Fake News beim Kultursender

Symbolbild Fake News
Quelle: Pixabay

Auf arte sieht man seit über einem Jahr eine junge Russin, die über ihre Heimat berichtet. Sie ist Teil der westlichen Wahrnehmungslenkung – vulgo auch Propaganda genannt.

Masha Borzunova ist eine russische Journalistin, die mittlerweile in Berlin lebt. Seit über einem Jahr hat die gutaussehende Endzwanzigerin ein eigenes Format beim deutsch-französischen Kultursender arte. Ist es noch erlaubt festzuhalten, dass sie gutaussehend ist? Vermutlich nein, aber in diesem Kontext verzeihe man mir diese heute als sexistisch verschriene Attitüde. Denn ihr Aussehen ist kein ganz kleiner Faktor jene Rolle betreffend, die Borzunova einnimmt.

Ihre Sendung heißt schlicht Fake News. Darin behandelt sie die Medienwelt ihrer russischen Heimat. Sie und ihr Team durchwühlen die russischen Medienlandschaft, immer auf der Suche nach Propagandamaterial, das man dem deutsch-französischem Publikum vorsetzen kann. Borzunova wirkt dabei wie das dynamische, das beschwingte neue Russland jenseits von Wladimir Putin. Kann man als unbedarfter Rezipient anders, als diese hübsche und sich progressiv gebenede Aufklärerin anzuschmachten?

Nicht aus, sondern über Russland

Es ist Vorsicht geboten. Masha Borzunova ist eine Waffe. Eine publizistische Streubombe, wenn man so will. Ihr selbst mag das gar nicht bewusst sein, wahrscheinlich glaubt sie gute journalistische Handarbeit abzuliefern. Aber als Faktencheckerin ist sie nicht einfach nur eine neutrale Berichterstatterin. Sie hat die Aufgabe, die Narrative »unserer« Mächtigen zu stützen. Täte sie es nicht, wäre Fake News längst abgesetzt – oder präsentierte ein neues, abermals attraktives Gesicht. Denn nett anzusehende Medienschaffende gibt es wie Versprecher bei Baerbock.

Borzunova berichtet nicht aus Russland, auch wenn sie den Eindruck vermittelt. Sie berichtet über Russland. Man mag ihr das nicht mal zum Vorwurf machen, womöglich würde sie in Moskau nicht unbehelligt bleiben: Propagandisten der Gegenseite sind hüben wie drüben keine besonders geschätzten Leute. Aber es ist eben ein Unterschied, ob man aus oder über einen Ort berichtet.

Berichtete sie aus Russland, spräche sie womöglich mit den Menschen vor Ort, beleuchtete ihre Sichtweisen, ihre Hoffnungen und ja, auch ihre Zweifel an der russischen Administration – auch das gehört schließlich zur journalistischen Ausgewogenheit. Aber Borzunova hat einen anderen Ansatz. Sie guckt TV, erklärt ausgestrahlte Sendungen und Beiträge zum Leumund des abgrundtief bösen Russlands unter Putin. Hier hat beispielsweise ein General etwas gesagt, dort wurde in einem Filmchen ein propagandistischer Dialog eingebaut: Solche Fundstücke sind ihr Metier.

Kognitive Kriegsführung

Und warum sollte es die nicht reichlich in Russland geben? Es ist eine kriegsführende Nation. Als solche bedient sie sich der Propaganda, der kognitiven Kriegsführung – Jonas Tögel hat dieser Tage ein Buch zum Thema veröffentlicht, Overton-Leser wissen davon längst. In seinem Werk geht es insbesondere um das Cognitive Warfare der NATO. Denn auch der Westen bedient sich der Techniken der Wahrnehmungslenkung.

Borzunova erzählt davon allerdings nichts in ihren Sendungen. Das geht auch gar nicht, denn sie ist selbst Teil dieser Armee kognitiver Kriegerinnen und Krieger. Sie checkt Fakten, was heißt, sie flankiert fertig gedrechselte Thesen mit Material, das den oft weichen Untergrund des Thesenfundaments abstützt und sichert. Das geschieht unter Fokussierung auf Teilaspekte, höflichen Aus- und Weglassen und mittels Stimmenfang aus der eigenen Bubble der Kognitivkrieger.

Ein Format wie Fake News könnte auch in Russland laufen – womöglich tut es das sogar. Ein junger Deutschstämmiger präsentiert Szenen aus dem deutschen Fernsehen. Bekäme der nicht viel zusammen, was man dem staunenden russischen Publikum vorsetzen könnte? Stimmen bei Lanz, Hetze bei Maischberger, dazu reichlich Hirnverbranntes aus dem Nachmittagsprogramm von RTL2 und Vox, das belegt, dass der Westen wirklich total verkorkst und sturmreif ist? Dialoge aus der Retorte, wie mittlerweile bei Aktenzeichen XY üblich, wo man Laiendarsteller schon mal Sätze aufsagen lässt wie: »Also dieser Donald Trump, schlimm was da passiert!« Das in einem Fahndungsformat, das nach sachdienlichen Hinweisen giert – was tragen solche Gemeinplatzpolitisierungen dazu bei?

Am Ende so einer Medienschau hielte man alle Deutschen für derart bellezistisch und traumtänzerisch, sodass der junge russische Propagandist des russischen Fake News sich zufrieden zurücklehnen könnte. Ob die Sammlung solcher »Highlights« allerdings die Realität abbildet, müsste schon bezweifelt werden.

Ausgerechnet arte!

Letztlich betreibt Masha Borzunova einen von öffentlich-rechtlichen Gebühren finanzierten Ausschnittsdienst, der mit einem klaren Auftrag an die Sache herangeht. Der soll aussehen wie Journalismus, sich geben wie Journalismus, sich anhören wie Journalismus, die Affekte von Journalisten kopieren, darf aber genau das nicht sein: Journalismus!

Dass dieses ideologisch gefärbte Magazin bei arte läuft, könnte fast als genialer Schachzug betrachtet werden. Denn arte hat einen guten Ruf auf beiden Seiten des Rheines. Das Programm erscheint üblicherweise ausgewogen, es gibt viele kulturelle Dokumentationen, die wirklich von hohem Niveau sind. Die Mediathek von arte bietet reichlich Auswahl, wächst täglich um sachlich wie technisch herausregende Produktionen an. Spricht man mit Menschen, die von sich sagen, sie guckten heute kaum noch oder sogar gar kein Fernsehen mehr, schieben sie häufig nach: Außer arte, das gucke ich gerne!

