
PISA mal wieder: Die Kinder können nichts, wissen nichts, schneiden in allen Fächern miserabel ab – und verstehen schon diesen Satz nicht richtig.
Überraschend ist die PISA-Studie alle Jahre wieder. Nicht wegen der Erkenntnisse. Die sind klar, seit Jahren geht es bergab. Was aber wirklich überrascht, das sind die überraschten Wortmeldungen in den Medien. Als sei das nicht zu erwarten gewesen. Man tue doch alles für den Lernerfolg: Es gibt mehr Lehrer denn je, man investiert Geld – ja, will denn nichts fruchten?
Geld ist nicht alles. Bestätigte unlängst auch Prof. Bernhard Krötz. Man sollte es sich freilich nicht zu einfach machen, die Neoliberalen lesen das nur zu gerne, dass Geld nicht der wesentliche Faktor sei – natürlich muss man über die Finanzierung sprechen. Aber ob jetzt die Antwort ist, mehr Geld reinzubuttern in dieses bildungsfremde Bildungssystem, wird man ja nochmal fragen dürfen.
Ein Herz für Kinder
Frankfurt, Stephensonstraße: Eine Seitenstraße des neu errichteten Prachtboulevards namens Europaallee. Da, wo sich früher an einem riesigen Güterbahnhof Gleise und ausrangierte Züge abwechselten, wurde eine Siedlung errichtet, die viel Wohnraum bietet, aber nicht sonderlich lebenswert erscheint – günstig sind Mieten und Kaufpreise dort ohnehin nicht. Kein Neubau in Frankfurt ist für sogenannte »sozial Schwache« gedacht.
Im Jahr 2022 wurden laut Frankfurter Wohnungsdezernat im gesamten Stadtgebiet 2.498 Wohnungen fertiggestellt. Für eine Stadt, die jährlich um mehrere tausend Köpfe wächst – von 2021 auf 2o22 wuchs Frankfurt um 14.000 Menschen –, keine sehr beachtliche Größenordnung. 160 Wohnungen wurden laut Dezernat mit dem Förderweg 1, 91 Wohnungen mit dem Förderweg 2 gefördert – sprich: Diese Wohneinheiten wurden als Sozialwohnungen deklariert.
Aber das nur am Rande, zurück in die Stephensonstraße: Dort findet sich die Grundschule Europaviertel. Seitdem ich in Frankfurt bin – seit 2015 –, besteht diese Schule aus Containern. Ganze Jahrgänge junger Schüler kennen Schule also nur in Blechwänden. Die Container sind übereinandergestapelt, Außenstiegen verbinden die Metallboxen miteinander.
Seit Jahren wurde ein Neubau verzögert, 2024 soll er nun erfolgen – so der letzte Stand. Zu Baubeginn werden die ersten Schüler schon im ausbildungsfähigen Alter sein. Entschuldigung, wir leben in der Zeitenwende, daher: Sie werden im wehrfähigen Alter sein. Sie dürfen dann für ein Land kämpfen, das für sie nicht mal eine adäquate Schule anbot. Insofern ist Geld natürlich ein Thema. In den Containern mögen die Toiletten funktionieren. In alten Schulgebäuden tun sie das oftmals nicht. Die Substanz ist marode. Gemacht wird kaum etwas. Deutschland feiert sich gerne als kinderfreundliches Land, schickt seine Kinder aber in Bruchbuden zum Lernen.
Es gibt mehr Lehrer denn je
Klar muss aber auch sein, dass aus schlechten Schülern mit grotesk schlechtem Sprachverständnis nicht plötzlich Sprachgenies werden, weil sie nun in einem fein renovierten Schulgebäude lernen dürfen. Insofern steckt viel mehr Problematik in diesem Komplex. Sind es also die Lehrer? Gibt es zu wenige?
Für das Schuljahr 2021/22 erfasst das Statistische Bundesamt 799.314 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen. 2014/15 waren es hingegen nur 752.358 Lehrerinnen und Lehrer bundesweit. Das Statistische Bundesamt schlüsselt in einer anderen Statistik auf, dass 2020/21 um die 279.000 Lehrkräfte in Teilzeit arbeiteten. Das sind etwa 40 Prozent des gesamten Berufsstandes. Kultusminister verschiedener Bundesländer haben sich vor einigen Monaten dieser Problematik angenommen. Ihr Lösungsvorschlag: Den Zugang zu Teilzeitarbeit erschweren. So einfach kann das sein: Man erklärt einfach, dass der Berufsstand des Lehrers an fehlendem Arbeitseifer leide.
Hinter stundenreduzierenden Lehrkräften steckt jedoch ein Krankheitsbild, wie man es beispielsweise auch in den Pflegeberufen häufig findet: Burnout. 19 Prozent aller Lehrer werden frühpensioniert — Hauptursache: Burnout-Erkrankungen. Eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erklärte vor mehr als zwei Jahren, dass etwa ein Viertel aller Junglehrer ausgebrannt aufgebe. Bevor jemand endgültig die Flinte ins Korn wirft, versucht er oder sie es mit einem reduzierten Stundenkontigent.
Geld in die Hand nehmen, um weitere Lehrer einzustellen – woher nehmen? –, dies scheint nun wahrlich nicht das Problem zu lösen. Ob genug Lehrer vorhanden sind, ist schwer zu beantworten – es gibt in der gesamten Bundesrepublik aber weitaus mehr Lehrerköpfe als vor zehn Jahren.
It’s the economy, stupid!
Wie gesagt, es ist schon ziemlich überraschend, wie überrascht die deutsche Öffentlichkeit tut, wenn ihr neuesten PISA-Erhebungen präsentiert werden. Die Lehrpläne werden seit Jahren ausgedünnt, die Lernziele an kleinsten gemeinsamen Nenner, sprich am Leistungsstand der Schüler ausgerichtet. Zudem bringt man den Kindern nun vermehrt Basiskompetenzen bei und weitaus weniger Lerninhalte – der Niedergang ist schlicht hausgemacht.
Wir sind keine Bildungsgesellschaft. Nicht in den Schulen – wo es mehr um Abschlüsse geht, als wirklich um Vermittlung von Wissen. Und wir sind keine Bildungsgesellschaft in Gänze. Eine Umfrage von Bitkom Research hat ergeben, dass 56 Prozent der Jugendlichen glauben, Influencer sei ein richtiger Beruf – 35 Prozent wollen selbst diesen Beruf ergreifen. Eine Gesellschaft, die solche beruflichen Vorlieben entwickelt benötigt allerlei: Bildung aber nicht.
Diese Wirtschaftsordnung benötigt kein Personal, das vollumfänglich gebildet ist. Woher die Bildungsmisere kommt? It’s the economy, stupid! Gucken Sie mal in die politischen Talkshows dieser Republik: Ist das ein Aushängeschild für Bildung? Ein Land, das eine solche Außenministerin hervorbringt, ist keine Bildungsrepublik, sondern eine Nation, die Mut zum Unwissen beweist – freundlich formuliert, ehrlicher wäre von Dummheit zu sprechen. Mut kann zuweilen sehr dumm sein. Was generiert hohe Einschaltquoten? Nackte Datingshows und C-Promis, die ihr verkorkstes Leben als ganz großen Wurf im Reality-TV preisgeben. Darüber spricht das Land. Das Tittytainment läuft. Wenn Kinder wirklich Erwachsene kopieren, finden wir hier Ansätze der grausamen Wahrheit.
Da kann man nun von Geld sprechen – oder wie die Bundesbildungsministerin gleich mit einer Änderung des Grundgesetzes um die Ecke biegen: Die Wurzel des Problems wird so kaum tangiert. Sehen wir der Tatsache ins Auge: Wir sind eine Blödenrepublik – und finden nichts dabei. Was? Sie finden dieses Urteil zu hart? Wir werden uns 360 Grad drehen müssen, damit wir so leistungsfähig werden wie Länder, die Hunderttausende Kilometer von uns entfernt sind. So spricht Deutschlands größte Philosophin – und Sie halten das für zu hart? Na dann …
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In einem anderen Forum stritt ich mich mit einem Foristen, der meinte, am Bund und am Geld läge es nicht. Von den bereitgestellten 80 Milliarden wären durch die Länder erst 1% abgerufen. Das entzieht sich meiner Kenntnis, aber das Schulen marode sind, pfeifen ja die Spatzen von den Dächern. Also zweifelte ich seine Aussage an. Weiterhin kritisierte ich die Vorgaben des Bundes, was politische Bildung betrifft. Wenn die Kinder nach Hause kommen und Putin den Tod wünschen, zuhause aber anders gedacht wird, entsteht eine Zwickmühle für die Kinder, bei der sie sich vielleicht auch bei den Mint-Fächern zurückhalten, denn sie wissen ja nicht, was wirklich wahr ist. Nicht zuletzt sprach ich an, dass es Klassen gibt, in denen die deutsche Sprache nur unzureichend vertreten ist. Das widerum bestritt der Forist, obwohl selbst im Mainstream entsprechende Berichte kamen. Kurz um, wenn wir uns weiter Honig um die Nase schmieren und die Realitäten nicht anerkennen, um dann auch entsprechend zu handeln, werden wir weiter absacken.
Klar – Putin ist auch an der Bildungsmisere schuld. Was fällt den Eltern auch ein Putin nicht den Tod zu wünschen. Das spaltet Nation und Elternhaus. Und aus einer gespaltenen Republik folgt natürlich eine Blödenrepublik, denn ein Wahrheitsempfinden kann nur gedeihen, wo die Lüge Allgemeingut wird. Zweifel sind der Wahrheit deshalb ganz und gar abträglich. Gerade in den Mint-fächern, Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, wo bekanntlich die Erkenntnisse, ohne Zweifel und Diskurs und Experiment, in der großen europäischen Mint-Konferenz einstimmig beschlossen werden. Denn wer quertreibt und zur Minderheit gehört, wird nach jeder Abstimmung erschossen. Das mag sich jetzt etwas hart anhören, aber für unsere Kinder tun wir doch alles.
Solche Auswüchse wie “Fridays for future”, oder Journalisten, die von “Klimakatastrophe”, “Erderhitzung”, “Klimakrise” und “der Mensch ist an der aktuellen Erderwärmung zu 100% schuld” von sich geben, können nun mal nur in Milieus entstehen und heranwachsen, in denen MINT-Fächer mit der Kneifzange angefasst werden und man sich darüber freut, wenn der Osterhase woke-bunte LGBT-farbige Eier legt.
Mit einer Außenministerin, die im 100000e km entfernten Dschungelcamp wesentlich besser aufgehoben wäre, als auf ihrem aktuellen Posten kann man nur noch sagen “Gute Nacht Deutschland”.
Als gelernter bayerischer Hauptschüler kann ich nur sagen: Um Kindern in vier Jahren lesen, schreiben und rechnen beizubringen, braucht man keine studierten Lehrer. Meine zwei Mädels wurden nach sechs bzw acht Jahren Homeschooling in Tansania während meiner Zeit als Entwicklungshelfer in das bayerische Gymnasium übernommen. Die Älteste hat nun einen Master in Medizintechnik, während die Zweite nach Studienabschluss für den Schreinerberuf entschied. Mein ältester Sohn hatte nach einem Jahr Homeschooling die entsprechenden Fähigkeiten und hat danach in Deutschland die Hochschulreife erworben.
Meine zwei jüngsten Kids erlebten in Deutschlands Schulen das Bildungschaos. Das Lesen musste ich ihnen selbst beibringen, nachdem sie in der Schule nur die Sätze auswendiggelernt hatten und die Lehrerin behauptete, sie könnten doch lesen. Es war mir unmöglich, sie auf den Schulstoff zuhause vorzubereiten und sie mogelten sich durch die Schule, um nun einen anständigen Handwerksberuf auszuüben.
Da haben Ihre Kinder aber großes Glück, daß sie so kluge Eltern haben. Wir haben hier vor Ort mal versucht so eine Art genossenschaftlicher Initiative zu gründen und konnten für Versammlungen abends die Räume in einem Jugendzentrum benutzen. Die Leute dort haben mittags immer Riesentöpfe Nudeln mit Tomatensauce usw. gekocht. Für viele Kinder aus sog. sozial schwachen Familien war es dann nach der Schule das erste Mal, daß sie an dem Tag überhaupt etwas zu essen bekamen. Wie es in solchen Familien zu Hause mit der Bildung aussieht möchte man lieber gar nicht wissen.
Ich graturliere Ihnen zur geglückten Ausbildung Ihrer ersten zwei Kinder – zwei Sorgen weniger für die Eltern.
Nur eine Frage: wozu braucht ein Schreiner einen Gymnasium-Abschluss?
Verstehen Sie mich recht, es ist wunderbar, dass Ihre Tochter sich zum Schreiner entschieden hat: ein unglücklicher und womöglich brotloser Akademiker in einem Land voll von zuvielen immer unnützeren Akademikern ist eine gute Lösung.
