Soll der §218 weg?

Abtreibungsbefürworterinnen
Larissa Puro, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Schwangerschaftsabbruch in Deutschland: Der §218 wird auch diese Regierung überleben.

Es gibt Themen, die sind ganz und gar ausdiskutiert. Bei solchen Themen ist schon seit ewigen Zeiten absolut alles gesagt, mehrfach. Da kommt kein einziges neues Argument dazu. Trotzdem wird immer weiter diskutiert und diskutiert. Eine solche Diskussion ist die über den Schwangerschaftsabbruch.

Über den in der ganzen Welt einmaligen deutschen Weg, einer Entscheidung aus dem Weg zu gehen, ist hierzulande unerbittlich gestritten worden. Ein seltsamer Kompromiss ist dabei herausgekommen: Der Schwangerschaftsabbruch ist rechtswidrig, auch in den ersten zwölf Wochen, aber er wird nicht bestraft. Dieser „gesellschaftliche Konsens“ kriminalisiert Frauen, aber bestraft sie nicht. Wo gibt es so was noch?

Wieder Zeitgewinn

Unbedingt lesen!

Als der Druck wieder einmal zu groß geworden war, gab der damalige Gesundheitsminister Spahn vor fünf Jahren eine Studie über die gesundheitlichen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen und über mögliche psychische Auswirkungen für die betroffenen Frauen in Auftrag. Zwar war und ist dieses Thema seit Jahrzehnten in alle Richtungen ausführlich beforscht, aber so wurde die brodelnde Debatte wieder für weitere fünf Jahre gedeckelt. Von dieser Studie hat man danach nichts mehr Wichtiges gehört.

Kaum im Amt, setzte die neue Bundesregierung wieder eine Kommission ein, diesmal für „reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“. Wieder ging es um Zeitgewinn, denn eigentlich war und ist ja alles längst beforscht und bekannt. Aber da überrumpelte die Kommission die Regierungsparteien vor kurzem mit einer unmissverständlichen und eindeutigen Stellungnahme: Abbrüche in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft dürften nicht länger rechtswidrig sein. Mit anderen Worten: Der § 218 muss aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Damit würde sich nichts ändern, außer eben der längst überfälligen Entkriminalisierung. Es würde damit kein einziger Abbruch mehr geschehen als mit der gegenwärtigen verlogenen Lösung.

In Lateinamerika ist Abtreibung in Guyana, Kuba, Uruguay, Argentinien, Kolumbien, Puerto Rico und Teilen von Mexiko legalisiert, ebenso in Australien und Neuseeland. In Europa hat nur noch Malta ein extrem strenges Abtreibungsgesetz, das sogar medizinische Indikationen unter Strafe stellt. Selbst in den katholischen Hochburgen Irland und Polen ist Abtreibung straffrei oder kurz vor einer solchen Neuregelung. Das Europaparlament will das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in die europäische Grundrechtecharta aufnehmen. In Frankreich hat das Recht auf Schwangerschaftsabbruch inzwischen sogar Verfassungsrang.

80 Prozent gegen eine Aufnahme ins StGB

Die Empfehlungen der Kommission sind fundiert, und sie sind eindeutig. Die CDU schäumt und warnt vor einer gesellschaftlichen Polarisierung. Das ist nichts Neues, da möchte man nichts dazulernen. Wie gut ist es aber, dass wir eine Regierung haben, in der sich alle drei Parteien schon lange als Gegner des § 218 geoutet haben. Ist jetzt endlich Schluss mit der Kriminalisierung? Weit gefehlt! „Einen stabilen, funktionierenden gesellschaftlichen Konsens“ gibt man nicht ohne Not auf, sagt die FDP. Es bestünde kein Handlungsbedarf.

Soll Ihrer Meinung nach der §218 abgeschafft werden?
  • Ja. 86%, 94 votes
    94 votes 86%
    94 votes - 86% of all votes
  • Nein. 10%, 11 votes
    11 votes 10%
    11 votes - 10% of all votes
  • Weiß nicht. 4%, 4 votes
    4 votes 4%
    4 votes - 4% of all votes
Abstimmungen insgesamt: 109
10. August 2024 - 12. August 2024
Umfrage beendet

Was ist das für ein funktionierender Konsens, wenn nach einer jüngsten Umfrage 80 Prozent der Bevölkerung den Schwangerschaftsabbruch nicht im Strafgesetzbuch geregelt sehen will? Die SPD, die seit über hundert Jahren für die Streichung des § 218 kämpft, ist mit ihrer Bundestagsfraktion zwar für die Streichung des § 218, aber sie wird sich von ihrem Kanzler sicher noch ausbremsen lassen, der wieder im Nebulösen bleibt. Er warnt nur vor zu viel Streit. Ihm geht es nicht so sehr um die Frauen, sondern darum, „Polarisierung“ zu vermeiden.

Nur die Grünen sind ohne Vorbehalte dafür, die Empfehlungen der Kommission umzusetzen. Aber welche Position haben die Grünen in den vergangenen zwei Jahren noch nicht aufgegeben, wenn die Teilhabe an der Macht in Gefahr zu geraten drohte? Es wird also wohl alles beim Alten bleiben. Und so schnell kommt diese Chance wahrscheinlich nicht wieder.

Dieser Artikel erschien Ende Juni bereits in der Frankfurter Rundschau.

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68 Kommentare

  1. Selbst in den katholischen Hochburgen Irland und Polen ist Abtreibung straffrei oder kurz vor einer solchen Neuregelung.

    Es muss genauer heißen: Polen stand kurz vor einer Neuregelung (Straffreiheit für “Beihilfe zur Abtreibung” *), aber die ist im letzten Monat im Sejm durchgefallen.
    https://www.tagesschau.de/ausland/polen-abtreibungsrecht-110.html

    Es war aber wohl damit gerechnet worden, dass der PiS-Präsident Duda andersfalls sein Veto eingelegt hätte. Duda hatte im März ein vom neuen Sejm verabschiedetes Gesetz blockiert, das ungehinderten Zugang zu Abtreibungspillen garantierte.
    https://apnews.com/article/poland-morning-after-pill-law-president-veto-fe41d1c97ea3e0151d67278e67c0512a

    Als Autor eines Artikels über Abtreibung hätte man sich darüber eigentlich informieren können.

  2. Ein paar Groschen hierzu…

    Zunächst, da man den Punkt nicht oft genug wiederholen kann, an dieser Stelle nochmals: Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, Entscheidungen über seinen eigenen Körper zu treffen, ohne von irgendwelchen selbsternannten Institutionen bevormundet zu werden. Es geht niemanden – ob Staat, Markt, Tempel, Eltern, Blockwarte, Parkplatzwächter… – etwas an, was mündige Leute mit ihrem Körper anstellen. Ob sie ihn tätowieren, Drogen, Fleisch, Impf- und Arzneistoffe, Alkohol oder was auch immer in ihn hineinschütten, sich Nadeln durch Ohren, Nase, Glied(er) treiben, Teile von ihm abtrennen, Teile zu ihm hinzufügen, ob und wie sie ihn färben, schmücken und kleiden, ob und wie sie mit ihm masturbieren, reproduzieren, oder seine Existenz beenden (und unendlich viel Tätigkeiten mehr). Solange freilich wie diese Entscheidungen keine anderen Menschen schädigen oder deren Grenzen verletzen. Diese Selbstbestimmung ist ein Ausdruck der individuellen Autonomie und Würde und bildet eine Basis für das freie und authentische Leben in einer (freilich noch zu errichtenden) freien und gleichen Gesellschaft. Die Kontrolle über den eigenen Körper sollte schlicht niemals von irgendwelchen Institutionen oder sogenannten Konventionen, Sitten und Normen bestimmt werden. Ein uralter Grundsatz, aber deswegen noch lange nicht reif für’s Museum oder nah an der Verwirklichung. Unzählige haben (auch) für dieses Recht gekämpft, als sie sich erhoben, ob in Paris 1789, auf Haiti 1791 ff., in Petersburg 1917, in Barcelona 1936, in den Kämpfen gegen die KZ-Wächter und Kolonisatoren und an vielen anderen Orten mehr. Unzählige weitere werden noch kämpfen müssen.

    Der skizzierte Grundsatz erstreckt sich selbstverständlich auch auf Schwangerschaften. Frauen haben das Recht über ihren eigenen Körper zu entscheiden, einschließlich der Entscheidung, ob sie eine Schwangerschaft fortsetzen möchten oder nicht. In diesen Entscheidungsakt fließt nicht nur ihre allgemein physische Verfasstheit mit ein, sondern auch ihre Lebensumstände, ihre Zukunft und ihre persönliche Freiheit. Viele Schwangergewordene sind nun mal aus verschiedensten Gründen nicht in der Lage, ein Kind auszutragen. Die Beendigung ihrer Schwangerschaft kann sich daher sehr wohl auch positiv auf die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen auswirken – etwas was die Rechtsautoritären natürlich niemals eingestehen können, sie suchen immer nur nach negativen Auswirkungen (Stichwort: Spahn). Und bevor jemand ins Zähnefletschen kommt und meint „Was ist mit den ganzen herum hurenden Tussies, die fünf Minuten vor Öffnen des Muttermunds meinen: ,Ah, ne doch kein Bock auf das Kind, mach’s mal schnell weg, Doc’?“ Abgesehen davon, dass so was in der Wirklichkeit – im Gegensatz zur tief blicken lassenden Vorstellung so manchen Deutschlings – quasi nie vorkommt, bin ich für Fristenregelungen, womit sowohl die Rechte des entstehenden Kindes gewahrt wie Frauen durch Setzen eines bestimmten Zeitrahmens die Möglichkeit gegeben wird eine informierte Entscheidung zu treffen.

