Silicon Valley, Peter Thiel und das Kommen des Antichristen

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Quelle: Pixabay

Die asozialen Medien als Wegbereiter?

Am 23. September erschien im Wall Street Journal ein bemerkenswerter Artikel mit dem Titel: „Peter Thiel möchte, dass alle mehr über den Antichrist nachdenken – bei Auftritten erklärte der Milliardär seine Ansichten über Technik und Regierungen sowie eine biblische Perspektive auf die Endzeit“.[1] Der 1967 in Frankfurt am Main geborene US-Milliardär, dessen Vermögen derzeit auf etwa 21 Milliarden Dollar geschätzt wird[2], hält im September und Oktober in San Francisco vier Vorträge über das Kommen des Antichrist, wovon zwei bereits erfolgt sind. Auch andere prominente US-Journale griffen das Thema auf, so etwa fortune Anfang September: „Peter Thiel gibt vier private ausverkaufte Vorträge in einem Club in San Francisco – über den Antichrist“[3].

Nicht nur Peter Thiel beschäftigt sich mit solchen Themen, sondern im angelsächsischen Raum gibt es in den letzten Jahren eine immer breiter werdende Diskussion um christliche Grundwerte, Verlust der westlichen Identität und Endzeitstimmung. So erschien vor wenigen Tagen von dem bekannten britischen christlichen Autor Paul Kingsnorth das Buch „Against the Machine – On the Unmaking of Humanity“. Kingsnorth beschäftigt sich schon längere Zeit mit Fragen der Grundwerte westlicher Zivilisationen und mit dem Kommen des Antichrist.[4] Laut Wall Street Journal haben sich aus der früher stark säkularen Tech-Szene des Silicon Valley in jüngerer Zeit einige sehr prominente Wirtschaftsführer zu ihren christlichen Grundwerten bekannt, so etwa der frühere Intel-Chef Pat Gelsinger, Gary Tan, der Leiter von Y Combinator und Elon Musk, der kürzlich die Tugenden des Christentums öffentlich angepriesen habe.[5]

Existenzängste und Endzeitstimmung

Hintergrund dieser aufflammenden Werte-Diskussion sind zunehmende Existenzängste sehr vieler Menschen. Peter Thiel spricht die Ängste vor einem Atomkrieg, Umweltkatastrophen, Bio-Waffen oder autonomen, durch KI gesteuerte Killer-Roboter an. Die Menschheit rase auf ihre letzte Schlacht – Armageddon – zu. Der Antichrist verspreche – mit falschen Versprechen –, die Menschheit hiervor zu retten, um sie endgültig für sich zu gewinnen und ins Böse zu führen. Thiel empfiehlt, um dem Antichrist Einhalt zu gebieten, die Technik voranzutreiben, insbesondere den Ausbau künstlicher Intelligenz, will weniger staatliche Regulierung und kritisiert Opposition gegen technischen Fortschritt.[6] In früheren Ausführungen meinte Thiel, der Antichrist käme heute in Form von Greta Thunberg.[7] Vor dem Gebäude in Kalifornien, in dem die Vorträge stattfanden, gab es Proteste von Menschen mit Teufelsmasken und -symbolen sowie Tafeln mit Inschriften wie: “Not today, Satan” und “Thiel gets rich, we get watched.”[8]

In Deutschland findet bislang kaum eine solche, durch Prominente oder Mächtige vorangetriebene öffentliche Diskussion über christliche Grundwerte oder gar über das Kommen des Antichristen statt. Dabei wäre das durchaus in unserem Lande ganz besonders angezeigt, vor allem mit Blick auf die beunruhigenden Entwicklungen hin zu einem möglichen Krieg gegen Russland.

Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft

Lenkt man den Blick auf menschheitsfeindliche Strömungen in unserer Wirtschaft, überhaupt in unserer Gesellschaft, die schon seit längerem im Hintergrund laufen und in den letzten Jahrzehnten immer mächtiger werden, so kann man durchaus einige beunruhigende Tendenzen erkennen. Man könnte sich die Frage stellen: Wie würde denn zum Beispiel Mephistopheles, die bekannte Figur aus Goethes Faust, die Weichen in unserer Gesellschaft stellen?[9]

Da stellt sich zuerst die Frage: Was sind denn die Ziele von Mephisto? Nun das sagt er ja selbst ganz offen: „Ihr wisst, wie wir in tief verruchten Stunden Vernichtung sannen menschlichem Geschlecht“.[10] Im Grunde genommen will Mephisto den Menschen einfach so viel Schaden wie möglich zufügen, möglichst Unfrieden, Streit, Zwist, Unglück usw. in die Welt bringen, insbesondere die christlichen Grundwerte zerstören. Besonders lästig sind Mephisto dabei Nächstenliebe, Selbstlosigkeit, Miteinander, die Ideale der französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, innerlich starke Menschen, Treu und Glauben. Besonders verhasst sind Mephisto intakte, liebevolle Familien, die eine behütete Kindheit gewähren und für Geborgenheit, Zuversicht, Hoffnung in den Kindern sorgen und dadurch eine zentrale Grundlage für Anstand, Moral und Ethik legen.

Mephisto wird also seine Angriffe möglichst gegen alle diese Werte richten und gegen alle Institutionen und Einrichtungen, die solche Werte fördern. Er liebt vor allem Hass und Angst und wird versuchen, die Menschen in die klassischen, im Mittelalter so genannten sieben Todsünden zu treiben, alles in die Wege zu leiten, was diese Laster fördert: Hochmut (Stolz, Eitelkeit, Übermut, Ehrgeiz); Geiz (Habgier, Habsucht); Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren, Unkeuschheit); Zorn (Jähzorn, Wut, Rachsucht); Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Unmäßigkeit, Selbstsucht); Neid (Eifersucht, Missgunst); Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Überdruss, Trägheit des Herzens). Jeder mag sich selbst die Frage vorlegen, welche Werte derzeit in unserer Gesellschaft durch Politik und Medien gefördert werden, die christlichen, familiären Grundwerte oder andere.

Wichtig für Mephisto ist, dass wir sein Treiben nicht durchschauen. Denn wer würde heute schon ganz offen für schlimme Pläne sein? Der Lügengeist muss normalerweise vorspiegeln, Gutes zu wollen, genau wie Peter Thiel es vom Antichrist beschreibt.

Bleiben wir beim Silicon Valley, den Medienriesen, den Internetkonzernen. Sie breiten ihre Fangarme über Kinder und Jugendliche in fast der gesamten Welt aus.[11]

Umfang des Medienkonsums in Deutschland

In Deutschland waren Jugendliche 2021 fünf Stunden an einem typischen Wochentag (Schultag, Arbeitstag) am Bildschirm und knapp sieben Stunden an freien Tagen. Sieben Stunden. Das ist fast die Hälfte der wachen Tageszeit.[12] Etwa 60 Prozent der Jugendlichen zeigen laut einer Studie im Auftrag der Bundesregierung „ein problematisches Internetnutzungsverhalten“. Das betrifft Mädchen bzw. Frauen häufiger als Jungen: Bei den Mädchen zeigen 68 Prozent, bei den Jungen 51 Prozent ein Internet-Suchtverhalten.[13] Welche Auswirkungen hat diese übermäßige, zwanghafte Internetnutzung?

Mediennutzung und seelische Belastungen von Mädchen und jungen Frauen

Seit etwa 2015 zeichnet sich ein Trend zur Verschlechterung der geistig-seelischen Gesundheit junger Mädchen ab, die zu stark steigenden Selbstmorden und Selbstverstümmelung führt. Die Statistiken sprechen eine beeindruckende Sprache. Seit 2010 sind laut economist in 11 Ländern die Krankenhausaufenthalte von Teenagerinnen wegen Selbstverstümmelung um 143 Prozent gestiegen. Bei Jungen stiegen sie um 49 Prozent. Als Hauptgrund dafür wird die stark zunehmende Nutzung von Social Media, insbesondere Instagram genannt. Smartphones sind demnach besonders gefährlich für Mädchen, weil Jungs sich mehr mit Videospielen beschäftigen und weniger mit „depressions-erzeugenden Social Media“. Zahlreiche Studien hätten gezeigt, dass Social Media Trauer und Angst bei Teenagern erzeugen können.[14]

Laut dem Guardian, der sich Anfang 2021 auf eine Studie des British Journal of Psychiatry bezieht, haben in Großbritannien sieben Prozent aller Kinder mit 17 Jahren einen Selbstmordversuch begangen und fast jeder Vierte beging einen Akt der Selbstverstümmelung im letzten Jahr. Davon waren besonders Mädchen betroffen. Als ein Grund wird genannt, dass „Social Media ein toxisches Umfeld“ sein können.[15]

Auswirkungen der Mediennutzung auf unsere Jungs

Jungs nutzen teilweise andere Arten von Social Media, andere Computerspiele und sie reagieren meist auch anders als Mädchen auf Mediennutzung. Während Jungs die Aggression stärker nach außen leben, reagieren Mädchen oft mit Aggression nach innen (Autoaggression). Kriegs- und Killer-Simulationen wie fortnite[16], World of Warcraft, Call of Duty[17] und so weiter werden mehrheitlich von Jungs und jungen Männern gespielt.

