Was wäre, wenn Trump und Musk eine Menschenpuppe auf einem Altar verbrennten?

Ku Klux Klan
Voice of America: Learning English, Public domain, via Wikimedia Commons

Kaum stehen Akteure auf der Matte der Politik, die dem Mainstream nicht passen, ertönt plötzlich Machtkritik. Während sonst große Medien die Einflüsse von Eliten in ihren diskreten Machtzirkeln mit Nachdruck übersehen, ist es bei Trump und Musk anders. Ein Kommentar.

In einem Monitor-Beitrag über „Tech-Giganten an der Macht“, fragt ARD-Mann Georg Restle: „Musk und Co: Gefahr für die Demokratie?“ Plötzlich soll die Demokratie in Gefahr sein, weil Reiche Einfluss nehmen? Waren Restle und Co. die letzten Jahrzehnte im Tiefschlaf?

Stellen wir uns Folgendes vor: Donald Trump, Elon Musk und andere Eliten treffen sich in einem abgelegenen Waldstück in Kalifornien. Sie ziehen sich Roben und Kapuzen an, die an den Ku-Klux-Klan erinnern. Sie marschieren geschlossen unter den Augen eines handverlesenen Publikums, bestehend aus weiteren mächtigen Persönlichkeiten, zu einem Altar. Auf dem Altar liegt eine Menschenpuppe. Der Altar steht vor einer großen Steineule. Die Menschenpuppe wird angezündet. Nennen wir dieses Ritual „Cremation of Care“, also die „Verbrennung der Sorgen“. Auch wenn es absurd ist: Nehmen wir weiter an, dass ein mutiger Journalist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von dem diskreten Treffen gehört hat. Obwohl das Areal bewacht wird, gelingt es dem Reporter mit einer Kamera bewaffnet, sich Zutritt zu verschaffen. Aus der Deckung filmt er die Szenen. Kaum wieder an einem sicheren Ort, sichtet er das Material und: Die Aufnahmen sind im Kasten. Einige der derzeit mächtigsten Persönlichkeiten der USA sind versammelt zu einem Ritual, das mit „bizarr“ wohl noch sehr zurückhaltend benannt wäre. Die Aufnahmen zeigen: Sogar AfD-Chefin Alice Weidel wohnt dem Ritual bei – samt weiterer Vertreter der AfD.

Was wäre dann in Deutschland los?

Wie würden sich die Medien verhalten? Wären diese Aufnahmen ein nachrichtliches Ereignis? Entscheiden Sie selbst, werte Leserrinnen und Leser. Nach meinem Verständnis wäre das für die Medien nicht nur ein „Ereignis“ – es wäre eine Information, die über alle Kanäle laufen würde, samt maximaler Skandalisierung. Man kann sich die Gesichter der üblichen, von den Medien auf Standby geschalteten Politiker und Experten gut vorstellen. Die Empörung und das Entsetzen über Trump und Musk wären unüberhörbar. Okkulte Rituale? Einflussreiche Tech-Leute in Kutten, die an den Ku-Klux-Klan erinnern? Das Verbrennen einer Menschenpuppe?

Die Gefahr für die Demokratie würden die mutigen Wächter der Demokratie nicht größer zeichnen können.

Und nun genug der Imagination. Die Realität sieht so aus: Das Ritual „Cremation of Care“ existiert. Der Ort heißt Bohemian Grove. Eine lange Reihe von hochrangigen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Militär, Film- und Fernsehen kommen dort jährlich zusammen. Und tatsächlich hat sich ein Journalist 2006 Zugang zu dem Gelände verschafft und zum ersten Mal das Ritual gefilmt. Es war der US-Amerikaner Alex Jones von der alternativen Medienplattform Infowars.

Haben Sie jemals etwas davon in der Tagesschau gesehen? Oder etwas davon, machtkritisch eingeordnet, in einem anderen großen Medium gehört, gesehen, gelesen? Immerhin waren am „Grove“ zahlreiche US-Präsidenten. Henry Kissinger, der ehemalige US-Außenminister, soll sogar selbst unter einer der Roben gesteckt und an dem Ritual teilgenommen haben. Und auch Helmut Schmidt war bei den ‚Lakeside Talks‘ zugegen.

Sehen Sie, jetzt sind wir am Knackpunkt. Was weiß die deutsche Öffentlichkeit schon über diskrete Elitenzirkel? Was weiß sie, über das riesige Netzwerk an Gruppen, Organisationen, Denkfabriken und verschwiegene machtelitäre Bünde, die fernab formaler demokratischer Strukturen politischen Einfluss nehmen? Wenn Journalisten großer Medien über Politik berichten, dann ist der Fokus ihrer Aufmerksamkeit in der Regel auf die Vorderbühne der Politik gerichtet. Sie zeichnen eine Wirklichkeit, die in ihrer Unterkomplexität schon für Grundschüler eine Zumutung wäre.

Haben Restle und andere Journalisten in den vergangenen Jahrzehnten geschlafen?

Für einen großen Teil der Medien gibt es demokratische Strukturen, in denen sich „gute Demokraten“ bewegen – solange sie nicht der AfD oder dem BSW angehören. Machtelitäre Einflüsse, eine Untergrabung demokratischer Prozesse, eine Manipulation durch „mächtige Kreise“ – wenn der journalistische Mainstream mit derartigen Gedanken konfrontiert wird, dann ruft er: Verschwörungstheorie! Wenn, wie bei den erlauchten Bilderberg-Konferenzen, 140 der führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Militär, Geheimdiensten, Hochschule usw. zusammenkommen, um für drei bis vier Tage unter Geheimhaltung zu konferieren, dann machen der „Qualitätsjournalismus“ was? Richtig, er schaut weg. Er hält sich die Hände vor die Augen.