    Dass in einem rechts-autoritären, belliphilen System wie dem herrschenden bourgeoisen der §218 nicht gestrichen wird, ist ansonsten nicht verwunderlich. Die AIDS- und SARS-CoV-2-Maßnahmen bzw. das Hartz-Regime und die verbreitete Sehnsucht nach Züchtigungen und Zwangsdiensten wie Kriegs- und „Zivil“dienst machen zur Genüge deutlich, dass das herrschende System und das Gros der Bevölkerung die Souveränität des Einzelnen über seinen Körper nicht akzeptieren. Folglich ist neben Impf- und sonstigen Pflichten auch das Beibehalten des §218 nur stringent und eben Ausdruck des so wichtige wie hierzulande zwingend zu lebenden „gesunden Volksempfindens“. Aber Altlandrebell, was ist mit den Umfragen, wie der hier zitierten? Die jucken mich nicht, da man die drehen und formen kann wie man will. In Umfragen sind auch 90 % dafür was für die Umwelt zu tun, den Armen zu helfen und in Liebe und Harmonie zu leben – das tatsächliche Handeln sieht anders aus.

    Das einzige Problem, das ich mit der Legalisierung von Drogen, Abtreibungen et cetera tatsächlich sehe, ist, dass eine solche eben immer nur im Rahmen und zu den Bedingungen des herrschenden bourgeoisen Systems erfolgt. Und das ist ein manifestes Problem Denn in einem solchen System sind Legalisierungen nur seltenst ein Ausdruck tatsächlichen Fortschritts oder echter Liberalität, sondern vielmehr einer der Medikalisierung (Illich) oder dienen oft als bloßes Werkzeug zur Beeinflussung und Kontrolle der Bevölkerung bzw. zur Förderung und Verbreitung von Ideologie, durch die ein oder andere der konkurrierenden Macht- und Kapitalfraktionen. Sowie natürlich zur weiteren Durchdringung noch der privatesten und hintersten Lebensbereiche im Sinne des ständig weiter zu akkumulierenden Kapitals. Auch „Abtreibungsmaterial“ ist nun mal pekuniär verwertbar, sprich: daraus lässt sich Cash machen. Ebenso aus Vorhäuten, falls sich jemand hier wundert, warum es so eine große blockübergreifende Lobby für die Genitalverstümmelung bei Jungen gibt – Vorhäute sind in der Forschung wichtig, da lässt sich viel mit anstellen und daraus gewinnen (Stammzellen). Und mit Verweis auf Drogenkonsumenten kann man prima eine Betütelungsindustrie hochziehen. Mit authentischer Freiheit oder Umsetzen von Rechten hat das alles nichts zu tun.

    Vor diesen Hintergründen wird klar, dass in dieser Gesellschaft Abtreibung, Beschneidung, Cannabis-Konsum und das ganze restliche Freiheitsfragen-ABC nie nur als individuelle Entscheidung, sondern immer als Teil eines größeren gesellschaftlichen Problemzusammenhangs erörtert werden müssen. Da sind wir dann beim so bösen wie (hier im Forum vielleicht nicht, aber anderswo sicher) vergessenen Pier Paolo Pasolini, der in seinen Schriften immer wieder die Entfremdung des Individuums in der immer materialistischeren und konsumorientierteren Gesellschaft betonte. Für den stand das Abtreibungsthema ja oft im Zeichen der tieferen Wert(e)krise, war ihm Teil eines größeren Machtspiels und auch sonst ein reflexionswürdiges Dilemma. Pasolini wurde natürlich für seine Positionen oft nicht oder bewusst missverstanden oder als „rechts“ verunglimpft – woher kommt das einem nur so bekannt vor?

    Was folgt daraus? Es gibt kein richtiges Leben im falschen System. Und ebenso wenig “Liberalisierungen” wie tatsächliche Freiheiten. Wenn man diese für alle Menschen ermöglichen und nicht nur Chimären produzieren möchte, muss man also – ich weiß, ich wiederhole mich – ans System ran. Doch wer will das schon? Lieber erfreut man sich an seiner systemisch gesetzten „Freiheit“ zu rasen, zu saufen, zu huren etc. und dem Schein von Authentizität, den die Herrschenden einem damit noch lassen.

    1. “Zunächst, da man den Punkt nicht oft genug wiederholen kann, an dieser Stelle nochmals: Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, Entscheidungen über seinen eigenen Körper zu treffen, ohne von irgendwelchen selbsternannten Institutionen bevormundet zu werden. Es geht niemanden – ob Staat, Markt, Tempel, Eltern, Blockwarte, Parkplatzwächter… – etwas an, was mündige Leute mit ihrem Körper anstellen. Ob sie ihn tätowieren, Drogen, Fleisch, Impf- und Arzneistoffe, Alkohol oder was auch immer in ihn hineinschütten, sich Nadeln durch Ohren, Nase, Glied(er) treiben, Teile von ihm abtrennen, Teile zu ihm hinzufügen, ob und wie sie ihn färben, schmücken und kleiden, ob und wie sie mit ihm masturbieren, reproduzieren, oder seine Existenz beenden (und unendlich viel Tätigkeiten mehr). ”

      So weit volle Zustimmung!

      Und ich bin auch für die Abschaffung des §218, aber es bleibt trotzdem eine schwierige Frage: Ab wann ist das ungeborene Kind nicht mehr fester Bestandteil des weiblichen Körpers, sondern ein individueller menschlicher Organismus?

      Deshalb hinkt Ihr Vergleich mit den oben aufgezählten Beispielen sehr stark.

      1. Genauer gesagt ist das der einzige springende Punkt.

        Ich denke abschließend, die betroffenen Frauen brauchen eher Betreuung denn Bestrafung.

        Im Übrigen: Zur Selbstbestimmtheit gehören nicht nur Rechte sondern auch Pflichten.
        Unter Anderem der Verantwortungsbereich Konzeption..oder.. nicht Konzeption.
        Handeln hat Konsequenzen. Immer.
        Auch beim Geschlechtsverkehr.

        1. Immer hübsch, wenn man da die Männer raushört! Übrigens, zur Befruchtung gehören 2 und Kontrazeption versagt durchaus auch des öfteren.
          Ja, klar, die Frauen sind einfach nur verantwortungslos, die ungewollt schwanger werden.
          Das sagen Männer, die, -Männer sind ja so stark-, erst zum Arzt gehen, wenn es fast zu spät ist.

        2. @ YGL

          Heute mal zu was, wo wir wohl mal / wieder unterschiedlich ticken könnten…

          Im Übrigen: Zur Selbstbestimmtheit gehören nicht nur Rechte sondern auch Pflichten.

          Die Einführung irgendwelcher „Pflichten“ schränkt ja wohl die individuelle Freiheit sofort und unmittelbar ein. Wer Pflichten festlegt, bringt Zwang ins Spiel und untergräbt damit automatisch die Idee von Selbstbestimmung. Wo Pflichten Teil der Selbstbestimmtheit sind, haben selbsternannte Institutionen (Staat, Markt, Kirche…) sofort die Rechtfertigung zur Invention – und die individuelle Freiheit landet in der Tonne.

          Individuen müssen jedoch das Recht haben, eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne von externen Verpflichtungen, „moralischen Geboten“, „heiligen Gesetzen“, den „Regeln der Sittlichkeit“ etc. eingeengt zu werden. Zumal solche Pflichten, Rechte und Normen immer höchst subjektiv sind. Was man darunter versteht, variiert bekanntlich stark – fragen Sie drei Foristen und vier Juristen und erhalten Sie zwanzig Antworten. Universelle Pflichten und (Menschen)rechte existieren nicht, da bin ich hart. Vor allem wenn man sieht, wie der Westen seine „universellen“ Pflichten und (Menschen)Rechte benutzt, um Schürfrechte und Ausbeutungspflichten umzusetzen…

          Die einzige wirkliche Pflicht, die ich sehe, ist die Beachtung der Grenzen und Rechte anderer. Da sind wir beim „Nicht-Aggressions-Prinzip“, welches besagt, dass niemand in die Freiheit eines mündigen anderen eingreifen bzw. dessen Grenzen übertreten sollte – und vice versa. Natürlich ist das hochkomplex und nicht ad hoc aufzudröseln, was diese Freiheiten und Grenzen jeweils im konkreten Fall sind. Aber das ist eben auch nur das Grundprinzip zur Veranschaulichung.

          1. Die einzige wirkliche Pflicht, die ich sehe, ist die Beachtung der Grenzen und Rechte anderer.

            Und die sind jetzt nicht ‘höchst subjektiv’…?

            Aber das ist eben auch nur das Grundprinzip zur Veranschaulichung.

            Es veranschaulicht nur, dass das was Sie gerade verworfen haben, durch die Hintertür wieder rein kommt. Vielleicht zu recht.