Aber das Hauptproblem ist doch, dass, gesamtwirtschaftlich gesehen, eine Unmenge an Ausbildung, also teure Ressourcen, an Leute verschwendet wird, welche diese Ausbildung danach nicht oder nicht wirklich benötigen.
Ausbildung ist kein Konsumgut, sondern eine Investition der Gesellschaft in die Zukunft: wenn nun grosse Teile dieser Investitionen in schwarzen Löchern verschwinden – also Akademiker in Teilzeit, Akademiker, welche gar nicht arbeiten, Akademiker, welche für die Gesellschaft unnützes Zeugs im Übermass bearbeiten, oder noch schlimmer, Akademiker welche gar nicht arbeiten: jede normale wirtschaftliche Einheit läuft mit solchen Fehlinvestitionen und mit den heutigen Dimensionen auf Dauer in ein Problem.
Und genau da steht Deutschland heute.
Die Sättigung an Akademikern ist längst erreicht, die Nutzbarkeit des Akademiker-Pools infolge grossflächigen Bullshit-Studienrichtungen permanent am sinken, und mit Investitionen in Bildung befindet Deutschland sich längst in der gesättigten Kurve, dh. wo 5% Verbesserung 80% Investition erfordern – also Geldverschwendung pur.
Ein anderes Thema ist natürlich die verlotterte Infrasruktur, dh. Schulen, aber das gilt ja auch für Anderes: Brücken, Strassen, Gleise, Elektro dh. die abgefuckten Schulen sind passend zur restlichen deutschen Infrastruktur.
Ich würde dieses Thema (verlotterte Infrastuktur) definitv nicht als Treiber des deutschen PISA-Problems machen: ein schöner Bürostuhl macht noch längst keine gute Büroarbeit, und der beste Hobel nützt nichts, wenn er nicht fachmännisch eingesetzt wird: Werkzeuge sind nur Werkzeuge, kein Lösung an und für sich.
Es braucht in der Schule ein Schulzimmer, wo die Schüler nicht frieren, es nicht reinregnet, wo die WCs funktonieren, es braucht eine Wandtafel (für Frontalunterricht!), neutrale, unideologische Lernmittel, und Schreibzeug – den ganzen Rest ist nicht notwendig für eine gute Bildung, lenkt nur ab oder verhindert das Lernen und eigenständige Denken; und insbesondere bräuchte es in den Schulen beispielsweise ein absolutes Handyverbot – im Grunde genommen bräuchte es eines für alle unter 16 Jahren.
Und was es vor allem braucht: Forderung und Selektion. Es macht keinen Sinn, alle Kinder in einen Topf zu werfen, sie sind – hinsichlich Lern- und Bildungs-Potetial – nicht gleich.
Und genau da befinden sich diemeisten westlichen Gesellschaften, nicht nur Deutschland: die Gleichmacherei von Ungleichem ist der Zug ins Nirgendwo.
Korrektur
ein unglücklicher und womöglich brotloser Akademiker WENIGER in einem Land voll von zuvielen immer unnützeren Akademikern ist eine gute Lösung.
Wer braucht denn in diesem “besten Deutschland aller Zeiten” noch Bürgerinnen und Bürger, die auf der Grundlage einer soliden Bildung in der Lage sind, selbständig zu denken und zu handeln? Heute braucht es devote Befehlsempfänger, funktionale Mitläufer und bedingungslose Ja-Sager, die im zugedachten diskursiven Laufställchen Demokratie simulieren. Das reicht doch. Und wenns der eigene Nachwuchs nicht hinbekommt oder der – wider Erwarten -doch aufmüpfig wird, kaufen wir die Intelligenz einfach von auswärts auf.
Ja, die Misere ist hausgemacht.
Allerdings aus meiner Erfahrung anders als normalerweise diskutiert.
Stichwörter sind:
– Bologna-Reform
– zig Schulreformen
– Wegfall der Grundschulempfehlung
– damit verbundene Anspruchshaltung von Eltern, dass ihre kleinen Genies alle fürs Einzer-Abi gemacht sind, aber Schule dafür alles, sie aber nichts dazu beizutragen haben
– mangelnde Durchlässigkeit der Schulformen – auch in Gesamtschulen!
– dazu gehört auch die in einigen Bundesländern praktizierte Idee, die
Hauptschule gehöre abgeschafft
Und
– die Losung niemand dürfe sitzenbleiben – führt zu mehr desolaten Bildungskarrieren als der Leistungsfähigkeit der Schüler angemessene Schulformen
– die Idee, Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern seien weniger intelligent und für’s Gymnasium nicht geeignet
– die Tatsache, dass vielen Kinder ohne entsprechende Grundkenntnisse in Sprache, Verhalten etc. für einen Schulbesuch von zuhause nicht mehr mitbringen – und das nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund
– mangelnde Aufmerksamkeitsspannen der Kinder und Jugendlichen, wahrscheinlich aufgrund von Smartphon-sucht etc.
– Eltern die alle Spezialisten in Bildung und Erziehung sind und die immer alles am besten wissen
– Eltern, die in übersteigernden Leistungsansprüchen der Gesellschaft gefangen sind und die auf ihre Kinder übertragen genauso wie Eltern, die denken, sie müssen ihre Kinder vor jeglicher Leistung und allen Regeln bewahren und die beide damit Kindern vorenthalten, sich zu verantwortungsvollen, verantwortungsbewussten und motivierten Mitgliedern einer Gesellschaft zu entwickeln
– generell die neoliberale Ausrichtung der Gesellschaft, die mit Segregation und Auslese und übersteigertem Leistungsgedanken (nur wer Abitur und studiert,hat, zählt (wenn er Glück hat)) sowie mit Ausrichtung auf die Produktion von “human ressources” — statt mit Integration, Förderung von Talenten, einer breiten Allgemeinbildung und Befähigung zu einem selbstbestimmten Leben in einer demokratischen Gesellschaft auf Schule “durchschlägt”.
Und, ohne dass ich das Thema herunterspielen will (ich bin 100% dafür, Sondervermögen in Infrastruktur statt in Rüstung zu stecken):
Generationen vor uns lernten in Schulen, wo die Schüler das Heizmaterial selbst mitbrachten, Generationen heute lernen in Baracken oder unter freiem Himmel… will sagen: .der Zustand der Schulen mag schlecht sein, aber auch der beste Zustand ändert nichts, wenn Grundbedingungen nicht stimmen.
Ich finde, in einem Artikel, der sich kritisch mit Bildung hierzulande auseinander setzen will, kommt darum, diese Punkte zu diskutieren nicht herum – denn tatsächlich ist nicht alles mit “Geld” zu beantworten.
@wieauchimmer
Chapeau für Ihren Beitrag! Danke sehr.
@wieauchimmer
– damit verbundene Anspruchshaltung von Eltern, dass ihre kleinen Genies alle fürs Einzer-Abi gemacht sind,
…und die Schule, bzw. die Lehrer die Erziehung der Kinder übernehmen sollen
“– dazu gehört auch die in einigen Bundesländern praktizierte Idee, die
Hauptschule gehöre abgeschafft”
Bei uns heißt sie jetzt Oberschule, verbessert hat sich dadurch aber nichts. Alter Wein in neuen Schläuchen halt.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass es in Richtung Amerikanisierung des Bildungssystem gehen soll.
Was mich besonders stört, vor jeder Wahl wird erzählt mehr für die Bildung zu tun.
Trotzdem wird es real immer schlechter statt besser.
@ Otto0815
Also ich habe die Bologna-Reform (Downsizing im Besatzerdeutsch?) als Anpassung des deutschen Schulsystems an das US-Konstrukt bewertet. Seit geraumer Zeit versuche ich, wenngleich auch nachlässig und nebenbei, herauszufinden, wie das preussisch-deutsche System funktionierte, das eine solche Masse an Tüftlern, Forschern, Denkern und Konstrukteuren hervorgebracht hat. Ein Tip Ihrerseits?
@Veit
Moin
Es liegt weniger am preußischen Schulsystem.
Damals war die Mentalität der Menschen eine andere, oder können Sie sich Heute vorstellen, daß ein Fabrikarbeiter kündigt “weil man ja auch mal was Anderes machen will”? Derer Ablenkungen waren auch nicht so viele oder besser gesagt andere. Für den Sohn des Handwerksmeisters oder kleinen Fabrikanten gehörten Werkstatt bzw Fabrik zum alltäglichen Umfeld und es macht einen signifikanten Unterschied im Verständnis, ob sich jemand Maschinenfunktionen und Produktionsorganisation im Alter von fünf Jahren immer mal wieder anschaut oder viel später im Ingenieursstudium erarbeiten muss.
Hinzu kommt, das in der Breite mehr flüssiges Geld vorhanden war, so das eine Anschubfinanzierung für die ‘Tüftler’ leichter zu erlangen war. Anschubfinanzierung bezieht sich auf das Überführen eines funktionsfähigen Prototypen in die Serienfertigung, nicht auf die Entwicklung einer Idee hin zum Prototypen, wie es Heute über ‘Crowdfunding’ versucht wird.
Das preußischen Schulsystem -und andere- wird ja oft für das auswendig lernen, das ‘pauken’ kritisiert.
Aber, jemand, dem sich die Symmetrie des großen 1×1 ‘von selbst’ erschließt kann sich mathematisch sicher weiter entwickeln als jemand, der es auswendig lernen muss, nur hat der Pauker es eben auch im Kopf und sein Geist kann damit spielen, denn wenn nichts im Kopf drinnen ist kann auch nichts gescheites raus kommen – Roberto bringt ja ein treffendes Beispiel.
Gruß
@ Element x
Danke für das Teilen Ihres Wissens.
Ich habe auch mal was von (männlicher?) Begabtenlese, zumindest in Württemberg, gehört.
Das war um die Jahrhundertwende 18/19.
Grüsse
@Veit
‘Begabtenlese’ ist mir so noch nicht unter gekommen doch Aufrufe, von Unternehmern, Landesfürsten oder Ministern dieser Zeit, salopp gesagt den Standesdünkel bei Seite zu lassen und die Jungen zu fördern, kamen durchaus öfter vor. Einige hatten das sogar Ernst gemeint und Stipendien eingerichtet, denn zu dieser Zeit waren die Handels- und Gewerbeschulen als Vorläufer unserer Berufsschulen Kostenpflichtig.
Torwächter schrieb an andere Stelle “…sagte der Klassenlehrer meinen Eltern, lassen sie ihn die Aufnahmeprüfung machen. Wenn er die besteht, wird auch der Rest klappen.” – die Haltung eines Pädagogen. Dieses Ideal bildete sich Ende des 19Jh und lebte institutionalisiert in der Personalpolitik in der DDR fort. Es gehörte zu den Pflichten eines Meisters bzw Büroleiters, geeignete Leute zum Meister- oder gar Ingenieursstudium vorzuschlagen.
Heute ist es etwas anders. 😁
@Veit_Tanzt
Gerne gebe ich Ihnen eine indirekte Antwort.
Ich arbeite seit fast 40 Jahren für einen internationalen Konzern mit Niederlassungen überall, in allen Zeitzonen. Was ich exemplarisch erlebte, nicht nur einmal, sondern immer wieder in Variationen:
a) Ein Problem in China (oder Thailand, egal, einfach Asien): ich frage um 11:00 den lokalen Gesprächspartner: “wie lange können sie bleiben zur Lösung des Problems” (Hinweis: deren Zeit ist +7Std, also schon 18:00). Anwort: “Solange es nötig ist”.
b) Nun die Situation hier: Arbeitskollege muss ran, sagt aber: “ich muss jetzt dann zuerst weg, sonst gibt es nichts mehr zu essen in der Kantine”. Alternativ: “Oh, es ist jetzt dann 16:00, ich muss gehen, sonst verpasse ich den Zug”.
DAS ist der Grund, warum hier vieles den Bach runtergeht. Es ist nicht einfach fehlendes Geld in der Schulbildung, es ist nicht fehlendes Geld in den Büros: es ist der Wille, der Hunger, mehr zu erreichen als man hat (weil man wenig hat).
Wir hier haben alles, haben jeden Luxus, in den Büros haben sie sogar Tische mit Motor, damit der schwache Rücken mal Abwechslung hat – warum also mehr Leistung, was gewinnt man denn noch mit mehr Leistung ?
Eben: wer satt ist, mag sich nicht mehr bewegen.
Natürlich kann man meine Beispiele nicht verallgemeinern, aber wer zum Beispiel die indischen Leute in den Büros sieht (zwar billige Kleider, aber sauber und gut angezogen, weisse Hemden) und dann mal sieht, aus welchen (in unseren Augen ärmlichen/prekären) Umgebungen manche von ihnen morgens zur Arbeit gehen, versteht, warum diese Leute sich einsetzen: sie wollen, dass es ihnen, allerspätestens ihren Kindern besser geht.
Unsere Kinder füllen ihren morgens noch offenen Geist bereits auf dem Schulweg mit Junk und Quark aus dem (für 1/3 der Welt unbezahlbaren) Smartphone …. aber ich schweife ab.
