Parallel zur Wehrpflichtdebatte lässt die Bundeswehr vier junge und erfolgreiche Influencer über den Alltag als Berufssoldat berichten.
Can Akpinar kann kochen. Das beweist er seit fast sechs Jahren auf seinem YouTube-Kanal namens »Can Der Koch«. Seine Schwerpunkte sind die türkische und zugleich die schnelle Küche. Knapp 280.000 Abonnenten zählt sein Kanal. Can ist Mittzwanziger, hat Ökonomie studiert und versteht sich als Unternehmensberater. Wenn er seine Gemeinde in seinen Kochvideos begrüßt, zeigt er ihr in aller Regel ein schmackhaftes Gericht, das man auch nach einem anstrengenden Arbeitstag noch unkompliziert zaubern kann. Can Akpinar wirkt in seinen Clips stets bescheiden, er spricht wie der nette Kerl von nebenan. Einen wie Can will man näher kennen – nicht nur, weil er offensichtlich ausgezeichnete Speisen kredenzt.
Bei TikTok gibt es Can auch. Dort verfolgen sogar 1,5 Millionen Follower, was er zubereitet. Die Videos, die er dort zeigt, gestalten sich – dem Medium entsprechend – viel kürzer. Anders als bei YouTube postet er dort neuerdings auch noch andere Clips. Man sieht ihn mit anderen Influencern, wie er Berufe vorstellt, die man bei der Bundeswehr ergreifen kann. Aufgezogen ist dieser Schnupperkurs wie eine große Abenteuertour inmitten von reichlich Camouflage. Der nette Can: Ausgerechnet jetzt, da die Wehrpflicht debattiert wird – und als Kriegsdienst gemeint ist –, macht Werbung für die Armee.
Vier Influencer, die man Creatoren nennt
»Explorers: Roadtrip durch die Bundeswehr« nennt sich dieses Arrangement zwischen Bundeswehr und TikTok-Größen. Neben Can Akpinar sind das: Der 19-jährige Tizian Häger, die 22-jährige Tina Neumann und die 20-jährige Selma (der Nachname der Redaktion nicht bekannt). Auch diese drei Influencer, die innerhalb der Bundeswehr als »Creatoren und Creatorinnen« bezeichnet werden, sind erfolgreich bei TikTok. Hägers Kanal haben 1,2 Millionen Follower abonniert. Auf Selmas Kanal tummeln sich 1,3 Millionen, Neumann – sie ist der Big Player in dieser Riege – aktiviert 2,8 Millionen Follower.
Während Akpinar kocht, findet man bei Neumann Beauty-Beratung ohne zu hohen Anspruch. Selma hingegen beschäftigt sich – ja, mit was eigentlich? – mit sich selbst: Sie zeigt sich beim Singen, Melone essen oder guckt mit großen Augen in die Kamera und macht dabei Grimassen. Häger sitzt oft im Bärchen-Kostüm vor der Kamera und berichtet aus seinem Leben und von dem, was ihm wichtig erscheint.
Zusätzlich bieten die vier jungen Leute ihren Zuschauern nun auch noch eine neue Rubrik an: Sie präsentieren einen Einblick ins Soldatenleben – nicht nur wohlgemerkt, auch andere Bereiche der Bundeswehr besuchen sie auf ihrem Roadtrip durch die Bundeswehr. Man zeige »die große Bandbreite an Ausbildungen, Laufbahnen und Berufen im militärischen und zivilen Bereich der Bundeswehr«, teilt das Verteidigungsministerium auf Nachfrage mit.
Und so erzählt Tina ihrem Publikum, wie cool es sei, sich in einen Tauchanzug zu zwängen und mit den Tauchern der Bundeswehr unter Wasser zu gehen. Can betont in einigen Videos den Abenteuercharakter. Bei der Bundeswehr zu arbeiten: Das scheint einer riesigen Robinsonade zu gleichen – ein Leben voller spannender Arbeitstage blüht einem nur, so man sich für die Bundeswehr als Arbeitgeber entscheidet. An Bus- und Bahnhaltestellen macht die Bundeswehr auf »die neue Serie auf TikTok« mittels Plakaten aufmerksam.