            1. Natürlich erstreckt sich die Subjektivität auch in diese Richtung, letztlich finden Sie diese überall.

              Aber ich habe doch explizit darauf hingewiesen, dass das nicht ad hoc aufgedröselt werden kann. In einer idealen Gesellschaft gilt es diese Grenzen individuell auszuverhandeln, nicht durch irgendeine Institution ex cathedra festzulegen…

              1. Das wäre dann eine kulturlose Gesellschaft, in der jede Interaktion mit einem Fremden zum ungewissen Abenteuer gerät? Sitten, Gebräuche, Traditionen und die entsprechenden Institutionen sind schon immer veränderbar, und das passiert i.a. auch nicht einfach ex chathedra, auch wenn der letzte Schritt manchmal so aussehen kann. Und der individuelle Umgang ist auch schon immer abseits derselben verhandelbar bzw wird informell verhandelt. Ihre ‘ideale Gesellschaft’ scheint mir in der Tat abenteuerlich und wenig praxistauglich.

                1. Das wäre dann eine kulturlose Gesellschaft

                  Bitte?

                  Nun, zunächst müssten wir hier erst einmal klären, was wir überhaupt unter „Kultur“ verstehen.

                  Davon abgesehen scheinen Sie Anomie und Anarchie zu verwechseln. In einem anomischen System macht jeder was er will und schafft sich seine eigenen Gesetze und Normen, was zum Anstieg von Gewalt und Konflikten führt. In einem anarchistischen dagegen existiert schlicht Herrschaftslosigkeit und die Leute handeln das Zusammenleben gemeinsam aus. In den Worten von Augustin Souchy hier:

                  Anarchie ist freiwillige Ordnung, keine erzwungene Unterordnung. Die Autoritäten sind schädlich, weil es mit ihnen niemals eine freiheitliche Gesellschaft geben wird. (…) Mit Gewalt kann man auch eine neue Ordnung aufrichten, aber mit Gewalt kann man keine freie Gesellschaft schaffen. Wenn man dazu Gewalt benutzt, ist sie ja nicht mehr frei. Gewalt ist Zwang, und Zwang ist der Antipode der Freiheit.

                  Anarchismus führt nicht in das von Ihnen vermutete kulturlose Barbarikum.

                  Dann:

                  Sitten, Gebräuche, Traditionen und die entsprechenden Institutionen sind schon immer veränderbar

                  In der Theorie vielleicht.

                  Doch versuchen Sie mal die herrschenden Doktrinen hier in Schandland, mit seiner Leidkultur etc. zu verändern. Faktisch sind die Institutionen der Herrschenden einzementiert. Die Normen und „Sitten“ der innerhalb der herrschenden Klasse dominierenden Sektion werden den Beherrschten oktroyiert und mittels Polizeien abgesichert. Sie ändern sich lediglich, wenn die herrschende Klasse das möchte oder in ihr eine andere Sektion die Dominanz erringt. Nicht, wenn Sie oder ich Veränderung wünschen.

                  1. Eine ‘gemeinsame Aushandlung’ ist etwas anderes als eine (immer wieder) individuelle, und sie wird natürlich, soll sie in einer größeren Gruppe praktikabel sein, zu so etwas wie Institutionen führen. Und von Anarchie sprechen Sie hier in diesem Zweig zum ersten Mal.

                    Aber bitte, darauf können wir uns einigen.

      2. @ jemp1965

        Deshalb hinkt Ihr Vergleich mit den oben aufgezählten Beispielen sehr stark.

        Sehe ich nicht so. Auch – und gerade – beim Abtreibungsthema geht es doch immer um Selbstbestimmung und Freiheit. Wenn man da – oder bei anderen Themen – anfängt, Ausnahmen und Lücken rein zu verhandeln, unterminiert man das ganze Argument und bietet Einfallstore bei anderen Freiheitsthemen.

        Ist wie beim Impfzwang – entweder ich bin für das individuelle Recht auf freie Impfentscheidung und lebe „Mein Körper gehört mir“ zu allen Zeiten. Oder ich lasse es bleiben. Da bin ich dann bei Herrn Riegel von den NachDenkSeiten, der ja öfters schrieb, es gäbe auch Zeiten, in denen er Lockdowns und Impfpflichten für sinnvoll erachtete. Nach dieser Logik zählt dann das „größere Wohl“ – doch wo beginnt und endet das und wohin führt die Geschichte?

        Ab wann ist das ungeborene Kind nicht mehr fester Bestandteil des weiblichen Körpers, sondern ein individueller menschlicher Organismus?

        Ich bin kein Mediziner, aber dafür gibt es meiner Kenntnislage nach gewisse biologische Kriterien. Soweit ich weiß orientiert sich auch der Gedanke der Fristenregelung an denen. Dementsprechend verwies ich auf diese in meinem obigen Kommentar.

    2. “Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, Entscheidungen über seinen eigenen Körper zu treffen, ”
      Richtig. Die Entscheidung ist aber schon gefallen. Wer die Beine breit macht wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schwanger. Wer seine Nudel dort reinhält, wird ziemlich wahrscheinlich Vater.

      Nach dem Selbstbestimmumgsrecht des Kindes über seinen eigenen Körper fragen Sie auch nicht.

      Also nein, keine Streichung §218. Die zwingende Beratung für Straffreiheit halte ich für einen ganz brauchbaren Weg (und medizinische Indikationen natürlich), aber ein Schwangerschaftsabbruch tötet einen Menschen und sollte nicht grundsätzlich straffrei sein. Entscheidungen haben Folgen, die zu tragen sind. Es gibt genug Verhütungsmittel. Kinder macht nicht der Klapperstorch. Dafür entscheiden sich zwei Menschen das Risiko einzugehen. Abtreibung ist kein nachträgliches Verhütungsmittel. Wer keine Schwangerschaft will kann auch die Beine zusammenhalten beziehungsweise das Glied in der Hose lassen.

      1. Ein einziges Mal in meinem bisher ziemlich langen Leben habe ich eine Frau getroffen, die ihre Reihe von Abtreibungen als nachträgliche Verhütung darstellte.
        Ich glaube nicht, dass moralische Einwände von Männern nötig sind. Obwohl ich deine Einwände verstehe und sie in Teilen auch für mich persönlich gelten. Allerdings teile ich nicht die Argumentation zur “Konsequenz Strafbarkeit”. Möglicherweise sollten Gesellschaften sich einfach auf Rechtsetzung beschränken, die nötig wenn nicht sogar unerlässlich ist, statt gesetzliche Regelungen für die Verschlusskappen von Kunststoffflaschen zu ersinnen. Das mit den 10 Geboten in die Welt gekommene Richterwesen braucht man nicht exponentiell auszuweiten. Gerade wer monotheistisch argumentiert sollte vielleicht darüber nachdenken, ob man bei manchen menschlichen inneren Konflikten das Problem nicht dem jüngsten Gericht überlassen könnte. Auch religiöse Menschen müssen sich nicht zu Stellvertretern Gottes auf Erden machen. Bei der militärischen “Verteidigung” ist man politisch doch auch nicht so genau.

      2. @ Alfred Nonym

        Der Stil, in dem Ihr Kommentar verfasst ist, lässt tief blicken. Etliche der von Ihnen vorgebrachten Aussagen sind stark normativ geprägt und so simplifizierend wie diskussionsabwürgend. Richtiger Pascha-Stil.

        Schon die Aussage, dass “Entscheidungen Folgen haben, die zu tragen sind”, ignoriert die Vielzahl an Faktoren, die zu einer ungewollten Schwangerschaft führen können. Die Möglichkeit unvorhergesehener Situationen kommt Ihnen nicht in den Sinn, existiert wohl einfach nicht. Bei Ihnen gab’s ja nie welche, also hat das auch für alle anderen zu gelten. Jeder ist eben seines Glückes und seiner Schwangerschaft Schmied. Wer ungewollt schwanger wird, ist nur zu dumm richtig zu verhüten. Und wer Hartzer ist, ist eben selbst schuld, hat nix Gescheites gelernt, nix „geschafft“ oder sich nicht genug angestrengt. Und wer schwanger und Hartzerin zugleich ist, hat seine Kohle bloß für Schnaps und Zigaretten verbrannt, anstatt in Verhütung zu „investieren“. Kommen Sie mir jetzt nicht damit, dass Sie von Hartzern nichts geschrieben hätten. Ich kenne die Denke, sie ist verwandt, da aus der selben rechts-autoritären Ecke stammend.

        Wer die Beine breit macht wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schwanger.

        Nein, wird man nicht. So einfach läuft das Spiel nicht. Fragen Sie die vielen Paare, die trotz Kinderwunsches nicht schwanger werden.

        Es gibt genug Verhütungsmittel.

        Es gibt auch genug Verhütungsmittel, die versagen. Selbst die besten und vorgeblich (narren-)sichersten. Darauf wies bereits die Mitforistin @ A.F. hin.

        Obendrein gibt es genug Menschen, gerade auch in diesem Land, die keinen einfachen Zugang zu Verhütungsmitteln haben.

        Abtreibung ist kein nachträgliches Verhütungsmittel.

        Zum einen: Habe ich es als solches angepriesen?

        Zum anderen: Ihre Aussage ist letztlich nichts als eine moralische Abwertung von Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden. Alles Mörderinnen. Statt mit diesem flapsigen Sprech zu verurteilen und die Betroffenen zu stigmatisieren, sollten Sie sich mal über die Vielzahl von Abtreibungsgründen informieren – ach so, gibt ja nur einen – zu dumm zu verhüten – ich vergaß.

        Nach dem Selbstbestimmumgsrecht des Kindes über seinen eigenen Körper fragen Sie auch nicht.

