Die Bilanz eigener Großartigkeit

ARD Hauptstadtstudio
Berlinautor, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die ARD informierte neulich die Landesparlamente über ihre Bilanz: Durchatmen – sie macht natürlich einen großartigen, ja atemberaubenden Job. Entwarnung also!

Neulich zum Jahresausklang mal wieder eines dieser Formate bei der ARD: Aus der Mode geratene B-Promis und anderen Granden deutscher TV-Unterhaltung spulen eine Rateshow zum Jahr 2023 herunter. Man kennt solche »Shows« ja mittlerweile zur Genüge, in denen sich um ein Gnadenbrot rangelnde Sternchen mit anderen werbe- und gebührenfinanzierten Himmelsgestirnen der Branche, ein wenig um Gelassenheit bemühen. Jedenfalls saß der ewige Günther Jauch ebenfalls mit dabei. Und der erzählte, dass er fast mal beim ZDF gelandet wäre. Aber er war damals nicht CDU-Mitglied, das habe ihm den Wechsel verhagelt.

Gelächter in der Runde, parteipolitische Entscheidung gegen Jauch. Und der habe nach seiner Selbstauskunft nur eine ADAC-Mitgliedschaft vorzuweisen; das sei der einzige Verein, bei dem er je gewesen sei. Da muss man doch lachen. Parteipolitische Einflussnahme, Parteien, die Entscheidungen in »freien Medien« beeinflussen: Ja, echt lustig! Ein kritisches Wort gab es nicht, wie auch – das könnte sonst gefährlich werden. Das ist schon alles in Ordnung so, schien die versammelte Stargemeinde vorzuspiegeln. So ists halt mal bei uns in Deutschland. Aber alles im Lot, denn Deutschlands gebührenfinanziertes Fernsehen macht tolle Arbeit. Sagt auch die Bilanz. Welche? Na, die von der ARD selbst geschriebene.

Schlag auf Schlag Erfolge

Die ging neulich als Selbstverpflichtung an die Landesparlamente der Bundesländer. Die müssen schließlich wissen, was die ARD leistet. Und wie sie es leistet. Vorwegnehmend kann man sagen: Sie hat ihren Laden voll im Griff. Es geht voran, alles wird schöner, höher, weiter. Und gerechter. 39 Prozent schauten die Tagesschau. 1,2 Millionen Follower habe man bei Twitter, 4 Millionen sind bei Instagram dabei – Zahlen freilich, ohne die Frage zu beantworten, ob die Gebühren dafür gedacht sind oder nicht etwa eine Zweckentfremdung darstellen.

Beliebtester Sender 2022: die ARD! 47 Prozent informieren sich erst beim Ersten, bevor sie es woanders tun. Dazu, jetzt geht es Schlag auf Schlag: Geschlechterparität bei den Hauptrollen in ARD-Produktionen, 60 Prozent mehr Moderatorinnen in der Unterhaltung, 50 Prozent weniger CO2 in Tatorten! Preise gab es auch: Emmy, Grimme, Deutsche Fernsehpreise – Oscar-Nominierungen!

Und dann noch ganz spezielle Erfolge: 26 von 127 Unterhaltungssendungen wurden 2021 donnerstags bis sonntags von Frauen moderiert – 2022 dann schon 41 von Sendungen! Und völlig sonderbar: Der ARD-Trend hat festgestellt, dass die Menschen im Land der ARD die höchste Qualität zuschreiben. Mensch, so viel unabhängige Qualitätskontrolle war wirklich selten!

Natürlich geht der Bericht dann auch etwas gründlicher an die in der Auflistung eingetragenen Erfolge heran. Nur ein Beispiel: »Welcher Sender bietet Ihrer Meinung nach insgesamt die qualitativ besten Programme an?«, hat der ARD-Trend 2022 gefragt. 21 Prozent nannten die ARD – trotzdem Platz 1. Klingt schon etwas weniger imposant. Aber keine Sorge, die Macher des Papiers treffen immer den richtigen, den beruhigenden, ja, den selbstberuhigenden Ton: Die ARD macht das richtig toll.

Wir sind wir!

Immer wieder erklärt das Papier: »Wir schaffen …«, »Wir verstehen …«, »Wir bauen …«, »Wir arbeiten …« oder »Wir streben …« – das Wir gewinnt. Wir sind wir! Und wir machen unsere Arbeit wirklich richtig gut. Sagen sogar – wir! Mehr Selbstbeweihräucherung war selten. Das ist ein Maß an Selbstliebe, bei dem selbst Donald Trump neidisch wird. Selbstreferenzen jagen Eigenreklame, Eigenlob folgt auf Schönrederei, Selbstgefälligkeit wechselt sich mit Eigenschulterklopfern ab. Selbstvertrauen ist ja keine schlechte Eigenschaft. Wenn sie die Realität nicht aus den Augen verliert.

