Russland – Feind oder Spiegelbild?

Germany vs Russia, Russian smoky mystic flags placed side by side. Thick colored silky smoke flags of Deutschland and Russia, Russian.
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Solange wir uns selbst nicht in Russland erkennen, bleibt nur die finale Konfrontation.

Nach dem Ende der Sowjetrepublik hätte Russland eine Demokratie werden können. Aber der Westen tat alles, dass es nicht dazu kam. Was wir selbst mit auf den Weg gebracht haben, bekämpfen wir nun als den bösen Feind im Osten. Und behaupten auch noch, es gehe um den Gegensatz von Autokratie und Freiheit.

Ein kurzer Rückblick: 1991 wurde das sowjetische Imperium offiziell aufgelöst. Was im Westen als Sieg der Freiheit über den Totalitarismus gefeiert wurde, war in Wahrheit der Triumph des Kapitalismus über die diktatorische Variante des Sozialismus. An die Stelle der kommunistischen Funktionäre trat innerhalb kurzer Zeit die Herrschaft reicher Oligarchen und damit die Plutokratie. Putin ist die Galionsfigur dieser Kleptokraten.

Doch wie kam Putin an die Macht? Wie kam es zur Herrschaft der Plutokraten? Wie entstand in Russland erneut eine Ideologie, die sich aggressiv nach außen richtet? Ist es sinnvoll, darauf mit Konfrontation zu reagieren, anstatt zu sehen, dass wir uns in eine ähnliche Richtung bewegen?

Kapitalismus und die Wurzeln von Putins Macht

Zwei Faktoren sind es vor allem, die seit dem Ende der Sowjetunion den plutokratischen Weg in Russland begünstigten: die Vorstellung, der westliche Parlamentarismus bzw. das US-Präsidialsystem seien der Gipfel der Demokratie und vor allem: dass die Wirtschaftsordnung verbindlich kapitalistisch sein müsse, weil der Kapitalismus die einzig mögliche Wahl sei.

Man muss sich die ungeheure Aufgabe vor Augen führen, die Russland, aber auch die anderen ehemaligen Ostlockstaaten zu bewältigen hatten. Sollte man eine grundlegende Demokratisierung durchführen? Sollte man damit das ursprüngliche Anliegen der sozialistischen Bewegungen mit reichlicher Verspätung doch noch umsetzen? Oder sollte man schlicht das westliche Modell übernehmen, das ja behauptete, demokratisch zu sein? Da man letztlich keine Wahl hatte, lief es auf Letzteres hinaus. Und damit war der Weg in den Putinismus gebahnt.

Denn das westliche Modell war um 1991 schlicht identisch mit dem Marktradikalismus. Nur die Märkte sollten die Richtung vorgeben. Die Effizienz der Märkte sei gleichbedeutend mit dem Gemeinwohl. Soziale Gerechtigkeit, so der Erzvater der neoliberalen Theorie, Friedrich August von Hayek, sei eine Kopfgeburt von Linksintellektuellen. „Gerecht“ seien einzig die Ergebnisse des unregulierten Austauschs und das auch dann, wenn er einen extremen Unterschied zwischen Arm und Reich hervorbringe.

Daher sei der Staat, speziell der Verteilungsstaat, grundsätzlich einzudämmen. Das hieß, dass auch demokratische Entscheidungen überflüssig wären, wo über Angebot und Nachfrage nahezu sämtliche politischen Aufgaben am besten gelöst werden.  Die Sachlogik der Märkte sei der einzige Maßstab, an dem Politik zu messen sei.

Zurzeit steht für diese Auffassung symbolisch die Kettensäge. Mit dieser fuchtelte Elon Musk herum, bevor er mit der Vernichtung von Teilen der staatlichen US-Verwaltung begann. Wo Staatliches erfolgreich niedergemetzelt ist, bleibt der „Nachtwächterstaat“ zurück. Der ist nur noch für Schutz und Förderung des großen Eigentums zuständig sowie für die polizeiliche und militärische Sicherheit.

Der Staat als Nachtwächter und die Schock-Strategie

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion blieb Russland keine andere Wahl, als dieses Konzept zu übernehmen. Die gesamte westliche Hilfe war an die dort vorherrschende Nachtwächterideologie gebunden. Die Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) gab es nur unter Voraussetzungen. Diese lauteten: Privatisierung, Deregulierung und Austerität, also Sparpolitik. Zutreffend fand die kanadische Autorin Noami Klein dafür den Begriff der „Schock-Strategie“.