        Ich frage mich, ob Sie meine Kommentare wirklich gelesen haben, dies nur auszugsweise taten oder eine andere Motivation hinter dem Satz steckt. Oben schrieb ich klipp und klar:

        Abgesehen davon (…) bin ich für Fristenregelungen, womit sowohl die Rechte des entstehenden Kindes gewahrt wie Frauen durch Setzen eines bestimmten Zeitrahmens die Möglichkeit gegeben wird eine informierte Entscheidung zu treffen.

        Wenn ich mich um das Selbstbestimmungsrecht von Kindern nicht scherte, hätte ich den wohl nicht geschrieben.

        Sie scheinen mir aber ohnehin aus diesem christlich-rechts-autoritären Segment der Gesellschaft zu stammen. Selbst Fristenregelungen kommen da nicht in Frage, denn Leben beginnt für Sie wohl mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle oder gleich im Moment der Abgabe des Samens in die Frau. Schon die männliche Masturbation ist wohl verwerflich. Ist in Ordnung, Sie haben Ihre Vorstellungen und die dürfen Sie gerne behalten.

        Was Sie berücksichtigen sollten, ist, dass diese Sicht nicht die einzige und schon gar nicht die allgemeingültige ist. Die mag in Ihren heiligen Schriften so gelehrt werden, das mag für Sie Dogma sein – aber es gibt Gegenpositionen. Schon der muslimische Mitforist weiter unten hat da eine differenziertere Sicht, wenn er unter Verweis auf seine Schrift feststellt, Leben würde von Gott dem heranwachsenden Kind erst nach 120 Tagen Schwangerschaft eingehaucht. Und A.F. hielt die biologischen Aspekte fest: „Und zumindest bis zum 3. Monat gibt es de facto keine 2 Leben, denn das entstehende Leben existiert nicht ohne die Frau drumrum, um es mal flapsig auszudrücken.“

        Und wo scheren Sie sich eigentlich um die Selbstbestimmungsrechte der Frau? Wenn Sie so für die Austragungspflicht sind, müssen Sie auch mindestens die von @ Luck skizzierte lebenslängliche Fürsorge-Verpflichtung gutheißen. Dafür interessieren sich Rechte aber nicht – kaum hat das Kind den Mutterleib verlassen, ist es ja seines Glückes Schmied. Kann es zu Kriegs-, Arbeits- und sonstigen Pflichten für Kaiser, Gott und Vaterland herangezogen oder sich selbst in Armut, Unmündigkeit und Barbarei überlassen werden. Rechte interessieren sich für Leben wie Selbstbestimmungsrechte von Menschen eben nur bis sie auf der Welt sind.

      3. @Alfred Nonym 12. August 2024 um 10:36 Uhr
        100% Zustimung, insbesondere zu “Entscheidungen haben Folgen, die zu tragen sind”.
        Wer zum Fenster rausspringt, darf sich nicht wundern, wenn er unten aufschlägt – eigentlich logisch, wa? Na ok, für manche, welche Red-Bull trinken, evtl nicht ….
        Dass jemand, angesichts all der Bildung, aber noch immer nichts von den Bienen und den Blumen geschnallt hat 🙂 offenbart aber die tiefe Misere unseres gesamten Bildungs-Systems – oder einem eklatanten Mangel, das eigene Handeln und dessen Konsequenzen im Kopf in eine Kausalkette bringen zu können.
        Letztlich liegt dahinter das Problem einer Gesellschaft, welche es mittlerweile gewohnt ist, dass nichts unausweichlich und über alles auch danach diskutiert werden kann, am Ende auch das Handeln mit Worten nachträglich wieder (um)gerichtet werden kann: Eine Manifestation einer prinzipienlosen und haltlosen Gesellschaft – einer westlichen Gesellschaft, übrigens, denn es ist die westliche Gesellschaft, welche längst Erscheinungn der spätrömischen Dekadenz kurz vor dem Ende zeigt.
        Wers nicht glaubt, soll nur die Eröffnungszeremonie der Olympiade 2024 ansehen: Rom in den letzten Zuckungen.
        Die Genussucht ohne Prinzipien und ohne Zurückhaltung entwertet aber auch jeden Genuss bis zum Überdruss.
        Ich möchte hier die Diskussion nicht noch aufweiten, nur ein kleiner Fingerzeig: warum hat die westliche Welt soviele Selbstmorde vor allem junger Leute, warum konvertieren soviele Leute zu strengeren Religionen? Grundlos? Oder vielleicht doch aufgrund fehlernder Prinzipien, “Leitlinien”?
        Die gegenwärtigen Regelungen hier jedenfalls sind ein akzeptaber Kompromiss, indem auch die Dümmsten für eine kurze Zeit nach dem Sündenfall 🙂 noch das Resultat ihrer unbedachten Dummheit beseitigen können.
        Mit den psychsichen Folgen allerdings – und die kommen bei manchen dann erst Jahre später, mit denen müsssen sie dann selbst fertig werden.

        1. Eine Aussage wird nicht dadurch besser, dass man sie wiederholt.

          Wer zum Fenster rausspringt, darf sich nicht wundern, wenn er unten aufschlägt

          Zumal das genauso reduktionistisch ist wie der Sager des Mitforisten und die Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch obendrein als Schuldverhalten markiert. Sie gehen wohl zudem davon aus, dass ein jeder Abbruch leichtfertig und ohne Nachdenken getroffen wird; etwas, was schlicht nicht der Fall ist.

          Es verhält sich nun einmal nicht so – außer man ist in einem bizarren BWLer-Modell – dass alle Entscheidungen gleichwertig sind oder unter den gleichen Bedingungen getroffen werden. Sie finden auch nicht im Vakuum statt, da spielen jede Menge Faktoren mit rein, sodass man eine ganze Schar W-Fragen zu beantworten hat: Wer springt aus dem Fenster? Wie? Womit? Wo? Wann? Aus welcher Höhe? Aus welchem Grund? Wofür? Der eine springt für eine Wette mit einem Rucksack dem Fenster des Erdgeschosses, der zweite springt aus dem fünften Stock und fliegt davon, weil er einen Motor auf dem Rücken hat, der dritte wird defenestriert und landet im Misthaufen, ein anderer springt aus dem siebten Stock, weil ein Typ mit einer Axt auf ihn losgeht und tut es, in der Hoffnung, dass auch ihm ein Misthaufen den Sturz mindern oder ein Typ mit Motor auf den Rücken zu seiner Rettung erscheinen möge. Die denkbaren Szenarien sind unendlich und nicht in jedem schlägt man unten auf.

          Ihre Aussage ignoriert schlicht die Vielfalt der Lebensrealitäten und die oft verworrenen Verhältnisse, Ereignisse und Zufälle im Leben. Gerade im Fall von Schwangerschaften gibt es oft komplexe individuelle, soziale, gesundheitliche und sonstige Umstände, die Entscheidungsfindung wie Entstehung beeinflussen. Auch hier sind unzählige Szenarien denkbar. Und auch diese spielen sich nicht in einem Vakuum ab.

          Ich weiß aber nach jahrelanger Debatte mit der entsprechenden Klientel, dass das gleich alles wieder weggebügelt wird:

          1) „Wenn die Tussen rumhuren, sollen sie auch die Konsequenzen tragen!“
          Das ist ja im Grunde, was hinter der Konsequenzen-Aussage steckt, obgleich man es in der Form heute eher durch die Blume gesagt bekommt. Frauen seien für ihre Entscheidungen in Bezug auf Sexualität und Fortpflanzung in vollem Umfang selbst verantwortlich und müssten dann eben die viel genannten „Konsequenzen“ tragen, unabhängig von den Umständen, die zu einer ungewollten Schwangerschaft führen können (siehe oben). Auch wird nicht anerkannt, dass die Verantwortung für eine Schwangerschaft in der Regel von beiden Partnern zu tragen ist, worauf die Mitforistin @ A.F. bereits hinwies. Letztlich moralisiert man und unterhöhlt die Autonomie von Frauen, indem man impliziert, dass sie, wenn sie sich für sexuelle Aktivitäten entscheiden, automatisch auch die Verantwortung für alle denkbaren wie undenkbaren Folgen zu tragen hätten.

          2) „Es gibt Verhütungsmittel!“
          Die Aussage wurde ja in vorherigen Kommentaren schon eingebracht, womit man behauptet, unfreiwillig schwanger gewordene seien fahrlässig und / oder dumm, weil sie entweder keine oder zu wenige Verhütungsmittel verwendeten oder diese nicht richtig einnähmen / anlegten. Dass diese nie zu 100 % wirksam sind, der Zugang zu Verhütungsmitteln eingeschränkt sein kann oder andere – unvorhergesehene – Faktoren intervenieren könnten, kommt natürlich nicht in den Sinn. Letztlich legt man bloß nahe, dass Frauen, die ungewollt schwanger werden, unverantwortlich seien und nicht ausreichend über Fortpflanzung nachgedacht hätten.

          3) „Die Frau hat die Kontrolle!“
          Auch schön, hier wird impliziert, Frauen hätten irgendwie die Fähigkeit ihren Körper oder ihre Fortpflanzung bis ins letzte zu steuern, weswegen sie für ungewollte Schwangerschaften eben selbst verantwortlich seien. Dass es diese Körperkontrolle im Allgemeinen nicht gibt, wird genauso ignoriert wie die Komplexität der Beziehungswelt (Machtungleichgewichte, Druck, Missbrauch, Abhängigkeit …) und sonstige intervenierende Variablen und soziale Faktoren.