In seinem Film Fahrenheit 9/11 zeigte Michael Moore bereits 2004, wie im US-Militär junge Soldaten durch solche Spiele auf Kampfeinsätze im Krieg vorbereitet wurden. Diese Art von Kriegsspielen werden demnach von den militärischen Vorgesetzten gezielt eingesetzt, um die jungen Männer gefühllos und unempathisch zu machen, um ihnen Mitleid abzuerziehen, um gegenüberstehende Soldaten nicht mehr als Mensch, sondern als zu eliminierenden Feind anzusehen. Aus Soldaten- bzw. Kriegssicht macht das Sinn. Soldaten sollen in Kampfeinsätzen töten, dazu sind Mitleid und Empathie hinderlich. Soldaten sollen zu Kampfmaschinen erzogen werden. Skrupel zu schießen, zu töten, sollen durch solche Spiele aberzogen werden. Kurz: Diese Spiele werden zur Förderung von Skrupellosigkeit, zur Entmenschlichung und zur Verrohung verwendet. Die professionellen Ausbilder von Soldaten wissen ganz genau, was sie da tun und warum sie es tun.

Umso erstaunlicher ist es, dass wir unsere Kinder und Jugendlichen in größtmöglichem Umfang und ohne nennenswerte öffentliche Diskussion diese Killer-“Spiele“ „spielen“ lassen. Altersschranken werden oft umgangen. Häufig spielen bereits 10-Jährige diese Art von Killer- und Ego-Shooter-Spielen. Was geschieht da in den Seelen unserer Kinder? Schon erwachsene Männer, US-Soldaten, sprechen offenbar auf diese Art Verrohung an und werden unmenschlicher. Um wieviel mehr trifft das auf Minderjährige zu? Je früher unsere Kinder in diese Art Killerspiele eintauchen, je länger sie am Bildschirm töten, je weiter verbreitet diese Art Fun-Beschäftigung ist, desto mehr werden sie zur Unmenschlichkeit erzogen. Mephisto ist begeistert.

Ich befürchte, dass nach ein paar Kohorten von Kindern und Jugendlichen, die mit diesen entseelenden Spielen besonders früh angefixt wurden, schlimme gesellschaftliche Folgen auf uns zukommen. Aggression, Rücksichtslosigkeit, Egoismus, aber auch Suchtverhalten und Krankheit werden meiner Einschätzung nach dadurch massiv gefördert. Unsere Kinder und Jugendlichen werden ja allein durch fortnite bereits heute zu hunderten Millionen auf den Krieg aller gegen alle eingeschworen und vorbereitet. Durch fortnite, das mit höchster Intelligenz, brillantem Design und genialem Marketing arbeitet, ist es erstmalig gelungen, Legionen von Minderjährigen so früh für gegenseitiges Umbringen zu begeistern wie nie zuvor. Bei Millionen von jungen Männern werden dadurch meiner Meinung nach die Moralstandards gesenkt. Dann kann man auch im wirklichen Leben leichter Krieg führen. Sehr viele unserer jungen Männer werden tagtäglich mental darauf vorbereitet. Also aus politischer Sicht kann das durchaus Vorteile haben. Aus mephistopelischer Sicht ist das grandios.

Verminderung der Denkfähigkeit durch die Social Media

Das ständige schnelle Wischen bei TikTok[18], Instagram, Facebook & Co. sowie die ungeheuer kurzen Konzentrationsspannen sorgen darüber hinaus meiner Einschätzung als Hochschullehrer nach dafür, dass die Denkfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen dramatisch reduziert wird. Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, geistige Fäden zusammenzuziehen und etwas in Ruhe und Gründlichkeit zu durchdenken wird durch das ständige schnell-schnell der Social Media unterminiert. Sind wir schon heute nicht mehr in der Lage, einen Flughafen in Berlin zu bauen, Züge pünktlich zum Fahren zu bringen oder Bahnhöfe mit den vorhergesagten Kosten und im vorhergesagten Zeitraum zu bauen (das Desaster Stuttgart 21): wie wird das erst in einer Generation aussehen?

Kommt der Antichrist?

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Warum laufen solche Prozesse in unserer Gesellschaft ab? Was hat das mit dem Kommen des Antichristen zu tun? Nun, wenn unsere Kinder lange genug auf solche Weise geschwächt und präpariert werden, hätten kommende dunkle Mächte ein viel leichteres Spiel, als wenn unsere Kinder stark, behütet, selbstbewusst und in ethischen, christlichen Grundwerten verankert aufwachsen.

„Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte.“ (Mephisto)

Warum wehren wir uns nicht? Der erste Schritt wäre, sich über die Prozesse, die im Hintergrund unserer Gesellschaft ablaufen, bewusst zu werden. Es wäre sicher kein Fehler, wenn wir die Diskussion um das Böse, die momentan in den angelsächsischem Ländern aufkommt, aufgreifen würden.

 

Fußnoten

[1]Peter Thiel wants Everyone to Think More About the Antichrist – During appearances, the billionaire has offered his analysis on technology, government and a biblical perspective on the end times“:  https://www.wsj.com/tech/peter-thiel-antichrist-lectures-dd28c876

[2] https://fortune.com/2025/09/02/peter-thiel-antichrist-lectures-commonwealth-club-san-francisco-acts-17-collective-rene-girard/

[3]Peter Thiel is delivering 4 private sold-out lectures at a club in San Francisco—about the Antichrist“ https://fortune.com/2025/09/02/peter-thiel-antichrist-lectures-commonwealth-club-san-francisco-acts-17-collective-rene-girard/

[4] https://paulkingsnorth.substack.com/p/the-universal

[5] https://www.wsj.com/tech/peter-thiel-antichrist-lectures-dd28c876?mod=hp_lead_pos9

[6] https://www.wsj.com/tech/peter-thiel-antichrist-lectures-dd28c876

[7] „And this is where, in the 17th century, I can imagine a Dr. Strangelove, Edward Teller-type person taking over the world. In our world, it’s far more likely to be Greta Thunberg.“ Quelle: https://www.yahoo.com/news/articles/gay-trump-ally-peter-thiel-000231014.html?fr=yhssrp_catchall&guccounter=1&guce_referrer=aHR0cHM6Ly9kZS5zZWFyY2gueWFob28uY29tLw&guce_referrer_sig=AQAAAIHcA0Wy3G8H8yvV-uuZco6NaZ_qjFYN7m5wPm-RHG8_cXtd94E8HLsoME-3TnJTSBgN3EOWCNbLoXLe4Lz1Utrk3AGK_-penx7guZ7Myax1kM45H_Kzoxgc3v-TUSphAxRbp5q2VgAwHiDgM2SC2sv5Emu4QHm3DZasnCBxgRK5

[8] https://sfstandard.com/2025/09/16/peter-thiel-antichrist-san-francisco/

[9] Kreiß, Christian, Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft, Hamburg, tredition 2019. Das Buch kann hier komplett kostenlos als pdf heruntergeladen werden: https://menschengerechtewirtschaft.de/wp-content/uploads/2020/07/Buch-Mephisto-30.4.20-mit-Bild-1.pdf

[10] Faust Teil 2, Grablegung

[11] Die folgenden Ausführungen greifen, zum Teil wörtlich, Aussagen aus meinem Aufsatz „Stoppt endlich die Asozialen Medien“ auf: https://menschengerechtewirtschaft.de/wp-content/uploads/2024/12/Stoppt-die-Asozialen-Medien.pdf

[12] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Drogen_und_Sucht/Berichte/Abschlussbericht/ACoSuM_Abschlussbericht_bf.pd

[13] Ebd.

[14] Economist 3rd May 2023: https://www.economist.com/graphic-detail/2023/05/03/suicide-rates-for-girls-are-rising-are-smartphones-to-blame

[15] https://www.theguardian.com/society/2021/feb/21/uk-17-year-olds-mental-health-crisis

[16] Bei fortnite gibt es etwa 28% weibliche Nutzerinnen: https://cybercrew.uk/blog/how-many-people-play-fortnite/

[17] https://www.reddit.com/r/Games/comments/2xancg/gender_and_computer_game_players_who_seems_to/: „80 per cent of gamers who play Call of Duty are male (with those aged 15 to 19 accounting for 20 per cent of all players). And, despite the age restrictions, one in five of all players (21 per cent) are aged 10 to 14.“

[18] Kein Silicon Valley Konzern, sondern aus China

Christian Kreiß

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor für BWL mit Schwerpunkt Investition, Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Autor von acht Büchern: Das Ende des Wirtschaftswachstums – Die ökonomischen und sozialen Folgen mangelnder Ethik und Moral (2023); Gekaufte Wissenschaft (2020); Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft (2019); BWL Blenden Wuchern Lamentieren (2019, zusammen mit Heinz Siebenbrock); Werbung nein danke (2016); Gekaufte Forschung (2015); Geplanter Verschleiß (2014); Profitwahn (2013). Drei Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (Grüne, Linke, SPD). Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge und Veröffentlichungen. Mitglied bei ver.di und Christen für gerechte Wirtschaftsordnung. Homepage www.menschengerechtewirtschaft.de
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74 Kommentare

  1. „schon heute nicht mehr in der Lage, einen Flughafen in Berlin zu bauen, Züge pünktlich zum Fahren zu bringen oder Bahnhöfe mit den vorhergesagten Kosten und im vorhergesagten Zeitraum zu bauen“

    Diese Aussage im Kontext von „Verminderung der Denkfähigkeit durch die Social Media“ halte ich schlicht und einfach für absurd. Dürfte wohl eher mit Eigentumsverhältnissen und die dekradierung moderner Ökonomien auf ein Alibi zur persönlichen Bereicherung zu tun haben..

