Selenskyj: Ein europäischer Held?

Der ukrainische Präsident Selenskyj.
President Of Ukraine from Україна, PDM-owner, via Wikimedia Commons

In einigen Tagen erhält ein großer Mann, der sich für ein friedliches Europa verdient gemacht hat, den Karlspreis: Wolodymyr Selenskyj.

Auf Hollywood ist kein Verlass: Bei der Verleihung des Academy Awards bekam der ukrainische Präsident einfach keine Live-Schalte gewährt. Man wollte die Oscars unpolitischer über die Bühne bringen als in den letzten Jahren. Womöglich hatte die Akademie erkannt, dass die schlechten Einschaltquoten der letzten Preisverleihungen, ursächlich in der Politisierung der Zeremonie zu suchen sei. Der Schauspieler Sean Penn drohte gar mit Rückgabe seiner Goldjungen, weil der ukrainische Präsident nicht sprechen durfte: Einen Oscar hatte er seinem Freund Selenskyj aber schon vor Monaten medienwirksam überbracht.

Anders Deutschland: Da inszeniert man den Kriegsfürsten regelmäßig. Zuletzt bei der Berlinale. Tränen der Ergriffenheit inklusive. Sean Penn war dabei – und selig. Und nun also das: Selenskyj wird Mitte Mai der Karlspreis zu Aachen verliehen. Und Sean Penn muss gar nicht vorbeischauen, denn es kommen die ganz großen Chargen des zeitgenössischen Niedergangs: Bundeskanzler Olaf Scholz soll Laudator sein. Ihm zur Seite gestellt wird Ursula von der Leyen.

Von Kriegsfürst zu Kriegsfürst

Der Karlspreis birgt ein edles Motiv: 1950 beschlossen einige Aachener Köpfe, einen Preis zu erschaffen, der Persönlichkeiten übergeben werden soll, die sich um Europa und die europäische Einigkeit verdient gemacht haben. Den Namen ihrer Honorierung leiteten sie von jenem Karl ab, den man den Großen nannte. Denn der hat Europa (nach den Römern) erstmals wieder vereint – wenigstens so halbwegs. Und auch nicht ganz so friedlich.

Denn Karl war auch Kriegsherr, die Sachsen wissen darüber Lieder zu singen. Zimperlich war der Frankenkönig nicht. Aber damals war das keiner. Dennoch passt es, dass der Preis eines Kriegsfürsten an einen Kriegsfürsten ausgehändigt wird. Wobei der Vergleich hinkt: Als Karl regierte, war Krieg ein probates Mittel politischer Ranküne – heute ist Krieg geächtet. Politische Ranküne sind es offiziell auch. Dennoch findet man beides auch und ganz besonders in der Ukraine.

Während man in Aachen die Vorbereitungen für die Zeremonie trifft, hat der ukrainische Präsident erst unlängst neue Aushebungen bekanntgegeben. Lapidar liest man darüber in den deutschen Medien. Was sie freilich nicht genauer beleuchten: Selenskyj schickt seine Leute in den sicheren Tod, in den Häuserkampf um Bachmut etwa, in den Hunger und die Entbehrung. Befeuert durch einen Westen, der bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen bereit ist. Sieht so ein europäischer Held aus?

Endspiel Europa

Für die Karlspreisgesellschaft offenbar schon. Sie begründet die Auszeichnung damit, dass sich die Ukraine unter Präsident Selensyj nicht nur verteidigt, »sondern auch Europa und die europäischen Werte.« Neu ist diese Parole nicht, dauernd hört man davon, dass es in der Ukraine um europäische Werte ginge. Bis heute weiß man gar nicht so genau, wie sich diese Werte eigentlich zusammenstellen. Betrachtet man die Ukraine, so müsste man annehmen, dass Korruption eine Säule dieses Wertekanons ausmachen müsste. Oder schwingen europäische Werte in den Aussichten mit, die Selenskyj sich für eine Ukraine in der Nachkriegszeit vorstellt, nämlich »Vertreter der Streitkräfte oder der Nationalgarde in Kinos und Supermärkten oder bewaffnete Menschen«, die dann überall zu sehen sein sollen?

Die Politologin Ulrike Guérot und ihr Mitautor Hauke Ritz behaupten das Gegenteil: In der Ukraine geht es nicht darum, Europa zu verteidigen. An dieser Front wird Europa zerschellen. Natürlich versucht die Europäische Union, sich über den Umweg des Krieges zu konturieren. Innerhalb der EU wurde es ja zuletzt immer schwieriger, auch nur einen einzigen gemeinsamen Nenner zu finden. Erste Auflösungserscheinungen traten ein, die europäische Idee kühlte emotional stark ab. Ein Krieg aber schafft Burgfrieden: Wenigstens so ein bisschen. Wer ausschert wie Macron, wird eben von Baerbock eingefangen: Wie in China, wo sie gewissermaßen als Außenministerin der EU auftrat.

Aber was bleibt von der europäischen Einigkeit nach diesem Kriege? Vermutlich hat sich Europa danach in eine Position gebracht, in der es noch weniger vereint sein möchte als vorher. Und Selenskyj, Marionette westlicher Kriegshetzer, wird dann Synonym für das Ende der europäischen Idee sein. Will man in Aachen wirklich so jemanden auszeichnen?