Über Jahrzehnte gab es in deutschen Medien nahezu keine Artikel über die Bilderberg-Konferenzen. Das hat dazu geführt, dass selbst gestandene Professoren der Politikwissenschaft keine Ahnung von der Existenz dieses Gremiums hatten – von der breiten Öffentlichkeit erst ganz zu schweigen. Durch das Internet haben mehr und mehr Bürger von Bilderberg erfahren. Bei den jährlichen Zusammenkünften – das wird durch entsprechende Kommentare im Netz sichtbar – kontaktieren informierte Bürger immer wieder große Medien und bitten um Berichterstattung. Das Ergebnis ist nahezu jedes Jahr identisch: maximale Ignoranz. Seit der vermehrten Aufmerksamkeit im Internet zu Bilderberg, sind dann ab den späteren 2000er-Jahren hier und da im Mainstream Artikel erschienen – weitestgehend unkritisch und beschwichtigend.

Doch jetzt, plötzlich ist der Einfluss der „Mächtigen“ ein Problem. Nun entdeckt der Mainstream „Machtkritik“ – oder das, was er dafür hält. In der Sendung Studio M, eine Produktion des ARD-Formats Monitor, redet Redakteur Georg Restle mit Gästen über die Macht von „X“, Facebook“ und Co. „Was bedeutet es, wenn die globale Macht der Plattformen in den Händen weniger Milliardäre liegt? Wie gefährlich können Facebook, X und Co. der Demokratie werden?“

Das sind zwar berechtigte Gedanken, aber die Frage drängt sich auf: Haben Restle und andere Journalisten in den vergangenen Jahrzehnten geschlafen? Wo sind die Monitor-Beiträge über die Einflüsse von Zirkeln wie Bilderberg? Was bedeutet es, wenn 140 enorm mächtige Personen, die allesamt über eine gewaltige Reichweitenmacht verfügen, hinter verschlossenen Türen zentrale gesellschaftliche und politische Themen besprechen? Was heißt es, wenn aus solchen Treffen die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird? Was ergibt sich aus der social cohesion, aus der sozialen Bindekraft, die entsteht, wenn ein handverlesener Personenkreis am Bohemian Grove zusammenkommt? Was heißt es, wenn den demokratischen Strukturen vorgelagerte politische Formationsprozesse von Eliten und Machteliten vollzogen werden? Welche Konsequenzen hat das für demokratische Prozesse, wenn grundsätzliche politische Marschrichtungen schon im Vorfeld von einflussreichen Personen bestimmt werden?

Fragen dieser Art galten bisher als eine Art Tabu im Medienmainstream. Bisher wurde die Einflussfrage von mächtigen Kreisen auf naive Art abgehandelt.
Einfluss von außen? Aber wir haben doch eine funktionierende Demokratie – so in etwa lautete der Tenor.

Machtelite

Jetzt, wo plötzlich andere Eliten die Bühne betreten und eine Politik vorgeben, die dem Mainstream quer liegt, wachen Journalisten auf und Fragen nach dem „Einfluss“.

Schon in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat der US-amerikanische Soziologe Charles Wright Mills mit seiner grundlegenden Studie „Die Machtelite“ dargelegt, wie schwach das demokratische System in seinem Land ist und wie weitreichend die Einflüsse jener Akteure sind, die über viel Geld, gute Beziehungen usw. verfügen. Er erkannte:

„Der Macht eines gewöhnlichen Menschen sind verhältnismäßig enge Grenzen gezogen (…). Doch selbst innerhalb dieses kleinen Bereichs scheint der Durchschnittsmensch von mächtigen Kräften, die er weder begreifen noch meistern kann, getrieben zu sein. Auf umwälzende Veränderungen, die sein Verhalten und seine Anschauungen bestimmen, hat er keinerlei Einfluss, denn es liegt einfach in der Struktur der modernen Gesellschaft, dass sie dem Einzelnen Ziele setzt, die gar nicht die seinen sind. Von allen Seiten bedrängt und Veränderungen unterworfen, hat der Mensch unserer Massengesellschaft das Gefühl, ohne Lebensinhalt, ohne Ziel und Zweck in einem Zeitalter zu leben, das ihn zur Machtlosigkeit verurteilt. Indessen sind keineswegs alle Menschen in diesem Sinne »gewöhnliche « Menschen. Die Zentralisierung sämtlicher Macht- und Informationsmittel bringt es mit sich, dass einige wenige in unserer Gesellschaft bestimmte Positionen einnehmen, von denen aus sie sozusagen auf die anderen herabsehen und die Alltagswelt der Durchschnittsmenschen mit ihren Entscheidungen beeinflussen können. Diese wenigen sind nicht Sklaven ihres Berufs oder Gefangene ihres Arbeitsplatzes. Sie können vielmehr Arbeitsplätze für tausend andere schaffen oder beseitigen. Sie werden auch nicht von ständigen Alltags- und Familienpflichten eingeengt, sondern können ihnen, wenn sie wollen, jederzeit entfliehen. Sie sind auch nicht an einen bestimmten Ort gebunden, sondern können wohnen, wo und wie es ihnen beliebt. Für sie heißt es nicht, sie hätten nur »zu tun, was Tag und Stunde fordern«. Sie selbst stellen nicht wenige dieser Forderungen auf und sorgen dann dafür, dass andere sie erfüllen. Ob sie es zugeben oder nicht: Durch ihre Erfahrung im Umgang mit den technischen und politischen Machtmitteln sind sie der ganzen übrigen Bevölkerung weit überlegen. Die Durchschnittsamerikaner könnten durchaus von den Mächtigen sagen, was Jacob Burckhardt über die »großen Männer« geschrieben hat: »Sie sind alles das, was wir nicht sind.« Die Machtelite besteht aus Männern, die sich kraft ihrer Positionen hoch über den begrenzten Horizont des Durchschnitts erheben. Ihre Stellungen geben ihnen die Möglichkeit, Entscheidungen von größter Tragweite zu treffen. Dabei ist nicht so wesentlich, ob sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und solche Entschlüsse wirklich fassen oder nicht. Ausschlaggebend ist vielmehr die Tatsache, dass sie auf Grund ihrer Schlüsselpositionen die Möglichkeit dazu haben.