    1. Sowohl BER, als auch Stuttgart 21 als auch die unpünktliche Bahn gab es schon vor Social Media. Die Verdummung der Leute war damals auch schon zu sehen. Die Dysfunktionalität war schon in den Neunzigern zu sehen. Sie ist nur immer schlimmer geworden und weiter verbreitet. Von daher ist es falsch den Social Media die Schuld zu geben. Die verstärken nur durch die besseren Kommunikationsmöglichkeiten.

      Abgehobene abstrakte Diskussionen über „das Böse™“ helfen da meiner Meinung nach auch nicht. Es sind Menschen, die diese Entscheidungen treffen und diese Dinge tun. Die tragen Verantwortung und wir müssen natürlich über das warum und wieso sie so entscheiden und nicht anders, wäre zu diskutieren. Ein abstraktes Bild vom Düwel zu diskutieren lenkt da glaube ich nur ab.

        1. sind klar subjektive Faktoren , die in diesem Kontext nichts zu suchen haben , wenn man einen sachlichen Disput einfordert ..
          Aber ich sehe es ähnlich, aber die Ursachen sehe ich weniger bei Sozial Media , sondern schlicht und einfach im aktuellen Bildungssystem des Westens und das immer weniger Geld dafür zur Verfügung gestellt wird.
          China hat letztes Jahr die hälfte aller Industrieroboter Weltweit integriert in Ihre Ökonomie, verblöden nun deren Arbeiter vollkommen ? ..
          Auch die Kinder da können gut lesen und schreiben ..

          1. Über Chinas Nachwuchs und Schulsystem und Netzkultur weiss ich zu wenig um mir ein Urteil zu erlauben, das vollkommen andere Schriftsystem das zu anderen neuronalen Strukturen führt macht den Vergleich noch schwerer.

            1. ok, Argument lasse ich gelten o))

              Ich habe als Kind Nachts immer mit der Taschenlampe Bücher gelesen unter der Bettdecke, meist W2K, DDR Militärverlag, Simonow zb, konnte sehr spannend auch schreiben, und Schule bin ich dann immer eingeschlafen, was mir schlechte Zensuren immer einbrachte, obwohl ich doch am Ende viel mehr wusste als die anderes Kids o))
              Sozial Medie ist ein Problem, wenn der körperliche Ausgleich fehlt, da gehe ich vollkommen mit. Aber das kann man eben nicht alleine an Sozial Media festmachen o))

  2. Ich bin zwar kein Christ, danke aber dass solche Artikel hier einen Raum haben.
    KI ist der Antichrist, und Peter Thiel sein Prophet.
    Dass er selbst vor dem Antichrist warnt, typisch für den Widersacher.

    Ich möchte Overton an der Stelle auch nahelegen, auf generative AI für Illustrationen zu verzichten. Ich habe mich über ein Jahr mit KI beschäftigt inkl Training von eigenen Modellen, um das für mich persönlich zu erforschen, und komme eben zu dem Schluss von oben. Da es hier auch um Macht geht gehe ich aber davon aus dass private KI bald reglementiert und verboten wird, was in dem Zusammenhang paradoxerweise das Übel noch vergrößert.

    1. Sie sind also kein Christ.
      Aber mit dem „Antichristen“ genannt Peter Thiel, scheinen Sie sich auszukennen.
      Seltsam………..
      Schön, daß Sie sich mit KI beschäftigt haben. Anscheinend ohne Erfolg.

  3. Kommt der Antichrist? Solange der Thiel nicht Klaus Kinski reanimiert, mach ich mir darüber keine Sorgen.

    Auch wenn ich dem Grundtenor des Artikels zustimme, es sind nicht die „Killerspiele“, zumindest nicht per se, welche die Kinder verderben (oder es zumindest versuchen). Die Diskussion hatten wir schon während meiner Jugend, der übelste CS-Junkie den ich kannte ist heute ein liebevoller Vater.

    Es sind Spiele die bewusst die Psychologie der Kinder angreifen um sie süchtig zu machen und die Kreditkarte der Eltern zu strapazieren, die ein Problem darstellen. Beispiel „Brawlstars“, mein Neffe zeigt akute Entzugserscheinungen wenn er auch nur ein Tag nicht spielen darf/kann, und ist dann auch richtig aggressiv (verbal). Sowas ist mir in meiner Jugend nie vorgekommen (und wir haben teils auch echt viel gezockt), aber das ist natürlich auch subjektiv.

    Das wirklich krasse finde ich jedoch wie Typen wie der Thiel quasi den Technocore (Hyperion/Endymion) als die Erlösung vor dem Satan verkauft (natürlich for profit). Das ist richtig krank und da wäre die ganze Mephisto Parabel auch wirklich angebracht. Aber aus einem mir unverständlichen Grund fällt der Artikel hier um und arbeitet sich dann an den „Killerspielen“ ab. Schade.

    1. „der übelste CS-Junkie den ich kannte ist heute ein liebevoller Vater.“
      Und was sagt das aus?
      Unter Kriegsverbrechern aller Art gibt es jede Menge liebevolle Väter.

  4. „Sind wir schon heute nicht mehr in der Lage, einen Flughafen in Berlin zu bauen, Züge pünktlich zum Fahren zu bringen oder Bahnhöfe mit den vorhergesagten Kosten und im vorhergesagten Zeitraum zu bauen (das Desaster Stuttgart 21): wie wird das erst in einer Generation aussehen? „

    keine Bange, das uebernehmen dann die Chinesen, Stuttgart 21 wird dann endlich fertiggestellt!

    1. Wäre ja auch so sinnvoll untauglichen Mist fertigzustellen. Im Übrigen haben die chinesischen Kapitalisten ihr Scherflein zur aktuellen Situation beigetragen. Sollen wir die Debatte darüber aufmachen?

      1. ups „chinesische Kapitalisten“ haben wahrscheinlich ihr Geld aus dem Projekt abgezogen oder den ganzen Sand fuer’s Gleisbett aufgekauft…..keine Ahnung aber eine Debatte darueber, dazu habe ich keine Lust.
        Tatsache ist, dass in China die Bau-Vorhaben schneller realisiert werden als hier und das registriert die Bevoelkerung!
        Ein letztes, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verzoegerungen beim BER auf die „Flucht“
        „chinesischer Kapitalisten“ zurueckzufuehren ist, wenn die Bauaufsichtsbehoerde den Brandschutz beim BER fuer nicht ausreichend befand!

    2. Deindustrialisierung ist Teil des Plans der herrschenden Klasse.
      Weil sie nämlich ganz richtig erkannt haben das die Ressourcen sich dem Ende zuneigen.
      Analysieren können die nämlich, nur die Konklusion geht dann ganz auf die Kosten der ganzen Menschheit.
      Ich weiß das, weil ich selbst aus dieser Kaste entstamme.

  5. Vom Antichristen „Peter Thiel“ der vorm Antichristen warnt, welch Paralelen sich da wieder auftun, zu den Ballerspielen, die auch nur ein Symptom darstellen.
    Was auch wieder ein gutes Beispiel dafür ist, wie sehr die kriminellen politischen Aktivitäten der herrschenden Klasse eben auch religiös motiviert sind.
    Ballerspiele spiegeln auch nur Ersatzwelten wieder, in denen sich vor allem Jugendliche flüchten, weil ihnen der spätestens seit dem Frühjahr 2020 der Alltag, respektive das reale Leben vermiest wurde.
    Im Übrigen, habe ich schon vor mehr als einer Dekade vor „Peter Thiel“ gewarnt!

  6. Unterhaltungsindustrie galt immer schon als der Untergang des Abendlands, scheint mir. Ich will das gar nicht kleinreden, was der Autor da aufspießt, aber Klagen wie diese gab es wirklich zu allen Zeiten.

    Die Depressionsepidemie unter Jugendlichen spricht für sich. Hier würde ich darüber sprechen, wie sehr die Handy-Nutzung soziale Kontakte ersetzt. Das scheint mir auch anders als früher zu sein, wo sich Teenager typischerweise nachmittags draußen trafen, um irgend einen Quatsch zusammen zu machen. Also wäre mein Tipp die Einsamkeit, die eher als Begleiterscheinung der exzessiven Mediennutzung daherkommt. Die kommt mir absolut ungesund vor.

  7. Ich habe schon lange nicht mehr so von Herzen kommend gelacht 🤣 Danke!

    Ich frage mal vorsichtig nach:
    Das ist doch Satire, oder?

    .

    Antichrist

    🥳

    .
    .

    Möge die Macht mit dir sein! 🙏

    .
    .
    .