Der bessere Preis zu Aachen

Klar ist, dass wie jeder namhafte Preis heutzutage, auch der Karlspreis längst seine Unschuld verloren hat. Angela Merkel, die Alleszermalmerin europäischer Einigkeit in Zeiten der Finanz- und Eurokrise wurde schon gewürdigt – ebenso wie Emmanuel Macron, der sein Land in die endgültige Verdrossenheit führt. Gerade deshalb sollte man doch wenigstens nachfragen: Karlspreisgesellschaft, was ist los mit dir?

Heute mag so ein Geehrter für manchen ja noch nachvollziehbar sein. Das Framing wirkt ja leider, viele glauben irgendwann, dass Selenskyj tatsächlich unser Mann im Osten ist. Aber was wohl in einigen Jahren sein wird, wenn man mit diesem Namen das potenzielle Ende der europäischen Einigkeit in Verbindung bringt? Die Peinlichkeit vor der Geschichte ist angelegt. Aber wer denkt schon in geschichtlichen Dimensionen?

Parallel zum Karlspreis soll in Aachen übrigens ein besserer Preis ausgehändigt werden. Erstmals wird der »Preis für Menschlichkeit« verliehen. An Eugen Drewermann. Am 18. Mai – dem eigentlichen Tag der Karlspreisverleihung. Man hat ihn dieses Jahr allerdings auf den 14. Mai vorverlegt. Jemand, der mich auf den Alternativpreis hinwies, schrieb mir, dass man womöglich an Christi Himmelfahrt niemanden einem Preis überreichen wollte, der einem Himmelfahrtskommando vorsteht. Man könnte vielleicht für eine Restpietät der Karlspreisgesellschaft sprechen.

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52 Kommentare

  1. Komisch, erst kürzlich machte ich wieder einen geschmacklosen Witz, als ich den größenwahnsinnigen, frechen Chuzpenik, für den Karslpreis vorgeschlagen hatte. Tja, dann folgt wohl bald der Friedensnobelpreis – und dann die Heiligsprechung. Vorteil: Nur Verstorbenen wird die „Ehre der Altäre“ zuteil.
    Und will der gesamte Vatican nicht auf der Todesliste landen, so erfolgt die Heiligsprechung noch zu Lebzeiten.

    Es ist alles nur noch der reinste Wahnsinn!!!!!

    1. Und deshalb sollte man sich den Wahnsinn auch nicht zu sehr reinziehen, Augen zu und durch, auch dieses Kapitel endet irgendwann. Draußen ist Frühling, es blüht und duftet. Sollen sich doch die falschen Götter gegenseitig mit Orden vollhängen, jedes Kind freut sich über was Glänzendes.

      1. Hast ja recht – und ich ziehe mir auch nur noch in kleinen Dosen den Wahnsinn rein. Nur: Wann und WIE dieses Kapitel enden wird,………

  2. Schon davon gehört! Es wird eben immer abartiger bzw. perverser. Alles Personal, das an dieser Entscheidung mitbeteiligt ist, ist offenbar korrupt bis auf die Knochen und sollte dementsprechend behandelt/degradiert werden. Bei derartigen Unwertvorstellungen und einem wenig veränderten Lauf der Geschichte hätte auch Hitler diesen Preis bekommen und den Friedensnobelpreis dazu.
    Kleine Leute lernen gezwungermaßen aus ihren Fehlern, weil sie die Konsequenzen ärger spüren, bei einer gewissen Nomenklatura ist das leider nicht mehr der Fall. Das müsste geändert werden, wenn die Menschheit, jedenfalls die europäische (zu der ich mich bekenne), überleben soll.
    Unsere aktuelle „Elite“ ist, milde formuliert, für die Tonne.

    1. Hitler hätte vor allem den Wirtschaftsnobelpreis bekommen. Stichwort: Autobahnen, etc. Was die Grünen aber bemängeln würden: Das die Krematorien keine Filteranlagen hatten,……

      Ja, ich weiß, das war jetzt geschmacklos und sehr zynisch. Aber ohne irren-schwarzen Humor, lässt sich dieser ganze Wahn, nicht mehr ertragen.

  3. Jetzt mal ganz auf die Schnelle:
    vergangene Karlspreisträger waren unter anderem:
    Juan Carlos, ehemaliger König von Spanien
    https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_Carlos_I.
    Henry Kissinger
    “When the rest of us can’t sleep we count sheep, and this guy [Kissinger] has to count burned and maimed Cambodian and Vietnamese babies until the end of his life.”
    „Wenn der Rest von uns nicht einschlafen kann, zählen wir Schafe, und dieser Kerl [Kissinger] muss bis zum Ende seiner Tage verbrannte und verstümmelte kambodschanische und vietnamesische Babys zählen.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Kissinger

    Tony Blair
    Im Oktober 2021 geriet das Ehepaar Blair nach der Veröffentlichung der sogenannten Pandora Papers in die Schlagzeilen. In diesem großen Datenleck über Steueroasen wird er als Aktionär, Direktor oder Begünstigter von Offshore-Gesellschaften genannt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tony_Blair
    sowie
    https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Vranitzky
    https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Claude_Juncker
    Es zeigt sich also, dass Selenskyj sowohl bei den Kriegsfürsten als auch den finanziellen Übeltätern gut aufgehoben ist.

  4. Ex-Komiker Selenski ist in meinen Augen der größte Feigling der Geschichte. Bedingungslos und unbefristet unterstützt und beschützt vom mächtigsten Militärbündnis und der kriegsgeilsten Nation der Welt und angefeuert von den fanatischsten und skrupellosesten Nationalisten Europas, braucht es weder Mut noch Format, ein Land zu entrussifizieren.
    Niemand auf der Welt würde über Selenski reden, wenn er sein Land aus eigener Kraft regieren müsste und er nicht das fabrizierte Idol der westlichen Hyperpropaganda wäre.
    Es ist allerdings sein Verdienst, die kollektive Militarisierung Europas voranzutreiben. Wäre er doch ein harmloser Clown geblieben.

