Netflix‘ despektierliches Frauenbild

Geknebelte Frau
Quelle: Pixabay

Sie ist eine kaltblütige Mörderin und wird dennoch als feministische Heldin vorgestellt: Über eine Serie, die von einer Drogenbaroness aus Miami handelt. Wäre Hitler eine Frau gewesen, wäre sie heute womöglich feministisches Vorbild.

Griselda Blanco war ein weiblicher Narco. Eine Drogenbaroness. Und das im Florida der Achtziger. Sie war folglich ein feminines Scarface. Zielstrebig und erfolgsorientiert. Jederzeit bereit, Kontrahenten zu eliminieren. Bis zur Inhaftierung versorgte sie weite Teile Floridas mit Kokain. In den Neunzigern ging sie der Polizei ins Netz. Ihr Imperium zerbrach. 2012 wurde sie in ihrer Heimat Kolumbien erschossen. Da war sie bereits raus aus dem Geschäft. Ihr Tod war wohl eine alte Geschäftsverbindlichkeit, die beglichen werden musste. Netflix hat der Frau nun ein Denkmal gesetzt.

Was für eine Frau!

Die Miniserie umfasst sechs Folgen und trägt den Titel Griselda. Sofia Vergara spielt die Verbrecherin. Sie ist dabei um Längen attraktiver als es Griselda Blanco in der Realität war. Erzählt wird die Leidensgeschichte einer Frau. Die ehemalige Prostituierte ist zusammen mit ihrem Ehemann im Drogengeschäft tätig. In Medellín, Kolumbien. Der Zuschauer sieht, wie ihr Gatte sie um einen Gefallen bittet. Sie soll mit ihrem Schwager schlafen. Der ist der Boss des Kartells. Und sein Bruder, Griseldas Mann, hat Geld verloren oder unterschlagen. Auslösen ist möglich, indem Griselda ihren Körper anbietet.

In der Folge bekommt der Zuschauer eine geläuterte und entrechtete Frau zu sehen. Ein Opfer männlicher Ranküne. Sie erschießt ihren Ehemann und flüchtet mit den drei Söhnen nach Miami. Im Gepäck ein Paket Kokain, das als Startkapital dienen soll. Griselda versucht kurzfristig ein aufrichtiges Leben zu führen. Sie darf ohnehin keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn ihr Schwager lässt nach ihr suchen.

Natürlich klappt es mit dem bürgerlichen Leben nicht. Griselda rutscht immer tiefer ins mörderische Geschäft. Die anderen Narcos zeigen sich als Machos. Mit einer Frau wollen sie geschäftlich nichts zu tun haben. Sie verspotten sie, garantieren ihr aber eine Mitarbeit, wenn sie Kontakte knüpft, nur um sie nach getaner Kontaktaufnahme wieder zu verprellen. Netflix präsentiert eine Frau, die sich durchkämpfen muss, die von Männern mit Füßen getreten wird. Selbst dann noch, als die Zuschauer schon die ersten Morde der Griselda Blanco vorgesetzt bekamen. Griselda bleibt die gesamte Handlung über eine Frau, die sich in der Männerwelt durchboxen muss und der übel mitgespielt wird.

Ihre Kontrahentin ist eine fiktive Polizistin, die es mit klischeehaften Kollegen zu tun bekommt. Sie schicken die junge Latina zum Kaffeekochen und gehen ihrer Ermittlungsarbeit machohaft-gleichgültig nach. Sie ist die erste, die von einer weiblichen Narco ausgeht. Die Kollegen lachen sie aus. Frauen könnten schließlich keine Morde in Auftrag geben oder gar selbst abdrücken.

Netflix und die Frauen

Die junge Polizistin firmiert als Griselda der Gegenseite. Die Serie zeigt, dass es für Frauen egal ist, wo sie stehen. Immer sind sie die Opfer. Den Männern gehört die Welt. Auf der guten wie auf der schlechten Seite der Gesellschaft. Aber beide haben sich in den Achtzigern durchgesetzt. Vielleicht mag das noch für die Polizistin gelten, auch wenn ihre Rolle ohne nennenswerten Tiefgang angelegt ist. Aber für Griselda? Für eine Massenmörderin, die skrupellos Konkurrenz ausschaltete und Blutbäder hinterließ?

Netflix glänzt in den letzten Monaten ohnehin oftmals durch einen platt vereinfachten Feminismus. Selbst True-Crime-Formate kommen ohne einen Schwenk zur unterdrückten und verachteten Frau nicht vor. So zeigt die Dokumentation American Nightmare ein junges Paar, dessen sich ein Mann bemächtigt. Die Frau entführt er, den Mann setzt er unter Drogen. Der wacht Stunden später auf, geht mit zeitlichem Verzug zur Polizei. Die glaubt ihm nicht, man bezichtigt ihn, seine Freundin beseitigt zu haben. Nach einem Tag taucht die Freundin wieder auf, 600 Meilen entfernt, vor der Haustür ihres Elternhauses. Haben die beiden die Entführung fingiert, ganz so wie im Film Gone Girl, der damals aktuell war? Im Laufe der Ermittlungen kommt zu Tage, dass es im Vorfeld in der Nachbarschaft der beiden einen Überfall gab. Ein Einbrecher setzte sich auf eine schlafende Frau und riet ihr, eine bessere Sperrvorrichtung einbauen zu lassen. Nach kurzen Dialog verabschiedete sich der Eindringling freundlich. Die Polizei fragte die Betroffene, ob sie das vielleicht geträumt habe. Für die Macher der Serie ein klarer Fall männlicher Arroganz.

Zu Beginn des Falles wird der Mann verdächtigt, seine Freundin versteckt zu haben. Vermutlich hat er sie sogar getötet, so deren Vorstellung. Aber am Ende der Dokumentation nimmt die ganze Geschichte eine Wendung. Es wird zu einer Geschichte des Sexismus, weil nach einem Verbrecher, der Frauen Gewalt antut, angeblich nicht sachlich korrekt gefahndet wurde. Dass der Mann gleich zum Kriminellen gemacht wurde, stört die Serienmacher hingegen wenig. Das ist ein Vorverurteilung, mit der sie leben können.

Selbst Täterinnen als Opferinnen

Es gäbe weitere Beispiele dieser Güte. Netflix richtet Inhalte etlicher Formate so aus, dass sie in den Zeitgeist passen und damit als verkäuflicher gelten können. Eine Methode ist es, den Sexismus zu bedienen. Auch dann, wenn es nicht ins Sujet passt. So wird aus Griselda Blanco eine Heldin der Frauenbewegung, ein starkes weibliches Wesen. Eine, die es geschafft hat in der Man’s Man’s Man’s World.