Mills lieferte mit seiner Studie, die sich als das Grundlagenwerk für die Gründung der Machtstrukturforschung betrachten lässt, eine Kritik an der amerikanischen Demokratie ab, die es in sich hat. Der Soziologe hinterfragte radikal, wie viel Macht tatsächlich eigentlich in den Händen der Bürger seines Landes liegt. Mills identifizierte eine Machtelite, die unter anderem aufgrund ihrer Position weit über den normalen Bürger steht.

Mit anderen Worten: Über die realen Machtverhältnisse in Demokratien kann man seit vielen Jahrzehnten Bescheid wissen – wenn man es möchte.

Dass Restle und andere nun bei X und Facebook ansetzen und eine Gefahr für die Demokratie sehen, ist an Absurdität nur schwer zu überbieten. Die „Gefahr“ für die Demokratie besteht seit langem. Die natürlich real vorhandene Macht großer Tech-Plattformen und ihrer Macher ist aber lediglich ein Symptom für Schieflagen demokratischer Machtverhältnisse, die seit langem Realität sind.  

Ähnliche Beiträge:

33 Kommentare

  1. Waren Restle und Co. die letzten Jahrzehnte im Tiefschlaf?

    Da brauche ich nicht einmal den Rest des Textes zu lesen, der mit Sicherheit allerlei Belege diesbezüglich liefert, um das offensichtliche zu antworten.
    Ja natürlich, bzw. nun wo bestimmte Milliardäre sich gegen die Erzählung im Mainstream in Stellung bringen, ist das Geblöcke laut.
    Wo andere ultrareiche die Demokratie bzw. hat Grundrechte der Menschen in deren Sinne unterminiert haben, wird denen natürlich noch zugejubelt. “Diese guten Philantropen. Wenn wir die nicht hätten…
    selbst wenn große Teile der Bevölkerung aus guten Gründen damit ein Problem haben!

    1. Die werden uns in bewehrter Salamitaktik, alles nehmen, krank machen, krank halten, uns töten und einen kleinen Rest versklaven, so ist der Plan!

  2. Komische Überschrift.

    Wie wäre es mit:
    “Was wäre, wenn Trump und Musk eine Menschenpuppe auf einem Altar verbrennten?”
    oder
    “Was wäre, wenn Trump und Musk eine Menschenpuppe auf einem Altar verbrennen würden?”

  3. Die vorgebliche Aufregung um „Tech-Milliardäre” und deren Einfluss gehört mit zum allgemeinen Verblendungszusammenhang, indem „Machtkritik” mehr oder weniger geschickt simuliert.

  4. Der Text gibt wieder, was für viele seit vielen Jahren offensichtlich ist, abgesehen von ein paar unbekannten Details wie das Ritual “Cremation of Care”.

    Z.B. werden Superreiche aus “dem Osten” seit langem als “Oligarchen” bezeichnet, was ja ganz schön böse klingt und auch so gemeint ist,
    aber solche aus “dem Westen” als “Philantropen”: also gute Menschen, die nur unser Bestes wollen….

  5. Nun scheint loszugehen, was ich vermutete: Tesla wird in Europa wohl über kurz oder lang am Ende sein. Wenn man anfängt einen Tesla als politisch rechtslastiges Statement zu sehen, wird wohl niemand mehr seinen Tesla irgendwo noch nachts parken wollen. Egal, wie man dazu steht, Kratzer, Verschmutzungen und Beschimpfungen sind vorprogrammiert. Keine Versicherung wird dafür einstehen wollen.
    Es ist interessant, wie sich das entwickeln wird. Ich sage nicht, dass ich das gut finde, doch das vermutlich kommende gesellschaftliche Phänomen lässt sich nicht leugnen. Wenn man sieht, wie selbst politisch unauffällige Autos von “MILES” nach “MILFS” vandalisiert werden, kann man nur erahnen, was eintreten wird.
    Musk ist das wohl bewusst, doch er handelt (wie auch bei X) bewusst antiunternehmerisch. Er ist auf einer Mission (oder verspricht sich von Trump noch mehr), weswegen er die Zerstörung eines Großteils seines Vermögens inkauf nimmt.

    “Beschimpfungen, Vandalismus, „FCK NZS“-Aufkleber auf der Frontscheibe – seit Elon Musk die AfD unterstützt und mit seltsamen Gesten provoziert, erleben Tesla-Fahrer hierzulande eine neue Stufe des Bashings.”
    https://archive.ph/ZdNNo

    1. Woher hat Musk eigentlich seine Milliarden. SpaceX Satteliten und Falkon-Raketen sind nur dann ein Geschäft, wenn man das Pentagon als Kunde hat. Das Tesla Fahrer jetzt gemobbt werden halte ich für gezielte Propaganda. Das Volk will polarisiert werden. Dann fällt es nicht so auf, wenn die gleiche Richtung der Biden Regierung jetzt noch weiter forciert wird. Das Gender Gaga wird gestoppt, die Kriege gehen weiter. Trump hat die Northstream Pipelines unter Sanktionen gestellt, Biden hat sie gesprengt und jetzt unter Trump wird der Rest des russischen Gases für Europa abgestellt werden. Sie sehe da Kontinuität.