    1. Ich bin Deiner meinung, Selenski hat Angst und zwar vor seinen rechtsextremen »Freunden«.

      Vor seiner Wahl zum Präsidenten versprach er den Konflikt in der Ostukraine zu beenden und Minsk 2 zu realisieren, was bei seinen echtsextremen »Freunden«. aber nicht gut ankam.

      Dmitro Jarosch, Gründer des Rechten Sektors, drohte in einem Interview 2019 kurz vor Selenskijs Amtseinführung:

      „Seine Aussagen über den Frieden um jeden Preis sind gefährlich für uns. (…) Er wird sein Leben verlieren, er wird an einem Baum auf dem Kreschtschatik [zentrale Straße in Kiew] aufgehängt, wenn er die Ukraine und die Menschen betrügt, die in Revolution und Krieg gestorben sind.“

      Aller Erfahrung nach würde Russland für solch ein Attentat verantwortlich gemacht werden.

      Jetzt wird verständlich, vor was Selenski Angst macht.

    2. Wenn eines Tages eine bewaffnete Räuberbande Ihr Haus und Ihre Familie angreift, bleiben hoffentlich alle anderen (einschließlich der Polizei) einfach beiseite. Damit Sie selbst alles erledigen können – um zu zeigen, wie man es „richtig macht“. Wir werden dann sehen, wie „wehrloser Pazifismus“ gegen Kopfschuss oder tötlicher Hammerschlag hilft.

      Im Gegensatz zu Selensky sind Sie (höchstwahrscheinlich) nicht das Hauptziel der feindlichen Armee und des Geheimdienstes – also wer sind Sie eigentlich, jemanden „Feigling“ zu nennen? Ihre persönliche Sicherheit und Meinung wird durch dieselbe westliche/kapitalistische Ordnung geschützt, die Sie angeblich so sehr hassen.

      Im Zweiten Weltkrieg kapitulierten tatsächlich einige Staatsführer oder Politiker vor deutsche Angriff; oder manchmal versuchten sie sogar mit den deutschen Streitkräften zusammenzuarbeiten. Vergeblich – es hat weder eigene Bevolkerung gegen den Nazi-Terror geschutz noch gegen die Kriegszerstörung geholfen (wenn Alliierte sowieso kommen, um gegen Deutsche zu kämpfen. Mit Bomben, Panzer und Artellerie.).

      Philipp Petain. Pierre Laval. Vidkun Quisling. Leopold III von Belgien. Emil Hacha. Victor Leemans. Anton Mussert. und so weiter. Das waren „Tapfere Leute“ und „Friedensstiefler“ (laut Ihre Definition) – gar nicht wie Selensky. Komisch, aber keiner von ihnen würde danach in Geschichte als Held erkannt – von wegen, Namen von einigen wurden zum Synonime zum „schurkischen Verräter“.

      Aber wenn wir einen Kriegshetzer wie de Gaulle nehmen (der seine Leute manchmal aussandte, um gegen die eigenen Franzosen zu kämpfen, siehe Nordafrika-Kampagne) – werden sie heutezutage als Helden gefeiert.

      Warum sollte die Situation mit Selensky komplett anders bewertet werden, als es in der Geschichte IMMER gemacht wurde?

      1. @GR_A
        Antwort auf Ihre Frage:
        Weil Selenski die Wahl hatte. Er hätte sich für sein eigenes Wahversprechen entscheiden können, den Bürgerkrieg zu beenden. Er hätte die Minsker Abkommen ernsthaft umsetzen können. Er hätte sich im Interesse einer einvernehmlichen Nachbarschaft mit Russland für Neutralität und gegen einen NATO-Beitritt entscheiden können. Er hätte mit diesem Weg die militärische Eskalation verhindern können. Ein Staatsmann mit Rückgrat agiert vorausschauend und vorsichtig, als Diener seines Volkes. Er stellt sich nicht auf die Seite von Interessengruppen, die alles unternehmen, um einen Konflikt zu eskalieren. Ohne die Hilfe und EInflussnahme der USA hätte sich Selenski ziemlich sicher für sein eigenes Wahlversprechen entschieden, also für die Befriedung des Landes und die Respektierung der russischen Minderheiten. Er hätte hoffentlich das getan, wofür ihn das Volk gewählt hat: die Beendigung des Konflikts. Er hat sich für Verrat und Eskalation entschieden. Als feiger Diener der USA und der NATO.

        1. Richtig! Und er hätte jederzeit zurücktreten können. Ja er hätte das schon längst vor diesem Krieg tun müssen. Dass er es nicht getan hat, zeigt ebenso, dass er ein Wahlbetrüger besten Formats ist. Und für solche sind die bekannten Preise immer gut.