Denn der Schock war ein doppelter. Die bescheidenen, aber garantierten sozialen Sicherungen des Sowjetstaates brachen weg und die Bevölkerung stürzte in das Nichts der totalen Verunsicherung. Zugleich wurden Maßnahmen auf den Weg gebracht, die das Gegenteil dessen förderten, was bislang als anstrebenswert galt. Nicht Ausgleich und Solidarität, zwar kollektivistisch organisiert und staatlich gesteuert, waren nun öffentliche Tugenden. Mit Erschrecken mussten die Menschen zur Kenntnis nehmen, dass sie sich in einer neuen Wirklichkeit vorfanden. Während eine Massenverarmung einsetzte, zeigte sich protzig ein neuer Reichtum.

Psychologisch gesehen handelte es sich um eine Beschämung. Die Sowjetunion hatte sich als Arbeiter- und Bauernstaat verstanden, der die Ressourcen des Landes in die Hände der Bevölkerung legte. Auch wenn die faktische Verfügungsmacht durch Partei und Staat ausgeübt wurde, konnten sich die Sowjetbürger zumindest nominell als die Herren des Volkseigentums fühlen. Und das war ja die eigentliche Chance nach 1991: nämlich durch eine umfassende Demokratisierung die Idee des Gemeineigentums so weit wie möglich wirklich zu realisieren.

Für die einfachen Menschen beschämend war es daher, dass Russland auf ihre Kosten sein gewohntes Gesicht verlor. Ihre angestammte Identität musste verschwinden und wurde als westliche Übernahme durch eine neue Identität ersetzt. Während Denkmäler gestürzt, gemeinschaftsbildende Symbole abgeräumt wurden, die „heiligen“ Schriften von Marx, Engels und Lenin auf den Müll wanderten, versanken mehr als 70 Jahre einen Halt gebenden Tradition in der Vergangenheit. 1992 vernichtete eine Hyperinflation von nahezu 900 Prozent auch noch einen Großteil der Sparguthaben der kleinen Leute.

Skrupellose neue Herren

So erfuhr die russische Bevölkerung, dass die Verarmung der Vielen nach dem westlich-kapitalistischen Modell ohne Weiteres mit der Bereicherung von Wenigen Hand in Hand ging.

Die Cleversten, die Unverschämtesten, die Skrupellosesten wurden zu neuen Herren. Klar, dass es vor allem diejenigen waren, die aufgrund von Insiderkenntnissen wussten, wie man an die neuen Privilegien gelangte. Etwa durch Zirkel von Kumpanen, die sich gegenseitig die Gelegenheiten zuschoben, zunächst rund um Jelzin, den ersten Präsidenten nach dem Ende der Sowjetunion, später in Abhängigkeit von Putin und dessen Netzwerk von Günstlingen.

Wie ist Putins Rolle innerhalb des neuen Systems zu verstehen? Ist er der Boss einer Art Russland-GmbH, in der man durch Staatsaufträge oder billig ergattertes Großeigentum Kasse macht? Beides trifft wohl zu, vor allem ist aber zu klären: Weshalb ist Putin bei so vielen beliebt? Gewaltherrscher, der mit Zwang und Terror regiert, ist er für diejenigen, die nicht mitspielen wollen und natürlich aus unserer Sicht, die wir Gründe für ein Feindbild brauchen. Für viele Russen ist er etwas anderes: ein Retter.

Doch unser getrübter Blick, immer unter der Voraussetzung, dass der Westen ein Hort von Freiheit und Demokratie sei, kann diesen Tatbestand nicht sehen. Vor allem deshalb nicht, weil andernfalls jene Ursachen in den Blick genommen werden müssten, die auch bei uns vorliegen und die den Weg in die Plutokratie bahnen.

Unsere neoliberal verdunkelte Sichtweise liegt in der Ausblendung jener Zerstörungen, die der Neoliberalismus anrichtet. Brandmauern sollen uns vor bösen und fehlgeleiteten Menschen schützen, auch vor Putin, aber nicht vor den Ursachen, weshalb die rechten Verführer Erfolg haben. Dabei handelt es sich um Geister, die wir selbst gerufen haben oder als Feindbilder brauchen, um uns selbst im Recht zu wähnen.