Diese letzte Bastion manches TV-Verdrossenen ist natürlich ein strategisch guter Platz, um ein Bollwerk zu errichten. Wenn es dabei noch sympathisch aussieht, merkt vielleicht gar keiner, was für ein Format man sich da bei arte ausbaldowert hat – oder welches man aufgedrückt bekam? Dabei könnte man es wissen, schließlich heißt es ja verräterisch genug Fake News. Und genau das verbreitet Borzunova mal mehr, mal weniger. Sie und ihre Mannschaft sollen die Wahrnehmung lenken – sie aber nicht sensibilisieren, denn letzteres wäre klassische journalistische Arbeit.

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47 Kommentare

  1. „Dass dieses ideologisch gefärbte Magazin bei arte läuft, könnte fast als genialer Schachzug betrachtet werden. Denn arte hat einen guten Ruf auf beiden Seiten des Rheines. “

    Das würde ich etwas differenzieren. Bei geopolitischen Themen musste man bei Arte schon immer vorsichtig sein. Ich würde zwar nicht behaupten, dass es nicht auch wirklich gute / ausgewogene Produktionen gibt, aber leider kann es auch sehr tief nach unten gehen. Ich erinnere mich z.B. grob an eine Syrien Dokumentation, die praktisch 1zu1 die US Sicht auf den Konklikt wiederspiegelte und somit für mich eher wertlos war.

    zu Masha Borzunova: Ich habe mir vor ca. einem Jahr (oder vielleicht ist es auch nicht ganz so lange her) die erste halbe Stunde einer ihrer Sendungen angeschaut und fand das tatsächlich ziemlich unterirdisch. Was bringt es mir die Abgründe der russischen Medienlandschaft präsentiert zu bekommen? Wenn es witzig ist, dann hat es vielleicht einen gewissen Unterhaltungswert, aber wie hier im Artikel ja auch erwähnt wurde: Man könnte locker genauso viele Beispiele in unserer Medienlandschaft finden, die auf ähnlich tiefen Niveau sind. Wer begibt sich denn freiwillig in ein eine solche Jauchegrube? Das macht man nur dann, wenn man sein Feindbild bestätigt sehen will.

    1. „Das würde ich etwas differenzieren.“

      Ich fand früher „Mit offenen Karten“ als es Jean-Christophe Victor noch gab, journalistisch. Es gab Ausrutscher, aber verglichen mit dem, was sonst so gesendet wurde, wenige.

      Arte ist ebenso Nato-TV wie alles andere, was man seit 2011 (arabischer Frühling) vorgesetzt bekommt. Die wenigen Ausrutscher sind seither eher in Richtung Journalismus. Bspw. Uli Gack als er in Heute live aus Syrien berichtete und bekannt gab, dass niemand in der Bevölkerung was von einem Giftgasanschlag in Duma mitbekommen hätte und die Leute vor Ort die Nachricht für eine Inszenierung der Islamisten hielten.
      https://www.focus.de/politik/ausland/wertung-des-korrespondenten-ging-zu-weit-zdf-mann-verbreitete-verschwoerungstheorie-zu-syrien-jetzt-reagiert-der-sender_id_8821943.html

      Dann gingen sofort die Nato-Kettenhunde im deutschen Medienbetrieb auf ihn los und er widerrief.

      Die letzte außenpolitische Sendungen im Deutsch-TV über Nato-Themen, die noch Journalismus war, war NDR-Zack. Da wurden Youtube-Videos der syrischen Islamisten, die über „Massaker“ berichteten vergleichend angeguckt und festgestellt, dass es da scheint’s Produktionsteams gibt, die sich immer wieder kostümieren und neue Szenen abfilmen. Bei der nächsten oder übernächsten Zack-Sendung war dann wieder Syrien Thema und die Redaktion voll auf Nato-Kurs und blieb auch da.

      Filme wie „Die Kinder von Aleppo“ waren ungewollt aufklärend. So wurde darin z.B. gezeigt, wie die Kinder des Kämpfers durch die verlassenen Häuser strolchten und die Älteste die jüngeren dann zur Ordnung rief, dass man das Eigentum der anderen zu achten habe.

      Als es dann später die Befreiung Ost-Aleppos in unseren Medien Dauerthema war, wusste man durch diesen Film dass Ost-Aleppo bis auf die Kämpfer, ihre Familien und wenige Ausnahmen praktisch verlassen war. Man konnte davon ausgehen, dass die deutschen Journalisten das auch wussten, aber wieder und wieder schwerst moralisierend mit Bevölkerungszahlen aus der Vorkriegszeit arbeiteten.

      Wer sich nur für ein Thema etwas länger interessiert und die Berichte über ein paar Jahre verfolgt, kann selbst wenn er nur Nato-TV guckt, merken, dass seit 2011 stets versucht wird, die Zuschauer hinter die Fichte zu führen.

      1. Ich unterschreibe das „Mit offenen Karten“ zu 100%! Jean-Christophe Victor bemühte sich wirklich, journalistischen Standards Gerecht zu werden. In dieser Viertelstunde fand ich mich umfassender Informiert als 1 Woche Nachrichtensendungen im sonstigen ÖRR. Auch in den damaligen Arte Nachrichten fand man „Nachrichten“, die aus ARD und ZDF Redaktionen ausgefiltert wurden…aber seit dem Tod von Jean-Christophe Victor übernahm eine Redaktion das Zepter die ins gleiche Horn wie alle anderen bläst, auch in den Nachrichten.

  2. Mir kommt da unwillkürlich „Der schwarze Kanal“ von K.-E.von Schnitzler in den Sinn…nur hatte der noch mehr Niveau.Arte ist halt Regierungssender…

  3. Journalismus delegitimiert sich in dem Moment, wo er anwaltschaftlich wird. Das war schon immer das größte Problem der Journaille. Wer die Realität aus ideologischen Gründen nur in zweckdienlichen Ausschnitten abbildet, führt das Publikum in die Irre. In einer Diktatur ist dieses Vorgehen Staatsräson, in einer Demokratie ist es eine Schande. Das Schändliche an unseren Medien ist die geplante Irreführung der Massen. Man kann dem Overton Magazin nicht dankbar genug sein, dass es noch die Art von Journalismus betreibt, der einer Demokratie würdig ist!