    2. Ich sabotiere u.a. schon seit langem E-Autos in jeder Form, ist auch nicht schwer, sondern macht Spass.
      E-Karren sind unser Ende… ich bin 40 Jahre lang im Geschäft gewesen, als Testfahrer und auch Mann vom Fach.

      1. Du bist die Lachnummer der Nation, der lallende Idiot, die personifizierte Narrenkappe, der Minderbegabte, die Nulpe, der Minilörres. Und all das seit 1974. Traurig.

  6. Habe mir das Video angesehen. Meist sieht man gar nichts und je, es scheint ein etwas skurriles Ritual zu sein. Für die ganz große Verschwörung taugt es aber nicht.
    Nun müsste aber bekannt sein, um wen es sich bei diesem Alex Jones handelt. Das ist die äußerste Rechte, die behauptet, wir würden von pädophilen Eliten regiert. Jones war der führende Propagandist des Pizzagate-Skandals. Wobei ein Bewaffneter in eine Pizzeria eindrang, um angeblich im Keller befindliche Kinder zu befreien. Das Haus hatte gar keinen Keller und das Ganze war ein Riesenfake. Jones musste sich entschuldigen.
    Dann hat er behauptet, das Sandy-Hook-Massaker sei eine Inszenierung gewesen, mit dem Ziel, schärfere Waffengesetze zu verabschieden. Eltern, die ein Kind verloren hatten, warf er vor, Schauspieler zu sein. Das ging Jahre so, bis ihn dann ein Gericht zur Zahlung von einer Milliarde verdonnerte. Hat der. Seine Fans sind ergiebig.

    Ist das alles zum Thema? Nicht ganz. Diese Grooming Gangs in England mussten Protektion von oben haben, um so lang ungestört ihr Unwesen treiben zu können. Da eine pädophile Elite zu vermuten, ist nicht abwegig.

    Aber genau dazu sagt Jones nichts. Nach Ansicht der Rechten sind da die Linken schuld. Das reicht ihm.

  7. Ob der Herr Restle, als Absolvent der London School of Economics, (vgl. Bärbock, vdLiar), die politischen, medialen und wirtschaftlichen Machenschaften nicht begreift, bezweifele ich. Er lässt sich als ordentlicher, rückgratloser, braver Schwabe seinen Opportunismus halt vergolden.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Georg_Restle

    Zu den Ritualen fiel mir der Film von Stanley Kubrick ein: Eyes Wide Shut. Verschwörungstheoretiker haben zwar behauptet, dass dieses Werk auf gewissen Eingebungen beruhte und der Herr Kubrick infolgedessen aus dem Verkehr gezogen wurde. Aber, wie geschrieben, lauter Schwurbeleien ver(w)irrter Geister.
    Aktuell zur deutschen Politikern kann man sich verschwurbelt fragen, was die folgenden Galionsfiguren gemeinsam haben: Scholz (Warburg, Cum-Ex), Weidel (Goldmann-Sachs), Merz (Blackrock). Zur Erinnerung: Galionsfiguren sind bekanntlich weder Kapitäne noch Steuermänner, sondern richten sich notgedrungen nach dem vorgegebenen Kurs des Schiffes an das sie montiert wurden. Natürlich alles Zufall….grübelgrübelgrübel.

  8. Solche Leute wie Restle und andere Journalisten haben die Aufgabe die Plutokratie in deren Diensten sie stehen, zu tarnen und uns als Demokratie zu verkaufen. Und natürlich wackelt ein wenig das Narrativ von Gut und Böse wenn es innerhalb der Plutokraten einen Richtungsumschwung gibt, aber ich habe da vollstes Vertrauen in den professionellen Opportunismus bzw. staatstragenden Journalismus sich da noch rechtzeitig auf der richtigen Seite ein schleimen zu können. Aktuell geht es wohl eher um Bestrebungen die Zensur noch weiter auszubauen. Und diese möchte gern Journalisten tragen ihr Möglichstes dazu bei, dem Medienvolk Zensur schmackhaft zu machen.
    Natürlich ist der Bürger nicht in der Lage sich seine Meinung selbst zu bilden. Dazu braucht es Leute wie Restle und Co. die schon wissen was sie ihrem Publikum an Realität zumuten können.

  9. Nach diesen Prinzipien werden wir täglich vom Mainstream zugemüllt.
    Sehr aufschlussreich!

    Die Prinzipien der Kriegspropaganda
    mediensoziologisches Fachbuch von Anne Morelli aus dem Jahr 2001
    Die Prinzipien der Kriegspropaganda (französischer Originaltitel: Principes élémentaires de propagande de guerre) ist ein mediensoziologisches Werk der Historikerin Anne Morelli. Das Buch erschien 2001, die deutsche Übersetzung 2004.

    Morelli arbeitete darin die zehn „Gebote“ der Propaganda aus. Sie sind vor allem als Analyseraster für pädagogische und medienkritische Zwecke gedacht und sollen wertfrei bleiben. Morelli will die Regelhaftigkeit von Propaganda-Prinzipien und Propaganda-Techniken im Bereich der Medien und der Gesellschaft aufzeigen:

    „Ich werde nicht die Reinheit der Absichten der einen oder anderen untersuchen. Ich versuche nicht herauszufinden, wer lügt und wer die Wahrheit sagt, wer das glaubt, was er sagt, und wer nicht. Meine einzige Absicht ist es, die Prinzipien der Propaganda zu veranschaulichen, die benutzt werden, und ihr Funktionieren zu beschreiben.“ (S. 6)
    Es erscheint der Autorin trotzdem unbestreitbar, dass nach den Kriegen, die unsere Epoche kennzeichnen (Kosovo, Zweiter Golfkrieg, Afghanistankrieg, Irakkrieg), die westlichen Demokratien und ihre Medienlandschaft thematisiert werden müssen. Anne Morelli aktualisiert die idealtypischen Formen verschiedener Inhalte von Propaganda. Sie greift damit die Erkenntnisse Arthur Ponsonbys zur Propaganda im Ersten Weltkrieg auf und systematisiert sie in Form ihrer „zehn Prinzipien“. Ponsonby hatte 20 Aspekte dargestellt, die Morelli in ihren 10 Punkten zusammenfasst.