Es geht in der Bilanz ums Klima: Die ARD schafft Nachhaltigkeit – jede zweite Tatortleiche ist CO2-neutral. Ist das etwa nichts? Und es geht um Identitätsthemen: Gendergerechtigkeit – wir erreichen ein diverseres Publikum, wissen wir dank des Papiers nun. Was die ARD nicht abbildet, die Wirklichkeit im Sinne von »Rentnerin Müller sammelt nun Pfandflaschen« zum Beispiel: Davon freilich kein Wort in der Bilanz. Dergleichen bilanziert man nicht. Wen interessiert Soziales denn in der Berliner Blase?

Besonders der Punkt »Erlebbare Exzellenz« ist in völlige Betriebsblindheit getaucht. Man liest: »Wir stehen ein für exzellente Programm-Qualität und exzellente journalistische Produkte.« Kann ja sein, dass man das eigene Tun so wahrnimmt; man kann gar nichts anderes erwarten, schließlich ist man bei der ARD, wie im öffentlich-rechtlichen Sektor grundsätzlich, vom eigenen Schaffen überzeugt. Aber dass es vermehrt Kritik im Lande gibt, die die Arbeit der Öffentlich-Rechtlichen hinterfragt: Auch das wäre doch mal wenigstens einen Nebensatz wert gewesen in so einer Bilanzierung. So ein Satz findet sich aber selbstverständlich nicht.

So wie es in diesem Bericht nichts gibt, was die ARD in ein schlechtes Licht rücken könnte. Es wird immer wieder darauf verwiesen, dass viele Menschen das Angebot nutzen: Im TV ebenso wie im Internet – und auch Spartensender wie funk liefen gut, 86 Prozent der 14-29-Jährigen kennen den Kanal. 76 Prozent haben ihn schon mal besucht. Aber wie sie das Angebot fanden? Wir erfahren es natürlich nicht. Das müssen die Landesparlamente auch nicht unbedingt wissen. Das Schöne am gebührenfinanzierten TV ist ja, dass selbst ein flüchtiges Publikum immer bezahlendes Publikum bleibt.

Tendenzbetrieb ARD

Hat es sich 1989 in der DDR etwa so angefühlt? Man schaltete das Fernsehen ein und vernahm Stimmen voller Selbstüberzeugung? Jetzt. Erst. Recht. Die Bürger flohen, sie demonstrierten – aber es war noch immer alles im Lot, die Republik erblühte, alle machten verdammt gute Arbeit. Das Volk wusste wohl, dass das alles nur eine Fassade ist. Folklore für die Stimmung. Wussten die Mächtigen, dass ihnen das Land verlorenging? Fast möchte man meinen: Ihre Institutionen waren ehrlicher mit ihnen als es die ARD mit Parlamentariern 2023 war und ist.

Nähme die ARD ihren Auftrag im journalistischen Sinne wahr, wie sie so selbstgefällig in der Bilanz ausweist, müsste diese frei sein vor Bewertungen der eigenen Arbeit – und falls doch darauf rekurriert wird, benötigte es mehrerer Stimmen. Eben auch kritische, um die eigene Arbeit einordnen zu können. So aber gibt es keine Bezugspunkte, kein Koordinatensystem. Stichwort: Zwei-Quellen-Prinzip.

Da schreibt die ARD den Parlamentariern in Deutschland, dass die ARD richtig gute Arbeit leiste: Und kaum einer regt sich darüber auf. Es wird als Normalität angesehen. Offenbar sitzt die deutsche Öffentlichkeit genauso stillschweigend vor dieser Praxis, wie die Sternchen neulich in der 2023-Rateshow, in der Günther Jauch ganz ungeniert erzählt, dass die Politik öffentlich-rechtlich mitmischt, wo immer sie kann: Sogar bei Personaleinstellungen – und da dann auch als Tendenzbetrieb geführt wird, als weltanschaulicher Laden, bei dem es Parteimitgliedschaften braucht, wenn man einsteigen will. Selbstredend, dass die Politik in der ARD-Bilanz nicht vorkommt.

Ein Tendenzbetrieb ist die ARD letztlich sicherlich. Die Bilanzierung sagt das deutlich aus: Sie setzt selbst Schwerpunkte – ohne Rücksprache mit dem Publikum. Und weist auch eine andere Tendenz aus: Sie ist brutal selbstverliebt. Koste es was es wolle. Was das Papier letztlich gekostet hat? Die ARD beantwortet diese Nachfrage wie folgt: »Die ARD Selbstverpflichtung wurde von ARD Programmdirektion und ARD Online verfasst – ohne externe Unterstützung. Lediglich beim Layout half eine Agentur.« Was die Agentur kostete, wird nicht genannt. Und ganz offenbar kosten die Mitarbeiter der ARD nichts. Ach ja, wir haben wirklich Glück mit dieser verdammt guten ARD.

