Umnachten unterm Flecktarn

Weihnachtsgeschenke
Quelle: Pixabay

Unlängst kam die Forderung auf, zwei Feiertage abzuschaffen um die weitere Aufrüstung zu finanzieren. Unser Autor findet: Streicht doch einfach Weihnachten.

A-a-an Weihnachten liegen alle rum un sagen puh-uh-uh-uh.

Der Abfalleiner geht schon nicht mehr zu.

Die Gabentische werden immer bunter

und am Mittwoch kommt die Müllabfuhr und holt den ganzen Plunder,

und ab jetzt wird wieder in die Hände gespuckt.

Wir steigern das Bruttosozialprodukt,

ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt.

Geier Sturzflug: Bruttosozialprodukt (1982)

In „vormoderner Zeit“ galt die Zeit um die Wintersonnenwende einigen Völkern als Phase der Erneuerung. Frost und Schnee mochten die Böden überzogen haben und eisige Winde an den Häusern rütteln. Kahl die Bäume am Wegesrand stehen, abstrakten Gerippen gleichend. Rau das Land daliegend und verlassen; nur hin und wieder durchstreift von einem Tier oder Menschen. Doch bestand zugleich Hoffnung: Selbst die längste und finsterste Nacht wird einmal vorübergehen und so auch nach dem kältesten Winter die Natur erneut zur Blüte erwachen. Leben wird sich bald wieder regen, obgleich die Welt heuer vergangen scheint.

In Nordeuropa feierte man zu jener Jahreszeit das Julfest. Die Menschen kamen zusammen, entzündeten fröhliche Feuer und feierten ausgelassen die Wiederkehr der Sonne sowie die baldige Wiederauferstehung der Natur. Zugleich versinnbildlichten die Feierlichkeiten nicht bloß den Beginn eines neuen Zyklus – sondern auch einen Moment des Innehaltens und der persönlichen Erneuerung und Läuterung. So räucherte man in einigen Regionen in den Folgenächten das eigene Haus aus um böse Geister zu vertreiben. Anderswo aßen Familien das Fleisch von Gänsen; einem sehr geschätzten Tier, dem man Eigenschaften wie Reinheit und Beharrlichkeit zuschrieb und das als Zugvogel ebenfalls mit Wandlungsprozessen in Verbindung gebracht wurde. In späterer Zeit verdrängte Weihnachten das alte Julfest (oder verschmolz mit ihm, je nach Lesart). Erhalten blieben Merkmale wie Fröhlichkeit, Familiensinn oder Besinnlichkeit und auch die Licht- und Wiedergeburtsaspekte.

Hochfest des Konsums

In der „modernen“ Gegenwart ist davon wenig übrig. Ja, ich weiß – das klingt jetzt nach der vierunddrölfzigsten Weihnachtskritik und womöglich ist sie das auch. Aber besteht denn Anlass von ihr Abstand zu nehmen? Wenn an Halloween, wie Roberto De Lapuente vor ein paar Wochen zurecht schrieb, dem „Nehmen ist seliger denn geben“ gehuldigt wird, so ist Weihnachten schlicht das Hochfest des Konsumjahrs. Erneuert wird an diesem allenfalls der Bestand an modischem Tand und ausgeräuchert bloß der alte Kram vom letzten Jahr, der seit Monaten in irgendwelchen Ecken fröhlich vor sich hin modert. Gänsefleisch wird zwar noch immer verspeist und das durchaus in rauen Mengen – beharrlich ist daran aber nur die Verdrängung der Zustände für Mensch und Tier in den modernen Schlachtfabriken. Wenigstens dreht es sich noch irgendwie um Reinheit. Oder genauer: die Mengen Reinalkohols, die man sich an den Festtagen hinter die Binde kippt. Weihnachten? Eher ein konsumistisches wie alkoholisches Umnachten.

Unter kapitalistischen Vorzeichen ist das allseits beschrieene „Christmas“ schlicht eine so austauschbare wie mit Kaufgeboten aufgeladene Festivität. Geboten, denen sich nur eine Minderheit zu entziehen vermag. Denn obwohl die Leute das Geschenkebesorgen angeblich hassen, ist es unverrückbare Bürgerpflicht. Dafür genügt dieser Tage ein kurzer Blick in Supermärkte und andere Konsumhöllen. Spinnert, wer es da wagt auszuscheren und nichts unter den Baum zu legen (oder auf den auch noch verzichtet). Selbst beschenkt zu werden mögen die Leute nämlich sehr und etwas zartes Grün aus feinster Massenbaumhaltung muss eben auch sein. Weihnachten – ein fetischisiertes Happening.

Eines freilich, welches den braven Kindern der bessergestellten Milieus vermittelt, dass Justin Time und andere Dienstboten ihnen Waren heranschleppen bis der Gabentisch nur so seufzt und ächzt. Und an dem selbst für die bösen Kinder – also die, deren Eltern als faule Hartzer und sonstige Tunichtgute in der Leistungsgesellschaft nicht ihr Soll abgeliefert haben – ein paar Obolus abfallen, welche ihre Augen zum Leuchten bringen. Und sei es bloß durch den Widerschein der blitzenden und funkelnden Smartphones oder sonstigen Gadgets mit denen man die Blagen für ein paar Stunden ruhigstellt.

Hochfest der Heuchelei

Zugleich ist Weihnachten längst zum alljährlichen Höhepunkt elitärer Verlogenheit mutiert – denn Adventszeit heißt Charity-Zeit. Plötzlich entdeckt man die Elenden vor der eigenen Haustüre oder in fernen Gefilden; kann man über Kälte, Einsamkeit und Brutalität der kapitalistischen Moderne nicht länger hinweggehen. Und nimmt sich ihrer scheinbar an – um ja nicht die Systemfrage stellen zu müssen. Geschaffen wie beschworen wird die Illusion einer Gesellschaft, in der es zwar hier und da ein paar dunkle Ecken und den ein oder anderen – sicher selbstverschuldeten – Abgehängten gibt, aber ansonsten jede Menge Wärme, Miteinander und edle Gönner, die bereitwillig ihr wohlerarbeiteten Vermögen zum Wohle aller teilen. Freilich gab es schon vor Jahr(hundert)en Kritik an diesem Zerrbild und der Scheinheiligkeit der Wohltätigkeitsindustrie, die weniger aus Selbstlosigkeit denn profanem Eigennutz agiert. Sei es zum Steuerraub, zur öffentlichen Reinwaschung oder schlicht zwecks Selbstbereicherung. Bereits Friedrich Engels hat in „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ alles Wesentliche über Charity gesagt:

Als ob dem Proletarier damit gedient wäre, daß ihr ihn erst bis aufs Blut aussaugt, um nachher eure selbstgefälligen, pharisäischen Wohltätigkeitskitzel an ihm üben zu können und vor der Welt als gewaltige Wohltäter der Menschheit dazustehen, wenn ihr dem Ausgesogenen den hundertsten Teil dessen wiedergebt, was ihm zukommt! Wohltätigkeit, die den, der sie gibt, noch mehr entmenscht als den, der sie nimmt (…).

Geändert hat sich seither herzlich wenig. Die Ausbeutung der Werktätigen durch die Herrschenden besteht ungehindert fort, auch wenn letztere sich immer größere Mühe geben sie ins Unsichtbare abzudrängen oder als Natürlichkeit darzustellen. Zugleich ist Charity weiterhin ein beliebtes Feigenblatt der Bourgeoisie; ein moderner Ablasshandel mit routinierter Selbstinszenierung. Wobei die Spendenhöhe freilich abhängig bleibt von den Launen der Mäzene.

Begünstigt und ausgeweitet wird der Wohltätigkeitskitzel der Gegenwart durch das Aufkommen des Privatfernsehens bei gleichzeitigem Abbau des sozialen Netzes – der Staat könne eben nicht jede Hilfe geben, wie einst Peer Steinbrück als scheinbare Naturgesetzlichkeit verkündete. Und so reiht sich ab Ende November Wohltätigkeitsgala an Wohltätigkeitsgala und Spendenmarathon an Spendenmarathon, begleitet von Armenspeisungen mit viel Gefühl, Tombolas im Lichterglanz und Herzensbazaren voll feinster Bigotterie. Nach den Feiertagen wird das Bohei zum Glück schrittweise ausgedünnt und nach Silvester – Brot für die Welt! – sind mit dem letzten Böllerschuss dann auch die Charity-Geister bis zum nächsten Advent vertrieben.