Darin steckt natürlich auch ein grundehrlicher Zug. Man tut gar nicht erst mehr so, als seine Frauen irgendwie besser als Männer. Sie sind dieselben Schwerenöter und Mordbriganten. Nur sehen sie vielleicht besser aus. Muss man allerdings eine Mörderin zu einem feministischen Vorbild ausbauen? Man sollte dieses Frauenbild dringend als das ansehen, was es ist. Despektierlich.

Fast muss man froh sein, dass Adolf Hitler ein Mann war. Wäre es eine Frau gewesen, gäbe es bei irgendeinem Streamingdienst schon eine Miniserie zum Thema. Dem Zuschauer würde Fräulein Hitler präsentiert, wie sie die Macht ergreift und das Land gleichschaltet. Zusammen mit ihren Kumpaninnen Frau Goebbels, Frau Göring und Fräulein Himmler setzten sie sich in der Männerdomäne der Diktatur durch. Sie mordeten exzessiv. Aber die Macher der Serie würden das als Gleichstellung vorstellen. Und wie sie dann Herrn Stalin an den Rand der Niederlage brachten, muss man doch mal zeigen. Marschierten die doch ganz keck in Russland ein! Bei dieser Geschichte hätte man dann auch eine Botschaft für die heutige Zeit. Nämlich Russland zu bezwingen, das ist auch was für Mädchen.

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52 Kommentare

  1. Opferinnen?! Und das männliche Gegenstück ist dann DER Opfer oder der Geopferte oder der Opfererer.
    Ach Gotterle, man muss es ja nicht anschauen(ich z.B. tue es nicht und mag noch nicht mal mehr dazu lesen) und wie vielen Massenmördern wurden in Gangsterfilmen schon Denkmale gesetzt?!

  2. Wow, was für ein mutiger Artikel. Es ist tatsächlich so, dass in den letzten Jahren die Gewalt der Herrschenden legitimiert wurde, indem weibliche Formen von Gewalt zur Unterdrückung der Armen eingesetzt wurden: Beschämen, Falschbeschuldigungen, soziale Isolation, Anstiftung zur körperlichen Gewalt in Syrien, Ukraine und Gaza anstatt selber körperliche Gewalt auszuüben. Gleichzeitig werden weibliche Formen von Gewalt in den Medien verleugnet, so dass sie nicht mit dem öffentlichen Moralempfinden kollidieren. Wenn Putin 2022 in die Ukraine einmarschierte, dann ist das ein unprovozierter Angriffskrieg ohne Vorgeschichte, an der Frauen wie Frau Merkel, Frau von der Leyen oder Frau Nuland beteiligt sein könnten.

    Man braucht sich nur mit dem Sadismus von Ilse Koch, der Frau eines KZ-Kommandanten zu befassen, um einen Eindruck von möglichen dunklen Seiten der Weiblichkeit zu bekommen. Gut, dass es bislang noch keinen woken Film gibt, in dem Ilse Koch als arme Frau eines KZ-Kommandanten dargestellt würde, die zur mutigen Kämpferin gegen die toxische Männlichkeit der KZ-Gefangenen wird. Nach woken Vorstellungen würden vermutlich sogar KZ-Gefangene immernoch patriarchale Privilegien gegenüber allen Frauen zur Festigung ihrer Dominanz ausspielen.

    Es gab vor einigen Jahren so einen Prank, indem eine Gruppe eine Passage aus “Mein Kampf” mit woken Begrifflichkeiten angefüllt hatten und der Text wurde tatsächlich von einem Magazin der Genderwissenschaften mit Peer Review zum Abdruck angenommen.

    1. Der Kommentar ist gleichzeitig erhellend und erschreckend – die woken Krieger*innnnnennn sind so bekloppt in der Birne, die würden so etwas glatt fertig bringen. Da überkommt einen das kalte Schaudern … vielleicht ist es auch Ekel …

    2. Sehr gut beschrieben. Feminismus, oder was man dafür hält, als camouflierter Türöffner für faschistoides Denken und Handeln. Das abonnierte “Opfer” darf fast alles, das Gegenüber ist immer Täter und letztlich an allem schuld. Diese Denkfigur ist narzistisch-infantil und spielt in der heutigen Politik eine Schlüsselrolle, wie die meisten OTler wissen… Feministische “Wokeness” im Dienste des Kapitalfaschismus. Unsere Außenamtsdame ist da ein sehr gutes Beispiel…

      1. Feministische wokeness…ist nicht im Dienste des Kapitalfaschismus, sondern wrd dazu missbraucht….so wie im “Werte Westen” das Demokratieverständniss…oder deutsche Leidkultur…sry Leitkultur…vor allem, wenn kein deutscher mir bisher nachvollziehbar erklären konnte, was denn nun “deutsch” ist. Oder das Christentum in der CDU/CSU, oder sozial und SPD usw…..

        Warum sollte es unter den Emanzen nicht auch faschistoide Sexisteinnen geben? Nicht falsch verstehen, ich mag keine Faschos im allgemeinen….da ist mir das hurz, ob m/w schwarz, rot oder gelbe Hautfarbe….nur braun bleibt scheisse…stimmt doch.

    3. Doppel Wow…wusste gar nicht, dass es eine dunkle Seite der Weiblichkeit gibt….dachte das würde den Menschen im allgemeinen betreffen…aber lassen wir das….und wo werden in den Medien bitteschön Gewalttaten von Frauen verleugnet???!!! Was ist das für ein Irrsinn???! Und was soll der Vergleich mit Putin und Merkel, voll die Leier und Nuland….sind das nicht einfach alles MassenmörderschreibtischtäterInnen….o Gott, ich hab gegendert…soorry, war nur lieb gemeint….hätte ich nur Massenmörderschreibtischtäter geschrieben, würde ich ja nach ihrer Auffassungsgabe, Frauen unter den Teppich kehren….Soorry!

  3. “Man tut gar nicht erst mehr so, als seine Frauen irgendwie besser als Männer.”

    sind sie auch nicht, dank der Frauenquote koennen sie in den Spitzenpositionen so richtig zeigen was “Frau” so drauf hat, ob qualifiziert oder nicht, voellig egal.
    Sie tragen eine Betonfrisur, farbige Blazer und stoeckeln auf high heels durch Truemmerfelder, “bella figura” zu machen ist wichtig, auch wenn man Laender ruinieren, Kriege verlaengern und Waffen an die “richtigen Freunde” liefern will, die Toten der “richtigen Seite” werden beweint und die auf der “falschen Seite” als
    Kollateralschaeden abhakt…..wo ist da der Unterschied zwischen Mann und Frau?
    Als Frau sind mir diese Frauen, die die Emanzipation in den falschen Hals bekommen haben sehr zuwider. Nichts, rien, nada, niente, nichego an dieser heutigen Politik ist feministisch!

