend aus Amerika und der Schweiz, aufgefordert und massiv mit Emails unter Druck gesetzt wurden, die Jury zu verlassen. Einige Kollegen sind aber trotzdem in der Jury verblieben – wie übrigens auch ich selbst. Leider kamen diesem unredlichen Ansinnen verwirrte Jury-Kolleginnen und -Kollegen aus Finnland, Frankreich, Deutschland, Südkorea, Iran, Bolivien, Taiwan und Japan nach. Sie quittierten verängstigt – teilweise unter fadenscheinigen und unaufrichtigen Begründungen sowie weitere Repressalien fürchtend – ihr Juryamt. So musste die GOLDEN BEE mehrfach neue Mitglieder für die internationale Jury berufen. Ein Designer-Verein, der sich selbst als elitären internationalen Club tituliert, verlangte sogar, die drei Club-Buchstaben hinter den Namen der dem Club angehörenden in der Jury verbliebenen Mitglieder auf der Webseite zu tilgen. Auch machte dieser Verein das gegebene Endorsement rückgängig. Insgesamt ein kulturloser und unkollegialer Vorgang – russophober Wahn, der politisch und medial geschürt ist. Unwürdig für internationale Grafik-und Kommunikations-Designer. Es ist erstaunlich, wie sich die politischen undemokratischen und kleinkarierten Gepflogenheiten immer mehr in der Zivilgesellschaft ausgebreitet haben. Mit dem Angriff auf die Jury sollte die Biennale an entscheidender Stelle getroffen, international diskreditiert und ausgegrenzt sowie letztlich zerstört werden. Es ist nicht gelungen!

Die GOLDEN BEE Biennale lebt 

Während ihres Bestehens entwickelte sich die GOLDEN BEE zum wichtigsten Ereignis im Bereich Design des nationalen russischen Kunstlebens und ist auch 2024 eines der herausragenden Events im weltweiten Designkalender – „a prestigious graphic design show“.

In geopolitischen Krisen sind zivilgesellschaftliche wie kulturelle und berufsständische Verbindungen von großer Bedeutung für die globale Verständigung und besonders für das neue multipolare Miteinander. Gerade hier sind kompetente Kommunikationsdesigner ein wichtiger Pfeiler für die Pflege internationaler Kommunikation und Kultur – wie eben auch den Erhalt von Biennalen. Deshalb entschloss ich mich – ein Mitglied der internationalen Jury und deren gewählter Vorsitzender – im September zusammen mit meiner Frau (eine Illustratorin) zur Ausstellung und Preisverleihung der GOLDEN BEE Biennale nach Moskau zu reisen. Dafür wollten wir einen Reiseführer kaufen und hatten in mehreren Buchhandlungen geschaut und nachgefragt. Überall Leerstellen und die gleiche Antwort und Kopfschütteln: „Moskau, Russland?! – Haben wir aussortiert!“ Linientreue Russophobie.  Leere Regale – allerdings anderer Art – kannte ich bisher nur von früheren Besuchen in der DDR. Schon merkwürdig.

Die Reise in die „Nachbarschaft“ war wegen der amerikanischen Sanktionen mit einem langen und zeitaufwändigen Umweg über die Türkei verbunden – fast wie eine Reise nach Peru. Aber es war richtig und wichtig, dass wir es gemacht haben – trotz Warnungen von Bekannten, dass wir in Moskau verhaftet werden, um gegen russische Spione in den USA ausgetauscht zu werden, oder dass wir nach unserer Rückkehr vom Verfassungsschutz überwacht und als Spione verdächtigt werden. Das sind typische westliche Propaganda-Narrative.

Obwohl vertraut mit Design-Events in vielen Teilen der Welt und nicht zum ersten Mal in Moskau, war dies eine außergewöhnliche Erfahrung, sehr berührend und überwältigend – nicht nur wegen der ober- und unterirdischen gigantischen und faszinierenden Moskauer Kunst- und Kulturschätze. Überall spürt man präsent Kultur und sichtbar Bildung. Wie auch viele andere haben wir die Russen als sehr warmherzige und weltoffene Menschen erlebt. Die russischen Kollegen der GOLDEN BEE haben sich sehr über unsere freundschaftliche Geste der kollegialen Anerkennung und menschlichen Unterstützung gefreut und meinten: „Das ist wirklich heroisch!“  „Es ist gut zu sehen, dass es noch solche Menschen gibt…dass nicht alles verloren ist …nicht alle Verbindungen zerbrochen sind…“ Sie äußerten ihre große Enttäuschung über das unverständliche und destruktive Verhalten westlich indoktrinierter (ich nenne es cocacolonisierter) Designer-Kollegen und deren radikalem Abbruch der professionellen und menschlichen Verbindungen, die teilweise über Jahrzehnte gewachsen waren. Auch Rektoren von Moskauer Universitäten (die überhaupt nicht zu dem Personenkreis auf Sanktionslisten gehören) wird für den akademischen Austausch mit westlichen Partneruniversitäten das sonst übliche Visum von den einseitig unipolar fixierten Ländern verweigert – was für ein provinzielles und arrogantes Denken. Nach Russland ist der akademische, wissenschaftliche und kulturelle Transfer ohne Probleme möglich. Im Rahmen der GOLDEN BEE Graphic Design Biennale fand auch dieses Jahr wieder das Symposium „Golden Bee Open Talks“ statt, auf dem ich ein multikulturelles Projekt zu Design und globaler Kommunikation präsentiert habe.