          4) „Es gibt immer eine Wahl!“
          Da vereinnahmen Abtreibungsgegner ein Argument der Kriegsdienstverweigerer („Es gibt immer eine Wahl statt zu schießen“) und implizieren, dass Frauen immer die Möglichkeit hätten, sich gegen Sex zu entscheiden oder andere Entscheidungen zu treffen, die ihre Schwangerwerden verhindern. Geht auch an der Wirklichkeit vorbei, da beileibe nicht alle Frauen in der Lage sind, solche Entscheidungen zu treffen (nochmals: Machtungleichgewicht, Druck, Missbrauch, Abhängigkeit …). Von sonstigen intervenierende Variablen und soziale Faktoren ganz zu schweigen.

          5) „Wäre sie nicht wie eine Nutte rumlaufen, dann hätte man sie nicht wie eine behandelt!“
          Der Klassiker, man braucht eigentlich über ihn keine großen Worte mehr verlieren, insbesondere nicht zur Prostituiertenverachtung. Mit dem Sager wird impliziert, dass auch Vergewaltigungen und Missbrauch keinen Abtreibungsgrund darstellten, da die Frau durch das Tragen eines kurzen Rockes, Stöckelschuhen oder anderer Kleidungsstücke bzw. durch das Ausüben bestimmter Tätigkeiten ihre Paarungsbereitschaft signalisiert und den Mann zu seinem Tun provoziert hätte. Frauen sollen also Körperkontrolle üben, aber Männer sind Sklaven ihrer Triebe, na klar. Im Grunde sind die Vertreter dieses Arguments nicht weit weg von jenen Fundamentalisten, die alle Frauen im Christo-Style kleiden wollen. Beide Gruppen wollen letztlich Tun und Aussehen einer Frau kontrollieren – dass sie sonst behaupten politisch-geistig-kulturell weit voneinander entfernt zu sein, liegt vermutlich an Revierkämpfen.

          Nun, Sie und andere mögen sich nicht in allen Argumenten wiederfinden – es gibt auch noch jede Menge mehr – aber es ist auch bloß eine Auswahl aus der Schmu-Sammlung, die ich über die Jahre hören musste.

          Eine Manifestation einer prinzipienlosen und haltlosen Gesellschaft – einer westlichen Gesellschaft, übrigens, denn es ist die westliche Gesellschaft, welche längst Erscheinungn der spätrömischen Dekadenz kurz vor dem Ende zeigt.

          Und wann war das anders / besser? In den guten alten 50ern Adenauers, als der Vadder noch am Tisch das große Wort sprach und seine Tochter sich so kleiden musste, wie er es wünschte? Der Bildungs- und Werteverfall – bei dem ebenfalls zu klären wäre, wo, wie und ob bzw. für wen er stattfindet / nachteilig sind – wird nicht erst seit gestern beklagt. Schon Nietzsche schrieb darüber, gleichwohl weitaus gehaltvoller.

          Diese Entwicklungen sind nichts als Signaturen des kapitalistisch-imperialistischen Systems, das beileibe nicht nur im Westen anzutreffen ist. Es wird sich auch nicht großartig bessern, wenn man die woke Sektion gegen die nationalradikale mit Leidkultur eintauscht. Man verteilt dann nur die Begünstigten etwas um, für die Plebs ändert sich nix. Der Westen liegt auch beileibe nicht in den letzten Zuckungen, genauso wie das „dekadente“ Rom noch über Jahrhunderte existierte. Die „dekadente“ und „moralisch verkommene“ Republik führte zum nicht weniger „dekadenten“ und nicht weniger imperial-ausgerichteten Prinzipat mit nicht weniger Armen, Sklaven und Legionären. Und selbst nach dem sogenannten „Untergang“ Westroms 476 (vielmehr: ein langer, verwinkelter Transformationsprozess) ging es weiter. Die letzten bezeugten Wagenrennen im Circus Maximus fanden Mitte des 6. Jahrhunderts statt; Brot und Spiele gibt es bis heute.

          Dass sie meinen Appell für Freiheit und Autonomie in letzter Konsequenz auf „Genussucht ohne Prinzipien und ohne Zurückhaltung“ reduzieren, ist bitter. Ebenso, dass Sie das Recht auf Abtreibung mit woken Spinnereien wie der zur reinen Ablenkung und Spaltung des modernen Zirkuspublikums in ihrer spezifischen Form inzensierten Olympiaeröffnung vermengen. Zumal ich im ersten Kommentar sehr deutlich machte, dass die Auswirkungen von Liberalisierungen sehr systemabhängig sind und das gegenwärtige diese vereinnahmen und ins Negative umkehren kann.

  3. die Frage müsste sein: Bräuchten wir in einer Gesellschaft, die für Frauen und Männer gleichermaßen lebenswert ist und in der Kinder geliebt und geschätzt werden, einen Paragraf 218?
    in der Gesellschaft, in der wir jetzt leben, sollten wir uns immer für einen solchen Paragrafen einsetzen und gleichzeitig alles dafür tun, dass er nicht benötigt wird.

      1. trauen Sie sich nur zu, das näher zu erläutern. es wird mir ganz im singular helfen, Sie besser zu verstehen und vielleicht auch, mich weniger pauschal und von oben herab zu äussern.

  4. Es ist und bleibt eine unverschämte Bevormundung von Frauen und als jemand, die in jungen Jahren eine Abtreibung hat vornehmen lassen und nicht darunter leidet, finde ich solche Formulierungen wie, Frauen hätten grundsätzlich eine Austragungspflicht schlicht grotesk.
    https://paritaet-bw.de/leistungen-services/fachinformationen/ss218-stgb-macht-schwangere-unmuendig
    Damit sind Frauen das Mittel zum Zweck und keine autonomen Subjekte, die über den Zustand ihres Körpers selbst bestimmen.
    Und diese ganze wahnsinnige Diskussion führt dazu, dass Frauen immer schwerer Ärzte finden, die Abtreibungen vornehmen, denn die fürchten die Stigmatisierung durch diese achso menschenfreundlichen Fundamentalisten. Für die Frauen ist das dann ein Spießrutenlauf in höchster Zeitnot.

    Und an Altlandrebell, ich tue mich schwer mit dieser Argumentation, weil ich sie vor allem mal selbst vertreten habe. Da lehnte ich es ab, Bettlern etwas zu geben, weil das ja das System nicht ändert. Für den einen Menschen hat es aber im Moment etwas geändert. Und ob es jemals ein System gebe würde, in dem sozusagen Friede, Freude, Eierkuchen herrschen, wage ich auch zu bezweifeln. Da spricht die menschliche Verfasstheit dagegen.
    Und ansonsten, das Eine tun und das andere nicht lassen.

    1. @A.F.
      Danke für deinen Beitrag… Kann ich nur unterschreiben. Auch als Mann!

      Nur eine Anhörungspflicht des Erzeugers vor einer potenziellen Abtreibung wäre toll… Vielleicht wird eine Lösung gefunden, wo nicht abgetrieben werden muss und trotzdem beide mit leben können. Aber letztendlich sollte die Frau entscheiden. Es ist ihr Körper!

        1. Sie glauben offenbar, dass Frauen mal eben so abtreiben wie sie zum Friseur gehen.
          Und zumindest bis zum 3. Monat gibt es de facto keine 2 Leben, denn das entstehende Leben existiert nicht ohne die Frau drumrum, um es mal flapsig auszudrücken. Es ist engstens mit den Lebensvorgängen der Frau verbunden und ohne diese Verbindung schlicht tot.

          Und wenn ich mir diese armen unentwickelten kleinen Wesen in den Brutkästen anschaue, die schon mit dem 4-5 Monat unbedingt am Leben gehalten werden müssen, oder was hier eigentlich genauso zur Sprache kommen müsste, die Frage der Leihmutterschaft, so als habe jeder vor allem in diesem System den unbedingten Anspruch und das Recht auf ein Kind und das natürlich ohne Konstruktionsfehler, sonst nimmt man es nicht an.
          Wer denkt da vor allem als Frau nicht an den “Report der Magd”?!
          https://www.zeit.de/kultur/film/2019-09/der-report-der-magd-handmaids-tale-serie-kritik

          1. “Einfach” macht sich niemand etwas.
            Nun gut, lassen wir uns auf Ihre Argumentation ein:
            Ab wann kann das Leben denn weg?
            Also ab wann genau?
            Wann wird gelebt?
            Entscheiden sie das?
            Oder wer?

            Wer das nicht sagen kann,
            hat ein Problem.

            1. Ab wann kann das Leben denn weg?

              Muss man das so pejorativ aufziehen? Zumal Sie hier im Forum keinen Konsens hinbekommen werden, da dieses Thema ohnehin hoch emotionalisiert betrachtet wird.

              Wann wird gelebt?

              Ein paar – gerade mit rechts-autoritärem und / oder streng-monotheistischen Hintergrund – werden argumentieren, dass das Leben mit der Befruchtung begänne, sobald Samen- und Eizelle miteinander verschmölzen.

              Dann werden Sie eine ganze Reihe Leute haben, die verschiedene Entwicklungsstufen des Embryos oder Fötus als entscheidend erachten und diverse biologische Merkmale zur Grenzsetzung heranziehen. Die einen werden auf den Herzschlag verweisen (beginnt in der Regel etwa in der 6. oder 7. Woche), andere auf die Gehirnaktivität (um die 24. Woche).