    1. Das ist doch idealistisch gedacht. Aber gibt es in der Realität wirklich einen signifikanten Unterschied im Journalismus zwischen autokratischen und sogenannten demokratischen Systemen.

        1. Hmmm – und ist das jetzt ein Pluspunkt für die Autokraten oder ein Minuspunkt für die sogenannten Demokraten? (Ich frage für einen Freund 🤗).

          1. Demokratie wurde erfunden, um das Volk zu ermächtigen und Autokraten zu entmachten. Jede Macht, die sich durch Lüge konstituiert, schadet dem Volk. Wenn Medien lügen, schaden sie dem Volk, egal, in welchem Staat es lebt.

            1. Ich bin ein wenig überrascht daß ein vernünftiger Mensch wie Sie, der Unternehmen berät, den ganzen Demokratieunsinn glaubt? Ehrlich gesagt, ich glaube Ihnen kein Wort. Sie glauben den Demokratieunsinn auch nicht, müssen aber so tun, um leben, überleben, schreiben zu können…

            2. Pardon Herr Biland, aber die Demokratie der Neuzeit, also Parlamentarismus, wurde erfunden, um die politische Macht des Bürgertums zu sichern.
              In der frühesten Form, nach der englischen Revolution, noch im Kompromiss mit dem Adel durch „Gewaltenteilung“ (da kommt’s her; House of Commons als Gesetzgeber, der König als Chef der Exekutive und das House of Lords ist bis heute die höchste Instanz der Justiz im Vereinigten Königreich).

              In den späteren bürgerlichen Umwälzungen setzte sich das Bürgertum zumeist deutlicher gegen den Adel durch, vor allem natürlich in der französischen Revolution. Aber diese Umwälzungen „ermächtigten“ eben nicht „das Volk“, denn überall wurde das Wahlrecht knallhart an den Besitz gebunden, über das sog. Zensuswahlrecht. (Frauen oder Sklaven duften natürlich ebenfalls nicht wählen, schließlich besaßen sie ja ebenfalls nichts).
              D.h. die bürgerliche Demokratie war von anbeginn an ein auch Herrschaftsinstrument gegen „das einfache Volk“, gegen die Majorität der Bevölkerung.

              Nun könnten Sie natürlich einwenden, dass ja das Zensuswahlrecht (und Männerwahlrecht) ab Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Druck der organisierten Arbeiterbewegung abgeschafft wurde (vielfach übrigens unmittelbar nach der Oktoberrevolution: UK, Schweden etc.).
              Ja, aber hier wird’s eben interessant. Man könnte nämlich sagen, dass aufgrund dieser veränderten Verhältnisse andere Machtmittel eine größere Bedeutung gewannen, um die politische Dominanz des mittlerweile zu Kapitalisten aufgestiegenen Bürgertums zu erhalten. Womit wir u.a. bei der Presse gelandet wären.

              Nicht umsonst meldet sich just zu diesem Zeitpunkt der us-Publizist/Journalist Walter Lippmann mit seinem Buch „Public Opinion“ zu Wort. Nicht umsonst taucht zu diesem Zeitpunkt Edward Bernays mit seinem Werk „Propaganda“ auf.

              Der bürgerliche Mainstream-Journalismus ist nicht nur laut Chomsky immer darauf gerichtet, Zustimmung zum Staatshandeln zu erzeugen (‚manufactoring consent‘ in den Worten Walter Lippmanns).

              1. Das ist alles richtig. Aber die Errungenschaften des sog. „Sozialstaates“, der den Interessen der Arbeiterschaft und Angestellten Rechnung trägt, belegen den substanziellen politischen Einfluss der arbeitenden Bevölkerung, die sich in Gewerkschaften und linken Parteien organisiert hat. Die Ausbeutung der Arbeiterschaft konnte mit demokratischen Mitteln zumindest gemäßigt werden. Die programmatische Annäherung der linken und bürgerlich-konservativen Parteien erfolgte erst, als sich in der Gesellschaft eine breite Mittelschicht ausbilden konnte. Der Erfolg des Mittelstandes wäre ohne Demokratie in diesem Ausmaß kaum möglich gewesen.

        2. Sie würden Sie aber über den „kleinen Unterschied“ nicht so wundern, wenn Sie die Demokratie nicht idealistisch hoch halten würden. In der Demokratie ist dieses Vorgehen nämlich a u c h Staatsräson, aber weil Sie meinen in der Demokratie müsste es eigentlich anders zugehen ist es eine „Schande“. Schande ist eine moralische Bestimmung, Staatsräson eine sachliche. Schon deshalb passen die Begriffe nicht zusammen.

          „Demokratie wurde erfunden, um das Volk zu ermächtigen…“ – In mehrfacher Hinsicht. Ne. Die Demokratie wurde erfunden, um die Regierung von der Mehrheit des Volkes ermächtigen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass die Regierung stabil ist, weil die Mehrheit des Volkes sie gewählt hat und deshalb Aufstände gegen die selbstgewählte Regierung nicht zu befürchten sind. Das Volk hat in keiner Weise Macht. Seine „Macht“ beschränkt sich auf ein Kreuz auf dem Wahlzettel. Die Wahl ist ein Akt der Ent-mächtigung des Volkes und ein Akt der Ermächtigung der Herrschaft über das Volk.

          Zu Behaupten das Volk wäre in einer Demokratie ermächtigt, hätte also Macht – ist gelinde gesagt eine offensichtliche Falschbehauptung. Das wissen Sie doch besser – Idealismus hin oder her. Nach ihrer eigenen Definition, schaden Sie damit dem Volk.

          1. Na ja, als Schweizer wohne ich in einer direkten Demokratie mit Milizparlamenten, wo das Stimmvolk regelmäßig auch über Sachgeschäfte auf allen Verwaltungsebenen abstimmen darf. Darum sehe ich das wahrscheinlich idealistischer als Sie. Ich verstehe, dass in einer repräsentativen Demokratie das Ohnmachtgefühl der Bevölkerung größer ist. Besonders tragisch wirds, wenn sich die Parteien und Politiker nur noch in Details unterscheiden, wie das in Deutschland zurzeit der Fall ist. Da bleibt nur noch der Protest auf der Straße.
            Sie sprechen aber einen wichtigen Punkt an: Das Wahlrecht gibt dem Volk das Gefühl, mitreden zu dürfen. Damit legitimiert es seine Regierung. Ich frage etwas naiv: Geht es in der Demokratie nicht genau um diese Akzeptanz? In einer Monarchie bestimmt die Erbfolge, wer das Land regiert. In einer Diktatur sieht es ähnlich aus. Man muss Demokratie verstehen als Alternative zur totalen Machtlosigkeit des Volkes. Dazu kommt noch der Rechtsstaat. Das sind schon Errungenschaften, die man nicht einfach wegdiskutieren kann.

