John Waynes Komplexe

John Wayne
20th Century Fox, Public domain, via Wikimedia Commons

 

Die Kriegstreiber erinnern einen an John Wayne. Und das nicht nur, weil sie sich breitbeinig mit Revolver an der Seite duellieren. Zusammen mit Wayne verbindet sie dieselbe Motivation.

Marion Mitchell Morrison war ein Kriegsgewinnler. Ein ganz besonderer. Als viele aus der ersten Garde männlicher Hauptdarsteller Hollywoods ihrem Vaterland im Zweiten Weltkrieg Dienst erwiesen, etablierte er sich in dem Vakuum, das entstanden war. Morrison war bis dahin Schauspieler für B-Movies. Seit einigen Jahren steckte er in solchen Produktionen fest. Darunter wegweisende Filme wie Im Tal des Regenbogens oder US Marshal John. Beides kurze seichte Western, an die man sich zurecht nicht mehr erinnert. Morrison hieß damals schon nicht mehr so. Der Regisseur Raoul Walsh und die Studiobosse waren der Ansicht, dass einer der Marion Mitchell Morrison heißt, in keinem Film spielen sollte.

Vom B-Movie-Star zum strong, silent type

Und so wurde aus Morrison der Mann, der später als Prototyp des Amerikaners galt: John Wayne. 1930 war das. Und mit so einem Namen konnte man Karriere machen. Doch die stellte sich erst fast ein Jahrzehnt später ein. Als die Großen der Branche, darunter James Stewart und Gary Cooper, die publikumswirksam als Soldaten im Einsatz gezeigt wurden und die teilweise auch wirklich an Fronteinsätzen beteiligt waren, für Verfilmungen nicht zur Verfügung standen. Das war Waynes Chance. 1939 engagierte ihn John Ford für einen Western. Mittlerweile ein Klassiker: Ringo. Das war sein Durchbruch. Niemand hielt ihn mehr auf. Seine Konkurrenz trug Uniform.

Ab diesem Zeitpunkt war Morrison wirklich John Wayne. Mehr als nur ein Name. Wayne wurde zum Synonym für einen Western-Star. Er spielte fast immer den strong, silent type. Einen spröden, wortkargen Charakter. So gut wie immer auf der Seite des Anstandes und des Guten. Wayne nutzte die Gunst, die ihm während der Kriegsjahre widerfuhr und wurde zum Superstar. Die Zeit der B-Movies war für ihn längst vorbei. Wer in den Nachkriegsjahren an US-Western dachte, hatte automatisch das Gesicht John Waynes vor Augen.

Sein Spiel war nicht feinfühlig. Seine Mimik blieb beschränkt. Was ihn ausmachte war sein Gang. Sein Gesicht, in dem viel Lebenserfahrung zu stecken schien. Die Aura, die ihm umgab, war nicht erarbeitet, sondern entsprang seinem Naturell. Dem amerikanischen Publikum stand nicht der Sinn nach einem sensiblen Darsteller, der die Sorgen und Nöte eines Cowboys mit großer Verve spielte. Noch wenige Jahre vorher war das Overacting weit verbreitet in Hollywood, überdrehte Mimik, übertriebene Bewegungen. Das war ein Relikt der Stummfilmzeit. Ohne Worte transportierte man die Gefühle und Regungen mit exzessiver Darstellungskunst. Wayne war das Gegenteil davon. Er bewegte sich langsam, blieb verhalten. Freude oder Wut: Machte das in seinem Gesicht einen Unterschied? Er neigte zum Underacting. Und das Publikum kniete nieder vor Verzückung.

Wayne mauserte sich in Augen der Weltöffentlichkeit zum prominentesten Gesicht Hollywoods. Wer in den goldenen Jahren des Studio-Systems an die Traumfabrik dachte, hatte Ikonen wie Charlie Chaplin im Sinn. Und eben auch den berühmtesten Cowboy. Wayne hatte nicht nur seine Karriere in Fahrt gebracht, sondern sich zum eigenen Genre erhoben.