    Inhalt
    Wir wollen keinen Krieg!
    Staatsmänner aller Länder versichern selbst immer feierlich, dass sie den Krieg nicht wollen. Kriege sind immer unerwünscht, nur äußerst selten wird ein Krieg von der Bevölkerung positiv gesehen. Mit der Entstehung der Demokratie wird die Zustimmung der Bevölkerung unabdingbar, daher muss der Krieg abgelehnt werden und man muss im Herzen Pazifist sein, im Unterschied zum Mittelalter, als die Meinung der Bevölkerung nur geringe Bedeutung hatte. „So mobilisiert die französische Regierung die Armee und verkündet zugleich, dass die Mobilisierung kein Krieg sei, sondern im Gegenteil das beste Mittel, den Frieden zu sichern.“ „Wenn alle Staatsführer vom selben Friedenswillen beseelt sind, fragt man sich, warum Kriege dann überhaupt ausbrechen.“ Das zweite Prinzip beantwortet diese Frage.

    Der Gegner ist allein für den Krieg verantwortlich!
    Dieses Prinzip folgt aus der Tatsache, dass jede Partei versichert, zur Kriegserklärung gezwungen zu sein, um zu verhindern, dass der Gegner „unsere Werte“ zerstört, unsere Freiheiten gefährdet oder uns selbst ganz und gar vernichtet. Es handelt sich um die Aporie eines Krieges, der geführt wird, um Kriege zu verhindern. Man gelangt beinahe zu dem mythischen Satz George Orwells: „Krieg ist Frieden.“ So war die USA gezwungen, Krieg gegen den Irak zu führen, weil dieser ihr keine andere Wahl gelassen hatte.

    Man reagiert also nur, verteidigt sich gegen Provokationen des Feindes, der für den Ausbruch des Krieges uneingeschränkt verantwortlich ist. „So versichert Daladier in seinem ‚Aufruf an die Nation‘ am 3. September 1939 – wobei er die Verantwortung Frankreichs für die Folgen des Versailler Vertrages übergeht –: ‚Deutschland hat schon abgelehnt, den Menschen mit gutem Herzen zu antworten, die in dieser Zeit ihre Stimme für den Frieden in der Welt erhoben haben. […] Wir führen den Krieg, weil man ihn uns aufzwingt.‘“

    Ribbentrop rechtfertigte den Krieg gegen Polen mit den Worten: „Der Führer will den Krieg nicht. Er entschließt sich schweren Herzens dazu. Aber die Entscheidung zu Krieg und Frieden hängt nicht von ihm ab. Sie hängt von Polen ab. In bestimmten für das Reich lebenswichtigen Fragen muss Polen nachgeben und die Forderungen erfüllen, auf die wir nicht verzichten können. Wenn es ablehnt, liegt die Verantwortung für einen Konflikt bei Polen und nicht bei Deutschland.“ (S. 16 im frz. Original)

    Im gleichen Sinne konnte man zum Golfkrieg am 9. Januar 1991 in Le Soir lesen: „Der Friede, den die ganze Welt mehr als alles ersehnt, lässt sich nicht auf einfache Zugeständnisse an einen Akt der Piraterie errichten.“ Dasselbe gilt für den Irakkrieg, denn bevor der Krieg ausbrach, titulierte Le Parisien am 12. September 2002: Wie Saddam sich zum Krieg rüstet.

    Der Führer des feindlichen Lagers wird dämonisiert
    „Man kann eine Gruppe von Menschen nicht insgesamt hassen, nicht einmal als Feinde. Es ist daher wirkungsvoller, den Hass auf die feindliche Führungspersönlichkeit zu richten. Der Gegner bekommt so ein Gesicht und dieses Gesicht wird natürlich Gegenstand des Hasses werden.“

    „Der Sieger wird sich immer als Pazifist darstellen, der die Verständigung liebt, aber vom gegnerischen Lager zum Krieg gedrängt wird, wie etwa Bush oder Blair dies taten.“ „Das gegnerische Lager wird ganz sicher von einem Wahnsinnigen, einem Monster geleitet (Milosevic, Bin Laden, Saddam Hussein), (…), das uns herausfordert und von dem man die Menschheit befreien muss.“

    Der erste Schritt beim Verfahren der Dämonisierung ist die Reduzierung eines ganzen Landes auf eine einzige Person, als ob niemand im Irak leben würde außer Saddam Hussein mit seiner „furchteinflößenden“ republikanischen Garde und seinen „schrecklichen“ Massenvernichtungswaffen.

    Die Personalisierung von Konflikten ist typisch für eine bestimmte Geschichtsauffassung, nach der Geschichte von Helden, von „großen Menschen“ gemacht wird. Anne Morelli lehnt diese Geschichtsauffassung ab und schreibt unermüdlich darüber, was die offizielle Geschichtsschreibung verschweigt. Diese offizielle Geschichtsdarstellung ist idealistisch und metaphysisch geprägt, insofern sie davon ausgeht, dass Geschichte Ergebnis von Ideen und ihrer großen Menschen sei. Dieser Auffassung stellt sie eine dialektische und materialistische entgegen, in der Geschichte aus den Beziehungen der Menschen und sozialen Bewegungen erklärt wird.