        2. „Er hätte sich für sein eigenes Wahlversprechen entscheiden.“

          Oder vielleicht soll Russland seine eigenen offizielle Vereinbarungen / Versprechen halten:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
          https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-ukrainischer_Freundschaftsvertrag
          https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-ukrainischer_Flottenvertrag
          https://de.wikipedia.org/wiki/Grenze_zwischen_Russland_und_der_Ukraine
          https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch-ukrainischer_Vertrag_zur_gemeinsamen_Nutzung_des_Asowschen_Meeres

          Putin Versprechen aus 2008, dass “Krim ist Ukrainisch, es gibt hier nichts zu diskutieren!”: https://www.rferl.org/a/putin-crimea-ukraine/26942862.html

          Das ist ein Problem – die Ukraine hat mehrfach versucht, einen Kompromiss mit Russland zu finden; aber Russland benutzte sie immer einseitig, um sich allein Vorteile zu verschaffen. Solange es darum geht, Verpflichtungen der Russland zu erfüllen, antwortet Kremlin nur: „Vergiss es… und ah ja, wir haben jetzt neue Forderungen!“

          Apropos Minsker Abkommen. Haben Sie diese jemals selbst gelesen?
          Was steht dort über sogenannten DNR/LNR? Genau – gar nicht, ihre Existenz war definitiv gegen Minsk Abkommen.

          Die Ukraine könnte schon die innere Probleme lösen – aber nur unter der Bedingung, dass die russischen Truppen und Ihre Waffen aus Donbass und Krim abgezogen werden (gemäß §10 von Minsk II). Aber stattdessen forderte Russland, russische Gauleiter (mit russischer Staatsbürgerschaft) als rechtmäßige Herrscher des Donbass anzuerkennen und die russische Annexion diese Gebiete zu akzeptieren (mit einseitiger Kontrolle der ukrainischen Politik). Die Ukraine widersprach diese Blödsinn zu Recht.

          Sagt Ihnen der Name „Igor Girkin“ etwas? Dies ist derselbe russische FSB-Offizier, der auf der Krim „das Referendum organisiert“ und „den Donbass-Krieg ausgelöst hat“ (laut eigenem Geständnis). Nur ein Hinweis – er ist alles andere als ein „lokaler Donbass-(oder Krim)-Zivilist“. So viel zum „Bürgerkrieg“ – Russland hat seit dem 20.02.2014 eine Militäraktion in der Ukraine begonnen.

          https://www.sueddeutsche.de/politik/russischer-geheimdienstler-zur-ostukraine-den-ausloeser-zum-krieg-habe-ich-gedrueckt-1.2231494

          https://www.n-tv.de/politik/Putins-Schuetze-entlarvt-Krim-Separatisten-article14390346.htm

          “Er hätte sich im Interesse einer einvernehmlichen Nachbarschaft mit Russland für Neutralität und gegen einen NATO-Beitritt entscheiden können”

          Um die „Neutralität der Ukraine“ zu gewährleisten, sollte Russland selbst mindestens drei Sachen tun:

          a) Mit alle möglichen Gebietsansprüche gegen die Ukraine endgültig aufhören. Haben Sie jemals vom Konflikt um die Insel Tuzla im Jahr 2003 gehört? Als Putin-Russland zum ersten Mal die ukrainische Reaktion auf die “mögliche Grenzverschiebung” testen wollte?

          https://de.wikipedia.org/wiki/Konflikt_um_die_Insel_Tusla_2003

          Tja, warum hat sich DANACH die Ukraine in NATO Mitgliedschaft „plözlich“ interessiert?

          b) Die eigene Flotte aus der Krim (gemäß den Flottenabkommen von 1996) zu entfernen. In 1996 fand die Ukraine einen Kompromiss mit Russland – Russland hat 2/3 der ehermalige sowietische Schwarzmeerflotte bekommen (die ursprünglich sollte eigentlich komplett Ukraine gehören – laut Russlands eigenem Eigentum-Teilungsvertrag aka „Variant Zero“, wo jeder Nachfolgestaat sollte Eigentum auf alles erhalten, was sich nach der Auflösung der UdSSR auf seinem Territorium befand) – aber im Gegenzug versprach Russland, die Krim militärisch endgültig zu verlassen. Termin war bis 2017. Russland hat die Schiffe bekommen, aber (Überraschung, Überraschung!) wollte keine eigene Verpflichtung und versprochene Abzug ausführen.

          Über welche „Neutalität“ könnten wir bei Anwesenheit russischer Militärbasen in der Ukraine sprechen? „Keine NATO-Basen, aber ganze Menge von russische Militär“ – ist das „Neutralität“?

          Pro-Russische Politiker unterzeichneten ständig unterschiedliche Abkommen mit Russland (wirtschaftlich, militärisch usw.). Aber solange die Ukrainer etwas mit Europa unterzeichnen wollten – plötzlich war dies „Neutralitätsverletzung“?

          Gleichzeitig hat Russland ihre Hauptgewinne mit EU-Handel bekommen und hat sogar geplant, eine NATO-Basis auf russischem Territoriumzulassen (kein Scherz!!!

          https://www.themoscowtimes.com/2012/03/14/lavrov-backs-nato-using-ulyanovsk-base-a13280 ) – aber die Ukraine sollte nicht einmal laut darüber nachdenken?

          c) und natürlich 2014 keine ukrainischen Territorien besetzten. Wenn Russland mit dieser Scheiße nicht angefangen hätte, endete 2014 alles friedlich – so wie es 2004 geschah.
          Aber es ist so „Wir haben ihr Territorium bereits besetzt und wollen, dass sie unserer weitere Aggression in Zukunft hilflos gegenüberstehen?“ Vor 2014 wollte die Mehrheit der Bevölkerung in der Ukraine keine NATO-Mitgliedschaft. Aber jetzt tut es das. Tja, wie könnte es nur passieren?