    1. Dazu fällt mir der Auftritt dieser Frau hier im September 2023 bei einem Besuch in Kiew ein. Man beachte die Körpersprache in dem Titelbild.

      https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/annalena-baerbock-in-kiew-ukraine-entschlossen-unter-die-arme-greifen,TpXJX4T

      Schwarz gekleidet, auffallendes Lederkoppel. Feminine Andeutung einer Uniform. Sie strahlt eine solche weibliche Arroganz aus, daß die Umstehenden unwillkürlich Distanz zu ihr halten. Als Mann und als Gast in einem fremden Land würde man sich heutzutage gar nicht mehr trauen, mit solch einer Körpersprache aufzutreten. Aber sie kann das. Sie lebt in ihrer eigenen kleinen Welt und da gibt es jetzt auch weibliche Herrenmenschen. Das dezente Zitat einer schwarzen Schildmütze mit silbernen Runen würde vollkommen zwanglos zu ihrem Auftritt passen. Und eine Reitpeitsche in der Hand – um unbotmäßiges Dienstpersonal zu züchtigen.

      1. @ Toraji
        Auf der Suche nach dem verlorenen Rittergut im Osten?
        Bewirtschaftet von s(k)lavischen Untermenschen?
        Kurz vor Wladiwostok gar?
        (Sarkasmus!!!)

      2. “Sie lebt in ihrer eigenen kleinen Welt und da gibt es jetzt auch weibliche Herrenmenschen.”
        Das Erschreckende, es gibt Männer die auf so was stehen. Sag ich ja immer, die meisten Männer, gerade die die nach außen den richtig harten Kerl, den Alpha machen, sind praktisch Frauenknechte, Pudel.
        Bei jedem normalen Mann würde der Anblick dieser Witzfigur Analena doch selbst hartnäckigste Fälle von Priapismus in sekundenschnelle heilen.
        Hätte sich das ein Drehbuchautor ausgedacht: In einem Land wird eine völlig ungebildete unreife Personin zur Außenministerin, die in diesem Amt nichts weiter sieht als eine Bühne um ihren Narzissmus, ihre fetischistischen Neigungen auszuleben, man hätte es ihm nur als Farce, als Parodie abgenommen, niemals als Drama. Und nun ist es die Realität….

  4. Diese filmische Projektion ist nichts anderes, als den Kampf innerhalb der Gesellschaften zu fördern. Nur noch getoppt, mit dem Aspekt, alle gegen alle.
    Das alles aus einer amerikanischen Produktion, da kommen doch nur noch triviale Rituale zum Vorschein.
    Wäre ich ein Filmkritiker, würde ich mir mal andere Produktionen aus anderen Ländern vornehmen. Es bestünde ja die Möglichkeit, etwas mehr positive Inhalte zu erkennen.
    Der ständige Anglozismus und ihre Narrative sind kaum mehr zu ertragen.
    Gebt ihr Kritiker endlich der Leserschaft wieder einen Sinn!

    1. Diese filmische Projektion ist nichts anderes, als den Kampf innerhalb der Gesellschaften zu fördern.

      Zustimmung. Die Geschlechter zu spalten ist dabei nur ein Angriffsvektor, weiter spaltet man die Menschen in Pro/Contra Russland, Migranten, Farbigen, Klimaaktivismus, Israel, Islam, Rechts/Links, etc.

      Die Menschen streiten sich und dabei gerät völlig aus den Blick, wie ein autoritäres System errichtet wird.

  5. Warum denn in die Ferne schweifen, wenn doch die Scheixxe stinkt so nah.
    Programmbeschreibung zu Große Mythen aufgedeckt, das Nibelungenlied auf ZDFneo.

    “Im 2. Teil der Reihe wird der Mythos um das Nibelungenlied (um 1200) aufgedeckt. Neue Forschungen ergaben: Nicht Drachentöter Siegfried (Moritz Stephan) ist der Held des Epos, sondern seine Ehefrau und Rächerin Kriemhild (Anja Antonowicz) spielt die Hauptrolle.”

    Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Der deutsche Mythos schlechthin, wohl um die 800 Jahre alt, muß plötzlich völlig neu gedacht werden, obwohl sich die Geschichte selbst um keinen Jota verändert hat. Das haben “neue Forschungen” ergeben. Tja, für irgendwas müssen ja über hundert Genderlehrstühle in diesem Land gut sein.

    Ansonsten fällt mir zu dem Netflix-Ding noch Lisa Eckhart ein:
    “Selenski hat mir meine Idee geklaut. Von der Komikerin zur Kriegsverbrecherin, das war mein Plan! Ich gender ja sonst nicht so gerne. Aber kleine Mädchen sollen wissen, daß sie alles werden können.”

    1. Wow, wenn sie sich über sowas aufregen…solange es der Wahrheit näherkommt, warum nicht? Dann auch noch im gleichen Atemzug mit Frau Eckhardt sympathisieren. Übrigens haben sie Lisa hier falsch verstanden…es geht nicht um Geschlechter….sondern dass ein aktueller Kriegsverbrecher ursprünglich ein Komiker war….aber lassen wir das. Zitat Pispers oder ähnlich:”Stellen sie sich vor sie wachen nach 10 Jahren aus dem Koma auf um festzustellen, dass der Gouverneur von Florida/Kalifornien (oder so…) Conan der Barbar ist”

      1. Wenn man selbst nicht lesen kann und/oder das, was man liest nicht versteht, sollte man nicht anderen Leuten seine eigene Unfähigkeit unterstellen.
        Anscheinend können Sie Forschung von Interpretation nicht unterscheiden.
        Und der Satz “Ich gender ja sonst nicht so gerne. Aber kleine Mädchen sollen wissen, daß sie alles werden können“ hat natürlich überhaupt nichts mit Geschlechtern zu tun.

    2. Krimhild ear schon immer mehr oder weniger sie Hauptfigur der Geschichte, ohne sie wäre das ganze Drama nicht gelaufen.
      Was neu ist, ist die Behauptung sie Sri die “Gute”, Frauen abzusprechen arrogante Arschlöcher sein zu können ist eher sexistisch.

      Fakt ist, das sie in der Vergangenheit immer als der Anfang allen Übels verstanden wurde, und damit die Hauptfigur, der Bösewicht der Geschichte, weil sie durch Ihre Arroganz und später die Rachelust tatsächlich sowohl am Tod Siegfrieds, als auch allen Anderen Schuld ist.