Über Motive und Entlohnung lässt sich an dieser Stelle leider nichts sagen. Denn alle vier Influencer haben auf Nachfrage nicht reagiert. Vertreten werden alle vier von der Agentur Enkime – dort werden sie als Talents geführt. Enkime selbst ist auch bei TikTok zu finden, hat 1,1 Millionen Follower, präsentiert aber nichts vom Roadtrip ihrer Klienten.
58 Millionen für Nachwuchswerbung
Auf Nachfrage erklärte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums, dass »zu Geschäftsbeziehungen keine Angaben« gemacht können, »die wirtschaftlichen Interessen Dritter berühren oder interne Entscheidungsprozesse abbilden.« Auch weshalb man ausgerechnet auf jene vier Influencer kam, beantwortete das Verteidigungsministerium nicht. Die »Auswahl der Creatoren und Creatorinnen« bleibt somit für Interpretationsspielräume offen. Warum sie sich für das Format erwärmten ebenso.
Das Verteidigungsministerium erklärt, dass solcherlei Formate – die es immer wieder mal gab –, das »Interesse am Arbeitgeber Bundeswehr generieren« sollen. Wie andere große Unternehmen, so habe auch die Bundeswehr massive Probleme mit dem »Fachkräftemangel, der demographischen Entwicklung, der Optionenvielfalt an beruflichen Möglichkeiten, vor denen Schulabsolventen heute stehen«. Daher nimmt man das Publikum von Influencern ins Visier: »Wie viele junge Menschen heute haben die Creatoren und Creatorinnen kaum mehr Berührungspunkte mit der Bundeswehr, deshalb sind ihre ungefilterten Eindrücke auf ihrer Reise auch so authentisch und glaubwürdig für die Zielgruppe auf TikTok, Instagram und YouTube.«
Die zeitliche Nähe zur aktuellen Wehrpflichtdebatte lässt das Verteidigungsministerium nicht gelten, denn die käme seit Jahren immer wieder mal auf. Dennoch habe man in dieser Zeit »zahlreiche weitere nachwuchswerbliche Maßnahmen, unter anderem Webserien ausgespielt«. Der Unterschied zu den Wehrpflichtdebatten der vorherigen Zeit wäre an dieser Stelle hervorzuheben: Wehrpflicht meint im aktuellen Bezug zum Ukrainekrieg, junge Menschen kriegstüchtig zu machen, sie also der real gegebenen Möglichkeit zu unterziehen, tatsächlich einen Krieg erleben »zu dürfen«. Die Wehrpflicht, die man vormals diskutierte, bewegte sich in einem eher theoretischen Rahmen.
Die Kampagne rund um Can, Tizian, Tina und Selma wird aus »Bundeshaushaltsmittel aus dem Einzelplan 14 (Ausgaben für den Verteidigungshaushalt), die für die Nachwuchswerbung der Bundeswehr zur Verfügung stehen«, finanziert, teilt die Sprecherin des Verteidigungsministeriums auf Nachfrage außerdem mit. »Sie betragen in diesem Haushaltsjahr 58 Millionen Euro.« Was »Explorers: Roadtrip durch die Bundeswehr« explizit gekostet hat, beantwortete sie indes nicht.
Can und Co.: Einfalltor bei der Jugend
Die Bundeswehr sei »dort, wo junge Menschen unterwegs sind: im öffentlichen Raum wie an Bahnhöfen, Bushaltestellen sowie öffentlichen Verkehrsmitteln, in Fußgängerzonen oder Einkaufszentren, aber auch auf Social Media oder im Internet«, teilt das Verkehrsministerium zudem mit. Sprich: Sie nimmt junge Leute ins Visier, bemüht sich sehr, um als ganz normaler Arbeitgeber unter vielen gelten zu können.