Hochfest der Familienstreits

Und sonst? Was zeichnet denn Weihnachten im Privaten groß aus? Familie, Fröhlichkeit, Friede – das war einmal, so dieses Ideal überhaupt je existierte. In der durchindividualisierten Gegenwartsgesellschaft verschwindet die Familie allmählich, sinkt die Zahl der Paarbeziehungen, gerade in den jüngeren Alterskohorten. Die klassische Form der Partnerschaft gilt heute ohnehin vielen als toxisch und überholt. „Freundschaft Plus“ und sonstige Formen des „achtsamen Fremdgehens“ sind angesagt, auch wenn sie letztlich nur Ausdruck von Selbstbezogenheit sind und Signaturen der Neoliberalyse darstellen.

Dort, wo Familien existieren, tun sie es nicht selten als hohles Abbild, als entseeltes Schauprodukt. Man ist „Familie“, da Familie zu sein noch immer Status verspricht – in einer prestigeorientierten Gesellschaft eine wichtige Partizipationsvoraussetzung. So wahrt man nach außen geradezu notgedrungen den holden Schein. Doch an Tagen der sozial erzwungenen Binnenschau – insbesondere dem „Familienfest“ Weihnachten – verdichtet sich gerne mal der Druck. Bis die Fassade einen Riss erhält und zerspringt. Gerade wenn man sich mit Personen in einem Raum zu versammeln hat, die man den Rest des Jahres lieber vergisst und nun lediglich aufgrund gesellschaftlicher Konventionen um sich schart.

Obgleich man mancherorts kalmiert, wird die gefährlichste Zeit des Jahres routinemäßig von einem Anstieg häuslicher Gewalt und sonstiger Auseinandersetzungen begleitet. Übrigens gerade auch gegen Männer, bevor das wieder unter den Tisch fällt. Der familiäre Anspannungspegel steigt jährlich parallel zur aufgesetzten Fröhlichkeit. Dementsprechend wird man in der Adventszeit neben Charity mit jeder Menge Ratgebern zur „Entschleunigung“ und „Konfliktvermeidung“ an Weihnachten bombardiert. Und schon vor Jahren offerierten die offiziösen Ulknudeln vom Bohemian Browser Ballett ihre Tabu-Edition „für die ganze dysfunktionale Familie“.

Oder soll man es streichen?

Und nein – hiermit möchte ich explizit nicht sagen, dass früher mehr Lametta oder alles besser war. Überhaupt nicht. Ich wünsche mir bloß einen ehrlicheren Umgang mit dieser entkernten Festivität. Denn sagen wir’s offen: Umnachten ist wirklich der treffendere Begriff für sie. Ein kollektives Besaufen und Wegdämmern an Scheinwerten, Scheinmoral, Scheinmiteinander und anderen austauschbaren Hüllen. Ein Betäuben der inneren Leere mit hastig zusammenbestellten Wegwerfwaren. Aufgesetzte Fröhlichkeit beim belauernden Miteinander, so der häusliche Friede nicht ohnehin davongeschossen oder ausgesperrt worden ist wie am Handlungsort der Weihnachtsgeschichte.

Zumal auch von weihnachtlicher Erneuerung und Läuterung keine Rede sein kann; zumindest nicht gesellschaftlich. Vielmehr changieren die festtäglichen Politiker-Ansprachen irgendwo zwischen Reihenschließen und Einstimmen auf die regierungsamtlich verordneten Härten der kommenden Zeit. Es herrscht weiterhin soziale Kälte und pfeifen die Winde der Entsicherung. Bis zum Beginn eines neuen Zyklus werden sicher noch viele Stunden der Dunkelheit vergehen. Und ebenso bis man, mit Nietzsche gesprochen, „seinen eignen Morgen, seine eigne Erlösung, seine eigne Morgenröte“ anbrechen sieht.

Wäre es da nicht zweckmäßig Weihnachten einfach zu streichen? Zumal erste Stimmen ohnehin verlangen zwei Feiertage aus dem Kalender zu nehmen – um „Klimaschutz“ und „Verteidigungsfähigkeit“ zu finanzieren? („Klientelpolitik“ und „Kriegsbereitschaft“ wären treffender, lassen sich dem Stimmvolk aber nicht ganz so gut verkaufen.)

Mein bescheidener Vorschlag auch hier: mehr Ehrlichkeit. Deutschland ist ein Land, das statt aus seiner Geschichte zu lernen bloß wieder kräftig an den Sanktions- und Rüstungsschrauben dreht. Ein Land, das statt Diplomatie und wirtschaftliche Kontakten zu pflegen, lieber alle Brücken, Gesprächskanäle und Gaspipelines hinter sich abbricht. Ein solches Land braucht wahrlich kein Fest der Liebe und des Friedens.

Streichen wir also die beiden Weihnachtsfeiertage! Die Bescherung an Heiligabend bleibt – die Konsumpflicht muss schließlich erfüllt werden – aber das rituelle Umnachten kann man doch auch unterm Flecktarn zelebrieren! Nutzen wir die zwei gewonnenen Tage zum militaristischen Subbotnik und zur Wehrertüchtigung mit anschließendem Umtrunk bis zum großen Zapfenstreich! Spucken wir wieder in die Hände, dringen wir in die Granatenfabriken ein und produzieren wir endlich wieder Flurschäden in der halben Republik – Hauptsache wir zeigen dem bösen Iwan wo der Bartel den Most holt! Ganz sicher bekommen wir dafür auch bald eine ganz besondere Bescherung. Und dann danket alle Gott.

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47 Kommentare

  1. Wunderbarer Text, der in diese neuen (anti-russischen und usa-hörigen) Kriegszeiten passt – Leider habe ich es vergessen, aber vor Jahren, als Jungspund, las ich mal einen ähnlich guten Text über die Heuchelei von Weihnachten („Umnachten“ – toller Begriff, danke dafür) zu Zeiten des furchtbaren, massemörderischen 1. Weltkrieges…..Vielleicht findet den jemand anders hier noch wieder im Netz.

    Übrigens, ich als (zugegeben altermilde) gewordener Atheist sehe die Sache mit Weihnachten durchaus sportlich denn ich lebe auf dem flachen Land, und da scheint Weihnachten – ebenso wie andere Dinge, die der Autor hier als längst vergangen behauptet, z.B. intakte Familien statt woke Lebensgefährten – durchaus noch „in“ zu sein, im alten Sinne.

    Ich feiere Weihnachten übrigens auch nicht, aber hüte mich davor es anderen verbieten zu wollen, oder gar, wenn auch nur satirisch, die Feiertage, abzuschaffen, dann sollte Mensch auch Silvester/Neujahr abschaffen – längst vergessen, aber nur kurz zur Erinnerung, da ich das letztes Jahr selber (staunend) herausfand – auch den heiligen Silvester soll es gegeben haben, und auf diesen fällt eben der 31.12. jeden Jahres…..Fazit, wenn man was christliches – 2 Feiertage – abschaffen will, da bietet sich auch die Jahreswende, und der jeweilige folgende 01.01. jeden Jahres an….;-)

    Was die religiösen Symbole um Weihnachten angeht, da habe ich gestern einen schönen Text bei einer humanistischen Plattform gefunden, der sich mit der heidischen Herkunft des „Weihnachtsbaumes“ befasst, und warum der Streit über das Verbot eines solchen ein unsinniger Streit ist über den religionskritische bzw. säkulare Menschen nur lachen können:

    „[…]Weil eine Kita mal „ohne“ feiern will: Shitstorm um den Weihnachtsbaum[…]“

    https://hpd.de/artikel/shitstorm-um-den-weihnachtsbaum-21837

    Übrigens, ich teile nicht alle Ansichten, die beim Humanistischen Pressedienst vertreten werden, da die auch durchaus „umstrittene“ Positionen verbreiten, aber hier bin ich mit denen konform 😉