          Eine gute Beziehung mit Nachbaren zu haben ist im Allgemeinen akzeptabel, aber ich bezweifle, dass Sie selbst die Geschäfte mit „Partnern“ machen werden, die ständig damit prahlen, Sie auszurauben, Sie zu töten und Ihre Familie zu vergewaltigen. Tja, genau mit solche Drohungen baut die Russland die „freundlichen Beziehungen“ mit Nachbarstädten, auch mit „Verbündeten“: https://central.asia-news.com/en_GB/articles/cnmi_ca/features/2022/11/30/feature-02

          „die Respektierung der russischen Minderheiten“

          Wissen Sie überhaupt, was es bedeuten soll? Es bedeutet ein vollständiges politisches, kulturelles, wirtschaftliches und sprachliches Monopol der russischen Minderheit (aber nur ein Teil, der Moskau gegenüber loyal ist) über die gesamte Ukraine.

          Putin hat sich nie um das Wohlergehen der russischsprachigen Menschen gekümmert (weder in Russland noch außerhalb). Er sieht sie nur als „Werkzeug“ und „Mittel“ zum Wiederstellung der russische Besetzung.

          Wissen Sie, dass Hitlers Aggressionen gegen Nachbarländer wie Polen oder die Tschechoslowakei auch den „Schutz der deutschen Minderheit“ als Vorwand benutzten? Nun, danach haben die Deutschen gezeigt, was sie unter „Minderheitenschutz“ verstehen. Die gleiche Situation ist heute mit Russland.

          Bis 2012 wurde in Ukraine das sowjetische (!!!) Sprachengesetz aus 1989 als Kompromisslösung verwendet. Dann änderte die pro-russische Partei der Regionen (und nicht „Ukrainische Nationalisten“) es in 2012 mit den Worten „Wir haben euch wie Kätzchen ausgetrickst“ zu noch mehr anti-ukrainischeres Sprachgesetz 2012.

          https://www.pravda.com.ua/rus/news/2012/07/3/6967926/

          Wussten Sie das? Oder Sie denken, das ganze Thema begann, als ukrainischsprachige Politiker forderten, dieses Gesetz von 2012 im Jahr 2014 zurück zu ziehen?

          https://www.brookings.edu/blog/up-front/2012/08/21/what-ukraines-new-language-law-means-for-national-unity/

          Wenn die „russische Minderheit“ kein Problem damit hat, das Sprachgesetz in 2012 zu ändern oder die ausländische (russische) Militärpräsenz 2010 auszuweiten, ohne zuerst andere ukrainische Regionen zu fragen – warum sollten diese Regionen den Donbass oder die Krim um ihre Meinung seit 2014 fragen?

          Bevor Sie über die ukrainische Politik sprechen – wissen Sie überhaupt, warum die Janukowitsch-Regierung seit 2002 als „Donetzk-Besatzungsverwaltung“ bekannt war? Oder wissen Sie, was „Azarowtschina“ ist?

          1. Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, die ich mit Interesse gelesen habe. Eine Grossmacht ist für seine kleineren Nachbarstaaten immer eine Bedrohung. Daher verstehe ich auch die Ängste und das Misstrauen der Ukrainer und anderer direkter Nachbarn Russlands. Dennoch bleibe ich dabei: Die Ukraine hat sich schon vor 2008 gerne zur Partnerin und Beitrittskandidatin der NATO gemacht. 2008 wollte Bush die Ukraine im Schnellverfahren aufnehmen. 2014 haben prowestliche Nationalisten mit Gewalt die Regierung gestürzt.
            Aus der Sicht Russlands waren die Konsequenzen klar: Russland müsste den strategisch wichtigen Flottenstützpunkt Sewastopol aufgeben und würde damit die Kontrolle im Schwarzen Meer verlieren. Damit wäre die Verteidigungsfähigkeit Russlands massiv geschwächt worden. Putin hat immer wieder vom Westen gefordert, dass dieser Russlands Sicherheitsbedürfnisse respektieren soll. Weder der Westen noch die Ukraine haben diese Forderung respektiert. Stattdessen wurde Russland gedemütigt und die Konfrontation gesucht.
            Es braucht immer zwei Parteien für einen Konflikt. Wer immer mehr Öl ins Feuer giesst, wird früher oder später selber verbrennen. Wie gesagt: Selenski hätte die Wahl gehabt.

            1. Ja, ist unheimlich wenn man einen großen übermächtigen Nachbarn hat.
              Dann sollte man sich besser gut mit ihm stellen.
              Die Mongolei hat sich selbst von Kommunismus und Sowjet-einfluss befreit.
              Unterhält aber gute Beziehungen zu seinen 2 großen und übermächtigen Nachbarn Russland und china
              und fährt gut damit.

              1. Richtig. Und sämtliche osteuropäischen Staaten hätten ebenso verfahren sollen, dann würde es ihnen wirtschaftlich wesentlich besser gehen. Mit dem Bruch mit Russland waren alle Handelsbeziehungen fast von heute auf morgen gekappt und man hing am Tropf der EU, weil man nicht mehr in der Lage war, sich selbst zu ernähren.

      2. Petain hat 1940 das einzig richtige getan. Ansonsten wäre das ganze Land in Schutt und Asche gelegt worden.
        De Gaulle hatte leicht reden. Der hat sich ins sichere England verzogen.

        Wenn man äußersten Widerstand leisten will, muss man in einer Lage sein, das tun zu können.
        auf der Insel England, in den Bergen Afghanistans, im Dschungel Vietnams war das möglich.
        In der Lage der Ukraine ist das nicht möglich. Und alle die rufen nach Weiterkämpfen bis zur Krim, gehen einfach über viel viel Tod , Leid , Zerstörung der Ukraine.