Frontsau ohne Fronterfahrung

Der Western war nach dem Weltkrieg nicht totzukriegen. Es waren keine realistischen Western, die man den Zuschauern vorsetzte. Erst im Laufe der 1990er ging man dazu über, das Genre neu zu beleben. Diesmal aber ungeschönt. In Eastwoods Erbarmungslos sind die Revolverhelden kurzsichtig und der Rächer gebrechlich. Und in Kostners Der mit dem Wolf tanzt sieht man das Leben der Indianer, gespielt von Menschen mit indigenen Wurzeln. Wichtiger noch: Sie waren keine grotesken Bösewichte, sondern Menschen. Die alten Western bedienen Klischees. Die weißen Siedler kommen in ihnen nicht als brutale Subjekte der Besatzungsmacht vor, sondern als Protagonisten der Vernunft und des Anstandes. Finden sich unter den Weißen doch mal verwegene Gestalten, sind es andere Weiße, die die bösen Gesellen aus den Verkehr ziehen. John Wayne zog sie besonders häufig und telegen aus dem Verkehr.

Wayne war in diesen Jahren das Gesicht des zeitgenössischen Amerikas. Das Land etablierte sich gerade als Weltpolizist, hatte gegen deutsche Nazischergen und japanische Imperialisten gekämpft. Einen gerechten Krieg, der die Nation zu einem Land moralischer Überlegenheit machte. Und Wayne war in diesen Western der aufrechte Amerikaner, moralisch unantastbar, der gegen brutale Fremde zu Felde zieht. Und siegt, wie es die USA auch taten und noch tun wollten. Vietnam lag noch in weiter Ferne. Dort sollte er später die Truppen besuchen, den Einsatz dort verherrlichen. Bei den Soldaten kam das nicht gut an.

Was die Öffentlichkeit an John Wayne aber nicht wahrnahm: Er litt unter dem Umstand, dass man ihn als Duckmäuser hätte sehen können. Jimmy Stewart setzte als Bomberpilot sein Leben über Deutschland aufs Spiel. Wayne schoss in der Zeit mit Platzpatronen. Offen warf ihm das zwar niemand vor, aber mit Wayne gingen offenbar die Gedanken durch, wie seine Biographen schrieben. Ohne Fronterfahrung zu sein, aber das Gesicht der amerikanischen Weltpolizei zu spielen: Das war eine groteske Situation für ihn. Schließlich spielte er nicht nur Cowboys, sondern auch Captains der Kavallerie, wie in John Fords Der Teufelshauptmann. Der Film leidet unter einer schrecklichen deutschen Betitelung, im amerikanischen Original heißt er She Wore a Yellow Ribbon, Sie trug ein gelbes Band.

John Waynes allüberall

Wayne musste etwas kompensieren. Und auch wenn er das öffentlich natürlich nicht erklärte, spürte man es. Wayne wurde zunehmend konservativer, seine Ansichten radikalisierten sich. In einem Interview mit dem Playboy (1971) erklärte er, dass die weiße Überlegenheit nicht zu leugnen sei. Schwarze benötigten dagegen Erziehung. Wayne wurde in seinen letzten Jahren zur Karikatur eines Amerika, das mit Pistolen Probleme löste. Von einem John Wayne sprach man im Allgemeinen auch, wenn jemand Stärke mimte, klare Ansagen machte und den Falken in Fragen der Außenpolitik gab.

Im Juni 1979 starb John Wayne. Damals war Jimmy Who schon Präsident der Vereinigten Staaten. So sagte man einige Jahre vorher zu Jimmy Carter, den überraschenden und nicht sonderlich bekannten Kandidaten der Demokraten. Carter wollte die Vertrauenskrise bewältigen, die die vorherigen Präsidenten angerichtet hatten. Synonym dafür: Watergate. Und ein Präsident als crook, als Gauner. Carter versuchte es mit Dialog, John Waynes Mentalität war auch in den USA aus der Mode geraten. Jahre später hätte er Wiederauferstehung feiern können. Nur vier Monate nach Waynes Tod, wurden in der US-Botschaft in Teheran 52 Diplomaten in Geiselhaft gehalten. 444 Tage sollte diese Geiselnahme dauern. Carter versuchte es diplomatisch, scheiterte aber an den chaotischen Umständen im Iran. Erst spät ordnete er an, es wie John Wayne zu lösen: Mit Pistolen. Die Befreiungsaktion scheiterte ebenso. Spätestens als Carter am Grab eines toten Soldaten mit den beiden Kindern weinte, war seine Wiederwahl zum Präsidenten in weite Ferne gerückt. Einen heulenden Präsidenten wollte niemand sehen.

Sein Nachfolger wurde ein alter Westernkollege von John Wayne: Ronald Reagen. Der war im Weltkrieg in der Army. Aber nur in der Propagandaabteilung in Kalifornien. Ob er seine fehlende Fronterfahrung kompensieren musste wie Wayne? Vielleicht ist es ja eine Konstante, dass die härtesten Hunde und Kriegstreiber, eigentlich emotional nur völlig am Ende sind und an Minderwertigkeitskomplexen leiden. Weil sie wissen, dass sie für den Militärdienst nichts taugen, werden sie besonders aggressiv und kriegerisch in ihrer Rhetorik. Die heutigen Kriegstreiber sind John Wayne näher, als man das auf den ersten Blick glauben könnte.