@oHenri
Danke für Ihre Antwort.
Das fehlende Wort ist Engagement.
Als AN in verschiedenen Branchen der Industrie und im Handwerk kann ich Ihre Aussage nur bestätigen. Es scheint, daß Engagement innerhalb eines Betriebes etwas Anrüchiges hat. Wer zu viel arbeitet verrät seine Kollegen, könnte das Motto lauten. In meinem Falle wurde ich einmal von einem MA gefragt ob ich Anteile an der Firma halten würde. Netter Gedankengang – ich weiß.
@wieauchimmer
Dass es doch noch vereinzelt Menschen gibt, die den (nicht all zu schwierigen) Dingen durch Betrachtung und Denken einen Namen geben; Danke 👏👍.
Auch wenn es ebenso erfolgreich sein dürfte, wie in einen “hohlen Baum” zu schreien.
Wer sehen will, kann erkennen, dass Miseren sowohl in (Vor)Bildung, Geisteshaltung, Kinderstube, Sozialisierung etc. bereits im Elternhaus beginnen und stringent durch ebendieses weitergeführt werden.
Was sollte man also noch erwarten, wenn die nächste Generation in den Startlöchern steht, um WAS Gelerntes weiterzugeben!?
Ich glaube, die Teile hießen Tamagotchi, waren bis auf Grundbedürfnisse recht genügsam und mit wenig Aufwand verbunden. Wäre das nicht eine zeitschonende, unlästige Alternative; selbstredend frei nach Gusto kreiert und direkt als App ins Smartphone geladen, das bereits ohnehin die individuelle Hirnleistung ersetzt?
😉
Der letzte Absatz ist das personifizierte Symptom wie es um die Bildung hier in Deutschland steht.
Versucht alles aufzuhübschen durch irgendwelche dummen Schlagworte, selbst die PISA-Studie selbst gehört dazu, und macht natürlich alles nur noch schlimmer.
Was lernen zur Zeit die Kinder? Doch nicht das Selbstdenken?!
Aller höchstens wie man ferngesteuert etwas zu denken hat. Anhand der Floskeln, die Jugendliche so von sich geben, kann man dass sehr sehr leicht nachvollziehen.
Bleibt die Frage, ob es früher besser war, oder einfach nur anders…
Ich weiß es nicht.
Ich war immer ein Querdenker und bin daher immer auf erheblichen Widerstand während meiner Schulzeit (1980-1982) gestoßen,…
Du musst ein Genie sein, wenn die Schulzeit nur 2 Jahre gedauert hat. Wahrscheinlich liegt es am Querdenken, das damals übrigens noch nicht in Verruf stand, sondern als unkonventionell und fortschrittlich galt.
Ein Schreibfehler… 1980-1992…
Das müsste auch dir als Obergenie aufgefallen sein.
Moin und dank für die Aufklärung, hatte den Schreibfehler an anderer Stelle verortet, 1970-1982. 😉
Gruß
Es ist furchtbar einfach, wir müssen wieder Werte-Systeme aufbauen.
Schauen wir ein wenig nach Osten!
Von Werten habe ich die Schnauze voll.
Gesinnung hat mit Bildung und Denkfertigkeiten nichts zu tun.
@Krim
Da stimme ich Ihnen zu.
Wert hat nichts mit Gesinnung zu tun. Allenfalls bei ‘Demokratie-Anhängern’, die auf Worthülsen stehen.
Bildung und Denkfertigkeit wären positive Werte. Gesinnung war auch wie Qualität mal neutral.
Vielleicht unterschätze ich den Schaden, den die Verdummungsindustrie bei uns angerichtet hat.
Warum reicht es eigentlich nicht aus Bildung und Denkfertigkeit als z.B. positive oder wertvolle, kostbare Eigenschaften zu beschreiben. Warum muss alles gleich in der Rang eines “Wertes” erhoben werden. Ist das die kapitalistische Welt, die gute Dinge nur anerkennt, wenn sie einen Wert haben? Werte sind schwarze Zahlen auf dem Konto. Muss das auch noch überhöht werden in den Himmel der unangreifbaren Moral.
Dabei haben wir doch genug an Leuten, die ihre Haltung, Gesinnung, Moral in Form eines Schildes aus Werten vor sich hertragen. Wer nicht sachlich argumentiert argumentiert mit Werten, die ja eigentlich Imperative also Befehle sind. Da liegt es in der Natur der Sache, dass es sich um Worthülsen handelt. Denn wer eine gute Sache will, die niemandem schadet, kann sie doch direkt vortragen ohne sie unter einen Wert zu subsummieren. Wenn ich “Werte” höre, dann läuten bei mir schon die Alarmglocken. Ideale, hohe Werte sind wohlfeil – daran mangelt es nicht. Werte eignen sich dafür, der schlechten Welt ein ideellen Spiegel vorzuhalten, der ihr bestätigt, dass sie die Schönste im ganzen Land ist.
Das erzeugt eine Dialektik von gutem Ideal und schlechter Verwirklichung. Schule ist zwar Scheiße und bewirkt nicht viel, wäre dann aber immerhin den richtigen Werten verpflichtet. Das ist genau der Weg die Misere zu zementieren.
Da schließe ich mich vollkommen an Krim.
Werte sind vollkommen überbeWERTet!
Mir hingegen sind noch viele Dinge etwas WERT, sogar emotional, sentimental und moralisch. Komisch aber auch🤭
Wir haben ein rechnerisches Denken mit dem wir optimieren. Das kann man nur mit Zahlen.
Momentan ist das Geld die einzige Zahl, die wir haben.
Hier müssen wir etwas erfinden, das man genau so behandeln kann aber das eine soziale Funktion hat.
Das Leute Mist machen, lässt sich nicht verhindern.
Wenn ich deshalb vom Weg abweiche, haben sie mich besiegt.
Will ich z.B. einen Rechtsstaat, gilt die Unschuldsvermutung, auch wenn sie mir nicht gefällt.
Die Aussagen stimmen alle nicht.
1. Optimieren kann man nicht nur durch Rechnen. Es kommt wie immer darauf an, w a s optimiert werden soll. Selbst Gewinne, die aus Quantitäten bestehen, lassen sich nicht nur mit Zahlen optimieren, sondern z.B. auch durch Änderungen im Produktionsprozess.
2. Geld ist keine Zahl, sondern gesellschaftlich durchschnittliche vergegenständlichte menschliche Arbeit gemessen in Zeit. Man kann ja nicht einfach weglassen w a s eigentlich gemessen wird.
3. Geld hat doch eine soziale Funktion. Bloß halt eine negative für den überwiegenden Teil der Menschheit. Sie bewirkt, dass Geld als Kapital benutzt wird und dadurch die Menschheit in zwei Klassen aufgeteilt wird. Arbeiter und Kapitalisten.
3. Die Armut der Arbeiterklasse entsteht nicht dadurch “dass Leute Mist machen”, sondern dadurch, dass Leute tun wofür sie vorgesehen sind. Armut ist kein Unfall, sondern beabsichtigt im System.
Welche Aufgabe hat eigentlich die Schule?Meiner Ansicht nach doch bisher die,aus Kindern nützliche Systemlinge zu machen.Konsumenten,Ja-Sager und Untertanen.Und die,denen erfolgreich Empathie,Eigenverantwortung,Kreativität … aberzogen wurde,können dann „Karriere“ machen.Und so,wie der kapitalistische Kahn erhebliche Schlagseite hat,müssen auch die Werkzeuge dieses System in der Krise stecken.
Sicher sind verrottete Schulen ein Ärgernis.Schlimmer ist das ganze System…Während immerhin bei maroder Infrastruktur etwas bemerkt wird,hinterfragt kaum jemand das System insgesamt….
Sehr richtig. Die Schulen passen doch ganz gut zu dieser verblödeten und korrupten neoliberalen Politik der Regierung. Wie der Herr so’ Gescherr, – Sagte hier mal jemand. Ausbildung kostet Geld und die Neoliberalen denken, warum sich bemühen, wenn im Ausland ausgebildet wird und man sich die Ausgebildeten dann einkaufen kann. Ist zwar eine Fehleinschätzung, aber das kümmert neoliberale Politiker doch nicht. Irgendwann kommt noch jemand auf die Idee, das Bildungswesen zu privatisieren. Das wird mit dem Ausgerufenen Pisa-Bildungsdebakeln ja geradezu vorbereitet. Können nicht auch Privatunternehmen damit Kohle machen und damit das Steueraufkommen vergrößern? Oder gibt es das schon längst?
Bertelsmann stieg da Ende der 90er fett ein, jetzt gibt’s überall zusätzlich noch Software gesponsert von Mircosoft.
Georg Schramm hat es bereits vor 10 Jahren beschrieben ohne weiteren Kommentar
https://www.youtube.com/watch?v=0kOZmZlFqf8
“Wir brauchen Idioten, sonst frißt keiner Gammelfleisch”.
Schramm fehlt im Kabaret wie Scholl-Latour in den Talkshows. Na wenigstens hatten die Älteren das Vergnügen, so etwas noch miterleben zu dürfen.
Man vergleiche:
https://twitter.com/oida_grantler/status/1726389111282352245
(3Sat 2023!)
Ein schöner Artikel! Mittlerweile gelingt es mir auch nur noch mit ätzendem Sarkasmus die deutsche Bildungskatastrophe zu kommentieren.
Brillante Wortschöpfung: “bildungsfremdes Bildungssystem” !
Eine “Bildungsrepublik” wurde schon 2008 von Regierungsseite “ausgerufen” …
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/nationaler-bildungsbericht-merkel-ruft-bildungsrepublik-aus-1545858.html
… und eine “Blödenrepublik” haben wir nun.
—
Man ist versucht, in den zahlreichen überidealistischen und daher schädlichen Schulreformen (z.B. Inklusion) die Hauptursache der Misere zu sehen. Man könnte das auch lang und breit anhand einzelner Verschlimmbesserungen analysieren und ausführen. Es ist klar: Viele dieser Reformen haben die Situation verschlechtert und – was selten gesagt wird – die Teilzeitquote erhöht bzw. die Lust von Berufsanfängern, Lehrer zu werden, verringert.
Auch über die typisch linke Masche, Schul- und Bildungspolitik als Mittel der Migrations- und Sozialpolitik zu missbrauchen, könnte man leicht lange Artikel schreiben. So ist ja offensichtlich, dass die Absenkung der Anforderungen lediglich dazu dient, die Zahl der scheiternden Schüler zu vertuschen. Da man weder Migration noch Inklusion verringern will, bleibt eben als einziger Ausweg, um ihre schlechten Folgen für das Schulsystem zu verbergen, die Absenkung der Anforderungen!
Trotzdem hat De Lapuente aber schon recht, wenn er zusätzlich auch einen allgemeinen Trend hin zu Blödheit, Dummheit usw. konstatiert. Allein die Idee, “Influencer” könne ein Beruf sein … !! Und selbstverständlich spielen hier auch unerfreuliche Neuerungen wie das Smartphone und die digitalen “sozialen Netzwerke” eine in vielfacher Hinsicht schädigende Rolle. Einerseits im psychologischen Sinne von Spitzer (“digitale Demenz”), andererseits auch in der Art, dass sich Schwachsinniges und schwache Sinne mehr und mehr verbreiten können und Bildung immer mehr an den Rand gerät. Dies wird natürlich durch den platten Konsumismus unterstützt, den unsere Wirtschaft fördert. Wer heute für wirkliche Bildung eintritt – egal ob im Humbold´schen Sinne oder auch in jener Art, die noch vor 40 Jahren üblich war – der steht heute außerhalb des Systems.
Diese allgemeinen gesellschaftlichen Trends wirken sich natürlich auch auf die Schülerschaft aus, sodass die verlockende Vorstellung, dass man nur mit eisernem Besen aufräumen und für Disziplin sorgen müsse, das Problem leider nur begrenzt lösen würde.
Wie bei vielem in unserem Land geht die Fäulnis tiefer, geht bis ins Kernholz.
Trotzdem ist es natürlich wahr, dass die geduldete oder aus Unfähigkeit bzw. Feigheit von Schulen nicht autoritär unterbundene Disziplinlosigkeit und Faulheit insbesondere an vielen Haupt-, Real- und Gesamtschulen eine erhebliche Schuld am aktuellen Bildungsversagen hat. Und ohne erhebliche Verbesserungen in diesem Bereich, wird es auch nie und nimmer zu einem allgemeinen Aufwärtstrend kommen.
Man vergisst leicht, dass es die Schüler sind, die durch eigenes aktives Tun lernen. Man kann ihnen dabei helfen, etwa durch besseres Anschauungsmaterial, kleinere Klassen oder gut ausgebildete Lehrer – aber abnehmen kann man es ihnen nicht.
Viele denken, dass Lernen im Grunde auch ohne Motivation der Schüler möglich sei, dass man nur ausreichende schöne Bedingungen schaffen müsse und würde das Lernen sozusagen von selbst das Ergebnis sein. Nun, dass das ein Irrtum ist, sehen wir Jahr für Jahr eindrucksvoller.