    Der Gegner ist durch alle nur denkbaren Übel gekennzeichnet. Sie reichen vom Körperlichen bis zum Sexualleben. So stellt Le Vif in L’Express am 8. April 1999 den „furchtbaren Milosevic“ dar, sie zitiert keine Äußerung oder Schrift des „Herrschers von Belgrad“, sondern hebt seine anomalen Stimmungsschwankungen, seine krankhaften und brutalen Wutausbrüche hervor: „Wenn er in Wut gerät, verzerrt sich sein Gesicht. In einem Moment gewinnt er plötzlich wieder seine Fassung.“

    Diese Dämonisierung wird natürlich genauso wenig wie andere Techniken nur für die Kriegspropaganda benutzt. Pierre Bourdieu berichtet, dass in den USA viele Universitätslehrer, denen die Popularität Michel Foucaults in ihren Highschulen missfiel, Bücher über das Intimleben Foucaults schrieben. So etwa übte der „masochistische und verrückte Homosexuelle“ „widernatürliche, skandalöse und inakzeptable Sexualpraktiken“ aus. Auf diese Weise konnte man sich die Auseinandersetzung mit dem Denken des Autors oder den Diskursen eines politischen Menschen ersparen und ihn aufgrund von moralischen Urteilen „widerlegen“.

    Wir verteidigen ein edles Ziel und keine besonderen Interessen!
    Die wirtschaftlichen und geopolitischen Ziele des Krieges müssen durch ein Ideal maskiert werden, durch moralische und legitime Werte. So verkündete George H. W. Bush: „Es gibt Menschen, die das niemals verstehen. Der Kampf betrifft nicht das Öl, der Kampf betrifft eine brutale Aggression“ oder Le Monde am 22. Januar 1991: „Die Ziele des Krieges sind zuallererst die Ziele des Sicherheitsrats der UN. Wir beteiligen uns wegen der Gründe der Entscheidungen des Sicherheitsrats und das wesentliche Ziel ist die Befreiung Kuweits.“ „In unseren modernen Gesellschaften kann im Unterschied zu Ludwig XIV ein Krieg nur mit einer gewissen Zustimmung der Bevölkerung begonnen werden.

    Gramsci hat gezeigt, in welchem Maße die kulturelle Vorherrschaft und die Zustimmung für die Herrschaft notwendig sind. Diese Zustimmung ist leicht zu gewinnen, wenn die Bevölkerung glaubt, dass von diesem Krieg ihre Freiheit, ihr Leben und ihre Ehre abhängen.“ Die Ziele des Ersten Weltkriegs lassen sich beispielsweise in drei Punkte zusammenfassen: „– den Militarismus zu vernichten, – die kleinen Staaten zu verteidigen, – die Welt für die Demokratie vorzubereiten. Diese sehr ehrenwerten Ziele werden seither fast wörtlich am Vorabend jedes Konflikts wiederholt, auch wenn sie nur wenig oder gar nicht zu den wirklichen Zielen passen.“ „Man muss die öffentliche Meinung dazu überreden, dass wir, im Gegensatz zu unseren Feinden, den Krieg aus unendlich ehrenhaften Motiven führen.“

    „Für den Jugoslawienkrieg findet sich dieselbe Abweichung der offiziellen Ziele von den nicht eingestandenen Zielen des Konflikts. Offiziell interveniert die NATO, um den multi-ethnischen Charakter des Kosovo zu bewahren, um zu verhindern, dass Minderheiten misshandelt werden, um die Demokratie einzuführen und so die Herrschaft eines Diktators zu beenden. Es handelt sich um die Verteidigung des heiligen Anliegens der Menschenrechte. Nicht erst am Ende des Krieges kann man aber feststellen, dass keines dieser Ziele erreicht wurde, man ist auffällig weit von einer multiethnischen Gesellschaft entfernt und die Gewalt gegen Minderheiten, diesmal Serben und Roma, gehört zum Alltag, aber man wird sich bewusst, dass die ökonomischen und geopolitischen Ziele, von denen nie gesprochen wurde, erreicht wurden.“ „Das Prinzip führt als Ergänzung mit sich, dass der Feind ein blutrünstiges Monster ist, der eine barbarische Gesellschaft repräsentiert.“

    Der Feind begeht wissentlich Grausamkeiten, wenn wir Fehler machen, geschieht dies unbeabsichtigt
    Die Geschichten über Grausamkeiten des Feindes stellen ein wesentliches Propagandaelement dar. Grausamkeiten gehören zu allen Kriegen. Aber die Darstellung, nur der Feind beginge Grausamkeiten und die eigene „humanitäre“ Armee werde von der Bevölkerung geliebt, macht sie zum Teil der Propaganda. Die Kriegspropaganda begnügt sich dabei nicht mit den tatsächlichen Vorfällen, sie hat es nötig, inhumane Grausamkeiten zu erfinden, um den Feind als Alter Ego Hitlers erscheinen zu lassen.

    Man kann in der Darstellung verschiedener Kriege kaum große Unterschiede feststellen. Für die Zeit des Ersten Weltkriegs schildert Ponsonby die Darstellungen von Gruppenvergewaltigungen, Mord, Misshandlung und Verstümmelung von Kindern durch deutsche Soldaten. Morelli zeigt auf, wie ähnlich Berichte aus dem Irak, Afghanistan und dem Kosovo-Krieg sind.

    Der Feind benutzt unerlaubte Waffen
    Dieses Prinzip ergänzt das vorhergehende. „Wir begehen keine Grausamkeiten, sondern führen im Gegenteil den Krieg auf ritterliche Art und Weise, indem wir, wie bei einem Spiel, die Regeln respektieren, natürlich harte und männliche Regeln.“ Im Ersten Weltkrieg gab es wütende Proteste gegen die Anwendung von Giftgas. Jede Kriegspartei warf der anderen vor, damit angefangen zu haben. Obwohl beide Gas einsetzten und auf diesem Gebiet geforscht hatten, war es der symbolische Ausdruck der inhumanen Kriegsführung. Daher wurde es dem Feind als unanständige und hinterlistige Waffe zugeschrieben.