    2. „In einer Demokratie …. “ ist es ein Beweis dafür, dass es sich eben nicht um eine Demokratie handelt.
      Oder gibt es halbe, Vierteldemokratien? Wer staatsbürgerliche Kritik (mag sie berechtigt oder übertrieben sein) als „Delegitimierung“ verfolgen lässt, ist ein Diktator übelster Art.

  4. Wer von Euch Naivlingen glaubt denn noch, der Westen lebe in einer Demokratie?

    Das System in dem wir leben ist bestenfalls eine Demokratiesimulation. Das westliche System ist so angelegt, daß die Unfähigsten die Regierung übernehmen. Es findet sozusagen eine Negativauslese statt. Wer nichts ist und wer nichts kann, wird Politiker. Kluge, kreative Menschen gründen ein Unternehmen.

    Der Journalismus verkommt immer mehr. Anders als früher, gibt es nur noch wenig Auslandsberichterstatter wie einst Peter Scholl-Latour. Junge Leute müssen freiberuflich für wenig Geld schnell ergoogelten Unsinn schreiben und man darf froh sein, wenn die wichtigsten Fakten stimmen.

    Wir erleben den Niedergang der westlichen Welt, der westlichen Kultur. Wir leben hier im Westen bereits in der Phase der spätrömischen Dekadenz. Die Macht über Atomwaffen hat ein alter, dementer Greis. Im Vergleich zu Biden und seinen korrupten Sohn Hunter, den auch Sexualstraftaten vorgeworfen wurden, sind Xi, Putin und Lula vitale und kreative Führer.

    Manchmal frage ich mich auch, ist die Menschheit überhaupt zu Demokratie fähig? Die Demokratie – wie wir sie simulieren – ist knapp 200 Jahre alt. Frühere Epochen brachten Glanzleistungen der Menschheit hervor, obwohl autoritäre Herrscher regierten. Dahingegen bringen die „demokratischen Regierungen“ doch nichts zu stande. In China baut man in 6 Tagen ein Krankenhaus, was hierzulande undenkbar wäre. Wie das Beispiel Israel, aber auch Frankreich zeigt, schafft sich dort die Demokratie gerade selbst ab.
    Ergo, das westliche Modell ist KEIN Exportschlager!

    Aber vielleicht hat auch Elon Musk recht der glaubt, wir leben in einer Simulation. Dann wäre das derzeitige Chaos erklärbar, wenn die „Herren der Simulation“ simulieren Chaos um daraus zu lernen……aber ich weiß es nicht und glaube an gar nichts mehr……

    1. Das System in dem wir leben ist bestenfalls eine Demokratiesimulation.

      Das sagt doch schon der Name: „Repräsentative Demokratie“ bedeutet doch, dass eine Demokratie hier nur repräsentiert wird.

      Duden: repräsentieren – u. a. „darstellen“, „auftreten als“.

      Die Demokratie wird also hierzulande dargestellt, nicht gelebt oder ausgeübt. Die Darstellung erfolgt wesentlich in Gestalt von Wahlen, die unabhängig vom Ausgang nichts verändern, dekoriert von sog. „Talkshows“ (dt. Quasselschauen, Laberstündchen), in denen so getan wird, als wolle man den Zuschauern die politischen Entscheidungen erklären. In Wahrheit will man sie legitimieren.

      Jetzt werde ich bald siebzig, habe schon eine ganze Menge Wahlen und sonstige politische Auseinandersetzungen miterlebt, aber in der Konsequenz habe ich nur eines feststellen können: du kannst hier wählen, was du willst, du konntest bis vor kurzem auch noch alles sagen, was du für richtig hältst, aber es hatte nie auch nur den geringsten Einfluss auf den politischen Werdegang. Die politische Entwicklung in Deutschland und Europa hat sich vollkommen unabhängig von irgendwelchen Wahlergebnissen geradlinig vollzogen bis an diesen Abgrund hier, an dem wir nun stehen.

      In der Rückschau lässt sich auch feststellen, dass es überhaupt keinen Zusammenhang gibt zwischen dem, was einem von den Politikern vor einer Wahl versprochen wird und dem, was sie anschließend tun. Das eine hat mit dem anderen einfach nichts zu tun.
      Es ist nämlich so: Politiker haben eine „Agenda“. Im Wesentlichen besteht die wohl darin, die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Zu diesem Zweck muss man gewählt werden und damit das klappt, erzählt man dem Wahlvolk, was es hören will, sonst würde man ja nicht gewählt. Von dem, was man zu tun gedenkt, ist das vollkommen unabhängig.

      Was man politisch tut und bewirken will, ist nicht vom Wählerwillen abhängig, sondern vom „Gewissen“, so steht es im Grundgesetz. Dieses Gewissen wiederum hat erstens selbstverständlich einen Preis (wir lieben doch alle unsere wundervolle Marktwirtschaft) und ist zweitens weiterhin den sprichwörtlichen Schäfchen verpflichtet, die ins Trockene drängen.

      So erklärt sich übrigens auch der „erbitterte“ (vorneherum) Widerstand der anderen Parteien gegen die AfD: Die sind einfach bloß unerwünschte neue Gäste an den Futtertrögen. Deren Forderungen machen die anderen sich ja weitgehend zu eigen.

      Und bevor sich hier irgendjemand einzubilden wagt, das würde mit der AfD besser: Nein, wird es nicht! Die politische Strategie der AfD beruht darauf, das Gegenteil von dem zu sagen, was die anderen etablierten Parteien sabbeln. Das war in der Flüchtlingsfrage so, in der Corona-Frage und nun in der Ukraine-Angelegenheit. Sie sind mit ihren Wortmeldungen einfach dagegen und sahnen so einen beträchtlichen Anteil an Leuten ab, die mit den Verhältnissen unzufrieden sind.
      Haben die irgendwann ihr Ziel erreicht, also die gewünschten Pöstchen ergattert, gilt das oben Ausgeführte: Es existiert kein Zusammenhang zwischen dem, was ein Politiker vor der Wahl sagt und dem, was er danach tut. Auch eine Frau Dr. Weidel will Deutschland nicht in einen friedfertigen Staat verwandeln, der keine Waffen irgendwohin liefert und Konflikte anheizt. Auch die will eine führende Rolle in Europa für Deutschland. Wäre sie dereinst Kanzlerin, würde sie ganz schnell kapieren, dass das nur geht, wenn sie mit den Wölfen heult, und den Wolfowitzen.