Die schon chronische Unfähigkeit und Unwilligkeit der politisch Verantwortlichen, die tatsächlichen Ursachen der Bildungskatastrophe erkennen zu wollen, verblüfft immer wieder. Auch das wäre eine Analyse wert.
Sicher ist jedenfalls: Am Geld liegt es nicht!
Das soll nun kein Aufruf zu Kürzungen sein, aber die Zerstörung der naiven Hoffnung, dass man mit Geld alles erreichen könnte. Kann man aber nicht!
@ wieauchimmer hat oben darauf hingewiesen, dass die Schüler früher in Baracken und nur notdürftig beheizten Klassenräumen (Kohlen mitbringen!) besser gelernt haben als heute. Selbstverständlich kann man auch in Containern lernen!
Ja, am fehlenden Geld liegt es nicht immer, wenngleich viele Schulbauten in einem erbärmlichen bis bedenklichen Zustand sind und die Ausstattung unterirdisch ist. Auch die Schulen sind längst neoliberalisiert und schielen auf irgendwelche sinnentleerte Benchmarks und auf die Leckerlis von einschlägigen transatlantischen Stiftungen und NGOs, mit dessen Hochglanz-Projekten man sich marktkonform in Szene setzen kann. Die breite und fundierte Bildung Humboldtscher Prägung bleibt dabei auf der Strecke. Betreute-Bulimie-Bildung könnte man das nennen, die von ängstlichen Helikopter-Eltern noch angeheizt wird. Ich habe mich schon oft gefragt, was da für zukünftige Fach- und Führungskräfte herangezogen werden. Es könnte einem angst und bang werden…
Und die Kinder von Migranten sind nicht das Problem, sondern sie sind auch Leidtragende dieses Wahnsinns, wenn sie nicht aus einem bildungsnahen oder bildungsbeflissenen Haushalt kommen. Solche Kinder aus bildungsfernen Schichten brauchen Vorbilder, die ihnen Orientierung bieten, nicht Moralapostel, die ihnen ständig signalisieren, dass sie irgendwie “falsch” sind.
Die Inklusion von Kindern mit (geistiger oder seelischer) Behinderung ist gescheitert, was absehbar war. Wie sollte das auch funktionieren, ohne zusätzliche Fachkräfte an den Regelschulen? Diese Kinder können in darauf spezialisierte Schulen, ich vermeide bewusst den belasteten Begriff “Sonderschulen”, besser gefördert werden. Wir sind von der Wirklichkeit umzingelt…😵😁
” ich vermeide bewusst den belasteten Begriff „Sonderschulen“, ” Belastet? Wieso?
Ist “Förderschule” besser? Es ist ein Irrtum, wenn man denkt der Begriff (das Wort) würde über die Diskriminierung entscheiden. Es ist das was man sich dazu denkt und das ändert sich nicht, wenn man das Wort auswechselt. Im Gegenteil ist es so, dass sich auch diese neuen Worte abnutzen, wenn ihr Inhalt gleich bleibt. Das neue Wort erbt dann sozusagen den alten Inhalt. Ganz früher hieß es Hilfsschule, dann Sonderschule jetzt soll Förderschule offenbar politisch korrekt sein. Da frag ich mich, ist fördern und helfen wirklich so weit auseinander?
Sie haben recht.
Nur in Zeiten, in denen es keine flächendeckende Lehrmittelfreiheit mehr gibt, ist die Frage, ob z.B. geforderte Whiteboards – zugespitzt – die Priorität haben sollten…
Wir sollten grundsätzlich wieder einen Konsens herstellen darüber, “wie” und zu “was” wir bilden und erziehen wollen.
Bildungsforscher und Erziehungswissenschaftler kennen das grundsätzliche “wie”, nur ist das nicht ganz konform zu dem, was “Bildungs”Konzerne Eltern und Politikern als unumgänglich für gelingende Schul-und Berufskarrieren verkaufen…daher ist auch das “was” entsprechend determiniert.
Wobei dennoch nicht ignoriert werden kann dass selbstverständlich Kinder auch lernen sollten, was ihnen später im Berufsleben nutzen wird.
Kleine Anekdote dazu: schon vor 20 Jahren bekam ich mit, wie Betriebe sich weigerten, Schüler einer Gesamtschule eines norddeutschenFlächenlandes als Praktikanten anzunehmen: keine Rechtschreibfähigkeit, nicht sicher im Rechnen etc..
Sie haben einerseits Recht, die Begriffshuberei ändert nichts an der Realität. Andererseits hinterlassen bestimmte Bezeichnungen von vorne herein einen schalen Beigeschmack. Sonderschule – ausgesondert – Sonderbehandlung etc. Den Begriff “Förderschule” finde ich am sinnvollsten, Fördern ist positiv konnotiert.
“Fördern ist positiv konnotiert” – Genau das ist die Krux. Wie ein Begriff konnotiert ist, ändert sich mit der Zeit. Es ist so, dass die bisherige positive Konnotation den negativen Inhalt überdecken soll. Das funktioniert aber nur solange sich die positive Konnotation nicht mit dem alten Inhalt verbunden hat. Wenn der Begriff eingeschliffen ist, ist die positive Konnotation weg.
Dass man mit dem Begriff Sonderschule – ausgesondert verbindet – liegt an der Schule generell, in der ja die Auslese gerade der Zweck ist. Konkurrenz zum Zwecke des Aussonderns, hier der Schwachen. Und anschließend beklagt man sich, dass sich das Ausgrenzen nach Ausgrenzen anhört, also nach genau dem, was es ist. Es ist also das Bedürfnis die Wahrheit zu kaschieren. Unter dem Deckmantel der PC wird die beschönigende Lüge gefordert.
Würde in der Sonderschule Begabtenförderung betrieben, hätte keiner ein Problem mit dem Begriff Sonderschule. Da würde jeder sagen “Sonderschule? Wow, du musst ein kleines Genie sein.” Eine Sonderbehandlung ist doch per se nichts schlechtes. Das selbe Prinzip bei Förder- und Hilfsschule. Ja wer Hilfe nötig hat, mit dem kann was nicht stimmen, ebenso mit jemandem der gefördert werden muss. Beides könnte aber auch Begabtenförderung bedeuten.
Naja, mit dem Begriff “Sonderbehandlung” hätte ich durchaus meine Probleme, bezeichnete er doch – bürokratisch kaschierend – die Ermordung der politischen Gegner der Nazis und die Vernichtung der von ihnen als “minderwertig” angesehenen Völker und Volksgruppen.
Um noch mal auf die Sonder- oder Förderschule zurückzukommen: ich denke, dass jeder weiß, dass aus diesen Schulen keine Nobelpreisträger zu erwarten sind. Man sollte es den dortigen Schülern aber auch nicht schwerer machen, als sie es ohnehin haben.
@AeaP
Ihnen ist schon bewusst, dass Sie sich auf eine woke-ige “Diskussion” eingelassen haben?
Welchen Namen wir dem Kind geben, ist dabei unerheblich, denn es geht mehr um eintöpfiges Vermengen und Gleichsetzen dessen, was nicht vergleichbar ist. (Z.B. intellektuelle) Defizite werden nicht durch Ignorieren behoben, sondern durch fördern dessen, was gefördert werden kann. Und dies kann zu niemandes Nutzen sein, wenn es entweder zu Über- oder Unterforderung von Beteiligten führt, nur um ein akutes Narrativ zu bedienen.
Andernfalls verzichten wir künftig auf EMs, WMs, Olympia (wäre auch kein Verlust), nur weil dort die Besten unter Ausschluss der Schlechtesten teilnehmen, oder alle dürfen teilnehmen, aber nur die Schlechtesten gewinnen, weil sie andernfalls wieder stigmatisiert würden.
Lassen wir doch einfach die Kirche im Dorf und blicken zurück, als es in D auch schon Schulen gab, ein jeder nach seiner Befähigung sowie Möglichkeiten lernte, UND Lesen, Schreiben, Verstehen, Rechnen noch keine böhmischen Dörfer waren!
@ cui bono, zwischen wokem Schwachsinn und angemessenen menschenwürdigen Bezeichnungen von Einrichtungen für ohnehin Benachteiligte, gibt es schon noch einen Unterschied. Der typisch deutsche Extremismus (in die eine oder andere Richtung) ist hier fehl am Platz. Und was hindert uns daran, richtiges Rechnen, Schreiben und Lesen zu lehren und Begabungen zu fördern 😉, wenn wir die Hilfsschule Förderschule nennen? Genau, nichts.
@AeaP
Ich widersprach in keiner Weise, denn es ging K* eher darum, alles zu inkludieren, um woke zu sein; Sinn und Nutzen unerheblich. Ebenso wie die Abschaffung von Bewertungen/Noten, da, ach du je, Konkurrenzdenken fördert. ICH/wir legten hingegen bei z.B. Neurochirurgen oder Elektrikern viel Wert auf nachweisliche Befähigung als nur eine Teilnahmebestätigung.😉☠️
*verstand die “Argumentation”, denn es ist unerheblich, wie etwas heißt, wenn man weiß, was drin steckt. Beispiel Hartz4. Heißt jetzt offiziell Bürgergeld(1), steckt aber (der “soziale Luxus”) der HARTZer drin.
Uuuuups…sorry… HARTZer:*_In. (Obwohl, dürfen bei einer so “asozialen” Randgruppe auch schützenswerte Minderheiten inkludiert werden?🤔)
Und ich sprach an keiner Stelle vom Inkludieren. Im Gegenteil: Ich befürworte Förderschulen für Lernschwache und Lernbehinderte, um ihnen die für sie bestmögliche Förderung angedeihen zu lassen. Das kann eine Regelschule nicht leisten. Allerdings sollten wir nicht wieder in Zeiten zurückfallen, als es noch “Anstalten für Idioten” gab. Die Hemmschwelle der Entmenschlichung ist einfach niedriger. Und wozu das geführt hat, müsste man wissen, wenn der Geschichtsunterricht gut war. Wer mit dem Begriff “Förderschule” ein Problem hat, sollte sich mal selbst fragen, was ihm damit genommen würde.
@AeaP
Das K* war nicht versehentlich in den Text gerutscht, sondern bezog sich m.E. recht verständlich auf Krim (und die zuvor geführte Konversation). Aber bevor wir uns weiterhin missverstehen – ich teile Ihre Meinung absolut, denn ich bin NICHT im Ansatz Krim.
Einen schönen Abend
Wo hast du das denn rausgelesen, dass es mir um Wokeness geht und dass der Zweck mir egal sei? Das Gegenteil ist der Fall. Ich sage, dass die Schulformen das Ergebnis einer installierten Lernkonkurrenz sind. In die Sonderschule kommen die Aussortierten, denen man die Basiskompetenzen als Bürger langsamer und anders beibringen muss. Wenn das aber so ist, dann ist es heuchlerisch dem Wort den Inhalt der Sache anzulasten. Wenn das Aussortieren nicht gefällt, dann muss man daran was ändern und nicht den Begriff auswechseln.
Lernkonkurrenz stellt Lernunterschiede mittels Lernstoff her. Wissensvermittlung ist gar nicht der Zweck, sondern höchstens ein Nebenprodukt. Und das wird bestätigt in den Pisastudien. Es ist eine Riesenlüge, dass es zum Lernen Konkurrenz braucht. Noten sind dem Erwerb von Wissen und Fertigkeiten völlig äußerlich. Das weiß jeder, der für eine Klassenarbeit lernt, in der Stoff abgerufen wird, den man ne Woche später wieder vergessen hat.
@ AeaP
(zu: 11. Dezember 2023 um 12:06 Uhr)
Schön geschrieben:
“Betreute-Bulimie-Bildung könnte man das nennen, die von ängstlichen Helikopter-Eltern noch angeheizt wird.”
Auch das:
“Ich habe mich schon oft gefragt, was da für zukünftige Fach- und Führungskräfte herangezogen werden. Es könnte einem angst und bang werden…”
Ohne Konjunktv: Es wird einem angst und bange.
—
Zu den Migrantenschülern:
Es kommt aber nun mal nur eine eher kleine Minderheit von Migrantenschülern aus einem “bildungsnahen oder bildungsbeflissenen Haushalt”. Ist einfach so.
Selbst die bemühten und eifrigen Schüler aus diesem Bereich, die teils eine Gymnasialempfehlung erreichen, zeigen trotzdem erhebliche (und oft auch bleibende) Defizite beim deutschen Wortschatz, beim schriftlichen Ausdruck und beim Verstehen anspruchsvollerer Texte aus dem Literaturkanon. Fragen Sie Gymnasiallehrer!
Etwa hier: https://www.cicero.de/innenpolitik/pisa-studie-iqb-bildungstrend-der-verfall-der-bildung (leider Bezahlschranke)
Und die anderen, die nicht bemüht und eifrig sind … ?