    „[….] Mit oder ohne: Fröhliche gottlose Weihnachten![…]“

    Dem schließe ich mich an 😉

    Säkularer Gruß
    Bernie

    PS: Als Weihnachtslektüre empfehle ich allen hier – die es wollen – das Buch von Karlheinz Deschner mit dem Titel „Der gefälschte Glaube“ – alles was Christen verbreiten, insbesonders die Symbolik, und manche Rituale, sind von vor-christlichen Religionen übernommen worden, und man staune sogar die „Heilige Jungfrau“ mit einem Sohn gab es schon in außerchristlichen Religionen, wie z.B. einem alt-ägyptischen, und auch einem persischen, Kult …. alles bei Deschner nachzulesen, und bis dato (nie überzeugend) widersprochen…..mein Fazit: Das Christentum ist ebenso, wie die Jesus-Geschichte, eine Fälschung – sorry, liebe Gläubige, aber bei Glauben hört bei mir der Verstand auf – das gilt auch für sogenannte weltlich-neuzeitliche Religionen bzw. Religionsersatz, aber das ist ein anderes Thema, auf das hier hier nur kurz anspielen will – ….auch wegen der „Klimakleber“….. 😉

    1. @ Bernie

      Danke. Freut mich, dass Ihnen mein heutiger Beitrag zugesagt hat.

      Den Text zum Ersten Weltkrieg habe ich jetzt auch nicht gefunden, aber dafür zwei andere sachdienliche Hinweise. Einmal zu „Weihnachten als Propagandawaffe“ – ein exakt sechzehn Jahre alter SPIEGEL-Artikel. Und dann „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ von Böll.

      Im Übrigen – verbieten oder abschaffen will ich Weihnachten ja explizit nicht. Und auch nicht vorschreiben, was die Leute draus machen. Mir ging es bloß um das Aufzeigen der kapitalistischen Vereinnahmung und Umformung des Fests sowie die Beschreibung gesellschaftlicher Regression, welche beim heutigen „Umnachten“ doch vielerorts deutlich zutage tritt. Womit ich zugleich auch nicht gesagt haben will, dass dies überall und gleichermaßen der Fall ist – ich schrieb u.a. bewusst von einem „allmählichen Verschwinden“.

      Und ansonsten geht mir der bellizistische Furor dieser Tage einfach noch mehr auf den Zeiger als sonst – bloß mehr Waffen, Waffen, Waffen. Und dann aber immer: „Besinnlichkeit für uns“. Sehr schön zu sehen im Kiesewetter-Interview vor ein paar Tagen. 20 Minuten Kriegsgeilheit und dann „allen ein schönes Fest“.

  2. Wenn die Kinder/Enkel nicht wären, müsste Weihnachten dieses Jahr sehr wohl ganz ausfallen. In der Geburtsgegend von Jesus herrscht Barbarei, und das wird von unserer Regierung unterstützt. Welcher Gott hat den bis zu 10000 getöteten Kindern dort geholfen? Man wird, um des lieben Friedens Willen, beim Festschmaus darüber schweigen. Nur abschaffen, auf was sich Kinder das ganze Jahr freuen, ist auch der falsche Weg. Im Gegenteil, man muss, nicht unbedingt unterm Tannenbaum, dafür sorgen, dass Weihnachten wieder ein Frest der Freude und des Friedens wird. Der Wertewesten und seine Medien sind dazu derzeit nicht imstande, es braucht vermutlich erst mal einen richtigen Absturz. Denjenigen Benefizmachern, die zwischen wertem und unwertem Leben unterscheiden, ist das Handwerk zu legen, diese Sendungen gehören boykottiert. Und die Faschismus und Apartheid verschweigenden Nachrichten ebenfalls.

  3. Um die Stimmung wieder etwas zu heben, eine besinnliche Einstimmung:

    When the snow falls wunderbar,
    and the kinder happy are,
    When the glatteis on the street,
    And we all a Glühwein need,
    Then you know, es ist so weit:
    She is here, the weihnachtszeit.

    Every Parkhaus is besetzt,
    Weil die people fahren jetzt,…
    All to merkur, mediamarkt,
    Kriegen nearly herzinfarkt,
    Shopping hirnverbrannte things,
    And the Christmas glocke rings.

    Mother in the kitchen bakes,
    Schoko-, nuss- and mandelkeks,
    Daddy in the nebenraum,
    Schmücks a riesen weihnachtsbaum,
    He is hanging on the balls,
    when he from the leiter falls.

    Finally the kinderlein,
    To the zimmer kommen rein,
    And it sings the family,
    Schauerlich: „Oh Christmastree“,
    And a jeder in the house,
    Is packing the geschenke aus.

    Mama finds under the tanne,
    A super neue Teflon-Pfanne,
    Papa gets schlips and socken,
    Every does frohlocken,
    President speaks in TV,
    All around is harmonie,
    Bis mother in the kitchen runs:
    In Ofen burns the Weihnachtsgans.

    And so comes the Feuerwehr,
    With Tatü Tata daher,
    And they bring a long, long schlauch,
    And a long, long leiter auch,
    And they schreien: „Wasser Marsch!“,
    CHRISTMAS NOW IS IN THE A…!🫣

    Schöne Feiertage.🕯️

      1. Danke für den schönen Text. übrigens das Lied „(….)Leise rieselt der Schnee[…]“ muss, zumindest in Südwest-Deutschland, umgenannt werden in „[…]still prasselt der Regen[…]“…. *grins* 😉

        Bei „[….]Oh Tannenbaum….[….]“ sollte es wohl eher „[…]Oh Palmenbaum….[…]“ heißen sollte es mit dem „Klimawandel“ so weitergehen *doppelgrins* 😉

        Ebenfalls schöne Feiertage
        Bernie

        1. Gerne 😊.
          Da Sie mir den „menschengemachten Klimawandel“ als Präsent unter den Baum/die Palme legten, kann natürlich Dickens‘ Weihnachtsgeschichte nicht unerwähnt bleiben, die allerdings ein anderes Ende als das bekannte nahm:

          Bis zum Ereignis, dass Scrooge den größten Truthahn für Klein-Tim und Familie kaufte, stimmt alles. *
          ABER mit Erwerb des Federviehs sicherte er sich gleichzeitig 51% Anteile an der Metzgerei, infolge dessen er die Erzeugerpreise drückte und gleichzeitig die Verkaufspreise erhöhte; zum Vorteil Weniger. Die Bauern mussten Darlehen bei Scrooge aufnehmen, die sie selbstverständlich nicht bedienen konnten und Haus, Hof, Land an Scrooge verloren.
          Um die Schulden abzuarbeiten, durften sie für Logis in einem Schuppen frieren und in seinen Fabriken arbeiten. Und da Scrooge zwar alt, aber privatversichert und noch potent war, zeugte er viele kleine Scrooges mit Daddys Geschäftssinn, die sich über die gesaaaamte Welt verteilten.

          Und der rührige Buchhalter Bob Cratchit? Der gründete eine Beratungsfirma und expandierte.
          Nur gut, dass Dickens dies nicht mehr erlebte!😉

          * Das Auftauchen der ‚Geister der Weihnacht‘ ist vermutlich übermäßigem Konsum von Suchtmitteln zuzuschreiben.😁

    1. @ cui bono

      Sehr schönes Liedchen. 😀

      Ich habe leider bloß die wortwörtliche Schwizerdütsch-Version von „Last Christmas“ im Angebot. Falls noch jemand einen Ohrwurm braucht…

      1. Bis heute habe ich es geschafft, den Text von ‚Last Christmas ‚ konsequent auszublenden. Daher bitte schon gar nicht auf Schwizerdütsch!😯
        Aber ich oute mich auch hier. Ich liebe dieses Lied; macht spontan (wehmütige) Weihnachtsstimmung.🫠

        Und zu guter Letzt für Romantiker, Nostalgiker und von der WeihnachtsMagie Beseelte, ein wenig Pipi für die Augen: 😉

        Weihnacht‘ wie es früher war

        Ich wünsche dir in diesem Jahr, mal Weihnacht‘ wie es früher war.
        Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein Schenken ohne Herz und Sinn.
        Ich wünsch‘ dir eine stille Nacht, frostklirrend und mit weißer Pracht.
        Ich wünsche dir ein kleines Stück, von warmer Menschlichkeit zurück.
        Ich wünsche dir in diesem Jahr, ’ne Weihnacht‘ wie als Kind sie war.
        Es war einmal, schon lang ist’s her, da war so wenig so viel mehr. 🥹

  4. Ein Weihnachtsgedicht von Erich Kästner – als längst vergangenen Zeiten, die aber dank Ampel-Regierung bald wieder normal erscheinen:

    https://www.tagesspiegel.de/kultur/weihnachtsgedicht-morgen-kinder-wirds-nichts-geben-von-erich-kastner-8851384.html

    ….das ist zwar nicht das von mir oben erwähnte Gedicht, dass sich sehr kritisch mit dem 1. Weltkrieg und Weihnachten auseinandersetzt, aber es passt dennoch gut auf 2023/24,,,,leider muss man sagen….

    Traurige Grüße
    Bernie

    PS: Das Gedicht, dass ich suche stammt übrigens auch aus dem Web, aber ich erinnere mich daran es früher – als ich viel viel jünger war – mal im Netz gefunden zu haben – es kann sein, dass es auch von einem Dichter stammt – vielleicht wird ja da jemand fündig. Tucholsky? Brecht? Oder ein anderer Autor, und Dichter, vielleicht aus der Weimarer Republik?

  5. Dieser Tage hörte ich im Radio von einer Umfrage (nicht repräsentativ), die Radioreporter in Hamburgs Innenstadt durchführten. Sie haben die Passanten gefragt, ob diese denn wüssten, was mit dem Weihnachtsfest eigentlich gefeiert werde.

    Die Antworten fielen wohl teilweise recht erschütternd aus. Ein paar waren im O-Ton zu hören.

    Nee, weiß ich nicht“ war da noch einigermaßen harmlos. Einer meinte sinngemäß, das hätte irgendwas mit einem Kind zu tun, das drei Könige in einem Stall vorbeigebracht hätten. Oder so ähnlich.

    Die schönste Antwort war die: „Weiß ich nich‘ ich bin nich‘ aus Hamburg“.

    Das deckt sich ja auf das Schönste mit dem Tenor des Artikels von Cygnus Ruber. Hauptsache, alle wissen, dass sie gaanz viel einzukaufen und zu verschenken haben.

    Allerdings klagt der Einzelhandel, das Weihnachtsgeschäft bliebe dieses Jahr hinter den Erwartungen zurück.
    Da stellt sich wie immer die Frage, ob es an den Erwartungen liegt oder am Konsumverhalten der Verbraucher. Oder an den neu hinzugekommenen Konsumerzwingungsveranstaltungen (Halloween, Black Friday, Black Week). Oder an den enger geschnallten Gürteln, die man uns zugunsten der Wehrhaftigkeit und Freiheitsverteidigungsbereitschaft auferlegt.

    Dem Vorschlag, die gesetzlichen Feiertage namens 1. und 2. Weihnachtstag zu streichen, schließe ich mich gerne an. Privat habe ich die längst gestrichen.

    1. Vielleicht liegt es auch daran, dass es nervt? Was ich meine? Das Feiertags-Marketing, dass, kaum ist der Osterhase 🗿🐰isfort, in allen Discountern in .de, der Weihnachtsverkauf startet 😉👎

      Ende Sommer – oder sogar oft.schon viel früher, siehe oben – fängt beim Alltagseinkauf schon Weihnachten an – die Frage ist nur ob das schon bei der Statistik einfließt über die Weihnachtseinkäufe 🤔🧠

      Gruß Bernie

      PS: Bei ruthe de findet ihr sehr lustige Satire zum Thema 🌲🌲🤪🤣🤣👍👍

      1. @ Bernie

        Genau, das ist es: es nervt. Selbst in den Sahel werden Tannenbäume und winterliche Deko verschifft, wie ich unlängst in einem Beitrag von France 24 sah. Ich hoffe, dass dort bei 30 Grad im Schatten nicht auch noch irgendwelche armen Seelen als Weihnachtsmänner durch die Gegend stapfen müssen. Naja, wenigstens kommt nächsten Mittwoch die Müllabfuhr und holt den ganzen Plunder…

    2. @ umbhaki

      Sehr passend diese Umfrage. Erinnert mich an eine, welche Anfang März 2022 gemacht wurde und in der die Fragesteller Passanten baten die Ukraine auf einer Landkarte einzuzeichnen. Ergebnis: nicht nur US-Amerikaner sind in Geografie schlecht aufgestellt. Aber Hauptsache eine „Flugverbotszone“ gefordert! Andererseits kommt das Nichtwissen über Weihnachten, Ukraine, Grundrechenarten oder sonstiges ja nicht von ungefähr – Stichwort „PISA“. Und ist wohl auch so gewollt.

      Ansonsten: Mir persönlich ist es wumpe, ob Leute Weihnachten, Halloween, Ostern oder aus was auch immer feiern. Oder ob sie es nicht tun. Nur die Kommodifizierung und Fetischisierung geht mir gewaltig auf den Zeiger, genauso wie die Heuchelei.

    3. @ Bernie

      Genau, das ist es: es nervt. Selbst in den Sahel werden Tannenbäume und winterliche Deko verschifft, wie ich unlängst in einem Beitrag von France 24 sah. Ich hoffe, dass dort bei 30 Grad im Schatten nicht auch noch irgendwelche armen Seelen als Weihnachtsmänner durch die Gegend stapfen müssen. Naja, wenigstens kommt nächsten Mittwoch die Müllabfuhr und holt den ganzen Plunder…

  6. Wie soll denn durch die Abschaffung von Feiertagen die Aufrüstung finanziert werden? Das würde ja voraussetzen, daß die Unternehmen die an diesen Tagen zusätzlich erarbeiteten Werte in Form einer Sondersteuer an den Staat abführen würden? Und schon daran würde es scheitern.

    Und zur alljährlichen Seuche der Charitytis ist eigentlich alles gesagt. Von Pestalozzi (genussvoll zitiert von dem Kabarettisten Georg Schramm):

    „Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechtes im Mistloch der Gnade“

    1. Wie soll denn durch die Abschaffung von Feiertagen die Aufrüstung finanziert werden?

      Fragen Sie das am besten Guntram Wolff. Der hat diesen Nonsens in den Raum geworfen.

      Sein „Argument“:

      Volkswirtschaftlich würden zwei zusätzliche Arbeitstage das Arbeitsangebot um fast ein Prozent erhöhen, was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und der immer noch recht hohen Inflation große positive Effekte auf die wirtschaftliche Aktivität haben dürfte und die Inflation senken könnte.

      Und führt als Beleg die Streichung des Buß- und Bettages an.

      1. Das Beispiel ist dafür aber komplett untauglich.
        Der Busenbettag wurde abgeschafft, um den „Arbeitgebern“ die Einführung der Pflegeversicherung als „paritätisch“ finanziert abzukaufen. Also mit „Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil“, wie bei der Renten- und Krankenversicherung.

        Hier war also eine Kompensation direkt bei den Unternehmern vorhanden. Nicht so bei Rüstungsausgaben durch den Staat. Und wenn die Menschen mehr arbeiten müssen, könnten sogar eher Entlassungen bzw. Nichteinstellungen die Folge sein.

  7. Wie wäre es mit, führen wir die ganzen Feiertage von vor der Reformation wieder ein und sparen uns den Wehretat.
    Findet bestimmt mehr Anklang. 🙂

  8. Wer daran glaubt, kann auch ohne den geistigen Dünnschiss, Weihnachten verbringen ohne ins Kaos,Konsum,oder anderen fetischen zu verrotten.
    Wenn Weihnachten aufgegeben werden soll, warum nicht gleich alle anderen religiösen Feiertage? Denn alle sind Umsatzbringer im Milliardenbereich. Oder meint der Verfasser eigentlich, den kapitalistischen Weg zu oppornieren?
    Nichts von dem wird stattfinden, denn der Kapitalismus hat sich entschieden, sich selbst zu fröhnen und tut das in aller Gelassenheit und wenn nicht schneeweiß dann eben in anderen Klimas.
    Menschen sind ein Konstrukt der Manipulation und können nur in entsprechenden Generationen, umgeformt werden. So man bereit ist…

    1. @ PRO1

      Meine Abschaffungs-Forderung war bloß blanker Zynismus. Mir ging die Doppelmoral letztens einfach wieder besonders auf den Zeiger. Und als ich dann im Handelsblatt diese Forderung las, zwei Tage für die Wehrertüchtigung abzuschaffen, dachte ich mir: „Okay, dann schafft’s doch Weihnachten ab und spart’s euch die alljährliche Heuchelei.“

      Was den umformenden Wandel betrifft – ja, da haben Sie wohl recht. Nicht umsonst sprach beispielsweise Augustin Souchy von einem „Fernziel der gewaltlosen Ordnung anstelle der organisierten Gewalt“. Und sagte über die Dauer des entsprechenden Prozesses: „Früher dachte ich in Zeiträumen von zehn Jahren, heute in Jahrhunderten.“ (Nur als Beispiel – ich will weder Sie noch sonst jemanden zum Anarchismus bekehren)

      1. Natürlich habe ich ihren Artikel entsprechend aufgefasst, meine Kritik ist eine allgemeine, denn in vielen anderen Teilen der Welt, werden „ähnliche“ Diskussionen geführt und das bei 10-12 Ferientagen ohne amtliche Feiertage!
        Was die Gewaltlose oder mit Gewalt Veränderung angeht ,hat die Neuzeit E-Bikers erzeugt mit freundlichem Korealook, entgegen den alten Benzin Bikers mit grimmigen muffichen Allragsanblick (Kutte, Leder, ungepflegt)…

  9. Weihnachtskritik ist so gähnend langweilig, wie die Predigten in der Kirche am 24.12. Unter den Kommentatoren dann wieder der Gesamtdeutsche Widerstand, welcher am besagten Datum entweder Allein zu Haus spielt oder darauf wartet, dass sich Demonstrationszüge gegen das Establishment formieren. Das Potenzial derer, die wiedermal genau wissen, was für alle gut ist, scheint ausgewogen in alle Richtungen verteilt zu sein.

    Was die Abschaffung von religiösen Feiertagen betrifft: lasst die Feiertage, schafft die Macht der Religion ab.

    1. @ Arndt Noa

      Der Text war aber nicht als spezifische Weihnachtskritik gedacht gewesen, sonst hätte ich einen religionswissenschaftlichen Essay angefertigt. Sondern als Kritik von Konsum, Charity und Zeitgeist, in Fortsetzung von Roberto De Lapuentes Halloween-Kritik.

      Macht der Religion brechen – schön gut. Ich finde: Lasst die Leute glauben und feiern, was sie wollen. Aber eine Kritik kapitalistischer Signaturen (wie Konsumismus und Wohltätigkeitskitzel) ist zu jeder Jahreszeit angebracht. Und ein paar Pfeile gegen die Wehrertüchtigungsforderungen allerorten doch auch. Mit „wiedermal genau wissen“ oder Besserwisserei hat das wenig zu tun,

      Abgesehen davon gibt es neben dem schwindenden Opiat der Religion sicher genug harte Drogen wie Medien, Konsum, GAFA und sonstige Konzerne, auf die man sich mal konzentrieren müsste. Das mag sein.

    2. @ Arndt Noa

      Der Text war aber nicht als spezifische Weihnachtskritik gedacht gewesen, sonst hätte ich einen religionswissenschaftlichen Essay angefertigt. Sondern als Kritik von Konsum, Charity und Zeitgeist, in Fortsetzung von Roberto De Lapuentes Halloween-Kritik.

      Macht der Religion brechen – schön und gut. Ich finde: Lasst die Leute glauben und feiern, was sie wollen. Aber eine Kritik kapitalistischer Signaturen (wie Konsumismus und Wohltätigkeitskitzel) ist doch zu jeder Jahreszeit angebracht. Und ein paar zynische Worte angesichts der Wehrertüchtigungsforderungen allerorten sicher auch.

      Abgesehen davon gibt es neben dem schwindenden Opiat der Religion noch härtere Drogen wie Medien, Konsum, GAFA und sonstige Konzerne, die ein Würdigung verdient hätten.

      1. Mag sein dass Konsumkritik etc.(nicht nur an Weihnachten) angebracht ist, aber es ermüdet, dass dies jedes Jahr zur gleichen Zeit dahergesalbadert wird. Auch wenn’s im nächsten Jahr „mit dem selben Fleiße an die gleiche Scheiße“ weitergehen wird, ist man doch geneigt, mit dem „Jahresendfest“ und Silvester Hoffnung auf bessere Zeiten zu verbinden. Nach Corona und Ukrainekrieg und Regierungen, welche weltweit an den Menschen vorbeiregieren, ist meine Wenigkeit etwas erschöpft….auch was die ewig nichts bewirkenden Kritiken betrifft. Trotzalledem – Frohe Feiertage an alle.

    3. „Schafft die Macht der Religionen ab“.
      Schön, aber wie soll man ein ‚Manifest‘ aus zweitausendundeinernacht abschaffen?
      Das wird in dieser manipulierten Welt niemals geschehen!
      Re-ligion ist aufgebaut aus anderen damaligen Mechanismen und benötigt den Zauber der Blendung.
      Deshalb bleibe ich beim „verlogenen“ Christentum.

      1. „Re-ligion ist aufgebaut aus anderen damaligen Mechanismen und benötigt den Zauber der Blendung“ – ich würde es anders formulieren: „…benötigt den Zauber der Verblödung.“
        Wer interger ist, versteht die Botschaft Jesu auch ohne den göttlichen Firlefanz als Lösung menschlicher Konflikte und als Angebot des Zusammenlebens. Wer dies eben nicht ist, braucht wahrscheinlich den erhobenen Zeigefinger des Religiösen, um sich einigermaßen an zwischenmenschliche Regeln zu halten. Und gerade bei den Letztergenannten ist der Anteil an Heuchelei und Falschauslegung überproportional hoch. Bestes Beispiel dafür sind, meiner Meinung nach, die christlichen Gebete auf beiden Seiten der ukrainisch-russischen Front. Und im christlichen Deutschland schwadroniert der Bundespräsident auf dem Kirchentag über seine Akzeptanz vom Einsatz von Streumunition, während Friedensbewegte als Lumpenpazifisten bezeichnet werden. Tut mir leid, beim Anblick des Kreuzes bekomme ich nur noch einen Würgreiz.
        (kleine Anmerkung: KEINE andere Religion ist da besser)

  10. Vielen Dank, lieber Altlandrebell, für die vielen klugen und aufrichtigen Sichtweisen.
    Und im Grunde fungierst du dadurch auch als „Stern von Bethlehem“, welcher symbolisch auf auf den Rebellen und Ketzer Jesus von Nazareth verweist.
    Denn würde dieser verstanden werden – und anscheinend haben es viele Divisionen von Intellektuellen nicht nur jahrhundertelang, sondern schon weit über ein Jahrtausend geschafft, ihn nicht zu begreifen – würde mit einem Ruck viel Freiraum für ein emanzipierteres Leben und entsprechende gesellschaftliche Gestaltungskraft erwachsen und entwachsen.
    Denn schon dieser Jesus störte sich an der philisternden Charity seiner Berufskollegen, der Pharisäer.
    Anstatt das überlieferte Wort zu begreifen und dem Nächsten wirklich und aus ganzem Herzen zu helfen, geschehen die guten Werke dieser Pharisäer nur aus Kalkül und fungieren als Nabelschau ihrer Reinheit vor Gott: der treuen und buchstabengerechten Einhaltung der Gebote, der völligen Unterwerfung und die Gebote.
    Man kann sich aber nur etwas unterwerfen, was einem fremd ist.
    Oder unterwirft sich jemand seiner innersten und tiefsten Überzeugung?
    Damit hat Jesus den Pharisäern vorgeworfen, dass sie die Botschaft in ihrem Herzen nicht verinnerlicht haben und somit auch nicht aus Überzeugung handeln können. Ihr Handeln ist von Angst und Kalkül geprägt. Denn niemand unterwirft sich jemandem, den er für das edelste und liebevollste Wesen hält.
    Somit ist der Gott dieser Pharisäer und Philister vor allem eins: mächtig, Herrschaft beanspruchend und Unterwerfung fordernd.
    Wie sich das mit dem „fürchte dich nicht“ verträgt, haben die intellektuellen Oberbanausen weder des Hohen Rates, noch des Vatikans bisher anscheinend verstanden.