Profiteure der neoliberalen Verwilderung

Was Russland anging, so kann die Ära Jelzin als jene Zeit betrachtet werden, als noch versucht wurde, die Schock-Strategie mit ein wenig parlamentarischer Kontrolle zu verbinden. Man sah Russland auf dem Weg zur „westlichen Demokratie“. Zu jenem Modell also, das auch dann noch als „Demokratie“ bezeichnet wird, wenn dieses politische System, wie etwa in den USA, schon seit Jahrzehnten auf die fast schrankenlose Begünstigung des großen privaten Reichtums umgestellt hat. Und das – wohlgemerkt – schon vor Trump. Das Phänomen Trump wäre kaum ohne jene gesellschaftliche Verwilderung denkbar, die die Reagans, Clintons oder Bidens als Ergebnis der Reichtumsförderung zurückließen.

Dabei gehört es zum politischen Einmaleins, dass die Missachtung der Lebensbedürfnisse der Bevölkerung zwei zentrale sozialpsychologische Effekte freisetzen: die Suche nach Sündenböcken und den Ruf nach dem „starken Mann“. Insofern dies etwas Faschistisches hat, sind solche faschistoiden Dispositionen bereits durch „liberale“ Politiker grundgelegt worden. Politiker etwa, die noch nicht einmal in der Lage waren, eine angemessene Besteuerung des großen Reichtums auf den Weg zu bringen.

Putin kann als der Profiteur einer solchen Verwilderung betrachtet werden. Sein Vorgehen war bewährt. Verunsicherung und Angst sind der Humus für Diktatoren, und ihre „Therapie“ lautet regelmäßig: Harsche Zentralisierung politischer Entscheidungen, begrenzte Beruhigung der Lage durch ein Minimum an sozialem Ausgleich, und – vor allem und nicht zuletzt – die Etablierung einer neuen Herrschaftsideologie.

Feindbilder als die Begleitmusik von Autokratie

Denn Ideologie ist der Kitt, der moderne Staaten zusammenhält. Es müssen „Erzählungen“ her, die auf die Erwartungen der Beherrschten zugeschnitten sind. Prekarisierte, also sozial und mental irritierte Menschen, sind ansprechbar für kompensatorische Größenfantasien. Kann ein Charismatiker vorgeschickt wird, der Identifikation ermöglicht, so läuft das besonders erfolgreich. Die Führungsperson, so scheint es, hat jene Größe bereits erreicht, mit der sich seine begeisterten Anhänger auszustatten hoffen. Etwa im Sinne von „MAGA“ in den USA. Eigentlich MUGA, denn es bedeutet hinter vorgehaltener Hand „make us great again“. Sieht man, wie sich Putin dem Volk medial präsentiert, so scheint der Trumpismus bei Putin Maß genommen zu haben.

Leider hat dieses Rezept der Autokraten eine auch für uns problematische Schlagseite, da sie außenpolitisch von Bedeutung ist. Denn MUGA, also fantasierte Großartigkeit, ist regelhaft mit Dominanzstreben verbunden. Psychologisch gesehen reicht es nicht, sich „groß“ zu fühlen, man muss „größer“ sein als andere. Das resultiert im Exzeptionalismus, also der Vorstellung, man selbst sei zu Außerordentlichem berufen und müsse den Rest der Welt beglücken. Schon die alten Griechen waren der Meinung, alle jenseits der eigenen Einflusszone Lebenden, seien „Barbaren“, während man selbst über das eigentliche Menschsein verfüge. „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“, hieß es einmal bei uns.

Für Putin naheliegend war es daher, sich nach entsprechenden „Erzählungen“ umzusehen. Was macht den durchschnittlichen, vor allen den sozial gebeutelten Russen „großartig“? Kommunismus kommt nicht mehr infrage, aber eine Vielzahl von ideologischen Versatzstücken liegen bereit, die alle auf die national-russische Besonderheit hinauslaufen. Wir Russen sind ein Volk, das die Welt von der oberflächlichen Dekadenz des Westens erlösen wird!  In diese Richtung.

Globales Dilemma: entweder Konfrontation oder gemeinsame Sicherheit

Schauen wir auf diesem Hintergrund auf die globale Lage. In Ost wie West geradezu erschreckend ähnlich sind jene Prozesse, die das Umkippen in die autokratische Plutokratie befördern. Diese in ihrer Zuspitzung neue Herrschaftskonstellation erzeugt neue Feindschaften, denn die in ihrem Kern ähnlichen Systeme benötigen den Außenfeind. Trump fokussiert noch auf den Innenfeind, der natürlich auch nicht fehlen darf, aber es wird nicht lange dauern, bis auch Russland von ihm als Traditionsfeind wiederentdeckt werden wird. China ist es schon.