              Eine andere Gruppe wird auf den Aspekt der Lebensfähigkeit rekurrieren, im Sinne der Fähigkeit des Fötus außerhalb des Mutterleibs zu überleben (auch um die 24. Woche).

              Dann haben Sie noch diverse Gläubige, für die Gott / Allah / Jahwe… Leben nach 90, 120 oder wie viel auch immer Tagen in den Fötus einhauche.

              Und und und…

              Und die letztlich Entscheidung wäre wohl Sache gesellschaftlicher Ausverhandlung (womit ich nicht die Mechanismen der kapitalistisch-imperialistischen Gesellschaft meine, da diese korrumpiert sind).

              Mein Standpunkt: Diverse biologischen Merkmale, die oft als Indikator für “Leben” angesehen werden, sind in den ersten Wochen einer Schwangerschaft noch nicht vollständig entwickelt. Deshalb bin ich Anhänger einer Fristenregelung wie es sie in der (beileibe nicht perfekten) DDR gab – dort war es bis zur zwölften Woche ohne Angabe von Gründen möglich eine Schwangerschaft zu terminieren. Abbrüche danach waren nur beim Vorliegen schwerwiegender Umstände zulässig. Die DDR-Handhabe wahrte Selbstbestimmung wie Bedürfnisse der Frau, trug den Rechten des entstehenden Kindes Rechnung, berücksichtigte diverse gesellschaftliche Erwägungen und half Schwangeren in einem sicheren Umfeld Zugang zu medizinischer Versorgung zu geben.

              Wenn Sie es anders sehen – nun dann ist das so. Ich akzeptiere Ihre Meinung und werde Sie zu nichts missionieren.

    2. @ A.F.

      Und an Altlandrebell, ich tue mich schwer mit dieser Argumentation

      Und mit welcher konkret? Ich habe oben ja mehrere Aspekte erörtert.

      Ich hoffe, Sie haben meinen Kommentar nicht dergestalt gelesen, dass ich Abtreibungs-, Cannabis- und sonstige Legalisierungen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag aufschieben möchte. Oder für irgendeine ominöse “Austragungspflicht” wäre.

      Aus meinen anderen Kommentaren und meiner Kolumne sollte bekannt sein, dass ich hinsichtlich der Perspektiven auf eine zeitnahe revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft bzw. einen Umsturz der Verhältnisse ja mehr als kritisch bin. Aus meinen Anmerkungen zu Herrn Schleims Cannabis-Reihe sollte aber auch bekannt sein, dass ich deswegen noch lange nicht Liberalisierungen an sich ablehne. Vielmehr habe ich oben ja gerade die Notwendigkeit verdeutlicht, dass jeder Mensch endlich frei über seinen Körper entscheiden können sollte.

      Sehr wohl habe ich oben aber auch darauf verwiesen, dass ich bei den Liberalisierungen unter den Auspizien des kapitalistisch-imperialistischen Systems die skizzierten Probleme sehe. Die kann man m.E. nicht von der Hand weisen und demgemäß muss man „Liberalisierungen“ immer im Konnex der jeweiligen Verhältnisse lesen und sich vor übertriebenen Erwartungen hüten. Auch wenn es partielle oder temporäre Verbesserungen gegeben haben mag, bleibt vieles Stückwerk bzw. Chimäre. Hinzu kommt die Gefahr der Umformung des guten Vorhabens durch den Zwang der systemischen Verhältnisse. Abtreibung ist heute fetischisiert und medikalisiert, d.h. Mittel zur institutionellen Regulierung des weiblichen Körpers, verbunden mit dem Zwang zur optimierten Lebensführung unter systemischen Gesichtspunkten (<= und dabei dabei kommt es ebenfalls zu Objektifizierung und "Mittel zum Zweck"!). Hat das viel mit der Ursprungsidee der feministischen Bewegungen zu tun?

      Dass ich darauf hinweise, bedeutet freilich nicht, dass ich nun gegen Abtreibung als solche wäre (ich verwies oben explizit darauf, dass ich die Fristenregelung unterstütze), sondern, dass ich auffordere den Kampf weiterzuführen und mich mit den erreichten Brosamen nicht zufriedengeben möchte. Und mich obendrein gegen die Umformungstendenzen stelle.

      Ebenso: Wenn ich die Revolution für gegenwärtig ausgeschlossen erachte, bedeutet das weder, dass ich für die Beibehaltung des Status Quo wäre, noch, dass ich keine Aktionen unterstützte, die sich gegen das System richteten. Jeder kann in seinem Rahmen einen Beitrag leisten, eine bessere Gesellschaft zu schaffen, davon bin ich fest überzeugt.

      1. Nein, Altlandrebell, so habe ich es nicht gelesen, dass Sie gegen die Abschaffung des §218 sind, wirklich nicht.
        Aber gerade, weil ich das alles selbst so gut kenne, bin ich, vielleicht doch noch mehr als Sie, desillusioniert, sowohl was die Umsetzung eines solchen gesellschaftlichen Wandels als auch das Ergebnis eines solchen betrifft.
        Insofern bemühe ich mich eher in meinem bescheidenen Umkreis die Lebensverhältnisse so zu gestalten, dass es für die Angehörigen, Freunde und Nachbarn, für die Natur, so weit mir zugänglich, gut ist und selbst das ist schon schwer, wenn man an die Corona-Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf die privaten Verhältnisse denkt und was das Zusammenleben mit Nachbarn und deren jeweilige persönlichen Bedingungen, die jeder mitbringt, betrifft. Da kommen dann Neid, Konkurrenz und alle möglichen Projektionen ins Spiel.
        Die große gesellschaftliche Veränderung wird, fürchte ich, nur durch ein schwerwiegendes Naturereignis erfolgen und ob es dann besser wird, ist sehr fraglich.

        1. Insofern bemühe ich mich eher in meinem bescheidenen Umkreis die Lebensverhältnisse so zu gestalten

          Da sind wir ja schon mal zusammen, auf dieses Tun setze ich auch! 🙂

          Die große gesellschaftliche Veränderung wird, fürchte ich, nur durch ein schwerwiegendes Naturereignis erfolgen und ob es dann besser wird, ist sehr fraglich.

          Und auch dem kann ich mich anschließen. Der Kairos der Revolution erwächst nur im Moment des Kataklysmos des Systems – sei es durch ein Naturereignis, eine Kriegsniederlage, einen Finanz- oder sonstigen Crash.

          Es ist allerdings nicht gesagt, dass die Revolution dann eine rote, gar eine gute wird. Revolutionen locken das Autoritäre an und nicht wenige kippen in noch tiefere Barbarei als sie im zuvor herrschenden System existierte.

          Trotzdem: Sand in den Kopf stecken ist nicht. Weitermachen ist angesagt!

    3. Eine Austragungs-Verpflichtung bedeutet auf der anderen Seite auch eine Fürsorge-Verpflichtung der Abtreibungsgegner gegenüber Mutter und Kind und das im Zweifel das ganze Leben lang.
      Dann mutieren Christen aber oft zu heuchlerischen und gefühlskalten Pharisäern.
      Andererseits darf es auch kein Recht geben, ein Kind etwa im achten Schwangerschaftsmonat kommerziell verwerten und damit ausschlachten zu dürfen.
      Aber selbst dann ist das Strafrecht nicht das passendste Mittel, um dies zu verhindern.

        1. Warum sollten die Abtreibungsgegner oder der Staat die Kosten der Entscheidung der Eltern tragen? Es war ihre Entscheidung die Beine breit zu machen, es war seine Entscheidung die Nudel reinzustecken. Die Konsequenzen müssen beide verantworten. Abtreibung ist keine nachgelagerte Verhütungsmethode.

          Die meisten Abtreibungen werden sowieso wegen der Lebensumstände vorgenommen. Also wirtschaftliche Gründe letztlich, daß man sich kein Kind leisten kann. Da stimme ich zu, daß es heutzutage fast unmöglich ist eine Familie zu gründen mit Anfang zwanzig, weil es schlicht nicht bezahlbar ist eine größere Wohnung oder Haus zu finden.

  5. Die Ampel ist manchmal lustig.
    Unnötig streitbar in umstrittenen Theme und politisch feige wo we eine große Mehrheit gibt.
    Verstehe man die Logik dieser Koalition.

    1. Lenkt von den Problemen ab, die man aus Gründen nicht beheben mag obwohl genau das der Auftrag der Politikwäre. Also werden andere Sauen durchs Dorf getrieben zur Ablenkung. Ein paar Überzeugungstäter, die ihr Lieblingsthema durchbringen wollen, gibt es natürlich auch.