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19 Kommentare

  1. Wer sich das erste Mal oder nur gelegentlich auf einen Zossen schwingt weiß, dass im Anschluss ausschließlich breitbeiniges Gehen zur Schmerzminimierung möglich ist.

    Lediglich ‘Marlboro-Men’, die sich von 24h 22h täglich in den Sattel schwingen, sind an Qualen gewöhnt und laufen per se breitbeinig. Ist daher keine Geisteshaltung, sondern physische Notwendigkeit!

    Darüber hinaus hätte es niemals Schlachten oder Western gegeben, wenn die Portugiesen/Spanier während ihrer Eroberungen des amerikanischen Kontinents nicht Pferde importiert hätten. Denn merke: dort gab es keine Pferde und auch Indianer waren bis zu diesem Zeitpunkt per pedes unterwegs.

    Eine bessere Erklärung für den breitbeinigen Gang ist wohl (ein Zitat/nicht mein O-Ton vom damals noch unterhaltsamen M.Mittermeier): “aufgeblasener Sack (Skrotum)”.
    Wenn DER geistig und physisch im Weg ist, ist der John-Wayne-Gang ein unumgängliches MUSS!

    Schlussendlich zählt das Ergebnis: ob man freiwillig geht, mitläuft, geritten wird oder selber reitet. Ein Sonnenuntergang ist stets imposant – auch der letzte, wenn man diesen denn noch von anderen (Ursachen) zu unterscheiden vermag.
    Hü – im Vollen Galopp!

  2. Der Artikel wird Herrn Wayne nicht ganz gerecht. Mag sein, daß er wortkarg war, aber wenn man dagegen die heutige Geschwätzigkeit ertragen muß, ist es erholsam, daß mal einer keinen Stuhlkreis fürs Ausdiskutieren will. Nein, er war gut so genau wie er war. Ich kann diese Allesversteher nicht mehr ertragen, diese jammerlappigen Weicheier, diese Problemgewäschspezialisten, die für alles und jeden Verständnis haben außer die eigene Seite. Waynes Humor ist in Donavan’s Reeve gut zu beobachten und ich glaube, daß ihm diese ganze Rederei um ihn auf den Sack gegangen wäre. Er hätte lieber was getrunken, hätte sich eine angesteckt und hätte uns allein über ihn quatschen lassen.

  3. Sie haben seine Augen vergessen! An die engen Sehschlitze eines Panzers erinnernd. Konzentriert auf das Wesentliche, Queer / Woke wären da nicht hineingekommen, ausgeblendet weil schädlich. Auf dem vorangestellten Bild deutlich zu sehen. Der Kerl kriegt die Augen nicht auf zum Blick in die heute bunte Welt!

  4. Soo wortkarg war er eigentlich nicht. Das passt eher zu Clint Eastwood.

    Der Gute passt aber, genau wie die USA immer die Guten, auch wenn wir noch so viele über den Haufen schießen.

  5. Warum Morrison zu Wayne wurde, dürfte eine interessante Frage sein? Ich hörte neulich, er wäre nach einem Südstaatler benannt, konnte das aber nicht verifizieren.

    Chatgpt meint, der Morrison/Wayne sei nach dem John Wayne benannt, der in Kalifornien in Los Angeles und San Bernadino Ranching und Viehzucht betrieb im 19 JH. Dafür bekam er Grants (Subventionen) von der Regierung – also Land zugewiesen, das natürlich vorher den Native Americans geklaut worden war, nachdem sie wie heute in Gaza erfolgreich vertrieben und ermordet wurden. Wayne wäre nicht so berühmt gewesen wie Kit Carson oder andere sogenannte Pioniere. Den Teil über die native Americans erwähnte chatgpt natürlich nicht.