      1. Jep. Genau deswegen hatte ich das Beispiel angeführt.
        Mit Forschung hat das ganze ja de facto nichts zu tun, es ist eine reine Umdeutung.
        Anpassung an gewünschte, herrschende “Narrative”.
        Aus einer intriganten, herrschsüchtigen Person wird, wow, seht mal wie die als Frau den Laden aufgemischt hat.
        Ähnlich wie bei der Drogen-Baroness.

        1. Wow.
          1. Sie kapieren die Kabarettistin einfach nicht, während sie gleich beleidigen und Unfähigkeit mir attestieren……..spricht für sie, aber lassen wir das ;).

          2. Nochmal zu Lisa: Hier geht es um direkte Kritik an Selenski. Sie ist nur verpackt, das ist ihr Markenzeichen. Wenn sie Wolodomir plump als Kriegsverbrecher bezeichnet hätte, wäre sie zerissen worden…verpackt in mainstream pseudo Feminismus wird sie die Medienlandschaft. nicht so schnell und direkt angehen.

          3. Warum kann ich Forschung von Interpretation nicht unterscheiden? Habe ich ihnen das unterstellt…stand das überhaupt zur Debatte?? Behaupten sie etwa die Doku wäre eine Interpretation??? Mag sein…und darüber regen sie sich soooo seeehr auf, dass sie dann willkürlich diese Interpretation ohne Sachlichkeit den Genderlehrstühlen anlasten? Wie wirr sind denn bitte solche Gedankengänge? Da ist noch jemand, der anscheinend die gleichen Ansichten wie sie hat….könnte ihnen gefallen:
          https://www.youtube.com/watch?v=cVHyUYRmtm0

  6. Seit sich der Feminismus von der Emanzipationsbewegung getrennt hat, hat sich er sich zu einer zunehmend faschistischen und sektenähnlichen Ideologie entwickelt.

    und nachdem sich in den letzten Jahren auch noch der Kapitalismus dranhängt, wird damit auch noch richtig Kasse gemacht.

    1. Dieser Netflix-“Feminismus” ist keiner – sondern der Verrat am Feminismus!

      Selten wurde Netflix so gut auseinandergenommen wie in diesem Artikel.

  7. Wow, Overton….normalerweis kommentier ich selten…ihr habt es geschafft. Es ist nicht das erste mal, dass ein vermeintlich “böser” Charakter bei Zuschauern Sympathien weckt….ob Darth Vader, Seth Gecko, Tyler Durden (uuups…die letzten beiden sind auch noch scheisse sexy….), Beetlejuice (jo, der is hässlich…zufrieden?!), Jules Winnfield und sein Kollege bzw. umgekehrt Vincent Vega etc. allesamt männlein. Und jetzt?! Bitte nicht noch einmal so ein Schwachsinn…es sei denn, wir haben den ersten April. Ist hier jemand vielleicht gynophob? Natürlich sind Frauen, wie Männer Menschen mit all den Abgründen, die sie eben zu Menschen machen, jedoch ist da die Quantität bei Männern wesentlich höher…hoffe ich brauche hier keine Quellen. Dass da jetzt “mal” ne Frau mitmischt ist doch normal? Und wenn sie dabei gutaussieht…so what….siehe Tyler Durden und Seth Gecko….um nur ein paar Bsp zu nennen.

    Sonst bin ich aber froh, dass es euch neben Anderen wenigen in der Medienlandschaft gibt.

  8. Schöner Beitrag, dazu ein paar Groschen.

    Die Serie zeigt, dass es für Frauen egal ist, wo sie stehen. Immer sind sie die Opfer. Den Männern gehört die Welt. Auf der guten wie auf der schlechten Seite der Gesellschaft.

    Diese vom System und seinen angeschlossenen Sendehäusern bereitwillig lancierte These stimmt nicht, hat nie gestimmt und wird nie stimmen. Nicht „den Männern“ gehört die Welt, sondern der herrschenden Kaste – Geschlecht egal. Und heutzutage auch sonstige austauschbare Identitäten (Hautfarbe, Religion, Nation, Haarfarbe…). Um von den wahren Machtverhältnissen abzulenken, muss – darauf wiesen Mitforisten oben ja bereits hin – die Bevölkerung jedoch gespalten und aufgehetzt werden. Der sogenannte „Geschlechterkrieg“ ist eine dieser divide-et-impera-Strategien.

    „Den“ Feminismus hat es dabei freilich nie gegeben; seine jeweiligen Strömungen waren immer an bestimmte politische Meta-Ebenen gekoppelt. Der heute im Westen dominierende Feminismus ist eine systemisch-normierte Degeneration gewisser sozialdemokratisch-linker Strömungen und – wie Mitforst @ Udo richtig anmerkte – vom linken Emanzipationsgedanken vollkommen entkoppelt. Nachdem die Linken im „Freien Westen“ weder in puncto der zentralen Konfliktlinie Kapital vs. Arbeit noch auf anderen Feldern (etwa der Außenpolitik) reüssieren konnten, wurden sie seit den 1960ern / 70ern in andere gesellschaftliche Bereiche abgedrängt (insb. solche der „Zivilgesellschaft“ und Kultur), wo sie sich – wie Mitforist @ Wolfgang Wirth unlängst treffend formulierte – „austoben“ können. Selbstverständlich unter Beachtung der von den Herrschenden gesetzten normativen Leitplanken und damit hübsch angepasst, glattgebügelt sowie – ähnlich vergleichbar eingenordeter Bewegungen wie „Klimaschutz“ oder „Antirassismus“ – kommodifiziert.

    Herausgekommen ist die so systemkonforme wie perverse Form des Schadfeminismus mit hoher Rache- und Ressentimentneigung. Die im Artikel geschilderten Konsequenzen im Kulturbereich sind nur eine von vielen deren Ausprägungen. Und wie „Umweltschutz“ oder „Seenotrettung“ ist er vor allem ein Markt sowie Betätigungsfeld für Agitatoren und messianische Performer. Mit Feminismus, Antirassismus etc. haben diese Phänomene heute ungefähr so viel zu tun wie Waldhof Mannheim mit der Champions League.