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49 Kommentare

  1. Man sollte die ARD in die freie Wirtschaft entlassen. Sie sind doch so gut aufgestellt.
    Dann könnte man billig etwas Bildungsfernsehen machen.

  2. Es wäre sicherlich mal interessant sich in das Thema Qualität und Aussagekraft der Quotenerfasssung einzuarbeiten.
    Soweit mir bekannt und so steht es auch noch bei Wikipedia erfolgt das immer noch so:

    “Die Panelgruppe bekommt eine technische Ausrüstung zur Aufzeichnung der Fernsehgewohnheiten. Sieht ein Mitglied des Haushaltes fern, muss es einen Knopf auf der speziell ausgestatteten Fernbedienung betätigen. Das Messgerät zeichnet im Sekundentakt die gesehenen Sender auf. Kommt ein weiteres Haushaltsmitglied hinzu, muss auch dieses seinen Knopf auf dem Messgerät oder der Fernbedienung drücken, der Sender hat ab diesem Zeitpunkt einen Zuschauer mehr. ”

    Ganz generell wirkt das auf mich nicht wie ein gutes Verfahren in Bezug auf die heutige Technik und der tatsächlichen Art und Weise wie Medien genutzt werden. Ich würde sogar vermuten, dass es einen großen Teil der unteren Alterssemester praktisch gar nicht mehr erfasst und damit tatsächlich nur die Verhältnisse in den älteren Semestern abbildet, die noch klassisch über Fernseher und Radio auf die Angebote des ÖRR und der privaten Sender zugreifen.

    1. Ich wunder mich auch, wie die ihre Prozente errechnen. 47% sehen ARD? 47% aller Fernsehzuschauer? Wenn nur 1% überhaupt fern sieht, dann reichen also 0,5% damit man beeindruckende 50% Quote erreicht. Oder sehe ich das alles nicht richtig?

      1. Der Wert wird sich auf die Panelgruppe beziehen. Da hierbei offensichtlich nur klassisches Fernsehen / Rundfunk erfasst wird, kann sich ja jeder selbst denken in wieweit das noch wirklich repräsentativ ist. Da es aber ihren Interessen dient, werden die das System wahrscheinlich noch so lange weiterführen bis die Fernsehgeneration endgültig ausgestorben ist… hat dann halt wirklich am Ende absolut gar nichts mehr mit der Realität zu tun, aber bis dahin können sie wie in der DDR halt hübsche Zahlen in ihren Berichten präsentieren.

  3. Das die ARD-Figuren in ihrer eigenen Blase leben und mit dem realen Leben so gut wie nichts zu tun haben,das war schon länger klar.Das aber die Entfernung der ARD-Blase von der Lebensrealität so schnell größer wird,das erstaunt schon etwas.Am Ende wird der Laden aber verschwinden…

  4. Ich meine, im vergangenen Jahr mal etwas gelesen zu haben, das man dem dramatischen Zuschauerschwund begegnen müsse. Und dann ist mir auch noch etwas im Ohr, dass selbst systemtreue Persönlichkeiten etwas von Vertrauensverlust schwafelten. Ich kann damit zumindest nicht gemeint sein, denn ich habe mich an die ausgerufene Zeitenwende 2022 gehalten und boykottiere den ÖRR seitdem. Und vielleicht hilft noch ein Hinweis an die Macher von Tagesschau & Co: Der Versuch, alternative Medien tot zu machen, scheitert. Sollte es bei einem mal gelingen, sind flux andere auf dem Markt. Es gäbe nur eine Möglichkeit, Wahrheiten nicht mehr durchsickern zu lassen, so zu operieren wie Nordkorea. Einen Versuch wäre es wert, das wirkt dann so wie die Sanktionen gegen Russland.

    1. Ich hab den Fernsehkonsum irgendwann als Student in den 1990ern eingestellt, mir fehlt nichts. Ausser daß ich immer noch dafür zur Kasse gebeten werde, das ist lästig, insbesondere wenn ich damit zwangsweise dreiste Lügen finanziere.

  5. Eigentlich ein gutes Zeichen: inbrünstige geistige Inzucht und ängstliche Wagenburg-Mentalität als Zeichen des Niedergangs, den der biologische Faktor noch beschleunigen wird. Schade, die ÖRR waren mal anders gedacht…

  6. Leider – oder Gott sei Dank – ist es mir schlichtweg nicht möglich, eine Aussage über die Qualität der ARD zu treffen, da nur Zahler, aber nie Konsument.
    Allerdings stolperte ich über folgende Aussage und musste mir diese gleich mehrfach zu Gemüte führen.