    Wir erleiden geringe Verluste, die Verluste des Feindes sind erheblich
    „Von seltenen Ausnahmen abgesehen, schließen Menschen sich eher den siegreichen Anliegen an. Im Falle des Krieges hängt die Präferenz der öffentlichen Meinung sehr stark von den augenscheinlichen Ergebnissen des Konflikts ab. Wenn die Ergebnisse nicht gut sind, muss die Propaganda unsere Verluste verschleiern und die des Feindes übertreiben.“

    Schon im Ersten Weltkrieg häuften sich innerhalb des ersten Monats die Verluste und stiegen auf 313.000 Gefallene an. Aber die Oberste Heeresleitung gab nie auch nur den Verlust eines Pferdes an und veröffentlichte keine Liste der Gefallenen.

    Der Irakkrieg gibt ein weiteres Beispiel in dem Verbot der Veröffentlichung von Fotos der Särge amerikanischer Soldaten. Die Verluste des Feindes waren dagegen gigantisch, ihre Armee leistete keinen Widerstand. „Diese Art der Information steigert in beiden Lagern die Kampfmoral und bringt die öffentliche Meinung zu der Überzeugung von der Effektivität des Konflikts.“

    Anerkannte Kulturträger und Wissenschaftler unterstützen unser Anliegen
    Seit dem Ersten Weltkrieg haben Intellektuelle meist massiv ihr eigenes Lager unterstützt. Jede Kriegspartei konnte auf die Unterstützung von Künstlern, Schriftstellern und Musikern zählen, die das Anliegen ihrer Länder durch Initiativen in ihren Tätigkeitsfeldern unterstützten.

    Karikaturisten werden eingesetzt, um den Krieg zu rechtfertigen und den „Menschenschlächter“ und seine Gräueltaten darzustellen, während andere mit der Kamera in der Hand bewegende Dokumente über albanische Flüchtlinge produzieren, wobei sie sorgfältig diejenigen auswählen, die dem Publikum am ähnlichsten sind, wie etwa das hübsche blonde albanische Kind mit Heimweh im Blick, das an die albanischen Opfer erinnern soll.

    Überall werden „Manifeste“ publiziert. Das Manifest der Hundert, mit dem Ziel, Frankreich im Ersten Weltkrieg zu unterstützen, wurde von André Gide, Claude Monet, Claude Debussy und Paul Claudel unterschrieben. Näher an der Gegenwart ist das Manifest der 12 gegen den „neuen Totalitarismus“ des Islamismus. Diese Gruppen von Intellektuellen, Künstlern und angesehenen Persönlichkeiten rechtfertigen die Handlungen der jeweiligen Staatsmacht.

    Unser Anliegen hat etwas Heiliges
    Dieses Kriterium kann auf zweifache Weise verstanden werden: Im wörtlichen Sinn verstanden, stellt sich der Krieg als Kreuzzug dar, hinter dem ein göttlicher Auftrag steht. Dem Willen Gottes darf man sich nicht entziehen, man muss ihn erfüllen. Diese Auffassung hat seit dem Regierungsantritt George W. Bushs neue Bedeutung gewonnen. Der Irakkrieg erschien als Kreuzzug gegen die „Achse des Bösen“, als „Kampf des Guten gegen das Böse“. Es war „unsere“ Pflicht, dem Irak die Demokratie zu bringen, ein Gut, das direkt dem Willen Gottes entsprang. Krieg zu führen war damit die Verwirklichung des göttlichen Willens. Politische Entscheidungen nehmen einen biblischen Charakter an, der alle sozialen und wirtschaftlichen Sachverhalte ausschaltet. Der Bezug auf Gott wird auf vielfältige Weise hergestellt (In God We Trust, God Save the Queen, Gott mit Uns, …) und dient dazu, die Handlungen des Souveräns ohne die Möglichkeit eines Widerspruchs zu rechtfertigen.

    Wer unsere Propaganda in Zweifel zieht, arbeitet für den Feind und ist damit ein Verräter
    Dieses letzte Prinzip ergänzt alle anderen. Wer auch immer nur ein einziges der Prinzipien infrage stellt, ist notwendigerweise ein Kollaborateur. Es gibt nur zwei Bereiche, Gut und Böse. Man kann nur für oder gegen das Böse sein. Die Gegner des Kosovo-Krieges sind damit Komplizen Miloševićs. Ganze Gruppen werden als antiamerikanisch eingestuft, Pierre Bourdieu, Régis Debray, Serge Halimi, Noam Chomsky oder Harold Pinter. Die „Familie der Pazifisten“ umfasst Gisèle Halimi, Renaud, l’abbé Pierre … und ihre Presseorgane, also le Monde diplomatique und die PCF.

    Es wird also unmöglich gemacht, eine abweichende Meinung aufkommen zu lassen, ohne einen „Lynchprozess der Medien“ auf sich zu nehmen. Der Pluralismus der Meinungen existiert nicht mehr, alle Opposition wird zum Schweigen verurteilt und wird durch Scheinargumente diskreditiert.

    Diese Vorgehensweise wurde im Irakkrieg erneut angewendet, obwohl die Weltöffentlichkeit weit mehr gespalten war als beim Kosovo-Konflikt. Gegen den Krieg zu sein, bedeutete, für Saddam Hussein einzutreten. Dasselbe Schema wurde in einem völlig anderen Kontext angewandt, nämlich bei der Abstimmung über die Europäische Verfassung. Gegen die Verfassung zu sein, bedeutete, gegen Europa zu sein.