        Melnyk hat gesagt dass die Ukraine braucht 10 mal so viel Waffen.
        Das kann die Nato nicht liefern.
        Die Ukraine kann daher diesen Krieg nicht gewinnen.
        Immer mehr weiter machen, ist wie der schwarze Ritter bei Monty Python , dem am Ende Beine und füsse abgeschlagen sind, und der wehrlos am Boden liegt. Und der Westen schaut zu, und feuert den schwarzen Ritter noch an.

    3. Das sehe ich genauso. Ergänzen will ich, dass die Ukraine nach dem kalten Krieg nie auf die Beine gekommen ist. Ich will keine Gründe anführen. Aber wenn man es nicht aus eigener Kraft schafft, dann setzt man auf Hilfe von außen.

  5. all diese Preise nehme ich schon lange nicht mehr ernst.
    Spätestens seit dem Friedensnobelpreis im Voraus für Obama.
    Dem Präsidenten der dann die meisten Kriegstage in seiner Amtszeit hatte.

    Man denke auch an Relotius der mit Preisen überschüttet wurde.

    Das ist alles nur politisch motiviert und manipuliert.
    Auch Greta wurde mit Preisen überschüttet. Manche, die wirklich null null mit ihrer Tätigkeit zu tun hatten.

    1. Um Greta ist es bemerkenswert still geworden, seitdem sie angefangen hat Marx zu lesen und zur Erkenntnis gekommen ist, dass der Kapitalismus an Allem schuld sei, und dass es an der Zeit wäre den Kapitalismus zu überwinden.

        1. Auch heute noch ist es so, dass sich die USA die meisten Gefängnisinsassen pro Einwohner leisten.
          https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Gef%C3%A4ngnisinsassen

          Das Gefangenengeschäft ist dort so lukrativ, dass es privatisiert wurde.

          Es gibt dort auch keine Hauptverwaltung (Gulag), sondern von Bundesstaat zu Bundesstaat und von Gefängnis zu Gefängnis kann das Menscheneinsperrgeschäft an andere Firmen übergeben werden.

          Da kann ein aufgeklärter Bürger nichts Anstößiges finden.

          Da es gerade konkret um Klima-Greta geht, ist auch Deutschlands Gefängnissystem einen Blick wert. Über die Hälfte der Gefangenen sitzen dort ein, weil sie beim Schwarzfahren im Öffentlichen Verkehr erwischt wurden und dann aber schlicht zu arm waren und ihre Strafe zu zahlen.
          https://www.google.com/search?q=Armutsdelikt+Haftstrafen

          Auch in anderen kapitalistischen Ländern ist es üblich, dass sehr viele der Gefängnisinsassen wegen Armut eingesperrt sind.
          https://www.infosperber.ch/gesellschaft/ins-gefaengnis-geht-jeder-zweite-wegen-eines-armutsdelikts/

  6. Das stimmt: Die Ehrung gilt einem Staatsmann der zuverlässig und mit langem Haltbarkeitsdatum den Kriegswillen des freien Westens exekutiert. Der Land und Leute einer Zerstörung aussetzt, die absehbar nicht mehr viel vom ursprünglichen Staatswesen übriglässt. Der für dieses Werk Anerkennung erfährt vom Auftraggeber und praktische Unterstützung dieses in der gewünschten Weise fortzusetzen. „Russen ruinieren“ ist Staatsdoktrin alles andere ist dem untergeordnet. Ein würdiger Vertreter der Friedenssicherung wie er im freiheitlichen Westen geschätzt wird. Das ist „tatsächlich unser Mann im Osten“. Ein charakterfester Kriegsherr, weil er Niederlagen nicht kennt und daher bestens geeignet auch dem irren Kreml-Diktator mit entspechender Nachhilfe das Licht auszublasen. Was für tolle Aussichten.

  7. Korruption war echt gut und wird sich in guter Gesellschaft in Aachen beisammen sein.
    Es sind ja auch schon Waffen gesichtet worden und zwar in Afrika. Ob diese gerade im Sudan zum Einsatz kommen werden die Menschen natürlich nicht bei der Verleihung erzählt bekommen.
    Man kürt einen „Demokraten“ der seinen Wählern etwas versprach und genau das Gegenteil vollzog. Die Opposition verboten, Kirchen enteignet, anders denkende wegschliesst, Ukrainer jeden Tag bombardiert +++
    Der bundesdeutsche Präsident war in Polen zum gedenken an das Warschauer Ghetto, der hatte auch nichts besseres zu tun und sagte „NIE WIEDER“! Dann liefert D seine Geparde, Leoparde +++
    Das Ausland (außerhalb der westl. Sphäre) wird dem medial aufbereiteten Faschismus sicherlich entsprechend wahrnehmen.

  8. Dieser Artikel macht auf ein Szenario aufmerksam, das höchstwahrscheinlich eintreten wird, das aber von den meisten westlichen Politikern und Medien unterdrückt wird:

    »Wie wollen sich die westlichen Politiker dafür rechtfertigen, dass sie die Ukraine so kompromisslos in einem Krieg unterstützt haben, den die Ukraine wahrscheinlich verlieren würde?
    Wofür haben sie das preiswerte, russische Gas gegen das viel teurere und umweltschädlichere US-Gas eingetauscht, wofür haben sie die größte Inflation seit dem 2. Weltkrieg, unzählige Firmen-Pleiten und die Abwanderung zahlreicher Firmen uns Ausland, in Kauf genommen?«

  9. Was solls? Flintenmuschi, wird ihre Wange am Dreitagesbart reiben, der Chuzpenik, wird seine Trophähe präsentieren, Europa ist glücklich, alle haben ein nasses Höschen – so what??!!