    Im Gegensatz zu Western oder überhaupt Hollywood-Filmen, deren Zeit vorbei ist, schaue ich gerne Ghost town Living auf Youtube. Brent Underwood hat vor einigen Jahren Cerro Gordo gekauft. Während man ihn bei seinen oft leichtsinnigen Abendteuern, Schleichwerbung und Sinnsuche für naive Amerikaner bewundern darf, erfährt man in beiläufigen Bemerkungen immer wieder, was oft verschwiegen wird:

    – wie die ursprüngliche Landschaft zerstört wurde, abgeholzt, Seen abgepumpt und damit zur staubtrockenen Wüste im heutigen Zustand
    – überall liegt noch Müll aus der Mining-Zeit, den Niemand weggeräumt hat
    – Mortimer Belshaw, der berüchtigtste Pioneer von Cero Gordo, gab seine eigene Währung aus, womit die Minenarbeiter nur bei ihm kaufen konnten
    – es gab ein China-Town und die chinesischen Arbeiter hatten noch weniger Rechte als die Weißen
    – es gab viele Morde, aber Belshaw oder andere Tyrannen wurden nicht ermordet

    Vor den Amerikanern plünderten Spanier das Land aus. Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg kolonialisierten die neuen Besitzer das Land, wie eben John Wayne oder Mortimer Belshaw. Cerro Gordo war die größte Silbermine im 19. JH in Kalifornien und wichtig für die Entwicklung von Los Angeles.

    1. Beim Spanisch-Amerikanischen war Kalifornien schon lange ein US Staat….wie Texas, Arizona etc. hat man das den Mexikanern etwa 50 Jahre davor abgenommen. Bei genanntem Krieg haben sich die Amis u.a. Kuba und die Phillipinen gekrallt. Letztere waren dann auch amerikanische Kolonie (ja, sowas hatten die auch) bis die Japaner in den 40ern kamen.

  6. John Wayne

    tritt aus seinem Sheriff‘s Offices, wo er eben noch die Festigkeit der Gitter und die Vollzähligkeit der Insassen überprüfte und blickt mit gekniffenen Augen einer noch zu schnell fahrenden, staubbedeckten, aber pünktlichen Postkutsche nach.
    Als die laut wiehernden Pferde vor dem World-Store gezügelt und die Kutsche zum Stehen gebracht werden konnte, wird auch schon der Wagenverschlag mit Hast aufgerissen und es erscheinen neben den gewöhnlichen Wüstenbewohnern unvermittelt auch eine Dragqueen.
    Mit Platz ergreifender Stimme, schrill und auf merkwürdige Art unnormale Akzente betonend, stößt sie eine Suade voller Seltsamkeiten heraus, in denen die Worte Gender, Diskriminierung und Rassismus eine wichtige Rolle zu spielen scheinen.
    Fassungslos ob der überraschenden und lautstarken Erscheinung lauschen die Wüstenbewohner mit offenen Mündern in der falschen Annahme, hier einem Häuptling eines aktuell unbekannten, aber eingeborenen Stammes zu begegnen.
    Als die Dragqueen ebenso überraschend wie auch ihre im Sinn völlig unverstandene Rede mit den Worten „… das Ende jeglichen Waynes_Innerinnen***“! verkündend beendet, womit sie die schon offenen Münder der Wüstenbewohner außerordentlich bis zum Maximum eines offenen Mundes erweitert, entschließt sich John Wayne zum Handeln und schießt die Queen wortkarg, aber blitzschnell, aus ihrem Drag.

  7. Gegen John Wayne hatte ich immer eine derartige Abneigung, dass ich sofort das TV ausschaltete, wenn ein Western mit ihm kam. Er stellt einen Menschen dar, der sein Selbstbewusstsein daraus bezieht, dass er so ist, wie alle anderen. Aber ich finde, ein Westernheld sollte kein Durchschnittsmensch sein, nicht so, wie alle anderen. Ganz im Gegenteil. Er soll soziale Normen übertreten, aber in einer Weise, dass man sich mit ihm identifizieren kann. Aber mit einem Westernhelden konnte ich mich nie so richtig identifizieren. Nicht mal mit Clint Eastwood. Aber wenn ich einen Film mit Sean Connery angeschaut hatte, fühlte ich mich wie James Bond, und fragte mich, wie das möglich ist, wo ich doch gar nicht weiß, wie sich James Bond fühlt, und es auch nicht wissen kann, weil es ihn ja gar nicht gibt. Aber wieso klappte es bei den Western nicht? Weil Frauen keine wichtige Rolle spielen. Und ehrlich gesagt, wäre Trump der Held, der er ist, wenn er keine Weibergeschichten und mehrere Fauen gehabt hätte? Das gilt auch für Kennedy. Aber Jimmy Who war einfach zu treu. (Jedenfalls nach außen) Und sein größtes Duell war der Kampf mit einem Killerkaninchen. (Es ist Monty Python zu verdanken, dass man das gegen ihn ausschlachten konnte.) Die Kriegshetzer sind m. E. farblose Maulhelden, die es sogar nicht mal mit einem Killerkaninchen aufnehmen könnten.