    Was für‘n Kindergarten… 🧌

    1. nee, leider nicht, die irren dieser welt glauben echt diesen schwachsinn

      https://www.geopolitika.ru/de/article/die-armageddon-lobby-wie-christliche-zionisten-die-us-politik-beeinflussen

      „Während der Amtszeit von George W. Bush Jr. und insbesondere am Vorabend der US-Invasion im Irak 2003 wurde die Regierung auch stark von christlichen Zionisten in Form von Neokonservativen beeinflusst.“ – und so schliesst sich mit der umaetzung der Yinon-planes der kreis vom damaligen Reichstagsbrand 2.0 und dem heutigen preludium zum amargeddon

      1. Zombienation
        „nee, leider nicht, die irren dieser welt glauben echt diesen schwachsinn“

        Das ist richtig.
        Insofern wäre eine sinnvolle Diskussion über diesen Schwachsinn zu führen; nicht eine aus christlicher Sicht zum ‚Antichristen‘.

        PS: der Kindergarten bezieht sich auf‘s Overton-Magazin

    2. Nein, es war schon immer so das staatliche Regelierungen für Libertäre Teufelswerk sind. Und letztlich geht es Thiel um staatliche Regelierungen bei Wissenschaft, Technologie, auch KI, alles Bereiche in denen Thiel persönlich investiert hat. Und jetzt sagt er wenn ihr das staatlich reguliert (und damit meine Interessen beschneidet) dann taucht der Antichrist auf und das Ende der Welt wird eingeleitet. Und die bibelgefestigte und fentanylgeschädigte US-Gesellschaft nimmt die „selbstlose“ Warnung des Investors nicht nur zur Kenntnis er wird sogar für seine Prophezeihungen gefeiert als sei er der nächste Nostredamus. Thiel prophezeit auch mal eben eine „Einweltregierung“ die alle Probleme die sich aus der Technologie ergeben lösen soll und wenn sie unter dem Slogan „Frieden und SIcherheit“ auftritt sei das gleichbedeutend mit dem Antichristen. Und so weiter. Eigentlich ist die Interessenskollission überdeutlich zu sehen. Thiel geht es ums eigene Investment und das Geraune vom Teufel ist rechtskonservative Ideologie passend für die Trump-Zielgruppe.
      https://www.golem.de/news/ki-wissenschaft-und-technologie-regulierung-bereitet-antichrist-den-weg-2509-200556.html

      1. Thiel ist doch nur der Aufhänger. Meine Reaktion bezieht sich auf den gesamten Artikel. Nicht zu Ende gelesen?

        Bitte schön:

        Kommt der Antichrist?

        Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Warum laufen solche Prozesse in unserer Gesellschaft ab? Was hat das mit dem Kommen des Antichristen zu tun? Nun, wenn unsere Kinder lange genug auf solche Weise geschwächt und präpariert werden, hätten kommende dunkle Mächte ein viel leichteres Spiel, als wenn unsere Kinder stark, behütet, selbstbewusst und in ethischen, christlichen Grundwerten verankert aufwachsen.

        „Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte.“ (Mephisto)

        Warum wehren wir uns nicht? Der erste Schritt wäre, sich über die Prozesse, die im Hintergrund unserer Gesellschaft ablaufen, bewusst zu werden. Es wäre sicher kein Fehler, wenn wir die Diskussion um das Böse, die momentan in den angelsächsischem Ländern aufkommt, aufgreifen würden.

        Der meint das ernst.

        Der Autor ist

        „Mitglied bei ver.di und Christen für gerechte Wirtschaftsordnung.“

        1. [quote]Neben Atheisten, Agnostikern, Juden und Angehörigen anderer Weltanschauungen gab und gibt es auch Christen innerhalb der Freiwirtschaftsbewegung, die vom deutsch-argentinischen Kaufmann und Wirtschaftstheoretiker Silvio Gesell (1862–1930) initiiert wurde. Sie gelten als die ersten, die „Gesells Erkenntnisse zu schätzen wussten“.[1] Ob Silvio Gesell selbst eine atheistische, agnostische oder lediglich stark antikirchliche Grundeinstellung besaß, ist in der Gesellforschung umstritten. Eindeutig belegbar ist, dass er sich biblischer und theologischer Texte bediente, um die wesentlichen Thesen seiner Natürlichen Wirtschaftsordnung zu stützen.[/quote]
          https://de.m.wikipedia.org/wiki/Christen_innerhalb_der_Freiwirtschaftsbewegung
          und
          http://cgw.de/?page_id=63

          klingt doch recht vielversprechend. das mag ich an [strike]telepolis[/strike] hier, die forenten dürfen die autoren und ihre aussagen konfrontieren. –

    3. Lachen über Dinge die man nicht versteht oder die den eignen Horizont überschreiten ist natürlich,
      Manche Affen, Kinder und Narren tun das auch.
      Sie brauchen sich dessen also nicht zu schämen, auch wenn es nach außen auf manchen dümmlich wirken mag.
      Textverständnis ist eh im absteigenden Trend, da sind Sie ja in zunehmend wachsender Gesellschaft laut Artikel.
      Ich denke die Eloquenz ihres Kommentar dazu rundet das Bild ab, und illustriert manche Aussagen des Artikels, denen man im Übrigen nicht folgen muss, um ihn zu verstehen, ganz gut.
      Click. Click. Hehe. Click. Ho. Click hu?. Click hehe.
      Aber wollen Sie so den Rest Ihres Daseins verbringen? Wollen Sie in so einer Kultur leben?
      Ist es nicht interessanter, Dinge zu lesen die man selber nicht denkt?
      Dazu gehört natürlich die Fähigkeit den Autor erstmal zu verstehen zu versuchen.
      Zustimmen braucht man wie gesagt nicht aber Dinge die ich selber denke, brauche ich ja doch nicht noch zu lesen.
      Und weitgehend inhaltslos zu kommentieren bereichert auch nicht sonderlich, finde ich, es sei denn man will
      nur Zeit „totschlagen“. Dazu gibt es aber andere Foren wo das auf mehr Gegenseitigkeit stösst.
      Das nur zur Anregung.

      1. Ich habe mich wahrscheinlich intensiver mit Peter Thiel beschäftigt als der Autor dieses
        Artikels, sonst würde er nicht so einen Schwachsinn absondern. Peter Thiel kann man durchaus
        kritisch sehen, aber ihn mit dem Antichristen zu vergleichen, ist schon mehr als schräg.

        Sie scheinen übrigens eine ziemliche Spaßbremse zu sein.
        Einfach mal das Stöckchen aus dem Popo entfernen, dann wird das schon wieder. 😉

      2. name sagt
        „Lachen über Dinge die man nicht versteht oder die den eignen Horizont überschreiten ist natürlich,…“

        Zum Totlachen komisch
        Gläubige wissen nicht, wovon sie reden. Daher halluzinieren sie auch lieber…

        Oder gibt es einen ‚Gottes‘Gläubigen auf dieser Welt, der weiß, was ‚Gott‘ ist? Definitiv: Nein.

        Wissen sie es? Nein!

        „Manche Affen, Kinder und Narren tun das auch.“

        Warum schreiben sie mir, wenn Kinder und Affen doch nicht einmal lesen können?

        1. Als Affe haben nur Sie sich bezeichnet, ich habe nur darauf hingwiesen, dass die auch lachen können wenn sie etwas nicht verstehen.

          Wenn ich gewusst hätte dass es Euch dermassen kränkt, hätte ich natürlich auf die Anregung verzichtet.

          Von Gott habe ich gar nicht geschrieben. In meinem Kommentar zum Artikel steht aber dass ich kein Christ bin.

          1. Ein ziemlich jämmerlicher Relativierungsversuch auf einen ziemlich
            agressiven Kommentar Ihrerseits. Ich hoffe, Sie können auch irgendwann einmal
            wieder lachen. 🙂

            Ich würde es Ihnen von Herzen gönnen.

            Beschäftigen Sie sich einfach nicht mehr so viel mit KI und gehen Sie mal wieder
            raus an die frische Luft. Das wird Ihnen gut tun.

  8. Mit Antichrist bezeichnet Domitian seinen Bruder Titus, das 666-Mondkalb. Der hat ja den Tempel zerstört und ist deshalb der „anstatt Christus“ im griechischen Originaltext. Alle drei Flavischen Kaiser hatten „Christos“ als einen ihrer offiziellen Titel.

    Will sagen, heutzutage muss man schon ein bisschen besser argumentieren…

  9. Wenn selbst das Overton Magazin Artikel schreibt, über Menschen, die das Kommen des „Antichristen“ propagieren, dann wissen wir, dass wir definitiv im Mittelalter angekommen sind.

    Diskussionen über „das Böse“ generell oder gar den „Leibhaftigen“ werden die Probleme, in der sich unsere westlichen Gesellschaften befinden, nicht lösen. Im Gegenteil: Sie beschäftigen sich mit Kategorien des Irrationalen und erzeugen nur zusätzliche, völlig unnötige irrationale Ängste.

    „Das Böse“ als abstrakte Instanz gibt es so wenig wie den Teufel oder den „Antichristen“, zumindest nicht für rational denkende Menschen.

    „Böse“ und gefährlich (wobei es schon sehr schwer ist, „böse und „gut“ allgemeingültig zu definieren) sind immer nur Handlungen von Menschen, meist in hohen Machtpositionen. Ein einfacher Mörder ist zwar auch „böse“, stellt aber für die Gesellschaft nicht annähernd solche Gefahr dar, wie zB ein Regierungschef, der sein Land zynisch in einen Krieg führt.