Insgesamt war es großartig dabei zu sein und zu sehen, mit wie viel Engagement, multikulturellem Interesse und Professionalität die GOLDEN BEE 2024 trotz der geschilderten „Begleitumstände“ stattfand. Sie wird ihren anspruchsvollen wie erfolgreichen Weg selbstbewußt und unabhängig fortsetzen – als Teil der globalen Design-Welt als auch des vielfältigen Kulturlebens von Moskau, der größten und dynamischsten Metropole Europas.

Es war ein unvergessliches Erlebnis, wie wir von wildfremden, hilfsbereiten Menschen in Metro-Stationen oder im Alexandergarten angesprochen wurden, wo wir denn herkämen. Als sie „Germaniya (Deutschland)“ hörten, ergriffen sie unsere Hand oder umarmten uns und sagten „Druzhba (Freundschaft)“.

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46 Kommentare

  1. Zwei russische Gammeltanker Volgoneft-212 und Volgoneft-239 – sind in der Straße von Kertsch gesunken. Zum Glück bin Benzin beladen und nicht mit Rohöl.

    1. Stimmt, jetzt wo du das sagst, leuchtet mir sofort ein, dass die Russen imperialistische Faschisten sind. Warum hast du das nicht früher gesagt? Sämtliche Russen-Lover hier werden sich dank deinem Beitrag sofort umdrehen und sagen, was? Ein Russen-Tanker ist abgesoffen? Wenn das kein Grund ist mehr Waffen in die Ukraine zu schicken!
      Bravo! Braaavo! *klatsch*

    2. Für den Sieg unseres geliebten Führers Zar Putin werden wir noch sehr viel größere Opfer willig erbringen.
      Mögen diese Matrosen im Kampf um unser geliebtes Vaterland sterben, so tun sie es doch gerne, damit Russland leben kann.

      Auf einem TÜV-geprüften Schiff kann jeder zur See fahren. Danke Vladimir, dass du uns diese Herausforderungen schenkst.

        1. Hier schreiben offensichtlich viele Schiffbauingenieure. Russische Schiffe Schrott, westliche Schiffe super. Exon Valdés. Welches Schiff ist dieses Jahr gegen eine Brücke gefahren? Was hat das alles mit dem Artikel zu schaffen.
          Polemik ist halt einfacher als eine ernsthafte Diskussion über Zensur und Cancel Culture. Dostojewski und Tolstoi sind tabu, die Rolle der KPD 1933 wird in Pankow gerade umgeschrieben und hier wir Polemik betrieben.
          9,2 Mio. Gehalt für Herrn Blume, drei Werkschließungen und 10% Gehaltsreduktion für die Mitarbeiter und hier wird Polemik betrieben. Herr Rutte will 4% des BIP als Verteidigungsausgaben jedes NATO Landes und Ursel jährlich 1 Billionen € und hier wird Polemik betrieben.
          Na da wird doch alles gut.

      1. 🤡 TÜV Süd, zuständig auch für die zuverlässigsten Zuverlässigkeitsprüfungen von Dämmen in Südamerika. Es war einmal ein stolzer Schlandler🤭 Otto geheißen

  2. In seiner ausführlichen Geschichte fand der Autor keinen Raum, über die Finanzierungsquellen dieses Kunstfestivals zu sprechen. Diese Biennale wird mit Unterstützung des russischen Staates durchgeführt. Die erwähnte RANEPA ist eine Bildungseinrichtung „unter dem Präsidenten“. Die Tretjakow-Galerie untersteht dem Kulturministerium. Bei der Auflistung der verschiedenen Themen dieser Biennale verzichtete der Autor bewusst darauf, Folgendes zu erwähnen: „Der Staat Israel ist 75 Jahre alt.“

    1. Warum haben sie ein Problem mit dem Thema: „Der Staat Israel ist 75 Jahre alt“?
      Das ist erstens eine Tatsache. Und dann leben in Israel mehr als eine Million russischsprachiger Juden. Die habe noch vielfältige Verbindungen in ihre alte Heimat, Dürfen die das nicht in ihren Augen? Haben sie ein Problem mit der Tatsache, das der Staat Israel 75 Jahre wurde? Auch wenn die herrschende Ideologie und die Politik Israels kritikwürdig sind, so ist es doch Tatsache, das Israel auch die Heimat von Juden aus der ehem. UdSSR ist.
      Sie sollten ihren Führungsoffizier bitten, sie mit etwas Allgemeinbildung zu versorgen! Immer dieses Arbeitskräfteproblem…nirgends mehr brauchbares Personal zu finden !