      Letzter Gedanke (ich muss weg): Es ist interessant, wie hilflos in allen Medien der Höhenflug der AfD in den Umfragen kommentiert wird. In Wahrheit sind die 20 Prozent, die angeblich derzeit die AfD erhalten würde, doch schlicht darauf zurückzuführen, dass die als einzige die deutschen Kriegsanstrengungen mit all ihren Folgen kritisieren – so wie wahrscheinlich die Mehrheit der deutschen Einwohner. Genau das wird in den Medien aber sorgfältigst verschwiegen und es werden die abenteuerlichsten Theorien erfunden, woran es liegen mag.

      Aber es bleibt dabei: Macht die AfD zur Regierungspartei, und ihr werden in kürzester Zeit feststellen, dass sie nichts besser machen wird als ihre Vorgänger. Es sind Rechte, und wie alle Rechten sind sie Opportunisten. Die verändern nichts zum besten.

      1. Ich gebe Ihnen recht!

        Hier auf diesen Sender hat sich ein AfD-Schreiberling (Meinungsvielfalt…lach) eingefunden, der nur wirres Zeug erzählt und demonstriert, das selbstverständlich unter der AfD sich NICHTS ändert. In Italien regiert eine demokratisch gewählte Faschistin, die wie ALLE Parteien das Gegenteil ihrer Wahlversprechen tut. Sie unterstützt die Ukraine und will bei der neuen Seidenstraße nicht mehr mitmachen, was der italienischen Wirtschaft sehr schaden wird.

        Ob „Nicht-AfD Demokrat“ AFDler, es ändert sich nicht!

        Die Menschheit hat sich überlebt, KI übernehmen Sie…..ein wenig lach…..wenn es nicht so traurig wäre…

      2. Danke, ein treffender Vortrag.
        Kenne ein paar Berufpolitiker und unbedarfte. Deiner Analyse dieser Mischpoke kann ich nur zustimmen.
        Ich überlege angestrengt ob ich, aus den Gründen meiner ungestillten Neugier, evtl. doch Quer oder Frau Weidel (AfD) wähle. Die Zukunft wird bestimmt nicht rosig, so oder so.
        Etwas selbstsüchtig kann ich frohlocken, ich und meine in der BRD verbliebenen Geschwister haben keine Enkel. Eventuell ersparen wir uns sogar die Beerdigungsgebühren.
        Das Fazit:
        Sarkasmus oder Fatalismus? ma was es ned 🙂

    2. „Peter Scholl-Latour“

      Das war überwiegend noch vor dem 2plus4-Vertrag. Deutschland war besetztes Land und erlaubte sich ein paar Freiheiten gegenüber den USA – bspw. die Nichtteilnahme an Kriegen.

      Scholl-Latour war einer der ersten, der zeigte, wie leicht der Wechsel zwischen hohen Politikposten und öffentlich-rechtlichen Medien sein kann.

      Noch vor 1990 schrieb er nur noch Bücher auf eigene Rechnung. Wie Michael Lüders seit etlichen Jahren. Karin Leukefeld ist eine Journalistin, die lange vor Ort ist, viel mit den Menschen redet, obwohl sie nicht wie Scholl-Latour arabisch spricht. Wie Scholl-Latour macht sie nicht Meldung nach Nato-Protokoll, sondern wie sie es sieht.

      Deine abschätzige Meinung zur Entwicklung unserer Demokratie teile ich zwar, finde deine Erklärung, dass die Unfähigsten die Regierung übernehmen aber unnötig simplifizierend und anti-aufklärerisch zynisch.

      Das sind begabte Karrieristen, die leider in den falschen Berufen gelandet sind (Medien, Politik), aber durch Geldmächtige im In- und Ausland mächtige Unterstützer haben.

      Wir leben in einem sich perfektionierenden Neoliberalismus, der keinen Begriff mehr unumgedeutet lässt, wenn er ursprünglich hinderlich ist. Wie während Corona die „Solidarität“, die schlicht staatlicher Zwang war.

    3. „Frühere Epochen brachten Glanzleistungen der Menschheit hervor, obwohl autoritäre Herrscher regierten. Dahingegen bringen die „demokratischen Regierungen“ doch nichts zu stande.“ – Welche Glanzleistungen? Die chinesische Mauer? Dass Demokraten nichts zustande bringen, haben auch die Nazis behauptet. Deine Kritik ist dort eins zu eins zu finden. Demokraten ein einziger Debattierclub der nichts zu Wege bringt und dekadent die Größe der Nation vergeigt. Und auch mit der Geschwindigkeit der Errichtung von Gebäuden haben die Nazis geprahlt.

  5. ARTE hat sich am Anfang einen guten Namen gemacht. Doch ab ca. 2011 wurde bei ARTE irgendwas geändert.
    Die Berichterstattung über Syrien war schon reine Propaganda.

    Viele Menschen habe ARTE als Vertrauenssender abgespeichert. Umso perfider, wenn dieser Sender dann zur Staatspropaganda eingesetzt wird.

    Früher BILD: Russenhetze, Amerika-Wahn,

    Heute ARTE

    1. Weil Frankreich in Syrien Agenten hatte, die bei den Dschihadisten mitmachten und deren Waffen schickte. Es war auch eine französische Idee Assad zu stürzen und Syrien ehemalige französische Kolonie.

      Die Kritik am Irakkrieg war ein Einzelfall. Da waren die Interessen von französischen und deutschen Firmen bedroht durch die feindliche Übernahme von US-Firmen (Öl), worum sich der Kanzler, sowie der franz. Präsident kümmerte und damit auch die Medien mit dem großen Megaphon. Vor ein paar Jahren gab es den Vortrag „Spiegelmining“ vom CCC. Da wird am Beispiel vom Spiegel dargestellt, wie sich der Mainstream bewegt. Zur Türkei gab es z.B. ein gemischtes Bild. Viele berechtigte Vorwürfe, weil Erdogan oft härter zulangte als Putin, aber er war ja unser Schweinehund und die Türkei ein NATO-Land.