  8. Dazu fällt mir ein Zitat ein:

    „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“ Erich Maria Remarque

  9. Hardy Krüger hat einmal erzählt, dass ihn im Rahmen eines Filmdrehs mit John Wayne Kollegen eindrücklich davor gewarnt haben, jemals mit Wayne zu saufen. Er hat es aber trotzdem getan und Wayne hat ihm nach ein paar Gläsern eröffnet, dass es eine gute Sache gewesen wäre, wenn die West-Alliierten nach der Niederlage NS-Deutschlands sofort zusammen mit der Wehrmacht die Sowjetunion angegriffen hätten!

    Und dann gibt es noch diese Geschichte von Dschingis Wayne:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Eroberer

    (91 von 220! Üble Quote.)

  10. Einen solchen Artikel kann nur ein Greenhorn verfassen!
    Jedem gebührt seine Zeit und der Duke hatte seine. Er war und ist immer noch ein Held für viele, mich eingeschlossenen! Er hat so gelebt wie er es für richtig empfunden hatte und nicht so wie es heute sein soll. In unserer heutigen Zeit wäre er ein Dinosaurier, leider.
    Den Militärdienst musste er übrigens wegen einer Verletzung, welche seiner Karriere als Sportler beendete, nicht ableisten!
    Besser recherchieren als verreißen wäre hier angebracht gewesen.

    1. “Vor dem Militärdienst konnte er sich wegen einer angeblich so brisanten Sportverletzung drücken”, wäre eine passendere Formulierung gewesen.
      In Anbetracht der Schranken der gezeigten Filmwelt kann man seine Westernrollen heldisch verehren.
      Aber unter Inkaufnahme der Wirklichkeit kann das Ergebnis nicht mehr das gleiche sein, wenn man die zuvor verkörperten Werte beibehält.
      Und dann trennen sich Arschlöcher und Abschaum eben von den Helden ethischer Ritterlichkeit.
      Und das ist das Eigentliche, zu dessen Schluss man kommen sollte, wenn man von einem solchen Text inspiriert wird.

  11. Der Autor schreibt :
    “Wayne wurde zunehmend konservativer, seine Ansichten radikalisierten sich. In einem Interview mit dem Playboy (1971) erklärte er, dass die weiße Überlegenheit nicht zu leugnen sei. Schwarze benötigten dagegen Erziehung. ”

    Das Wayne Rassist war, wusste ich bis dato nicht. Im Halbstarkenalter war “El Dorado” mein Lieblingswestern, den ich gar nicht oft genug sehen konnte; ab jetzt düften J.Wayne-Filme für mich gestorben sein.
    Dass sich Schauspieler im Laufe der Zeit mehr und mehr mit den Typen identifizieren, auf die sie spezailisiert sind, kommt wohl häufiger vor: Charlton Heston ist in dieser Beziehung ein noch krasseres Beispiel als Wayne.
    Wenn Schauspieler sich mit Männlichkeitswahn infizieren, dann ist das naturlich unschön, aber vergleichweise harmlos und ein bisschen lächerlich.
    Wenn Politiker der Männlichkeitswahn packt, dann kann das sehr gefählich werden und schlimmste Konsequenzen haben ( siehe Harbeck und Panzer-Toni ).
    Ich vermute, dass der Autor auf diese Gefahr hinweisen wollte.

  12. John Wayne war so, wie er war. Der breite Gang kommt vom vielen Reiten, wie hier schon richtig gesagt wurde. Es würde ihn heute nicht mehr geben, auch wenn er noch am Leben wäre. John Wayne hatte seine Zeit genauso wie Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone.
    Das für ihn Geradlinigkeit und Ehrlichkeit eine große Rolle spielten, kritisiere ich nicht, im Gegenteil. Heutzutage, wo ich es hauptsächlich nur noch mit Weicheiern zu tun habe, die sich beim ersten Knall in einem Erdloch verstecken und jedes Problem vor sich herschieben und fünfzig mal darüber reden, ohne je zu einem Schluss zu kommen, empfinde ich seine manchmal karge Ausstrahlung als wohltuend. Ein großer Schauspieler war er nicht und er wäre nie an einen Jack Nicholson herangekommen.
    Überhaupt bin ich der Ansicht, das man jeden so sein lassen sollte, wie er ist, ohne die Person gleich in eine Schublade zu stecken.

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