    Jesus, dieser jüdische Rebell, vermutlich Analphabet und mit einer Vita und Laufbahn, welche die Ferne von Bildungseinrichtungen eindrucksvoll belegen dürfte, hatte dagegen ein waches und noch unverschüttetes Herz, welches die überlieferten Worte noch in ihrer ursprünglichen Klarheit und Reinheit verstand, ohne im Kleingedruckten nach der Bedienungsanleitung und dem Interpretationsraum nachschauen zu müssen.
    Er fühlte, dass diese Botschaft der Liebe und radikalen Solidarität völlig synchron mit seiner innersten und tiefsten Überzeugung war. Deshalb appellierte er immer wieder an die Reinheit des Herzens, an die Zentral-Motivation seiner Mitmenschen, und stellte damit implizit die Frage, ob sie nicht ebenso fühlen und denken wie er.
    Für ihn ist also der Beweggrund das zentrale Motiv für den richtigen Glauben gewesen, mit dem sich bewusst sogar höchste Gebote wie das Sabbat-Gebot übertreten ließen, überzeugt davon, dennoch den Willen Gottes, des Vaters Aller und von Allem, zu tun und gemäß der eigenen Überzeugung zu handeln.
    Die Bergpredigt, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter und die Tempelreinigung sind eindeutige Belege dafür, dass es diesem Rebellen und Ketzer darum gegangen ist, die Maßstäbe des Himmelreichs hier und jetzt auf dieser Welt zu verwirklichen und nicht auf den St.-Nimmerleinstag im Jenseits zu verschieben, wie die „gloria in excelsis deo“-Fraktion in strammer Bündnistreue mit der von Jesus angeprangerten Pharisäer-Logik lehrt.

    Der Prototyp der bürgerlichen Welt, der homo oeconomicus, kennt diesen Antrieb des Herzens nicht oder verkennt und verwirft ihn.
    Für ihn gibt es nur dann aktive Handlungsbereitschaft, wenn er einen Nutzen für ihn sieht, für den sich der Aufwand lohnt, weil der vermutete Ertrag höher ist.
    Altruismus ist für ihn Dummheit und blanker Hohn, sofern dieser nicht mehr unter Charity firmiert.

    Deshalb ist die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Solidarität und Liebe auf dieser Welt für mich der einzige Lackmustest dafür, ob es einen Gott gibt oder nicht gibt. Denn diese Sehnsucht und nur diese kann die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott darstellen.
    Und darum symbolisiert sich diese Sehnsucht im Stern von Bethlehem.

    Und, lieber Altlandrebell, du bist für mich ein solches Leuchtfeuer, gegenüber dem alle vermeintlichen Geschenke verblassen.
    Danke dafür!

    1. @ Luck

      Ich freue mich, dass Sie hier als einer von sehr wenigen, vielleicht sogar als Einziger (ich habe nicht alle Kommentare gelesen) auf die religiöse Dimension zu sprechen kommen.
      Und das mit guten Worten. Danke!

      Ja, das mit den Pharisäern, das ist wohl ein zeitloses Problem. Heute heißen sie anders, aber immer gibt es welche – in den Kirche wie auch außerhalb. Diese Buchstabengläubigkeit und Selbstgerechtigkeit.

      Übrigens spielt das Wort „Himmelreich“ in Jesu Predigten eine ganz besondere Rolle. Das wird oft übersehen. Es kommt auch oft vor und eigentlich immer mit der Anmerkung, dass es eigentlich nah ist und erreichbar für den einzelnen.

      Zwei Ergänzungen möchte ich aber doch noch anmerken.
      Jesus zitiert in den Evangelien oft aus den heiligen Schriften seines Volkes (Thora, Psalmen, Propheten), sodass man wohl schon von seiner Lesebefähigung ausgehen muss. Hinzu kommt jene Erzählung über seine Predigt in Nazareth, wo er der Gemeinde aus dem Buch Jesaja vorliest Luk 4,16-19).

      Inwieweit Jesus innerhalb der Welt etwas bewirken wollte, wie Sie es andeuten oder ob er „nur“ innerhalb von einzelnen Menschen eine Veränderung anstrebte, ist ja eine schwierige Frage. Mit seinen Worten „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ (Mat 22,21) und insbesondere mit „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36) gibt es ziemlich starke Hinweise darauf, dass es ihm nicht um die Veränderung der äußeren Welt ging – zumindest nicht in einem politischen Sinne.
      Oder aber – Synthese – , dass er eine Veränderung der äußeren Welt nur dadurch für möglich hielt, dass zuvor die Einzelnen gereift und gottnah geworden sind. Dann würden sie als „Salz der Erde“ (Mt 5,13) in der Menschenwelt etwas bewirken können.

      Verwundert bin ich über diesen Satz:
      „Deshalb ist die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Solidarität und Liebe auf dieser Welt für mich der einzige Lackmustest dafür, ob es einen Gott gibt oder nicht gibt.“
      Der „einzige Lackmustest“ ?
      Nichts gegen diese guten Einschaften, aber wieso machen Sie die Frage der Gottesexistenz daran fest, dass wir kleinen Menschen diese Werte pflegen?

      Das würde ja in letzter Konsequenz bedeuten, dass in einer Welt, wo die Menschen es nicht nicht schaffen, diese Werte zu realisieren, Gott nicht existiert.
      Gab es nicht mal jemanden, der sinngemäß sagte, dass es in einer Welt, in der Auschwitz und Hiroshima möglich seien, keinen Gott geben könne?!

      Aber halt – das bedeutet ja, dass Gott damit zu einem menschlichen Produkt wird, dass seine Existenz von unserem Wirken abhängt
      Sie können sich denken, dass da die allermeisten gottgläubigen Menschen nicht mitgehen werden. Vielleicht liegt der Irrtum darin, Gott ausschließlich als den „lieben“ Gott zu sehen. Das haben uns die Kirchen in neuerer Zeit so erzählt. Im Alten Testament gibt es diese Sichtweise noch nicht, und auch die Gottesvorstellungen anderer Kulturen waren oder sind nicht allein auf dieses Attribut „liebe“ fixiert.
      In dem tiefsinnigen Roman „Jugend ohne Gott“ von Ödön v. Horvath (1938) findet sich sogar der Satz „Gott ist das Schrecklichste auf der Welt“, und zwar nicht in einem atheistischen Sinne. Ein schockierender Satz. Ein Satz von jemandem, der erkannt hat, dass Gott IST, dass man ihm nicht entkommen kann, dass der Mensch klein ist und klein bleibt, dass Hybris Unsinn ist, dass wir im „Netz“ sind. Gott ist AUCH lieb.

      Aber vielleicht haben Sie sich auch nur missverständlich ausgedrückt oder ich habe sie falsch interpretiert?

      1. @Wolfgang Wirth:

        „Deus caritas est.“
        Damit ist in meinen Augen Gott oder das göttliche Prinzip vollständig beschrieben.
        Ob er mächtig oder allmächtig ist, sollte im Glanz und Zauber der Liebe völlig belanglos sein.
        Und ebenso, ob es ihn überhaupt gibt.