Dieses Unterfangen ist zunächst mal legitim. Die Bundeswehr ist kein beliebter Arbeitgeber, sie leidet unter Personalmangel – wie so gut wie jeder Betrieb in Deutschland. Will man den Auftrag des Grundgesetzes nachkommen können, der da lautet, die Landesverteidigung zu erfüllen, falls denn ein Ernstfall eintritt, so benötigt man Personal. Und eben nicht nur militärische Angestellte, sondern auch in anderen Berufsfeldern. Dass ein solches Projekt wie dieser Roadtrip mit potenten Web-Größen ausgerechnet in eine Zeit fällt, in der Verteidigungsminister Pistorius verkündet, dass Deutschland in einigen Jahren bereit sein müsse, auch Krieg führen zu können, kann man natürlich einen dummen Zufall nennen. Oder aber es spielt, wie die Sprecherin des Ministeriums anriss, tatsächlich keine Rolle für die Bundeswehr und ist somit eingepreist.
Viel interessanter ist ohnehin, warum sich die vier Influencer dazu entschieden haben, bei dieser PR mitzumachen. Wie gesagt, sie äußerten sich allesamt nicht dazu. Sie geben sich nicht einfach nur für die Vorstellung diverser Berufe innerhalb des Bundeswehrbetriebes her – nein, sie sind in diesem gesellschaftlichen Klima auch Teil der Kriegsindustrie. Dabei geht es nicht (oder nicht nur) darum, junge Leute für einen bürgerlichen Beruf in der Bundeswehr zu begeistern oder deren Bedenken zu zerstreuen. Sie räumen damit den Zweifel aus, der einen befallen kann, wenn man sich für die Bundeswehr verpflichtet. Gerade jetzt, da »wir einen Krieg gegen Russland führen«, wie die Außenministerin schon vor langer Zeit zu Protokoll gab, ist das Hinführen zur Bundeswehr ein vielleicht todbringender Beitrag an der Gesellschaft.
Eltern sollten dieser Tage den Social-Media-Konsum ihres Nachwuchses im Auge behalten. Selbst recht unscheinbare Leichtgewichte aus der TikoTok-Welt werden nun eingespannt, um nicht nur die Bundeswehr, sondern eben auch das Soldatenleben salonfähig zu machen. In Friedenszeiten könnte man damit umgehen; es gefiele freilich auch nicht jedermann, aber es wäre erträglich. Aber im Krieg ist es eine besonders perfide Form des Shanghaiens. Sich an die Jugend heranzuwanzen, indem man andere junge Leute, die über ein einschlägiges Medium verfügen, als Köder nutzt: Das ist schon wirklich eine Perfektion der Rekrutierung, die Sorgen bereiten muss. Rekrutiert wird nicht mehr verschämt auf der Straße, sondern direkt im Kinderzimmer. Hätte Can nur geschwiegen – er wäre Koch geblieben …
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Eigentlich nicht verwunderlich: zum Kriegführen müssen alle Ressourcen mobilisiert werden. Da die Soldaten in aller Regel nicht aus alten Knackern, sondern jungen Menschen gestellt werden, müssen diese rechtzeitig mobilisiert werden. Das erfolgt durch ansprechende Propaganda und nicht durch markige Sprüche a la Goebbels o.a.
Wie es scheint hat nicht nur unsere Regierung sondern auch Pistorius seine Rolle als Kriegstreiber gefunden.
Ukrainische und russische Kriegsbegeisterte fluten schon seit Monaten das Internet mit Videos, wie sich die Kontrahenten gegenseitig mit Drohnen wegräumen.
Ob die vier Influenzer dagegen ankommen, muss sich noch erweisen.
Da muß man sich natürlich die Frage stellen: Welches Niveau haben die Leute/Kiddies die man über diese „Creators“ erreicht?
Kann man mit denen einen Blumentopf gewinnen? Oder einen Krieg? Können die einfachsten Befehlen folge leisten ohne durch ihr ADHS sofort schon abgelenkt zu sein und das alles gleich wieder vergessen?