        1. Wurde die Gründung des Staates Israel auf der Biennale gefeiert? Oder war sie ein Thema , zu dem Werke eingereicht wurden?
          Machen sie sich doch erst mit der sicher nicht einfachen Geschichte Russlands und des Judentums vertraut. Tipp: Jury Slezkine „Das jüdische Jahrhundert“ oder Aleksander Solschenizin „Zweihundert Jahre zusammen“
          Und vergessen sie nicht den Zweck der Gründung: ein „Panzerkreuzer“ des britischen Kolonialismus, der später, ab 1956 zum „unsinkbaren Flugzeugträger“ der USA wurde…

          1. Thema: “ISRAEL 75. Jubiläumsplakate zum 75. Jahrestag des Staates Israel”
            Ein Jubiläum ist ein Fest.
            Auf jeden Fall wollte der Autor Israel in seiner Lobrede zur Biennale nicht erwähnen.

    2. Die Golden Bee ist ein unabhängiges gemeinnütziges Projekt der professionellen russischen Design-Gemeinschaft. RANEPA ist eine von vielen ideellen Trägern, übrigens eine von Präsident Putin gegründete Eliteuniversität. Geldliche Unterstützung gibt es von dort nicht. Wie viele Biennalen hat auch die Golden Bee Schwierigkeiten das Projekt finanziell zu stemmen, da gibt es viele Sponsoren und ehrenamtliche Helfer. Warum sollte die großartige Ausstellungsmöglichkeit in der Tretjakow-Galerie nicht genutzt werden? Ein merkwürdiger Einwand. Aus Platzgründen konnten leider nicht alle Themen aufgelistet werden. So what?

      1. Der Autor schweigt über die Verbindungen dieses „unabhängigen gemeinnützigen“ Projekts sowohl zur Verwaltung des Präsidenten Russlands als auch zur Regierung. Sie nun bestätigen diese Verbindungen. Es besteht kein Grund, sich für Verbindungen zur russischen Regierung oder zur Verwaltung des russischen Präsidenten zu schämen.

          1. In meinem Kommentar steckt überhaupt keine Russophobie. Sie haben äußerst schmerzhaft auf den Hinweis auf den Zusammenhang zwischen der „unabhängigen gemeinnützigen“ Veranstaltung und der Verwaltung des russischen Präsidenten und der russischen Regierung reagiert. Sie trauen sich nicht einmal zu schreiben, dass es solche Zusammenhänge nicht gibt.

  3. Entartete Kunst? Unarische Physik? Jüdische Geschäfte? Haben wir doch alles schon gehabt.
    Übrigens @Helmut Langer:
    In keiner der mir geläufigen Wikipeda Sprachen gibt es einen Eintrag für die ,Golden Bee’

    Einen schönen Sonntag allerseuts!

  4. Der von Selenski und seinen transatlantischen Waffenbrüdern geschürte Russenhass tritt mittlerweile völlig enthemmt zum Vorschein, und das 24×7. Kauft nicht bei Russen! Enteignet die Russen! Verbrennt russische Bücher und Denkmäler! Verbannt russische Sportler und Wissenschaftler! Boykottiert russische Kunst und Konzerte!

    Die westlichen Eliten träumen von der Endlösung der Russenfrage, allen voran die EU-Kommissarin Kallas.

    Ein rassistischer Abschaum hat den Wertewesten gekapert. Er verfolgt nur ein Ziel: Die Entrussifizierung der Erde mit allen Mitteln.

    1. @Prosecco
      Das sieht man mal das unsere Politiker und ihre Medien, die angeblich gegen Hass und Hetze sind, zu den schlimnsten Hasspredigern gehören.

      Er dreht sich hinein ins Hirn, der Hass und der schaltet den Verstand aus.

  5. Man kann nicht ausschließen, dass diese Künstler unter Druck gesetzt wurden. Darauf wäre auch im Kalten Krieg niemand gekommen.
    Russen sollen überhaupt nicht mehr als Menschen wahrgenommen werden, sondern als “Orks”, wie sie schon von den Ukronazis genannt werden. Gegen Orks lässt sich leichter mobilisieren. Das ist der Hintergrund.

  6. Es ist ein ignorantes, kultur- und bildungsfernes Pack, das im Westen die Oberhand gewonnen hat. Die Kriegstreiber ähneln zunehmend selbst dem, als was sie die Russen gern diffamieren möchten: Sauron und die Orks.

  7. Hat der Autor auch solche Mails mit Einschüchterungsversuchen bekommen? Falls ja, wäre es möglich diese zu veröffentlichen?

    Würde mich schon interessieren wie da so der Wortlaut ist, und, als Schweizer, welche Organisationen sich da vor den russophoben US-Karren spannen lassen.

    1. Ja, das hat der Autor bekommen. Und es liegen viele diesbezügliche Emails an andere Kollegen vor. Ich möchte jedoch nicht in einen solchen negativen Diskurs eintreten. Ich bin diese unwürdige Sache positiv angegangen indem ich nach Moskau gereist bin. Ich bin Kommunikationsdesigner – kein Hass-oder Hetze-Designer.

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