    “Was die ARD nicht abbildet, die Wirklichkeit im Sinne von »Rentnerin Müller sammelt nun Pfandflaschen« zum Beispiel: Davon freilich kein Wort in der Bilanz. Dergleichen bilanziert man nicht. Wen interessiert Soziales denn in der Berliner Blase?”

    Bemisst sich also reale journalistische Qualität auch und speziell an Dingen des Alltags und Lebens sowie der anstehenden Zukunft; und beim rigorosen Ausblenden derselben ist das Medium eher fragwürdig bis obsolet? 🤔 Frag’ nur für’s Verständnis.

      1. @Element x
        😁
        Na, sie wurden für den Notfall auch stets gut gepflegt.
        Konnte ja keiner ahnen, dass man zum genussvollen, kollektiven Schlürfen des (Einheits)Breis weder Zähne noch Biss benötigt!
        Wünsche kein gutes 2024, denn das wäre zynisch bzw. ein running Gag, sondern alles Gute.😊

  7. Im Sommer 1989 steuerte der Ostblock auf einen Bürgerkrieg zu und ARD und ZDF waren nicht neutrale Beobachter sondern haben diese innenpolitische Situation in der DDR, in der CSSR. Ungarn und Polen progandistisch angefeuert. Ob bei der Grenzöffnung Ungarn Sommer 1989 der “Massenflucht” via CSSR, Ungarn und Prager Botschaft oder das was dann in Dresden und Leipzig folgte immer waren die Westpropaandisten notfalls in Dauerschleife mit dabei. Und sie konnten sicher sein das das auch in der DDR gesehen wurde. Aber auch RTL und Sat1 denn inzwischen hatte sogar das “Tal der Ahnungslosen” Satellitenfernsehen. Das DDR-Fernsehen galt als korrumpiert, nicht vertrauenswürdig und vor allem konnten sich die DDR-Kommunisten nicht vorstellen das die Sowjetunion ihre Hand von der DDR abzieht.

    Das DDR-Fernsehen war ein reines Staatsfernsehen denn offiziell wurde es vom Komitee für Rundfunk (Fernsehen) beim Ministerrat der DDR herausgebracht. Der Ministerrat war die Regierung der DDR, damit ist das DDR Fernsehen eher mit der Deutschen Welle vergleichbar deren Budget der Bundestag festlegt und das der offizielle Auslandssender der Bundesrepublik ist.

  8. @Die Bilanz eigener Großartigkeit
    .Das ist ja nicht nur bei den Medien wie der ARD so sondern auch bei den politischen Eliten.
    Scholz propagiert ständig Optimismus doch die Realität sieht anders aus.
    Siehe NDS Hinweise des Tages
    Bürgergeld: Wie sich die SPD von rechten Hetzern treiben lässt
    https://www.geldfuerdiewelt.de/p/burgergeld-wie-sich-die-spd-von-rechten

    Die nächsten 60 Milliarden fehlen – Habeck braucht Geld für Back-up-Kraftwerke

    .CO₂-Preis: Bund macht 18 Milliarden Euro mit Klimasteuer – Behörde fordert Ausschüttung an Bürger.

    Bei Solaranlagen sinkt die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom nun alle 6 Monate um 1% .

    1. Sie haben nun einiges aufgezählt, was in Summe nur einen geringen Teil der tatsächlichen Probleme und Entwicklungen darstellt.

      Aber – und ich wiederhole meine Frage – inwiefern waren oder sind dies (relevante) Themen bei OT?
      Abgesehen von der exzessiven “Überinformation” zu jedem sich anbietenden “Krieg und abgeschlagen Bio, Schafe, Rinder, Wölfe, BTM-Missbrauch in Übersee, Kiffen”…hab’ ich etwas WICHTIGES vergessen?
      Gut: der Beitrag vom 2.2. zum Thema Bahnfahren (Klimaschutz oder arbeitslos) war ein (“sozialer”) Ausreißer, aber schlicht von den NDS vom 30.12. übernommen.

      Also in welchen Bereichen gibt es signifikante Unterschiede zu den MSM?
      Möglicherweise gibt es hier Veröffentlichungen, die erst mit einem “Sesam öffne dich” sichtbar werden und das Gros das Passwort kennt!
      Oder wahrscheinlicher: es interessiert niemanden, womit die Nutzer der MSM und OT mehr eint als trennt.

      1. Vermutlich interessiert es NIEMANDEN weil es ALLEN gut geht und sich jeder in seiner eigenen Blase wohl fühlt.

        Oder man wählt gleich die rechtsextreme AFD weil die es schon für einen richten wird. Aus Bequemlichkeit muss man am Wahltag nur ein Kreuzchen machen und kann dann wieder ruhen und der Dinge harren die da kommen mögen.