    Die Einführung des „Antichristen“ geschieht m.E. desshalb, um von der eigenen Verantwortung abzulenken.
    Wer zB, um reich zu werden, KI-Systeme entwickelt, die Waffensysteme autonom steuern können und dann bei einem kommenden Krieg, wo Hunderttausende durch solche Systeme sterben, vom „Antichristen“ spricht, der versucht nur, sich zynisch aus der eigenen Verantwortung zu stehlen.

    Für die vielen Missstände in unserer Welt ist nicht ein „Antichrist“ verantwortlich, sondern ausschliesslich Menschen in Machtpositionen.
    Die Misstände und Probleme werden sich nur durch Rationalität in Verbindung mit einer konsequent humanistischen Grundeinstellung lösen lassen.

    An oberster Stelle muss dabei die Erhaltung und Förderung von Menschenleben stehen.

    – Es ist unethisch, zig-tausende Menschenleben dem „Recht Israels auf Selbstverteidigung“ zu opfern.
    – Es ist unethisch, Hunderttausende Menschenleben der „Aufrechterhaltung der Grenzen der Ukraine“ zu opfern,
    – Genauso wie es unethisch ist, ein Nachbarland militärisch zu überfallen, auch wenn es darum geht, die dort lebenden Ethnien der eigenen Bevölkerung zu schützen und seine elementaren Sicherheitsinteressen durchzusetzen.

    Ethisch richtig (und damit „gut“) wäre es, alle solche Probleme im Vorfeld diplomatisch zu lösen, wobei Manschenleben den absoluten Vorrang gegenüber Grenzlinein haben sollten.

    Zu den gewaltverherrlichenden Computerspielen:
    Sicher sind diese für die gesunde Entwickjlung von Jugendlichen schädlich, aber ich glaube nicht, dass sie wesentlich zu den großen Problemen unserer Welt beitragen.

  10. Erst im Juli‘ 25 war dieser Thiel Peter zu Gast in Innsbruck (Ö) bei seinem Freund, dem Theologen Wolfgang Palaver. Die 2
    vebindet eine jahrelange Freundschaft.

  11. Wenn jemand (Thiel, Kreis, werauchimmer) etwas über Antichrist, Luzifer, Beelzebub oder zum Teufel mit den Synonymen erzählen oder gar diskutieren will, muss vorab die Postadresse von Gott, Allah, Jahve oder einer sonstigen metakosmischen Instanz bekannt geben. Ansonsten sollten diese schweigen oder sich als AutorInnen von phantastischen Geschichten kenntlich machen, bitte.

    Es wäre sicher kein Fehler, wenn wir die Diskussion um das Böse […] aufgreifen würden.

    Das Böse? Ernsthaft das Böse? Es geht nicht um einen Witzbold, alias 21facher Milliardär, der im US-amerikanischen Bible-Belt angeln geht? (Menschenfischen, schon mal gehört? 😉 )
    Auch wenn es peinlich ist, hier die Wiederholung: Das Böse ist nur eine Perspektive, die meiner entgegengesetzt ist.

    Es ist Hirn vom Himmel gefallen und Mensch ist daran erstickt…

      1. Nur kein Neid. 🙂

        Manche Menschen wissen eben, wie man Geld verdient.
        Die anderen möchten es ihnen gerne abnehmen, da sie selbst dazu nicht in der Lage sind.
        Finde den Fehler.

        1. Das mit dem Neid-Vorwurf ist schon richtig. Ich bin da auch echt neidisch. Und zwar bin ich neidisch darauf, wie ein Mensch so ignorant sein kann, es als gerechtfertigt anzusehen, so viel mehr zu haben, als die Menschen, die diesen Wohlstand erst ermöglichen.
          »Alles, was du hast, hast du von woanders genommen.« Oder von jemand anderem.

          Haben sie wirklich mehr verdient?
          Oder erdient und wenn bei wem?
          Oder nur für sich genommen?

          😉

          Der Fehler dürfte sein, dass ich von mir auf andere schließe.

  12. Thiel ist ja Protestant:

    „Seit Mitte 1520 war er [= Luther] überzeugt, das Papsttum sei der Antichrist. Seit seiner Schrift Adversus execrabilem Antichristi bullam, mit der er seine Verbrennung der päpstlichen Bannbulle begründete, vertrat er dies öffentlich und blieb dabei bis an sein Lebensende.“

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Antichrist

    Da kann er das ja jetzt mit seinem Landsmann im Vatikan ausdiskutieren.

  13. Auf die Ausführungen von Peter Thiel gebe ich jetzt zwar hier gar nichts….dafür aber umso mehr auf die entsprechenden Standpunkte von C.G. Jung, dessen Werk ja zum großen Teil aus Religionspsychologie besteht (oder aktueller der Neuropsychiater Iain McGilchrist !).
    Auch Jung fürchtete den Niedergang der Religion in Europa. Wobei er das Wort „Religion“ aber als „Beziehung zum Numinosen“ (ein vom Theologen Rudolf Otto geprägter Begriff) verstand. Also eher das was wir heutzutage als „Spiritualität“ bezeichnen würden. Dieser Begriff war Jung offenbar nicht geläufig.

    Am Verlust von „Sinn“ bzw. dem resultierende Nihilismus werde die westliche Welt im Zeitraum der ungefähr 50 kommenden Jahre zerbrechen, meinte er kurz vor seinem Tod 1961. Da wären wir im Jahr 2011 und damit recht nah an den aktuellen Krisen.

    In Goethe’s Faust ist die Konsequenz des Nihilismus auch wunderbar beschrieben. So sagt Mephistopheles:
    „Ich bin der Geist der stets verneint!
    Und das mit Recht; denn alles was entsteht
    ist werth daß es zu Grunde geht;
    Drum besser wär’s daß nichts entstünde.
    So ist denn alles was ihr Sünde,
    Zerstörung, kurz das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.“

    Daß gerade in Europa nicht mehr viel entsteht – weder Kinder noch Innovationen oder irgendeine Art von positiver Zukunftsvision – halte ich für keinen Zufall.
    In diesem Sinne kann man auf jeden Fall von antichristlichen Strömungen sprechen.

    Siehe übrigens auch Hauke Ritz‘ Buch „Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas“ und der dort beschriebenen Bekämpfung des Christentums.

    1. Am Verlust von „Sinn“ bzw. dem resultierende Nihilismus werde die westliche Welt im Zeitraum der ungefähr 50 kommenden Jahre zerbrechen

      Mit Prophezeiungen, auch von durchaus intelligenten & beachtlichen Menschen, sollte immer sehr behutsam umgegangen werden. Und wenn sich die »westliche Welt« bald zu einer Marginalie verabschieden sollte, liegt das sicherlich an ihrer Evolutionsunfähigkeit und nicht am Nihilismus. Denn wovon es allzu viel gibt, ist nicht die Abwesenheit von Werten, sondern ein zu viel davon und vor allem zu alten Werten. Die Europäer (und nicht nur die Deutschen) brauchen den Blick des anderen, um ihren persönlichen Wert bestimmen können, sie sind trotz herausragender Ideen, wie die Philosophiegeschichte zeigt, nicht in der Lage, einen Wert aus sich selbst heraus zu definieren, weder im kleinen, individuellen, noch im großen, staatlichen oder kontinentalen. Wegen dieser Unfähigkeit brauchen sie an Personen gebundene Hierarchien, um sich selbst verorten zu können, um zu sehen, wo sie stehen, um zu bestimmen, wer sie sind. Das »Numinose« oder auch »Spirituelle« sind da auch nur Krücken oder Knüppel der Unterwerfung, die in einen todlangweiligen Eskapismus abdriften. In Anbetracht der Größe und des Alters dieses Universums, dieser kosmischen Unwahrscheinlichkeit der menschlichen Existenz und des (intelligenten) Lebens selbst, kann und muss einem bei der ersten Begegnung mit dieser Erkenntnis der Atem stocken. Doch dann sollte es doch genug sein und ein “mach was daraus, egal was, nur verletze niemanden und habe Spaß dabei“ sollte folgen. Doch wie allseits zu sehen ist: Pustekuchen, die alternativlose Handbremse des Konservativen, des Festhaltens am Status quo, am auf’s Monetäre reduzierte Wertekompass ist allgegenwärtig. Und da sind die sogenannten Linken eingeschlossen, die ihren Marx weiterhin wie eine Monstranz vor sich her tragen (»Das Kapital« ist zweifellos ein sehr gutes Buch, doch – aufgepasst! – es ist nicht der Weisheit letzter Schluss) und von der profunden Kenntnis seines Werks die Diskussionswürdigkeit des Gegenüber festmachen („ließ erstmal Marx, Engels, Lenin…“, zum kotzen, geh du lieber mal ins Kosmetikstudio und lass dir die Haare aus Nase und Ohren zupfen, gelegentlich Tagescreme wäre auch nicht schlecht, ich möchte gerade lieber mit dir telefonieren…).