Nach dem, was ich zuletzt gelesen habe, gibt es in Deutschland mittlerweile etwa 600.000 junge Menschen von 18 bis 24 Jahren, die weder zur Schule gehen bzw. in einer Berufsausbildung noch berufstätig sind.
Was machen die? 600.000 Personen!!
Wie hoch ist hier der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund?
Klar, auf individueller Ebenege gehören so manche Migrantenschüler auch zu den Leidtragenden einer falschen Politik. Zur Lösung des Problems werden sie indessen nur in den berühmten Ausnahmefällen aktiv beitragen können.
Was tun, sprach Zeus?
@ AeaP
Wie ich schon in meinem Eingangskommentar geschrieben habe, ist das Problem vielschichtig und wäre theoretisch allenfalls in Teilbereichen (z.B. durch Migrationsverringerung, durch Rücknahme verschlimmbessernder Reformen, durch Streichung der “woken” Instrumentalisierung der Schule und durch konsequentere Erzwingung von Disziplin) teilweise lösbar.
Angesichts der gesellschaftsweiten Geringschätzung von echter Bildung, von Anstrengung, Konzentration, Ruhe und Ernsthaftigkeit und des anhaltenden Kults eines platten hedonistischen Materialismus scheint eine wirkliche Trendwende schwer oder sogar kaum möglich.
Hinzu kommt ja noch der Umstand, dass es seit Jahrzehnten überhaupt keine echte autonome Bildungsidee mehr gibt. Bildung bzw. das, was man heute “Bildung” nennt, wird seit mindestens 20 Jahren nur noch sowohl zugunsten der Wirtschaft als auch zugunsten linker Systemveränderungsträumer zweckentfremdet. Weder geht es um wirkliche Bildungsgüter noch um das selbstbestimmte Individuum. Es gibt keine Bildungsidee mehr.
Ja – in meiner Schulzeit in den 80ern und meiner Ausbildungs- und Studienzeit in den 90ern war die Bildungsidee der “mündige Bürger” – und in meiner Schule damals wurde das sehr ernst genommen.
Heutige SchülerInnen haben Fragezeichen in den Augen wenn sie das Wort “mündig” hören – sie können meist nichts oder nur im Zusammenhang mit puren Rechtsbegriffen – Strafmündigkeit etc.- etwas mit anfangen.
Wann dieser mündige Bürger verschwand, kann ich mich gar nicht mehr wirklich erinnern …
@ wieauchimmer
Ja, der mündige Bürger! So war die Bezeichnung. Das trifft es noch besser als das selbstbestimmte Individuum.
“Wann dieser mündige Bürger verschwand, kann ich mich gar nicht mehr wirklich erinnern …”
Nach meiner Erinnerung begann sich vieles in der Regierungszeit von Schröder um das Jahr 2000 herum aufzulösen. Das lag vermutlich gleichermaßen am Durchmarsch neoliberaler wie auch neulinks-grüner Ideen. Es fand auch ein Generationswechsel statt.
Das Ziel scheint fortzubestehen:
[quote]
Gemäß Kultusministerkonferenz sollen Schülerinnen und Schüler „zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern erzogen werden, die verantwortungsvoll, selbstkritisch und konstruktiv ihr berufliches und privates Leben gestalten und am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen“ [5]. Mündigkeit ist dabei selbst als „Kompetenz zu interpretieren, und zwar in einem dreifachen Sinne: a) als Selbstkompetenz (self competence), d. h. als Fähigkeit, für sich selbstverantwortlich handeln zu können, b) als Sachkompetenz, d. h. als Fähigkeit, für Sachbereiche urteils- und handlungsfähig und damit zuständig sein zu können, und c) als Sozialkompetenz, d. h. als Fähigkeit, für sozial, gesellschaftlich und politisch relevante Sach- oder Sozialbereiche urteils- und handlungsfähig und also ebenfalls zuständig sein zu können.“ [/quote]
http://informationskompetenz.blog.uni-hildesheim.de/erziehung-zur-mundigkeitinformationskompetenz-und-demokratiekompetenz-als-bildungsziele/
Wissen ist Macht. Schon jetzt werden Menschen, die etwas mehr im Kopf
haben als unsere Politiker, gemobt. Und wozu brauchen wir noch Nachwuchs
der was drauf hat? Jobs die gut gebildete Fachkräfte benötigen, werden immer
seltener. KI ist angesagt! Leider wissen unsere Regierungsknallschädel nicht, dass
eine KI erst einmal Programmierer voraussetzt. Wenn ich aus der Nachbarschaft und
dem Bekanntenkreis höre, dass mehr als die Hälfte der Schüler wenig bis kein Deutsch
sprechen, wundere ich mich überhaupt nicht über den Bildungsstand unserer Schüler.
Die Schüler mit Migrationshintergrund aus afrikanischen Landern haben auch nicht
gerade das Bedürfnis deutsch zu lernen. Im Gegensatz zu anderen, die auch meist aus
dem europäischen Raum kommen. Ein polnischer oder russischer Schüler kann oft schon
nach einem Jahr mit leichtem Akzent deusch sprechen. Ein Schüler aus dem fernen Osten
kann nach einem Jahr den Koran auswendig.
“Ein Schüler aus dem fernen Osten
kann nach einem Jahr den Koran auswendig.”
Wie kommen Sie darauf?
Ich kenne sehr viele
Personen aus dem europäischen Ausland, die auch nach Jahrzehnten hier noch nicht perfekt
deutsch sprechen und auch viele Kinder, die z.b. aus der Türkei kommend so gut Deutsch lernten, dass sie von der Hauptschule aufs Gymnasium wechseln konnten….
Der “Ferne Osten” wird im Allgemeinen mit dem ostasiatischen Raum, der im Wesentlichen dem Buddhismus und Konfuzianismus anhängt, in Verbindung gebracht. Sie meinten wohl den Nahen und Mittleren Osten, der in der Tat stark muslimisch, aber auch hinduistisch (Indien) geprägt ist.
Stimmt, es ist der “Nahe Osten” den ich gemeint habe!
Und an wieauchimmer: Ich bin Jahrgang ˋ58. Ich bin mit Gastarbeiter
Kindern aus Griechenland, Italien und Jugoslawien zur Schule gegangen.
Die konnten alle schon in der ersten Klasse gut Deutsch sprechen.
Erst später in der Fachoberschule kamen auch Türken dazu. Die hatten
teilweise Probleme mit dem Deutsch. Sie sagten aber selbst, dass das an
der Familie lag, in der nur Türkisch gesprochen wurde. Der Iraner der mit
anfing hat in einem Jahr gut Deutsch gelernt. Er hat als bester abgeschlossen.
Er war Christ!
Das ist halt PISA. Der ferne Osten ist bestimmt auch 100.000 Kilometer weg.
Wissen ist nur Macht, wenn man an die richtige Position kommt.
Sonst ist es Ohnmacht und man muss zusehen, wie die anderen Mist machen.
Macht kann man ohne Wissen haben, ein Gespür reicht aus.
Nichtwisser mobben die anderen, weil sie instinktiv wissen, die sind besser.
Natürlich sind Eltern Vorbilder. Wenn die nichts taugen, ist es vorbei.
Das deutsche Bildungssystem reicht immer noch aus, um Influencer, Harzer und Bärböcke hervorzubringen. Vielleicht ist dann auch noch der eine oder andere Ausreißer darunter, der es bis zum Pizzaboten schafft. Für alles darüber hinaus haben wir ja ein “Fachkräfteeinwanderungsgesetz”.
“Das deutsche Bildungssystem reicht immer noch aus”, um die persönliche Leistung, sich die richtigen Eltern ausgesucht zu haben, zu belohnen. Und diese Leistung wird gemeinhin anerkannt im Lande.
Das kann eben nicht Jeder!
@So und nicht anders
Außen- und Wirtschaftsminister geht immer, dazu muss man weder einen Schulabschluss noch eine Ausbildung erfolgreich absolviert haben.
Da lob ich mir doch den ehemaligen Wirtschaftsminister Günter Rexrodt der gesagt hat: “Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt” – Prost 🙂
Pisastudie und wieder mal unter dem Deckmantel die blöden Deutschen,schon mal überlegt wie wenige deutsche Kinder es an den Schulen noch gibt?
Definiere “deutsch”!
@ Alexander
Sie verstehen doch genau, was er meint!
Ihre Frage soll lediglich maßregeln, trägt aber nicht zur Erkenntnis bei und ist daher überflüssig.
Im Allgemeinen definiert sich eine Frage ja auch dadurch, dass sie durch ein Fragezeichen begleitet wird.
“Sie verstehen doch genau, was er meint!”
Nein, denn sein Satz ist unpräzise formuliert und daher leider ziemlich platt! Wenn so etwas Ihren Ansprüchen genügt, dann nehme ich das zur Kenntnis, aber lassen Sie mich doch bitte nachfragen!
Seine Ansprüche sind NPD. Absolut irrelevant. Adolf steht nicht mehr auf aus dem Grabe.
Die Saat der Antiautoritären Erziehung und des Anköderns Kulturfremder geht auf. Vom Wähler verschlafen, von Politik genährt. Daneben fett gefütterte Pädagogen mit 18 Stunden Woche. Menschen ohne Disziplinierungs-Mittel, oft parteilinientreu, das halbe Jahr Ferien. Arbeitsfremd, abgehoben ohne Leistungszwang und sauteuer.
Na ja, so ist es dann doch nicht. Zunächst sollten Sie sich mal richtig informieren bevor sie, wie auch ganz bestimmte Politiker, die Lehrer schlecht machen denen von der Politik alles aufgehalst wird.
Hu, da hat aber die Bäuerin gerade ihre Gülle ausgefahren…
😂 Der war gut. Aber offen gesagt, haben die sich auch nichts anderes verdient. Denn es gehört schon ein präpotenter Doim und ein EQ Biosauna dazu, das Bildungssystem so in den Keller zu fahren
Als ich noch in die Volksschule ging, konnte man eine Klasse mit 40 Kindern problemlos unterrichten, und Schulschwänzen kam auch kaum vor. Wer nicht mitkam, kam in die Hilfsschule. Für den Gymnasialbesuch war eine Aufnahmeprüfung erforderlich, und keine Empfehlung durch den Lehrer. Weil ich ein verträumtes Kind war und meine Leistungen schwankten, sagte der Klassenlehrer meinen Eltern, lassen sie ihn die Aufnahmeprüfung machen. Wenn er die besteht, wird auch der Rest klappen. So war es dann auch, und auf dem Gymnasium war ich ein guter Schüler. Ein Psychologe war nicht nötig. Erziehung beruht auf angeborenen Instinkten. Bären geben ihren Kindern einen Klaps, wenn sie Mist machen. Es war instinktiv klar, wer Autorität verdiente, und wer ungeeignet für den Lehrerberuf war. Die instinktiven Grundlagen der Pädagogik wurden kaputt reformiert. In manchen Schulen werden die Lehrer Piloten genannt. Und dann kam noch Helmut Schmidt dazu. Der führte das Idiotenabitur ein, um Arbeitslosigkeit zu kaschieren. Eine Lehre wurde mit 18 Jahren abgeschlossen. Bis zum Abschluss eines sozial- oder geisteswissenschaftlichen Studiums wurden viele 28 Jahre alt, bevor sie arbeitslos wurden. Die Bildungskatastrophe entstand nicht dadurch, dass in TV-Diskussionen Idioten präsentiert wurden, sondern dadurch dass wir tatsächlich von “Idioten” regiert werden und auch die “Wissenschaft” von solchen durchsetzt ist
Kann ein Bär Papst werden? Kackt Helmut Schmidt in den Wald? War beim Torwächter wirklich kein Psychologe nötig? Fragen über Fragen. Kein Wunder, dass viele der heutigen Lehrer da überfordert sind.
Im Prinzip könnte auch ein Bär den Segen urbi et orbi spenden und Helmut Schmidt hat bestimmt auch schon in den Wald gekackt und bei Ihnen würde ein Psychologe bestimmt nichts nützen!
Ich bin jedem Bildungsverweigerer oder auch nur begrenzt bildungsfähigem Menschen dankbar, wenn er sich entschließt Influencer zu werden oder einfach gar nichts zu machen und darauf verzichtet, in die Politik zu gehen.
Zum Glück gibt es einen Lieferservice für Lebensmittel. Solche Typen sollten
möglichst ihr Zimmer gar nicht verlassen. Auf der Straße wären sie eine große
Gefahr. Den Bildschirm kann man wenigstens gleich abschalten wenn die auftauchen.
Aber auch andere Szenarien gibt’s. 5-zügiges neugebautes Gymmi, bestausgestattet, ca. Tausend Schüler, Hundert Lehrer, Spezialisierungsrichtungen Musik und Sport, Rich-kids, bis auf zwei sichtbare Halbmigranten auch sonst keinen aus einer sog. Transferleistubgsempfängerschicht, alle: ambitioniert.