      Wir wissen alle, dass seit dem Ukrainekrieg, seit 2014, mehrere Wellen von information warfare der NATO-Geheimdienste über uns hinweg geschwappt sind. Es war bisher immer so, dass Dissidenten dabei aussortiert wurden. Es übernehmen dann die Absolventen von teuren Eliteschulen mit den entsprechenden Lebensläufen.

      Greenwald hat seine Gegenspieler bei „The Intercept“ nach dem Ende so beschrieben:

      „6stelliges Gehalt pro Jahr für praktisch keine Arbeit“

      Manche von denen sind ehemalige investigative Journalisten und das Gehalt ist praktisch ein Schweigegeld.

  6. Der Artikel ist leider wieder faul und eine verpasste Gelegenheit.

    Er könnte mit etwas anderer Ideologie eine Kolumne von Jan Fleischhauer sein, der natürlich seine Schäfchen auch mit Hinweisen versorgt, was sie tun und lassen sollen.

    Die Dame habe ich auch schon bemerkt, aber nie auch nur mehr als ein paar Sekunden bis ich sie weggeklickt hatte.

    Viel interessanter wäre die große Veränderung bei arte zu erkunden. Das fing an mit Zensur. Der Film „Magnitzki Act“ wurde in Auftrag gegeben bei einem Anti-Putin-Russen, der aber dann zum falschen Ergebnis kam. Eine 2-teilige Dokumentation über die Israellobby in USA und Kleinbritannien von Al Jazeera werde auch zensiert. Beides heute trotzdem frei erhältlich im Netz. Dirk Pohlmann berichtete wie sein Film „Täuschung die Methode Reagan“ ohne sein Wissen zusammengeschnitten wurde usw.

    Von solchen Vorfällen gibt es sicherlich eine lange Liste, aber das wäre ja eine Fleißarbeit, das anzulegen, wo man noch richtig recherchieren muss, vielleicht sogar noch wo anrufen.

    Interessant ist auch die Feststellung, dass ein Filmteam zwar früher viel Geld bekam und Topausrüstung, aber die Urheberrechte an die Produktionsfirma abtreten musste. Also viele Autoren können sich nicht oder kaum wehren, wenn ihr Werk manipuliert wird, oder ihre alten Werke woanders veröffentlichen. Meistens sind sie einfach nur für immer in den Archiven verschwunden. Das ist die alte Version von tictoc (Programm-TV), wie man die Vergesslichkeit von Menschen ausnützt, um sie immer wieder zu verarschen.

    Ich hörte von einem Besitzerwechsel bei arte. Das würde sich lohnen zu erforschen.

    Der letzte Schritt war dann vom Nischensender in die Social-Media Algorithmen. Heute wird z.B. bei YT, wenn man „pro-russische“ Formate schaut, die Sendung dieser Dame in die Timeline gepusht. Man schaut z.B. „antispiegel“ von Röper und die Timeline ist voll mit Werken von Der. Das darf man dann wegklicken und arte steht bei mir, wenn ich angemeldet bin, mittlerweile auf „Kanal interessiert mich nicht“ wie allgemein 99 % Trash-TV, die ihre Zuschauer verblöden. Ich schaue kein Arte mehr.

    Da wäre also wirklich wieder eine spannende Geschichte zu erzählen gewesen.

    Übrigens betrifft der Qualitätsabfall nicht nur Politik. Auch z.B. bei Dokumentationen über Natur gibt es nichts mehr Neues mit wissenschaftlichem Anspruch, also eine Wissenschaftsdoku, sondern es wird ein Clickbait-Titel erfunden und dann aus der Retorte, dem Archiv, alles was man kriegen kann, zusammengeschnitten.

    Bei Geschichtsdokus werden echte Wissenschaftler immer seltener eingeladen, statt dessen gibt es diese unglaublich peinlichen Schauspielszenen, die einem Absurditätenkabinett der Volksmusikszene oder dem Eurovisionskontest in nichts nachstehen. Sollte doch mal ein Wissenschaftler zu Wort kommen, wird ignoriert, was er sagt und das Gegenteil behauptet.

    Diese mangelhafte Qualität erstreckt sich nicht nur auf zeitgenössische Geschichte, sondern passiert auch bei alter Geschichte.

    Dann geht es noch weiter mit den Kommentaren. Da steht dann kein Kommentar wie Meiner. Nach dem ersten Satz wäre er schon verschwunden. Man dürfte dann rätseln ob es der YT-Algo war oder ein übereifiger Moderator des ÖR. Die stellen durchaus solche Moderatoren ein und ich brachte mal einen dieser Moderatoren dazu, dass er zugab, er sei Pro-Bundeswehr und lösche jede Kritik an der Bundeswehr. Es ging also gar nicht um irgendeine Netiquette. Aber es stehen haufenweise Kommentare da wie „arte bester Sender der Welt!!!1“. Lauter Jubelkommentare im 140-Buchstaben-Format, die auch von Bots sein könnten. Meistens sind sie aber von echten Menschen.

    Gerade habe ich auch einen Podcast über die NAFO gehört von radio war nerd:

    https://www.podbean.com/site/EpisodeDownload/DIR19911E01E64QH

    Das ist dann die hässliche Variante von dem was die Exil-Russin verzapft. Die bearbeitet die vermeintlichen Künstler oder Intellektuellen, die noch arte schauen. Es kann auch jeder einmal das Verhalten vor allem im TP-Forum von den Trollen dort und auch hier von Ottono vergleichen, ob es Gemeinsamkeiten gibt. Natürlich gibt es die. Und die Spur führt z.B. auch in die Social Media-Kanäle der Bundeswehr und Transatlantiker oder zum Oliver Janich in die Discord-Gruppe etc.

    1. Da Konsum von Medien in der Regel nur fatale Auswirkungen auf die graue Hirnmasse haben muss, kenne ich keine Ergüsse der beschriebenen Person.
      Daher ist dies auch nicht als Wertung in irgendeine Richtung zu verstehen.

      Allerdings machte mich spontan diese Aussage: „Borzunova berichtet nicht aus Russland, auch wenn sie den Eindruck vermittelt. Sie berichtet über Russland. “ stutzig.