      »Sinn« muss jeder Mensch für sich selbst herausfinden und definieren, da gibt es keinen Universalismus und Religion ist dafür eine insuffiziente, weil ver- & missbrauchte Kulturtechnik. Das ist anstrengend. Aber immer, wenn jemand kommt und behauptet, er hätte eine einfache Lösung, will er nur etwas verkaufen und bezahlt wird am Ende mit der eigenen Unabhängigkeit.
      »Die Religion lehrt dich zu sterben, auch wenn du bisher noch nicht gelebt hast.« Das Christentum macht es im neuen Testament vor: Die Geburt von Jesus ist ein kleines Wunder oder auch eine astronomische Koinzidenz (Stern von Bethlehem und drei verlaufene Könige), dann weiß man 30 Jahre nichts, und plötzlich läuft der Sohn eines Schreiners los und erzählt den Menschen nette und freundliche Dinge. Bei der grandiosen Bergpredigt leiert er dem Publikum den mitgebrachten versteckten Fisch und Wein aus den Kaftans, die daraufhin peinlich berührt „ein Wunder“ frohlocken. Für sein einziges weltliches Verbrechen, nämlich die Wucher/Kapitalisten aus dem Hause der Unterwerfung zu jagen (meine Lieblingsstelle), verurteilt ihn der echte Papa und Besitzer des Andachtsortes dazu, zu Tode genagelt zu werden, um die Sünden(?) aller anderen für alle Zeiten zu tilgen. Wenn du es so wünschst, danke Papa.
      Also mal ehrlich: Geht’s noch?

      … Drum besser wär’s daß nichts entstünde …

      Der vielleicht nicht überbewertete, aber sicher zu oft zitierte Geheimrat von Goethe war auch in der Gedankenwelt von menschlichen Hierarchien gefangen, doch hat er das immer fein als schicksalhaft verkauft. Toller Trick, ist in den langatmigen »Wahlverwandtschaften« auch gut zu verfolgen. (Btw. ist das etwas, was J. W. von G. gut konnte: Herablassend nerven. Schon im »Werther« möchte man ab Seite 15 den Protagonisten nur noch freundschaftlich aber bestimmt ohrfeigen, damit er endlich mal ein echtes Gefühl hat und nicht im Blick der Abweisung selbstverliebt gefangen bleibt.) Mephistopheles ist eigentlich kein Nihilist, sondern er verweist – ganz im hierarchischen Sinne – auf die Plätze und sagt eigentlich „Es steht dir nicht zu, zu entscheiden, jemand anderes weiß es besser“.

      Daß gerade in Europa nicht mehr viel entsteht

      Nunja, viele Sachen (Erkenntnisse, Erfindungen, Entwicklungen) – und es sind viele – sind anfangs einfach nicht so spektakulär, dass sie in den Medien Nachhall finden und nur einem interessierten Publikum bekannt sind. Und das sowohl in den Natur- wie auch Geisteswissenschaften. Sobald allerdings die Möglichkeit besteht, damit instant Profit zu machen, wird es von der anderen Seite des Atlantiks (vom Hegemon) sofort wohlwollend abgegriffen inklusive Braindrain. Andererseits hängt Europa kulturell wirklich fest, bspw. ist es bemerkenswert (bzw. erschreckend), wie viele europäische Staaten weiterhin durch ein Königshaus (und den entsprechenden Dynastien) repräsentiert werden; und die Präsidenten von Deutschland und Frankreich sitzen auch wo? Schloss und Palais. Keine weiteren Fragen…

      Währenddessen wird die ganze Zeit, auf allen Kanälen, direkt und indirekt gepredigt und eingehämmert, dass die menschliche Erfindung der Herrschaft ein natürlicher Zustand sei. Die Sprache und die Bilder sind durchsetzt mit dieser Symbolik. Beispiele? „Jupiter beherrscht die Planeten des Sonnensystems. Sagittarius A Stern herrscht mit seiner Gravitation über die Milchstraße. Die Dinosaurier beherrschten vor 65 mio. Jahren die Erde.“ Die Paläontologie könnte noch ewig suchen, doch sie wird das Kapitol von T. Rex nicht finden…

      … Hauke Ritz‘ Buch „Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas“

      Werde ich mal reinschauen. Allerdings halte ich nichts von der unbedingten »Bekämpfung des Christentums« oder einer sonstig kollektiv praktizierten Religion. Man sollte sie lassen, dort, wo sie gerade sind, in sentimentalen Gemütern und der Vergangenheit.

      Vorne ist vorne…

        1. Zu eng gefasst. Der Glaube selbst – immerhin die Bankrotterklärung des Verstandes – heißt heutzutage Meinung und steht gesalbt und geadelt irre hoch im Kurs. Braucht jeder! Dringend! Muss frei sein! Wichtig! Und praktisch: Man braucht keine Ahnung mehr, von gar nichts, und Argumente, egal welche, kann man jederzeit lässig mit „ich finde aber … – MEINE Meinung!!1“ plattmachen.

          1. »Meinung« kann und sollte natürlich durch Verstehen ersetzt werden und dazu die Einsicht, dass nicht alles verstanden werden kann: Wäre doch mal ein Ansatz. Aber richtig, es wird zu viel auf »Meinung« gegeben und gehört, wobei diese nicht zur Diskussion oder gar Disposition stehen darf. Ist nicht schön.

            »Frei sein« ist auch so eine Hülse der Werbe-& Unterhaltungsindustrie, richtig, dennoch kann angemerkt werden, dass sich bürgerliche oder auch Meinungs-Freiheit in der Regression befinden, also sollte darauf geachtet werden.

            Niemand kann von allem eine »Ahnung« haben und praktische Erkenntnisfähigkeit ist individuell unterschiedlich, so wie der Wille oder auch Wunsch dazu. „Aber ich finde, dass ihr argumentationsfreies Finden unerfindlich wenig ist“, wäre ein Schritt dem »Plattmachen« zu begegnen. Mal als Pro-Tipp im Feld. Ja, ist auch anstrengend…

          2. Religionen führen immer zu Krieg und sind der Überbau von schwersten kriminellen Übergriffen.
            Außerdem, ist mit den meisten Gläubigen eh keine Revolution zu machen.

      1. Ich kann da in weiten Teilen zustimmen, allerdings vermischen Sie für meinen Geschmack ein paar Dinge zu sehr und trennen zu unscharf zwischen institutionalisierter Religion, dem historisch nicht greifbarem Jesus, Christentum (das ursprünglich gar ein psychedelischer Pilzkult gewesen sein mag) und Spiritualität und / oder dem „Numinosen“ was ich nicht gleichsetzten möchte.
        Und ich denke dass das „Numinose“ mehr im Leben darstellt als eine Kuriosität am Rande sondern vielmehr den Kern der Existenz darstellt. Nicht zuletzt träumen wir jeden Tag… das Unviversum ist gar im Kern ein psychisches – man kann alles alles vom Standpunkt der Information betrachten, man kann aber nicht das Universum allein von der Physik betrachten – die Physik allein macht kein Universum, ähnlich wie die Regeln kein Schachspiel machen.
        Am Ende natürlich kommt man zu dem Schluss dass man das nicht erfassen kann. Damit ist die Sache aber nicht zu den Akten zu legen wie eine jugendlich bekiffte Sternennacht Konversation.
        Spiritualität spielt meiner Ansicht keine zu große sondern eine viel zu kleine Rolle insbesondere da wo „Religionen“ existieren oder gar institutionalisiert sind. Die Existenz muss man schon selber erfahren.
        Es ist der Luxus des Menschen, und vielleicht der Katzen, nicht nur mit dem Gedanken beschäftigt sein zu müssen:
        was essen wir heute.

        1. Spiritualität, Numinose, Religion, die Symbolik Jesus sind alle nicht fassbar und dienen trotzdem als nebulöse Erklärung von allem und zur Konstruktion von Sinn. Aus dieser Perspektive heraus trenne ich die Begriffe erstmal nicht (da bleibe ich bei Wittgenstein), denn sie sind nur unzulängliche und nicht vermittelbare Versuche, das Unerklärliche diesseits und jenseits der Physik zu erklären, zu bestimmen und leider oft auch herrschaftlich nutzbar zu machen.

          Wenn es dem einzelnen im Leben hilft, bitte schön, keine Einwände. Sich bei Gelegenheit darüber luxuriöse Gedanken machen, auch immer wieder gerne. Eine Gesellschaft aus dem Wortlaut jahrhundertealter Schriften zu begründen und zu steuern? Danke, aber nein danke.
          Und was Sie als zu kleine Rolle der Spiritualität bezeichnen, ist für mich ein Mangel an Rücksicht, Nachsicht und Bescheidenheit und der fehlenden Einsicht, ein unwahrscheinlicher Scherz des Kosmos zu sein. Darum suche ich keine unsichtbaren Freunde und strebe an – mal mehr mal weniger gelungen -, weiter erstaunt und ein guter Scherz zu sein…

          1. „Spiritualität, Numinose, Religion, die Symbolik Jesus sind alle nicht fassbar.“

            Doch sind sie. Es ist jetzt nicht gerade so, als wäre da nicht tonnenweise Literatur drüber geschrieben worden.

            1. Da haben Sie leider kein Argument, denn über den griechischen Olymp wurde auch viel geschrieben und trotzdem bleibt er irgendwie, wie sag ich es, unfassbar, oder?