        Das, was ich versuche zu beschreiben, kann man sowohl vom Bibelzitat
        „Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild“,
        als auch von Feuerbach
        „der Mensch erschuf Gott nach seinem Ebenbild“
        widerspruchsfrei herleiten.

        Jesus war ziemlich sicher Analphabet.
        Aber was er gehört hat, hat er auch verstanden. Vor allem mit seinem Herzen.
        Gerade deshalb, weil sein Geist nicht verbildet, mit falschen Definitionen vorbelastet war, konnte sich sein reines Herz entfalten.

        Cicero beschreibt in Anspielung auf die griechische Philosophie und Mythologie, dass der Mensch Opfer bringt, um Götter zu besänftigen.
        Aus Kalkül also und zum eigenen Vorteil.
        Nicht meine Welt.
        Ich bin kein Schleimscheisser.
        Ich unterwerfe mich keiner Welt.
        Ich unterwerfe aber auch niemandem.
        Ein reiches Leben bedeutet für mich, dass ich mich um meinen Nächsten mehr kümmere als um mich selbst. Das Wohl des Nächsten ist für mich der zentrale Antrieb, das allergrößte Wollen.
        Um mich brauche ich mich eigentlich nicht zu kümmern. Mir geht es tief in meinem Herzen immer gut. Da bin ich durch mein Wollen vollständig glücklich oder erlöst, wie es in der Bibel heißt.

        Und „das Wort, der Logos, ist Fleisch geworden“ bedeutet nichts anderes, dass sich Liebe entweder in den Dimensionen von Raum und Zeit mit allen Restriktionen entfaltet oder es Liebe nicht in entfalteter und aktiver Form gibt.
        Wut und Zorn darüber, weil jemand Privilegien beansprucht, ist ein Zeichen von Liebe und nicht von Hass.
        Die größte Form von Gerechtigkeit ist Liebe.

        Paulus war der einzige mir bekannte Nichtanalphabet der Jünger Christi.
        Das war er aber auch nur dank seiner theologischen Ausbildung, welche wiederum Hemmschuh zum wirklichen und vollständigen Begreifen von Jesus Botschaft war.
        Aber von ihm stammt ein Hammersatz:
        Einer trage des Anderen Last – das ist das Gesetz.

        Dieser Satz stimmt vollständig mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter bzw. mit der Bergpredigt überein.

        Wenn es einen Zentralapostel, den eigentlichen Jünger Jesus gibt, dann war das die Exprostituierte Maria Magdalena. Der Hasenfuß Petrus, den nur Frontferne als Fels bezeichnen würden, war es sicher nicht.

        Pontius Pilatus, der römische Statthalter und wohl in Eintracht mit der römischen Kultur- und Götterwelt und somit Polytheist, wird von Paulus die Frage an Jesus in den Mund gelegt, ob er der Sohn Gottes sei.
        Wie abwegig eine solche Frage ist, bei dem jeder Forensiker nur den Kopf schütteln kann, weil er jeder Logik entbehrt, kam aber anscheinend bisher nur mir in den Sinn. Zumindest habe ich von anderer Seite nichts gelesen.
        Aber ich lese auch nur wehr wenig, wenngleich seit etwa 2 Jahren wesentlich mehr als zuvor. Dafür muss ich mir aber die Zeit „dieben“, welche ich nicht für die konkrete und direkte Unterstützung für meine Mitmenschen verwenden kann.
        Gestern habe ich bei Sturm und Regen etliche Dachrinnen und Dächer gesäubert. Von dieser Agenda habe ich aber erst während des Frühstücks durch Anruf und Zuruf erfahren.
        Dabei lästere ich Gott (so wie Jesus) Gott nach dem Verständnis vieler Kirchen andauernd. Trotzdem bin ich immer noch am Leben.
        Ob ich aber noch 5 Minuten oder 50 Jahre lebe, ist mir für mich ziemlich egal.
        Alles andere als egal ist es für mich aber, ob Liebe wird.
        Denn im Geiste werde ich in den Menschen weiterleben, die ebenso beseelt waren und damit ihr reiches Leben gefunden haben und zu ihrem Ursprung, zu Gott, zurück kehrten.
        Übrigens reicht für mich dieses unbedingte Verlangen, dass Liebe wird, für den Nachweis Gottes. Dabei braucht es ihn gar nicht geben. Und Jesus war ein solches Exemplar. Wobei es für mich völlig gleichgültig ist, ob er von einem Esel oder von Gott abstammt. Es gibt nur einen Gradmesser: die Kultur der Liebe.

        Und wenn es dieses Scheusal von Gott geben sollte, von dem die Kirchen sprechen, und denOpfertod Jesus als unbedingte, als absolute Sühneleistung betrachten, welcher in der Eucharistie zentral gehuldigt wird, dann werde ich am Jüngsten Tag über dieses unreife, wenn auch allmächtige Bürscherl Gericht halten und ihn des Liebesfrevels bezichtigen.

        Meine Einschätzung ist völlig klar und ein eindeutiges Bekenntnis meines Herzens und allem, was mich ausmacht.

        Hier auf Overton steht in Guido Bilands Beitrag „Die 10 Gebote“ von Ende Oktober in den Kommentaren einiges über mein Denken in Bezug auf Religion und Gott.
        Wenn es gewollt ist, kann ich das hier auch kopieren oder einige meiner Facebook-Einträge, welche nicht in irgendwelchen Kommentaren vergammeln.
        Ich bin völlig offen, will aber weder stressen noch langweilen.

        FROHE WEIHNACHTEN!

        1. Hallo @ Luck,

          es ist schön, wenn Sie zum Segen für Ihre Mitmenschen werden und darin Erfüllung finden. Das ist schon sehr viel.
          Ihren Gott haben Sie gefunden.

          Ich wünsche Ihnen schöne, friedliche und freudvolle Festtage!
          Wolfgang Wirth

          1. Vielen Dank!
            Auch Ihnen nochmals ganz erfüllende und fröhliche Weihnachten.
            Ganz aktuell geht jetzt ein Fernsehempfsng wieder, nachdem ich das LNB gewechselt habe und die Schüssel ausgerichtet. War zwar etwas schwierig, weil es intern Probleme gab, aber die wären so oder so schnell erkannt worden.

    2. Na ja, ich selber glaube nicht an die Existenz einer Person namens „Jesus Christus“ – denn wie auch Wolfgang Wirth sagt zitiert diese fiktive Person alttestamentarische und jüdische Schriften – Vielleicht waren es „Jessuse“?

      Ich zieh mir an Weihnachten „Das Leben des Brian“ rein, der das satirisch sehr schön auf den Punkt gebracht hat – es muss damals nur so von „Messiasen“ gewimmelt haben im sogenannten „Heiligen Land“, und einer wurde eben rausgepickt, insofern die Geschichte wahr ist – was ich stark anzweifle, da es auch im altägyptischen Isis-Kult eine Jungfrau mit einem „Heiligen Kind“ gab, dass den Ägyptern dann als Gott (= „Messias“) galt – und auch im persischen Mithras-Kult, der eine verdächtige Ähnlichkeit zum kompletten Neuen Testament aufweist, und der eine Ersatzreligion römischer Legionäre war, nicht nur im „Heiligen Land“ sondern überall wo die Dienst leisten mussten, gibt es eine solche Jungfrauen-Geburt mit „Messias“ samt „Kreuzigung“

      Kein Witz, alles nachzulesen in einem bis dato (nie überzeugend) widersprochenen Buch eines Kirchenkritikers „Der gefälschte Glaube“ von Karlheinz Deschner.