    Und in drei Jahren, ist Nazilenskiy, ohnehin EU-Präsident. Auf Lebenszeit!! Nur irgendwo, müssen wir jetzt noch die „Geissens“ entsorgen,…….

  10. Die Verleihung des Karlspreises an Kissinger 1987 fuehrte schon zu heftigen Protesten, im 21. Jahrhundert hat man eben noch eins drauf gesetzt.
    Spaetestens seit der Verleihung des „Friedenspreises des Deutschen Buchhandels“ an den
    Ukrainer Zhadan haette man wissen koennen, dass da noch was kommt.

    Wenn Selenskyi es schafft, die „europaeische Einigkeit“ zu spalten soll es mir recht sein. Meine Werte werden in der Ukraine nicht
    verteidigt!

      1. die Voraussetzungen, die ein Land erfuellen muss, wenn sie in die EU aufgenommen werden will sind vor allem diese 3 Punkte: (siehe Kopenhagener Kriterien)
        „eine stabile Demokratie, eine rechtsstaatliche Ordnung und eine funktionierende Marktwirtschaft“……
        hat die Ukraine einen Punkt davon erfuellt….NEIN im Gegenteil!
        Falls es zur Eilaufnahme kommen sollte, wird das nicht nur die EU zerreissen, sondern auch die NATO, da NATO und EU erst kuerzlich eine strategische Partnerschaft gebildet haben……eigentlich muesste man fuer die Eilaufnahme der Ukraine sein.

        1. Ist doch völlig egal – dann basteln wir eben neue Kriterien. Gerade weil die Ukraine so heldenhaft für unsere Werte kämpft, hat sie eine bevorzugte Behandlung verdient. 2025, spätestens 26, dürfen wir sie als privilegiertes Vollmitglied, in der EU begrüßen. Somit fallen dann auch alle Gesetze, die Hakenkreuze, neonazistische Untriebe, den „Deutschen Gruß“ etc., verbieten – um den Ukrainern die Integration zu erleichtern.

  11. „..dauernd hört man davon, dass es in der Ukraine um europäische Werte ginge. Bis heute weiß man gar nicht so genau, wie sich diese Werte eigentlich zusammenstellen. Betrachtet man die Ukraine, so müsste man annehmen, dass Korruption eine Säule dieses Wertekanons ausmachen müsste. “

    Herr Lapuente stellt wiedermal die richtige Frage / bringt die Sache auf den Punkt / legt den Finger in die Wunde , so wie es sich für eine Journalisten mit Berufsethos gehört ! Vielen Dank dafür !

    Was Herrn Selenski betrifft :
    Er hat versprochen, die innerstaatlichen Konflikte friedlich zu lösen, und hat dieses Versprechen nicht eingehalten; schon dieser Wortbruch hätte eine schmerzhafte Buße nach sich ziehen müssen !
    Dann versprach er seinem Volk, dass der Krieg für die Ukraine territorial da enden würde, wo er angefangen hat : Also mit der Rückeroberung der Krim und des Donezk.
    Wir können noch nicht einschätzen, ob auch dieses Versprechen Selenskis nicht eingehalten werden kann; was wir bis dato wissen ist, dass ca. 100.000 Ukrainer – zumeist einfache Männer – für dieses Ziel, und mit der Zuversicht, die ihr Präsident ihnen vermittelt hat, in den Tod gegangen sind !
    Wenn diese Menschen sich umsonst geopfert haben sollten, wenn ihr Präsident also wiedermal mehr versprochen haben sollte, als er zu leisten im Stande ist, erst dann sollten wir unser endgültiges Urteil über diesen Mann fällen !
    Ich persönlich bin davon überzeugt, dass Herr Selenski – genauso wie Herr Melnück und Herr Klischko – nach Eintreten eines Worst-Case-Szenarios die einzig ehrenhafte Konsequenz ziehen werden, also sich selbst entleiben werden !
    Erst wenn diese Herrschaften diese einzig würdeerhaltende Konsequenz nicht ziehen sollten, können und dürfen wir über diese ein gerechtes Urteil fällen !
    ( Ich weiß : Mein Ton ist kitschig-pathetisch, aber er ist dem Ernst der Sache angemessen !)

    1. Mein Gott ! Was habe ich da wieder für einen Unsinn geschrieben !
      Natürlich sollte diesen Männern ein roter Teppich ins sichere Exil ausgerollt werden, und sie sollen auch ihr Vermögen behalten dürfen – ruhig noch eine Schüppe drauf -, wenn sie nur schnellstmöglich den Weg für Friedensverhandlungen freimachen !

  12. Man kann sowas nicht oft genug zitieren:

    https://op.europa.eu/webpub/eca/special-reports/ukraine-23-2021/de/index.html

    Dort stand bereits 2021, in nicht mehr so ganz vorsichtiger Formulierung, dass die Drecks- EU ununterbrochen Milliarden reingepumpt hatte, die dann immer schön den großen und kleinen Selenskijs zugute kamen. Auch und gerade das Geld aus dem nicht kontrollierten sog. „Anti- Korruptions-Programm“.

    Sooo verteidigt man wahrhaft EU-Werte. Dieselben Werte wie bei UvdL & Co.

    Und da kann man auch schon mal sog. Preise bekommen.