              Aber wenn es Ihnen etwas gibt, dann freut mich das aufrichtig. Was mich angeht, hab’s versucht, hat nicht gefunzt. Dass der Mensch noch lange nicht an den Grenzen seiner Erkenntnisfähigkeit angekommen ist (auch über das Materielle hinaus), bleibt meinerseits unwidersprochen, da stelle ich mich sogar gerne in die erste Reihe.

          2. Habe ich mich so schlecht ausgedrückt? Es liegt mir fern „eine Gesellschaft am Wortlaut jahrhunderter alter Schriften auszurichten“ zu wollen ( auch wenn es sehr gute alte philosophische Texte zur Staatsführung gibt wie das Tao De Jing). Sie unterhalten sich übrigens gerade mit einem unsichtbarem Freund, da „ich“ für Sie nur in ihrem persönlichem Realitätsmodell existiere…
            Ersetzten Sie gerne „Spritualität“ mit „Philosophie“, auch wenn beides nicht dasselbe ist: darf diese eine größere Rolle spielen?
            Naja, ich werde jetzt nicht nochmal Wiederkäuen was ich zu sagen versuchte, denn
            vielleicht ist auch der Widerstand zu groß um sich auf ein Verstehen wollen einzulassen.
            Ich rede jedenfalls genau nicht von Religion. Im Gegenteil. Auffallend ist dass Sie auf ihrer Philosophie, „Scherz im Kosmos“, beharren. Diese Art von Beharren ist aber wogegen Sie sich gleichzeitig – zu recht – verwehren.
            Mit ein bisserl mehr Philosophie und oder Spiritualität könnte es Ihnen selbst auffallen.
            Das meine ich wenn ich meine dass es davon zu wenig gibt, u.a..
            Ich hoffe es ist verständlich.

            1. Ui, da ist was schief gelaufen.

              Nein, ich wollte Ihnen nichts religiöses unterstellen, auch nicht gegen reden. Da habe ich mich wohl ungeschickt ausgedrückt, beim Versuch, meine Perspektive daneben zu stellen. Sorry.

              Auch habe ich nichts gegen alte Gedanken oder Schriften (wenn einem vor Jahrtausenden ein Stein auf den Kopf gefallen ist, tat das weh, das hat sich nicht geändert), sondern wollte meine Abneigung gegen den Fundamentalismus monotheistischer Religionen und deren alleinigen und singulären Wahrheitsanspruch (besonders Bibel & Koran) zum Ausdruck bringen.

              Und mein »Scherz im Kosmos« ist bestimmt keine Philosophie (es sei denn „Philosophie“ im engsten Wortsinn), sondern nur eine kleine Erkenntnis, die einiges im Alltag erleichtert und viele gedankliche Möglichkeiten eröffnet.

              Ich finde Sie verständlich und ich hoffe, mir ist das auch gelungen.

      2. Mir ist natürlich klar daß man meinen Standpunkt nicht überzeugend rüberbringen kann, in der Kürze die ein Posting im Internet erfordert.

        Jung oder McGilchrist haben mehrere Bücher über diese Themen geschrieben.

        Ich habe auch leider nicht die Zeit dazu.

        Aber das:
        „»Sinn« muss jeder Mensch für sich selbst herausfinden und definieren“
        ist einfach falsch, weil unmöglich.
        Das mag im Einzelfall gelingen, aber nicht in der breiten Masse.

        Wenn du drei Minuten opfern kannst, hör dir doch mal das dazu an:
        https://youtu.be/ephOuAAVaXY?si=ft6eRhgMdsLSkG-p

        1. Zum Video (hab Zeit, hab Urlaub): Da gehe ich d’accord, gute Einordnung des Begriffs »Erinnerung«, ohne den hässlichen Begriff Kult auch nur zu verwenden und somit richtigerweise abzulehnen. Deswegen habe ich mit dem »Helden« so meine Schwierigkeiten: Es ist wichtiger was jemand geschaffen hat und nicht wer. Mir ist die Idee oder das Werk wichtiger als die Ikone.

          … weil unmöglich. Das mag im Einzelfall gelingen, aber nicht in der breiten Masse.

          Da möchte ich widersprechen bzw. insistieren und versuche es mit folgendem: Menschen lernen, dass es gut ist, Freunde zu finden, wenn sie in die Welt hinaus gehen. Denn alleine ist es oft schwierig, ggf. auch gefährlich, und Freundschaft geht bekanntlich weit über einen materiellen Nutzen hinaus. Wir lernen also, wie wir auf andere Menschen mittels verschiedener Kulturtechniken (Respekt, Höflichkeit, Offenheit usf.) zugehen sollten. Niemand sagt, befreunde dich mit Frau v. d. Leyen, Herrn Thiel oder dem Vorsitzenden der KP Chinas. Genau das gleiche ist den Individuen in der Masse zu vermitteln, auch sie sollen nicht die selben Freunde haben, so wie sie nicht den selben Sinn definieren müssen.

          Danke für Ihre begrenzte Zeit, es ist immerhin ein Anfang.

  14. So sind wir Kriegsgegner doch – Olaf the Oaf hat es gesagt – gefallene Engel, also des Teufels rußiger Bruder. Da kann mir doch ein Thiel mit PayPal und Palantir den Zopf lecken.

  15. Ausschließlich Quellen der Anglo-Saxon Paranoia (sowie eine deutsche Quelle über Drogen) benutzt der Autor für seine denglischen Monsterträume über eine pseudo-christliche Satansreligion.

    Kein Wunder, dass er der Propaganda aufsitzt: Denn tatsächlich konsumierten Thiel und weitere silikonische Techie-Barone bisher den „Herren der Ringe“. Guck Dir Thiels Produktbezeichnungen an: von wegen christlich, haha!

    Die silikonischen Techie-Barone glauben, sie seien Gandalf. Tatsächlich sind sie Sauron und haben ihren Endzeitkampf längst verloren. https://www.youtube.com/watch?v=FyzE9thQIPo — Das weitere steht in Emmanuel Todd, „Der Westen im Niedergang“, Kapitel 8: Das wahre Wesen der USA – Oligarchie und Nihilismus (= Der Nullprotestantismus). / Nachbemerkung: Der amerikanische Nihilismus – Gaza bringt den Beweis.

  16. Peter Thiel redet vom Antichristen? Da fragt man sich doch, ob er dabei in den Spiegel geschaut hat. Ausgerechnet der Palantir-Milliardär, dessen Software halbe Staaten beim Überwachen unterstützt, warnt vor dem totalitären Bösen. Das ist wie wenn Monsanto vor Umweltzerstörung predigt oder die Waffenlobby den Friedensengel gibt.

    Die Nummer ist durchsichtig: Regulierung und Kontrolle von Tech-Konzernen werden kurzerhand zur „antichristlichen“ Verschwörung erklärt. Und schon wird aus schnödem Profitinteresse ein kosmischer Kampf zwischen Gut und Böse. Praktisch – wer widerspricht, steht gleich auf der Seite Satans.

    In Wahrheit ist das ganze Antichrist-Gerede nichts anderes als die religiös verbrämte Marketingabteilung eines Milliardärs, der ungestört weiter die Welt in Datenpakete zerlegen will. Der Witz dabei: Wer so sehr von der Apokalypse faselt, wirkt irgendwann selbst wie ihr Pressesprecher.

    Vielleicht sollte man es einfach beim Offensichtlichen belassen: Der Antichrist ist kein mythisches Monster – er trägt Designeranzug, sitzt im Silicon Valley und hält Vorträge, wie gefährlich alle anderen sind.

  17. Wenn „christliche Grundwerte“ richtig und dem Menschen zugewandt verstanden werden, kann ich sie in einem Atemzug mit den Werten der Aufklärung akzeptieren. Leider werden die „christlichen Grundwerte“ von den Amtskirchen und deren thumben und thumb gehaltenen Anhängern aber antichristlich verdreht und tendenziell inhuman verfälscht. Leider habe ich schon einige Menschen kennengelernt, deren Leben von diese Perversionen kaputtgemacht wurden.

    1. Was sind „richtige“ christliche Grundwerte?

      Der ‚Gottes‘bezug? Die ‚Gottesfürchtigkeit‘?*

      Oder picke ich Rosinen?

      Aus dem christlichen Menschenbild ergibt sich die politische Forderung, den Glauben an Gott und Christus auch in Gesetzen als zentralen Wert der Gesellschaftsordnung zu verankern. So bewertete Papst Benedikt XVI. etwa den fehlenden Gottesbezug in der EU-Verfassung als „einmalige Form der Apostasie“, Europa scheine „mehr und mehr die Existenz universeller und absoluter Werte in Frage zu stellen“,[2] doch „Christliche Werte sind grundlegend für das Überleben unserer Nationen und Gesellschaften“.[3] Aber auch bei den Diskussionen um Schulgebet, Kruzifix-Beschluss und Religionsunterricht wird das Schlagwort christliche Werte in diesem Sinne verwendet, oder wenn die Bundeskanzlerin Angela Merkel betont, ihre Partei werde „keinen Gedanken daran verschwenden, das C aus unserem Namen zu streichen.“[4]

      Die Gegenposition findet sich in den Werten der Aufklärung, die eine Trennung von Religion und Staat anstreben, und den Werten des Liberalismus, insbesondere der Religionsfreiheit, wobei die Trennung von Staat und Kirche und das Prinzip der Glaubensfreiheit auch schon zu den Grundforderungen der reformatorischen Täuferbewegung zählte und auch heute noch konstituierendes Prinzip vieler evangelischer Freikirchen wie der Mennoniten und Baptisten ist.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Christliche_Werte

      *Gottesfurcht: Die Ehrfurcht vor Gott und seinen Geboten, die eine Grundlage für ein ethisches Handeln bildet.