    Der westliche Schadfeminismus wirkt dabei – wie die anderen genannten Phänomene auch – janusköpfig. In seinem Falle wohnt ihm eine sowohl identitätsstiftend als auch identitätsraubende Wirkung inne. Er entwurzelt zum einen, da er Jungen und Heranwachsende eigene Rollenbilder wegnimmt, sie vom Kindergarten bis zur (Hoch)schule weiblich beschult und obendrein dem Großen Generalverdacht aussetzt – dem Generalverdacht etwas Bösartiges, Fremdes, Anderes in sich zu tragen. Etwas gesellschaftsfeindliches. Die toxische Männlichkeit (jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger, Frauenschläger, Chauvischwein…). Hierdurch entfremdet er Jungen zusätzlich vom Eigenen, vom Selbst (andere Selbst-Anteile werden ihnen ja in Familie, (Hoch)Schule und durch sonstige Institutionen ausgetrieben). In Falle des Schadfeminismus von den männlichen Anteilen des Selbsts, da ja potentiell alle toxisch und böse sind („Männer sind Schweine“). Obendrein fördert er natürlich Anpassung an ein gesellschaftliches Regime, das bestimmte andere Männlichkeitsausprägungen normiert hat und vorgibt. Wer dazu gehören – und später auf dem Partnerschaftsmarkt reüssieren möchte – tut gut daran, diesen Vorstellungen zu folgen und sein Autochthones, sein urtümlich-männlichen Elemente, zu unterdrücken.

    Zum anderen bringt der Schadfeminismus tatsächlich regressive Männlichkeitskonzepte und -identitäten hervor. Beispielsweise die „Pick-up Artists“, die Frauen (bzw. Männer im Falle der „Pick up cats“) fetischisiert und als so austauschbare wie zu taxierende Objekte behandelt. Das ist gewollt, da mit diesen und anderen Konzepten natürlich der Große Generalverdacht und der „Geschlechterkampf“ geschürt werden kann. Ganz davon abgesehen, dass diese Seduction community natürlich eine vollauf kapitalistisch durchdrungene Gemeinschaft ist, wie sich auch an ihren sonstigen politischen und weltanschaulichen Haltungen zeigt, die durch die Bank paläolibertär oder neokonservativ sind. Und obendrein auch wieder ein Markt, wenn auch im Kleinen.

    Das soweit, vielleicht mache ich mal einen Artikel aus dieser herrschaftsstabilisierenden Entwicklung.

    Man tut gar nicht erst mehr so, als seine Frauen irgendwie besser als Männer.

    In jenen Serien mag das inzwischen zu treffen, aber ansonsten wird dieses Bild doch weiterhin gezeichnet, gerade medial. Frauen seien sanfter, gewaltaverser, fortschrittlicher, klüger – kurz eben die besseren Menschen. Freilich hat dieses Bild schon seit Jahrzehnten Risse und allmählich treten sie deutlicher zutage. Vermutlich werden deshalb immer mehr Artikel und Posts produziert in der Frauen-sind-gut-Tonalität produziert – um die Risse zu stopfen.

    Frauen machen aber keineswegs beispielsweise friedfertigere Außenpolitik als Männer. Man muss nicht das überstrapazierte Bild der neuzeitlichen Auswanderin Sophie aus Stettin bemühen. Es genügen zwei modernere Persönlichkeiten, die auch nicht ganz so männlich waren, dafür aber offen über Nuklearwaffeneinsätze im Angesicht durchwachsen verlaufender Kriege nachdachten – Margaret Thatcher im Falle des Falklands / Malvinas-Krieges 1982 (u.a. soll sie damit Mitterrand erpresst haben die Codes von in Frankreich hergestellten Raketen herauszurücken, welche die Argentinier verwendeten) und natürlich Golda Meir während des Jom-Kippur-Krieges 1973. So viel zum Thema Frauen seien so friedlich und human.

    Zum anderen möchte ich meine Mitleser auf diesen so aktuellen wie widerlichen Fall aus Österreich aufmerksam machen. Dort hat eine Mutter, wohl unter Anleitung wie Aufwiegelung ihrer damals besten Freundin, ihren zwölfjährigen Sohn beinahe zu Tode gefoltert. Zu seinem Martyrium gehörten u.a. die Einsperrung in eine Hundebox nach wiederholtem Einnässen, Nahrungsentzug sowie das Übergießen mit kaltem Wasser und anschließende stundenlange Stehenlassen im Freien bei Minustemperaturen.

    Der Fall hat in Österreich einen gewissen – angesichts der Brutalität und Abartigkeit absolut verständlichen – Wirbel gesorgt. Aber um wie viel größer wäre er wohl, wenn ein Vater seine zwölfjährige Tochter in eine Hundebox gesperrt, ausgehungert und mit Eiswasser übergossen hätte? Diese Unwucht ist immer noch klar in der Berichterstattung wie gesellschaftlichen Diskussion zu erkennen.

    Nehmen wir zu schlechter Letzt darum ein anderes Beispiel, das von jungen Lehrerinnen, die sexuelle Handlungen mit minderjährigen Schülern begehen. Hier schwingt in der Berichterstattung – wie in den Forenkommentaren – immer eine gewisse Nachsicht mit. Es geht zwar um Missbrauch und Vergewaltigung, doch häufig liest man Userbeiträge, die von „Vergewohlfühlung“ sprechen oder Pseudo-Kalauer à la „So einen Unterricht hätte ich auch gerne gehabt“ von sich geben. Mit diesen Punkten möchte ich nur unterstreichen, was für ein großer Weg vor uns liegt, wenn wir eine wirklich geschlechtergerechte Gesellschaft erkämpfen wollen.

    Abschließend noch hierzu:

    Marschierten die doch ganz keck in Russland ein! Bei dieser Geschichte hätte man dann auch eine Botschaft für die heutige Zeit. Nämlich Russland zu bezwingen, das ist auch was für Mädchen.

    Dafür braucht es wirklich keinen Geschlechtswechsel bei den Hauptprotagonisten. Der Geschichtsrevisionismus, der mit der neuerlichen Umschreibung und systemkonformen Normierung von Julikrise und Weltkriegsbeginn 1914 in den 2010er Jahren begann, wird dank der heute bei den Clarks, Barberowskis, Neitzels und Co. ausgebildeten „Historikern“ in 15 Jahren sicherlich auch zur Wiederaufnahme der Präventivkriegsthese führen. Ohnehin hat man ja bereits Arendts Totalitarismustheorie zur Hand, wonach Stalin und Hitler eh dasselbe nur in unterschiedlichen Farben waren.