        1. “Vermutlich interessiert es NIEMANDEN weil es ALLEN gut geht ..”

          Ganz so fatalistisch würde ich es nicht sehen, denn es gibt durchaus Alternativen mit Mehrwert in allen Bereichen und dazu passende Interessierte und (Weiter)Denkende.

          Auch wenn sich die NDS in der letzten Zeit auf eine nicht beschreibbare Weise veränderten, sind der sittliche Gehalt sowie die Leserbriefe/Kommentare anderer Qualität. Auch und besonders Manova * nimmt journalistisch recherchiert, intellektuell und ausgewogen Stellung zu Themen, die über kurz oder lang jeden betreffen werden; also SELBSTVERSTÄNDLICH für eine Alternative sind bzw. sein sollten, wenn man sich selbst als solche bezeichnet.

          Die geäußerte Befürchtung eines Foristen (hoffe, das waren nicht Sie), dass OT nicht dergleichen “Prüfung” wie z.B. die NDS anheim fallen möge, ist daher absolut unbegründet.
          Denn wenn die Bestergebnisse im Wind-/Stömungskanal aufgerufen werden, darf man sich hier alternativlos über einen der vorderen, windschnittigsten Plätze freuen.☝️🤫

          * inkludiert auch Themen, die weniger Relevanz oder Interesse generieren, aber als Ausnahmen die Regel bestätigen.

          1. Moin
            Ist Ihnen die Interviewserie von Roberto entgangen, in der er genau das vollzieht, dessen fehlen Sie betonen?
            Leider wird die wohl nicht sehr umfangreich mangels Interviewpartnern.
            Raus zur Feldforschung, wie es zB der Steimle noch einige Zeit nach seinem Rauswurf aus dem MDR tat, muss man sich erstmal leisten können.
            Grüße

            1. @Element x
              Hhmmmm…gestehe, dass Interviews für mich weniger von Interesse sind, denn die Themen liegen quasi auf der Straße und bedürfen keiner erläuternder Partner. Beispiele?
              who, Pandemievertrag, ePA, CO2-Steuer von 30 auf 45€ (ab ’27 signifikante Erhöhung, was das auch immer zu +50% bedeuten mag), wef, Krankenhausreform, Erhöhung Kosten für Energie, Mangel an Medikamenten, Erhöhung PKWMaut, Wohnungsmangel, steigende Obdachlosenzahlen, BürgergeldI, Einsparungen in (fast) allen (sozialen) Resorts und und und…
              Dieser nur kurze Abriss wird auf ALLE 90% un/mittelbar Auswirkungen haben UND sogar in den MSM als Nebel am Horizont thematisiert; liegt offen ausgebreitet herum – nur bücken muss man sich schon wollen. 😉
              Ein paar Leckerli sind hier zu finden:
              https://www.manova.news/artikel/inside-weltverschworung

              1. Moin
                Autokorrektur ist oft sehr lustig.
                OT mit den NLRebellen zu verwechseln möglicherweise nicht für jeden. 😀
                https://www.neulandrebellen.de/2023/11/sei-ein-held-der-arbeit/

                Es gibt noch mehr anzuführen, worüber sich lohnt, nach einiger Recherche zu schreiben, wie die Pöbelei der Flutgaffer, das wegen denen Helfer ‘aus Sicherheitsgründen’ fortgeschickt wurden, das ‘Iglus’ für Obdachlose angenehmer Zynismus ist und und und.

                Das die im Irak schon wieder meutern und die Amis raus haben wollen kommt hoffentlich noch.

                Die von Ihnen beobachtete Lienienförmigkeit fiel mir auch schon auf. Es genügt 1x die Woche bei der Atlantikbrücke vorbei zu schauen und man kennt die aktuellen Themen – die einen pro, die anderen kontra, aber alle über den selben Kram.

                Grüße

                PS @Rüdiger – vor dem wütenden in-die-Tasten-hauen bitte vorher darüber nachdenken bzw den eigenen ;kritisierten; Text nochmals lesen 😉

      2. IHre Fragen verstehe, wer will. Bei IHrer Sprache ist es noch schwieriger zu erkennen, worum es Ihnen eigentlich geht. Was will denn der humanistisch Gebildete mit großem Latinum, das die Namensgebung verdeutlichen soll und in wirren Sichtweisen zum Ausdruck kommt?
        Mal wieder dieses verwönte Der-Kunde-ist-König-Denken, das glaubt, Ansprüche an die Verfasser von Texten stellen zu können. Sinngemäß: Wenn ich als humanistisch gebildeter Kunde schon Eure Texte lese, dann soll aber auch das drin stehen, was ich gerne hören möchte oder was meinem Weltbild dient.
        Wenn das Ihnen hier nicht gut genug ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder selbst durch eigene Texte dazu beitragen, die Qualität auf das Niveau heben, das SIE für angemessen halten. Wenn man das aber nicht kann aus Mangel an Qualität, dann will ich es mal handfest ausdrücken: dankbar sein für die Arbeit anderer und Maul halten.