      1. Letztlich geht es doch um das Humanum, um allgemein gültige humanistische Werte. Ich meinte ja nicht „richtige“ christliche Werte, sondern christliche Werte richtig angewandt, humanistisch angewandt. Hier treffen sich m.E. christliche und aufklärerische Werte. Der Mensch und sein Wohlergehen und seine gelingende Beziehung zu seinen Mitmenschen und zu seiner Umwelt stehen im Mittelpunkt.

  18. Zu Thiel hab ich jetzt nichts ausführliches auf die schnelle gefunden und auch der Artikel von Hr. Kreiß gibt noch weniger her als der Telepolis-Artikel
    aber
    nach aller Logik muss von der Leyen und die EU der Antichrist sein.
    Schließlich treibt man hier das Unwesen der KI-Regulierung am weitesten.

    Und hierzu gehört Hr. Kreiß doch nun auch.

    Schon Satanstisch das ganze.

    Aber die schwarzen Messen sind weniger geworden in Deutschland die CeBit gibt’s schon mal gar nicht mehr.

    Also ist doch Thiel der Antichrist ?

    Was denkt ihr ?

  19. Akademiker sind und waren schon immer Teil des Problems und selten Teil von Lösungen. Sieht man ja auch an Schleim, der hier immer noch Unrat verbreiten darf. Die sozialen Medien sind schuld? Aber NATÜÜÜÜÜRLICH! Es hat keinesfalls mit einem seit den 90er Jahren wuchernden Verfall des Bildungssystems zu tun, nichts mit maroden Schulen, Kaufkraftverlusten und Perspektivlosigkeit, sowie vollverblödeten Politschranzen. Nein, die doofen SM sind schuld, wo diese ganzen Mißstände themaisiert werden.

    Natürlich haben auch die sozialen Medien, insbesondere diese ganzen Kurzfilmportale einen Einfluß, wenn Figuren ohne intellektuelle Substanz Geld verdienen können, indem sie herstellerkonform schwurbelnd Geräte auspacken und als „Review“ tarnen. Aber die Ursache der grassierenden Volksverdummung, die aus meiner Sicht schlimmer nicht mehr werden kann, sind nicht die sozialen Medien.

    Es sind die Krallen und Fangarme des Kapitalismus. Auf der einen eine wohlstandsverlotterte Schicht, auf der anderen Seite die durch das System verursachten Abgehängten, weil sie nicht aus einem Reichenhaushalt gespritzt wurden. Perspektivlosigkeit, die Tatsache, dass Alltagssorgen Überhand nehmen, dass beide Elternteile arbeiten müssen, um das Brathähnchen am Sonntag auf den Tisch zu bekommen, Lohndrückerei durch Masseneinwanderung zweistelliger IQs, Altersarmut….. und so weiter…..DAS sind die Ursachen für das offenkundig kranke System, welches Dummheit und Verlotterung und Motivationslosigkeit produziert.

  20. leider befassen sich der Artikel und auch die Kommentare nicht mit Thiel, einem der einflussreichen Oligarchen. Mit seinem Antichristen Gerede verrät er doch eine ganze Menge darüber, wie die heutige Machtelite tickt.

    Stattdessen viel über KI, Computerspiele und das nebulös Numinose – es ist wie bei den Religiösen: von Gott soll man sich kein Bildnis machen. Chance verspielt, schade.

  21. Ja warum tut denn keiner was, „warum wehren wir uns nicht“?

    Weil dann immer irgendwelche Quacksalber daherkommen, und uns von den phösen „Killerspielen“ berichten.
    Selbst mal eins gespielt? Nö.
    Wie sich die Einfaltspinsel immer auf die kleinsten Details am Rande einschießen. Ist ja auch zu bequem, nicht bei sich selbst erstmal reinen Tisch zu machen.

    Stimmt natürlich, ist schon seltsam, dass Spiele oft auf Kampf und das Töten von Gegnerhorden ausgerichtet sind. Kann halt ein erhebenes Gefühl verschaffen, und was braucht der Mensch mehr? Andere versuchen, superschlaue Texte zu schreiben, für die sie sich lobende Kommentare erhoffen.

    Viele Varianten der Todsünden lesen sich wie ein To-Do der heutigen Menschen, die auch mal was gewinnen möchten. Eher wie die Tugenden des Erfolgs:
    Stolz, Eitelkeit, Übermut, Ehrgeiz, Habsucht, Ausschweifung, Genusssucht, Begehren, Unkeuschheit, Rachsucht, Maßlosigkeit, Selbstsucht, Eifersucht, Missgunst, Ignoranz.

    Was die meisten Jungs, für die ich hier nur sprechen kann, bei den Computerspielen anfixen dürfte, ist der Wettbewerb, wer es am besten kann. Je populärer das Spiel, desto größer und interessanter das Teilnehmerfeld. Die Szenarien dafür finden sich zuverlässig in der Welt der sog. Erwachsenen.

    Ich würde darauf wetten, auch dieser Autor mag Krimis, und denkt sich *nichts* dabei.
    Wie die Massenware Krimi ist das Töten und Vernichten nie aus der Mode gekommen. Eben gut gegen böse. Und wenn es nur die Vernichtung der anderen Meinung ist, stets sind die anderen die Bösen, Sieg ist Erfolg. Ohne Soldaten können wir uns nicht wehren, und wir sind natürlich die Guten. Usw.
    Selbstwertgefühl erfordert, so lehren es die Narrative, Ansehen durch Erfolg zu erlangen.
    Die sich selbst verstümmelnden Mädels scheinen, wie die Jungs, nicht gut damit klar zu kommen, wenn sie durch Social Media den Eindruck bekommen, dass sie nicht so toll sind, wie sie doch so gerne sein würden.

    „Der erste Schritt wäre, sich über die Prozesse, die [..]“
    – in uns selbst –
    „[..] ablaufen, bewusst zu werden.“

    Vielleicht könnte es helfen, wenn sich herumsprechen würde, dass eines der dümmsten Arschlöcher ganz einfach zu finden ist: im Spiegel.

    1. Jo.
      Habe ich gemacht.
      Das mit dem Spiegel.
      Sie liegen richtig.
      Und nu?

      Btw. haben Sie auch recht, was Killerspiele, SM und toxisches Konkurrenzdenken (ja, Tautologie, sorry) angeht und Verwahrlosung ist nicht die Folge daraus, sondern die Ursache für deren uneingeschränkten Einfluss. Auch meine bescheidenen Beobachtungen zeigen, das Kids durchaus damit in Berührung kommen können, ohne daran zugrunde zu gehen, wenn ihnen geduldig gezeigt wurde, wie mit diesen Einflüssen und mit sich selbst irgendwie vernünftig umzugehen ist. Wobei, schlechte Phasen gibt es bis zur Postadoleszenz immer.

      Ferner ist die westliche Welt – vielleicht nur an der Oberfläche? – momentan intellektuell hermetisch sowie diskurslos und wird sich eventuell erst durch eine Katastrophe positiv ändern können. „Eine gespaltene Gesellschaft“ oder hier im Artikel »… dem Antichrist Einhalt zu gebieten«; wenn ich solch einen Quark höre… Eine dynamische Gesellschaft erzeugt immer Risse durch die Bewegungen der Subgruppen, blöd ist der Status quo, wenn diese Risse nicht behoben oder nicht überbrückt werden wollen, sondern als eigene Grenze in irrsinniger Angst verteidigt werden, bis der einzelne auf einer schmalen Scholle steht oder jegliche Eigenständigkeit eingebüßt hat, denn der Antichrist/das Böse ist immer das, was gegen mich steht oder zu stehen scheint. Willkommen beim Kindergeburtstag, die Kerzen sind ausgeblasen und es ist wirklich wirklich wirklich dunkel.

      Habe ich mir jemals vorgestellt, Kommentare unter einem Artikel zu schreiben, welcher sich mit einem unterkomplexen Tolkien-Fan und Chairman von Palantir beschäftigt, der etwas über den Antichrist fantasiert und nichts über die Zärtlichkeit der Orks weiß? Nö, das liegt bestimmt an dem im Spiegel. Also was tun? Werde ich dem im Spiegel weiterhin die Zähne putzen, die Visage rasieren, mit Koks das Ego bespränkeln und ein falsches Lächeln einritzen, um die Leere und Traurigkeit dahinter zu vergessen?

      Also, Kraut, was nu?
      Ich frage für die Badmöbel, die jammern schon 😉

      1. ups, weil ich mich beim lesen hier manchmal geistig übergeben muss, interessiert mich nicht so wirklich, was andere von meinem geschreibsel halten..

        Mir gingen hier die Argumentationsketten von Mephisto über toxische Kommunikationssoftware hin zum Resümee, man solle Diskussionen über das Böse führen, mal wieder reichlich über die Hutschnur.

        richte den Badmöbeln aus, dass sie von Dir in bestmöglicher Weise genutzt werden.

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