Erinnert mich an einen Uffz in 1989 beim Wachdienst — der war so dumm, daß er die Deutschland-Flagge falsch herum gehisst hat.
Als Kanonenfutter muss die Jugend nur wissen, wer der Feind ist, für dessen Bekämpfung sie ihr Leben und ihre Gesundheit zu opfern haben…
Diese Entwicklung ist die logische Konsequenz:
Wertefreie und inhaltslose Influencer geben sich natürlich für den Kapitalismus her. Talentlos sind sie überdies.
Influencer mutieren daher auch immer wieder zum Hofkasper. Sie sind daher die idealen Hofberichterstatter.
Pfft, sie filmen sich beim Grimassen schneiden etc……… . Diese dumme Influenzerei kann auch nur in komplett verblödeten Gesellschaften Gewichtung erfahren.
Eine Bestätigung für die abgehobene Sichtweise, dass alles schon richtig läuft, aber das untere Ende der Demokratiesimulation einfach zu dumm ist, die Dinge zu verstehen. Wenn die Politik richtig ist, aber die Wähler zu dumm, das zu verstehen, dann kann die Bundeswehr auch ein Abenteuerspielplatz sein und niemand versteht es.
Gemäß den heiligen Gesetzen des Marktes sollte ein Arbeitgeber, der derart attraktiv ist, sich vor Bewerbern kaum retten können, aber an mehrere Dinge zu glauben, die einander widersprechen ist ja inzwischen Basisqualifikation für Politik….
Diese Art, mit dem jungen Nachwuchs umzugehen ist ein blendender Spiegel “unserer” Werte. Wenn es opportun erscheint, gilt wahlweise Eigenverantwortung mit freien Entscheidungen oder auch gerne mal der entmündigende Nanny-Staat. Da das ohne erkennbare innere Gesetzmäßigkeiten passiert, ist Willkür wohl der beste Ausdruck dafür…. neuerdings ein klares Zeichen entwickelter Demokratien…oder so….
Andererseits: auf Werbung reinzufallen ist eben auch wirklich freie Entscheidung in eine räuberischen Welt. Und die Art des Umgangs miteinander ist ja offenbar noch immer akzeptierte Common sense. Und solange es genug gibt, die darauf reinfallen, bleiben anderen vorläufig die Zwangsmaßnahmen erspart….
Also preiset die, die sich freiwillig melden, dass sie anderen eine Zwangsrekrutierung ersparen (oder verzögern)…
Stellen wir uns vor, das wäre in der Frankfurter Allgemeinen erschienen. Käme nicht gut an, auch bei diesem konservativen Publikum. Eine versuchte Militarisierung durch die Hintertür würde auch da bitter aufstoßen. Das gab es nun 80 Jahre lang nicht und zwar deswegen, weil die deutschen Streitkräfte zweimal einen Weltkrieg losgetreten haben. Wenn schon, dann hätte man vom Redakteur aber erwartet, dass er nicht nur den Taucheranzug überstreift, sondern tatsächlich taucht. Dazu ist sich dieser Akpinar offensichtlich zu schade. Ein arg dünnes Brett, was der hier abliefert.
Aber bei TikTok ist das anders, es hat diese Probleme nicht. Akpinar gibt sogar zu, dass es die Bundeswehr war, die auf ihn zukam. Macht nix, das Publikum wird nicht protestieren. Da sehen wir jetzt den Unterschied zu früher: TikTok ist die kommerzialisierte Meinungsmache, die mit Kritik nicht rechnen muss.
Bildungsbürgerlicher Dünkel hat bislang verhindert, dass ich mich bei TikTok anmeldete. Aber wozu haben wir KI? Ich fragte den Copiloten:
“Der Verdacht wurde geäußert, dass man bei TikTok die Klickzahlen kaufen kann. Ist da etwas dran?”
Copilot:
“Ja, es ist tatsächlich möglich, TikTok-Klickzahlen zu kaufen. Auf TikTok gibt es sogenannte “Coins”, die du erwerben und verwenden kannst, um Geschenke an TikTok-LIVE-Hosts zu senden1. Außerdem kannst du echte TikTok-Views und Likes kaufen, um dein Profil zu erweitern. Plattformen wie Likefy bieten diese Dienste an und ermöglichen blitzschnelle Auslieferung und verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, darunter PayPal und Kreditkarte”
Der Erfolg ist also käuflich. Was fällt uns da denn ein? Ach ja, dass die AfD auf TikTok doppelt so viele Klicks bekommt, wie alle anderen Parteien zusammen. Das nämlich ist das Problem dieser Partei: sie schwimmt jetzt schon im Geld der Fossil- und Atomindustrie und Parteispenden fielen zu sehr auf. Daher der Tipp des Parteivorstandes an Exxon Mobile: promotet Maximilian Krah. Zumindest bis vor Kurzem.
Das wäre mal ein investigatives Projekt. Festzustellen, wer hier für wen Stimmen kauft.
Akpinar sagt in einem Video, dass die Bundeswehr auf ihn zukam. Das ist richtig. Selma sagt dasselbe – fast im gleichen Wortlaut. Neumann ebenso. Da alle verdächtig ähnlich klingen, nehme ich an: Auf dieses Wording hat man sich verständigt. Eine Anfrage, wie es wirklich war, beantworteten alle nicht.
Womit sie recht offen zugeben, gekauft worden zu sein.
Das ist das Problem bei diesen jungen Konsumenten: das Manipultiertwerden bemerken sie gar nicht.
Natürlich sind die gekauft, was denn auch sonst???
Wir leben immer noch im Kapitalismus, ansonsten gäbe es solche Leute erst gar nicht.
Der Fritz Meinecke hat man durchblicken lassen, als er bei einem illegalen Straßenrennen erwischt wurde und sich darüber bei seinen Zuschauern beschwerte, dass dadurch seine geplante Kampagne mit der Bundeswehr in zeitlichen Verzug gerate und was sich die Polizei erlaube, seine Geschäfte, hier mit der Bundeswehr 5-stellig zu behindern.
Den Artikel würde ich noch einmal vertiefen: Erstens wie die jugendlichen influencer organisiert sind, wahrscheinlich wie früher Boy oder girl groups gecastet von einer Werbeagentur. Diese Agenturen handeln natürlich mit der Bundeswehr Verträge aus. Da würde ich mich rechtlich beraten lassen wie man an solche Details kommt. Die oben erwähnten 58 Mio. € müssen verteilt werden. Vielleicht hilft eine Informationsfreiheitsanfrage?
Bei den ÖRR wird es noch interessanter. Dort sind auch private Produktionsfirmen am Werk. Die machen auch Verträge mit der Bundeswehr, konnte man auch in einem Nebensatz im Taurus-Leak hören wie eng die Zusammenarbeit ist. Die Aufgabe eines investigativen Journalisten wäre es jetzt herauszufinden, ob diese privaten Firmen, die für die ÖRR arbeiten, von der Bundeswehr oder wiederum privaten Rüstungsunternehmen Provisionen bekommen, wenn sie z.B. eine “Dokumentation” machen über eine Panzer-Crew oder wie toll irgendein Panzer von Rheinmetall ist.
Übrigens gerade in den Nachrichten:
MAN Rheinmetall Großauftrag 6500 UTF in 7 Jahren, 3,5 Mrd. €
Auch das könnte man auseinanderklambüsern, vorzugsweise ein Militärexperte, der sich damit auskennt. Auch die Unternehmenstruktur von Rheinmetall wäre interessant. MAN macht mit ihnen UFTS, Kraus & Maffei macht die Panzer, auf die alten Leo 1 wollen sie übrigens jetzt Flugabwehr schrauben – nachdem sie die für den zigfachen Preis vom Schrotthändler zurück gekauft haben.
Interessant ist auch die Frage, wofür sie 6500 LKW brauchen – könnte was mit der freiwilligen Wehrpflicht zu tun haben. Das mit dem “Kriegstüchtig werden” meinen die wirklich Ernst! Das hat sich auch noch nicht herum gesprochen.
Bei der Lürssenwerft gab es gerade einen Brand. Die stellen außer Yachten auch Patroillenboote her. Davon haben sie so 48 Stück an Saudi Arabien geliefert. Das klingt so schön harmlos, so ein kleines Alu-Boot, wo man auf einem Fluss oder so hin und her fährt. Dann mal mit der Realität abgleichen wie groß die sind – und da war doch was in Jemen mit einer Blockade und ca. 300.000 Toten durch eine Hungerkatastrophe? Vielleicht findet wer noch im Netz ein paar UN-Berichte dazu?
Die Überlebenden könnten sich bei Lürssen in Bremen bedanken für deren Mithilfe an dem Kriegsverbrechen.
Ein ähnlich kritischer Artikel ist zwar nicht auf der FAZ aber auf ZEIT Online erschienen:
https://www.zeit.de/2024/28/bundeswehr-werbung-social-media-einblicke-berufsbild
was ist bloß mit Deutschland los.. kopfschüttel
die fem. Außenmin wurde beim Schwab “geschult”, wo wurde der Kriegsminister gezüchtet?
jahrgang ’52: ich war bei dem verein. lasst es!
Das mit Abstand ekelhafteste an dieser Aktion ist das Alter der Zielgruppe.
Hier werden 12 bis 15-jährige Kinder angesprochen, die sich gerade das erste mal ernsthaft Gedanken darüber machen, welchen Beruf sie später mal ergreifen möchten.
Da geht mir echt das Messer in der Tasche auf.
Sollen diese Infuencer und ihre willigen Follower doch ruhig als Kanonenfutter abtreten.
Das www wäre um einige Plagen bereinigt.
Seltsame Welten, in denen wir leben!
Das chinesische Unternehmen ByteDance betreibt TikTok. TikTok wollen die USA verbieten oder einfach die amerikanische Dependance enteignen. Wikipedia weiß: “Das Unternehmen ist aufgrund von Bedenken hinsichtlich Daten- und Jugendschutz sowie Spionage und Zensur zugunsten der chinesischen Regierung umstritten.”
Aber die Bundeswehr hat keine entsprechenden Besorgnisse. Und das chinesische Unternehmen (angeblich von der KP China überwacht) hat anscheinend auch keinen Bedenken, Werbebeiträge für den potentiellen militärischen Feind zu veröffentlichen.
Tja, diese Influencer-Nutten verkaufen eben alles für Geld.
Als damals Frauen freiwillig in die Bundeswehr durften, gabs nach einiger Zeit eine Doku im ÖRR zu dem Thema “Frauen in der Bundeswehr” – ich hab noch das Wehklagen einer der interviewten Soldatinnen im Ohr, dass sie “von der Tarnschminke Pickel” bekäme. Wird das eigentlich zB auf dem Beauty-Kanal auch thematisiert?
Na dann will ich mich auch mal ans Influencer betätigen:
Bei uns gab es damals den Spruch
“Es ist kein Mensch, es ist kein Tier, es ist ein Panzergrenadier”
Wer’s nicht glaubt, steht auch bei Wikipedia, und das weiß ja alles.
https://de.wikipedia.org/wiki/Panzergrenadiertruppe_(Bundeswehr)
Gefreut habe ich mich immer auf die regelmäßige Überprüfung der ABC-Schutzmasken. Alle ziehen Gasmasken auf, gehen dann einen ABC-Raum, da wird dann Reizgas verströmt, und wenn die Maske nicht setzt – was ganz schnell passieren kann – tun die Augen höllisch weh. Zumindest bei mir war das so.
36-Stunden-Übung ist auch toll, oder mal Scheißhaus reinigen am Wochenende, wochenlange Manöver, Munitionskisten schleppen bei 30°, der Spaß hat keine Grenzen.
Und wenn man mal nicht gef…t wird, wartet, wartet und wartet man, bis der Tag rumgeht. Ganz Klasse!
Nur. wird es nicht bei der Übung bleiben….Scherzkeks…;-))
“Und wenn man mal nicht gef…t wird, wartet, wartet und wartet man, bis der Tag rumgeht. Ganz Klasse!”
Da war das Gef***twerden schon eine ersehnte Abwechslung, oder wie ist das zu verstehen? 😉
bei den War nerds gab es eine Folge zu CW-Gas:
https://www.podbean.com/site/EpisodeDownload/DIR1F4E9D0ETD8TT
Die graben immer nette Details aus.
Ich lebe in Frankreich.
Hier stellen sie derzeit vormittags 18-19 jährige Buben vor die Supermärkte (etwas seltsam, da sich vormittags eher Senioren dort aufhalten) und die machen Werbung für‘s Militär. Finde ich auch furchtbar, aber ehrlicher…
Dann, gehen die halt aufrecht in den Tod…kicher
pecunia non olet…
„ Eltern sollten dieser Tage den Social-Media-Konsum ihres Nachwuchses im Auge behalten. “
Herzlichen Glückwunsch den Eltern, die es schafffen, alles, was die Kiddies in 24 Stunden konsumieren, kontrollieren zu wollen. Und alle Achtung an alle Kiddies, die alles, was sie online mache, den Eltern zur Kontrolle vorlegen.
Sarkasmus aus. Früher hießt das Nepper, Schlepper, Bauernfänger, irgendein Opfer findet sich immer. Und der einfache Weg über Soziale Medien lädt doch dazu ein, ein paar Leichtgläubige, Unsichere oder Überzeugte zu finden.
Jetzt kommt sicher bald die Renaissance des Kriegsspielzeugs und Papa kauft sich vorausschauend eine kugelsichere Weste, nachdem Oma ihrem Lieblingsenkel den Experimentierkasten ‘Der kleine Scharfschütze¹’ geschenkt hat.
¹In winziger Schrift steht weiter drunter: gibt kein Pardon, aber das konnte Oma nicht lesen
Eine Alternative zur Bundeswehr wäre eine Bundes-Wehr (i.S.v. sich des Bundes zu erwehren, Widerstand leisten).
Oder eine Vereinigung zur Sicherung des Friedens. Nein, keine „Friedenswehr“, eher eine „Friedenswacht“. „Wacht“ klänge aber zu sehr nach staatlichem oder pseudostaatlichem Knüppel.
Vorschlag also: „Friedenshut“ als einem dem neufaschistischen Drang nach „Kriegstüchtigkeit“
(s. „Johnny got his gun“ als Wunschtraum der „herrschenden Elite“, Milliarden Tote sind denen nicht genug, zudem streben sie den Handel nicht nur mit CO2-Zertifikaten an, sondern wollen Luft und Wasser zu Privateigentum erklären (s. WEF), für das bezahlt werden muss, diese Irren)
entgegengesetzten Konzept.
Vielleicht haben die Mitforisteronen hier noch weitere Ideen für Bezeichnungen, die das Gemeinte (einen Zusammenschluss freier Bürgeronen zur ausschließlichen Friedensorientierung) besser treffen.
Eine Friedenshut täte dem Volke gut, so in etwa.
Hm. Perspektivenwechsel. Wenn der Kriegsminister bereit ist, Millionen für Anwerbung zu verschleudern und die Regierung bereit ist, Milliarden in aberwitziger Höhe für Rüstung zu verschleudern, wider sämtliche Interessen der eigenen Bevölkerung, dann sollte man vielleicht mal versuchen, daran zu partizipieren.