    1. @ Altlandrebell
      Ein interessanter Beitrag.
      Beeindruckend und erhellend ist Ihr Link zu der Hundebox-Mutti.
      Die entsprechende Gerichtsreportage hat es in sich. Für meinen Teil konnte ich gewisse Verhaltensweisen, wohlgemerkt nicht das direkte Quälen des männlichen Menschleins, wiedererkennen. Drei weibliche Prototypen, die ich in anderen, mir persönlich bekannten, Personen wiedererkennen konnte. Der Reporter hat eine fundierte, nicht moralisierende, Sozialstudie geliefert. Großes Lob und Danke schön.

      https://www.derstandard.at/story/3000000209258/hundebox-prozess-mit-emotionslosen-angeklagten-frauen?ref=rss&utm_source=upday&utm_medium=referral

    2. Nach Ihrer Auffassung gibt es also in Wahrheit nur eine Unterdrückung, nämlich die der 99 % durch die herrschende Klasse? Und alles andere ist Ablenkung, bestenfalls Nebenwiderspruch?? So?

      Klassismus ist besser als Rassismus – habe ich das richtig verstanden? Und Wokismus hat nichts mit dem linken Kampf gegen falsches Bewusstsein zu tun? Auch die Kulturrevolution Maos mit dem Kampf gegen die 4 Alten und die Anti-Rechts-Bewegung https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vier_Alte
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anti-Rechts-Bewegung# sollte vermutlich keinesfalls in die Nähe von Stalin und Hitler gerückt werden.

      Klären Sie mich gerne auf, wenn ich Sie falsch verstehe.

      “Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, Es müsse sich dabey doch auch was denken lassen.”

      1. nämlich die der 99 % durch die herrschende Klasse?

        Punkt 1: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass 99 % durch die herrschende Klasse unterdrückt würden. Das ist eine verkürzende, verwirrende und zudem antisemitisch-grundierte Trope, die ich mir nicht zu eigen mache (ich sage explizit nicht, dass Sie Antisemit seien oder ich Sie für einen hielte! Der 99%-Sager kommt bloß aus bestimmten Ecken, die ich persönlich nicht mag).

        Die herrschende Klasse, das habe ich hier an anderer Stelle schon ausführlicher dargestellt, umfasst beileibe mehr als ein Prozent der Bevölkerung und beileibe sind nicht alles Bankiers. Sie verfügt zudem neben den staatlichen Machmitteln (Polizeien, Militär…) noch über erhebliche gesellschaftliche Zuarbeiter-, Träger- und sonstige Unterstützerkreise, weswegen das herrschende System ja auch so gut verankert ist. Das momentan luzideste Beispiel dieses Sachverhalts ist der „Aufmarsch der (System-)Angepassten“, die sog. „Demonstrationen gegen rechts“.

        Und alles andere ist Ablenkung, bestenfalls Nebenwiderspruch?? So?

        Punkt 2: Ich habe nicht geschrieben, dass „der“ Feminismus (den es ohnehin nicht gibt) ein Nebenwiderspruch sei oder bloße Ablenkung. Losurdo sprach nicht umsonst davon, dass sich die Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse im herrschenden System neben der sozialen Frage auch in der nationalen Frage sowie in der Geschlechterfrage manifestierten. Ich kommentierte lediglich, dass der sog. „Geschlechterkrieg“ und das von mir „Schadfeminismus“ genannte Phänomen westlinke, vom System normierte Degenerationen sind – ebenso wie die sog. „Klimaschutzbewegung“ oder „Anti-Rassismus“. Sie haben mit dem tatsächlichen Kampf gegen Unterdrückungsverhältnisse oder Umweltzerstörung m.E. wenig am Hut. Vielmehr sind sie herrschaftskonforme, glattgebügelte „Protest“bewegungen, die obendrein kommodifziert worden sind. Und sie tragen durch ihre spezifische Thematik und Ausprägungsform dann als Ablenkungsmittel in der Tat zur Herrschaftsstabilisierung bei.

        Klassismus ist besser als Rassismus – habe ich das richtig verstanden?

        Womöglich nicht, zumal ich nicht von „Klassismus“ sprach. Das ist eine aus dem angelsächischen Raum übernommene Vokabel, die es zuvor aus gutem Grund nicht in Kontinentaleuropa gab. Wie geschrieben existieren verschiedene Unterdrückungsverhältnisse nebeneinander.

        Darum Punkt 3: Durch „Klassismus“, (westlich definierten) „Rassismus“ und ähnliche Konstrukte werden die soziale, nationale etc. Fragen auf bloße Identitätskonflikte und Gefühle reduziert und u.a. die systemischen Aspekte gezielt ausgeblendet. Bei „Klassismus“ geht es i.d.R. nur noch um Vorurteile wegen der sozialen Herkunft – nicht um Unterdrückung in Folge des Konflikts Kapital vs. Lohnarbeit. Bei „Rassismus“ werden jede Menge rassistische, antisemitische, anti-was-auch-immer Sprachakte und Handlungen identifiziert und gefühlsbeladen ausdiskutiert. Die tatsächlichen kolonialen, imperialen, antisemitischen etc. Unterdrückungsverhältnisse, Sprech- und Handlungsakte werden nicht diskutiert oder gezielt verleugnet. Schönes aktuelles Beispiel sind die „Antisemitismus“-Vorwürfe gegen die Berlinale-Preisträger. Juden, die auf die koloniale Ausbeutung und imperiale Unterdrückung Palästinas hinweisen werden so in bekämpfenswerte Antisemiten verwandelt – durch den Shoa-Täterstaat. Und Palästinenser (ob christliche, muslimische, drusische oder jüdische) – also die Opfer der Ausbeutung und Unterdrückung – natürlich sowieso. Das System hat eben seine Antisemitismus- und Rassismus-Begriffe und wendet sie gegen Systemkritiker und Normabweichler an.

        Wokismus hat nichts mit dem linken Kampf gegen falsches Bewusstsein zu tun?

        „Wokeism“ ist wie gesagt eine Degeneration aus der westlinken Entwicklung seit mindestens 1945. Für den Einstieg empfehle ich Losurdo „Der westliche Marxismus“, dort auch ausführlicher warum Hitler und Stalin nicht dasselbe nur in unterschiedlichen Farben waren.

        Ansonsten – ich bin hier weder Aufklärer noch Missionar, sondern nur Altlandrebell mit seinen Meinungen. Wenn Sie etwas anders sehen habe ich damit kein Problem. Reibung belebt das Geschäft.

        1. Reibung belebt das Geschäft.

          So ist es.

          Danke für den Hinweis, dass es inzwischen Verdacht erregt, von 99 % zu sprechen Das war mir neu.

          Ich komme übrigens aus keiner Ecke. Ich fühle mich in Ecken nicht behaglich und halte Hegel für einen Scharlatan.