      Unabhängig davon, dass OT bevorzugt ein Thema – mit Variationen – in Endlosschleife bedient, stellt sich mir die Frage, WER genau gemeint ist, der nicht über sondern AUS berichten kann!?
      Wenn dies eine allgemeingültige Voraussetzung für „Anspruch“ wäre, würden sich Beiträge gleich welchen Anbieters (themenübergreifend) radikal reduzieren müssen!
      Vielleicht wissen Sie eine, auch für mich, verständliche Antwort oder eventuell ist die Diskrepanz nur mir aufgefallen, dann will ich nicht gefragt haben.🤔

      1. Ja, der Satz war unglücklich. Der berichtet aus Moskau – jeden Tag:

        https://www.youtube.com/results?search_query=welt+moskau

        Nein, wir brauchen keine Kolumne über den.

        Der Satz war missverständlich, aber wir können ihn trotzdem verstehen. Diejenigen, die hinreisen und wirklich mit den Menschen dort möglichst freundlich reden wollen, kommen natürlich zu ganz anderen Ergebnissen als die NATO-Propaganda, die auf Dämonisierung für weitere Kriege aus ist.

        Dass der Typ von der Welt noch nicht vergiftet aus dem Fenster gefallen ist, wie es Russland immer unterstellt wird, z.B. von fefe, ist eigentlich eine gute Nachricht über die Pressefreiheit in Russland, aber das will von den Kritikern keiner hören.

        1. Zweifelsohne gibt es Personen, die mittendrin statt nur dabei sind, was jedoch nicht zwangsläufig ein Muss für korrekte Recherche bedeutet.
          Worauf ich hinaus wollte, war aber etwas anderes, essentielles; nennen wir es Prinzip oder Logik.
          Entweder kann man sich, laut tönend, an seiner Aussage messen lassen und bestehen, oder bietet eine Steilvorlage für Gegenbeweis und Unglaubwürdigkeit! Was dem alternativen Anliegen und/oder einer überzeugenden Argumentatio/Aufklärung mehr als abträglich wäre.
          Journalist ist zwar kein geschützter Begriff, aber in Grundzügen sollte das Handwerk verstanden sein😉.
          Zumal z.B. R.deLapuente und Hübschen auch für http://www.manova.de / NDS schreiben und/oder mit ihren Artikeln erwähnt werden.
          Aber danke für die Antwort 😊.

    2. Ein Artikel der beleuchtet warum das tp Forum so konsequent den Nato-Trollen überlassen wurde würde mich auch um einiges mehr interessieren. Vielleicht packt Rötzer ja mal aus.

  7. Habe diese Dame noch nie erlebt – und dabei soll es auch bleiben. Offenbar ist das Ganze ein weiteres Indiz für die Veruntreuung von Zwangsbeiträgen durch die ÖRM. Also ein Fall für die Justiz!

    1. Wird wegen mangelndem öffentlichem Interesse das Verfahren eingestellt werden. Oder irgendeine andere Juristenausrede wird gefunden.

  8. Mediale Massenverblödung (Latour) ist notwendig im Informationskrieg. Vermutlich wollte man einen Gegenpart zu Alina Lipp aufbauen. Na mal schauen wo es hinführt, die Medien sind auf alle Fälle schon im Krieg gegen Rußland.

  9. Arte ausgeglichen? Fragwürdig. Wer im Grundreservoir Hollywood-Filme bereit hält und dosiert, aber regelmäßig sendet, ist prinzipiell rassistisch. Wenn auch weichgespült, von wegen woke.
    Dass viele Leute das nicht mitkriegen, bestätigt nur die Professionalität der Macher, nicht deren Progressivität.
    Alles andere wäre auch sensationell. Arte wehrte sich anfangs gegen seine Unterordnung unter die allgemeinen Propagandavorgaben, aber nur, um einen eigenen Propagandastil zu kreieren. Das Ergebnis kann täglich besichtigt werden.

  10. Seit 2020 keinen öffentlichen rechtlichen Rundfunk mehr und seit dem ich meinen eigenen Haushalt habe auch kein Fernseher.

    Daß ganze sind eh nur Fakten-Schinder die sich ein Knoten in die Hirnwindungen machen und denken daß die Zensurscheren schöne Uniformen zurecht schneidern.

    THX 1138

    1. Wie ist das mit „keinen ÖR mehr“ gelungen?
      Ich meine, ich guck und hör mir das auch nicht an, aber zur Finanzierung werde ich dennoch gezwungen.

  11. Wenn man eine Sendung kritisiert, sollten auch ein paar Sätze zum Inhalt fallen und nicht nur aus dem Titel geschlossen werden: „Sie hat die Aufgabe, die Narrative »unserer« Mächtigen zu stützen. Täte sie es nicht, wäre Fake News längst abgesetzt –“ – Mit anderen Worten: Muss Propaganda sein, denn es wird ausgestrahlt und das würde es nicht, wenn es keine Propaganda wäre. Kann schon sein – aber irgendwie bin ich nach dem Lesen des Artikels so schlau wie vorher. Mit dieser Logik kann man fast alles als Propaganda bezeichnen ohne jemals einen Gedanken inhaltlich kritisiert zu haben.

  12. Das ist schon ein Problem: wie die meisten Deutschen spreche ich nicht russisch und bin daher auf Dritte angewiesen, um zu erfahren, was die russische Presse schreibt. Daist eben auf dieser Thomas Röper, der die TASS-Artikel übersetzt. Das sind fast durchweg geopolitische Analysen, sprachlich sehr akzeptabel, vergleichsweise souverän wirkend gegen die westliche Dampfhammer-Propaganda. Röpers Seite nennt sich Anti-Spiegel, wo er nachweist, wo der Spiegel (pars pro toto für den deutschen Mainstream) falsch oder nicht berichtet. Das macht er ausgezeichnet und überdies ist er ein beachtlich guter Analytiker.

    Ich muss aber schon sagen, dass ich gern auch eine Anti-TASS hätte, die die TASS-Meldungen in gleicher Weise kritisiert. In dieser Hinsicht ist Masha Borzunova aber eine einzige Enttäuschung. Habe selbst ein wenig davon angeschaut und habe denselben Eindruck wie Roberto: das sind Emotionshäppchen für ein völlig entpolitisiertes Publikum. Es ist schon die Frage, ob Masha nicht mit der Lektüre eines TASS-Artikels überfordert wäre.