        1. @Rüdiger Rauls
          Vermutlich waren Ihre Ausführungen an mich gerichtet, so dass ich zwar ungern, aber dennoch auf Ihre eloquenten Einlassungen antworte.

          Es benötigt gewiss keines großen Latinums, um Cui bono zu verstehen (merke: extra klein geschrieben, da sich nur noch selten jemand fragt, “wem es nützt”).

          Da Sie offenbar, im Gegensatz zu anderen, ein Verständnisproblem bezüglich meiner Sprache bzw. Inhalt haben, wäre es m.E. zielführend, diesen doch bedenklichen Defiziten auf den Grund zu gehen.

          Hinsichtlich meiner Sichtweisen müssen Sie entweder über das 2. Gesicht oder das 3. Auge verfügen (im Idealfall gleich über beides), um eine fundierte Aussage treffen zu können.

          Da Sie sich nun als Ritter in strahlender Rüstung aufmachten, eine imaginäre Ehre zu retten, dann sollte Ihnen auch das Credo OTs bekannt sein: “Das Overton Magazin … Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet….”

          Wenn also der von Ihnen abfällig als Kunde/König bezeichnete Leser genau das erwartet, Aufklärung jenseits der MSM, ist er lästig, zu anspruchsvoll, wenig demütig und undankbar? Nun – dann haben Sie Ihre Erwartungshaltung perfekt auf den Punkt gebracht.

          Aber zu Ihrer Ehrenrettung kann, nein MUSS ich anfügen, dass sich Ihr Abschlusssatz und sprachliches Niveau perfekt an das des ein oder anderen Kommentators anpasst. Chapeau! (ups…zu schwer? Dann einfacher: Glückwunsch, ziehe den Hut.)
          Erwidere normalerweise Grußformeln, aber ich mag mich nicht auf Augenhöhe mit Ihnen begeben.

          P.S. Bisher kommentierte ich nicht einen Ihrer Beiträge bei OT. Stellt sich nur die Frage, ob Sie gegenüber Manova ein ähnlich fragwürdiges Bild der Leserschaft verlautbaren!

      3. @cui bono

        “Sie haben nun einiges aufgezählt, was in Summe nur einen geringen Teil der tatsächlichen Probleme und Entwicklungen darstellt.”

        Angesichts der problematischen Menge habe ich in der Tat nur eine kleine Auswahl getroffen. Es gibt natürlich sehr viel mehr, da stimme ich Ihnen zu.

        Da mir die Zeit dazu fehlt können Sie die Liste gerne ergänzen.

        Übrigens: Herrn Rauls Artikel “Bauern in Wut” siehe weiter unten, stößt letztendlich ins gleiche Horn wie der Manova Artikel “Wind des Wechsels”

        Also, streitet euch nicht um Peanuts.

  9. Die Mitglieder der Landtage sehen vermutlich auch nicht mehr fern. Sonst fiele ihnen die Lücke zwischen Selbstbeweihräuchrung der ARD und dem tatsächlich gesendeten Programm auf.

    1. Alfred, die sehen doch ihre eigene Selbstbeweihräucherung nicht die sie über die Medien verbreiten lassen, warum sollten sie denn dann noch in die Ferne gucken?

  10. Der Kaiser ist nackt, oder heißt das nun Gendergerecht: Kaiser:in ist nackt. Doch halt, nackte Frau, ist das nicht sexististisch? Also nimm Dich zusammen: Kaiser:in ist kleiderlos.
    Aber nein, das geht immer noch nicht, ist ja immer noch nackt. Kaiser:in hat gewöhnliche, klimaneutral produzierte und fair gehandelte Kleidung an. Jetzt ist alles perfekt gegendert, cancel culture und klimaneutral.
    Spaß beiseite, wer sich selbst über den grünen Klee lobt, ist zum Untergang verurteilt.

    1. @Gunther
      “Der Kaiser ist nackt, oder heißt das nun Gendergerecht: Kaiser:in ist nackt”

      Ne, der Bürger ist nackt, bzw. wird nackt gemacht.

      “Spaß beiseite, wer sich selbst über den grünen Klee lobt, ist zum Untergang verurteilt.”

      Ein altes Sprichwort besagt:
      “Eigenlob stinkt”

  11. Politik, Medien, Kirche : ein Klüngel..Macht und Moneten.

    Aber das Blatt scheint sich zu wenden, der Krug ist lange genug zum Brunnen
    gegangen..