  10. Die Annahme, das bei einen solchen Ereignis auf’s heftigste reagiert werden wurde, ist sicher gerechtfertigt. Auch die Vermutung, dass in den offiziell lizenzierten Wahrheitsmedien bei anderen Personen nicht in der gleichen Weise gehandelt werden würde, ist ganz bestimmt nicht unberechtigt.
    Aber dieses bizarre Video, das als Beleg für rein garnichts taugt und dazu eine Ansammlung von Konjunktiven, das muss man wirklich nicht machen. Medienkritik es zweifellos angebracht, aber sowas als Ausgangspunkt der Überlegungen? Ich habe wirklich sehr schwere Bedenken.

    1. So’n Quatsch.
      Die Leute haben sich doch auch die Giftspritze injizieren lassen und selbst ihren Kindern Masken aufgesetzt, sie monatelang eingesperrt, 9/11, Tonkin, Hussein, Cum ex, hat niemanden wirklich interessiert.
      Da kommt nix mehr … und bei allen Geimpften sowieso nicht mehr.

  11. Klaus Bednarz würde wahrscheinlich im Grab rotieren, wenn er sehen könnte, was aus Monitor unter diesem erbärmlichen journalistischen Würstchen Restle geworden ist.

    1. Da haben sie allerdings mal wieder Recht.
      Ich traf ihn mal Ende der 90er am Baikal See, toller Typ als Journalist eigentlich unersetzbar.
      “Monitor”, habe ich damals immer geschaut wenn er moderierte, falls ich Deutschland verweilte

  12. Ich frage mich, ob man mit der Fixierung auf Macht und die Mächtigen nicht auch schon in die falsche Richtung der Personalisierung gerät, so wie Frank das oben beschrieb (vielen Dank dafür).

    Eigentlich müsste doch die Geschichte der Politik bspw. der BRD all die Gesetzesinitiativen, Erlasse und Verträge zum wesentlichen Gegenstand haben, die die Bundesregierungen so zustande gebracht haben. Wer das genau war, als Person und mit welchen Hintergründen, oder wie die Fraktionen zusammengesetzt waren, die das beschlossen, ist doch für den Inhalt der Gesetze und ihre Konsequenzen für die Gesellschaft völlig unerheblich.

    In einer Gesellschaft hat fast jeder die Möglichkeit, Macht auszuüben, weil von fast jedem irgendwas oder irgendwer abhängt. Die einzige Möglichkeit, Machtverhältnissen überhaupt zu entgehen, bestünde darin, ein Leben als völlig autarker Einsiedler zu leben.

    Gegenseitige Abhängigkeit und Vertrauen sind nun mal die Grundlage jeder Gesellschaft und der Mensch ist eben ein gesellschaftliches Tier. Also wird es auch immer Macht geben.

    Diejenigen mit politischer Macht sind diejenigen, die den Auftrag haben, im Rahmen gesellschaftlicher Arbeitsteilung zu regieren. Der Auftrag ist eigentlich immer der gleiche, egal ob jemand sich an die Macht putscht, gewählt wird, oder ein Königreich erbt.

    Wesentlich ist die Politik, die gemacht wird, nicht wer sie macht und wie dessen Legitimität zustande kommt. Deshalb müsste Demokratie eben auch in erster Linie als Einflussnahme des Volkes auf die Inhalte der Regierungspolitik verstanden werden.

    Wie demokratisch es in einer Gesellschaft zugeht, müsste man demnach sehr leicht danach bestimmen können, welche Rolle Volksabstimmungen zu Sachthemen haben.

    Gefahren für die Demokratie wären dann Beschneidungen solcher direkter Demokratie. Aber welche Gefahr von einer Regierung für die Gesellschaft ausginge, bestimmte sich auch alleine aus ihrer Sachpolitik, nicht aus dem Charakter, Geldbeutel oder Freundeskreis des regierenden Personals.

    Abgesehen davon sollten Regierungen überhaupt kein Recht haben, in für das Volk existenziellen Fragen, bspw. zu Krieg und Frieden, eigenmächtige Entscheidungen zu treffen. Hat schon Kant gesagt.

  13. Leute, es gab schon immer Menschen die Entscheidungen beeinflussen wollen. Irgendwelche Treffen und Rituale von wichtigen Persönlichkeiten sollten nicht überbewertet werden. Das ist wirklich Panikmache.

    1. Danke – vor langer Zeit hatte das hier mal Niveau. Leider meint mittlerweile jeder, der einigermaßen einen Schulaufsatz hinbekommt, hier veröffentlichen zu können. Traurig was z.Z. unternommen wird um hier Aufmerksamkeit zu erzeugen. Noch trauriger das Geschwurbel in den Kommentaren.

  14. “Die Verbrennung der Sorgen” ist für mich magisches Denken, wenn es denn ernst gemeint ist. Ansonsten scheint das nur einer Sache zu dienen. Die Eliten schweißen sich zusammen und führen ein Kasperltheater auf, das die Aura des Geheimnises umgibt. So wird das Ganze exklusiv zu einem Laufstall von Prominenten, die sich einbilden, die Geschicke der Welt zu lenken.
    Kein Normalsterblicher hat Zugang zu diesem Puppen verbrennen, den es ist für die schwere Lasten tragenden Eliten gedacht. Was tragen diese Eliten denn? Ich sehe nichts, was jene Auserwählten tragen würden außer ihren eigenen Kopf auf den Schultern. Ich wäre geneigt, von der Muppets-Show zu sprechen, die da in irgendeiner Art und Weise nachgeäfft wird.
    Die Sorgen (welche sie nicht haben) werden durch das Verheizen einer Puppe nicht aus der Welt geschafft. Dem letzten Richter wird es egal sein, wieviel Puppen dort verbrannt wurden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert