Wie Arsch auf Eimer

Propalästinensische Demo in München
Henning Schlottmann (User:H-stt), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Warum es in linken Kreisen so viel Verständnis für den Hamas-Terror gibt.

Wenn in diesen Tagen auf Pro-Hamas-Kundgebungen* antisemitische Parolen gegrölt werden, dann sind neben Palästinensern, türkischen Rechtsextremisten und Islamisten mit diversen Migrationshintergründen meist auch Biodeutsche dabei, die sich als Linke verstehen. Da Antisemitismus eine Domäne der Rechten sei, könnten sie als Linke per definitionem nicht antisemitisch sein, meinen sie. Selbst sehen sie sich als „Israelkritiker“. Als solche glauben sie die Legitimität zu besitzen, die Vernichtung Israels zu fordern („From the River to the Sea …“), antisemitische Klischees zu bedienen („Kindermörder Israel“) und den Terror gegen israelische Zivilisten zu verharmlosen („Yallah Intifada“). Um sich selbst und dem Rest der Welt zu versichern, dass das alles mit Antisemitismus nichts zu tun habe, lassen linke Hamas-Freunde zwischendurch gerne mal die „internationale Solidarität“ hochleben.

Je woker, desto Hamas

Nun tun sich selbst komplett durchgeknallte Linksextremisten schwer damit, die Gewaltorgien der Hamas offen zu bejubeln. Enthauptete Säuglinge, Kinder, denen die Augen ausgestochen wurden, brutal vergewaltigte Frauen, bei lebendigem Leib verbrannte Menschen, geschändete Leichen und all die verschleppten Geiseln, da hilft nur Leugnen oder Relativieren. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Stellungnahme der „sozialistischen Jugendorganisation“ Young Struggle, drei Tage nach dem Pogrom.

Neben Antikapitalismus, Antirassismus und Antifaschismus hat sich dieser Verein auch den Kampf gegen das Patriarchat auf die Fahnen geschrieben. „Sexistische Sprüche, ungleiche Chancen und Löhne, Ausbeutung im Haushalt und Betrieb, Gewalt an Frauen“ machen die Jungs, Mädels und Transpersonen von Young Struggle nach eigener Aussage wütend. Auch den Islamischen Staat (IS) mögen sie nicht. Für den Hamas-Terror haben sie aber schon irgendwie Verständnis:

„Bilder wie die eines Technofestivals, welches in der Nähe des Gazastreifens stattfand, bei dem, Berichten zufolge, 260 feiernde Menschen in einem Angriff der Hamas getötet worden sind, sind natürlich schockierend, genauso wie die Bilder einer entblößten Leiche einer IDF-Soldatin, was ganz klar auf ihr Frau-sein abzielt. Natürlich befürworten wir nicht die unnötige Ermordung von Zivilist:innen durch politisch-islamische Kräfte wie die Hamas und erst Recht keine patriarchalen Kriegspraktiken. Trotzdem ändert das nichts an der Legitimität des Befreiungsschlags.“

So bescheuert es klingt – und ist –, ähnlich schizophren denken offenbar so einige Linke. Wer als Kulturschaffender den Hamas-Terror verurteilt und Israel das Recht auf Selbstverteidigung zugesteht, tut daher gut daran, zu schweigen, um es sich nicht mit seinem Anhang zu verderben. So ist es für Außenstehende schwer einzuschätzen, wer aus Opportunismus und wer aus Überzeugung schweigt. Was die Berliner Theaterszene betrifft, gilt: je woker, desto Hamas. Auffällig ist auch das Schweigen der sogenannten Netzfeministinnen. Nehmen wir Margarete Stokowski. Wenn jemand sich mit Täter- und Opferschubladen auskennt und noch zu jedem Null-Ereignis seinen Senf dazuzugeben vermag, dann die mit allen Wassern pseudolinker Ideologien gewaschene Spiegel-Kolumnistin. Als es darum ging, Woody Allen wegen nie belegter Missbrauchsvorwürfe zu canceln, war sie natürlich mit von der Partie.

Und als sich im Zuge der MeToo-Welle eine Frau anonym und öffentlich darüber beklagte, dass der Comedian Aziz Ansari ihr bei einem Date Weißwein eingeschenkt habe, obwohl sie doch lieber Rotwein mag, äußerte Stokowski tiefes Verständnis für das Redebedürfnis der Dame, die bei dem Treffen mit Ansari den Mund nicht aufbekommen hatte. Als nun aber Jan Fleischhauer seine Verwunderung darüber äußerte, dass der von der Hamas kultivierte Hass auf Frauen deutsche Feministinnen offenbar nicht sonderlich interessiere, reagierte Stokowski patzig. Es sei „niederträchtig, im Angesicht von Gewalt und Eskalation das Leiden anderer Menschen dafür zu benutzen, seine persönlichen politischen Kämpfe auszutragen, indem man anderen mangelnde Reaktion vorwirft“. Überdies sei es „komisch“, dass der Vorwurf, die Feministinnen schwiegen, immer nur erhoben werde, „wenn es um islamistischen Terror oder muslimische Männer als Täter geht“. Nun ja, vielleicht weil Feministinnen der jüngeren Generation in solchen Fällen so gut wie immer schweigen?

Mord hier, Völkermord da

Die Kopftuch tragende „Feministin“ und frühere taz-Kolumnistin Kübra Gümüşay immerhin hat sich geäußert. Auf Anfrage der taz schrieb sie: „Der Angriff der Hamas vom 7. Oktober war ein Mord an mehr als tausend Menschen, die aus dem Leben gerissen worden sind, weil sie Bür­ge­r*in­nen Israels sind. Seit Tagen werden nun Tausende Zi­vi­lis­t*in­nen aus dem Leben gerissen, weil sie in Gaza nicht die Möglichkeit haben, sich vor den Bombenangriffen in Schutz zu bringen.“ Dass die Hamas die Bewohner des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde missbraucht und an der Flucht hindert, erwähnte Gümüşay nicht. Das israelische Vorgehen gegen die Hamas nennt sie „Genozid“. So schimmert zwischen den Zeilen die Botschaft durch, dass die Reaktion der Israelis (Völkermord) viel schlimmer sei als der „Angriff“ der Hamas (Mord).

Wir haben es hier mit einer in linken Kreisen populären Sichtweise zu tun, die so tut, als mache es keinen Unterschied, ob Menschen gezielt massakriert werden oder Opfer von Bombenangriffen werden. Nun lässt es sich trefflich über die Angemessenheit des israelischen Vorgehens im Gazastreifen streiten, und das geschieht ja auch laufend. Wer dabei allerdings, wie unter linken „Israelkritikern“ üblich, kein Wort über die Verantwortung der Hamas verliert, setzt sich dem Verdacht aus, dass es ihm nicht wirklich um die Palästinenser geht. Für die Bewohner des Gazastreifens wäre es nämlich durchaus von Vorteil, wenn die Hamas aufhören würde, Israel mit Raketen zu beschießen und die Geiseln freilassen würde.

Eine Waffenruhe würde dann sicher in greifbare Nähe rücken. Noch besser wäre es, die Hamas würde kapitulieren. Doch das kommt für die „Befreiungsbewegung“ (Norman Paech) nicht in Frage. Die will ihren schon begonnenen Genozid nämlich unverdrossen fortsetzen, wie ihr Sprecher Ghazi Hamad vor wenigen Tagen öffentlich bekanntgab. Die Hamas werde immer wieder solche Massaker wie am 7. Oktober verüben, bis ganz Israel ausgelöscht sei. „Wir sind Opfer …  Alles was wir tun, ist gerechtfertigt.“ Gerne zahlten die Palästinenser den Preis dafür und opferten sich als Märtyrer im Kampf um die Vernichtung aller Juden, glaubt Hamad zu wissen.

Opferkult und Antisemitismus

Nun ist das alles nichts Neues. Bereits 2006 hatte Hamad Israel als Krebsgeschwür („cancer“) bezeichnet, das ausgemerzt werden müsse. Auch sprach er von einem Tierstaat („animal state“), der keine menschlichen Werte anerkenne. Ein gewisser Adolf Hitler, der bekanntlich ähnliche Wahnvorstellungen hatte, ist im Gazastreifen so beliebt, dass sogar Klamottenläden nach ihm benannt werden. Viele haben diesen Zusammenhang erkannt, der Grünen-Politiker Cem Özdemir zum Beispiel, der kürzlich twitterte: „Die Hamas-Terroristen töten Juden nicht, weil es ihnen um Palästinenser geht. Sondern weil sie Antisemiten sind und Juden töten, weil sie Juden sind.“

Viele andere, die sonst unablässig „gegen rechts“ kämpfen, gönnen sich eine Pause, wenn die Rechten in Gestalt von Palästinensern daherkommen. Dabei berufen sie sich gerne auf „die Wissenschaft“. Haben Vertreter der Postkolonialen Theorie doch herausgefunden – in Wahrheit: willkürlich festgelegt –, dass Juden „weiße“ Kolonisatoren und Palästinenser „People of Color“ seien. Und da die „Weißen“, den Dogmen der Identitätspolitik gemäß, generell an allem Unheil in der Welt schuld sind, die edlen Wilden dagegen stets im Recht, ist scheinbar alles klar.

Wenn glühende Anhänger solcher realitätsfremder „Theorien“ auf ihre Verlogenheit hingewiesen werden, reagieren sie gereizt. Das musste auch die linke Hip-Hop-Band Antilopen Gang erfahren, die am 16. Oktober folgendes twitterte:

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Florian, der sich als „jung“, „links“ und „radikal“ beschreibt und sein X-Profil mit Regenbogen-, Ukraine- und Palästina-Flagge geschmückt hat, warf der Antilopen Gang Rückgratlosigkeit vor, da sie sich nicht mit den „Opfern“ solidarisiere, sondern sich „mit der mächtigsten Seite“ verbünde. Unklar bleibt, ob er damit Israel oder das „Weltjudentum“ meint.

Wenn die Villa zu groß ist

Sicher ist, dass Antisemitismus das Denkvermögen beeinträchtigt und Links-Rechts-Blindheit bewirkt. Anders lässt es sich nicht erklären, dass viele Linke in Deutschland und anderen westlichen Ländern radikalislamischen Terrororganisationen so viel Verständnis und Sympathie entgegenbringen. Neben dem Judenhass und dem Hang, Menschen qua Herkunft in Opfer- und Tätergruppen einzusortieren, muss es noch mehr Verbindendes geben, das die Differenzen – die Haltung zum Gendersternchen, zu den Rechten von Frauen und Homosexuellen oder zur Klimapolitik etc. – in den Hintergrund treten lässt. Spontan fällt mir da der (Selbst-)Hass auf alles Westliche, eine antiliberale Grundhaltung und Genussfeindlichkeit ein. Wobei natürlich auch Unterschiede anziehend wirken können. Westliche Linke, die mit Religion nichts anzufangen wissen und sich an Ersatzreligionen wie Identitätspolitik, Gendertheorie oder eben Antisemitismus festhalten, mögen neidvoll auf Islamisten blicken, die neben dem Judenhass auch noch ihren Islam haben.

Gewisse Gemeinsamkeiten zwischen Teilen der westlichen Linken und der Hamas kommen einem auch in dem Sinn, wenn man sich die Äußerungen des zweitmächtigsten Manns der Terrortruppe, Mousa Abu Marzouk, zu Gemüte führt. In einem Interview mit dem russischen Auslandssender Russia Today sagte er auf die Frage, warum die Hamas 500 Kilometer Tunnel, aber keine Bunker für die Zivilbevölkerung gebaut habe, die Tunnel dienten dem Schutz der Hamas-Kämpfer vor Bombenangriffen. Für den Schutz der Zivilisten seien die Vereinten Nationen verantwortlich, da drei Viertel der Bewohner des Gazastreifens „Flüchtlinge“ seien. Im Übrigen sei es die Aufgabe Israels, die Bewohner Gazas mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen.

Man muss das schon verstehen. Marzouk und seine Kumpane vom Hamas-Politbüro im katarischen Exil haben für solche Dinge einfach keine Zeit. Müssen sie sich doch um die Verwaltung ihrer Milliardenvermögen kümmern und nebenher – links und progressiv wie sie nun einmal sind (Judith Butler) – ihren Frauen bei der Hausarbeit helfen. In so einer Villa gibt es schließlich viel zu putzen.

*) Wenn auf sogenannten „pro-palästinensischen“ Demonstrationen, wie jüngst in Berlin geschehen, die wenigen Teilnehmer, die sich kritisch gegenüber der Hamas äußern, von Ordnern weggedrängt werden, dann erscheint mir „Pro-Hamas-Demo“ als der treffendere Begriff.

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194 Kommentare

  1. Ekelerregender Artikel! Links sein heißt Internationalist sein, heißt Antimperialist sein.
    Hoch die internationale Solidarität!
    Das jemand hier in einem Artikel den Westen so toll finden kann wie dieser “Hans-Dieter” widert mich an. Das ist ja schlimmer als bei TP!

    1. Da hat der Autor wohl hier seine Position übernommen
      https://www.bicsa.org/

      Das ist nicht besser als der Terror der Hamas die könnten gut zusammenarbeiten.
      Frieden und Völkerverständigung brauchen beide nicht.

      Ein Auszug aus Oliver Ginsberg´s offenen Brief sollte sich der Autor hinter seine Ohren klemmen.

      Auszug aus dem offenen Brief von Oliver Ginsberg: Schluss mit der Anmaßung für Juden zu sprechen
      “Oliver Ginsberg
      als Nachkomme einer jüdischen Familie, die unter dem Faschismus bis auf eine Person ausgelöscht wurde melde ich hiermit meinen schärfsten Protest an gegenüber ihrer Anmaßung für Jüdinnen und Juden in diesem Land sprechen zu wollen. Noch leben Menschen in diesem Land, die selbst oder deren Eltern und Großeltern Opfer der Shoah wurden. Diese haben eine eigene Stimme und benötigen ihre bevormundende, geschichtsvergessene und eurozentristische Fürsprache nicht.

      Hören Sie endlich einmal den Jüdinnen und Juden zu, die sich konsequent auf die Seite der palästinensischen Seite gestellt haben. Folgen Sie Abigail Martin, Miko Peled, Norman Finkelstein, Gabor Maté, Noam Chomsky u.a. welche zu der Minderheit derjenigen gehören, welche diesen Konflikt in seinen wahren historischen und moralischen Kontext stellen.

      Und bitte, bitte verschonen Sie uns mit Ihren jämmerlichen Krokodilstränen. Wir werden nicht von Kritik an Israel bedroht, sondern von einem Mangel an Empathie politischer Entscheidungsträger in Deutschland selbst, welche – indem sie ihre völlige Kritiklosigkeit an Israel äußern – diejenigen verhöhnen, die am meisten unter Faschismus und Rassismus gelitten haben.”

    2. Kurze Frage an “So und nicht anders”: wo geboren und zumindest lesen und schreiben gelernt?
      “Hoch die internationale Solidarität” haben auch die Ostblock-Diktatoren gerufen. Wer nie unter einer Diktatur gelitten hat, sollte den freieren Westen, bei aller Kritikwürdigkeit am System, nicht so ganz verteufeln.
      Was den Artikel betrifft entspricht er der aktuellen Debattenkultur – bewirf den anderen mit der gleichen Scheiße, die Du abgekriegt hast. So man sich noch als Teil der Zivilisation betrachtet, kann nicht die totale Vernichtung eines Volkes oder eines Landes einfordern. Das bekennende Rechte und Linke vielleicht an den selben Strippenziehern im Hintergrund hängen, sei nur angemerkt.

      1. Wissen Sie, dass jede Klassengesellschaft, also auch Ihr heiß geliebter Kapitalismus, eine Diktatur ist? Wo sind denn die großen Erfolge der Länder des Ostblocks, nachdem man sie von ihren Diktatoren befreit hat?

        1. Wenn man zu weit weg vom Schuss auf seinem Sofa hockt und dabei verbale Fürze abzugeben versucht ist, weil man von den negativen Auswirkungen der Diktatur der Rendite und damit der Totalität des Kapitalismus (noch) verschont (geblieben) ist, führt die fehlende Erdung eben zu solch famosen Äußerungen.

        2. Wo bitte geht aus meinem Kommentar hervor, dass es mein “heiß geliebter” Kapitalismus ist? Das Eine kritisieren (oder vielleicht verdammen), heißt nicht, dass Andere zu mögen. Aber leider ist das das Krux in diesen Zeiten, frei nach dem Motto: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“
          Das die von Ihnen monierte Erfolge des ehemaligen Ostblocks ausbleiben, liegt wohl an der Art, wie der Kapitalismus dort eingezogen ist. Als Gegenfrage meinerseits: weisen Sie mich bitte auf UNABHÄNGIGE Berichte über die blühenden Landschaften Nordkoreas (=keine westliche Diktatur) oder, um mal vom Sozialismus wegzukommen, das fröhliche Leben der Frauen im Iran (= islamischer Gottesstaat und auch keine westliche Diktatur) hin. Letztendlich noch ein Statement meinerseits: Wer auch immer mit dem Abgeben von verbalen Fürzen gemeint ist: auf dieses Level begebe ich mich nicht. Wem Diskussion im Netz nicht passen, kann ja fern bleiben oder sich eben dorthin begeben, wo man sich für jeden Blödsinn auf die Schulter klopft.

  2. Hans- Dieter sollte für die antideutsche Jungle World schreiben. Er ist besonders gut darin Leuten Worte in den Mund zu legen, die.sie.nicht gesagt haben. Auch Correctiv wäre ein geeigneter Arbeitgeber.

  3. Irgendwie ein schräger Artikel, aber er gibt gut wieder, wie die Begrifflichkeiten in der gesamten Diskussion und vom Autor selbst verdreht, umgedeutet und bewertet werden. So ist man im Namen des Autors antisemitisch, wenn man den Terrorakt der Hamas zwar verurteilt, aber auch die Reaktion Israels als völkerrechtswidrig und absolut illegitim bezeichnet. Oder, den Terrorakt verurteilt, aber auf seine Ursache, die jahrzehntelange Entwürdigung aller Palästinenser im Gaza hinweist. Und wenn man umgekehrt den Terrorakt der Hamas als schlimmsten Terrorakt hervorhebt und nicht das schon seit Jahrzehnten anhaltende völkerrechtswidrige Vorgehen Israels zumindest als gleichwertiges Verbrechen bzw. als Ursache darstellt, dann wird einem vorgeworfen, dass man das Leid der Palästinenser nicht angemessen berücksichtigt.
    Noch verdrehter wird es, wenn der Autor versucht, das Ganze in die politischen Kategorien von links und rechts zu pressen. Hat der Autor noch nicht bemerkt, dass diese Kategorien für die politische Zuordnungen von Haltungen und Werten kaum noch tauglich sind?
    Spätestens seit Corona müsste das doch allen bewusst sein. Da wurden auf einmal Menschen, die sich bisher links definierten als rechts beschimpft, nur weil sie die grundrechtswidrigen Maßnahmen kritisierten. Dann wurden alle als rechts und Putinversteher beschimpft, die am linken Postulat “Frieden schaffen ohne Waffen” festhielten. Und jetzt ist jeder rechts (oder nicht richtig links) und antisemitisch, der den Terrorakt der Hamas verurteilt und ebenso das völkerrechtswidrige Vorgehen der israelischen Regierung kritisiert, deren Minister sich selbst als faschistisch bezeichnen….

    1. Die ganze Welt scheint verrückt zu sein.
      Nur mal ein paar Beispiele:

      Stoltenberg reagiert auf Erdogans Hamas-Lob nicht

      Kaum Kritik aus der NATO – Scholz will Erdogan empfangen

      Schande, Empörung, Scham: Kanzler Scholz wendet sich beim Gedenken an die Pogromnacht vor 85 Jahren mit klaren Worten gegen Anfeindungen gegen Jüdinnen und Juden und Deutschland.

      Bei dieser Heuchelei von Scholz passt aber einiges nicht zusammen. Er empfängt Erdogan, der die Hamas trotz ihres brutalen Angriffs als Befreier sieht und beklagt andereseits Antisemitismus.
      Mehr Heuchelei geht wirklich nicht, wie soll man Scholz da noch ernst nehmen können???

    2. Peter Vonnahme hat seinen Gaza-Artikel gleich mit einem Rechtsgutachten ausgestattet:
      Antisemitismus
      Wenn ich als Deutscher das sage, was oben zu lesen ist, bin ich dann Antisemit?
      Die Antwort ist ein klares Nein! Ich erkläre das anhand von vier Beispielen:
      1. Ich darf die israelische Besatzungspolitik verurteilen, auch wenn ich mich dadurch in Gegensatz zum Staat Israel oder seiner Regierung setze.
      2. Ich darf den Staat Israel selbst dann kritisieren, wenn er sich als jüdischer Staat versteht.
      3. Ich darf den israelischen Krieg gegen Gaza als falsch und völkerrechtswidrig bezeichnen.
      4. Mehr noch: Ich darf sogar einen Menschen als unsympathisch finden, auch wenn dieser Mensch ein Jude ist.

      Ich habe den Eindruck, dass die Antisemitismus-Universalkeule immer dann rausgeholt wird, wenn jede gesittete Diskussion gleich im Keim erstickt werden soll. Im Fall Gaza geht es akut um die brutale Reaktion Israels und prinzipiell um die Besatzung und die rechtlos gehaltenen Palästinenser. Siehe auch Reaktion auf Guterres Kritik.

  4. Netter Trollversuch. Ich versuche mich auch einmal: schade, dass sich OM dazu hergibt, einem Rassisten und Genozidbefürworter wie Hans-Dieter Rieveler eine Bühne zu bieten für seinen islamophoben Dünnschiss.

    1. Ich sehe Sie sind ein Freund des “deplatformimg” und auch der “cancel culture”. Ist auch kuscheliger in der Blase in der man nur das eigene Echo hört.

      Ich finde es gut, daß dieser Artikel hier veröffentlicht wurde. Liest man mal eine andere Meinung und Sicht. So schlecht begründet sie in diesem Falle auch sein mag. Das Babymassaker hat es wohl nur in der Propaganda gegeben. Der Rest ist auch eher schlecht begründet.

      1. Eben. Das ist keine “andere Meinung”, sondern eine Aneinanderreihung von Dummheit, Lügen und Feindbildern. Wenn Overton mal eine andere Sichtweise einbringen will, sollten die sich einen Autor suchen, der irgendwas beizutragen hat. Wer im Namen der “journalistischen Ausgewogenheit” solche Strohpuppen wie den Rieverer vorschickt, tut gerado so, als gebe es im pro-israelischen Lager nur geistig Zurückgebliebene.

  5. Wow, also ich bin ja mittlerweile echt gerne auf der Seite der Kritiker der Linken, aber der Artikel hier ist keine saubere Kritik, sondern wirft einfach alles in einen Topf und macht den Deckel zu.

    Exemplarisch mal das hier: “Kindermörder Israel”. Was ist daran bitte antisemitisch? Das ist leider im Moment angesichts der Bombardements Tatsache. Man kann natürlich behaupten, dass hier alles mit Chiffren durchsetzt ist und man die halt nur passend entziffern muss. Allerdings: Das Chiffren Argument wird seit Jahren / wenn nicht gar Jahrzehnten derart inflationär und auch gezielt diffamierend eingesetzt, so dass mir das echt nicht mehr reicht. Ganz im Gegenteil gehen da erstmal bei mir alle Alarmlampen an.

    Der restliche Text dieses Artikel bestätigt das leider auch.

    1. @ Youssarian

      Sie schreiben:
      “´Kindermörder Israel´. Was ist daran bitte antisemitisch? ”

      Nun ja, ein Mord ist per Definition eine gewollte und gezielte Tötung aus niederen Beweggründen.
      Und in Wikipedia heißt es:
      “Mord steht allgemein für ein vorsätzliches Tötungsdelikt, dem gesellschaftlich ein besonderer Unwert zugeschrieben wird. In der Regel unterscheiden historische und aktuelle Strafrechtssysteme zwischen einer einfachen oder minder qualifizierten vorsätzlichen Tötung und einer besonders verwerflichen Form, nach deutschem Sprachgebrauch dem „Mord“.”
      https://de.wikipedia.org/wiki/Mord

      1. Handelt es sich nun aber beim israelischen Vorgehen um eine gezielte und gewollte Tötung von Kindern?
      Nein, denn erstens wurde den Zivilisten Zeit gegeben zu gehen und zweitens handelt es sich eben nicht um eine gewollte und gezielte Tötung von Kindern, sondern um traurige Kollateralschäden.

      2. Handelt es sich um “niedere” bzw. “besonderrs verwerfliche” Beweggründe”?
      Nein, denn es handelt sich um die völkerrechtlich legitime Reaktion(!) auf einen von der Hamas als der Regierung des Gazastreifens begonnenen Krieg. Kriegshandeln ist immer schlimm und entsetzlich, aber Kriegsopfer sind deswegen noch keine Mordopfer.
      Hier “Mord” zu unterstellen, isrt Demagogie.

      3. Selbst dann, wenn man annähme, dass theoretisch gemordet würde, so wird dadurch nicht eine ganze Nation zum “Mörder”, nur weil einzelne auf Regierungsbefehl zum Täter geworden sind. Kollektivschuldthesen sind immer falsch und folgen bestimmten Motiven.

      Die Parole der Pro-Hamas-Demonstranten, nämlich „Kindermörder Israel“, enthält daher demagogische Falschaussagen zulasten eines ganzes Kollektivs, nämlich des ganzen jüdischen Staates und all seiner Menschen. So etwas darf man “antisemitisch” nennen.

      Nach dieser Kollektivschuldlogik könnte Israel übrigens umgekehrt die ganze arabische Bevölkerung des Gazastreifens auch als “Mörder” bezeichnen. Das ist aber nicht der Fall, d.h. die israelische Regierung versucht, zwischen Hamas und anderen Arabern zu unterscheiden.
      Genau das, tut die Hamas aber im Hinblick auf Israel nicht. Die Hamas will den Genozid!

      1. Also erstmal vorweg: So eine Einordnung des Tötens befremdet mich ganz persönlich sehr. Die Art wie Israel (damit meine ich übrigens nicht das Volk 😉 ) das Gebiet bombardiert ähnelt Flächenbombardements. Da sind Kinder keine Kollateralschäden, sondern umgekehrt gar nicht vermeidbar und somit Teil der Kalkulation. Und was ist denn bitte das Ziel davon? Ist die Art der Gewalt für sie angemessen im Rahmen des Ziels die Geiseln freizubekommen und die Hamas zu bekämpfen? Sorry, da muss man schon echt viel Wohlwollen aufbringen, um diesen Gewaltexzess so einzuordnen. Können sie so tun, aber wenn ich mir das anschaue, dann komme ich zu keinem anderen Ergebnis als Rache und Vergeltung und da passt dann Mord für mich als Betitelung durchaus.

        Die völkerrechtliche Perspektive interessiert mich persönlich ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Wenn sie die Karte spielen wollen, dann sammeln sie gerne erstmal die ganzen Völkerrechtsbrüche seit Staatsgründung ein und erklären mir dann, warum das Völkerrecht jetzt bei dieser Gewalteskalation auf einmal als Rechtfertigung dienen soll?

        Zu “Kindermörder Israel”: Jetzt verstehe ich zumindest wie die Logik dahinter funktioniert. Folgen tue ich ihr allerdings null. Wenn Israel hier als Kindermörder betitelt wird, dann wird damit natürlich die Regierung addressiert. Oder ist das dann eins dieser Chiffren, die man nur richtig zu deuten hat? Um antisemitisch zu sein müsste das gesamte Volk addressiert werden. Ist mit diesem Spruch allerdings für mich definitiv nicht der Fall. Im besten Fall würde ich noch damit mitgehen, dass diese Aussage sehr pauschal ist, aber mit solchen “Slogans” ist das halt fast immer so.

  6. Oje, Hans Dieter Rieveler? War das Ihr Versuch, BILD-Niveau zu unterbieten? Ist Ihnen ganz gut gelungen, mMn. Ein vortrefflicher Kniefall vor dem Kapitalismus . . . Junge, Junge! Derart undifferenzierte Texte liest man ja nicht einmal in den arabischen Gazetten. Ich begreife es wirklich nicht!

    1. @”Wie steht der Autor zur Ermordung von.Jitzchak Rabin durch einen Zionisten. Hat er das verdrängt?”

      Vielleicht sind “Friedensschwurbler” und “Lumpenpazifisten” in seinen Augen auch Antisemiten???

      1. Jüdische Antisemiten sind die Allerschlimmsten! Das sind Nestbeschmutzer. Zuckermann, Finkelstein, Ahrendt, dieser “Einstein”, Rabin usw. Alle ganz schlimme Volksverräter!!!1!elf!!

      2. Hallo Otto0815,
        den Brief von Ginsberg habe ich auch gelesen und ich kann dem nur zustimmen.

        Neulich erschien in der Berliner Zeitung ein Artikel in dem Kritiker der Coronamaßnahmen auch als Antisemiten diffamiert wurden.

        Was es für die Opfer der Shoah bedeuten muss das man die Opfer von Repression als Antisemiten bezeichnet, während der Spiegel schreiben darf “möge die ganze Republik mit dem Finger auf sie zeigen” (auf die Ungeimpften).

        Und hier ist einer(Alfred Nonym) der Juden wie Ginsberg, Rabin, Zuckermann als Antisemiten und Volksverräter beschimpft. Ich hege noch die Hoffnung das er es ironisch meinte.

  7. Nach einjähriger Teilhabe an Artikeln (Ausnahmen bestätigen die Regel) nach dem “Credo”:

    “Das Overton Magazin versteht sich als Stimme gegen Debatteneinengung und Moralismus. Es hinterfragt die allgemeinen Narrative und ist dezidiert kein ideologisches Sprachrohr oder Verlautbarungsorgan, sondern fühlt sich der Aufklärung verpflichtet….”

    ist die Headline dieses Beitrages absolut zutreffend:
    “Wie Arsch auf Eimer”
    Kurz, prägnant, zutreffend. Danke

  8. Zitat Rieveler:
    “Enthauptete Säuglinge”

    Widerlicher Lügner…es gibt keinerlei Belege oder Beweise.

    “Das israelische Militär gab auch zu, dass es die Behauptungen nicht offiziell bestätigen könne, befürwortete sie jedoch trotzdem.

    The Intercept zitierte am Dienstag einen Sprecher des Militärs mit den Worten, die israelischen Streitkräfte könnten die Anschuldigungen nicht bestätigen. „Wir können es nicht offiziell bestätigen, aber Sie können davon ausgehen, dass es passiert ist und dem Bericht glauben“, fügte sie hinzu.

    Unterdessen behauptete auch US-Präsident Joe Biden, er habe „bestätigte Bilder“ von Hamas-Kämpfern gesehen, die Kinder enthaupteten.

    Das Weiße Haus stellte jedoch später klar, dass Biden und andere US-Beamte diese Behauptungen weder gesehen noch unabhängig bestätigt hätten.

    Die Washington Post zitierte einen Sprecher des Weißen Hauses und sagte, Bidens Äußerungen beruhten auf Medienberichten und auf Behauptungen des Sprechers des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu.”

    Fakt hingegen ist, dass in den letzten Wochen mehrere Tausend palestinensische Kinder getötet wurden.

    1. Danke. Die Geschichte von den geköpften Kindern war der erste Felsbrocken, der polternd zu Tal ging und das Haus der rivierlischen Glaubwürdigkeit traf. Danach habe ich nicht mehr ernsthaft weiter gelesen.

  9. Ich empfehle dazu die Analysen von Michael Lüders.

    https://youtu.be/ONeDDZNb8Ks?feature=shared

    Die aktuelle Ausschließeritis in Politik, Medien und auch Teilen der Gesellschaft führen ins Nichts und zu wachsender Unglaubwürdigkeit. Wir müssen wieder lernen, uns auch mit denjenigen auseinanderzusetzen, deren Meinung wir nicht teilen, denn auch wenn es uns nicht gefällt, können ihre Ansichten veritable Diskussionspunkte enthalten, die uns entweder entgangen sind oder aber deren Wichtigkeit uns nicht bewusst ist.

    Zum Artikel selbst halte ich mich zurück.

  10. ntv
    +++ 10:11 UN: Israelische Menschenrechtsverteidiger empört über Lage in Gaza +++
    Menschenrechtsverteidiger in Israel sind nach Angaben des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk, empört über die Notlage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Sie sorgen sich nach seinen Angaben auch über die Folgen den Konflikts innerhalb Israels, sagt Türk in Amman in Jordanien. Sie befürchten langfristig eine Einschränkung ihrer Freiheitsrechte, etwa, zu demonstrieren. Türk war in der Region, um mit Regierungen, Zivilgesellschaft und UN-Vertretern Möglichkeiten für ein Ende des Konflikts zu erörtern. Er habe sich um Besuche in Israel, im Gazastreifen und im von Israel besetzten Westjordanland bemüht, aber noch keine Antwort von Israel erhalten.

  11. Nach 9/11 erklärten die USA den War on Terror. Sie versprachen, weltweit alle Terroristen zu jagen und zu töten und dazu alle diejenigen, die den Terroristen Unterschlupf gewähren. Das Ergebnis waren Hunderttausende von ermordeten Zivilisten, darunter unzählige Kinder.
    Israel wiederholt dieses Vorgehen seit 10/7 exakt 1:1. Das Ergebnis sind wieder Tausende von ermordeten Zivilisten, darunter unzählige Kinder.
    Die Musterdemokratien USA und Israel – beide Atommächte, deren Existenz kaum gefährdet ist – haben keine Bedenken, Zehntausende unschuldige Kinder zu töten, weil sie zufällig an Orten leben, wo sich Terroristen aufhalten.
    Worin unterscheidet sich der Westen moralisch von Russland und anderen „Schurkenstaaten“?
    Mit welchem Recht verdammen und bestrafen wir Staaten, die ihre Interessen militärisch durchsetzen und dabei über (Kinder)Leichen gehen?
    Wir tun genau dasselbe – im Namen der Zivilisation!
    Wer unschuldige Kinder ermordet, ist ein Terrorist. Wer die Ermordung von unschuldigen Kindern duldet und den Mördern den Sieg wünscht, ist ein Terrorist.
    Unser Kampf gegen Terrorismus ist selbst Terrorismus.
    Das sind die traurigen Fakten.

    1. “Die Musterdemokratien USA und Israel – beide Atommächte, deren Existenz kaum gefährdet ist – haben keine Bedenken, Zehntausende unschuldige Kinder zu töten, weil sie zufällig an Orten leben, wo sich Terroristen aufhalten.
      Worin unterscheidet sich der Westen moralisch von Russland und anderen „Schurkenstaaten“?”

      In welcher seriösen Quelle kann ich das mit den “Zehntausenden unschuldigen Kindern”, die von “Russland und anderen Schurkenstaaten” getötet wurden, nachlesen?

      1. Guter Einwand. Es steht ausser Frage, dass die Bilanz der Kindermorde auf westlicher Seite um ein Vielfaches verheerender ist! Man kann auch sagen: Wer am lautesten nach Zivilisation schreit, ist selber der schlimmste Barbar.

  12. Ein wirklich guter Artikel!

    Auffallend ist, dass jene Leser, die den Artikel hier bisher kritisiert haben, es vermeiden, auf die eigentlichen brisanten Aussagen und Argumente von Herrn Rieveler überhaupt einzugehen … Diskursvermeidung.

    Sind denn die Aussagen des Autors im Detail unwahr? Ich denke nicht.
    Es ist ganz einfach der Umstand, dass er bestimmte Dinge in den Blick nimmt, auf die der Blick dieser Leser sonst nicht gerichtet ist.

    Manche Leser wirken nun irritiert, teils verstört, weil hier tatsächlich – und sogar von der Overton-Redaktion gedeckt (oh, welches Vergehen ! ) – eine Sicht publiziert wird, die von jenem gängigen Narrativ abweicht, das in vielen linken Zusammenhängen heute als selbstverständlich gilt. Vielleicht sollte man hinzufügen: in Zusammenhängen von Leuten, die von sich denken und behaupten “links” zu sein …

    1. “Sind denn die Aussagen des Autors im Detail unwahr?”

      Ja, die Mär von den 40 enthaupteten Babys. Erinnert mich fatal an die Brutkästen in Kuweit.

        1. Herr Rieveler, was ist das für ein Niveau? Es geht darum, ob es sich um eine wahre Aussage handelt. Und Ich persönlich finde es nicht ok, wenn sie in ihrem Artikel vermeintliche Fakten aufführen, die eigentlich schon als unwahr / nicht bestätigt gelten.
          Wenn sie dennoch der Meinung sind, dass es diese enthaupteten Babys gab, dann würde ich zumindest erwarten, dass sie die Kontroverse darum sauber darstellen. Am Ende können sie dann auch gerne der Meinung sein, dass es die Babys gab. Aber doch nicht so?!?

        2. Darum geht es nicht Herr Rieveler, sondern dass Sie nicht mit Fakten argumentieren. Und das Argument mit den Babies ist unbelegt, ist aber ein ausgezeichnetes Propagandainstrument (man erinnere an den Irakkrieg), dem Sie offenbar auf den Leim gegangen sind…

          So etwas ist ganz schlecht für einen Artikel, der der anderen Seite ganz viel Irrtümer und Fehlschlüsse vorwirft. Da sollte man selbst schon sauber argumentieren.

    2. Wann ist man denn links?
      Wenn der Mainstream die Kriterien definiert oder wenn man an den bisher geltenden linken Postulaten festhält?
      Es geht hier nicht um Wahrheiten, sondern Fakten, die je nach Perspektive in einen Deutungskontext gestellt und entsprechend interpretiert werden. Der Deutungskontext, in den die Fakten gestellt werden, beeinflussen die Bewertungen. Deshalb ist eine Abwägung der unterschiedlichen Deutungsperspektiven wichtig, wenn man eine annähernd objektive Sicht bewahren möchte.
      Und der Autor konstruiert eine Deutungsperspektive, die nicht abwägt, sondern seiner Definition von links folgt, die meiner Meinung nach überholt ist. Deshalb verurteilt er all jene, die nicht seiner “linken” Deutungsperspektive folgen als nicht links und somit verwerflich.
      Ehrlich gesagt, der Autor scheint mit aufgrund seiner Emotionalität selbst etwas verwirrt…

    3. Die Argumente des Autors basieren auf israelischer Propaganda. Was davon wahr ist, das können wir nicht wissen. Der Autor nimmt im Konflikt damit jedoch Partei für Israel. Er ist nicht unparteiisch. Die gesamte Medienlandschaft im Westen ist voll davon.

    4. @Wolfgang Wirth + @So Gesehen
      Zustimmung. Nicht gleich mit übermäßigem Schaum vorm Mund reagieren, manchmal haben auch Leute von außerhalb der eigenen Blase beachtenswerte Argumente. Bringt dann und wann ein wenig Luft in den eigenen Mief.

      Übrigens: SPON bringt einen für den SPIEGEL (!!) aufmüpfigen Artikel – leider hinter einer Bezahlschranke: https://www.spiegel.de/ausland/israel-wie-ausgerechnet-benjamin-netanyahu-die-hamas-gross-werden-liess-a-fbdb30c4-1bf1-4814-b516-d95774736e80

    5. Kann man sehen wie man will. Wer das augenblickliche Verhalten Israels anprangert ist nicht automatisch für die Hamas. Das, was die Hamas da gemacht hat, war übelst, sowohl für die Betroffenen aber auch für das eigene Volk. Es war doch klar, wie Israel darauf reagieren würde.
      Ein Eintreten für eine Bevölkerung, davon 50 % Kinder, die auf engstem Territorium gefangen ist und nun bombardiert wird, ist absolut legitim. Mit “rechts” oder “links” hat das gar nicht zu tun. Diese Begriffe tragen nicht mehr. Die wenigsten “Linken” berufen sich noch auf Karl Marx oder seine geistigen Nachfolger. Die “Rechten” , aber auch andere, die sich z den “Linken” stehen, stehen uneingeschränkt auf der Seite Israels. Und “uneingeschränkt” ist genau das Problem. Das macht uns zu Zuschauern eines Völkermords. Wir tun also genau das, was wir vorherigen Generationen vorgeworfen haben. Und das geht nicht.

  13. Man muss nicht nur auf die 50 jährige Besatzungsgeschichte Israels schauen mit ihren täglichen Scheußlichkeiten, auch 80-90 Jahre zurück betätigten sich zionistische Juden als der Hamas durchaus gleich”wertige” Terroristen.
    https://antikrieg.com/aktuell/2023_11_09_israelpalaestina.htm
    „Was wäre, wenn die Rollen vertauscht wären? Was wäre, wenn die Palästinenser ein mächtiger und wohlhabender Staat wären, der vom mächtigsten Land der Welt bis an die Zähne bewaffnet wird? Was wäre, wenn sie über hochmoderne Waffen wie F-16, Merkava-Panzer, Haubitzen, gepanzerte Mannschaftstransporter und das Patriot-Raketenabwehrsystem verfügten? Was wäre, wenn die Palästinenser den Luftraum, alle Häfen und die gesamte Wirtschaft in den besetzten Gebieten kontrollierten?
    Und was wäre, wenn das israelische Volk arm, schwach und unterdrückt wäre? Was wäre, wenn das Land des israelischen Volkes besetzt wäre und Hunderttausende aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben und in ein kleines Gebiet eingepfercht würden, das komplett eingezäunt wäre wie ein städtisches Gefängnis oder ein Konzentrationslager?
    Was glauben Sie, wie die israelische Bevölkerung mit dieser Situation umgehen würde? Würden sie sich ihren Aufsehern gegenüber unterwürfig, gehorsam und pflichtbewusst verhalten? Oder würden sie sich wehren und mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln Widerstand leisten?
    Glücklicherweise müssen wir nicht spekulieren, um diese Fragen zu beantworten, denn die moderne Geschichte ist voll von Beispielen, die unser Denken zu diesem Thema beeinflussen. Wir wissen genau, was die Israelis tun würden, da sie es bereits getan haben.
    In den 1930er und 1940er Jahren hatten die zionistischen Juden ihre eigene Version einer Hamas-ähnlichen Terrororganisation namens Irgun, die mindestens 60 dokumentierte Anschläge gegen britische und arabische Ziele verübte. Natürlich verstand sich die Irgun nicht als terroristische Gruppe, sondern als Freiheitskämpfer.(…)
    Als die Briten sich anschickten, Palästina zu verlassen, wandte sich die Irgun dem Terror gegen die arabische Bevölkerung zu. Ihre berüchtigtste Aktion war das Massaker im arabischen Dorf Deir Yassin im April 1948, bei dem mehr als 200 Menschen getötet wurden, darunter Männer, Frauen, Kinder und ältere Menschen. Es gab „Berichte über Verstümmelungen, Vergewaltigungen und die Vorführung von Überlebenden durch jüdische Viertel, bevor sie summarisch hingerichtet wurden.“
    Deir Yassin war ein ruhiges und friedliches Dorf mit etwa 400 Einwohnern. Es hatte einen Nichtangriffspakt unterzeichnet und war allem Anschein nach nirgendwo an Feindseligkeiten beteiligt.
    Kämpfer der Haganah, einer anderen zionistischen Terrororganisation, die an dem Angriff beteiligt war, sagten aus, sie hätten Irgun-Truppen gesehen, die „Häuser und Leichen plünderten, den Überlebenden Geld und Schmuck stahlen und Leichen verbrannten“. Es gab auch mehrere Berichte über Vergewaltigungen und Verstümmelungen“.
    Einige Tage nach dem Massaker führte der stellvertretende Generalinspektor Richard Catling von der britischen Palästina-Polizei eine Befragung weiblicher Überlebender durch und kam zu folgendem Schluss: „Viele junge Schulmädchen wurden vergewaltigt und später abgeschlachtet. Auch ältere Frauen wurden belästigt. Es wird von einem Fall berichtet, bei dem ein junges Mädchen buchstäblich in zwei Teile gerissen wurde. Auch viele Kleinkinder wurden abgeschlachtet und getötet. Ich habe auch eine alte Frau gesehen, die ihr Alter mit hundertvier Jahren angab und die mit Gewehrkolben schwer auf den Kopf geschlagen worden war.“
    Kommt Ihnen das bekannt vor?
    Ironischerweise wurden zwei der Anführer der Terrorgruppen, die an dem Massaker beteiligt waren, später Premierminister von Israel: Menachem Begin und Yitzhak Shamir. Nach der Gründung des Staates Israel gründete Begin 1948 die rechtsgerichtete Herut-Partei.
    Als Begin Premierminister wurde, wollte er nach London reisen, doch Großbritannien verweigerte ihm die Einreise, weil er an vergangenen Gräueltaten beteiligt war.
    Im Jahr 1948 plante Begin eine Reise in die Vereinigten Staaten. Als der Physiker Albert Einstein, die politische Theoretikerin Hannah Arendt und andere prominente jüdische Persönlichkeiten von dieser Reise erfuhren, schrieben sie einen offenen Brief an die New York Times, in dem sie gegen Begins Besuch protestierten.“

    1. Guter Punkt und es zeigt auf, dass man den Rahmen nie zu eng ziehen darf, um ein Problem halbwegs sauber einordnen zu können. Die Perspektive bis vor die Staatsgründung zu erweitern, zeigt hier sehr gut auf wie das Bild vom einseitigen Terrorismus eben so nicht stimmt. Es ist immer eine Frage der Umstände und die Einordung passiert fast immer -interessengeleitet- von außen.

    2. Danke, sehr guter Kommentar!
      Es braucht mehr Leute wie Sie in diesen verflixten Deutschland!

      Wie sie vortrefflich ausführen, begann der cycle of violence mit den vorstaatlichen Terror der zionistischen, europäischen Siedler.
      Viele Befreiungsorganisationen wanden im asymmetrischen Krieg terroristische Methoden an und werden heutzutage vom Westen hochgelobt. Der heilige ANC setzte Terror ein, vielleicht war das notwendig, aber ich denke, was die comrades in den Townships taten war doch „des Guten zuviel“, siehe die Bestrafung durch die „Halskrause“ (es ist widerlich diese Methode zu schildern) für Streikbrecher und Verräter. Ähnliches habe ich von der Hamas noch nicht gehört….

    3. Des einen Terrorist ist des anderen Freiheitskämpfer, und die Geschichte wird vom Sieger geschrieben. Das war schon immer so. ¯\_(ツ)_/¯

    4. Und was wäre, wenn das israelische Volk arm, schwach und unterdrückt wäre? Was wäre, wenn das Land des israelischen Volkes besetzt wäre und Hunderttausende aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben und in ein kleines Gebiet eingepfercht würden, das komplett eingezäunt wäre wie ein städtisches Gefängnis oder ein Konzentrationslager?

      Darf man davon ausgehen, dass Sie wissen, dass Sie hier ein völlig abseitiges Szenario erfinden?

      Wäre das „israelische Volk arm, schwach und unterdrückt“, dann gäbe es dieses nicht. Sie wären alle tot.

      Nichts anderes ist das Ziel der Hamas, das von Ihnen und all den anderen „Menschenfreunden“ hier unterstützt wird.

      Und hört endlich auf, euch auch noch ausgerechnet als »links« zu fantasieren!

      1. Blödsinn, wenn Sie auf Äußerungen abzielen in diesem jahrzehntealten Konflikt, dann sollten Sie aber ebenso die Äußerungen von israelischen Politikern und auch normalen Israelis als Absichten in Betracht ziehen. Und in meinen Augen zählen zuallererst beobachtbare Fakten und da sehe ich vor allem eines: Es sind die Palästinenser, denen ein Existenzrecht als Staat verwehrt wird, denen als Zivilpersonen Menschen- und Bürgerrechte verwehrt werden, denen ein Widerstandsrecht abgesprochen wird und gegen die gerade ein völkermörderischer Krieg exerziert wird.
        Hätte, könnte, würde interessiert mich da weniger. Damit argumentieren alle Kriegstreiber. Und dass die die jüdisch-zionistischen Vorläufer der Israelis kein Deut besser agierten als die Hamas, bevor ihr Staat gegen den erklärten Willen der betroffenen Völker installiert wurde, wurde in dem Artikel hinreichend erklärt und ist bekannt, wenn man nicht beide Augen zukneift und auf die ein oder andere Lektüre zugreift.

        1. Hätte, könnte, würde interessiert mich da weniger. Damit argumentieren alle Kriegstreiber.

          Ist klar, deshalb haben Sie in Ihrem Beitrag, auf den ich antworte, ja auch geschrieben: „Was wäre, wenn die Rollen vertauscht wären? …“

          … die jüdisch-zionistischen Vorläufer der Israelis kein Deut besser agierten als die Hamas, (…) ist bekannt, wenn man nicht beide Augen zukneift und auf die ein oder andere Lektüre zugreift.

          Dass den palästinensischen Menschen vor Ort im Vorfeld der Staatsgründung Israels manch ein Unrecht angetan wurde, wird von mir doch nicht bestritten. Das ist ca. 80 (achtzig) Jahre her. Seitdem wollen gewisse Kreise den israelischen Staat und seine Bewohner mit Stumpf und Stiel auslöschen. Es hat seitdem zahlreiche Versuche gegeben, den Konflikt beizulegen und zu einer für alle Seiten annehmbaren Lösung zu finden. Alle sind gescheitert.

          Die einzige Konstante in diesem Scheißspiel besteht darin, dass es immer noch und immer wieder darum geht, den israelischen Staat und seine Bewohner mit Stumpf und Stiel auszulöschen. Dieses Ziel, das gerade von der Hamas unverändert als Handlungsmaxime genannt wird, ändert sich nicht. Das meiste der später als Unrecht empfundenen Handlungen Israels den Palästinensern gegenüber lässt sich aus dem Schutz gegen diese permanente Bedrohung heraus erklären. Das ganze Elend des Gazastreifens lässt sich so erklären.

          Die Behauptung, hier würde gerade ein „Freiheitskampf“ stattfinden, ist falsch. Hamas kämpft nicht um irgendeine Freiheit, deren Führer kommen mit der Situation ganz wunderbar zurecht und mehren ihre Pfründe. Alles, was sich als Ziel ihrer Aktionen ausmachen lässt, ist, dass sie den israelischen Staat und seine Bewohner mit Stumpf und Stiel auslöschen wollen.

          Sie, verehrte(r) A. F., und all die anderen „Menschenfreunde“ hier, unterstützen dieses Ziel. Ich nicht. Mir ist da noch irgendein kleines Missgeschick aus der jüngeren Vergangenheit meines eigenen Volkes in Erinnerung.