  12. Die Öffentlich Rechtlichen gehören abgeschafft sie kosten unnötig Geld,wollen immer mehr und was man dafür zu sehen bekommt ist doch ein Hohn.Keine anständigen Filme immer nur den alten Zopf Tatort oder nur Sport und Shows man wir wollen für unser Geld was anständiges geboten bekommen.Wer den Mist sehen will soll Zahlen und wer nicht eben nicht machtes wie Skype verschlüsselt die Sender.

    1. @cui bono

      “Sie haben nun einiges aufgezählt, was in Summe nur einen geringen Teil der tatsächlichen Probleme und Entwicklungen darstellt.”

      Angesichts der problematischen Menge habe ich in der Tat nur eine kleine Auswahl getroffen. Es gibt natürlich sehr viel mehr, da stimme ich Ihnen zu.

      Da mir die Zeit dazu fehlt können Sie die Liste gerne ergänzen.

      Übrigens: Herrn Rauls Artikel “Bauern in Wut” siehe weiter unten, stößt letztendlich ins gleiche Horn wie der Manova Artikel “Wind des Wechsels”

      Also, streitet euch nicht um Peanuts.

  13. Wir hatten im Ukraine-Konflikt eine Gleichschaltung der Medien, wie sonst in keinem Land. Die angelsächsische Presse ließ sich längst nicht in der Weise gleichschalten wie die deutsche und zwar die ÖR-wie auch die private. Weil da eben doch eine jahrhundertelange Tradition besteht. Würde es denn besser, wenn alles privat wäre? Wohl kaum. Wir hätten dann Fox-News, die Rechten würden alles dominieren mit dem Geld der Fossilindustrie.

    Macht sich Roberto da Hoffnungen auf einen Job? Sorry, musste jetzt sein.

  14. Was die exzessive Großartigkeit der ARD betrifft, bezieht sich dies am wahrscheinlichsten wohl auf das Einkommen der oberen Etagen. Für ein ordentliches Programm bleibt da, nach den diversen Unterfirmen, mit denen die TendenzTalker und Andere noch zusätzlich Gebührengelder abschöpfen, eher wenig übrig. Falls überhaupt noch fähige Gestalten in diesem finanziellen Selbstbedienungsladen beschäftigt werden. Es ist halt eine Frage des subjektiven Tendenz-Maßstabes. Im übrigen bin ich der Meinung, daß die zwangsfinanzierten Volksempfänger-ÖRR ersatzlos weg können, da nur eine unwahrscheinliche, radikale Anti-Korruptions-Reform sinnvoll wäre, um diese mediale Nullnummer zu ändern.

  15. “… Günther Jauch ebenfalls mit dabei. Und der erzählte, dass er fast mal beim ZDF gelandet wäre.” Da war er doch einst ausschließlich zu sehen. Ob “bei” oder “im” ZDF?

  16. Ja stimmt. Genau so fühlte es sich für mich dereinst an. Aber das sollte den geschätzten Autoren nicht beunruhigen. Erst als in den letzten Wochen vor und nach dem 9.11 die DDR-Medien umkippten und kritisch wurden, war es mit uns vorbei.
    Gab übrigens in dieser Zeit auch viel sehr guten Journalismus, das Ringen um neue Zukunftskonzepte und den Versuch zu verstehen, was gelaufen war. Aber eben auch reichlich viele schmierige Umfaller ohne Überzeugung und Charakter. Vielleicht erinnern sich noch Leute an die “Reportage” von “1199” aus Wandlitz? Fand ich megapeinlich.
    Falls es zu unseren Lebzeiten wieder eine Wende geben sollte, fürchte ich, solche Schauspiele erneut erleben zu müssen. Die Presstituierten werden für andere Luden laufen.
    Noch ein Spruch aus Wendezeiten : Beim Weg vom Regen in die Traufe ist das Beste der trockene Moment dazwischen…..

    1. Ich habe damals sehr gerne DDR Fernsehen, dann wieder DFF genannt geguckt. Die haben einfach gemacht was ihnen einfiel. Die staatliche Kontrolle,jede Kontrolle von oben war weg. Die DDR Medienmacher waren für die paar Monate frei.

      1. Ja, das meine ich, wenn ich schreibe, das es auch viel sehr guten Journalismus gab. Legendäre Talkshows, die nicht choreografiert waren. Modrow neben “Neuem Forum”. Kein Gebrüll, nichts, was vorher als einzig richtig festgelegt war. Eben der trockene Moment zwischen Regen und Traufe.