Und dann bricht das App-zeitalter über die Teens herein: Magerwahn unter den Mädels, halbe Klassen kippen um, ein Viertel einer Klasse wandert direkt in die Kinder- und Jugendpsychiatrie, etliche gehen zu Schuljahresende:
“Wo eine Tür zugeht, geht eine andre auf”, so der Spruch.
Nichts, aber gar nichts, hat geholfen gegen den grassierenden Magerwahn. Da wurde getrickst und gelogen, Kinderärzte wurden von den Eltern eingeschaltet, Beratungen konsultiert. Die Apps mit völlig hirnverbrannten Models, wo täglich das Gewicht einzugeben war, ansonsten erfolgte Ausschluss, waren stärker. In der Not: Wegnahme des Smartphones. Jugendalter wurden alarmiert, übergeordnete Schulämter auch. Niemand wollte mehr am Schulessen teilnehmen. Lehrer waren ratlos. Chaos tobte in den Klassen. Am Schluss musste jede Familie zusehn, wie sie klar kam. Die Leitung verschwand zwischenzeitlich für einige Wochen. Der Elternrat plädiere für mehr Schulsozialarbeit/ Psychologen. Dann kam Corona und die Schulen waren über Monate zu. Im Anschluss folgten die Fridays-, Gender- und Wokeness- Kapitel, welche heute noch die Hauptinhalte des Denkens dieser Generation bilden.
Zu meiner Zeit gab es noch kein Essen in der Schule, da hatte jede/jeder sein Pausenbrot mit. In der Schule gab es gute Vollmilch und Yogurt zu kaufen. Lactoseintolerernz ( hat ja heute angeblich fast jeder der etwas auf sich hält?) gab es damals noch nicht, vermutlich war das Essen noch gesünder und hatte nicht soviele Zusatztstoffe aus dem Chemiebaukasten. Wir mussten bei Wind und Wetter zur Schule laufen, nix SUV oder Schulbus. War vermutlich auch gesünder.
Herbert Wehner ging immer mit seiner Aktentasche in den Bundestag, die war gefüllt mit Thermoskanne und Butterbroten.
Heute???
https://debeste.de/96799/Die-Jugend-von-heute-kauft-Handys-aus-Korea
Das haben sie ja dann auch auf dem SPD-Bundesparteitag gesungen:
“Ich war das Butterbrod von Herbert Wehner
Wenn er abbiss, dann wurd ich kleena!”
SPD-Bundesparteitag??? Hat den Rheinmetall bezahlt für kostenlose Werbung?
Die sind persönlicher Hauptsponsor vom Bundesolaff.
uff, das wäre aber auch eine Geschichte für unsere Journalisten und es müsste eine Frau sein, die darüber schreibt, Keiner aus unserem Herrenclub.
Der Text zeigt gut, dass selbst eine scheinbar gute Organisation aus dem Tritt gebracht werden kann, wenn das Umfeld ständig Unruhe reinbringt.
Die Friday-Proteste würde ich aber teilweise noch als berechtigt ansehen. Wir verzocken ja wirklich die Zukunft der Kinder und es ist diesen “kinderlieben” Heuchlern, die das tun, sowas von egal, denn sie sind ja dann tot.
War denn die Schule so gewählt wegen diesen Eigenschaft oder hatte sich das einfach ergeben?
@Georg
Das Problem ist, das ganze Konzept stimmt nicht.
Wenn man es vernünftig gestalten würde hätten alle etwas davon und nicht nur die Gutbetüterten.
– günstige Energie aus Russland, Ausbau der Netze, Ausbau der Erneuerbaren.
Heute läuft das total aus dem Ruder. Wir reissen erstmal alles ab und gucken was dann passiert.
Diese Schule: es gibt Bundesländer und Orte, da sind Migranten eher unsichtbar. Aus nachvollziehbaren Gründen. Es gibt Gegenden, da will niemand wirklich hin, und Berlin ist das grosse Sammelbecken für alle, die in der Provinz nicht klarkommen. Also: niemand von denen tut sich freiwillig an, in solcher Atmosphäre zu leben. Aber Gymmies müssen auch diese Orte haben. Das scheint ein Sortier-Effekt zu sein, so ähnlich wie im Bible-Belt oder auch hier zu beobachten: Gegenden, die eher Fundi-Christen anziehn, Gegenden mit Artamanen, Gegenden mit Managerkindern, oder wo die grossen Chipfabriken stehn: da kommt ein Grossteil der Schülerschaft aus Elternhäusern, die alle schon mal in Texas gewohnt haben und die in guten Wohngegenden in Villen leben. Da gibt es keine Bildungsverlierer. Aber andere Probleme. Und es findet nochmal eine Selektion statt: Wer es sich leisten kann, nimmt das Kind dann heraus und schickt es nach England aufs Internat. Kinder bekommen mit 14 ihre Häuser, die dann qua Mietern soviel abwerfen, dass auch ein Auslandsstudium drin ist, wenn es hier mit dem Numerus Clausus nicht klappt. Die einfacheren Kids ģehn Kur für ein Jahr mal ins Ausland. Fast jeder ist extrem auf Leistung getrimmt. In den kleinen Ferien geht es wahlweise nach Ägypten zum Schnorcheln, nach Australien zum Surfen, in die Rocky Mountains zum Wandern oder an kalfornische Badestrände. In den Sommerferien wird der Bootsführerschein gemacht, mit 12m Yachten geht es dann auf erste Törn in der Adria. Ist man zuhause, lädt man zur Poolparty ein. Wobei dann auch schon mal teure Handys mit baden gehn. Ein Kind aus einer Arbeiter- und Bauernfamilie kann da einfach nicht mithalten. Da gibt’s selbst unter den Kids nix auf Augenhöhe.
“Die Friday-Proteste würde ich aber teilweise noch als berechtigt ansehen. Wir verzocken ja wirklich die Zukunft der Kinder und es ist diesen „kinderlieben“ Heuchlern, die das tun, sowas von egal, denn sie sind ja dann tot.”
Die “Friday-Proteste” sind nur möglich, weil es den Organisatoren, den Lehrern, die die Schüler da hinschicken und den Schülern selbst eklatant an naturwissenschaftlichem Wissen fehlt.
Da beisst sich die Katze sozusagen in den Schwanz: statt Freitags auf der Straße Party, lieber ein bisschen mehr Physik, Geologie, Biologie, von mir aus auch ein Fach Meteorologie und Klimahistorie, sowie ein Nebenfach Statistik, um zu wissen, wie man Datenreihen auswertet und grafisch darstellen kann, um zu manipulieren und Manipulation zu erkennen.
Das würde den Unfug “FFF” ganz schnell beenden und die Schüler lehren, wie sie einmal mehr von profitinteressierten Kreisen missbraucht werden.
Die Heuchler sind die, die behaupten, FFF hätte etwas mit der Zukunft der Kinder zu tun, außer sie wissen es selbst mangels Bildungslücken nicht besser.
Ich denke mal, es hat nicht funktioniert, weil alle so mit sich zufrieden waren.
Dann ist die Resistenz weg, und Probleme werden zur Katastrophe.
Ich glaube, das ist ein irres Beispiel dafür, was einer Monokultur widerfahren kann.
Ein kleiner Fehler macht alles kaputt. Da ist nichts, was aufhält und anders reagiert.
Solange der Staat die Macht über Bildung innehält, kann sich nichts ändern.
Ausser man hat die Möglichkeit uff private Schulen zu gehen, ganz im Sinne des Staates.
Wenn eine Politik ihr ganzes Wirtschaftssubjekt selbst in Frage stellt, was sollen gebildete Menschen morgen noch für Tätigkeiten wahrnehmen? Viele Berufe von heute (gestern) werden ‘morgen’ über das Netz zu Verfügung stehen. Desto blöder die Gesellschaft, desto einfacher lässt sich regieren (wer auch immer das ist?)
Moin
Da öfter das Stichwort ‘Bulimielernen’ fiel – so etwas kann sich doch nur ausbilden, wenn Fach- und Zeitübergreifende Zusammenhänge im Lernstoff peinlichst vermieden werden – oder?
Gruß
Moin, @ Element x,
zum “Bulimielernen”:
Ich glaube, Sie sprechen da einen wichtigen Punkt an, nämlich den geringer werdenden Anteil von fach- und zeitübergreifende Zusammenhängen im Lernstoff.
Der wiederum hat wahrscheinlich mindestens die folgenden zwei Ursachen:
1. Die schiere Menge des stetig anwachsenden Lernstoffs, der eben aus ganz unterschiedlichen und nebeneinander stehenden Bereichen kommt und auch aus Zeitmangel zu wenig verknüpft wird,
2. die Tendenz zu sog. “Lernmodulen”, also zu abgrenzten und separat abzuprüfenden Wissensbereichen.
Diese dumme Favorisierung von Lernmodulen fing mit dem Bologna-Prozess an und betrifft in erster Linie die Hochschulen. Allerdings könnte sich das heute auch schon auf die Schulen ausgedehnt haben. Vielleicht weiß das jemand anderes besser als ich?!
https://de.wikipedia.org/wiki/Bulimielernen
Moin Wolfgang,
danke für die Antwort und den Link.
Die Kinder, auch von Freunden, sind längst aus der Schule, so dass mir der Zugang zur Praxis fehlt.
Erschütternd fand ich folgendes im Wiki:
“Auswendiglernen und reine Reproduktion von Fakten, Formeln, Sachverhalten, Wissen etc., wie es die meisten staatlichen Schulen fordern, sei in den Augen vieler Kritiker in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet nicht mehr zeitgemäß und arte nicht zuletzt auf Grund mangelnden Interesses seitens der Schüler und Zeitdruck meist in Bulimielernen aus. In heutiger Zeit stünden stattdessen laut Meinung vieler Eltern vielmehr Kompetenzen, Fähigkeiten sowie die Förderung der Kreativität für das spätere Berufsleben als Lernziel im Vordergrund.”
Mangelndes Interesse der Schüler liegt neben der Tatsache, das kindliche Neugier im Elternhaus wörtlich abgewürgt, das Recht auf Versuch und Irrtum ‘verboten’ wird, mit daran, das es zuviele Lehrer und zuwenig Pädagogen gibt. Der Unterschied ist einfach erklärt: Lehrer arbeiten einen Lehrplan ab und bekommen ein entsprechendes Gehalt; Pädagogen arbeiten einen Lehrplan ab, den sie entsprechend des altersgemäßen Abstraktionsniveaus vermitteln, sind in der Lage, zwischen dem Bemühen und Faulheit zu unterscheiden, ändern ihren ‘modus operandi’ wenn sie merken, daß das Bemühen keinen Erfolg zeitigt und werden entsprechend unterbezahlt.
Kritiker in Zeiten schneller Informationsbeschaffung – ohne Wissen um den Sachverhalt der Anwendung nützt eine so beschaffte Formel eher nichts – falls diese solcherart überhaupt gefunden wird.
Meiner bescheidenen Meinung nach zeigt die Meinung vieler Eltern, das denen öfter mal der Hut brennt und zum löschen ein Vorschlaghammer verwendet wird, anders lässt sich das nicht sagen.
‘Kompetenz’ ohne zu Grunde liegendes Wissen einzufordern ist schon sehr ambitioniert.
Das Erwerb sozialer Kompetenzen und von Kreativität mit dem Spracherwerb ak Kleinkindalter zusammen einhergehen und eindeutig dem Verhalten der Eltern oder anderer Vorbilder unterliegen ist seit längerem bekannt – außer bei denen wo der Hut brennt.
Was soll btw kann ‘die Schule’ da noch richten, außer in Nuancen, wenn schon die Grundlagen versaut sind.
Kreativität in der Schule lernen – von ab, das schon etwas im Kopf sein muss, mit dem der Geist spielen kann – wie stellen die sich das vor? Vermutlich garnicht, einfach mal was getrötet.
Grüße
PS sry, etwas in Rage gekommen bei dem Thema. Und das man von der Forderung, erst einmal das Lernen zu lernen, nichts vernimmt ist auch bezeichnend.
Anderer Aspekt: welche Motivation hat denn ein junger Mensch, sich Bildung anzueignen? Da gehe ich aufs Telepolis-Forum und behaupte, dass es das Coronavirus nicht gibt. Noch grüner wird es, wenn ich den Klimawandel abstreitet. Der Hit ist derzeit, dass es kein Waldsterben gab. Anschlaggrün.
Wenn ich mit Schwurbeln Anerkennung bekommen, warum soll ich da noch etwas lernen?
Vielleicht solltest Du auch mal etwas lernen und nicht ständig die gesprungene Platte abspielen.
“Noch grüner wird es, wenn ich den Klimawandel abstreitet. Der Hit ist derzeit, dass es kein Waldsterben gab. Anschlaggrün.”
Der musste ja noch kommen, meine Güte – Sie sind selbst in allergrösster Schwurbler-Gefahr.
Wir sagen einfach mal:
Wenn ich mit Schwurbeln Anerkennung bekomme, warum soll ich da noch denken?