  6. Brüder!

    In dieser Zeit der Prüfung ist es wichtig, dass wir uns auf die Grundsätze besinnen und die Heiligkeit des Lebens erkennen, die uns im heiligen Koran gelehrt wird. Lest Sure 23, 12-14:

    „Und wahrlich, wir erschufen den Menschen aus einer Substanz aus Lehm. Alsdann setzten wir ihn als Samentropfen an eine sichere Ruhestätte. Dann bildeten wir den Samentropfen zu einem Blutklumpen; dann bildeten wir den Blutklumpen zu einem Fleischklumpen; dann bildeten wir aus dem Fleischklumpen Knochen; dann bekleideten wir die Knochen mit Fleisch; dann entwickelten wir es zu einer anderen Schöpfung.So sei gepriesen Allah, der beste Schöpfer.“

    Diese Passage erinnert uns daran, dass das Leben ein kostbares Geschenk ist, das wir schützen und respektieren müssen. Lest auch Sure 5, 32:

    „Deshalb haben Wir den Kindern Israels vorgeschrieben, dass, wer einen Menschen tötet, es so ist, als ob er die ganze Menschheit getötet hätte; und wer ihm das Leben erhält, es so ist, als ob er die ganze Menschheit am Leben erhält.“

    Ihre Worte sollten uns tief berühren und dazu anregen, über die Konsequenzen unserer Entscheidungen nachzudenken. Das Leben beginnt in einem sehr frühen Stadium. Jedes Leben, das entsteht ist wertvoll und einzigartig. Wir als Gemeinschaft tragen die Verantwortung, diese Leben zu schützen. Es ist wichtig, dass wir in schwierigen Situationen wie der ungewollten Schwangerschaft Unterstützung und Hilfe anbieten, anstatt zu verurteilen.

    Dennoch erkennen wir an, dass in bestimmten extremen Fällen, wie gesundheitlichen Risiken für Kind und Mutter, andere Entscheidungen getroffen werden können. Der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm!) sprach: „Die Seele wird in den Fötus nach 120 Tagen eingehaucht.“ (überliefert von Sahih al-Buchari und Sahih Muslim). Nach Erreichen dieser 120 Tage ist er kein lebloses Objekt mehr, sondern ein lebendes, menschliches Wesen. Dann ist die Ausbildung der einzelnen Organe fast abgeschlossen und das Kind hat menschliche Formen. Bis zu diesem 120. Tag nach der Empfängnis kann Abtreibung unter bestimmten Umständen erlaubt sein. Entscheidend bleibt, dass wir auf das Mitgefühl und die Weisheit Allahs vertrauen und die betroffenen Personen bei ihren Entscheidungen unterstützen.

    Lasst uns zusammenkommen und uns für das Leben einsetzen. Lasst uns eine Gemeinschaft sein, die Mitgefühl, Verständnis und Unterstützung bietet. Indem wir die Heiligkeit des Lebens hochhalten, ehren wir nicht nur die Schöpfung Allahs, sondern stärken auch den Zusammenhalt und die Integrität unserer Gemeinschaft.
    Möge Allah uns führen und uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Möge Er uns mit Weisheit und Verständnis segnen!

    Friede sei mit euch!

    1. Welches religiöse Regime hat sich jemals daran gehalten oder es nur ernsthaft und konsequent versucht?
      Und solange Gott als “Herr von oben” und nicht als “Lordsiegel-Bewahrer des Herzens” betrachtet wird, dürfte man ohne eine solcbe Sichtweise immer scheitern.
      Wenn man die religiös Informierten nach dem ersten Gebot fragt, kommt (nahezu) immer eine falsche Antwort, weil von einer Hierarchie ausgegangen wird.
      Denn das erste Gebot lautet schlicht und einfach: Fürchte dich nicht!

      Die Herrschaftsmissbraucher und schäbigen Feiglinge, die Unterwürfigkeit mit Demut verwechseln, sehen das natürlich anders.
      Und gerade deshalb haben wir auch die schlimmen Auswüchse auf dieser Welt….

    2. Ich wäre nicht böse, gäbe es hier auch überzeugte und argumentationsstarke christliche Mitdiskutanten. Wie nannten manche Revolutionäre das vor Robespierre: Toleranz. Die späteren haben sie leider zeitweise immer wieder verlernt.

  7. “Ungeborenes Leben” gibt es nicht.
    Dann könnte man auch sprechen von:
    – ungedruckten Büchern
    – unkomponierten Liedern
    – ungebauten Joints

  8. Altlandrebell hat ja den Gesichtspunkt schön formuliert eingebracht: jeder Mensch ist für sich und seinen Körper verantwortlich (und nur er!) und darf autonom mit ihm machen, was niemand anderen schädigt.
    Wobei man letzteres weit auslegen kann, und dies wird nun (auch das wurde genannt) systemisch getan: wenn Selbstverstümmelung soweit geht, daß die Ausbeutbarkeit darunter leidet, wird ja der Ausbeuter geschädigt, im weiteren Sinne der ideelle Gesamtkapitalist Staat, und der muss sich also mit allerlei Gesetzen darum kümmern. Der Gesamtkapitalist ist natürlich auch daran interessiert (MUSS daran interessiert sein), daß genügend ausbeutbares Material nachgeliefert wird, also gibt es dafür entsprechende Paragraphen. Da stehen wir. Der Kampf um die Selbstbestimmung der Frau wird aus dem Systemnarrativ heraus eben auch als Kampf gegen fremdbestimmte Ausbeutbarkeit und Ausbeutung verstanden, und das geht ja nun gar nicht…
    Man kann jetzt auch darüber nachdenken, warum Verhütungsmittel nicht (mehr) in demselben Ausmaß restriktiv vom Staat verwaltet werden, oder ob die natürliche (oder eingebaute) Fehlerquote schon ausreichen könnte, um ausreichend Nachkommenschaft zu sichern. In den letzten Jahrzehnten wohl nicht mehr, wofür dann ersatzweise Ausbeutungsmigration gefördert wird, um den Nachschub an leicht ausbeutbarem “Material” zu sichern.
    Dem ordnet sich natürlich die ethische Diskussion über Lebensvernichtung unter, aka Fristenlösung.

  9. @ jemp1965 hat (am 10. August 2024 um 19:14 Uhr)
    zweifellos die entscheidende und absolut wichtigste Frage gestellt:

    “Ab wann ist das ungeborene Kind nicht mehr [bloß] fester Bestandteil des weiblichen Körpers, sondern ein individueller menschlicher Organismus?”

    Diese Frage komplett auszuklammern und – wie es z.B. Tim Walz, der nominierte Kandidat der US-Demokraten für das Amt des Vizepräsidenten tut – die Abtreibung praktisch während der gesamten(!) Schwangerschaft freizugeben, ist aus meiner Sicht vollkommen inakzeptabel und menschenverachtend.

    Dass derartige Gedanken wie von Walz gegenwärtig zu lesen sind, in den USA, genauer in Minnesota, sogar teils gesetzliche Bedeutung erlangt haben und dass solche Forderungen womöglich – ich bin kein Fachmann – auch bei deutschen Aktivisten und Abtreibungsgegnern eine Rolle spielen, muss sehr besorgt stimmen.
    Hier allein(!) auf das Recht der Frau zu verweisen, wäre allzu billig und liefe im Grunde auf eine Kultur des Todes und des Egoismus hinaus.

    Der 60-jährige Walz hat sich in Minnesota einen Namen gemacht, als er 2023 ein Gesetz verabschiedete, das das Recht auf Abtreibung und „reproduktive Gesundheitsfürsorge“ festschreibt. Eine Frist für Abtreibungen wird im Gesetz nicht genannt. Damit sind Abtreibungen bis zur Geburt möglich.

    1. Ab wann ist eine Geburt dann schon eine Geburt oder noch eine Abtreibung?
      Ich glaube nicht, dass eine Frau dort ohne medizinische Indikation völlig legal abtreiben darf, wenn der 8. Schwangerschaftsmonat abgeschlossen ist.

      Grundsätzlich wäre vieles kein Problem, wenn das vollständige Setup beachtet würde und keine fletschenden Krokodilstränen zu vergießen wären.
      Dafür wäre nur ein bisschen Offenheit notwendig, welche sich ab einem bestimmten Level selbst ausbaut, weil diese bei vielen Sachverhalten hilft, indem sie Kreativität näbrt, welche sich sonst nicht entfalten kann.

      1. Zwischen einem wohl organisierten Ameisenhaufen und einen Plastik- oder Hundehaufen gibt es dann aber doch Unterschiede.
        Einem noch nicht Geborenen im 8. Schwangerschaftsmonat kann man sicher schon Personalität zusprechen, wenngleich diese eng mit der Mutter verbunden ist.
        Aber das bleibt mit der Geburt bestehen, wenn auch in anderen Formen.

      2. “Vor der Geburt ist es nur ein Zellhaufen.
        Das Minnesota-Gesetz erscheint recht vernünftig.”
        Eine menschenverachtende Sicht – ich verzichte auf Verweise von Ärzten in der NS-Zeit.
        Dem widerspricht aber auf jeden Fall, dass das Kind noch im Bauch auf Umwelteinflüsse (Geräusche, Sprache usw) gezielt und systematisch reagiert.
        Und apropos: Frühgeburten sind demzufolge auch nur Zellhaufen ?
        Perverse Sicht, scheint mir …..

      3. Das ist dummes Zeug, gerade in Psychotherapien erfährt man immer wieder, was ein Kind im Mutterleib spätestens bei einem schon einigermaßen gereiften Hirn wahrnimmt.
        Aber vielleicht könne sie ja erklären, wie bei der Geburt von einer Minute auf die andere aus dem angeblichen Zellhaufen ein Kind wird.

    2. @Wolfgang Wirth
      Und Föten, welche die Abtreibung der letzten Sekunde überleben, werden dort auf dem OP-Tisch liegengelassen, bis sie sterben.
      Dazu gibt es Berichte und Filme.
      Aber zum Glück dauert das nicht lange, weniger als eine Handvoll Stunden – und die zartbesaiteten, aber ansonst diese Metode Befürwortenden hier müssen sich weder diese Berichte noch diese Filme ansehen – aus den Augen, aus dem Sinn.
      Und schliesslich gehört ja alles in der Frau der Frau ….. die Frau, deine Mutter oder deine Mörderin ?
      Ist es nicht wunderbar, wie wandelbar die heutige moderne Frau (zumindest in Minnesota) schon ist?