  14. Warum die schon zwanghafte Forderung in Politik und Medien den Hamas-Terror zu verurteilen? Weil er die Rechtfertigung liefert für den Staatsterror Israels, der dann natürlich nicht so genannt werden darf. Schuld an all den Kriegsverbrechen Israels ist dann nicht Israel, sondern Hamas. So plump und einfach ist das westliche Narrativ. Und Kritik an der rechtsextremen israelischen Regierung mit seinen Kriegsverbrechen wird als “Antisemitismus” gebrandmarkt. Der Autor ist im falschen Medium.

  15. Welch unerträglicher, ekelerregender Artikel!
    Solche einseitigen, mitleidlosen Ansichten steigern nur den Haß der Unterdrückten auf ihre Unterdrücker.
    Es ist zum Fremdschämen
    Free Palestine from German guilt!

  16. Harhar. Die Nakba-Industrie dachte, sie hätte alles im Griff. Immer schön die Hamaslügen schön als Tatsachen weiter verbreitet. Der Versuch, das zu klären, misslang immer. Niemand interessierte das. Jetzt aber ist die Lage anders: der gesamte Komplex wird jetzt von vorn bis hinten. durchdiskutiert. Die Nakbas sind fassungslos, nie und nimmer hätten sie damit gerechnet, dass sie überhaupt Gegner hatten. Totale Hilflosigkeit. Danke an die Reda, dass sie hier wenigstens einmal einen Autor des Gegenlagers zu Wort kommen lässt.
    Ich kann eigene Erfahrungen teilren: ich wollte mitmavhen bei der “antikapitalistischen Linken”, ein Teil der Linkspartei. Die hatten nur ein Thema, nämlich Israelhass. Eine Atmosphäre wie bei einer Bücherverbrennung und da traut man sich nichts zu sagen. Dann schrieb ich aber doch, ich hätte mir unter Antikapitalismus etwas anderes vorgestellt. Zack war ich draußen.

    Linkssein hat etwas mit Solidarität zu tun und das wollen diese Leute durchaus. Mit streikenden Arbeitern? Au backe, eher nicht. Das gibt Ärger und künftige Arbeitgeber sehen das nicht gern. Aber Israel? Da kann man bedenkenlos draufhauen, das versteht Jeder. Und die armen Palis. Und die armen LGBTQs, was die mitmachen. Völlig ungefährlich, man hat da den amtierenden Präsidenten hinter sich. Was sich in den USA links nennt, ist eine Ansammlung von Hosenscheißern.

    Das konkret-Magazin berichtet, dass die BDS-Unterstützung in queeren Communities der Standard ist, von dem es so gut wie keine Ausnahmen gibt. Da ist nun die Grenze zum Wahnsinn endgültig überschritten. Allen ist klar, was die Hamas mit den Queeren machen würde. Antisemitismus ist unter anderem eine Geisteskrankheit.

    Das ist letztlich der Grund für das Abschmieren der politischen Linken. Ihr Platz wäre an der Seite Israels gewesen, dann stünden sie jetzt besser da. Wie eine solche Haltung aussehen könnte, hat eindrucksvoll Herrmann Gremliza, der Herausgeben des konkret-Magazins beschrieben. Leider ist er im Jahr 2019 verstorben und die Jetzigen ersetzen ihn nur schlecht.

    Aber es wäre möglich gewesen.

    1. Ich habe in Berlin eine Diskussion zwischen Gremliza und Gideon Levy erlebt, Levy war für mich sehr viel überzeugender. Ich fand Gremlizas Kolumnen immer wunderbar, aber seine immer deutlichere antideutsche und pathologisch philosemitische Haltung war mir sehr befremdlich.
      Und Ihre Kommentare werden werden auch immer plumper.

      1. Ja, das ist wahr. Gremliza war der Frontmann, an dem es aber auch einige Merkwürdigkeiten gab. Insbesondere fiel mir auf, dass er viel verschenkte, wo er gute Argumente hätte anbringen können.

        Nu ja, dann war er für den Irakkrieg. Sieht aus heutiger Sicht natürlich miserabel aus.

      1. Es ist eine Operation in der Tradition der Alliierten des Zweiten Weltkriegs.

        Die Gegenseite, die nun unmissverständlich einen Völkermord als ihr Ziel benannt hat, die stört Dich nicht?

    2. Die Haltung ist klar: Menschenrechte müssen für alle Menschen gelten und Völkerrecht für alle Völker. Jede Abweichung davon wird unweigerlich zu Terror und Krieg führen.
      Wenn in deinem Weltbild es jedoch so aussieht das es Menschen und Sklaven gibt…….

    3. Wie kann “der Platz der politischen Linken” an der Seite der rechtsextremen israelischen Regierung sein? Sind Ihnen die Kriegsverbrechen des israelischen Militärs in Gaza nicht bekannt?

  17. der Schreibeling von dem sehr schlechtem Artikel täte gut daran, die Worte von Moshe Dayan, einem der Gründerväter Israels, zu berücksichtigen, der 1956 sagte:
    „Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. …

    …in der Zwischenzeit sind 75. Jahre vergangen und es hat sich in dem Freiluftgefängnis Gaza trotz UN Resolutionen nichts geändert.
    Norman Finkelstein, ein Holocoust Kind, vergleicht es sogar mit dem größtem Konzentrationslager der Neuzeit.
    …und das im Vorfeld des Massakers an den Israelis durch die Hamas, im Westjordanland unter Aufsicht des Militärs von militanten Siedlern Jagd-Folter und Vertreibung und Enteignung von Palästinenser gab, wird allgemein verschwiegen.
    Das die jetzige israelische Regierung Palästinenser, völkerrechtswidrig vertreiben will, ist auch kein Geheimnis…
    in meinem Verständnis war es eine Gefängnisrevolte für die Pogrome, Enteignungen und eine unmenschliche Internierung der Palestinenser, leider genau das, was die Juden in der Vergangenheit öfter erfahren mussten…

  18. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es Anspruch der Redaktion ist, viele Meinungen zuzulassen. Wir sind kein weltanschauliches Verlautbarungsorgan. Es gibt so viele Meinungen wie Menschen. Sachliche Dabetten darum sind hier gerne gesehen. Persönliche Angriffe hingegen nicht. Sie führen zum Ausschluss. Wir möchten eine rege Debattenkultur mit vielen Meinungsbeiträgen. Durch persönliche Angriffe und Herabwürdigungen erreichen wir dieses Ziel nicht, sondern enden wie die allgemeine Debattenunkultur im Mainstream.

    1. Danke! Ich finde den Artikel zwar auch (inhaltlich / argumentativ) nicht gut, aber ich begrüße es absolut, dass sowas hier möglich ist. Der offene Kommentarbereich gibt genug Möglichkeiten sich kontrovers auszutauschen.

    2. Insha’allah, der Autor Hans-Dieter hat in verdammt vielen recht! Nur paßt diese Realität, den meisten nicht in die eigene Wahrnehmung!

      Danke

    3. Danke!!!
      Die Debattenkultur ist in Deutschland ab den 80-er Jahren eingeschränkt und 2020 durch Direktive ersetzt worden…
      es ist ein schlimmer Zustand… vor allem die gesellschaftliche Ausgrenzung und Aggressionen gegen Andersdenkende… statt Argumente

    4. Gilt aber auch für den Autor, oder? Ich finde in diesem Artikel sind so viele unsachliche Argumente, Behauptungen und Diffamierungen gegenüber Personen und Organisationen, dass ich beim Lesen dachte: Hat man ihn nicht redigiert?

      Ich habe hier noch nie einen Artikel gelesen, der mit so vielen Behauptungen und Unterstellungen versucht Personen, Organisationen und politische Haltungen abzuwerten und zu diffamieren….

    5. Völkermord und dessen Befürwortung ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
      Was in Gaza abläuft ist Völkermord, das wird von vielen Staaten dieser Welt so gesehen!
      Im übrigen haben die Leser hier natürlich die Möglichkeit – gemäß der westlichen Art – Sanktionen gegen Overton zu verhängen und ihre finanzielle Unterstützung einzustellen.
      Das kann doch jeder selbst entscheiden, jeder kann entscheiden an wen er sein Geld gibt!

      Wer aber Geld in Overton investiert, muß die Folgen akzeptieren!

      1. @Bella
        Ist dein gutes Recht, Overton zu boykottieren. Aber es ist nun mal Tatsache, dass die Welt etwas komplizierter ist, als sich das einige vorstellen. Der Autor thematisiert ein Verhalten der Linken, das seiner Meinung nach widersprüchlich ist. Ich kann diese Meinung zur Kenntnis nehmen und meine eigene Meinung haben. Ich verlange von Overton nicht, dass es nur Meinungen publiziert, die mir gefallen. Im Gegenteil: Es sollen alle zu Wort kommen, so funktioniert nun mal Demokratie. Es ehrt Overton, dass es sich für kontroverse Debatten einsetzt.

        1. Wenn einfach alle zu Wort kommen, egal ob sie *irgendeine* Ahnung vom Thema haben, braucht es weder Redaktion noch Journalismus. Von veröffentlichten Texten ein gewisses Niveau einzufordern ist auch nicht das Ende der Demokratie, sondern ihre Vorraussetzung. Rieveler hat dieses Niveau nicht. Ein Text, der eine Aneinanderreihung von Lügen und übler Nachrede ist, wird nicht durch Zauberhand eine fruchtbare Debatte anstoßen.

    6. Der Redaktionsbeitrag hat unabhängig seiner Meinung oder Haltung das Niveau eines durchschnittlich sich Luft machenden und einigermaßen hassigen, parteilichen und Moral triefenden Leserkommentars. Auch sowas sollte grundsätzlich und selbstverständlich stehenbleiben, aber als Leserkommentar! Als Redaktionsbeitrag ist dieser Text unzumutbar und peinlich.

    7. Sehr auffällig ist das diejenigen die.das durch staatliche Gewalt umgesetzte Narrativ vertreten, am lautesten heulen,.weil.sie.glauben ihre Meinungsfreiheit sei eingeschränkt ,wenn sie hier auf Overton in der Minderheit sind.

    8. Und die Vertreter des BRD-Narrativ-Monopols fallen besonders durch Hass und Hetze auf. Z.B. :werden hier Muslime als Islamisten bezeichnet die abgeschoben werden müssen..

    9. Ich möchte euch auch ausdrücklich Recht geben. Auch wenn es angesichts der dramatischen Ereignisse -ich habe jetzt irgendwie keine bessere Bezeichnung- schwer fällt, mit den eigenen Emotionen zivilisiert umzugehen.
      Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, euch Honig ums Maul schmieren zu wollen. Aber für mich seid ihr so was wie die Weltbühne 1931 für die Leser gewesen sein mag. Nur ohne Tucholsky.
      Ich hielte es schon für verdammt klug, wenn wir das nicht kaputt machen.

    10. “Es gibt so viele Meinungen wie Menschen.”

      Wenn das zuträfe könnte man sich soziologische Umfragen sparen oder müsste für 60 Millionen Bundesbürger 60 Millionen Antwortmöglichkeiten bereitstellen, um das Spektrum der Bevölkerung angemessen zu erfassen.
      Ihr habt auf Overton seit Gründung sicher nicht mehr als 10 verschiedene Diskurse publiziert.

    11. sooooo viele Meinungen wie Menschen. Süß ! Das heißt: Demokratie unmöglich. Leute !
      Meinungen sind uninteressant !
      Es geht um Erkenntnisse ! um
      Erkenntnisgewinn !

    12. Ich unterstütze durchaus die Redaktion dahingehend, verschiedene Meinungen zuzulassen. Das ist legitim und einer Demokratie würdig. Man muss auch Meinungen aushalten, die dem eigenen Weltbild in keinster Weise entsprechen.

      ABER, ich finde es unzulässig, diesen Artikel unter HINTERGRUND / GESELLSCHAFT zu veröffentlichen. Hier erwarte ich saubere Recherchen und belastbare Angaben, keine Diffamierungen und Unterstellungen.

      Der Artikel sollte daher als Meinungsartikel, Kolumne oder etwas in der Richtung gekennzeichnet sein. Dann ist auch klar, dass es weniger um Fakten, aber mehr um persönliche Interpretationen geht.

      Auch das ist, nein war, Standard in gutem Journalismus, dass man das eine vom anderen trennt und klar benennt. Im aktuellen Status ist dieser Artikel Etikettenschwindel. Rechtfertigt immer noch nicht persönliche Ausfälle gegen den Autor, aber auch das war in einer Demokratie nie wirklich ein Problem. Leider kennt kaum noch jemand Leute wie Wehner oder Strauss, die waren beide nicht zimperlich in der politischen und persönlichen Debatte.

  19. Es ist einfach traurig. overton ist (war?) das letzte Portal in D, das glaubwürdig UND aktuell war. Will man diese Glaubwürdigkeit jetzt verspielen??

    1. Wenn Sie Portal schreiben, meinen Sie damit eine Art Forum/Chat, in dem Kommentare zu Beiträgen eingestellt werden können?
      Wenn ja, dann hat sich meine ernst gemeinte Frage erübrigt.

      Wenn nein und breite Aufklärung sowie Aktualität der Anspruch sind, kann ich die Aussage: “Es ist einfach traurig. overton ist (war?) das letzte Portal in D, das glaubwürdig UND aktuell war.” leider so nicht nachvollziehen.😶

    2. @Suna:
      Sie sind enttäuscht, dass hier ein umstrittener Beitrag erschienen ist. Ich teile die Ansichten des Autors auch nicht, aber sie interessieren mich, weil sie mir eine andere Perspektive näherbringen. In einigen Punkten kann man dem Autor schwerlich widersprechen. Es zeichnet die Redaktion aus, dass sie dem Publikum auch solche Beiträge zumutet. In Krisenzeiten sind wir alle aufgefordert, die Komfortzonen zu verlassen. Sonst enden wir in den tristen Denkfiguren von Annalena Baerbock.

    3. Uuups, da unterlief mir doch direkt ein Fehler, der zu Missverständnissen hätte führen können.

      Natürlich muss der letzte Satz meines Kommentars erweitert werden um: diese, Ihre Meinung habe ich bisher noch nie teilen können, denn wenn OT “..das letzte Portal in D, das glaubwürdig UND aktuell war.”, dann wäre diese Annahme mE falsch und vor allem überaus bedenklich und erschreckend. 😬

  20. Darf man, muss man, es Volksverhetzung nennen, wenn der Autor – den sonst im Artikel sorgsam beigefügten Hinweisen und Links nach offenbar ganz bewusst – die widerliche Lüge von den “beheaded babies” verbreitet?
    Diese hat Joe Biden auch behauptet gesehen zu haben – und wurde von seinen Pflegern eingefangen: Die Lüge wurde im Imperium unter den Tisch gekehrt, aber jedenfalls nicht wiederholt.
    Es ebenso infam wie dumm, diese widerlegte Hetze zu verbreiten – und schadet der Reputation des Blogs, kann diesen sogar ernsthafte rechtliche Probleme einbringen.
    Schade und traurig

    1. “Enthauptete Säuglinge, Kinder, denen die Augen ausgestochen wurden, brutal vergewaltigte Frauen, bei lebendigem Leib verbrannte Menschen, geschändete Leichen ”

      zu behaupten ist keine Meinung. Wenn belastbare Quellenhinweise fehlen ist es einfach MeinungsMACHE. Über den Ablauf der Ereignisse vom 7.10. besteht mitnichten Klarheit; (nicht nur) ich würde mir da eine unabhängige Untersuchung wünschen.

      PS Ich hätte da auch einen (etwas anders gearteten) link

      https://new.thecradle.co/articles/israeli-apache-helicopters-killed-own-soldiers-civilians-on-7-october-report

  21. Unterschiedliche Medien haben unterschiedliche Meinungskorridore. So darf man in der Tagesschau die Corona-Politik des Berliner Regimes unterstützen, man darf aber auch noch mehr Repression fordern, man darf die Waffenlieferungen gegen Russland unterstützen, man darf aber auch noch mehr Waffen fordern, man darf für den Völkermord in Gaza Verständnis haben, man darf ihn aber auch uneingeschränkt unterstützen – das ist liberale Meinungsfreiheit.
    overton darf, soll, muss “unterschiedliche Meinungen zulassen”. Aber FASCHISMUS IST KEINE MEINUNG und dieser Artikel ist unzweifelhaft faschistisch. Er darf in einem Portal wie diesem keinen Platz haben!

      1. In Gaza finden Kriegsverbrechen statt. Diese zu rechtfertigen hat NICHTS mit Meinungsfreiheit zu tun!
        Es haben natürlich alle Leser die Freiheit Overton nicht mehr zu lesen und ihre finanzielle Unterstützung einzustellen! Insofern sind auch alternative Journalisten vom Wohlwollen und vom Geld ihrer Leser abhängig!

  22. https://taz.de/Im-Westjordanland-gestrandet/!5968120/
    “So schreibt die israelische NGO Gisha, die israelischen Behörden hätten am 10. Oktober die Arbeitserlaubnisse aller Ar­bei­te­r*in­nen aus Gaza annulliert, was sie auf einen Schlag in irreguläre Mi­gran­t*in­nen verwandelt hat. Israelische Streitkräfte hätten viele von ihnen dann in Gewahrsam genommen.
    5.000 weitere Menschen seien ins Westjordanland geflohen
    Wie viele genau, ist unklar. Die Nachrichtenagentur Reuters beruft sich auf Quellen der Palästinensischen Autonomiebehörde und schätzt die Zahl der Inhaftierten auf 5.000. Knapp 5.000 weitere Menschen seien ins Westjordanland geflohen. „Einige wurden in Israel gewaltsam festgenommen, andere bei Checkpoints auf dem Weg ins Westjordanland“, schreibt Gisha. Au­gen­­zeu­g*­in­nen beschrieben schlimme Zustände. Ähnliches berichtete vor wenigen Tagen die NGO Euromed Human Rights Monitor. Demnach seien Tausende festgenommene Gazaner in Israel gefoltert worden. Verhört, geschlagen, Elektroschocks unterzogen, teilweise für lange Zeit ohne Essen oder Medikamente festgehalten. Als Mahmud spricht, sitzt ein Mann mit grauen Haaren auf einer Matratze zwischen zwei Büschen, halb liegend und mit leerem Blick. Er steht mühsam auf, geht auf uns zu und zeigt seine Handgelenke. Sie sind von teils tiefen, noch nicht verheilten Wunden durchzogen. Das sei passiert, weil man ihm lange Zeit die Hände zusammengebunden habe. Der Mann setzt sich dann schweigend zurück an seinen Platz.”

  23. Wenn ein zu Beginn seiner Existenz noch voll kontrolliertes Kolonial-Geschöpf Israels wie die Hamas, sich in Sachen demonstrativer Grausamkeit gar nicht von seinem Schöpfer unterscheidet, ist das eigentlich nicht verwunderlich, sondern nur folgerichtig.
    Was sie unterscheidet, sind ihre jeweiligen Gewaltpotentiale. Die eine Seite verfügt über ein komplettes Vernichtungspotential inkl. modernster nuklearer und biologischer Kriegsführung, die andere Seite dementsprechend über so gut wie nichts, außer über die Möglichkeiten gelegentlicher terroristischer Angriffe (wobei das Gelingen(!) des letzten Angriffs immer
    mehr ungeklärte Fragen aufwirft). Die hoffnungslose Überlegenheit seiner Zerstörungspotentiale ZELEBRIERT das alles andere als existenzgefährdete Israel nun schon seit 4 Wochen, jeden Tag und fast ununterbrochen. Wer Kriegsverbreche(r)n seine “Solidarität” erklärt und sich mit ihnen gemein macht ist praktisch ein Faschist, ob links, rechts, mittig oder sonst was.
    Zum Artikel: Hasbara.

  24. +++Und als nächstes ereifert sich der Autor darüber, dass in der Ukraine Faschistenführern, ja Holocaust-Tätern, grosse Denkmäler gebaut werden, ohne dass in D Medien und Politik dies zu Kenntnis nehmen wollen+++

    Oder lässt er das sein, weil er erkannt hat, dass es nicht erschwünscht ist, dies zu skandalisieren, ganz im Unterschied zum vermeintlichen Antisemitismus der Linken,

  25. Vor Tagen las ich einen Artikel, von Peter Frey auf seinem Blog, zur Entstehung der Hamas. Ein kompletter Wahnsinn wieviele Länder diese ‘Organisation’ seit einer gefühlten Ewigkeit finanzieren, hoffieren, benutzen… Ja da kann keine politische Coloure Punkten.
    Das ist eine heterogene Truppe mit viel Dreck am Stecken, weil sie ja gerne überkreuzt finanziert wurde/wird.
    Aber die Situation in Israel, dürfte meines Erachtens genauso getrübt sein und das beste Militär und der beste Geheimdienst sehen sehr schlecht aus mit ihren Handlungen.
    Auch diese Politik einer Staatsraison, ist alles andere als diplomatisch und in der brd gibt es weder links noch rechts in diesem geopolitischen Konflikt. Wären ‘wir’ wirklich neutral, so sollte diese Neutralität offen ausgesprochen werden.

  26. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Schreiberlinge schaffen, komplexe Zusammenhänge in einfachste duale Denksysteme zu packen (Gut und Böse). Ich kann immer weniger glauben, dass so etwas ohne Alkohol oder andere Bewusstsein trübende Helfer geht.

  27. Jenseits von Gut und Böse
    Was das Gute, was das Böse ist, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters. Will heißen, Gut und Böse sind Fragen der Interessenlage. Da die Interessen der Palästinenser einerseits und des Staates Israel andererseits gegensätzlich sind, kann über die allgemeine Linie Gut/ Böse keine Antwort zu den Ereignissen gefunden werden.
    Andere Maßstäbe müssen her. Das Völkerrecht? Nun ist es eine Grundeigenschaft von Recht, welches sich selbst ernst nimmt, dass es verlässlich ist wie ein Uhrwerk. So sicher, wie dem Geschädigten Ende der Beschwerung organisiert wird, wird dem Schadensstifter Nachteil bereitet. Aber wie sieht es mit dem Völkerrecht in Sachen Palästinaresolutionen der UNO aus? Ein Palästinenser muss unweigerlich zu der Erkenntnis gelangen, dass sein Volk seit Jahrzehnten ausserhalb dieses Völkerrechtes eingeordnet wird – vom Rest der Welt. Und nun von gerade diesem Volk, den Palästinensern, zu verlangen, es möge doch erst dann mit seinem Befreiungskampf beginnen, wenn es fähig ist, einen akademisch sauberen Krieg zu führen, ist nichts als kolonialistische Überheblichkeit. Marx meinte einmal, nur mit den Mitteln der Barbarei gelang es der Menschheit, sich aus der Barbarei zu befreien. Der zionistische Staat treibt seit Jahrzehnten die Palästinenser in die Barbarei. Da kann dort auch nur das entsprechende Menschenbild in Gebrauch kommen. Deshalb nun der Hamas alles Unmenschliche in die Schuhe zu schieben, ist nur eine Ausflucht, die verdecken soll, dass mit Israel und dem Westen doch bitte alles bleiben möge, wie es sei. Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass in die Enge Getriebene das gleiche moralische Lied singen, wie ihre Jäger. In diesem historischen Sinn ist die Hamas UNSCHULDIG. Was die juristische Schuld angeht, so schaffe man erst Ordnung im Völkerrecht, bevor man zu werten beginnt.

    1. “…so schaffe man erst Ordnung im Völkerrecht, bevor man zu werten beginnt.”

      Ach, ja, das System nicht verstanden. Die sog. “Wertebasierte Regelordnung” oder “Regelbasierte Werteordnung” des sog. Wertewestens beruht doch gerade auf einer Missachtung des Völkerrechts – soweit man selbst dieses einhalten müsste – durch spontanes Erfinden selbsterfundener Spielregeln. Also Goldenes Kalb statt 10 Gebote. Man braucht nur 2 Regeln: “Artikel 1: Der Westen ist immer im Recht. Artikel 2: Wem das nicht gefällt, gegen den verhängt der Westen halt Sanktionen.”

      Das ist dann das “Völkerrecht”, in dem man ohne richtiges Studium auf einer sündhaft teuren Privatuni einen 2-Semester-Schein entgeltlich erwerben kann, der einen dann angeblich als “aus dem Völkerrecht kommend” qualifiziert. Genauer: Völkerrecht für Anal-phabeten, Fachrichtung Wertewesten. Ist auch ein begehrter Ausbildungsgang, um in den Medien als nicht näher diffenzierte “Experte / -in” aufzutreten.

      1. Ja, das stimmt. meine Antwort war auch eher rhetorischer Natur. natürlich hatte ich nie die Hoffnung, dass der Imperialismus irgendwann human würde. Aber all die, welche sich leichtfertig der Mainstreammeinung anschließen, weil sie nichts anderes gelernt haben in den Schulen, wollte ich einen alternativen Denkansatz bieten. Denn mit Fluchen und Schimpfen kann man niemanden widerlegen.

  28. “Sicher ist, dass Antisemitismus das Denkvermögen beeinträchtigt und Links-Rechts-Blindheit bewirkt.”

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Für das woke-links-blinde Sektenpack ist alles andere prinzipiell rechts und antisemitisch. Eingeschränkte Bildung, eingeschränkter Wortschatz und unglaublich soziopathisches Sendungsbewusstsein bei Horizont (nur) bis zum kleinen Mokkatassenuntertellerrand . Gern auch von Sozialarbeitern, die man nicht mal mehr in Anatolien Ziegen hüten lassen würde.

  29. Angesichts des inflationären Gebrauchs der Bezeichnungen “links” und “rechts” warte ich – offensichtlich vergebens – auf eine Debatte, die den Versuch macht, diese Wörter mit einem gegenwartsbezogenen Inhalt zu füllen. Wollen wir es durchgehen lassen, dass ohne jeglichen Versuch einer geschichtlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Einordnung eine Beliebigkeit von Begriffen um sich greift, die ausschließlich finanziell mächtigen Propagandisten nützt? Es macht sich eine gegen Aufklärung gerichtete Sprachverwendung breit, die bei mir je nach Tagesform Brechreiz hervorruft, Zorn oder Angst.

    1. Hallo @Christa Meist, Ihr Hinweis ist vollkommen richtig, kommt aber um Welten zu spät. Die von Ihnen erwünschte Debatte wird es nicht geben.

      Die Beliebigkeit, mit der gerade hier in diesem Forum (in anderen womöglich genauso) mit Begriffen wie „links“, „rechts“, „antisemitisch“, „zionistisch“, „antizionistisch“, „faschistisch“ herumgeschmissen wird zeigt doch an, dass an einer klaren Definition solcher Begriffe kein Bedarf mehr besteht. Das würde nur die „Diskussion“, die ja hier im Wesentlichen in der Beleidigung des Artikelautors und anderer Diskutanten besteht, erschweren. 😈

      1. Hallo @ umbhaki
        Hinsichtlich der Wirksamkeit haben Sie wahrscheinlich Recht. Mein Hinweis kommt allerdings nicht um Welten zu spät, sondern ich traktiere meine Mitmenschen damit schon seit langem. Es könnte deshalb auch Altersstarrsinn sein.

  30. die neue klasse der eigentlichen oder das mittelmäßige frißt seine kinder
    die gute alte deutsche wahnvorstellung vom eingebildeten feind, findet ihren wiedergänger zuletzt im überall herumirrenden antisemitischen linken spuk, der die hamas gutheisst.
    verlangt wird unterordnung und dicht geschlossenes reih und glied, während selbst in den usa schon hundertausende juden auf die strasse gehen und gegen das offensichtliche demonstrieren. das offensichtliche: 3500 tote kinder, dazu noch ein paar tausend andere, die auch in dieser gegend lebten. alles hamas bzw. einfach nur pech gehabt. und die menschlich völlig enthemmte “ja das war es wert” albright-linke sieht überall antisemiten, nur da nicht wo sie sind. da kommt zusammen was zusammenpasst, das nazionale deutsche spiesserdasein, das überall im aussen den feind ausmacht, während man weltbürger spielt, und das im denken, und viel schlimmer: im wahrnehmen, verwahrloste häufchen n(e)uland-linker, das im inneren den feind sieht, wo er nicht ist.
    ich jedenfalls kenne niemanden, der den hamas-terror super findet und das ist, was man links nennt. ich habe auch nirgends mitbekommen, daß das “der gute ton” ist in linken zusammenhängen. man könnte fast zur erkenntnis gelangen, daß mans mit einer art (pseudo)linker querdenker und verschwörungsschwurbler zu tun hat, bei denen es immerzu “zwischen zeilen durchschimmert”. das wissen der eignetlichen. der artikel ist im prinzip ein haufen eigentliches an senf-sahne sosse
    “der intellektuelle antiintellektuelle” bezeichnete adorno diesen zustand einst. man ist nicht eigentlich genug für diesen club, sobald man israelische politik kritisiert

    1. sorry, aber n “arsch auf eimer” nich “unterdrücken” mag 😉 :

      handreiche zur denkgewalttätigkeit

      …falls noch wer endliches beenden will…:

      “…Kritische Philosophen wollen der von ihnen selbst
      erzeugten, leeren Abstraktion keine Wirklichkeit zuschreiben, sie schon gar nicht
      verehren, denn das hieße für sie, die angebliche Herrschaft dieser Abstraktion gutheißen,
      sich ihr unterwerfen und damit Ideologie bejahen. Wirkliche Abstraktionen jedoch, die
      tatsächlich Macht ausüben, zum Beispiel Staat, Nation und G-G ́, sind für kritische
      Theoretiker gerade deshalb ideologisch, weil sie wirkliche und damit endliche
      Gewaltverhältnisse begreifen. Die Paradoxie der negativen Metaphysiker lautet: Weil das
      Denken einen wirklichen, vergänglichen Inhalt hat, ist es inkonsistent und verkehrt. Die
      gesamte Negative Dialektik spielt sich innerhalb der Gegensatzpaare Absolutes und
      Relatives, Ewiges und Endliches, Eines und Vieles, Ursache und Wirkung, Urgrund und
      Folge, Prinzip und Prinzipiatum, Ganzes und Teil ab, die realen Herrschaftsverhältnisse
      dienen nur zur Illustration der aus diesen Gegensätzen resultierenden Aporetik. Zudem
      unterdrücke das Denken das Individuelle seines jeweiligen Gegenstandes, indem es
      dessen notwendige und allgemeine Bestimmungen festhält. Das ist der Begriff von
      Adornos Nichtidentität. Ausgerechnet am Denken studiert dieser Berufsdenker
      Unterwerfung und Repression: „Das Denken“ (tut) „dem, woran es seine Synthesen übt,
      Gewalt an“.50 (Adornos eigenes Denken ist davon natürlich ausgenommen,) Schön wäre
      es ja, wenn der gewusste Begriff des Kapitalismus diesen unterdrückte. Aber andererseits
      soll Denken völlig ohnmächtig sein, unfähig, die Übermacht des Kapitals auf der Welt
      (Globalisierung) und deren Gründe auch nur zu begreifen. Da finde sich einer zurecht.
      …”

      https://wissenundkritik.de/wp-content/uploads/2021/02/Ideologie-und-Teleologie.pdf

  31. Der Artikel ist unausgewogen ( diplomatisch vormuliert) 🙂
    Der trieft von Voreingenommenheit, vor falscher und aus dem Zusammenhang gerissener Zitate und Unterstellungen. So scheint es auch dem Autor an Menschenverachtung nicht mangeln, oder ist es ein bisschen Rassismus was da mitschwingt?
    Wie es auch sei,
    die Keule “Antisemitismus” hat der Autor so gut geschwungen, dass es schon einem informierten, gläubigen Juden zu viel werden muss.
    Es ist ein Unglück, dass “Semitismus /Antisemitismus” auf alles jüdische angewandt wird. So kann ein extremer Zionismus, eine rassistische Gesinnung frei zur Entfaltung kommen, welche vieles konterkariert was im jüdischen Glauben und in der Verhaltensweise der normalen Bürger jüdischen Glaubens wertvoll ist.

  32. Der von mir verehrte Nürnberger Philosoph Robert Kurz sagte mal, bezogen auf einen anderen Konflikt: was für eine elende Wahl, wenn man glaubt, sich zwischen Sadam und Bush entscheiden zu müssen.
    Der Autor hat eine andere Entscheidung bei einer noch viel elenderen Wahl getroffen. Gegen die islamischen Faschisten der Hamas, wofür es weiß Gott mehr Gründe gibt, als man in einem Artikel auch nur anreißen kann, und für die zionistischen Irren, die ihre nicht geheime Vision von der Vertreibung der Palästinenser schon lange vor den Massakern der Hamas vorangetrieben haben und nun auf den Leichen der Kinder von Gaza fortführen.
    Im übrigen, weil der Autor auch sehr anektodisch argumentiert. Glaubt er wirklich, dass, wenn die Hamas sich hinter den Zivilisten verbirgt, man ihnen diesen menschlichen Schutzschild wegschießen darf? Ich wünschte mir, er würde mir erklären, wie das mit den mittlerweile verdurstenden Kindern ist.
    Ach, ich habe in den letzten Tagen viel dazu geschrieben. Sinnloses Zeug, Ausdruck meiner Verzweifelung.
    Ich bin jetzt Antisemit, weil ich die Bestialitäten der Besatzung vor dem Krieg erlebte, beschrieb und verurteilte? Ok. dem Vorwurf von Freunden der israelischen Apartheid entgeht man sowie so nicht. Nur es sei wiederholt: ich habe es gesehen und niemand kann mir etwas anderes erzählen. Ich habe mit Siedlern bei Hebron gesprochen -vor den Krieg- und übler kann es bei keiner Ortsgruppe der NPD zugehen. Die haben mehrere zehntausend Handfeuerwaffen in der Westbank und in den letzten Tagen rund 200 Araber ermordet.
    Ich weiß nicht, wie der Autor das für sich eingeordnet bekommt. Ich verstehe es überhaupt nicht mehr. Wie kann man die Vorstellung ertragen, dass ein Mensch unter Trümmern begraben drei Tage lang stirbt? Und dann Text: ja aber die Hamas. Nein Leute, das geht nicht. Es ist falsch. Alles daran ist falsch.

    Aber ist eh egal.

    1. “Ich weiß nicht, wie der Autor das für sich eingeordnet bekommt. Ich verstehe es überhaupt nicht mehr.”
      Es sind die gesammelten Wahnvorstellungen von gut 3 Jahrzehnten “antideutscher Theorie” die hier im Redaktionsbeitrag auch noch die kleinste empathische Regung niederstrecken. Ein geschlossen religionsähnliches Weltbild immunisiert diese Fanatiker gegen jeden rationalen Einspruch. Ein Blick auf die Blogs noch lebender Protagonisten dieser deutschesten aller neudeutschen Weltanschauungen macht nur noch fassungslos, oder meschugge. Noch lebende führende und mir persönlich bekannte Sektenvertreter aus meiner norddeutschen Heimatstadt geben sich allerdings gerade die aller größte Mühe, sich selber den Rest zu geben. Da sie immer noch den Glauben anhängen, dass auch Coronaviren, und nicht nur ihre unsolidarischen Wirte, mörderische Faschisten seien, machen einige dieser Schmocks sich wahrscheinlich gerade selber den Garaus…Happiness Is A Warm Dream…

      1. Robert Kurz hat dereinst der Sekte mit der “Antideutschen Ideologie” ein Denkmal gesetzt. Die sind tatsächlich so unglaublich deutsch.

        Der Autor kritisierte in mehreren Beiträgen hier auf dem Portal Wokeschismus und Genderasmus angemessen zynisch. Das sind Ideologien, die sich beständig etwas ausdenken, um die Welt zu beschreiben, um dann das selbst erdachte heftig zu kritisieren.
        Hier verfährt der Autor dann selbst in gleicher Weise. Er nennt ja sogar Namen, denen er nicht nur indirekt Antisemitismus vorwirft, den er sich erdacht hat. Wobei ich wirklich nie auf die Idee gekommen wäre, die Stockowski irgendwie “links” zu verorten. Aber antisemitisch, weil sie die Tötung und Vertreibung, die wir ohnmächtig mitzuerleben haben, nicht in der gewünschten Weise rechtfertigt?

        Wie schreibst du? Mitgefühl wird niedergemacht. Ein merkwürdig selektiver Humanismus, der uns präsentiert wird. Aber das Selektieren kriegen wir in Deutschland noch immer gut hin.

  33. Wer etwas über das Verständnis von Linken zur Meinungsfreiheit und über deren Debattenkultur wissen möchte braucht nur diesen Faden durchlesen. Abgesehen von der Realitätsleugnung der meisten Linken schreien diese jeden nieder der andere Ansichten hat, bocken und diffamieren, entwerten auf der persönlichen Ebene.

    Was zu beweisen war.

    Ein Männlein steht im Walde, ganz links und dumm.
    Es hat vor lauter Protest eine Steinschleuder um.
    Links sein und dagegen sein, mit Pflaster-, Schotter-, Ziegelstein.
    Ach wie bin ich froh, doch kein Linker zu sein.

    1. Herrlich. Erst jammern über Diffamierung und dann im gleichen Atemzug ein Schmähgedicht auf Kleinkind-Niveau zum Besten geben. Es ist doch wirklich ein Phänomen wie manche Menschen selbst im Erwachsenenalter über keinerlei Selbstreflektion verfügen. Einfach Jahrzehnte an kognitiver Entwicklung konsequent verweigert. 😀

        1. Nö. Overton hat mich getriggert mit der Veröffentlichung dieses dumm-dreisten Machwerks. Deine unfreiwillige Peinlichkeit lockert die Stimmung wieder auf.

    2. @ Majestyk

      Hallo,
      ich musste eben wirklich sehr lachen.
      Das haben Sie sehr nett gedichtet.

      Ja, dieser Faden über uns hier.
      Ich habe mir die Zeit erspart, nach meinem eigenen Beitrag noch das Nachfolgende zu lesen. Allenfalls zwei, drei Posts überflogen. Unergiebig.
      Offenbar debattieren manche, ob das mit den Babys stimmt oder nicht – so, als ob das der alles entscheidende Punkt wäre.
      Der Punkt ist der: Man ist Partei, und zwar grundsätzlich und aus Prinzip.

  34. Clare Daly heute im EU-Parlament: “das zionistische Projekt ist am Ende”

    So ist es, die rechtsextreme zionistische Regierung Israels wird sich selbst abschaffen.

  35. Antisemitismus ist der Antrieb des Autors wie unserer Regierung. Während die bedingungslose Legitimation jeglichen Verhaltens des einen semitischen Volkes zur Staatsräson erklärt wird und es deswegen immer nur ausschließlich unschuldiges Opfer sein kann, erklärt man das andere semitische Volk und deren Unterstützer zum grundsätzlich bösen, an dem man seinen Antisemitismus so richtig ausleben kann.

  36. Und wie ist das mit den “pro –
    palästinensischen” Demonstra-
    tionen, in den USA, in NYC ? Die Jewish Voice for Peace : NOT IN OUR NAME ! kritisiert auch den Genozid an den Palästinensern. Sind die auch antisemitisch ?

  37. Mick sagt:
    10. November 2023 um 10:49 Uhr
    „Sind denn die Aussagen des Autors im Detail unwahr?“
    Ja, die Mär von den 40 enthaupteten Babys. Erinnert mich fatal an die Brutkästen in Kuweit.
    Hans-Dieter Rieveler sagt:
    10. November 2023 um 11:54 Uhr
    Wäre es für Sie denn in Ordnung, wenn die Hamas-Terroristen ausschließlich Erwachsene massakriert hätten?

    Das klingt nach “hab ich eben gelogen, aber für die gute Sache”.
    Und nein, massakrieren ist nicht in Ordnung, auch nicht, wenn ein israelischer Hubschrauber die Teilnehmer des Ravekonzerts zusammenschiesst. Und Lügen-, Hass- und Terrorpropaganda wie die von Herrn Rieveler ist auch nicht in Ordnung.

    1. Sie meinen also, die Israelis haben ihre Leute selbst ermordet? Hamas-Terroristen waren an den Massakern unbeteiligt?
      Was die ermordeten Babys betrifft: Googlen hilft. Zufällig habe ich gerade eben einen Link dazu gepostet (s.u.). Jerusalem Post, nun ja … wenn es Al Jazeera oder die Teheraner Rundschau wäre, wären Sie vermutlich eher zu überzeugen. Es finden sich aber auch genügend andere Quellen dazu.
      Im Übrigen, und das geht nicht nur an Sie: Wer wahllos Zivilisten bestialisch abschlachtet, der wird wohl auch nicht davor zurückschrecken, Babys zu köpfen. Und wer ein Pogrom nicht als solches benennen will, der setzt natürlich an dem Punkt an, der nur zu 99,9 % sicher ist.
      Hier können Sie den Einsatzbefehl nachlesen: https://www.welt.de/politik/ausland/article247987638/Hamas-Einsatzplaene-Mit-dem-Ziel-so-viele-Individuen-wie-moeglich-zu-toeten.html

      1. “Im Übrigen, und das geht nicht nur an Sie: Wer wahllos Zivilisten bestialisch abschlachtet, der wird wohl auch nicht davor zurückschrecken, Babys zu köpfen.”

        Damit meinen Sie aber nicht zufällig die seit über einem Monat andauernden Bombardements der palästinensichen Zivilbevölkerung, oder?

        Wissen Sie, Herr Rieveler, es ist ja aller Ehren wert, dass Sie sich im Forum den Lesern stellen. Aber was Sie dabei von sich geben ist wirklich erstaunlich. Wir reden hier über eine fragliche Tatsache und Sie belieben “kühn” zu schlussfolgern.

        Die Geschichte von den geköpften Babies hat am 10.10.2023 eine Reporterin des israelischen Senders i24News in Umlauf gebracht, als sie von einem “Lokaltermin” im Kibbutz Kfar Aza berichtete.
        https://twitter.com/i24NEWS_EN/status/1711697093151056355

        Bei dem Rundgang waren auch jede Menge andere, auch internationale Pressevertreter anwesend, die aber nichts von geköpften Babies hörten und berichteten.
        Aus den geköpften Babies wurden umgehend “40 geköpfte Babies”.

        Am nächsten Tag (11.10.2023) bestätigte Netanyahus Sprecher die Horrorgeschichte, während die israelische Armee nichts davon wusste.
        https://theintercept.com/2023/10/11/israel-hamas-disinformation/

        Biden erklärte, er habe Fotos davon gesehen. Am nächsten Tag (12.10.2023) erklärte sein Sprecher, dass dies ein Mißverständnis sei.
        Schließlich veröffentlichte Netanyahu auf Twitter zwei schwarze Haufen mit dem Text:
        “Here are some of the photos Prime Minister Benjamin Netanyahu showed to US Secretary of State Antony Blinken….These are horrifying photos of babies murdered and burned by the Hamas monsters. Hamas is inhuman. Hamas is ISIS,”
        https://www.livemint.com/news/world/babies-murdered-burned-by-hamas-monsters-israel-shares-photos-amid-war-11697128208963.html

        Von “geköpft” war also nicht mehr die Rede.

        Auch Blinken, dem die Fotos angeblich gezeigt wurden, scheint keine geköpften Babies gesehen zu haben, denn er kommentierte:
        “It’s hard to find the right words. It’s beyond what anyone would ever want to imagine…A baby, an infant, riddled with bullets. Soldiers beheaded. Young people burned alive in their cars… I could go on, but it’s simply depravity in the worst imaginable way…Every day, the world is seeing new evidence of the depravity and the inhumanity of Hamas,” The Guardian quoted Blinken as saying.

        Reicht das vielleicht, um die Geschichte zu beerdigen?

        P.S.
        Ach ja:
        Haaretz hat eine Liste mit den 1123 israelischen Opfern der Kämpfe bzw. des Massakers online gestellt. Suchen Sie dort mal nach Babies (Plural). Ich habe ein 10 Monate altes Kind gefunden.
        https://www.haaretz.com/israel-news/2023-10-19/ty-article-magazine/israels-dead-the-names-of-those-killed-in-hamas-massacres-and-the-israel-hamas-war/0000018b-325c-d450-a3af-7b5cf0210000

        Die israelische Regierung hat übrigens nun ihre Totenschätzung um 200 auf 1200 gesenkt.
        https://www.reuters.com/world/middle-east/israel-revises-death-toll-oct-7-hamas-attack-around-1200-2023-11-10/

  38. Den Linken steht der Angstschweiß im Gesicht, deswegen werden die immer hysterischer. Selbst die Dümmsten merken, daß der politische Wind sich dreht. Migration, Klima, Gender und nun noch Terrorbefürwortung. Die Linke hat die Schraube bereits überdreht bevor sie richtig fest im Sattel saß und nun fängt das Pferd, auch bekannt als das Volk an zu bocken und spielt: Hoppe, hoppe, Reiter, wenn er fällt, dann schreit er.

    1. @ Majestyk

      Ja, der Wind dreht sich, endlich …

      – Die vermutlich auch von den transatlantischen Netzwerken der deutschen Regierung nahe gelegte sehr deutliche Positionierung zum Gazakrieg,

      – die absehbaren Änderungen bei der Einwanderungspolitik aufgrund der nicht mehr zu deckelnden Probleme und Unzufriedenheit,

      – der Absturz der Kommunisten aus der Linkspartei.

      – Der Niedergang der Grünen, die zwar nicht wirklich links sind, die aber das linke Lager dennoch stabilisieren. Heute die Nachricht, dass die grünen in Hessen aus der regierung fliegen.

      – Absehbarer Zerfall der jetzigen Bundesregierung durch Ausscheiden der FDP und Minderheitsregierung, Regierungsumbildung oder Neuwahlen.

      Hier übrigens mal ein Blick auf die aktuelle Lage in Frankreich, wo die Linke nach der skandalösen Positionierung und Anbiederung von Mélenchon ebenfalls kriselt.

      Vgl. https://www.welt.de/politik/ausland/article248405672/Frankreich-10-000-Soldaten-schuetzen-die-Juden-aber-der-Antisemitismus-eskaliert.html

      Daraus zitiert:
      “Der Krieg in Israel hat auch zur Klärung der politischen Landschaft Frankreichs beigetragen. Nachdem der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon die Hamas-Attacke relativiert und nicht verurteilt hat, wackelt die parteiübergreifende Linksunion Nupes. Mélenchon hatte in der Vergangenheit zum Boykott Israels aufgerufen und buhlt mit offener Israel-Feindlichkeit um die Stimmen der auf sechs Millionen geschätzten französischen Muslime.

      Als Präsidentschaftskandidat hatte er 2022 die Stichwahl nur um 1,5 Prozentpunkte verpasst. „Er ist davon überzeugt, dass ihm die jüdischen Stimmen fehlten, um in die zweite Runde zu kommen“, so Yonathan Arfi, Präsident des jüdischen Dachverbands CRIF.”

      1. Ein freundliches Hallo Herr Wirth,

        das wird ein Langstreckenrennen kein Sprint. Noch wichtiger als Parteien etc. ist eine Bewußtseinsänderung. Die Menschen müssen begreifen wie wichtig, wie zerbrechlich aber auch eine freie Gesellschaft ist und es braucht ein Umdenken bei den Prioritäten, weniger Konsum und Selbstverwirklichung um jeden Preis, mehr Chancen für Familien und den eigenen Nachwuchs. Das ist dann auch wirklich nachhaltiger.

        Die Linken und damit meine ich jetzt nicht die klassischen “Arbeiter”linken, sondern die Strömungen im Westen so ab den 60ern und defintiv ab den 70ern waren schon immer pro-arabisch und dann nimmt man Partei. Ich schrieb hier schon einmal, weiß nicht mehr ob Sie der Adressat waren, nach dem 11. September 2001 konnte man die Stimmung und Einstellung auch zum Westen in den deutschen Moscheen beobachten, spüren und zum Teil auch ausgesprochen hören. Wenn ich das hören konnte, warum dann nicht auch jene die eine Funktion innehatten?

        Ich habe damals ja nebenher beim Radio gearbeitet und wir hatten so ein typisches Gewinnspiel, wo dann aber auch immer gleichzeitig Umfragen etc. gemacht wurden. Da war ich dann entweder auf dem Weihnachtsmarkt oder am Eingang vorm Real oder ging auch mal in kleine Betriebe oder auch mal in Schulen usw. In den Vierteln und den Situationen wo viele muslimische Jugendliche hörte ich nur wie “Scheiße Deutschland ist”, wie “Scheiße diese Jugendlichen die Deutschen” fanden. Das einzige was sich doch geändert hat, die Jugendlichen sind seitdem 20 Jahre älter, haben eigene Kinder und haben aus dem Ausland Nachschub erhalten und zwar mit soviel Hochdruck, daß selbst bei idealen Verhältnissen Integration gar nicht möglich ist, weil die ja gar nicht mehr in der alten Mehrheitsgesellschaft leben, sondern nebenher.

        Ich weiß ja nicht wie die Bildungspläne im Allgemeinen waren, ich hatte den Nahostkonflikt damals sogar als Thema am Gymnasium und damals war das noch nicht von Nakba-Propaganda durchsetzt. Es ist aber auch kein Wunder, wenn Hamas und Co wie die Reinkarnation von Joseph Goebbels klingen, die Nazis waren ja quasi Geburtshelfer für den politischen Antisemitismus im Islam. Von Deutschland aus sendete man ja auch arabisch oder persisch in die ganze Welt. Und die Zerrspiegelfaschisten, die sich Antifas nennen machen einfach weiter wo sie aufgehört haben. Gleichzeitig ist es kein Wunder, wenn in Teheran Nazi-Propaganda so viel Anklang findet. Arier unter sich.

        Die Kunst der Propaganda gegen Israel besteht ja vor allem im weglassen. Bei aller berechtigten Kritik an israelischer Politik und vor allem an britischer oder französischer Politik im nahen Osten zeigt man nur die Aktionen einer Seite, läßt die Gründe dafür weg und schon hat man das Bild des bösen Israels. Das ganze wird dann mit scheinakademischen Kosntruktionen wie Zionismus-Geplapper gefüttert schon ist das krude Weltbild fertig und man ist gerne wieder bereit um Juden zu deportieren.

        Was mich ärgert, auch in “rechten” Kreisen ist die Darstellung Israels oft verzerrt. Ohnehin scheint ja ein großer Teil der “Gegenöffentlichkeit” sich bei russischen oder chinesischen Medien zu informieren. Die Leute haben keine Lust auf die Lügen im ÖR, was man ja nachvollziehen kann, dafür geht man dann der russischen oder chinesischen antiwestlichen Propaganda auf dem Leim, als wären deren Medien freier oder seriöser. Nur so kann man sich ja auch die Begeisterung für bloggende Putinfans etc. erklären. Das ist aber absurd.

        Es ist doch logisch, wenn man sich gegen den Einfluß des politischen Islam in Europa stellen will, dann ist die Postionierung klar. Alles andere bedeutet konkret auch terroristische Gewalt gutzuheißen, auf dem Weg ist man ja bei der grünen Ideologie auch schon und braucht sich nicht wundern, wenn es bald zu Versionen einer “grünen” RAF kommt.

        Es gibt aus Israel ja auch komplett andere Stimmen als Moshe Zuckermann. Jenseits der eigenen Überzeugung, ausgewogen bedeutet alle Stimmen und Sichtweisen zu hören, nicht tendenziös nur eine Stimme. Und da fange ich von sehr unseriösen komplett verstrahlten Leuten wie Scott Ritter gar nicht erst an.

        Was ich aber zudem vermute wenn ich so manchen Kommentar lese, daß viele quasi eine Art politischer Übersprunghandlung vornehmen. Die meisten Deutschen die ja antideutsche Positionen vertreten haben ja ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Identität. Die Parteinahme z.B. für Putin oder eben den arabischen Nationalismus bietet dann die Chance nationalistische und auch völkische Gefühle ausleben zu können, nicht bezogen aufs Eigene, sondern eben aufs Fremde und so kann man gleichzeitig das Eigene hassen, aber sich gut fühlen, wenn man ultranationales Denken von Sowjetromantikern oder panarabischen Djihadisten übernimmt. Auf der anderen Seite ist das bei den grünen Selenski-Fans ähnlich. Die eigene Heimat findet ein Habeck zwar scheiße und konnte nie viel damit anfangen, aber in der Ukraine ist es dann toll, wenn man dort den Pazifismus fahren läßt, den Feminismus gleichfalls, schließlich sollen ja die Männer kämpfen und die verteidigen dann dort die Demokratie.

        Das ist gelinde gesagt alles ziemlich irrsinig und im Grunde ist diese ganze Klientel ein Fall für die Couch. Die leiden alle an einer gestörten Selbstwahrnehmung und an einem durchkonstruiertem Weltbild das mit der Wirklichkeit nicht viel am Hut hat. Wäre die Lage nicht so ernst, die Leute könnten einem leid tun. Eigentlich fehlt denen ja etwas was im Grunde total natürlich ist, die Zusammengehörigkeit zur eigenen Identität. Man könnte also sagen moderne Linke leiden an Identitätsspaltung, sowohl was die eigene Herkunft angeht und die eigene Geschichte, wie auch mittlerweile der Identität real existierender Geschlechter und realer Lebenswelten, wo man Häuser noch richtig aus Steinen, Beton oder Holz bauen muß und der Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt oder man Geld nicht beliebig drucken kann.

        Kurzum der moderne Linke lebt in einer Welt die real nicht existenzfähig ist und möchte die reale Welt nun seiner eigenen Wahnehmung anpassen und erwartet von der Mehrheit die Übernahme der eigenen Fata Morgana.

        Böswillig könnte man auch sagen, man möchte aus Ländern wie Deutschland eine Wüste machen und importiert schon mal fleissig Wüstenbewohner, selber will man aber nicht in der Wüste leben, sondern lieber in der eigenen Oase der bequemen Vollversorgung bleiben.

        Zum anderen Kommentar. Die Ehre gebührt ja nicht mir, ich habe ja nur etwas umgedichtet. Die Botschaft wurde aber ja vernommen.

        Schönes Wochenende!

        1. “Die Kunst der Propaganda gegen Israel besteht ja vor allem im weglassen.”

          Die Kunst der Propaganda gegen die Palästinenser besteht ja vor allem im Weglassen.

          Die Kunst der Propaganda gegen die Russen besteht ja vor allem im Weglassen.

          Jeder Krieg beginnt mit der Kunst der Propaganda. Ihr Zweck ist das Dezimieren von Optionen durch die Verdunklung des Ganzen.

        2. Ebenfalls ein freundliches Hallo, aufrechter Majestyk,

          inwieweit das mit dem Niedergang der Linken und dem Kurswechsel tatsächlich in eine erfreuliche Richtung geht, bleibt unsichere Spekulation. Ehrlich gesagt erwarte ich da nicht allzu viel, weil die ideologische Schnittmenge zwischen den globalistischen Eliten in ihren transatlantischen Netzwerken einerseits und dem heterogenen linken Komplex in Deutschland andererseits ziemlich groß ist. Selbst wenn diese Linke verschwinden würde, bliebe die gemeinsame Agenda erhalten – nur, dass sie dann deutlicher von den Eliten selbst vertreten werden müsste. Etwas, wozu sie bisher gerne die umprogrammierte Linke verwendet haben.

          Trotzdem mag zumindest im Hinblick auf die Masseneinwanderung aus islamischren Ländern nun ein Wendepunkt erreicht werden, weil sowohl der nicht unerhebliche jüdische Einfluss in den globalistischen Netzwerken als auch die amerikanische Globalstrategie dagegen wirken könnten. Und das wäre gut.
          Diese Netzwerke brauchen im aktuellen weltpolitischen Konflikt erstens einen handlungsfähigen und starken israelischen Verbündeten und mögen zweitens inzwischen auch tatsächlich begriffen haben, dass die islamische Masseneinwanderung nach Deutschland die hiesigen Verhältnisse über ein noch durchaus nützliches Maß hinaus schwächt, destabilisiert und gefährdet. Anders gesagt: Auch ein Vasall sollte in seiner Fähigkeit, dem Hegemon nützlich zu sein, nicht allzu sehr behindert werden.

          Kurz: Ich halte hier wirklich einen grundsätzlichen Kurswechsel für möglich, allerdings nicht so sehr auf Grund der Einsicht der hiesigen Politik als vielmehr wegen Kritik und Druck aus Amerika.
          Das heißt übrigens nicht, dass Migration an sich aufhören würde, sondern lediglich, dass man bei den Herkunftsländern genauer hinsähe. Ist zumindest möglich. Wir werden sehen.

          Ja, die einseitige Parteinahme der deutschen Linken für die Araber hat Tradition. Ich erinnere an den (zum Glück gescheiterten) Kunzelmann-Bombenanschlag auf die West-Berliner Synagoge um 1968 herum. Eine ungeheuerliche Tat, die auch nur 23 Jahre nach Ende der NS-Diktatur stattfand!

          Manche bezeichnen den linken Israelhass ja als linken Antisemitismus, aber ich weiß nicht, ob der Begriff in diesem Zusammenhang brauchbar ist. „Antisemitismus“ hat als Begriff sehr viel mit einer rassistischen Ablehnung zu tun, und zumindest dieser Mist scheint wirklich der Vergangenheit anzugehören. Dass von jüdischer Seite trotzdem immer noch von „Antisemitismus“ gesprochen wird, halte ich für nicht unbedingt klug, jedenfalls nicht auf lange Sicht.

          Aber wie soll man die Ablehnung dann nennen? Vermutlich ist Antizionismus das passende Wort. Schließlich werden von der Linken ja nur jene Juden abgelehnt, die sich in Israel nationalstaatlich bzw. zionistisch geben. Der Hass der Linken gilt eben wie immer der Nation und dem nationalen Gedanken. Und Israel ist nun von seinem Selbstverständnis her ein Nationalstaat par excellence. Dass die Linken gleichzeitig aber den arabischen Nationalismus verteidigen, zeigt mal wieder die ganze Doppelmoral und Scheinheiligkeit jener Leute auf. Immer wie´s gerade passt.
          Zu Ihrem Gedanken hinsichtlich einer Übersprungshandlung weiter unten mehr!

          Allerdings scheint mir der Begriff “Antizionismus” im Grunde auch wieder zu ungenau und zu schwach, wenn es darum geht, einem Volk seinen Nationalstaat nehmen zu wollen. Das ist es ja! Ein antinationales und universalistisches Denken.

          Dieser linke Antizionismus bzw. übersteigerte Universalismus paart sich dann mit der Ablehnung der USA („Antiimperialismus“) und drittens mit der typisch linken Manie, sich um sog. „Opfer“ zu kümmern und diese Opfer dann stets in manichäischer Sicht auch zu den „Guten“ zu erklären. (Ich finde die diesbezüglichen Ausführungen von @ Altlandrebell übrigens sehr gelungen.)

          Für den Judenhass der Araber dürfte der Begriff “Antisemitismus” schon eher passen, weil aus ihrer Sicht die jüdische Religion und die jüdische Ethnie ganz eng verzahnt sind. Allerdings war es dann letztlich erst der Nahostkonflikt, die aus der distanzierten Haltung gegenüber einer “ungläubigen” Minderheit den heutigen Hass erwachsen ließ. Der durch politische Ereignisse entstandene Hass triggerte dann aber schon in den 1920 den alten religiösen Judenhass (aus dem Koran) und vermengte sich sich spätestens in den 1940er Jahren mit dem rassistischen Antisemitismus der Nazis. Und in dieser Gemengelage und Gedankenwelt sind Hamas und Hizbollah bis heute stehen geblieben.

          Da haben Sie ja nach dem 11. September 2001 interessante Erfahrungen machen können. Ihre Erlebnisse decken sich übrigens genau mit meinen eigenen Erfahrungen, aber ich möchte hier im Netz nicht so viel Privates ausbreiten.

          Wie das Verhältnis zu Israel in konservativen oder sog. rechten Zusammenhängen ist, weiß ich nicht so genau. Von PI ist natürlich die ganz klare Parteinahme für Israel bekannt und die AfD hat sich im Bundestag ja ähnlich deutlich geäußert. Sie schreiben … „Ohnehin scheint ja ein großer Teil der „Gegenöffentlichkeit“ sich bei russischen oder chinesischen Medien zu informieren.“
          Da kann ich nichts zu sagen, keine Erfahrung.

          Ihren Gedanken mit der politischen Übersprungshandlung finde ich sehr interessant. Da mag viel dran sein!
          Gleichzeitig das Eigene ablehnen, aber das ultranationalistische Denken von für „gut“ erklärten Opfergruppen auf schizophrene Art verteidigen.

          Das Problem mit der eigenen Identität, das für viele moderne Linke typisch ist (aber nicht für alte Sozialdemokraten wie etwa Kurt Schumacher oder Helmut Schmidt), lohnt ohnehin längeres Nachdenken. Diese Unfähigkeit, Eigenes von Fremdem unterscheiden zu wollen, ist eine ganz merkwürdige und seltsame Sache. Und sofern Eigenes im Rahmen des eigenen Landes erkannt wird, so wird es als negative Erscheinung gedeutet (z.B. „autoritärer Charakter“).

          Es ist mir übrigens unmöglich, mich in dieses Denken einzufühlen, und auch in vergangenen linken Jugendjahren habe ich nie SO gedacht. Dazu eine kleine Anekdote. Ich erinnere mich an einen Liedtext der westdeutschen Rockband „Wolf Maahn & Die Deserteure“ wo es im Refrain hieß: „Wir sind Deserteure, kein Land, auf das ich schwöre …“ So gut mir damals auch die Musik und die übrigen Aussagen jenes Liedes gefielen, diese bewusste Zeile fand ich schon damals abwegig und schon fast peinlich.

          Aus dieser Unfähigkeit vieler Linker resultiert dann aber auch die Unfähigkeit, das Fremde des Fremden realistisch zu erkennen … !! Ein wichtiger Satz. Das erklärt auch die permanenten Fehleinschätzungen im Hinblick auf die „Goldstücke“, die nun unser Land „bereichern“. Es ist eben nicht alles gleich.

          Früher, in den 1970er und 1980er Jahren, hat man oft gemeint, dass die Ablehnung des Eigenen bei westdeutschen Linken – von der Einnerung an die NS-Zeit abgesehen – auch daher gekommen sei, dass sie 1968 mit ihren Ideen bei der real existierenden deutschen Arbeiterschaft auf totale Ablehnung gestoßen waren … bis hin zum Attentat auf Dutschke. Das hätte dann Enttäuschung und Wut erzeugt, denn die echten Arbeiter lasen BILD und riefen: „Geht doch nach drüben!“ Deshalb hätte man angefangen, sich ein Ersatzvolk schaffen zu wollen.

          Ich bin mir heute nicht mehr so sicher, ob diese Erklärung über das Geschehen der 1970er Jahre hinaus so viel erklärt. Die handelnden Linken von heute waren 1968 ff doch noch Babys oder noch gar nicht geboren. Die Ablehnung des Eigenen ist den Nachgeborenen also anerzogen worden. Das ist ein interessantes weites Feld, führt hier aber zu weit.

          Wünsche Ihnen ein schönes weiteres Wochenende
          Gruß Wolfgang

  39. Sollte es Herrn Rieveler nicht wenigstens ein bisschen peinlich sein, wenn ihm die Faschisten- und Pegidiotenfraktion im Forum frenetisch applaudiert und zwanghaft zu trollen versucht?

    Ich wollte seinen emotional in den redaktionellen Teil erbrochenen Meinungsbeitrag eigentlich gar nicht kommentieren, und Schweigen wäre das Beste für alle gewesen, gerade angesichts der unterirdischen Qualität dieses Ausbruchs von einem Autor, von dem man Besseres gewohnt ist. Das hätte den Applaus des Rechten Sektors noch deutlicher und peinlicher erscheinen lassen. Der Tragödie in und um Gaza wird er jedenfalls nicht einmal im Ansatz gerecht. Ob man mit Azow oder Kach kuschelt, der Gestank, der einem davon anhaftet, bleibt der Gleiche.

  40. Da es sehr viele anscheinend überlesen haben … Ich schrieb: „Nun lässt es sich trefflich über die Angemessenheit des israelischen Vorgehens im Gazastreifen streiten, und das geschieht ja auch laufend.“
    Vielleicht haben es deshalb so viele hier überlesen, weil in ihren Augen ohnehin jede Reaktion Israels außer Kapitulation und Selbstauflösung unangemessen ist. Ich habe mich dazu bewusst nicht weiter ausgelassen, weil es für das Thema dieses Artikels nichts zur Sache tut.

    Yorgui Hartmann schrieb: „ich jedenfalls kenne niemanden, der den hamas-terror super findet …“

    Ich hoffe zumindest auch, dass das nicht für allzu viele Linke gilt. Okay, die Leute von Samidoun, die aus Freude über die Massaker Süßigkeiten verteilt haben … Ich sprach von Leugnen und Relativieren und habe dafür die Stellungnahme von „Young Struggle” angeführt: die Massaker als „legitimer Befreiungsschlag“, bei dem aber irgendwie nicht alles ganz korrekt abgelaufen ist. Nun ja …

    Hier einige Wortmeldungen zu diesem Artikel, die meine Beobachtung vom Leugnen und Relativieren stützen:

    Eberhard Wetzig: „Und nun von gerade diesem Volk, den Palästinensern, zu verlangen, es möge doch erst dann mit seinem Befreiungskampf beginnen, wenn es fähig ist, einen akademisch sauberen Krieg zu führen, ist nichts als kolonialistische Überheblichkeit.“

    Phineas: „Wenn ein zu Beginn seiner Existenz noch voll kontrolliertes Kolonial-Geschöpf Israels wie die Hamas, sich in Sachen demonstrativer Grausamkeit gar nicht von seinem Schöpfer unterscheidet, ist das eigentlich nicht verwunderlich, sondern nur folgerichtig. …“

    garno: „Warum die schon zwanghafte Forderung in Politik und Medien den Hamas-Terror zu verurteilen?“ & „Die Argumente des Autors basieren auf israelischer Propaganda. Was davon wahr ist, das können wir nicht wissen.“

    Gottfried: „in meinem Verständnis war es eine Gefängnisrevolte für die Pogrome, Enteignungen und eine unmenschliche Internierung der Palestinenser, leider genau das, was die Juden in der Vergangenheit öfter erfahren mussten…“

    Guido Biland: „Wer unschuldige Kinder ermordet, ist ein Terrorist. Wer die Ermordung von unschuldigen Kindern duldet und den Mördern den Sieg wünscht, ist ein Terrorist.“ (bezogen auf Israel, nicht auf die Hamas)

    Yossarian: „Exemplarisch mal das hier: ‘Kindermörder Israel’. Was ist daran bitte antisemitisch?“ – Siehe: https://antisemitismus.wtf/kindermoerder-israel/

    Stephan Schulze u.a.: „… die widerliche Lüge von den „beheaded babies …“ – siehe z.B. hier: https://www.jpost.com/breaking-news/article-767951

    Bella: „Free Palestine from German guilt!“

    1. “Yossarian: „Exemplarisch mal das hier: ‚Kindermörder Israel‘. Was ist daran bitte antisemitisch?“ – Siehe: https://antisemitismus.wtf/kindermoerder-israel/

      Herr Rieveler, was soll das? Der Link ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Es geht da genau um meine zentrale Kritik, denn der Text dort arbeitet mit Chiffren, interpretiert massiv über, ohne wirkliche Belege für die Art der Interpretation zu liefern und das, was verlinkt wird, ist selbstreferenziell (habs grob überflogen und ich glaube das gilt tatsächlich für ALLE Links in dem Text). Im Kern erinnert mich das an das Argumentationsschema was auch eine Pia Lamberty ständig in die Welt hinaus posaunt. Null Erkenntnisgewinn, aber maximaler Output an Dreck Bewurf.
      Bitte erklären sie mir mal in eigenen Worten, warum dieses Chiffren System für sie ausreichend ist, um überall Antisemitismus zu sehen? Wieso braucht man sowas überhaupt, denn wenn eine Gruppe von Menschen wirklich antisemitisch ist, dann wird das faktisch über Chiffren hinaus gehen müssen und dann kann man das auch entsprechend benennen.

      Von dort:
      “Der Spruch »Kindermörder Israel« geht auf eine Jahrhunderte alte Verschwörungserzählung zurück, die fest in der europäischen Gesellschaft verankert ist – die Ritualmordlegende. Diese besagt, dass Jüdinnen_Juden christliche Kinder entführen und töten, um deren Blut zu trinken oder mit dem Blut Matzen, ein ungesäuertes Brot, zu backen. Heute wird Israel unterstellt, mit Absicht das Blut arabischer Kinder zu vergießen.”

      Israel, also nur um nicht wieder fehlinterpretiert zu werden, die israelische Regierung und das Militär, tötet in Gaza gerade Kinder und dann gibt es dazu Kritiker, die “Kindermörder Israel” äußern und was fällt diesen Genies von dieser antisemitismus Website dazu ein? Hat nichts mit der gerade stattfindenden realen Tötung von Kindern zu tun, sondern die Idee dahinter ist eine jahrhundertealte Ritualmordlegende. Und die basiert natürlich auf… Antisemitismus, wow, was für ein Plotttwist bei einer Website, die sich auch noch genau so nennt. Ich bin zutiefst beeindruckt! 😛

      1. Es mag schon sein, dass nicht jeder, der antisemitische Stereotype reproduziert, sich dessen bewusst ist. Ich finde es aber schon auffällig, dass der genannte Begriff kaum in anderen Zusammenhängen gebraucht wird. Sind denn beim Krieg der USA und ihrer Verbündeten gegen die Taliban oder beim Krieg Russlands gegen die Ukraine keine Kinder gestorben? Wurde oder wird da auch bei Demos gerufen “Kindermörder USA” oder “Kindermörder Russland”? Ist mir zumindest nicht bekannt.

        Und übrigens sehe ich nicht “überall” Antisemitismus. Z.B. halte ich gar nichts davon, jeden, der die Auswüchse des Finanzkapitalismus kritisiert, als “strukturellen” Antisemiten abzustempeln. Sie dürfen auch gerne die israelische Siedlungspolitik, die Justizreform etc. kritisieren. Oder auch die Verhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens im Gazastreifen anzweifeln.

        1. Ich verstehe nicht so ganz in wiefern es eine Rolle spielt welche Rufe bei den amerikanischen Kriegen auftauchen? Faktisch werden die USA wohl nicht weniger Kinder getötet haben, aber im Fall von Gaza liegt der mediale Fokus auf den vielen Kinderopfern und es gibt den Fakt, dass die halbe Bevölkerung dort in die Kategorie Kind fällt.
          Für mich ist es da nicht so ganz fern, dass man das in seinen Slogans dann auch thematisiert. Da bedarf es keinerlei Antisemitismustheorie zu, null. Es ist schlichtweg ein Fakt, dass Kinder eine extrem große Gruppe der Opfer stellen.
          Ich empfinde da ehrlich gesagt schon eine gewisse Fremdscham, wenn man dann mit so einer Ritualmordtheorie um die Ecke kommt und das dann auch noch nicht mal mit irgendwas Konkretem untermauern kann. Was mehr als reine Interpretation liefert diese Antisemitismus Seite denn bitte? Worauf basiert ihr Analyse? Gibt es dazu irgendwelche sozialwissenschaftlichen Studien? Umfragen? Investigative Einblicke? Sehe ich da alles nicht.

          1. Deutsche Sozialwissenschaften, wobei ich den Begriff für mich sehr weit fasse und Marx mit einbeziehe, hatten Weltgeltung. Soweit ich es überblicke, ist davon nicht übriggeblieben und Aufsehen erregt man nur noch, wenn man als Transe Professor wurde und für sich eine eigene Anrede verlangt.
            Aber ich denke, dass sie dir das gewünschte in jeder Form liefern. Studien, Umfragen, Metastudien. Und alle werden – welche Überraschung – zweifelsfrei das vorher vermutete beweisen und als Fazit mehr Geld für den Kampf gegen Rechts verlangen. Auch das wird übrigens funktionieren.

        2. “Wurde oder wird da auch bei Demos gerufen „Kindermörder USA“ oder „Kindermörder Russland“?”

          Gegen die Ukraine kämpft laut Westmedien bekanntlich vor allem Putin.
          Deshalb:
          Putin is a child-killer. Sign this petition – stop him! (schon am 27.2.2022, also 3 Tage nach Kriegsbeginn)
          https://payspacemagazine.com/stop-russia/putin-is-a-child-killer-sign-this-petition-stop-him/

          Opinion: Russian Warmonger Earns a New Nickname: ‘Putin the Baby Killer’ (ebenfalls weniger als einen Monat nach Kriegsbeginn)
          https://amac.us/newsline/society/opinion-russian-warmonger-earns-a-new-nickname-putin-the-baby-killer/

          T-Shirt Putin Child Killer
          https://www.ebay.co.uk/itm/125192793847

          usw.

        3. Hans-Dieter Rieveler sagt:
          10. November 2023 um 22:59 Uhr .. Wurde oder wird da auch bei Demos gerufen „Kindermörder USA“ ..

          “Hey hey hey, LBJ, how many kids have you killed today?”
          Schon vergessen?

    2. Free Palestine from German guilt…..

      ..ist eine Losung der weltweiten Solidaritätsbewegung für Palästina, die vor allen die studentische Jugend der USA mit ihren jüdischen Mitstudiernden benutzt. In den US ist es auch die queere-Bewegung, die für das Existenzrecht des palästinensischen Volkes demonstriert. Vorgestern besetzten in NY 1000 Jews die Central-Stadion und benutzten auch diese Losung.
      Die Losung Free Palestine from German guilt meint daß die deutsche Schuld jetzt sozusagen auf das palästinensische Volk projiziert wird und vielen Deutschen einen realen und sachlichen Blick auf diesen Konflikt verstellt.
      Es ehrt die Deutschen, das sie Scham über die Verbrechen der Nazis empfinden. Deshalb glauben einige Deutsche, um die deutsche Schuld zu sühnen, müßten sie jetzt jede Handlung des israelischen Staates – auch dessen Kriegsverbrechen – rechtfertigen. Doch es ist weltweit völlig klar, Israel begeht Kriegsverbrechen…
      Sie haben nicht nur viele Menschen beleidigt, sie sind hasserfüllt gegenüber den Volks Palästinas. Bitte machen Sie weiter so, denn mit ihren Haß erreichen sie das Gegenteil, sie stärken die Solidaritätsbewegung für die Menschen in Palästina.
      Ich jedenfalls werde nichts mehr von ihnen lesen und mache meine finanzielle Unterstützung vom Overton davon abhängig ob diese Plattform Hassreden wie die ihre weiter toleriert
      Genug ist genug!

    3. Das Elend der Debatte beginnt schon bei der Fehlannahme, dass es sich hier um einen Krieg handle. Kriege werden in der Regel zwischen Staaten oder Bürgern eines Staates geführt. Hier handelt es sich vielmehr um einen Anschlag einer Terrororganisation und einen Rachefeldzug einer bis zu den Zähnen bewaffneten Armee. Der Gewaltausbruch gegen Zivilisten wird mit einem noch viel größeren Gewaltausbruch gegen Zivilisten vergolten. Das sind die Fakten. Das hat überhaupt nichts mit Links und Rechts zu tun. Es ist ein weiteres Gewaltverbrechen in einer Serie von Gewaltverbrechen. Wer in dieser Gewaltorgie für die einen oder anderen Verbrecher Partei ergreift, ist Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Es braucht eine politische Lösung, und wer diese boykottiert und sabotiert, ist ein Verbrecher. Basta. Alle Forderungen, sich zu einer Partei zu bekennen, sind absoluter Schwachsinn!

    4. Jede Ihrer Antworten macht es schlimmer, Herr Rieveler. Sie haben es komplett vergeigt, m.M.n.

      “Warum es in linken Kreisen so viel Verständnis für den Hamas-Terror gibt.” Häh ???

      Weil die Zustände in Gaza “himmlisch” sind, Sie Schnösel. Was bilden Sie sich eigentlich ein? Maßen Sie sich wirklich an, Lebensformen abgegrenzter, abgesicherter Enklaven bzw. Reservate zu loben, Sie rechter Aristokrat? Menschen: ohne Zukunft, ohne Perspektive, ohne Rechte? Ohne Strom und Wasser? Abhängig sein von Schmuggel und Erpressung. Ein Paradies ist das, Herr Rieveler, ein echtes “gesetzloses” Paradies mit dicken Mauern. Nicht ganz so dick, wie die von Julian Assange, dick sind sie aber. Auch mit “possierlichen” Schießtürmen, ganz, ganz soft. Ein “demokratisches” Paradies. Sogar mit Gas unterm Hintern. Nichts wie hin . . .

    5. Wenn Sie mich schon als abschreckendes Beispiel zitieren, ja, seit Einstein relativiere ich, weil es in der Welt eben nichts Absolutes gibt. Selbst Richter sind gehalten, in ihren Urteilen zu relativieren. Wäre es nicht so, könnte und dürfte man vom Wortlaut des Gesetzes allein rechtskräftige Urteile fällen.

      Und eine Widerlegung meiner Aussagen machen Sie auch nicht. Sie behaupten einfach nur. Bringen Sie Argumente, was an meiner Aussage falsch ist und warum. Vielleicht werde ich durch Sie klüger.

    6. Für den Autor ist es eine Relativierung des Hamas Angriffs wenn man nicht dem israelischen Narrativ folgt – konstruiert von einer rechtsextremen Regierung mit Netanjahu an der Spitze, der weithin als Lügner bekannt ist. Kritik an dieser rechtsextremen Regierung wird als antisemitisch gewertet. Irgendwie scheint der Autor wie auch die gesamte mediale Öffentlichkeit in Deutschland den politischen Kompass verloren zu haben.

  41. Noch eine abschließende Bemerkung: Wem es wirklich um die Palästinenser geht, der muss sich gegen die Hamas stellen, meine ich. Begründungen dafür finden sich in meinem Artikel. Wer das nicht tut, dem geht es offensichtlich, genau wie der Hamas, nur darum, seinem Israel-Hass freien Lauf zu lassen.
    Neben dem erwähnten Marzouk gab am Mittwoch ein weiterer Hamas-Boss gegenüber der New York Times zum Besten, dass es der Hamas nicht darum gehe, die Lebensbedingungen der Menschen im Gazastreifen zu verbessern. Und mit den Massakern habe man das Ziel verfolgt, einen Krieg mit Israel zu provozieren, um die Massen aufwiegeln zu können.
    Siehe: https://www.nytimes.com/2023/11/08/world/middleeast/hamas-israel-gaza-war.html
    Kurze Zusammenfassung: https://www.tagesspiegel.de/internationales/ziel-ist-nicht-gaza-zu-regieren-hamas-funktionar-hofft-auf-dauerhaften-krieg-mit-israel-10752838.html

    1. “Noch eine abschließende Bemerkung: Wem es wirklich um die Palästinenser geht, der muss sich gegen die Hamas stellen, meine ich.”

      Nochmal wow, wer hat sich denn hier HINTER die Hamas gestellt? Das ist doch genau eine der zentralen Unterstellungen, die überhaupt erst das zentrale Element der ganzen undifferenzierten Lagerbildung ausmacht. Wenn ich gegen die massive Bombardierung und Tötung der Menschen in Gaza bin, dann wird mir das pauschal als pro Hamas Positionierung ausgelegt. Geht es noch dämlicher? Und nein, ich äußere mich nicht gegen die Hamas, weil ich nämlich auch niemals etwas pro Hamas gesagt habe. Ich äußere mich gegen Terror, Krieg, Mord und Gewalt. Mehr kriegen sie von mir nicht. Diese dämliche Lagerpositionierung, die sie hier einfordern, ist eine Art Ablasshandel. Wenn du es bedienst, dann darfst du am Diskurs teilnehmen, wenn nicht, dann bist du Teil der Hölle….

    2. Wem es wirklich um Frieden geht, der muss sich gegen die Verbrecher stellen, egal ob diese in Tunneln herumkriechen oder in Parlamenten Reden schwingen.

      1. Danke, genau so ist es! Das ist die einzig saubere Positionierung für Pazifisten. Wer tötet begeht Unrecht, egal in welchem Lager. Das schließt Notwehr natürlich aus und auch den Schutz anderer Menschen, die KONKRET und AKUT in Gefahr sind. Alles andere ist vermeidbares Töten und führt immer nur zu noch mehr Gewalt.
        Im Geiste zähle ich jetzt runter 3 2 1… “ABER Hitler”… genau! 😛

    3. “Noch eine abschließende Bemerkung: Wem es wirklich um die Palästinenser geht, der muss sich gegen die Hamas stellen, meine ich. Begründungen dafür finden sich in meinem Artikel. Wer das nicht tut, dem geht es offensichtlich, genau wie der Hamas, nur darum, seinem Israel-Hass freien Lauf zu lassen.”

      Wann haben sie eigentlich angefangen, sich mit der Thematik zu beschäftigen? Am 7.10.?
      Wie ist es eigentlich dazu gekommen, daß die Hamas der Fatah in Gaza den Rang ablaufen konnte?

      https://www.infosperber.ch/politik/welt/netanyahu-hat-die-hamas-fuer-seine-strategie-missbraucht/

      Mit ihrer wenn … dann Schlußfolgerung wollen sie das Denkbare unzulässig reduzieren. das läßt sich aber auch problemlos umkehren:
      Wem es wirklich um die Israelis geht, der muß sich gegen diese skrupellose, von religiösen Fanatikern getriebene Regierung stellen, meine ich. Begründungen dazu finden sich in dem verlinkten Artikel und vor dem 7.10. oftmals zu Hunderttausenden auf der Straße. Wer das nicht tut, dem geht es offensichtlich, genau wie dieser Regierung, nur darum, seinem Palestinenserhaß/Moslemhaß freien Lauf zu lassen.

    4. “Neben dem erwähnten Marzouk gab am Mittwoch ein weiterer Hamas-Boss gegenüber der New York Times zum Besten, dass es der Hamas nicht darum gehe, die Lebensbedingungen der Menschen im Gazastreifen zu verbessern. Und mit den Massakern habe man das Ziel verfolgt, einen Krieg mit Israel zu provozieren, um die Massen aufwiegeln zu können.”

      Abgesehen davon, dass Sie die angeblichen Hamas-Zitate nicht adäquat wiedergeben – von “Massen aufwiegeln” steht da nämlich nichts – wundert es mich, dass die Hamas-Vertreter der “New York Times” nicht gleich gesteckt haben, dass sie gerade dabei sind, Gaskammern zu bauen oder ähnliches.
      Wir sind mitten in einem Krieg (bzw. Massenmord) Israels bzw. der USA gegen die Hamas und Sie glauben ernsthaft, dass die Herausgeber der führenden meinungsbildenden US-Zeitung es anstreben, den Standpunkt der Hamas wahrheitsgetreu wiederzugeben?!

      Diesbezüglich ganz frisch vom israelischen Ex-Ministerpräsidenten Yair Lapid:
      “If the international media is objective it serves Hamas”
      https://www.youtube.com/watch?v=iP6pkuSJysU

    5. Herr Rieveler,
      seit wann darf man Massenmord an Kindern begehen um sich selbst zu verteidigen?
      Ich kann dazu nur sagen: Terror würde ohne Unterdrückung nicht entstehen, auch Nelson Mandela wurde als Terrorist bezeichnet.
      Die eigentlichen Terroristen sitzen in den Parlamenten.
      Stop Colonialism, Stop Apartheid!!!
      Und wie Clare Daly sagte: Frau von der Leyen The Hague is not good enough for you!!!!

    6. “Wem es wirklich um die Palästinenser geht, der muss sich gegen die Hamas stellen, meine ich.”

      Dass es auch den israelischen Ultraortodoxen und Rechtsextremisten darum geht Hass zu säen und unter Netanjahu auch eine entsprechende Politik gefahren wird, das blendet der Autor aus. Oder aber er stellt sich bewusst auf die Seite der rechtsextremen israelischen Seite und ignoriert deren brutales Vorgehen, so wie das auch unsere Regierung und unsere Massenmedien machen.

      Die Fakten über die Opferzahlen sprechen doch für sich, und das nicht nur im aktuellen Konflikt sondern über die Jahrzehnte hinweg. Israel geriert sich stets als Opfer – zur Rechtfertigung für sein brutales Vorgehen gegen die Palestinenser.

      Was der Autor nicht zu wissen scheint, von islamischer Seite wird Israel als ein westlicher kolonialer Apartheitsstaat gesehen. Darüber sollte er einmal nachdenken, es könnte ja sein, dass da etwas Reales dran ist.

  42. Ein paar Vorbemerkungen: Spektakel, Opfer und Information

    In einer Gesellschaft der beständigen Erregung und des täglichen (Zirkus)spektakels faszinieren Katastrophen außerordentlich. Gerade wenn es sich um menschengemachte handelt. Dies gilt insbesondere für Kriege, die bekanntlich nicht einfach „ausbrechen“, sondern von Menschen herbeigeführt werden. Wenn man nun eine Katastrophe oder einen Krieg menschlichem Handeln zurechnen kann, setzt zugleich das „Schwarzer-Peter-Spiel“ ein. Man will sofort alle Fakten über das Unglück auf dem Tisch haben, man will wissen wer hier die Verantwortung trägt. Oder zumindest den Schwarzen Peter bekommt und am Ende zum Richtplatz geschleppt wird. Dann kann man einen Strich darunterziehen, sich einen Snack holen und die nächste Vorstellung, das nächste Spektakel, mitverfolgen. Vorzugsweise vom Sofa aus der Ferne.

    Unaufgeklärte Katastrophen sind demgemäß immer unbefriedigend. Sie hinterlassen eine Leerstelle, ein Nicht-Wissen. Es handelt sich nämlich nicht nur um eine Gesellschaft des Spektakels, sondern auch eine der beständig dröhnenden und blinkenden und von allen Seiten auf ihre Mitglieder einprasselnden (und auch einzuprasseln habenden) Informationen. Bloß nicht anhalten, bloß nichts verpassen! Wissen ist bekanntlich Macht, demgemäß ist Nichtwissen Ohnmacht. Aber mehr noch: Nichtwissen führt zu Langeweile. Und Langeweile wie Nichtwissen schmerzen. In einer Gesellschaft des Spektakels sind Langeweile, Nichtwissen und Schmerzen aber absolut zu vermeiden. Sie wären eine Ruptur, geradezu letal. Sie störten den Betriebsablauf – der Zirkus hielte an. Deswegen werden sie allerorten bekämpft – die Gesellschaft is algo – wie acediaphob. The show must go on! Die einen schlucken Opioide, die anderen die als „Wissen“ und „Fakten“ getarnten „neuen“ Informationen aus den Nachrichtentickern.

    Hat man den Schwarzen Peter aber erst einmal gefunden (und damit zugleich auch dessen Opfer), hat man auch gleich seinen ideologischen Ankerplatz. Opfer zu sein ist eine – wenn nicht die – höchste aller erreichbaren Identitäten in den westlichen Gesellschaften der Gegenwart, die ansonsten mit Sakralem vorgeblich nichts am Hut haben wollen. Doch in einer von Repression, Angst und Ressentiments bestimmten, dauererregten Welt, wo so viele nach Macht, einem Häuflein Anerkennung oder zumindest ein paar Spritzern Zuneigung lechzen – gerade auch um die innere Leere zu füllen und Schmerz und Langeweile abzutöten – ist der Opferstatus eines der so ziemlich höchsten Güter. Und einer der letzten identitären Status den man erringen kann. Wie kann man denn bitteschön gegen Opfer sein? Wer sich gegen Opfer stellt, der schlachtet auch süße Robbenbabys in Kanada oder gleich das heilige Lamm. Wer möchte ergo kein Opfer sein? Wer möchte keine fünfzehn Minuten Ruhm, weil er zum Opfer geworden ist oder zumindest an der Seite eines solchen steht und ihm eine Decke um die Schultern legt? Wer möchte kein Mitgefühl seiner Follower – und sei es bloß geheuchelt? Opfersein ist Balsam für die leere Seele. Opfersein ist in. Und wenn man schon kein Opfer ist – dann identifiziert man sich eben mit Leuten, die echte oder vermeintliche Opfer sind. Oder zumindest darstellen. Und dann ist das Moralisieren nicht weit.

    Wie gesagt – wer sich an „Opfern“ vergreift, vergreift sich auch am heiligen Lamm. Oder an Einhörnern. Ist man nun Opfer oder zumindest „mitbetroffen“ – und sei es aus Baerbockschen zehntausenden Kilometern Entfernung am Fliesentisch – hat man folglich kein Interesse an Diskussion. Wer „unsere“ Opfer infragestellt, das letzte Sakrale, stellt letztlich „unsere“ ganze Identität in Frage. Der untergräbt den letzten Rest von Authentizität, den es in der entkernten Gegenwartsgesellschaft noch gibt. Deshalb kann es keine Kompromisse geben – und erst recht keine Diskussionen. Deshalb das infantile Fahnenschwenken beim xten Solidaritätsmarsch und das Dauermoralisieren und Beschwören von angeblichen „Werten“.

    Die Gesellschaft des Spektakels lebt davon. So wie ständig neue Stücke gespielt und ständig neue Säue durchs Dorf getrieben werden, müssen auch ständig irgendwelche neuen Opfer auf das Schild gehoben und überall herumgezeigt werden. Im Grunde ist es wie im alten Rom – der Circus Maximus kannte ja vier unterschiedlich farbige Rennställe, die wohl auch unterschiedliche Teile der Stadtbevölkerung anzogen. Und so wie dort ständig Rennen liefen, so gab es auch ständig neue Helden, die herumgetragen werden konnten und für die man sich heiser schrie. In der modernen Welt gibt es nun eine ganze Heerschar an Rennställen und für jeden Geschmack und jede Opferidentität ist im knallbunten Supermarkt etwas dabei. Die einen schwenken die Regenbogen-, die anderen die Deutschlandfahne, die dritten die der Umma und die vierten die von Eintracht Frankfurt. Bei Israel-Gaza stehen sich die blau-weiße und die schwarz-weiß-rot-grüne Scuderia gegenüber. Man arbeitet sich wunderbar aneinander ab, grölt für sein Team, für seine Opfer – aber den Zirkus hinterfragt keiner. Die Diskussion bleibt wie bei Migration, Ukraine, Pandemie und Co. KG auf das aktuell im Lichtkegel stehende Thema und dort auch nur auf dessen Oberfläche beschränkt. Dem Grundsätzlichen dagegen fehlt jemand, der ihm auf den Grund geht. Alles wie im alten Rom. Es gab die vier verschiedenfarbigen Rennställe – doch ihr Wirken blieb auf den Zirkus und sein Umfeld beschränkt. Wer sich nicht für Rennen interessierte, blieb außen vor und wurde nicht repräsentiert. Und wer offen die Funktion des Zirkusses, von Brot und Spielen allgemein, hinterfragte, buchte lieber schon mal die Kutsche für die Fahrt ins Exil (im besten Fall).

    Nun ein paar Groschen zum hiesigen Artikel. Oder: „Das muss das Boot abkönnen“

    Die Redaktion schrieb weiter oben:

    Durch persönliche Angriffe und Herabwürdigungen erreichen wir dieses Ziel nicht, sondern enden wie die allgemeine Debattenunkultur im Mainstream.

    Sicher richtig. Unterschreibe ich. Aber vielleicht sollten einige der Autoren hier dies auch beherzigen. Das betrifft beileibe nicht nur Herrn Rieveler. Gegen Sarkasmus, Zynismus und überspitze Formulierungen habe ich überhaupt nichts. Ich haue hier öfters mal ein paar Sprüche raus. Wer Holz hackt, muss es auch lagern können. Dass einige Kommentatoren unter diesem Artikel ebenfalls die Axt schwangen, verwundert mich allerdings nicht, denn im Text finden sich so einige provokante Spitzen und Stellen, an denen der Autor mit weniger Auftragen mehr erreicht hätte. Vielleicht hätte die Redaktion beim Abnahmeprozess auch darauf hinweisen können. Beginnend mit den Unterstellungen, dass die vom Autor kritisierten Personen(gruppen) durch die Bank mehr oder weniger „schizophren“, unter vermindertem Denkvermögen leidend oder als sonst wie verblödet beziehungsweise geistig nicht zurechnungsfähig einzustufen seien. Beispiele gefällig? Bitte:

    komplett durchgeknallte Linksextremisten

    glühende Anhänger solcher realitätsfremder „Theorien“

    da hilft nur Leugnen oder Relativieren

    Sowie dem pseudo-knalligen Titel:

    Wie Arsch auf Eimer

    Klar, dass das die Leser triggert. War vermutlich auch so gedacht wie die explodierende Kommentarzahl zeigt. Aber: So what?

    Sonderlich gelungen fand ich Herrn Rievelers heutigen Beitrag nicht. Er enthält auch in meinen Augen etliche Fehlannahmen und bereits widerlegte Propagandatropen, trieft von Einseitigkeit und mehr als hinterfragungswürdigen ideologischen Prämissen und sondert wie oben erklärt jede Menge unnütze Sticheleien ab. Andere Foristen haben dazu das wesentliche gesagt. trotzdem noch ein paar Groschen von mir gefällig? Aber bitte, Johann!

    1) Er ist im Grunde nur ein „Rennstall-Artikel“, der für die blau-weiße Scuderia die Fahne schwenkt. Mit der Vorgeschichte des Krieges und den zahlreichen Ungereimtheiten rund um 10/7 hält er sich nicht auf. Ich tippe mal, sie gölten dem Autor ohnehin als bloße „Verschwörungserzählungen“. Zumal man immer irgendwelche Zitate und Handlungen von irgendwelchen Konfliktbeteiligten zur Hand hat, die das im jeweiligen Rennstall gewünschte Narrativ zu untermauern helfen.

    „Rennstall-Artikel“ produziert die schwarz-rot-grün-weiße Scuderia freilich ebenfalls, wenn sie sich nicht gerade darin suhlt, wie toll der angebliche „Befreiungskampf“ sei oder wie sehr man den „Feind“ überrascht habe. Den Zirkus hinterfragen beide Seiten nicht. Wie Wolfgang Wirth zurecht schrieb – man ist Partei, und zwar grundsätzlich und aus Prinzip.

    2) Der Artikel keilt – nicht zu Unrecht – gegen Kaviarlinke sowie „Anhänger realitätsfremder Theorien“, zitiert dann aber u.a. ausgerechnet die kaviarlinken, antideutschen Herrschaften der „Antilopen-Gang“ – lolwut?! Die sind nicht links, allenfalls link, was sich schon vor Jahren beispielsweise in ihrem Verhalten gegen die Aktivisten vom “Friedenswinter” und Ken Jebsen (Seit‘ an Seit‘ mit Jutta Ditfurth) gezeigt hat (ich habe mit Jebsen und Co. nichts am Hut, nur etwas gegen Cancel Culture). Aber die Herren sind für den blau-weißen Rennstall, also alles gut. Und ihre wie Juttas realitätsfremde antideutsche Ideologie braucht daher nicht weiter zu kümmern…

    3) Das Wiederkauen von Schauermythen, wo es genug andere bei diesem Krieg zu hinterfragende und kritisierende Aspekte gibt, ist der inhaltlichen Qualität des Artikels auch nicht sonderlich förderlich gewesen. Einige dieser „Berichte“ sind als Propaganda entlarvt worden, worauf andere Foristen hingewiesen haben. Der Autor mag es anders sehen, aber er könnte vielleicht auch mal einen Blick auf diesen Grayzone-Artikel werfen und dann den Einsatz Zahals (und mögliche Hintergründe) reflektieren oder gar kritisieren wie es in Israel bereits etliche Kommentatoren taten. Das täte hier nämlich durchaus etwas zur Sache. Aber damit würde man sich wohl mit dem Zirkus auseinandersetzen müssen und nicht mehr mit dem Rennstall…

    Und: warum werden eigentlich männliche Opfer nie groß erwähnt? Gehen die okay, oder warum ist immer nur von Frauen, Kindern und unspezifizierten „Menschen“ die Rede?

    4) Es gibt bei diesem Konflikt – wie bei anderen Kriegen – nicht hinzunehmende Parolen von allen Beteiligten. Und es gibt Sprüche wie „From the river to the sea“ bei denen freilich äußerst umstritten ist, wie sie zu lesen sind und es ergo auf den Kontext und die Intention der Sprecher ankommt. Bei jener Parole gibt es beispielsweise auch absolut nicht-vernichtungsbezogene Seiten (From the river tot he sea – freedom and equality, welche in New York zu hören war). Solche machen sich selbst jüdische Aktivisten zu eigen, die sich für Aussöhnung in Nahost aussprechen. Freiheit und Gleichheit für alle Menschen in der Region. Sind die jetzt alle durchgeknallt, „linke Spinner“ oder triefend vor (jüdischem / anti-westlichem / sonstigem) Selbsthass?

    5) Allgemein zeigt sich reichlicher Gebrauch von Doppelstandards, wie es beim Eintreten für eine bestimmte Scuderia eben notwendig ist. Die Hamas bezeichnet Israel als „Tierstaat“ – solchen Sprech muss man verurteilen. Nur – dann sollte man eben auch die diversen rechten israelischen Minister und Politiker verurteilen, die in ähnlichem Wortlaut gegen Palästinenser hetzen. Ob vor oder nach 10/7. Andernfalls macht man sich eben unglaubwürdig und sollte sich nicht wundern, wenn das die Leser triggert. Und den inflationären Gebrauch von „Pogrom“ und Co. könnten sich die Rennställe vielleicht auch mal schenken, ebenso das gegenseitige Auf- und Runterrechnen von Todeszahlen.

    Und genauso wie man die Gewaltakte der palästinensischen Seiten und ihrer Unterstützer nicht kleinreden sollte, sollte man selbstverständlich auch nicht die Taten der Rechtsdraußen-Koalition in Tel Aviv klein reden, wo man die Palästinenser am liebsten in irgendwelche Camps auf dem Sinai verfrachten möchte. Das gilt auch dann, wenn man einen Schwerpunkt setzt und sich nur das Verhalten einer bestimmten Gruppe vornimmt.

    Israel mag ein Recht zur Selbstverteidigung haben und Staaten allgemein das Recht sich gegen Aufständische verhältnismäßig zur Wehr zu setzen. Ein Recht zur ethnischen Vertreibung und unverhältnismäßigen Maßnahmen hat niemand. Wer sich über Assads Aufstandsbekämpfungspraktiken beklagt, darf nicht schweigen, wenn es um Kiew und Tel Aviv geht, nur weil die für oder in unseren Rennstall sind.

    Man könnte sich also an dem Artikel sicher umfänglich abarbeiten. Doch nochmals: So what? Letztlich gilt das Schema für etliche andere Beiträge – hier wie andernorts – genauso. Und wenn Leute, die sich gestern noch unter dem anderen Beitrag – zurecht – über die Cancel Culture beklagten, nun Overton zum Safe Space machen und ihnen unliebsame Autoren wie Herrn Rieveler verbannen wollen, reduziert das eher meine Popcorn-Reserven. Denn, wie einige Vorredner, bevorzuge auch ich wirkliche Meinungsfreiheit und nicht nur Meinungen, die stets mit den meinigen d’accord gehen. Von mir aus sollen hier auch Leute publizieren, die die Existenz des Mondes in Frage stellen, Linke / Moslems / Russland für alles Übel in der Welt verantwortlich machen, oder Frauen für die besseren Menschen halten, dabei gegen Prostitution hetzen und trotzdem finden, dass Männer erst mal 2000 Euro bei Dates ausgeben sollten bevor ihre neue Flamme sie ranlässt. Wenn mir so ein Beitrag missfällt, kann ich ihn immer noch weg- oder gar nicht erst anclicken. Und ansonsten unterschreibe ich was der Kaleu (Jürgen Prochnow) zu sagen pflegte: „Das muss das Boot abkönnen.“ Und demgemäß habe ich auch keine Probleme damit, wenn Mitforisten dies komplett anders sehen. Nur vom inflationären Gebrauch von persönlichen Angriffen und Herabwürdigungen könnte man wahrlich mal absehen, da hat die Redaktion recht.

    Wenn man einen Grund sucht, den Artikel anzugehen, dann weil er m.E. das nicht tut, was Overton eigentlich möchte: Nämlich den Mainstream hinterfragen. Der Beitrag ist in meinen Augen ziemlich Mainstream und nicht sonderlich originell. Ein typischer „Rennstall-Artikel“ eben. Kritik an (vermeintlich) „linken“ Israel/Palästina-Positionen gibt es in Hülle und Fülle. Ich fände dagegen mal einen Beitrag schön, der anstelle der gegnerischen Scuderia den ganzen Zirkus hinterfragt. Aber jetzt Herrn Rieveler wegen seiner Positionen canceln? Im Leben nicht!

    1. Den Zirkus wird man aber erst dann hinterfragen können, wenn die Staubfahnen der Rennställe nicht jede Durchblickfähigkeit vernebeln oder dies narrativisch als die Zentralperspektive deklarieren.
      Nach hinreichendem Prüfen auf konstruktive Momente und der Nichtdetektion derselben gehört es zur Pflicht jedes den Zirkus Hinterfragenden, den großen Hammer herauszuholen, der auch ad hominem einzusetzen ist, sofern man nicht der Ideologie der Gleichgültigkeit einher fallen will.
      Der (eindeutige!) Todesblick des Killers hat schon so Manchen aus der Sackgasse der Destruktivität geführt. Und sobald dies geschehen ist und Konstruktivität waltet, ist der Zirkus hinterfragbar und damit für Lösungsansätze empfänglich. Und weil Lösungen so gestrickt sind, dass es weder Sieger noch Verlierer gibt (Krämerseelen und Korinthenkacker werden dies in ihr Koordinatensystem nicht verorten können), dürfte dies nicht allzu schwer sein.
      Gut, den Trägern von Dominanzsucht und Herrenmenschen-Mentalitäten bleibt perspektivisch nur Vernichtung oder Umkehr.

    2. Der Einleitung Ihres Textes kann ich absolut zustimmen. Nur mit:

      “Wenn man einen Grund sucht, den Artikel anzugehen, dann weil er m.E. das nicht tut, was Overton eigentlich möchte: Nämlich den Mainstream hinterfragen.”

      habe ich ein Verständnisproblem, was möglicherweise darin begründet ist, dass ich das Prinzip Overton falsch interpretiere.
      Auffällig ist, dass nur wenige Themen im Akkord bedient werden, andere durchaus als Lobbyarbeit zu bezeichnen, “normale und bereits bekannte Aufreger- clickbait” präsent, aber nur wenige journalistisch recherchiert, sachlich und zur Gänze frei von persönlichen Meinungen oder unterschwelliger Richtungsweisung sind.
      In der OT’schen Selbstbeschreibung steht u.a. das Wort “Aufklärung”; aber worüber? Wenn dies tatsächlich ALLE Probleme und Hintergründe wären, dann nähern wir uns fast paradiesischen Verhältnissen in D.

      Ist daher OT ein Platz, an dem sich ein repräsentativer Durchnitt der Bevölkerung tummelt, um jedem Stöcken hinterherzuhecheln und sich partiell mit Unflat zu bewerfen oder dient er tatsächlich dem Hinterfragen von Narrativen und der Aufklärung im Gegensatz zu MSM?

    3. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, einer Gruppe anzugehören und In etwas Größerem aufgehoben zu sein. Es gibt doch nichts Erhebenderes, als sich in einer großen Gruppe von Wohlgesinnten/Gleichgesinnten zu bewegen. Sportanlässe, Popkonzerte, Parteikongresse, Straßendemos – was gibt es Berührenderes als die harmonische Verschmelzung des Subjekts mit dem Kollektiv? Das Kollektiv vermittelt dem Individuum Identität, seinen “Platz in der Welt”. Und diesen “Platz in der Welt” braucht jedes Individuum, damit es stabil existieren kann.

      Ich sehe die Solidarisierung mit (vermeintlichen) Opfern im Zusammenhang mit dem menschlichen Grundbedürfnis, einer Gruppe anzugehören.

      Sie schreiben:
      “Doch in einer von Repression, Angst und Ressentiments bestimmten, dauererregten Welt, wo so viele nach Macht, einem Häuflein Anerkennung oder zumindest ein paar Spritzern Zuneigung lechzen – gerade auch um die innere Leere zu füllen und Schmerz und Langeweile abzutöten – ist der Opferstatus eines der so ziemlich höchsten Güter. Und einer der letzten identitären Status den man erringen kann.”

      Ich denke, gerade in nicht enden wollenden Krisenzeiten ist das Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit besonders stark ausgeprägt. Wo alles um einen herum zu zerfallen scheint, wächst die Sehnsucht nach seinem “Platz in der Welt”, nach Harmonie und Stabilität. Diese Sehnsucht ist irrational und zutiefst emotional. Sie steht der intellektuellen Arbeit im Weg. Das erklärt, warum Politik heute so kopflos daherkommt.

      Das bittere Fazit: In einer Zeit, wo nichts so gefragt wäre wie kühler Verstand, wird die Gesellschaft von Emotionen überwältigt und getrieben. Man kann nur hoffen, dass die Überlebensinstinkte nicht versagen.

      1. Ich denke, gerade in nicht enden wollenden Krisenzeiten ist das Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit besonders stark ausgeprägt. Wo alles um einen herum zu zerfallen scheint, wächst die Sehnsucht nach seinem „Platz in der Welt“, nach Harmonie und Stabilität.”

        Gerade IN Zeiten unkontrollierbarer Um/Brüche greifen Überlebensinstinkte. Denn gerade dann verspricht eine große, anonyme Gruppe bessere (Überlebens)Chancen im Gegensatz zur kleineren, auszudünnenden und ungeschützteren!

        “Das Kollektiv vermittelt dem Individuum Identität, seinen „Platz in der Welt“. Und diesen „Platz in der Welt“ braucht jedes Individuum, damit es stabil existieren kann.”

        Das ICH, die Identität, wohnt, außer bei Fehlentwicklung, jedem Menschen inne (andernfalls gäbe es nur ein wir und kein ich) und ist nicht durch das “!Kollektiv!” zuteilbar, sondern wird schlimmstenfalls durch dieses genommen!
        Es sei denn, damit ist gemeint, dass es wenige, auserwählte Individuen gibt, die das Geburts/Recht haben, anderen ihren Platz zuzuweisen. Dann wäre die Aussage wiederum korrekt.

        1. “Das ICH, die Identität, wohnt, außer bei Fehlentwicklung, jedem Menschen inne (andernfalls gäbe es nur ein wir und kein ich) und ist nicht durch das „!Kollektiv!“ zuteilbar, sondern wird schlimmstenfalls durch dieses genommen!”

          Die soziale Identität erwirbt man meiner Meinung nach durch den Sozialisierungsprozess, also durch den Austausch zwischen ICH und GRUPPE (Eltern, Schule usw.). Was nicht ausschließt, dass eine persönliche Identität schon beim Säugling vorliegt. Ich würde diese Identität eher als “Persönlichkeit” oder “Charakter” beschreiben. Es reicht nicht, eine Persönlichkeit zu haben, um einer Gruppe anzugehören. Es muss etwas Verbindendes geben, das die Persönlichkeit übersteigt, wie z.B. die gleiche Herkunft, die gleiche Geschichte, die gleiche Gesinnung, den gleichen Glauben, den gleichen Geschmack, die gleichen Werte usw.

      2. Sozialisierung/Konitionierung sind nicht identisch mit Ego; dem sich selber bewusst sein und ideologisch zu “Etwas” entwickeln.
        Andernfalls gäbe es so gut wie keine, durch das Ego provozierte, Tragödien – im Kleinen wie im Großen. Aber WEIL das Wesen des Menschen im Allgemeinen NICHT auf andere, sondern sich selbst zurück geworfen wird, war, ist und bleibt die Geschichte des Homo Sapiens sich selber treu und wiederholt sich als immerwährender “Kreislauf” bis zum Finale.

        Und zum Thema Verbindendes/z.B.Gesinnung:
        hier am 8.11. unter “Sprich den Kanzler nie mit »Herrn Bundeskanzler« an!”.
        Ein, nun ja, recht schmalbrüstiger Beitrag, der sich eher selber applaudiert, als mehr auf das Thema und den aufgebrachten Mut einzugehen! *
        Der Anlass für den Artikel ist jedoch beispielhaft für das unterstellte und harmonische “Gemeinschaftsgefühl und Gruppenzugehörigkeit”.

        Lohnenswert, sich dies anzuschauen und fremdzuschämen. Gilt im Übrigen für ALLE Opportunisten, gleich welcher Herkunft und Nationalität!
        https://youtu.be/ebS2QXbisnc

        * Man beißt nicht die Hand, die einen füttert.

    4. Guten Morgen, @ Altlandrebell

      Ich finde Ihre Überlegungen zur Informationssucht über “Spektakel”, zur Erklärungssucht, zur Fixierung auf die Frage, wer denn (meist vordergründig) schuld sei, zum Opferkult, zu den “Rennställen” und zur Meinungsfreiheit sehr gelungen. Da ist gar nichts hinzuzufügen.

      Solche Gedanken stehen natürlich quer zum Zeitgeist. Insofern wundert es mich dann letztlich doch nicht mehr so sehr, dass Sie auf Ihren tiefsinnigen Kommentar bisher erst sechs Antworten erhalten haben. Schade. Zunächst hatte ich es nämlich auch deswegen unterlassen, selbst zu antworten, weil ich irrtümlich der Meinung gewesen war, dass das gewiss schon viele andere tun würden.

      Etwas gewundert habe ich mich übrigens über den folgenden Auszug aus dem Kommentar von Herrn Biland vom 11. November 2023 um 8:53 Uhr zum Thema Gruppenzugehörigkeit:

      “Es gibt doch nichts Erhebenderes, als sich in einer großen Gruppe von Wohlgesinnten/Gleichgesinnten zu bewegen. Sportanlässe, Popkonzerte, Parteikongresse, Straßendemos – was gibt es Berührenderes als die harmonische Verschmelzung des Subjekts mit dem Kollektiv? Das Kollektiv vermittelt dem Individuum Identität, seinen „Platz in der Welt“.”

      Insbesondere den letzten Satz …
      “Das Kollektiv vermittelt dem Individuum Identität, seinen „Platz in der Welt“.”
      … empfinde ich als nicht selbstverständlich. Das kann ich so nur noch aus der Erinnerung nachvollziehen. Sollte man nicht selbst wissen, wo der eigene Platz in der Welt ist?! Sonst bin ich doch von Kollektiven abhängig. Okay, früher war ich es auch mal.
      Allerdings macht er am Ende deutlich – und das freut mich – dass er diese Haltung durchaus problematisch findet:

      “Diese Sehnsucht ist irrational und zutiefst emotional. Sie steht der intellektuellen Arbeit im Weg. Das erklärt, warum Politik heute so kopflos daherkommt.”

      Hinsichtlich des Artikels von Herrn Rieveler sind wir nicht d´accord, aber dazu haben wir ja schon geschrieben und müssen das jetzt nicht wiederholen oder vertiefen.

  43. aua haua ha! Die Wogen schlagen hoch und das natürlich berechtigt!
    Bei allem argumentativen ‘Murks’, ich finde die Kommentare deutlich aufschlussreicher, als den Artikel selbst! Schon beeindruckend, wie ausgerechnet das rechte Lager mit seiner stringent völkischen Positionierung die Linke framed. Hallo, da gibts vielleicht paar Menschen mehr auf diesem Globus, als ein paar durchgeknallte rechte Fuzzies, die meinen sich ihren erbärmlichen Wohlstand selbst erwirtschaftet zu haben und nun in Angst erstarren, dass die Erzeuger frecherweise an deren Tür klopfen und den berechtigten Obulus fordern. Gewalt ist natürlich kein Mittel, aber die Situation der Palästineser ist wahrlich aussichtslos und weder Israel noch die Staatengemeinschaft haben daran über Jahrzehnte hinweg etwas geändert. Zu behaupten, das wäre nicht möglich, weil die Hamas das verhindert, ist aus den historischen Zusammenhängen heraus schlichter Unsinn!

    1. “Bei allem argumentativen ‚Murks‘, ich finde die Kommentare deutlich aufschlussreicher, als den Artikel selbst! Schon beeindruckend, wie ausgerechnet das rechte Lager mit seiner stringent völkischen Positionierung die Linke framed. ”

      Haben sie dazu mal einen Beispielkommentar? Völkische Positionierung habe ich evtl. überlesen oder nicht wahrgenommen.

  44. Liebe Mitforisten!

    Ich bin ab heute – wie wahrscheinlich viele von euch – hier Trittbrettfahrerin, denn ich habe meine finanzielle Unterstützung für Overton eingestellt. Ich habe gelernt, im Westen zählt nur das Geld, aber gute Arbeit muß man auch gut bezahlen. Der Artikel hier war schlechte Arbeit und ist mein Geld nicht wert. Ich werde auch keine Bücher vom Westend-Verlag mehr kaufen, die Literatur ist auch ohne diesen Verlag reichhaltig, mehr als ich jemals lesen kann.

    Aber jeder hat eine zweite Chance verdient. Ich erwarte von Overton irgendein Zeichen der Selbstkritik, der Reue, das mich dazu bewegen könnte meine Entscheidung zu revidieren.

    Es tut mir leid, aber genug ist genug
    Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht!

    1. Hallo Bella,
      auch der Verleger der Berliner Zeitung Holger Friedrich hat sich von dem unsäglichen Artikel, der Kritiker der Coronamaßnahmen zu Antisemiten erklärt, klar und deutlich distanziert.
      Ich finde das wäre auch hier angebracht.

    2. Ciao Bella
      Ich erwarte von Overton die Respektierung der Meinungsvielfalt.
      Die Redaktion hat Hans-Dieter Rieveler eine Plattform für seine Meinung geboten. Das heisst noch lange nicht, dass die Redaktion die Meinung Rievelers teilt oder propagiert. Es ist nicht die Mission der Overton-Redaktion, Gesinnungsjournalismus zu betreiben. Das machen schon die meisten MSM. Es gibt also keinen Anlass für “Selbstkritik” oder “Reue”.
      Hans-Dieter Rieveler hat mit seinem Beitrag erfolgreich demonstriert, wie proisraelische und linkenfeindliche Aktivisten “argumentieren”. Fast alle Leser haben bemerkt, wie dürftig und plakativ ihre Argumente sind. Dieser Beitrag ist Anschauungsunterricht. Rieveler hat, ohne es zu beabsichtigen, Werbung für die Sache der israelkritischen und linken Aktivisten gemacht. Eigentlich müsstest du dich, Bella, in deinen Ansichten bestätigt fühlen.
      Stattdessen reagierst du indigniert und rufst zum Overton-Boykott auf. Du hast offensichtlich nicht verstanden, was eine Publikation wie Overton auszeichnet. Aber Reisende soll man nicht aufhalten. Viel Glück auf anderen Plattformen!

    3. Ach wie schade!
      So oft angedroht und nun endlich in die Tat umgesetzt!?
      Wenn Sie allerdings Overton und dessen (ausnahmsweise heute) Mitforisten nachhaltig in den Grundfesten erschüttern wollen, dann, ja dann verweigern Sie sich einfach künftiger Kommentierungen, denn gerechte Strafe muss schließlich sein.
      bon voyage

    4. Hallo Bella,
      ich kann nachvollziehen, dass dich der Artikel verärgert hat. Du hast recht, der Artikel ist keine gute Arbeit, aber daraus abzuleiten, dass Overton insgesamt keine gute Arbeit leistet ist meiner Meinung nach nicht richtig. Overton ermöglicht gerade bei umstrittenen Themen deutlich andere Perspektiven. So negativ sehe ich die Veröffentlichung dieses Artikels gar nicht, da er eine Menge an Kommentaren provoziert hat, die erheblich informativer und in ihrer Sichtweise differenzierter waren, wie der Artikel selbst. Die Leser dieses Magazins können solche, eher einfach gestickten Inhalte, sicher einschätzen. Ich werde meine Unterstützung für das Magazin sicher nicht einstellen, da ich eine offene Diskussionsplattform in diesen meinungsgesteuerten Zeiten als für sehr wertvoll erachte. Die Kommentare wurden meiner Einschätzung nach nicht zensiert und stellten den Artikel mehrheitlich inhaltlich vom Kopf wieder auf die Füße. Wäre Kritik an diesem Artikel unterdrückt worden, würde ich das anders sehen. Ich für meinen Teil würde es begrüßen wenn du dich weiterhin an diesem Forum beteiligen würdest. Insgesamt sehe ich das Overton-Magazin als rote Pille, blaue Pillen gibt es in unserer Medienlandschaft schon genug.

  45. Vollkommen egal auf welcher Seite man ist:

    Das Handeln sowohl von Israel, als auch der Angriff der Hamas ist INAKZEPTABEL…

    Wenn mir jemand das als Antisemitismus auslegt, bitte! Nur annehmen werde ich das nicht!

    Einzig alleine ein Waffenstillstand kann Basis für Verhandlungen sein. Wer darauf hinarbeitet hat meine Unterstützung!
    Das Töten muss aufhören, die Spirale der Gewalt ein Ende finden und ein Kompromiss geschaffen werden womit sowohl die Palästinenser als auch die Israelis leben können.

    Nein, dass ist nicht Einfach! Und schon gar nicht mit dem Staatsräsongebrabbel der deutschen Regierung zu erreichen.
    Staatsräson heißt, dass der Staat alles machen kann um etwas durchzusetzen, ohne sich an geltende Gesetze oder demokratischer Grundsätze halten zu müssen.

  46. @ Hans-Dieter Rieveler:

    “Wem es wirklich um die Palästinenser geht, der muss sich gegen die Hamas stellen”

    Die ganze angebliche propalästinensiche Unterstütztung basierte aber doch schon immer auf Unterstützung der Terroristen. Heute die Hamas, gestern war es die Fatah, morgen wird es vielleicht eine andere sein.
    Als ich 1990 zum ersten Mal einer Demonstration für die Freilassung von RAF Terroristen beiwohnte, waren auch Kufiya allgegenwärtig. Ich habe früher mal die Thriller eines Jan Guillou gelesen. Der war in seiner marxistischen Grundhaltung und seiner Sympathie für roten und für arabischen Terror immer sehr eindeutig. Und das ist nur ein populärkulturelles Beispiel. Das ist auch nicht albern, nirgendwo zeigen sich Meinungsverschiebungen deutlicher als in der Populärkultur, nicht nur bezüglich Nahostkonflikt.

    Ihr Satz “Je woker, desto Hamas” hat schon seine Berechtigung. Ich bin ja selber ein scharfer Kritiker all dieser angeblich altruistischen NGOs die aber Menschen wie Werkzeuge benutzen, mit Lügen und Halbwahrheiten arbeiten und keine konstruktiven Lösungen, sondern letzten Endes nur destruktive Selbstzerstörung und Freiheitsentzug anbieten. Wenn man aber sieht, daß man die Hinweise auf Geldgeber nutzt um wieder einmal eine jüdische Weltverschwörung zu konstruieren, dann ist es kein Wunder, wenn die kognitiv gesteuerten Massen Sympathien für Hamas und Co. bekunden. Klar gibt es auch eine Art Shoah-Business, selbst Henryk Broder hat mal darüber geschrieben. Aber was bitte können Israel oder ganz allgemein Juden dafür, wenn man den Holocaust instrumentalisiert?

    Wenn aber projüdische Kommentare oder Postionen die nicht antijüdisch genug sind als “Nazi” dargestellt werden, dann greift auch der Satz, daß der Faschismus als Antifaschismus wiederkehren wird. Gleichzeitig gilt, alles was den gesellschaftlichen Status Quo zerstört wird als positiv wahrgenommen. Erinnert an “Macht kaputt was Euch kaputt macht”. Jugend braucht aber eine positive Perspektive, keine Angst oder Horrorvisionen. Bei aller berechtigten Kritik man bejubelt man ja nicht nur den eigenen Untergang, sondern auch das Abschlachten und edie Entführung von Menschen.

    Jede Fraktion im Nahen Osten hat ihre Sichtweise, vertritt ihre Interessen. Eine Organisation wie die Hamas hat gleich wie man den Konflikt bewertet keine Daseinsberechtigung in der zivilen Welt und die Hamas entführt ja nicht nur Menschen um erpressen zu können, sie nimmt ja auch Millionen der eigenen Mitmenschen in Geiselhaft.

    Gaza braucht eine echte zivile Verwaltung und keine terroristische und so etwas wie Frieden kann nur wachsen aus auf dem Boden von Vergebung. Vergebung gegen den Gegner aber auch gegen sich selbst und dann könnte man über Lösungen und eine neue Ordnung nachdenken.

    Sehe ich im Moment nicht. Selbst wenn man die Hamas beseitigt, es wachsen neue Kräfte nach, so lange es Kräfte gibt die lieber Terror finanzieren als Frieden. Den Verursachern wird man aber nicht im Gebiet Palästina habhaft, weswegen ich persönlich sehr skeptisch bin, daß sich der Konflikt in naher Zukunft beilegen wird. Da verdienen zu viele an diesem Krisengebiet und es läßt sich zu gut für bestimmte strategische Zwecke mißbrauchen. Gleichzeitig erlebt man in Europa wie die Gesellschaft durch destruktive Kräfte auseinander gerissen wird.

    An der Stelle möchte ich auch noch zu denken geben, daß der Anschlag just zu einer Zeit kam als Israel und viele arabische Staaten einander annäherten. Aber jeder Schritt Richtung friedliche Zukunft schwächt eine Organisation wie die Hamas und Geldgebern wie dem Iran. Genau deswegen darf es aus Sicht der Terroristen keinen Frieden geben. Denn dann würde die eigene Bevölkerung friedlich gedeihen, die Unterstützung für den Terror bröckeln und irgendwann wäre man dann genauso bedeutungslos wie heute die ETA in Spanien.

    Frieden und Wohlstand sind die wahren Feinde des Terrors. Genau deswegen werden Frieden und Wohlstand auch vom Terror bekämpft.

    1. “… daß der Faschismus als Antifaschismus wiederkehren wird.”
      Es sieht ganz so aus. Wobei man schon berücksichtigen sollte, dass das hier Gesagte nur für Teile der Linken gilt. Und “je woker, desto Hamas” ist auch nur eine Tendenz. Die sonst so woke taz z.B. bezieht ja eindeutig Stellung, zuletzt etwa gegen das peinliche Pamphlet “Philosophy for Palestine”. Oder St. Pauli, die Rote Flora …

      1. @ Hans-Dieter Rieveler:

        Natürlich sind das auch Schlagworte und Vereinfachungen schon klar. Im Grunde würde ich die Positionierung bezüglich Nahost auch nicht an links oder rechts festmachen wollen. Der sichtbare Teil der politisierten Bevölkerung ist heute eher links, deswegen gibt es da ein Übergewicht. Die “echten” Rechten die heute kaum noch eine politische Rolle spielen waren ja auch nicht gerade für ihre Israel- und Judenfreundlichkeit bekannt.

        Wenn man wie ich überall liest, so geschlossen anders ist das Meinungsbild in anderen Publikationen auch nicht und dann weiß man ja auch nicht, wie echt jenes Meinungsbild ist. Die einen lassen nur Abonennten schreiben, andere wiederum zensieren was das Zeug hält.

        Beim Begriff Faschismus muß man sich auch erst einmal auf eine Definition einigen. Faschistische Überzeugungen und Gesellschaftsordnungen gab es schon, da war der Begriff ja noch nicht einmal erfunden Und so wie ich es sehe gehört nicht nur die Klassifizierung nach vermeintlicher Wertigkeit dazu, sondern immer auch eine gehörige Portion an gesellschaftlichem Opferkult. Zumindest bezüglich des europäischen Faschismus des 20. Jahrhunderts geht dessen Entstehung auch immer das Gefühl einer empfunden nationalen Demütigung voraus. Ist wie bei den Menschen, eine empfundene Schwäche wird kompensiert durch eine überzogene zur Schaustellung von vermeintlicher Stärke.

        Jedenfalls bin ich mir bei meinem letzten Satz sehr sicher. Terror steht nicht nur Frieden, sondern auch der Chance auf Lebensqualität im Weg. Zum Zusammenleben gehört auch die Überwindung des eigenen Egos, ob das nun national, kulturell oder religiös befeuert wird. Konflikte übewindet man nicht, wenn man auf das Trennende schaut, sondern lieber auf das was als Brücke verbinden könnte und so wichtig die Kenntnis der eigenen Geschichte ist, man kann auch zu viel in den Rückspiegel schauen gelebt wird schließlich nach vorn.

  47. Der Artikel passt schon sehr gut auf den deutschen nationalen Eimer. Wenn man mal von der södernden Polemik gegen links-woke Feministinnen, denen es einfach zu gut geht, absieht, geht es wieder um viel – und ausschließlich moralisches – “Verständnis”, das man für die richtige Seite, also Israel und Deutschland, möglichst zwingend haben MUSS und deshalb in absolut gar keiner Weise für die falsche Seite der Palästinenser haben DARF.

    Nicht nur in Fernsehrunden wurde hinlänglich vorgeführt, dass jede noch so umfängliche Distanzierung und Verurteilung des Hamas-Massakers gar nichts wert ist, wenn der TV-Gast dann doch kleinlaut “versucht” für einen Schutz der “palästinensischen Zivilbevölkerung” zu werben und auf die Idee kommt “AUCH” Israel für seinen Krieg, seine Völkerrechtsverstöße oder seine Verantwortung für die Einlagerungsbedingungen der Palästinenser anzuprangern. Solche Verurteilungen dürfen nicht sein und die israelische Politik verbittet sich auf diplomatischer Ebene schon länger jegliche Einmischung in seinen Umgang mit Palästinensern oder seine expansive Siedlungspolitik; immer mit dem Verweis auf “das Existenzrecht des Staates Israel” und seine “Sicherheitsbedürfnisse”.
    Diesen Ansprüchen, seine Interessen unter dem Titel “Sicherheit” nicht nur nach innen, sondern, als US-gestützte regionale Ordnungsmacht, auch nach außen gegen feindliche Araber durchzusetzen, hat Deutschland ebenfalls volle Unterstützung und “Solidarität” zugesagt und ihnen großzügig eine “Rechtmäßigkeit” ausgestellt, bei der Verstöße gegen das in anderen Fällen gepriesene “Völkerrecht” ganz offenbar keine so große Rolle mehr spielen (dürfen).

    Interessanterweise soll das aber nicht nur ein Blanko-Scheck für die israelische Regierung sein, mit Palästinensern und anderen Störern gewaltsam so umzuspringen, wie sie es gerade für nötig hält; in Deutschland selbst wird “Kritik an der Politik Israels”, die vor ein paar Monaten noch vom Bundespräsidenten im TV als “erlaubt” dargestellt wurde, nun gleichgesetzt mit “Antisemitismus”. Man kennt solche Gleichsetzungs-Strategien ja schon vom Ukraine-Krieg. Wer dort nur allzu “pazifistisch” oder sonstwie “diplomatisch” auf “friedliche Verhandlungen statt Kriegsunterstützung” gekommen ist, wurde ohne viel Hirn zum “Putin-Freund” und “Rechtfertiger des Angriffs” erklärt, selbstverständlich des falschen Angriffs durch die Russen, weil es die “Vorgeschichte” der Nato-Osterweiterung ja dabei nicht mehr geben durfte.

    Erklärungen und Gründe für den “Nah-Ost-Konflikt”, die Frontstellung des israelischen Nationalismus gegen den seiner Nachbarstaaten oder speziell den Nationalismus der verschiedenen Palästinenser-Fraktionen, die sich eine Nation überhaupt erst gewaltsam erkämpfen wollen, sind auch beim diesem Krieg absolut nicht gefragt. – Da könnte ja glatt herauskommen, dass nach einer solchen distanzierten Befassung mit dem nationalen Irrsinn weder eine Parteinahme für den überlegenen israelischen Nationalismus noch den palästinensischen Möchtegern-Nationalismus rausspringt, sondern die Ablehnung solcher patriotischen Projekte. Jedenfalls von denen, die sich mit ihrem kümmerlichen Staatsbürger-Dasein und Nationalfähnchen-Schwenken nichts als Opfer dafür einfangen.

    “Gefragt” sind umso mehr moralische Bekenntnisse, zur deutschen Politik im Nahen Osten, die sich als unverbrüchliche “Solidarität” mit Israel vorträgt – und die deutschen Interessen an der Rechtmäßigkeit und Beibehaltung der israelisch und US-dominierten Machtverhältnisse unterstreicht und stützt.

    In diesem, wie auch in ähnlichen Artikeln bei Telepolis, fährt man auf der gleichen Schiene. Kaum zeichneten sich noch während der israelischen Kriegsvorbereitungen die ersten pro-palästinensischen Demos ab, gab’s z.B. bei TP frühzeitig einen Artikel (von Lorenz Bode) über die “Grenzen der Meinungsfreiheit”, die im Falle von anti-israelischen bzw. “antisemitischen” Äußerungen, oder solchen die dazu erklärt werden, nicht nur als “moralische Vergehen”, sondern selbst bei eher “symbolhaften Überschreitungen” auch schnell als “rechtliche Straftatbestände” eingestuft werden können. So gilt “Kekse verteilen” u.U. mittlerweile als Anzeichen für “Antisemitismus”, das öffentlich-rechtlich allen Ernstes als Anlass für Demo-Verbote und neuer Abschiebungsgrund diskutiert wird.

    Statt mit solcher Einschüchterung und Maulkörben für Kritik an Israel zufrieden zu sein, stört Autoren wie Rieveler hier oder Suchsland bei TP aber dann noch viel mehr wenn “Linke schweigen”. Nachdem sie selbst die israelischen und deutschen Narrative teilen und verbreiten, jede militärische Maßnahme als unbedingtes Recht Israels rechtfertigen und jeden Einwand als “Antisemitismus” darstellen, möglicherweise strafbar, wird nun ein neues Feindbild aufbereitet. Der “schweigende Linke”, der sich offenbar schon deshalb “verdächtig” machen soll, weil er nicht “empathisch” genug FÜR die israelischen Bombardierungen auf die Straße geht, wie es sich schon fast jeder Israel-Vertreter in den Talkshows von den Deutschen gewünscht hat.

    Für massenweises Töten darf und MUSS man also als guter Deutscher mittlerweile sein, – wenn es nur die Richtigen trifft und dem “Schutz von Juden dient”, nicht nur in Israel, auch in Berlin, Hamburg, New York, … überall, wo das “Existenzrecht Israels” angegriffen wird, wenn auch nur kritisch. Dieser “Staatsräson” soll sich jeder verpflichtet fühlen und “Schweigen” gilt deshalb (bei TP-Suchsland) schon ganz zackig als “Feigheit”- vor dem geforderten Bekenntnis zu Israel. Und Hemmungen “Linke” mit “Relativierern von Baby-Morden” gleichzusetzen scheint es schon gleich gar nicht zu geben, auch wenn das selektive deutsche Mitleid natürlich nur den israelischen Kindern gelten soll und nicht den palästinensischen, hinter denen sich laut IDF-Propaganda (via ARD) eigentlich immer ein Hamas-Kämpfer versteckt haben muss.

    Am Feindbild der “woken Linken”, schweigenden Drückeberger lässt sich also vorbildlich vorführen, was von allen verlangt wird, besonders aber von denen, denen ein merkwürdiges “Doppelmaß” bei den politischen Begründungen mit Völkerrecht und Werten auffällt und bei der kriegsmäßigen Behandlung der Palästinenser nicht bemerken, dass es dabei ständig um Auslegungsfragen aus dem nationalen Interesse geht. Manchmal eignet sich “das Völkerrecht” gegen andere, manchmal stört es auch, ist unzureichend und muss “reformiert” werden, wie Frau Baerbock schon mal zur Machtposition der Russen in der UNO andachte. (s. dazu auch den heutigen Interview-Artikel “Völkermord im Gaza-Streifen” von Florian Rötzer)

    Das deutsche Publikum ist jedenfalls mehrheitlich lernfähig und weiss auf Ansage, wo sich Krieg und “Genozid”-Vorwürfe gehören und wo nicht. Da wo ein paar Linke, Greta Thunberg, protestierende Palästinenser und Juden noch meinen, dass die Bombardierten im Gaza-Streifen am nötigsten eine ganz eigene “freie” Nation bräuchten, die die nationalistischen Gegensätze eher weiter anheizen würde, werden mit dem Antisemitismus-Vorwurf neue rote Linien für das demokratisch “Sagbare” gezogen.

    Die israelische Regierung hat sich zwar gegenüber internationalen Vorwürfen und schlechten Meinungen immer schon unbeeindruckt gezeigt und unbeirrt an der Durchsetzung ihrer Ziele festgehalten, trotzdem legt man gerade im deutschen Medienwesen sehr viel Wert auf ein lückenlos gutes Bild von der kriegerischen Aufräumaktion. Mit der Bombardierung Gazas sollen nur “Geiseln befreit” und die Hamas-Terroristen mit ihrem sehr “weitläufigen Tunnelsystem” vernichtet werden. Für den TV-Zuschauer verläuft das praktisch überall dort, wo Israel seine Bomben draufschiesst. Wer nicht in den Süden abhaut gilt als “Unterstützer” der Hamas oder deren “Schutzschild”, auch wenn die IDF auf den “Schutz” von Krankenhäusern, Krankenwagen, zivilen Einrichtungen gar keine Rücksicht nimmt, weil diese aus ihrer militärischen Sichtweise ja immer von den Hamas-Kämpfern als solche missbraucht werden. Dieselbe Begründung wurde von den USA bekanntlich schon im Irak-Krieg genutzt, bei dem hunderttausende Zivilisten durch die “chirurgischen Eingriffe” bilanziert wurden.

    Es wird also so gesehen alles wieder sehr gut begründet, aber auch wenn das unschwer als Kriegsrechtfertigung erkennbar ist, “Schweigen” zu dem ganzen Kriegstreiben wird dennoch als Gedankenverbrechen markiert, weil es ja immerhin eine Abweichung vom geforderten, dumm-moralischen Dafürsein darstellt.

    Angesichts der erreichten Kommentar-Länge überlasse ich die sinnlose Diskussion, ob der Artikel nun eher demokratisch oder faschistisch ist, oder vielleicht beides, dem Leser.

    1. Bravo und danke, Mikrowelle! Ihr Kommentar ist der wirkliche sachliche Artikel, der jedem Leser Stoff zum Nachdenken gibt oder wenigstens geben könnte, während Herr Rieveler nur einen als Artikel verkleideten Kommentar mit einer Menge an Verdächtigungen, Verdrehungen und Unterstellungen geschrieben hat. Ich hoffe, die Redaktion tauscht einfach Herrn Rievelers Beitrag gegen den Ihren aus und bemüht sich um einen Titel, der niveauvoller ist als “Wie Arsch auf Eimer”.

    2. Sie meinen also, wenn eine Pro-Hamas-Organisation unmittelbar nach dem schlimmsten Pogrom seit dem Holocaust aus Freude darüber Kekse verteilt, habe dies mit Antisemitismus nichts zu tun? Womit denn sonst? Allgemeine Menschenfeindlichkeit, berechtigte Israelkritik, psychische Störung…?

      1. Herr Rieveler haben Sie schon mal die Bilder vom Hügel der Schande (hill of shame, Sderdot) gesehen, aus den Jahren 2008/9 und 2014, wo Israelis Beifall klatschen, während der Gazastreifen bombardiert wird? Oder lesen Sie gelegentlich die Kommentarspalten in Haaretz oder anderen israelischen Publikationen? Da finden Sie manchmal Äußerungen, die auf dem gleichen Niveau wie die Freudebezeugungen der Hamas sind.

      2. Ihnen muss man zugute halten, dass Sie scheinbar unfähig sind sich in die Sichtweise der Palestinenser hineinzuversetzen (eindimensionales Denken?). Aus Sicht der Palestinenser handelt es sich bei Israel schlicht um einen Staat, der sie vertrieben hat, da sind Israelis schlicht ihre Peiniger. Wenn nun einige dagegen aufbegehren und zurückschlagen und andere das begrüßen, dann ist das erst einmal und von vorn herein kein Antisemitismus.
        Im Übrigen ist der Begriff Antisemitismus hier völlig falsch, denn die Palestinenser sind ja schließlich auch Semiten.

      3. Das angesichts der Barbarei der islamischen Faschisten eine Reaktion wie die Ihre im Artikel folgt, kann ich mir schon erklären und ich habe versucht, das aus meiner Sicht in einer erster Replik einzuordnen.
        Wie Sie mit den über aus klugen, in Form und Inhalt sehr gescheiten Erwänden des Kommentatoren umgehen, auf den Sie antworten, ist nicht mehr erklärbar. Einen Satz aus einer komplexen Argumentation, der Sie sich vollkommen entziehen, herauslösen und erstkontextualisiert kritisieren – was soll das?
        Wahrscheinlich war linke Diskussion, und ich habe mich Jahrzehnte darin bewegt, nie besser. Ich war im Ergebnis solcher schon manch übler Zuschreibung ausgesetzt : Antimuslimischer Rassist, weil ich den islamischen Faschismus als solchen benannte, Antisemit, weil ich den zionistischen Besatzerterror, nachdem ich ihn gesehen habe, kritisierte, trans-homo-sonstwas-phob, weil ich den evidenten Unfug der Vielzahl von Geschlechtern verlachte und die damit verbundenen Dauerpräsens schlechten Geschmacks und Kitsches für unerträglich hielt, Standortnationalist, weil ich jahrelang an der Basis Gewerkschaftsarbeit leistete und etliche mehr. Anrikommunist auch, weil ich den Stalinterror nicht fur revolutionäre Notwengkeit hielt. Kann ich mir nicht alles merken. Ist mir auch alles ziemlich egal geworden. Das einzige, was ich nicht mehr will, obwohl ich tief in meinem Herzen und Kopf sowas wie Kommunist bin und bleibe, ist, dass man mich “Linker” nennt. Ich möchte mit eurem selektiven Humanismus nichts zu tun haben.

      4. Nein, für eine “psychische Störung” halte ich Nationalismus nicht. Für “puren Antisemitismus”, wie immer wieder gegenüber den Israel-Protesten behauptet wird, selbst bei “Greta”, allerdings auch nicht. Dann hätten sich die pro-palästinensischen Demonstranten ja bereits den deutschen Antisemiten anschliessen können, die schon längere Zeit Anschläge auf Juden und Synagogen verüben, jüdische Friedhöfe verschandeln oder sich in sozialen Chatgruppen an Nazi-Witzen aufgeilen.
        “Purer Antisemitismus” kann es nicht sein, da helfen auch keine zur Gleichsetzung herangezogenen Schlagworte wie “Pogrom” oder “Holocaust”. Das blutige Gemetzel der Hamas unterscheidet sich sehr deutlich von der in Deutschland staatlich betriebenen Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung von Juden und anderen “undeutschen Elementen”.

        Nach den (TV-)Berichten gab es diese Spray-Markierungen von Davidsternen an Türen von jüdischen Bewohnern, die durchaus auch auf antisemitische Gedanken schließen lassen. Das groteske Abfeiern des Hamas-Massakers mit “Verteilung von Süssigkeiten” dürfte aber wohl eher aus der Freude über den gelungenen anti-israelischen “Gegenschlag” begründet gewesen sein, die sich, genauso moralisch und demonstrativ, unverhohlen auf “ihre Seite” des politischen Gegensatzes zwischen “Israel und den Arabern” stellt. Für ihre Rechtfertigungen suchen die sich dementsprechend auch alles mögliche zusammen, manche auch antisemitische Begründungen.(*)

        Von der israelischen Politik immer schon als Störung behandelt sehen sich Palästinenser als “unterdrücktes Volk” und versprechen sich von einer eigenen nationalen Herrschaft eine Verbesserung ihrer Lage. Soweit erstmal ihre Vorstellung, die sie mit jedem anderen, sonst gelobten Nationalismus gemein haben, und ein bischen Anerkennung bekommen sie darin ja auch gezollt, wenn selbst die UNO vom “palästinensischen Volk” spricht und anerkannte Staaten die “Palästinenser-Frage” immer wieder zu ihrer Angelegenheit erklären und je nach ihren Interessen die verschiedenen palästinensischen Fraktionen fördern oder bekämpfen.
        Den “palästinensischen Staat”, der sich mit eigenen Reichtumsquellen und Gewaltmitteln Anerkennung durch andere verschafft gibt es eben nicht. Und im Rest der Staatenwelt ist das Interesse an einem solchen Staat wenn überhaupt dann sehr bedingt vorhanden. Hängt eben ganz von der Staaten-Konkurrenz in der und um die Region ab.

        Dieses, gelinde gesagt, “Desinteresse” der anderen Staaten, sehen palästinensische Nationalisten und “Volksvertreter” natürlich ihrerseits als mangelnde Unterstützung für ihren “berechtigten Befreiungskampf” und machen die moralisch-empörte “Schuldfrage” auf ihre Weise auf – gegenüber Israel und dem Westen, der aus ihrer Sicht die israelische “Unterdrückungs-Politik” bedingungslos unterstützt. Was er ja auch tut, solange sich Israel im Groben und Ganzen an die westlichen Interessenlagen und Vorgaben hält.

        Wie alle Befürworter nationaler Gewalt sind radikale palästinensische Nationalisten genauso hemmungslos bei den “zivilen Kollateralschäden” wie ihre großen Vorbilder. Die müssen, nach ihrer Logik, eben für den “gerechten Kampf um Freiheit”, die “Verteidigung von Werten” und “nationalen Sicherheitsinteressen” in Kauf genommen werden. Und selbst der anschließende Vergleich von Grausamkeiten dient meistens nur den Rechtfertigungs-Experten und ihren Forderungen nach mehr guter, oder “nötiger” Gewalt gegen die schlechte.

        In deutschen Diskussionsrunden ist man sich in den Verurteilungen der falschen brutalen Gewalt und in den Forderungen nach mehr guter Gewalt weitgehend einig, so dass es z.B. bei Markus Lanz neulich zu ganz unverblümten Äußerungen einer Landespolitikerin kommt, die gleich “unendlich viele Polizeikräfte” für nötig erachtet um solche Demonstrationen erfolgreich zu vereiteln.

        Die Sache mit den “verteilten Süssigkeiten” zog sich durch mehrere Talk-Sendungen und man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich um eine krampfhaft willkürliche Suche nach “Anzeichen” handelt, die dem Rechtsstaat eine Gleichsetzung mit “Antisemitismus” und damit eine Feststellung von Straftaten auf solchen Demos ermöglichen sollen. Viel mehr als die “Süssigkeiten”, die Jubellaune und religiöse Parolen, die teils auf eine grenzwertige Vertreibung der Juden anspielen, teils von der Religionsfreiheit für den Koran gedeckt sind, hatten die Talkrunden aber nicht zu bieten für den “Antisemitismus der Moslems”, auf den sie sich anlässlich des israelischen Bombardements gerne sehr einseitig fokussieren. Deutsche Antisemiten konnten sich jedenfalls schon wesentlich mehr leisten als “Kuchen verteilen” und Flaggen schwingen.

        (*) Die “Informationslage” dazu ist ebenfalls sehr gespalten. Manche behaupten der “Antisemitismus” wäre, auch “historisch und kulturell” gesehen, kein oder jedenfalls kein wesentliches Problem im “Zusammenleben von Juden und Arabern” gewesen sei, weder im Nahen Osten noch sonstwo, so dass die nun angesagte gegenläufige Interpretation, nach der reichlich “Anzeichen” für Antisemitismus entdeckt werden, schlicht falsch sei.

        1. Danke für Ihren sachlich vorgetragenen Beitrag. Kann ich nachvollziehen, wenn ich auch anderer Meinung bin, wie Sie sich denken können.
          Die Freude über den “Gegenschlag” mag auch andere Motive haben. Ich kann mir das angesichts der Form dieses “Gegenschlags” allerdings ohne Antisemitismus kaum erklären.

          1. ” Ich kann mir das angesichts der Form dieses „Gegenschlags“ allerdings ohne Antisemitismus kaum erklären ”
            Im ernst? Wie ist das gemeint?
            Was denken sie , wieviel Hass Sie entwickeln, wenn ihr steinenwerfender Junge abgeknallt wird? Wenn man ihre schwangere Tochter am Checkpoint gnadenlos verbluten lässt? Wenn man das Land, von dem Sie leben, enteignet oder unnutzbar macht, weil man eine Autobahn darüber führt? Wenn man ihnen das Wasser zugunsten der Siedler stiehlt? Wenn man noch und noch Siedlungen auf dem Land ihrer Freunde und Nachbarn errichtet. Wenn man Straßen durch ihr Gebiet führt, auf denen sie selbst nicht mal fahren dürfen? Wenn sie beständig von Militär und- schlimmer noch – durch Siedler terrorisiert werden und keinen – wirklich überhaupt keinen – rechtlichen Schutz haben, weil man sie an die Autonomiebehörde verweist, die keinen Zugriff auf Militär und Siedler hat? Wenn man aufgrund einer beliebigen Denunziation nachts schwer bewaffnet in ihr Haus eindringt, wobei es auch Tote geben kann ? Wenn Sie, um Ergebnisse Ihrer Arbeit außerhalb das Freiluftgefängnisses verkaufen zu können, einen israelischen “Paten” brauchen – das können solidarische Partner sein, oft aber auch Schmarotzer, die ihre Lage ausnutzen? Und ja , ich kann da noch sehr viel länger schreiben und alle wissen, dass es stimmt? Und ich kenne nur die Westbank, nich Gaza. Sie würden jedermann auf der Welt, der Ihnen das antut, bis aufs Blut hassen, nicht aber, wenn er Jude ist, weil das antisemitisch ist?
            Nie im Leben! Ich weiß wirkich nicht, wie man sich als “Linker ” dermaßen gegen die Realität immunisieren kann. Wie man das Leid einfach ignorieren oder wegreden kann. Ich wünschte, ich konnte das auch.
            Aber eigentlich haben wir – und ja , ich auch – das immer gemacht. Wir waren Stalinisten, Maoisten, Pol Potisten, Anhänger zionistischer Siedlernazis und ja auch islamischer Faschisten wie der Hamas oder dereinst der iranischen Klerikalfaschisten. Und immer Können wir alles begründen, wissen alles besser und lassen uns von einer Realität, die uns regelmäßig blamiert, nicht beeindrucken, weil wir sicher sind, zu wissen, was sich hinter der Realität verbirgt.
            Auch wenn sie es nicht glauben, wenn sie entschieden anderer Meinung sind – der Mann, der den Juden hasst , der seine Tochter gnadenlos am Checkpoint verrecken lies, ist deshalb kein Antisemit. Und was glauben Sie was ich mit dem machen würde, wenn es in meiner Macht läge, der meiner Tochter das antäte? Sei er nun Jude, Sorbe oder Apache.

            Ich bleibe dabei. Dieser selektive Humanismus bleibt unverstanden. Aber schon Porth, der als Denker galt, fand, wenn ich mich recht erinnere, den Einsatz von Kernwaffen gegen Araber bedenkenswert.

    3. Ja, die Diskussion ist sinnlos. Die Macht kommt aus den Läufen der Gewehre.
      Aber dein Text ist das beste und anstandigste, das ich zum Thema in den letzten Tagen las. Dass der Autor, von dem ich hier sonst schon etliches gescheites und amüsante las, dem nicht gewachsen ist, zeigt, wie er mit deinem Text in seiner Replik umgeht. Sehr wenig beeindruckend. Schade.
      Aber nochmal, es stimmt. Wir führen eine sinnlose Diskussion. Dein Text ist klug und daher nicht mehrheitsfähig. Die Fakten werden derweilen von anderen geschaffen.
      So sind die Regeln. War schon immer so.

  48. ein letzter Kommenta zu diesem Text von mir.
    Ich war am 12.11 auf dem Frankfurter Römerberg. Die palästinensche Gemeinde hatte zur Kundgebung aufgerufen. Es war eine absolut friedliche Veranstaltung. Der Vorsitzende der islamischen Gemeinden in Hessen hat sich, es geht nicht besser, von der Hamas und Terror und von Judenhass distanziert. Es wurde einstimmig um alle Opfer, auch die jüdischen, getrauert.
    Diese Anteilnahme und Trauer auch um die 11000 getöteten Palästinenser habe ich noch von keinem deutschen und jüdischen Politiker gehört.
    In der Tagesschau kommt als einziger Kommentar zu der Veranstaltung, das es wegen Verdachts auf antisemitische Äußerung auf einem Transparent gekommen sei. Es wird nichts konkretes dazu gesagt. Das hier die Distanzierung von Terror und Antisemitismus wie selbstverständlich stattgefunden hat, wird in keinem Wort erwähnt. Auch nicht die ausgedrückte Trauer. So viel dazu.
    Heute morgen bin ich aufgewacht und dachte heute werden wieder über 100 Kinder tot gebombt. Und es interessiert niemanden. Von unseren Politikern wird keine Trauer gezeigt, auch nicht der Versuch die Kinder vorm Tod zu bewahren.
    Ich gehöre zur Malocherbevölkerung und ich habe muslimische Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen. Ich weiß was sich gehört. Und wenn wir Habeck, Scholz und Steinmeyer als Vorbild nehmen würden, hätten wir schon Bürgerkrieg in unseren Straßen. Der Hass wird auch durch unseren Medienmainstream und durch Politiker die keinerlei Empathie haben verursacht.
    Wo ist die Liebe?
    Ou est l`amour?
    Where is the love?

    Auf dem Römerberg steht ein sehr trauriger Weihnachtsbaum!!!
    Die Kinder brauchen unsere Liebe!!!

  49. Dieser Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Die Hamas vergewaltigt, mordet nur Jüdinnen und Juden. Sie bricht aufs brutalste einen Waffenstillstand. Dann fordert sie von der IDF Feuerpausen.
    Die Feuerpause könnte die ach so unterdrückte und entrechtete Bevölkerung des Gazastreifens selbst äußerst schnell und für immer herbeiführen, dann nämlich, wenn sie die Hamasmörder für immer zum Teufel jagte. Zwei Drittel oder mehr der Palästinenserinnen des Gazastreifens dürften Gefolgsleute der Hamasschufte sein und die Zahl, typisch, der Hamasfreundinnen wächst nach dem Abschlachten der israelischen Zivilisten ständig.
    Die so bemitleidenswerten Zivilisten des Gazastreifens haben sich die israelische Feuerwalze redlich verdient und ich bemitleide die zivilen und militärischen Hamasunterstützerinnen nicht. Die einzigen palästinensichen Zivilisten im Gazastreifen, die mir wirklich leid tun, sind alle Gegner der Hamas und ausnahmslos alle Kinder.
    Die IDF muss jeden Hamaskiller töten oder gefangennehmen und vor der bedingungslosen Kapitulation und der Entwaffnung auch des letzten Hamaskämpfers sollte sie nicht aufhören alle Kraft im Kampf gegen die Hamasbanditen einzusetzen. Rafa sollte mit aller Feuerkraft besetzt werden und noch der letzte Hamastunnel geflutet, gesprengt oder Mit Ruinenschutt verfüllt werden.

    Hartmut

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