Ich versuche jetzt mal wieder eine Zusammenfassung. Der geneigte Leser möge darüber hinwegsehen, dass ich als Befürworterin einer 10-jährigen Einheitsschule in D-West (Bayern) zu dem linken Gesocks gehörte, das real in den Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts zeitweise an einer solchen arbeitete. Im Anschluss an den Text von Roberto de Lapuente vermerke ich:
R. d. L. Darstellung klammert einen wesentlichen Teilnehmer des Schauspiels “Die Schule” aus: die Eltern. Dem will ich im Folgenden abhelfen.
Die begründete Abkehr von der autoritären Schule, der früheren Schule angeblich nur früher autoritärer Staaten, hat eine demokratische Scheinlösung erzeugt. Der früher als einzige Gewalt erkennbaren Machtausübung von Schulverwaltung und verbeamteten Lehrern wurden nämlich im Lauf der Zeit auf allen politischen Ebenen auf unterschiedliche Weise legitimierte und mit sehr unterschiedlichen Einflussmöglichkeiten ausgestattete Elternvertretungen und Schülervertretungen als “demokratische Kontrolleure” an die Seite gestellt. Dies hat eine seit Beginn des Lebens auf diesem Planeten grundlegende Notwendigkeit in den Hintergrund treten lassen: den Nachwuchs der Art so zu befähigen, dass das Fortbestehen der Gattung gewährleistet werden kann. Die Gattung Mensch dürfte die einzige sein, die diese – aus meiner bescheidenen materialistischen Weltsicht – notwendige Grundlage in Frage stellt. Nur der Mensch kann AUS IDEALISTISCHER SICHT über sich selbst als Individuum und als Gattung hinauswachsen. Im Unterscheid zu allem sonstigen Getier.
Mit dieser idealistischen Grundlage ist im Kern alles entschieden und gerechtfertigt, was derzeit beklagt wird. Ich nenne dazu 3 Stichworte zur Bildungspolitik die einer intensiven gesellschaftlichen und politischen Debatte auf materialistischer Grundlage bedürften.
1. Elitenbildung
Eliten bilden ihren Nachwuchs aus. Es geht dabei nicht um die Befähigung vieler, möglichst aller Menschen zur Erfassung der Welt, zur Teilnahme an der Herausbildung gemeinsamen Handelns. Wenn Arbeiterkinder gefördert werden, bedeutet das, sie zu einer elitären Denkweise zu ermutigen und zu befähigen. Das nennt man Integration.
2. Gleichberechtigte Teilhabe an der Entwicklung von Fragen und Antworten
Sowohl Lehrervertretungen als auch Schüler- und Elternvertretungen haben nicht den Auftrag auf allen Ebenen gemeinsam Erfahrungen zu bewerten, Perspektiven zu entwickeln und Zustände zu verbessern. Sie haben den Auftrag das Spiel “repräsentative Demokratie” einzuüben. Daraus ergeben sich 3 Entscheidungsstränge (Eltern, Lehrer, Schüler) , die alle drei nach dem Prinzip funktionieren “Der Ober sticht den Unter”. So wird sichergestellt, dass ganz “demokratisch” in allen Bundesländern die elitär bestimmte oberste Schulverwaltung, die elitär bestimmte oberste Elternvertretung und die elitär bestimmte oberste Schülervertretung sozial ausgewogen, gemeinsam bestimmen, was an der Basis zu geschehen hat.
3. Chronische Unterfinanzierung der Schulen
Diese betrifft keineswegs alle Schulen, sondern in erster Linie unter Berücksichtigung von 1. und 2. die Schulen derer, die mit Zustimmung der höheren Repräsentanz-Stufen von Bildungspersonal, Elternvereinigungen und Schülervertretungen aussortiert wurden. Man hat sich nämlich vorher einvernehmlich auf allen Ebenen auf die Sortierprinzipien geeinigt.
Dieses Vorgehen wird “demokratisch” genannt. In jedem Strang der Beteiligung gilt jedoch eine uralte Elitenregel: Je höher die Entscheidungsebene, desto weiser ihre Beschlüsse. Und desto mehr profitieren von ihren “Lösungen” die Eliten.
Sortierprinzipien: an einer Grundschule wird es so gehandhabt, dass die Lehrer angehalten sind zu schauen, welche Kinder aus dem Elternhaus Unterstützung für den gymnasialen Weg erhalten werden, wo quasi auch ein Uniabschluss folgen wird, weil die Eltern über diesen langen Atem und die entsprechende Finanzkraft verfügen. Hingegen Kindern mit ebensolchen Leistungen, jedoch aus alleinerziehenden Haushalten, mit mehreren Geschwistern, in Mehrfamilienhäusern wohnend, da sagt man: auch die Oberschule ist gut! Man stellt ihnen bei kippliger Note Aufgaben, die sie schlechter dastehen lassen. Initiiert und unterstützt vom Stadtrat, denn es geht ja nicht, dass alle aufs Gymnasium wollen. So wird vorsortiert, eigentlich schon von Klasse 1 an.
Danke für die Nachricht aus der Grundschule.
Das Wort “Oberschule” hat mich an meine Kindheit erinnert: Wer eine höhere Schulbildung mit den Fachschwerpunkten der “Realien” – gemeint waren die Naturwissenschaften – genoss, besuchte wie auch ich im 13. Schuljahr immer noch eine Oberrealschule und KEIN Gymnasium. Als ich 1969 Abitur an einer höheren Schule in der bayerischen Provinz machte, wurden die Absolventen im Alltagsgebrauch immer noch in Humanisten und Realisten unterschieden. Humanistische Population: Kinder selbständiger Kleinfabrikanten und Kaufleute, Ärzte, Apotheker, Pfarrer, Rechtsanwälte, Richter … . Realistische Population: Kinder von Arbeitern, kleinen Angestellten und Beamten und – nach dem 10. Jahr fast keine Mädchen mehr. Diese Tradition wurde nach meiner Beobachtung fortgesetzt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Die Geist-Lastigkeit deutscher höherer Schulen findet ihren Ausdruck auch heute noch in einer Vernachlässigung experimenteller Erkenntniswege vom Kindergarten bis zum Abitur.
Ich finde es deshalb auch nicht erstaunlich, dass man die Entwicklung des Sprachgebrauchs gegenwärtig nicht mehr den lebendigen Sprechern überlassen will, sondern einer akademisch ausgebildeten und durchgeistigten Sippschaft, die einfach nicht anerkennen will, das es gegenwärtig – folgt man ihrem selbstbestimmten Ansatz – nicht statt zweier Geschlechter viele gibt. Um Himmels willen aber keine 8.147.701.961, denn damit wäre ja tatsächlich ein selbstbestimmtes Sexualverhalten verbunden. So weit will man es dann doch nicht ausufern lassen.
Die deutsche Kultur und ihr Verhältnis zu Natur und Realität – man ist geneigt an nationale Identitäten zu glauben.
Es ist doch nicht dumm, Kinder nach ihrer Begabung zu sortieren.
Ein guter Handwerker muss kein Studium machen.
ABER, man muss das anerkennen und sie später gleichmäßig bezahlen.
Da liegt das Problem.
Hier ging es aber nicht um Begabung, sondern um die Anzahl vorhandener Plätze auf den jeweiligen Schulen. Das artete so krass aus, dass, um die geforderte mindere Note zu erreichen, Zeugnisentscheidend zu benotende Gruppenarbeiten vergeben wurden, also ein Vierer-Kandidat und eine Zweier-Schülerin in einem “Projekt”, und den Durchschnitt nahm man für die Bildungsempfehlung. Ich habe diese Praxis bemängelt und auf Einzelbewertung gedrungen, und siehe da: plötzlich stand da eine bessere Note. Vermutlich wird viel Schindluders getrieben, um je nach oben oder unten das Rating zu drücken. Da geht es auch um Geld und Stellen. Alles auf dem Rücken der Kinder.
Als könnte man mit einer Note eine Begabung ermitteln. Man erkennt ja schon am Verfahren, dass “Begabungsermittlung” nicht der Zweck einer Note sein kann.
Es sind die Kleingeister, die die Vorschriften machen, weil sie sie selbst brauchen. Sie freuen sich, dass sie wenigstens das können. Damit erzeugen sie weitere Kleingeister.
Es scheint ein deutsches Problem, dass man Wissen nicht interessant findet. Verhalten und Einhalten von Vorschriften ist wichtiger. Linke und Fortschrittliche waren immer Ideologen.
Früher bestand in der Schule eine regelbasierte Ordnung. Bei allen Schwächen, die Schule war einigermaßen gerecht. Ich habe später nie mehr eine Institution erlebt, in der es gerechter zuging. Die Noten waren nicht vom “Betragen” abhängig, das eigenständig bewertet wurde. Der Fokus war auf Lernfortschritt und Leistung gerichtet. Da konnten auch Eltern nicht dagegen anstinken. Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten wurden gerecht verteilt. Wer auf ein Gymnasium wollte, musste eine Aufnahmeprüfung bestehen. Das wurde auch von den Schülern als notwendiger Selektionsmechanismus anerkannt. Deshalb fühlte sich niemand benachteiligt. Denn es herrschte ja Chancengleichheit innerhalb des Schulsystems. Über den zweiten Bildungsweg blieb das System trotzdem offen. Weil das Ganze einigermaßen gut funktionierte, hatten Lehrer und Schüler Erfolgserlebnisse. Die Lehrer waren z. B. stolz, wenn sie eine Klasse gut durch das Abitur brachten. Inzwischen herrscht an den Schulen ein Willkürsystem. Einfluss, Beziehungen und Sympathie spielen bei Benotungen und Empfehlungen die wichtigste Rolle. Lehrer sind verzweifelt über ungeeignete Schüler. In der Hauptschule gehen die in der Grundschule erworbenen Fähigkeiten verloren, erklärte mir eine Lehrerin. Zu einer anderen sagte ich, es könne doch nicht schaden, wenn ein Handwerker Abitur habe. “Wenn die erstmal Abi haben, dann sind sie zu versaut, um einen Hammer in die Hand zu nehmen”, war die Antwort. Das ist der state of the art!
“Es wird eine Zeit kommen, da der Bürger den Esel mit höflicher Grußformel anspricht.” Das sagte Platon. Inzwischen haben die “Esel” sogar “demokratisch” die Regierung übernommen, wobei Bildungsdefizit, Verwahrlosung und Drogenkonsum neben Manipulation und Entmündigung der Bürger durch repräsentative Vormundschaftsdemokratie eine Hauptrolle spielen.
Dass das Bundesaußendings das Auswahlverfahren für Diplomaten im Sinne des Feminismus geändert hat, ist bekannt?
https://www.merkur.de/politik/csu-cdu-annalena-baerbock-diplomaten-test-regeln-neu-voraussetzung-deutschland-aenderung-kritik-91675636.html
Allgemeinwissen! Wer braucht denn sowas? 😉
unsere Lehrer sind bildungabedürftig! (es gibt gute lehrer aber oft sind sie Leerer!)
die Lernumgebung ist meistens Sch… (seit Jahrzehnten fordere ich: stecken wir doch mal die hotvolee in diese Teerbuden)
Zufall, dass Flüchtlinge inmer Schulhallen und nicht in Banken/Landesregierungsgebäuden, Kulturtempel uuntergebracht werden!)
und und und
machen wir uns nix vor:
Die Deutschen mögen keinen Nachwuchs UND wir arbeiten wieder am Klassenrassismus/bzw Feudalstaat!
Falsch. Deutsche mögen schon Nachwuchs haben, aber die wirtschaftlichen Umstände und zersplitterte Gesellschaft mit so vielen Einpersonenhaushalten hindern sie am Kinder bekommen.
Das wird dann zwar oft auch noch moralisch übertüncht mit Sprüchen wie “in diese welt will ich keine kinder setzen”. Aber der Kern ist meiner Erfahrung nach kein Geld oder kein Partner fürs Kinderkriegen.
Mir gefiel die Bild-Montage (sinngemäß):
Alle auf dem Grün-Sekten-Parteitag sind außer Rand und Band und freuen sich nach der Bekanntgabe der miesen PISA-Ergebnisse: “Hurra. Der Partei-Nachwuchs ist gesichert!”
Eigentlich würde mich interessieren, ob es einen unterschied zwischen “deutschen” Schülern, deren Eltern beide deutsche sind und zwischen Schülern von Zuwanderer Gruppen.
Das Problem, welches ich sehe besteht darin das man ja um Fragestellungen zu verstehen über genügend Kenntnisse der Landessprache verfügen muss.
Es kamen ja unmengen ukrainischer Schüler ohne deutsch Kenntnisse hinzu. Es mag rassistisch klingen aber diese Fragen muss man doch vielleicht auch mit in das Ergebnis einrechnen.
Ich würde auch nicht zuviel auf die Ergebnisse der Studie geben. Da es ja ein Abrichten auf die Neoliberalen Ziele der Bildung darstellt.
Die ukrainischen Kinder bekommen Fernunterricht aus der Ukraine.
als ich vor etlichen jahren ins land zurückkehrte und einen alten schulfreund traf, der als handwerksmeister dafür sorgt, daß es es warm wird im haus, hat er mir sein leid geklagt, daß er schon recht lange keine chance sehe vernünftig genug gebildete schülerInnen für die ausbildung aufzunehmen. die seien so meitne er, teilweise so blöd, daß er sie nichtmal mehr zum aufräumen des materials brauchen könne. er redete also dediziert vom UNTERSTEN level der von unseren schulen, unserer gesellschaft gebilödeten. das war 2013, das problem wahrscheinlich auch schon 10 jahre alt. wir reden hier also von einem vierteljahrhundert verblödungsmechanismen, die voll umfänglich wirken durften und wie ich das so sah und sehen, mit voller absicht. mit blöden, und meist genau deshalb verarmten menschen kann man gut kriege führen, siehe usa.
bildung ist die wohl gefährlichste waffe der der deutschen eliten, die gesellschaft so zu formen, wie man sie haben will. die bildungspolitik dahinter veranstaltet diese DRÜCKJAGD AUF MENSCHEN schon über 40 jahre: 16 jahre kohl, 8 jahre schröder, 16 jahre merkel und den rest schenk ich mir jetzt…
verblöden, verarmen, dann verheizen an der front
Ich wundere mich:
Einerseits schreiben Sie mit Berufung auf Ihren alten Freund durchaus zutreffend über die erschreckend geringe Qualifikation von heutigen Schulabgängern, dann scheinen Sie aber – wenn ich Sie recht verstehe – davon auszugehen, dass dieses Bildungsversagen von den Eliten absichtlich herbeigeführt wurde.
Sehen Sie keine anderen Ursachen?
Nun bin ich gewiss niemand, der der deutschen Bildungsverwaltung und den mit Bildung befassten Hochschullehrern sonderlich viel zutraut, aber von einem gewollten Versagen der Schüler kann man gewiss nicht ausgehen.
Ich möchte Sie daher bitten, Ihre These mit Beweisen zu belegen.
Dass man die Schülerschaft mittels Leistungsanforderungen siebt und selektiert – was ja in der ganzen Welt völlig normal und richtig ist – bedeutet übrigens nicht, dass man bei den schwachen Schülern vollständige Nullen haben möchte.
Die hat man heute aber. Vor 40 oder 50 Jahren gab es hingegen sehr viel weniger Schulversager
Mal generell: Pisa ist eine beschissene Messlatte, aber zeigt schon, dass einiges schief läuft.
Aber Robertos Sprüche sind auch neben der Kappe. Von wegen genug Lehrer (die arbeiten nur nicht genug. Ok er sieht selbst, dass zu mehr burnoutträchtiger Arbeit zu pressen nichts bringt. Aber was soll dann: “Ob genug Lehrer vorhanden sind, ist schwer zu beantworten – es gibt in der gesamten Bundesrepublik aber weitaus mehr Lehrerköpfe als vor zehn Jahren.”
Wenn der “Lehrerkopf” es nicht schafft, Vollzeit zu arbeiten, gibt es eben nicht mehr Vollzeit-“Lehrerköpfe”. Und “Lehrerärsche”, die das Stundensoll absitzen, sind gewiss keine Lösung. Teilzeit-“Köpfe” könnten mindestens ein Teil der Lösung sein.
Insofern: “Geld in die Hand nehmen, um weitere Lehrer einzustellen – woher nehmen? ” Äh, 100 Milliarden für die Rüstung gingen doch. Oder ist “weitere Lehrer” gemeint? Ok das könnte sein, dass wie in den Pflegeberufen mehr Leute Lehrer für nen Scheissjob halten und drauf pfeifen. Das weiss ich nicht. Übrigens würde in den Pflegeberufen bessere Bezahlung durchaus helfen, wenn auch nicht als einzige Massnahme.
Und ok, so blöd sein wie Baerbock, das geht nur mit Helikoptereltern und transatlantifaschistischen Netzwerken, die den betreuten Master in London finanzieren, nachdem öffentlich finanziertes Politologiestudium und Promotionsstipendium aus Steuergeldern gescheitert sind. Um das für jeden Jugendlichen zu ermöglichen, bräuchte es den gesamten Haushalt der USA, wenn das reicht. An Sprachdefiziten liegt es eher nicht, die türkischen Kids in meinem Kiez sprechen flüssiger Deutsch als Baerbock.
Womit wir beim Problem wären, an dem sich Nazis mit Krawatte wie Majestyk und Wirth aufgeilen, den “Migrationshintergründlern”. Gewiss, grob die Hälfte der jungen Generation stammt aus nicht “biodeutschen” Zusammenhängen, wobei das Exjugoslawen, Türken, Polen, Rumänen, Bulgaren oder auch Westasiaten aus Syrien und Irak oder noch fernere aus Afghanistan, Pakistan oder auch Afrika sein können.
Das ist eine Bildungsherausforderung, gewiss. Aber die meisten der jungen Leute sprechen Deutsch, nicht wenige, wie erwähnt, nicht schlechter als Baerbock, für den Rest ist Deutsch Lingua Franca, ein Afghane spricht mit dem Malier ein “Kanacksprak”, anders geht es nicht. Das ist die Grundlage, auf der Schulunterricht aufbauen kann. In der Sowjetunion ging das auch, mit mehr Nationalitäten und noch mehr Analphabeten.
Darauf, bei 25-40% unserer Jugend, ein Erziehungsprogramm zu entwerfen, ist gewiss nicht einfach, aber nötig. Wir haben auch so zu wenig junge Leute. Die auf “Harz-Karriere” zu schicken ist nicht nur ein Verbrechen an diesen jungen Menschen, sondern auch ein Verrat an der Zukunft.
Weils zum Thema Bildung passt. Heute abend bin ich aus Versehen auf “Maithink X Elternzeitvertretung” hängen geblieben und da hat eine junge Frau was von “Klassismus” erzählt. Dachte ich: Nanu, wasn das? Das Fernsehen belehrt die Leute darüber was Klassen sind sind? Is ja ganz was neues. Na ja: hinter der Klasse steht noch ein “-ismus”. Den Begriff hatte ich schon gehört. Dachte ich hörst mal rein, was sie zu sagen hat.
https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-27-elternzeitvertretung-aminata-belli-100.html
Was ist also Klassismus? Antwort: Diskriminierung aufgrund von Armut. Was ist nun Diskriminierung? Offenbar ist nicht der Skandal, dass Armut das Leben gründlich versaut, das Leiden, Krankwerden und Frühersterben. Der Skandal ist, dass Arme verächtlich gemacht und herabgewürdigt werden, was ihnen und jegliche Karrierechancen verbaut. Die Kritik an der Diskriminierung aufgrund von Armut ist also, dass sie die Chancengleichheit verletzt. Was für eine jämmerlich und systemkonforme Kritik ist das denn? Die ultimative Kritik soll darin bestehen, dass man bei der Jagd nach Möglichkeiten, Jobs, Karriere, Einkommen keine Chancengleichheit herrscht. Na das ist mal ein Bekenntnis. Nicht die Aufteilung von arm und reich ist das Kritikable, sondern wenn beim Aufteilen keine wahre Gerechtigkeit herrscht. Wenn es dagegen total gerecht zuginge, wäre dagegen dann auch wirklich nichts mehr einzuwenden. Ein Skandal wenn die eigentlich Guten und Leistungsfähigen arm sind. Wenn dagegen die echten Luschen, Bildungsversager, Nichtsnutze arm wären, das ginge dann natürlich voll in Ordnung. Diskriminierung kritisiert eben nicht die Aufteilung in arm und reich, sondern dass es dabei nicht mit rechten Dingen zugeht. Eine Scheißkritik ist das! System voll ok – wenn bloß die wirklich Guten ein gerechte Chance erhalten würden. Das ist Klassismus. Klassenkampf wird daraus nicht. Nicht die Klasse, sondern die Leistung soll bestimmen wer arm und wer reich ist. Was ist das dann eigentlich – Leistismus? Diskriminierung aufgrund mangelnder Leistung, Wer wirklich nichts bringt, wird zurecht aussortiert.
In den 80ern gab es dieses ‘No future’- Empfinden.
Machtblöcke, Aufrüstung ‘Gleichgewicht des Schreckens’, sauren Regen, Ozonloch, Waldsterben.
Statt fröhlichen Hippie-Parties zu feiern wurde man zum Punk: Anti zu allem Etablierten.
Heute die Kids: ich brauch den neuesten Mac, das neueste Phone.
Dazu der Essensfaschismus.
Also früher war man wer, hatte ein Bewusstsein. Und dadurch Kraft. Jedoch wird jede sich entwickelnde Subkultur und Kreativität sofort marktgerecht verhackstückt und jetzt bekommt man die ausgefransten Jeans in superteuren Läden.
An die Ohrfeige des Vaters erinnere ich mich gut, als ich mal sonntags vor 40 Jahren so zum Essen erschien.
Bin ausgezogen, hab meinen eignen Stiefel gemacht.
Aber kann die Jugend heute sich sowas überhaupt leisten?
Die hängen fest oftmals, und von aussen wird kräftig zementiert.
Unübersehbar kreiert man Unterschicht und Dienstklassen.
Wo nur noch gekuscht werden muss. Und in Wohnkloos gehaust wird.
Sie hatten vom „Zweiten, mit dem man besser sieht,“ eine saubere theoretische Abhandlung über den Klassenbegriff und den Aufruf zum Klassenkampf erwartet? Das ist aber mal ‘ne sportliche Erwartung!
Im Rahmen der Möglichkeiten des ZDF war das eine recht gute Sendung. Wer die deutsche Medienlandschaft kennt, der freut sich schon, wenn tatsächlich mal auf die soziale Undurchlässigkeit in diesem unserem Lande, in dem wir gut und gerne leben, hingewiesen wird. Immerhin widerspricht diese Tatsache dem offiziellen Narrativ.
Ich schrieb doch, dass ich eine Klassenbegriff gerade nicht erwartet habe und dass mich die Thematik deswegen interessiert hat, weil sie meiner Erwartung entgegenlief.
Letztendes ist meine Nicht-Erwartung ja auch nicht enttäuscht worden. Sodass zumindest meine Welt bzw. meine schlechte Weltsicht, – leider – nicht in Wanken geriet.
Vergleichsweise gut. Leider hast du damit recht, was aber nur belegt, wie schlecht es um den Allgemeinzustand der Sendungen im ZDF bestellt ist.
Mensch Krim, du lebst ja hinterm Mond. 😉 “Klassismus” ist doch seit Jahren das letzte ganz heiße Ding aus den Staaten. Ich dachte allerdings bisher, dass die “klassistische” Diskriminierung darin bestünde, dass man als Armer schief angesehen und loser genannt wird. Also “klassistisches” L-Wort analog zum rassistischen N-Wort.
Ja, ja Besdomny – stimmt schon, dass Klassismus nicht brandneu ist. Trotzdem interessiert es mich immer, wie der Begriff der Klasse von der bürgerlichen Wissenschaft immer neu verwurschtet wird, und zwar so dass hinterher immer was falsches rauskommt. Es stimmt auch, dass Klassismus, Diskriminierung aufgrund von Klassenzugehörigkeit ist. Aber was ist eigentlich die Kritik an der Diskriminierung, denn der materielle Schaden durch Zugehörigkeit zur Klasse ist ja ausdrücklich nicht die Kritik. Die Aufteilung der Menschheit in Klassen soll nicht angegriffen werden. Mit “Diskriminierung” wird die Verletzung der Gleichheit beim Konkurrieren kritisiert. Es herrscht keine Chancengleichheit. Daran erkennt man, dass es sich um eine bürgerliche Kritik handelt. Es wird nicht kritisiert, dass Konkurrenz überhaupt nur dazu da ist wenige Gewinner und überwiegend Verlierer zu produzieren, sondern dass die Startchancen beim Konkurrieren unterschiedlich sind, als würde die Konkurrenz keine Verlierer mehr produzieren, wenn es wirklich gerecht und chancengleich zuginge. Angepasster und systemkonformer geht es nicht. Jämmerlich ist diese Kritik.
Wir hören doch immer wieder den Spruch von der “offenen Gesellschaft”. Das ist ein absolutes Gerede. Diejenigen z6n nichts dafür, dass wir eine echte offene Gesellschaft mit sozialer Mobilität bekommen. Wo kommen wir denn hin, wenn Bildung nicht mehr von der sozialen Herkunft abhängt? Da sind alle grün-Mittelstands-Kid der Konkurrenz durch die “Prolls” und die Flüchtlonge audgesetzt. Oh je. Nee, in die Schulen der guten Viertel kommen die Migranten nicht. In die Wohnviertel sowieso nicht.
Und seit Jahrzehnten haben alle von Grün, SPD, FDP, CDU/CSU in den Ländern an Bildung gespart. Die Schuldigen weinen jetzt verlogene kullernde Krokodilstränen.
Diese Politiksimulation ist nur noch zum Kotzen.