      1. @ oHenri, @ Luck, @ Alfred Nonyme

        Gerade der gute Hinweis auf lebensfähige Frühgeburten einerseits und auf die Forderung einiger Irrer nach Abtreibungsfreigabe während der gesamten(!) Schwangerschaft andererseits macht das inhumane und auch unlogische Denker solcher Fanatiker deutlich. Auch der 8. Monat kann hier unmöglich als Grenze gesetzt werden.

        Wo ist da eigentlich noch der Unterschied zu den NS-Euthaniemorden?
        Das Gemeinsame ist doch die Anmaßung gemäß eigenem Gusto (Interessen der Gesellschaft bzw. der Mutter) über Leben und Tod zu entscheiden.

        1. Kein vernünftiger Mensch spricht für eine Freigabe für den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft und die Vorstellung, dass Frauen erst monatelang die ganze Last der Schwangerschaft tragen und dann plötzlich sagen, nun soll es doch weg, ist auch frauenverachtender Humbug.
          Da sich hier ja hauptsächlich Männer zu Wort melden, nochmal ein Beispiel aus dem wirklichen Leben, dieses mal von einer Spätabtreibung: Ich kannte ein Paar, das unter schwersten Gewissensqualen im 5-6 Monat ihre sehr gewünschte Tochter haben abtreiben lassen, die schwerst behindert war, geistig und körperlich. Sie wussten allerdings sehr gut, dass ein Leben mit einem solchen Kind nicht möglich war für sie. Das Kind wird dabei schon vor der Austreibung getötet.
          Sie haben danach 2 gesunde und sehr musikalisch begabte Kinder bekommen. Beide sind übrigens Psychotherapeuten und die Frau hatte einen streng protestantischen Hintergrund gehabt, den sie als extrem einengend empfand. Und noch etwas, sie zeigte mir Kinderzeichnungen von sich.
          Dazu muss ich sagen, ich war/bin Kunstpsychotherapeutin, habe mich also intensiv mit der Symbolik menschlicher (Kunst)Erzeugnisse beschäftigt und beruflich damit gearbeitet. Tatsächlich hat sich diese Geschichte symbolisch in diesen Bildern angedeutet, sie war also sozusagen karmisch angelegt.
          Wer gibt Anderen das Recht, diese Menschen zu verurteilen und als Mörder zu beschimpfen?
          Und noch ein Beispiel aus dem wirklichen Leben, ein sehr christlich lebendes Paar, bei dem Mann wurde ein Hirntumor festgestellt, eine Zeitlang sieht es es so aus, als wäre er durch OP etc. zu heilen, wenn auch mit schädigenden Begleiterscheinungen. Das Paar hatte ein Kind, wollte aber angesichts der unklaren Aussichten kein zweites. Die Frau wurde trotz Verhütung(!!) schwanger und wenn ich mich recht erinnere, erlebte der Mann die Geburt des Kindes nicht.
          Auch sie betrachteten diese Tatsache, dass sich dieses Kind trotz dieser Widerstände durchgesetzt hat, als Schicksal, als karmisch.

      2. Ja klar, ein 2cm großer Embryo, der die Abtreibung überlebt, trotz Abtrennung vom Blutkreislauf der Mutter. Sie erzählen Märchen.
        Aus Ihnen spricht nichts anderes als ein tiefer Frauenhass, dem Sie vielleicht mal mit Hilfe auf den Grund gehen sollten. Und das meine ich absolut nicht zynisch.

        1. @ A.F.
          13. August 2024 um 8:33 Uhr

          Wenn Sie genauer gelesen hätten, dann hätten Sie gemerkt, dass ich mich (in Reaktion auf einen Gedanken von @ oHenry vom 12. August 2024 um 20:35 Uhr) auf jene Zeit bezog, in der eine Frühgeburt bereits außerhalb der Gebärmutter lebensfähig ist.

          Was Sie hier über “Frauenhass” schreiben, ist lächerlicher Quatsch. Allerdings ist das Wollen der Frau nicht das Maß aller Dinge; das Wollen des Mannes natürlich auch nicht.

          Lassen Sie uns diesen Austausch beenden; er führt zu nichts.

          1. Ich habe auf die Satz von oHenry reagiert:
            “Und schliesslich gehört ja alles in der Frau der Frau ….. die Frau, deine Mutter oder deine Mörderin ?”
            Das ist Frauenhass!

  10. Wie kann man als Politiker etwas diskutieren, was nicht sein Bier ist?
    Wie kann man eine seit Jahren stattfindenden Diskussion etwas abgewinnen, wo wir doch überhaupt keine Bezugnahme zu verschiedenen Schicksale haben?
    Wie krankhaft und obszön ist eine Gesellschaft, wenn diese nicht in der Lage ist, einzelne Schicksale zu respektieren?
    Ich bin ausgewandert, weil ich ich sein möchte und nicht permanent durch verschiedene Ideologien drangsaliert werden wollte!

  11. @ Luck und Fritz the Cat
    So viel Unkenntnis in der Sache verdient den von mir ausgelobten Orden “Schmarrer vom Dienst”.
    Seit meiner Jugend halte ich das Recht der Frauen auf eine Abtreibung für ein geschlechtsspezifisches Menschenrecht – das Einzige das ich kenne – zu dem jegliche Mitsprache von Männern nicht zugelassen werden sollte. Es fehlt ihnen in der Sache jegliche Erfahrung. Mit dieser Position kann ich meine persönliche Moral durchaus vereinbaren: Wer verhütet kann sich Abtreibungen sparen und führt ein an Risiken deutlich ärmeres Leben.
    Demokratie wird nicht dadurch erfüllt, dass bestenfalls am Rande beteiligte Mitmenschen sich für entscheidungsbefugt halten, nur weil sie sich für “mitverantwortlich” halten – was seit einigen Jahren sogar nachweislich und rechtswirksam erfreulicherweise untersucht und geklärt werden kann.
    Wie wenig Ahnung ihr von der Realität menschlichen Lebens habt, belegen eure obigen Anmerkungen. Ihr würdet wahrscheinlich den Samen einer sich zweihäusig vermehrenden Pflanze als `noch nicht pflanzlich´ kennzeichnen. Es ist ja bloß ein Krümel. Was hat das reale Leben mit dem woken Geschwätz eines vorgeblich besonders fortschrittlichen US-Politikers zu tun?
    “Null-Ahnung” und trotzdem dumm daherreden kenne ich im realen Leben wirklich NUR von Mitmenschen, die wiederholt behaupten, sie dürften hierzulande nicht sagen, was sie wollen. Aus einem einzigen Grund: Sie sind zum Widersprechen zu feige.

    1. Das Gesetz von Walz ist sowieso nur progressives posieren. Dabei versuchen die Leute sich gegenseitig performativ zu überbieten, wie sehr sie der reinen Lehre folgen. Gibt es genauso bei anderen Ideologien, wenn zum Beispiel Christen wetteifern wieviel Nächstenliebe und Bescheidenheit sie üben. Oder die ewigen linken Diskussionen was denn wahrer richtiger Kommunismus ist, und daß der in Land X kein richtiger Kommunismus war. Gibt noch mehr Beispiele.

  12. Übrigens, wie die Kirche, speziell die katholische, mit geborenem Leben umging, kann man hier sehen
    https://www.arte.tv/de/videos/111752-007-A/re-irlands-geraubte-kinder/
    “Unverheiratet schwanger zu sein, das galt im erzkatholischen Irland lange als Schande. Bis 1998 wurden mehr als 50.000 irischen Frauen in sogenannten Mutter-und-Baby-Heimen ihre Kinder weggenommen und zur Adoption freigegeben. Nach Jahren des Schweigens versuchen die Adoptivkinder von damals ihre Mütter wiederzufinden. Sie kämpfen dafür, dass ihr Schicksal endlich anerkannt wird.”
    Und sie ließen sie zuhauf verhungern und an Krankheiten sterben.

    1. Warum sollte das jetzt für Abtreibungen sprechen, wenn die katholische Kirche Irlands so menschenfeindlich und alles andere als Nächstenliebe übend handelte? Das Problem war ja nicht, daß die Frauen nicht abtreiben durften sondern die Mishandlung der Mütter und Kinder durch die katholische Kirche.

      1. Eben, so ging die Kirche mit dem angeblich so schützenswerten Leben um, wenn es entweder von Indigenen, wie z.b. in Nordamerika und Australien und/oder von angeblich gefallenen Mädchen und Frauen kam. Und wie ist das mit den in den Klostergärten vergrabenen Säuglingen der von Priestern oft abhängig missbrauchten und geschwängerten Nonnen.
        Die, die am fundamentalischsten agieren, sind, was geborenes Leben angeht, meist ziemlich kaltschnäuzig. Letztlich geht es immer um die Frau als Verfügungsmasse, sei es als Lieferant für Kanonenfutter oder Industriefutter oder auch um die Männlichkeit des Erzeugers zu beweisen.
        Im übrigen spricht hier niemand FÜR Abtreibungen, sondern lediglich für das Recht der Frau an ihrem eigenen Körper und Leben, das als ultima ratio eben auch mal eine Abtreibung umfasst.
        Es gibt wohl niemanden, der eine Abtreibung für erstrebenswert hält.

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