          Derzeit miete mich gerade in einer Tonne ein, vornehmlich schweigend, um nicht versehentlich verbotene Wörter zu verwenden .. 😀

          1. Habe ich behauptet, dass Sie aus irgendeiner Ecke kämen?

            Der Sprech von den „99 vs. 1 %“ wird leider bloß von vielen einfach so verzählt. Und an dem reibe ich mich. Ich finde ihn zum einen simplifizierend und unterkomplex, da die herrschende Klasse in meinen Augen wie skizziert viel größer ist. Und zum anderen habe ich oft erlebt, dass es im Gespräch hieß: das reichste ein Prozent => die Banker = die Juden. Und damit kann ich gar nichts anfangen. Deswegen hat mich das mokiert.

            Aber verbieten? Ich verbiete niemanden irgendetwas zu schreiben oder zu schwätzen und stelle gewiss auch niemanden hier in irgendwelche Ecken. Ich halte es da mit Diogenes von Sinope – der auch in einer Tonne gelebt haben soll, auch wenn es wohl eher eine Amphore war…

    3. “„Den“ Feminismus hat es dabei freilich nie gegeben;”

      Es gibt schon Aspekte, die bei allen Feminismen gleich waren und sind. Das ist der Männerhaß, der von Anfang an dabei war, und der Mythos vom “Patriarchat”.
      Und ja, in den 60er Jahren schwenkte auch die linke Szene um von der allgemeinen Kapitalismuskritik auf die bösen Männer als Unterdrücker. Die Postmodernisten haben später das Adjektiv “weiß” hinzugefügt.
      Auffallend bei wokistischen FIlmen heutzutage ist, dass die Frau oft als omnipotente Gestalt dargestellt wird, die genauso alles machen kann wie ein Mann. Dabei wird auf Tiefe und Imperfektion der weiblichen Protagonisten verzichtet, was diese so unglaubwürdig macht. Beispielsweise bei Ray (Star Wars) war die Erzählung so, dass diese von 0 auf 100 – also ohne Ausbildung – plötzlich zum Superstar wurde, eine perfekte Person ohne Makel und Zweifel. Wenn dann Kritik deswegen kommt, dann wird man einfach als Frauenhasser dargestellt. So einfach kann die Welt sein.
      Männer als Bösewichte gingen immer durch. Neu hinzugekommen sind Drogenbaronessen, die Helden sind, weil sie Männer morden können (feministischer Grundton), es aber nur deshalb machen, weil sie sich angeblich nur wehren (feministischer Grundton des weiblichen Opfers). Wenn also nur die Männer (oder ersatzweise die Gesellschaft) nicht immer so fies gegenüber Frauen seien, so die Überzeugung der Feministen, dann würden diese Frauen nicht so brutal sein.
      Das Märchen der friedfertigen Frau, die aus Notwehr handelt wird aufrecht erhalten.
      Frauen waren jedoch nie friedfertiger als Männer. Sie nutzen nur gerne auch Proxygewalt, indirekte Gewalt, Beschämung, Reputationszerstörung, usw, also alles, was sie möglichst von direkten Konflikten verschont.
      Was Kriege angeht, zeigt die folgende Studie dass weibliche Herrscher 27% mehr Kriege angefangen oder bestehende Kriege weitergeführt haben als männliche Herrscher:
      http://www.nber.org/system/files/working_papers/w23337/w23337.pdf
      Von Frauen als bessere und friedfertige Menschen kann also nicht gesprochen werden.
      Das Sterben im Krieg ist männlich, aber nicht die Ursache des Krieges.

  9. Wow, Altlandrebell. Hat mir sehr viel freude bereitet ihren Beitrag zu lesen. Klasse Inhalt, absolut nachvollziehbar und in sich sinnig und logisch. Eine Pflichtlektüre an alle gynophoben, wie feministisch-faschistoiden Subjekete.
    Danke dafür!!!

  10. @Altlandrebell: “Ohnehin hat man ja bereits Arendts Totalitarismustheorie zur Hand, wonach Stalin und Hitler eh dasselbe nur in unterschiedlichen Farben waren”.

    Altlandrebell hat Hanna Arendt NICHT gelesen!
    Sonsten nur das, was ihre Gegner draus gemacht haben.

    Viele hier haben nicht verstanden, was die Emanzipation ist.
    Sondern fallen selber auf die Konterrevolution von Netflix herein.

    1. @ Estragon

      Altlandrebell hat Hanna Arendt NICHT gelesen!

      An der kommt man im Studium und sonst wo heutzutage doch gar nicht mehr vorbei!

      Aber ja, ich hätte zwischen den unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Autorin differenzieren können – es gab die Arendt, die Stalins Sowjetunion für die Liquidation des Antisemitismus lobte, die das Massaker von Deir Jassin 1948 verurteilte und Begins Partei als von Rassismus, Ultra-Nationalismus geprägt und in ihrer Gewalt gegen bestimmte Menschengruppen (hier: Palästinenser) als mit faschistischen Parteien eng verwandt erachtete sowie ferner die ersten beiden Teile von Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft verfasste, in welchen “Totalitarismus” eher noch die Verbindung von Kolonialismus und Nazismus beschreibt.

      Der heutige “Arendt-Kult” (Losurdo – und sehr treffend) bezieht sich aber vornehmlich auf den dritten Teil des Werks, der aber eindeutig vom ideologischen Klima in den USA der späten 40er und frühen 50er (Kommunistenjagd, Kalter Krieg etc.) geprägt war. Und der ist eben eifrig bemüht UdSSR und Drittes Reich gleichzusetzen.

      Sonsten nur das, was ihre Gegner draus gemacht haben.

      Ich glaube bei ihr mussten die Gegner nicht mehr viel draus machen, viele Werkszeilen im dritten Teil sprechen für sich.

      Viele hier haben nicht verstanden, was die Emanzipation ist.

      Erhellen Sie uns, wie lautet Ihre Definition von Emanzipation? Ich habe oben bloß hinzuweisen versucht, dass der degenerierte Woke-Feminsmus und linke Emanzipationsbewegungen nicht dasselbe sind.

  11. “„Was tun Sie“, wurde Herr K. gefragt, „wenn Sie einen Menschen lieben? “ „Ich mache einen Entwurf von ihm“, sagte Herr K., „und sorge, daß er ihm ähnlich wird.”
    Es ist nicht unwesentlich, wer sich von wem welches Bild macht.

  12. In den Werken von Marquis de Sade steht schon alles drin, was man wissen muss, um Ideologie und Ideale der aktuellen Zeit zu kennen:

    Die “120 Tage von Sodom”beschreiben den rituellen Missbrauch, der dazu dient, über Gut und Böse zu stehen.