    Werte Bundesrepublik: das sieht so aus, als ob ihr der geopolitischen Auseinandersetzung mit den Russen aus dem Wege gehen müsst. Da müsst ihr aber etwas machen. Das sieht überhaupt nicht gut aus.

    1. „Werte Bundesrepublik: das sieht so aus, als ob ihr der geopolitischen Auseinandersetzung mit den Russen aus dem Wege gehen müsst. Da müsst ihr aber etwas machen. Das sieht überhaupt nicht gut aus.“

      Da ist arte der lebende Gegenbeweis. Arte wurde gegründet mit der expliziten Intention einen deutsch-französischen Weg zu gehen. Es gab viel Kritik an den USA aus der Sicht des „alten Europa“ (Donald Rumsfeld), sowie sogar manchmal Kritik am eigenen Land. Ich erinnere mich noch an eine Doku, die das Schatten-Imperium Frankreichs und den CFR in der Sahelzone zum Thema hatte. Sehr erstaunlich, dass ich darüber auf einem deutsch-französischen Prop… äh Kunstsender zum ersten Mal gehört habe. Es gab auch eine 10-teilige Marx-Serie und viele gute Sendungen. Sicherlich auch nicht toll für Marxisten, aber das war schon außergewöhnlich, genauso wie Kritiker des französischen Mainstream wie Serge Latouche zu Wort kamen. Das hat sich in den 2000ern nach und nach komplett erledigt. Merkel hatte nichts mehr übrig für eine deutsch-französische Partnerschaft wie damals Kohl es noch unbeholfen versuchte.

      Heute gilt sowohl in Deutschland wie auch in Frankreich, dass sich die Eliten den USA bedingungslos unterordnen. Also hat sich auch arte erledigt. Heute ist davon nur noch die Hülle übrig und die Verpackung, die aufwendigen Präsentationen.

      Aus heutiger Sicht gab es aber auch immer Sendungen und Formate auf arte, die ideologisch fragwürdig waren und schlecht gealtert sind. Dazu hatte arte schon immer auch den Anspruch praktisch ein deutsch-französischer Musiksender zu sein, trotzdem extrem amerikanisiert im Programm. Das sieht man in mediathek view. Ein großer Teil des Outputs sind Live-Mitschnitte von Pop-Konzerten. Arte ist auch ein gescheitertes Elitenprojekt.

      ps: Wenn ein eigenes Projekt zwischen Deutschland und Frankreich nicht möglich ist, dann natürlich auch nichts mit Russland.

      1. Die Marx-Serie war übliche bürgerliche Falschdarstellung von Marx. Der Friseur in Marokko war an irgendwas (kann mich nicht genau erinnern), was Marx, natürlich völlig falsch, schrieb. Mir fehlte nur noch die Analyse der Socken von Marx.
        Bei aller Besonderheit des Senders, er geht mit dem Mainstream im Gleichschritt.

  13. Masha Borzunova, hatte diesen Namen im Yandex Browser eingegeben und hat eine, bei mir, ewige Zeit benötigt um über diese Person eine Information zu erhalten.
    Mit Gockel ging alles recht flott!
    Das reicht mir aus, meine Meinung zu bilden.

  14. Fake News!
    Fakten orientierte Berichterstattung, würde feststellen, daß die kolonialisten nach und nach ihrem Ende entgegen treten und das ist unausweichlich.
    Der Kampf um das ‚Narrativ‘ dient zur Ablenkung, um den Prozess zu realisieren.

  15. >> Diese letzte Bastion manches TV-Verdrossenen <<

    lange her
    die letzte Bastion ist längst gefallen und geschreddert

    Die öffentlich-rechtlichen haben vergessen, dass sie gegründet wurden, um genau solche Propaganda, die dieser Artikel beschreibt, durch demokratische Formen des Journalismus zu ersetzen.
    Da die öffentlich-rechtlichen vergessen haben, wer sie sind, haben sie auch ihre Existenzberechtigung vergessen und verloren.

  16. ANMERKER meint:
    Was mir an dem Kommentar u.a. gar nicht gefällt, ist die Charakterisierung dieser Fakerin als „publizistische Streubombe“. Soll wohl originell sein, ist aber mehr als daneben.
    Wenn man dann noch bedenkt, dass sie in den Zeilen davor quasi als „Sexbombe“ eingeführt wird, mag man den Artikel gar nicht mehr weiter lesen.
    Andererseits zeigt die Wortwahl deutlich, wie massiv unsere bellizistische Zeit schon im Unterbewusstsein verankert ist.
    Schade eigentlich.

  17. Die Denkfehler beginnen damit, daß Rundfunk eben keine Presse ist und nicht Presserecht unterliegt, sondern hierzulande rechtlich auf Staatsverträgen basiert. Theoretisch gilt für den Rundfunk zwar ein Neutralitätsgebot und die Verpflichtung das komplette Meinungsspektrum abzudecken, aber Theorie und Praxis waren schon immer zweierlei.

    Jetzt befindet man sich zwar nicht juristisch, aber faktisch im Krieg mit Rußland, da ist es logisch, daß der ÖR eben auch antirussische Propaganda betreibt. Für die Leseschwachen, ich schreibe, es ist logisch, nicht gerechtfertigt.

    Was mich immer wundert, über unfaire Berichterstattung oder Propaganda regt man sich nur dann auf, wenn man sich selbst getroffen fühlt, so lange aber das Haus bei den anderen brennt ist es in Ordnung.

    Aus einer freiheitlichen Perspektive heraus ist bereits die Existenz von Zwangsbeiträgen verwerflich und heutzutage dank vieler moderner Medien auch nicht mehr zeitgemäß. Hier liget doch das Kernproblem, warum soll ich für etwas zahlen, was ich nicht nutzen will und wo ich auch nicht repräsentiert werde. Ich zahle dem Bäcker ja auch keinen Monatsbeitrag dafür, daß er Brötchen backt, wenn ich selber auf Getreideprodukte verzichte.

  18. arte, der sender der inzwischen schon „sissy“ filme als aufklärung und intellektualität präsentiert und äthert, lässt nicht umsonst sein magazin bei axel springer pressen.
    transatlantisch, unkritsch, eu-mythen heuchelnd, schlechter musikgeschmack noch dazu. die kultur des geldes und der halbgebildeten europäischen juste milieus, weder progressiv noch emanzipativ noch kritsch.

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