  13. Deppengeschwätz ausm moralischen Paralleluniversum!

    Natürlich kriegt Selenskyi nen Preis. Er hat sich ums westliche Kapital verdient gemacht. So funzt Kapitalismus.
    Enttäuscht kann nur sein wer glaubt im Kapitalismus giengs um Gebrauchswerte.
    Dann auch son Schmonzes wie https://de.wikipedia.org/wiki/Gerechte-Welt-Glaube etc.

    Wers glaubt hält mich für nen durchgeknallten Idioten. Der gläubige Islamist hält auch Ungläubige für des Teufels.
    LaPuente möcht das System retten und reparieren das er glaubt. Die Wirklichkeit dreht ne Nase. LaPuente heult.

  14. Naja, was ist das auch für ein Preis? Sogar der flache Frisbee hat da ein klein wenig etwas mitgekriegt (der Supermarxist, der in anderthalb Stunden Youtube von einem VWL-Wanderprediger aus Hohenheim lernen möchte, was Geld ist, weil ihm fünfzig Seiten MEW 23 zu schwer sind 🙂 ). Wer verleiht diesen Preis, der 1950, auf einem der ersten Höhepunkte des Kalten Krieges, geschaffen wurde, um Personen zu ehren, die Europa gegen den Bolschewismus einen sollten?

    Im Preis-„Direktorium“ gibt es drei „Geborene Mitglieder“ (wie die anderen entstanden sind, wer will das wissen): Aachener Oberbürgermeister/in
    Aachener Domprobst (in? .. eher noch nicht)
    Rektor/in der RWE-TH Aachen (oops, zur Kenntlichkeit entstellt, heisst RWTH)

    Zu den .. erm .. ungeborenen .. Mitgliedern gehören dann die Vorstände der IHK, der „Generali Deutschland AG“ (eine Versicherung), eine Präsidentin der deutschen Stiftung Musikleben, eine Dozentin, dann Abgesandte der Ratsfraktionen, schliesslich werden noch welche ernannt.

    Schirmherren sind Philippe, König der Belgier, der Spross der Altfaschistensippe Felipe VI., König von Spanien, Henri von Luxemburg, Großherzog von Luxemburg
    Sagt eigentlich schon alles.

    Sorry Roberto, da passt der Elensky doch prima hin. Die Massenmörder Churchill und Kissinger und der Altfaschist Juan Carlos von Spanien waren auch schon Preisträger, auch Blair und Clinton. Am lustigsten: der Euro. Prost.

    1. Mindestens beim „Altfaschisten Juan Carlos“ müssten wir nochmal sprechen, lieber aquadraht. So einfach ist die Geschichte dann doch nicht.

      1. Naja, sagen wir: Franco-Zögling. Das schrieb sogar der Spiegel, als er noch etwas wie ein Nachrichtenmagazin war:
        „Im August 1948 traf sich der Caudillo an Bord der Jacht »Azor« im Golf von Biskaya mit dem König im Wartestand, um ihm die Zusage abzuringen, daß der damals zehnjährige Knabe Juan Carlos samt seinem Bruder Alfonso in Spanien erzogen werden sollte. ..
        Der blonde, lockige Knabe zeigte sich als gehorsamer Schüler. Unter Francos Augen machte er das Abitur, absolvierte er die Militärakademien von Zaragoza, Pontevedra und Murcia und wurde Leutnant aller drei Teilstreitkräfte. Danach studierte er ein bißchen — Wirtschaftswissenschaften. Jurisprudenz, Philosophie und Politik. Akademische Grade erwarb er nicht, außer kürzlich die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gewerbetechnik von Bilbao. ..“
        https://www.spiegel.de/politik/juan-carlos-ein-damm-fuer-die-flut-a-be1d9e26-0002-0001-0000-000041392818
        Später wurde er Admiral und Konteradmiral unter dem Francofaschismus. Seine Rolle beim Putschversuch der Faschisten 1981 ist zumindest fischig.

        Richtig ist, dass nicht alle aus der monarchistischen Linie Faschisten waren, Juan Carlos‘ Vater war ja im Exil. Opportunisten waren sie alle.

          1. Naja. Ok, mit dieser Figur ging der Übergang ohne Blutvergiessen vor sich. Ob das ein persönliches Verdienst ist, egal, das ist gewiss gut. Dass der Francofaschismus überhaupt den 2, Weltkrieg überlebte, ist schon ein fundamentales Versagen des Westens. Das kann man Juan Carlos nicht zum Vorwurf machen, das tue ich auch nicht. Ich sage auch nicht, dass er schlechter oder korrupter ist als der Preis.

  15. Je nu, der Karlspreis ist spätestens seit Clinton den bekam eh nichts mehr wert.

    Der jubelte uns zwölf Kuckuckseier unter – und die Deppen (Hallo, Herr Schäuble!) zeichnen den dann auch noch mit einem Preis für Persönlichkeiten aus, „die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben“! m-(

  16. Nachdem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an ein für Volksverhetzung strafwürdiges Werk gegangen ist, sollte einen doch diesbezüglich gar nichts mehr wundern. Selbst den ESC musste sie gewinnen, die Ukraine. Man kann gar nicht alle Auszeichnungen aufzählen, die Selenskyj und/oder seine Untertanen in den letzten 14 Monaten abgegriffen haben. Und Fussballweltmeister ist die Ukraine nur deshalb nicht geworden, weil sie die Qualifikation versemmelt hatte.
    Dafür wird sie jetzt Großbritanniens ausgezeichnete Endlagerstätte für Atommüll.

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