Erste Idee:
Die Friedenshut beschließt die Gründung einer Ü60-Freiwilligenbrigade aus dem Reservoir der OT-Foristeronen, interner Deckname „Bundes-Wehr“, und unterbreitet der offiziellen „Bundeswehr“ das Angebot, als Voraustrupp – natürlich getarnt – nach Russland zu „marschieren“ (zu reisen), um die Orte „auszuspähen“ (zu erkunden), an denen die künftigen siegreichen Offiziere der Bundeswehr, ihre Finanziers aus der Rüstungsindustrie und ihre Untergebenen aus der Politik hausen und sich gütlich tun können.
Da könnten wir uns doch auf unsere alten Tage noch einmal ein paar schöne Stunden gönnen.
Erste Station: St. Petersburg. Erster Auftrag: Besichtigung und Einschätzung möglichen wertvollen Beuteguts in der Eremitage (wird vermutlich 3 Jahre dauern).
Was bräuchten wir zur Erfüllung dieses Auftrages? Geeignete Fahrzeuge, sagen wir mal irgendwas von Benz mit einfachen Ledersitzen (Massagesitze brauchen wir nicht, wir sind stramm!). Unterkunft: Irgendein Luxushotel im Zentrum, damit wir nicht auffallen. Tarnanzüge: Am besten von einer russischen Maßschneiderei, um uns anzugleichen. Kreditkarten, die in Russland gültig sind, ein paar Rubel in bar (1 € = 93 Rubel, also sollten 930 Millionen Rubel reichen).
Natürlich senden wir monatlich, hm, nein, besser einmal im Quartal einen Bericht „nach Hause“.
Einen chiffrierten Bericht, selbstverständlich, so in etwa (in eckigen Klammern die dechiffrierten Metaphern):
„Die Sonne schien, der Wind war kalt, wir gingen hin zum Wienerwald [Unerkannt konnten wir unter den Augen der bösen Russen von unserem Unterstand zum Zielort gelangen].“
Von solch einem Bericht wäre der Auftraggeber doch bestimmt begeistert. Wie viele begeisternde Berichte könnten 50 Ü60-Foristeronen gemeinsam wohl schreiben? Nobelpreisverdächtig.
In der weiteren Folge könnte die Ü60-Freiwilligenbrigade sich dann aufopfern und bei genehmer Wetterlage auch noch andere Orte erkunden oder sogar mit dem Transsib nach China reisen, da gibt es auch viel zu erspähen (da bräuchten wir noch ein paar weitere Kreditkarten und etwa 80 Mio Yuan).
Wie gesagt, eine erste Idee. Die Mitforisteronen dazu anregen soll, ihren Ideenreichtum anzuzapfen, um das Blatt doch noch zu wenden.
Da selbst Ü60 wird es keinem der Jungspießer (U60) und Neufaschisten gelingen, mir Ängste mit irgendwelchen „Krankheitserregern“ (s. Kasper Torsten oder Dorsten oder wie der heißt) oder irgendeinem Deppen, der von „Klimaleugnern“ schwafelt („Klimaleugner“ – Metapher für Leute, die sich weigern, sich von habgierigen Vollpfosten Geld wegnehmen zu lassen), mir Ängste vor dem natürlichen Klimawandel einzujagen. Von der von ausschließlich seitens Nazis verbreiteten „Russenangst“ ganz zu schweigen.
Mit sachlichen Argumenten ist habgierigen, soziopathischen, menschenfeindlichen Irren nicht beizukommen.
Es bedarf eines anderen Vorgehens.
Hallo Roberto
Glaube,ihr habt ein Problem mit eurer Wahrnehmung.
Das Leute auf YT bezahlt werden ist doch kein HINT.
Schon in den 70gern gab es Preislisten für die Songs im Radio, welche öfter gespielt werden sollten.
Das YT-Menschinnen plötzlich davon ausgenommen sind kann auch nur ein alter Weiser Mann glauben.
Grüße
PS gerade das “Erste” hat da sehr viel am laufen, und da nur “Sponsoren” muss auch nichts gekennzeichnet werden.
Ich weiß schon, warum 1974 beschlossen habe mich nicht zu reproduzieren. 😉