    “Justine” und “Juliette” beschreiben die Alternativen in der realen Welt: Justine, die am Guten festhält und ständig neu hereingelegt und missbraucht wird, und Juliette, die selbst zur Täterin wird und zur Profiteurin. Man denkt an die alten Soaps wie Denver und Dallas, die das TV-Publikum umerzogen, denn hier siegte nach Schmonzetten mit HappyEnd plötzlich nur stets das böse, und die reale Umsetzung kann man bei Epstein und Ghislane Maxwell und jener Zweiteilung drr Frauen in Jüngerinnen und Opfer studieren.

    Zuletzt “Aline et Vancour”, in der die Inselgesellschaft Tamoe beschrieben wird, geführt von einem ‘weisen’ Philosophenkönig, der die Definition von Verbrechen abschafft und auch die Kritik daran. Zum Vergleich wird die barbarische Welt einer anderen Insel beschrieben. auf der jeder jeden verfolgt. DeSades Ideal ist die heutige woke Welt, in der alles erlaubt ist ausser Kritik.

    DeSade lebte im 18. Jahrhundert, und die Verwendung seines Namens für sexuelle ‘Schmerzlust’ verbirgt bis heute, dass er der Chronist der Denkrichtung der Aufklärung war, der den einen Strang zu Ende dachte.

    Später hat der Psychoanalytiker Jacques Lacan sich vergleichend mit beiden Strängen beschäftigt, mit Kant und DeSade, herausarbeitend, dass beide spiegelbildlich gegensätzlich sind.

    DeSades Imperativ ist die Goldene Regel: Du darfst jeden Körper benutzen, als wärs dein eigener – mach mit jedem, was die gefällt, denn da es DIR gefällt, ist es auch gut und jeder böse, der dir verwehrt was dir gefällt.

    Das Problem der beschriebenen Figur findet sich sich auch später bei Brecht, im guten Menschen von Sezuan.

    Also nichts Neues unter der Sonne seit mindestens 200 Jahren …

    Bleibt die Frage, weshalb schon DeSade Frauen wählte, um die Alternativen in einer bösen Welt zu beschreiben. Ich denke, es war all diesen Schriftstellern wichtig zu zeigen, dass Schwäche nur mit Hilfe des Bösen überwunden werden könne, und Frauen waren in der Gesellschaft stets die Schwächeren, die von Männern abhingen. Emanzipation hat im Endeffekt nur den Wechsel der Abhängigkeit bewirkt, von den Familienmännern zu den schützenden Behörden, die es erlauben, selbst auch mitzuspielen und Täter zu werden wie der Philosophenkönig bei DeSade es lehrte

    1. In unserer heutigen “Woke”-Welt? Ein westlicher aufgestülpter Hype, der durch die westliche Medienlandschaft trampelt, stellt für sie die “Welt” dar? Und wenn dem so wäre, dass man in dieser “Welt” nix kritisieren darf…ja was machen sie da gerade?….aber lassen wir das.

        1. Sicher und deuten sie gerne weiter. Lassen sie sich nicht unterkriegen nur weil irgendwelche Leute derart eine Unantastbarkeit für sich beanspruchen, die schon faschistisch ist. Finde das mit dem Marquis sehr interessant….aber galt das auch für sein Gegenüber? Durfte der auch über ihn (notfalls unter hinzunahme von Gewalt) über ihn verfügen? Wenn ja, dann scheint er und Kant schon irgendwo ähnlich zu sein in ihren Imperativen.

    1. Zur Frage des Begriffs `Opfer´ empfehle ich keine Krimis, sondern z. B. lieber `Die Opferfalle von Daniele Giglioli; Matthes & Seitz Verlag, Berlin´.
      Trotzdem Danke für die Erinnerung an den “Fachverlag” für Krimis von Frauen. Habe gleich nachgesehen, was sich so tut.

    1. Wenn sie sich nur an den falschen Beispielen orientieren und das für Feminismus halten…ok, scheint ihnen ja entgegenzukommen. Hitler war weder nationalsozialist, noch deutsch oder hat Interessen der Arbeiterklasse verfolgt…nach all den Beiträgen halten sie sich mit einem Begriff auf? …..aber lassen wir das.

      1. Der Hitler war kein Deutscher?
        Sagenhaft, auf was die Leut alles kommen.
        Sind ihro Herrlichkeit die Begrifflichkeiten Staatsangehörigkeit und Nationalität durcheinander gepurzelt?

        1. Österreicher mit einem jüdischen Großvater (ist aber ein Gerücht bzw. nicht entgültig bewiesen) …und davor kommen bestimmt noch andere Nationen hinzu…aber Österreicher wenn man von ihm und den Eltern ausgeht bzw. ist Österreich sein Geburtsort. Oder haben sie andere Quellen, lerne gerne Neues hinzu…meine ich ernst.

          1. Staatszugehörigkeit und Nationalität durcheinander gepurzelt…
            Es hat neben anderen auch dt Schweizer, Niederländer, Franzosen, Dänen, Russen, Uruquayer …😱
            Ösi is doch keine Nationalität….

    1. Es gab auch in der alten Bundesrepublik eine proletarische Frauenbewegung, die Fragen wie gleiche Ausbildungsmöglichkeiten und gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Kindergärten, Horte… in den Mittelpunkt stellte. Gewerkschaftsfrauen West haben viel dazu beigetragen, dass die im Artikel der Berliner Zeitung genannte Grundlage im Familienrecht 1977 beseitigt wurde. Ihre elementaren Forderungen sind bis heute vielerorts real nicht erfüllt, denn sie fallen in die Kategorie “Sozialklimbim” und werden selbstverständlich von Aufsichtsrätinnen nur dann vertreten, wenn es dem Betriebsinteresse dient. Deshalb möchte ich auf die Kurzfassung einer Perspektive der Arbeitsteilung für beide Geschlechter (von mir aus auch für alle) verweisen , die für alle Menschen gleichermaßen wichtig ist und politisch umgesetzt werden könnte und sollte. https://inkrit.de/frigga/documents/DA291_fh.pdf .
      Wer statistisch argumentiert und nicht politisch ist leider vor “Lösungen” wie “Recht auf militärische Ausbildung” nicht gefeit. Die Rechte der Frauen in dem Sinne anzugleichen. dass auch sie fürs Vaterland sterben und töten dürfen, habe ich nie für eine gute Lösung gehalten. Das Zusammengehen von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer (“Frauen in die Bundeswehr!” ) zur Vorbereitung der Friedensdemo in Berlin im Februar vergangenen Jahres war auch aus diesem Grund politisch wirksamer als von manchen erwartet.
      Geschlecht und Lebensalter sind für sich allein genommen keine politischen Kategorien, sondern biologische. Weder “die Frauen” noch “die Jugend” haben “von Natur aus” Recht.

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