      Was die „Bergpredigt“ angeht, und die humanistisch-menschlichen Gebote, da gibt es, neben dem Christentum mit dem Buddhismus eine Religion die schon Jahrtausende vorher dasselbe gepredigt hat – was aber nicht verhindern konnte, dass z.B. japanische Kamikaze-Piloten mit buddhistischem Glauben fanatisch us-amerikanische Kriegsschiffe angriffen – gibt auch aktuelle Beispiele, die die angebliche Friedfertigkeit des Buddhismus als Lüge entlarven, oder Verdrehung der Worte Gautama Buddhas ins glatte bellizistische Gegenteil…..egal, die „Werte“ die die fiktive Person namens Christus vertritt sind wohl universell menschliche Werte – übrigens es gibt sogar die Theorie, dass die alttestamentarischen 10 Gebote ursprünglich aus ganz anderer Quelle stammen als aus „Jahwes Hand“…..aber das ist ein anderes Thema, dass wohl damit zu tun hat, dass die Menschen sich schon in Urzeiten Gesetze gegeben haben, die später eben von Religionen vereinnamt wurden…..Mensch kann das gerne nachgoogeln…..

      Noch was zu „Jesus Christus“ es gibt zwar außerchristliche Quellen, die aber mittlerweile als Fälschungen entlarvt wurden, um die Geschichte, die nie schriftlich niedergeschrieben wurde, zu untermauern – bleibt also nur die Erklärung, dass 1. „Jesus Christus“ wohl mehr als 1 Person war und 2. auch eventuell nur ein unbedeutender Mensch, der aus vielen, die ähnlich drauf waren – es wimmelte nur so von selbsternannten „Messiasen“ im damaligen Nahen Osten, worauf nicht nur „Das Leben des Brian“ (in diesem Fall satirisch 😉 ) hinweist – rausgezogen wurde, und eben um den herum die Geschichte gestrickt wurde, die erst 100 von Jahren von sogenannten „Evangelisten“ nach deren Gusto schriftlich niedergelegt wurde…..gab übrigens vor den heute bekannten „Evangelisten“ etliche mehr, aber dank Ketzerverfolgung, auch gegenüber anderen christlichen Konfessionen, sind diese Quellen verschütt gegangen, und nur wenige Quellen weisen darauf hin, dass es da mal andere Neue Testamente gegeben haben soll – arianische z.B…..um nur eine von vielen zu nenne, die ewig in die Versenkung der Geschichte eingegangen sind – dank alleinigem Machtanspruch der römisch-katholischen Kirche, nachdem diese sich zur alleinigen Verwalterin der „Heiligen Schriften“ erklärt hat…..und andere religiöse Schriften eben verbieten lies, und deren Anhänger ermorden lies – siehe dazu „Die Kriminalgeschichte des Christentums“ des oben erwähnten Autors Karlheinz Deschner…..

      Schöne Feiertage und religionskritische Grüße
      Bernie

      1. @ Bernie

        Es ist ja nett, dass Sie mir schöne Feiertage wünschen. Die wünsche ich Ihnen auch.

        Allerdings wundere ich mich etwas, dass Sie mir hier an dieser Stelle schreiben, denn ich hatte mich mit meinem obigen theologischen Kommentar ja an @ Luck gewandt. Vielleicht ist Ihr Text verrutscht?

        Dass Sie mit Ihrem atheistischen Glaubensbekenntnisses bei mir nicht durchdringen, dürfte Ihnen bewusst sein.
        Warum schreiben Sie es mir dann?
        Wollen Sie mit Ihren Glauben missionieren?

        Wissen Sie, ich habe mich über die Jahrzehnte viel mit religiösen Dingen beschäftigt, mit dem Christentum und auch anderen Religionen. Iich weiß einiges um die Entstehungsgeschichte der Evangelien, um Überlieferungsfehler, Fremdeinflüsse aus anderen Kulten, spätere dogmatische Überformungen, Festlegungen usw. Kenne auch einige der Apokryphen, z.B. das bedeutende Thomas-Evangelium, was einen auch weiterbringt, wenn man denn sucht. Wie es „wirklich“ war, bleibt offen, doch bleibt trotzdem genug an äußerst Wichtigem und an Gutem, sodass man Weihnachten, also den Gedenktag der Geburt Jesu, feiern sollte.

        Außerdem ist die Frage, inwieweit die christliche Lehre zutreffend ist, überhaupt nicht deckungsgleich mit der Frage nach der Existenz Gottes an sich.
        Hinzu kommt, dass vieles, ja wahrscheinlich sogar das Meiste bei religiösen Texten, ohnehin immer nur der Versuch ist, etwas in Worte zu fassen, was jenseits der Sprache ist – und bleibt.

        Ich würde übrigens gar nicht so sicher sein, dass Deschner innerlich wirklich ein 100%iger Atheist war. Sein Hass galt der Insitution Kirche und dem, was sie aus seiner Sicht angerichtet hatte. An dieser Kritik ist ja auch viel Wahres dran. Er hätte sich über die Jahrzehnte aber nicht immer wieder so intensiv(!) mit Religion und Kirche befasst, wenn diese Themen auf ihn nicht auch eine spezielle Anziehungskraft gehabt hätten. Er war eben kein Agnostiker, dem diese Dinge einfach egal sind.
        Da ist der Agnostiker klüger, denn er lässt die Sache in der Schwebe.
        Er weiß, dass die Existenz Gottes weder zu beweisen noch zu wiederlegen ist.

        Ich wünsche Ihnen gesegnete Feiertage

        Gruß

        1. Wie kommen Sie drauf, dass ich Sie missionieren will? Das überlasse ich Christen – wir Atheisten haben übrigens auch keinen Glauben – daher kann es auch kein „atheistisches Glaubensbekenntnis“ geben – nur mal so am Rande erwähnt, und was die Vorwürfe an die Person Karlheinz Deschner angeht, der hatte ja zu Lebzeiten schon mit solchen Fake-News zu kämpfen, die ihn persönlich angriffen statt sich mit seinen Werken auseinanderzusetzen….

          Hier nur mal ein Beispiel von vielen wie Deschner sich gewehrt hat:

          „[….]1/7 Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner[…]“

          Link:

          https://www.youtube.com/watch?v=7GuVff9timQ

          Übrigens, da das Christentum ja auf dem verlorenen Ast sitzt sehe ich von einer weiteren Diskussion über das Thema mit Ihnen ab – wir stehen nämlich vor einem säkularen Jahrzehnt dank eines konfessionsfreien Bundeskanzlers namens Olaf Scholz (der zumindest in diesem Punkt wohl was richtig gemacht hat?), und kein Wunder, dass sie das gewaltig ärgert :

          https://www.youtube.com/watch?v=r5U9wnRWhlk

          ….tja, oder „Gott ist queer“ wie der alte Feuerbachsche Religionskritik-Klassiker sagen würde – „Der Mensch wurde nicht von Gott erschafffen, der Mensch schuf sich seinen Gott“…..

          In diesem Sinne
          Schönen Abend noch
          Bernie

  11. Wie üblich wird das Grundgeschwätz komplett ignoriert
    Darin ist in Artikel 140 der besondere Schutz der Feiertage niedergelegt.
    Selbst als „Ungläubiger“ kann man ein bisschen mehr Freizeit durchaus geniessen. Schlechte Tauschgeschäfte wie den zuverlässig auf Mittwoch liegenden Bus/Bettentag gegen den Tag der doitschen Kleinlichkeit haben ebensowenig irgendwas verbessert wie der neue Reformationstag in den Untergang geführt hat. Hier gehts ausschließlich darum, auf Kosten und zum Schaden der Arbeitenden die Ausbeutungsquote zu erhöhen, nichts sonst.

  12. Streichen wir doch einfach alle Feiertage, auch den Samstag und Sonntag. Es wird wieder 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche gearbeitet, der Urlaub wird komplett gestrichen, Krankheit verboten bzw. mit Lohnabzug bestraft. Arbeitspflicht wird wieder eingeführt, Rente gestrichen, es wird von 6 Jahren bis zum Tode gearbeitet. Für die Arbeitsverweigerer gibt es die allseits beliebte Organisation Tod(t) inclusive Arbeitslager. Na, wie wäre dieser Vorschlag?
    Nur weil der Sinn von Weihnachten dem Konsum geopfert wurde, sollen ernsthaft Feiertage gestrichen werden. Das wäre so, als würde man einem Hungernden noch das verschimmelte Brot wegnehmen, mit der Begründung, dass er ja doch die Hälfte davon wegwirft. Kapitalismuskritik geht anders, klar soweit?

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