  17. Ich erinnere mich noch an eine Zeit, da gab es noch einen Unterschied zwischen ARD u. ZDF, genauso wie es zwischen CDU u.SPD, und zwischen Rechts u.Links einen gegeben hat. Und daran, dass es mal politisches Kabarett gab. Heute heißt das “Comedy”, ein Format welches gerne benutzt wird um z.B. Impfgegner, Querdenker, Selbstdenker und andere die nicht in “Wokeness” leben wollen, zu Diffamieren, Runter zu machen, und zu Beleidigen. Das Produkt für das der Zwangsgebührenzahler bezahlt, bezeichne ich als minderwertiges Spar-Fernsehen. Wir werden hier nur noch äußerst sparsam über das Weltgeschehen informiert. Es gibt kaum
    noch Auslandskorrespondenten, im Vergleich zu den 80er-90er Jahren. Alle Nachrichten-Sender berichten das Gleiche und wiederholen im 15 Minuten-Takt die Meldungen, oftmals werden Meldungen in den nächsten Tag geschleppt, Der “Ticker”, der normalerweise den Zweck hat, den Zuschauer mit Eilmeldungen auf dem Laufenden zu halten, läuft mit ein u.demselben Text stundenlang, nicht selten auch den ganzen Tag, und immer öfter mit Rechtschreibfehlern die nicht korrigiert werden. Die letzten Jahre fällt mir auf, dass korrekte Rechtschreibung im Fernsehen immer mehr an Bedeutung verliert, möglicherweise könnte dieser Trend auch ein weiterer Hebel zur Entstellung bzw. Zersetzung unserer Sprache, Kultur, und dessen was uns ausmacht, Bin ich als Sonderschüler vielleicht zu pingelig wenn mir Rechtschreibfehler ins Auge stechen. Ich halte es nun mal für wichtig wenigstens der eigenen Muttersprache mächtig zu sein. Das ARD/ZDF Morgenmagazin z.B. läuft gleichzeitig auf Phönix, ARD, ZDF, und tagesschau24, 1 Kanal reicht doch, aber synchron auf 4 Kanälen senkt es den Aufwand des Leistungserbringers enorm.
    Das Gleiche bei den Dritten. Eine gängige Masche die Zwangsgebühren-Zahler um die Vielfalt des Programmangebots zu prellen, Jede Wiederholung erspart dem Ö.R.R. die Lieferung von Produkten die der Kunde schon Bezahlt hat. Auch ganz schlimm, der Klatsch u.Tratsch über “Promis”, Super-Reiche, Luxus, Geburten in Königshäusern, jeden Tag der Holocaust- Schuldkult, und Hitler-Dokus, Krankenhausserien, Knast-Dokus, Militär-Dokus, Dokus über deutsche Geschichte, von denen die Meisten keine deutschen Produktionen sind, und der alles dominierende Ami-Dreck. Und, Wiederholungen, Wiederholungen, Wiederholungen.
    Es ist unterirdisch, was wir für ein Budget von über 8.000 Millionen € als Gegenwert geboten kriegen. Normalerweise müssten die Zuschauer dieses Geld bekommen, für das Einverständnis, die Bildung ihrer eigenen Meinung den öffentlich Rechtlichen zu erlauben. Auf YT. kann sich, wer mag, ja mal eine “Tagesschau” von 1960 ansehen, nur so zum Qualitätsvergleich. Öffentlich rechtliche Medien sind Staatsmedien. Der Staat braucht diese Waffe zur Meinungsbildung, zum Schönreden der desaströsen Politik, Angst, Hass und Panik zu Schüren, zur Volkserziehung. Ohne Staatsmedien kann der Staat keine Macht ausüben.

    1. Die Rechtschreibfehler dürften von den unterbezahlten Praktikanten kommen. Frisch aus der deutschen Schule.

      Und ja, für die Milliarden an Budget müsste jede kleine Regionalsensung aussehen wie eine AAA Kinoproduktion. Allea 4k60. Aber ganz offenbar fressen die Betriebsrenten und die externen Produkrionsfirmen das Geld auf.

  18. Neulich wieder 220€ vom Konto abgebucht. – Wenn ich das in Kinokarten umrechne …

    SOLL: 25 Kinokarten 2023 = rund alle 2 Wochen ein Kinoabend

    HABEN:
    – Journalismus – für gelegentliche Versuche müsste mir die ARD Schmerzensgeld zahlen!
    – Spielfilme – 3 Stück habe ich 2023 geguckt (2 x den bösen Depardieu) – kamen die im ZDF?
    – “Anstalt” – 1 mal
    – einige Serienfolgen – 1 Abend zusammen mit einer Freundin (TV zum Zeittotschlagen)

    ABGESCHRIEBEN, für mich irrelevant:
    Talkshows, Blödel-Comedies (=70% des Programms), Krimis, Fußball

    BILANZ:
    “Ich glotz TV”
    -> https://youtu.be/4HLAfX1Xtwk?t=26
    Einst war es Ironie, längst ist es bittere Wirklichkeit.

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