Es gibt nur einen einzigen Weg, dieses unselige Spiel zu beenden. Nämlich die Spielregeln zu durchbrechen und alternative Wege einzuschlagen. Zunächst wäre das die Kritik des permanenten Machtaufbaus, der durch die Akkumulation von Reichtum erzeugt wird. Dazu müsste zunächst einmal der Demokratiebegriff aus seiner Verfallenheit an den Kapitalismus erlöst werden. Das Gerede von „unserer“ Demokratie, die gegen rechts verteidigt werden muss und das ohne Wissen, von woher sie tatsächlich infrage gestellt wird, müsste einer wahrhaft „sozial-demokratischen“ Bewegung weichen. Wer diese allerdings noch in der SPD sucht, beweist, dass er nichts verstanden hat.

Aber vor allem: Feindbilder müssten bekämpft werden. Das hat nichts damit zu tun, auf Wehrhaftigkeit zu verzichten. Die Schweiz etwa ist ausgesprochen verteidigungsbereit, ohne in jenem Ausmaß den Aufbau von Feindbildern zu betreiben, der bei uns zurzeit um sich greift. Denn die Analyse zeigt, dass Feindbilder spiegelbildlich sind. Das heißt: Sie korrespondieren miteinander. Das bedeutet, sie brauchen sich gegenseitig. Anders formuliert: Die Feindpropaganda des einen tut dem anderen einen Gefallen. Wie könnte der ansonsten seinen Autoritarismus aufrechterhalten – und seine Hochrüstung?

1979 fasste die NATO einen „Doppelbeschluss“. Das war grundsätzlich eine gute Idee. Denn mit der Androhung von Rüstung wurde das diplomatische Angebot zum Gespräch verbunden. Würde dieses zur Übereinkunft führen, könnte auf „Nachrüstung“ verzichtet werden. Dagegen scheint nun wirklich eine Zeitenwende stattgefunden zu haben, die alles Wissen um optimale internationale Zusammenarbeit auf den Müll befördert hat. Europa scheint fest entschlossen zu sein, tagtäglich den Außenfeind dort zu bestärken, wo der seinerseits das Feindbild eines bösen Westens braucht.

Erneut liefert also der Westen Stoff zur Aufrechterhaltung der russischen Autokratie. Erneut macht er sich – ein großer Freiheitskampf sei das –  zum Zuträger der dortigen Plutokratie.

Keine Alternative zum Verhandeln

Dabei ist es keine Frage, dass das neue binäre, manichäische, streng polarisierende Denken, das ja ein Element von Diktaturen ist, die eigene, westliche Tendenz des Umkippens in die Plutokratie befeuert. Nach der Terrorismusfurcht, nach der Angsthysterie während der Coronaphase, ist jetzt die neue Panik, Russland werde die 25 Mal überlegene Nato angreifen, Munition für jene, die eine Militarisierung der Gesellschaft im Auge haben. Ängste   – siehe Putin – sind nun mal der Stoff, aus dem Autokratien gezimmert werden.

Und sie führt zu einer geistigen Verarmung. Weil Angst den Diskurs verengt, geht die Kompetenz zur Lösung von Problemen verloren. Dabei gibt es nur einen einzigen Weg aus der Gefahr. Er lautet: Gemeinsame Sicherheit. Wollen wir die globale Zerstörung vermeiden, brauchen Europa und die Welt eine haltbare Sicherheitsarchitektur. Sie respektiert die neue Multipolarität und erkennt, dass wir alle das gleiche Grundproblem haben. Und zwar unser Überleben auf diesem Globus zu sichern. Miteinander reden steht also unvermeidlich an.

Denjenigen, die ständig erzählen, dass Russland nur die Sprache der Gewalt verstehe, muss beigebracht werden, dass Verhandeln nicht Unterwerfung bedeutet. Zäh muss aber oft das Verhandeln selbst herbeiverhandelt werden. Sobald man mit dem Schießen aufhört, manchmal auch schon vorher, und sich zum Verhandeln zusammensetzt, sind manichäische Feindbilder kontraproduktiv. Die Grundeinstellung des guten Diplomaten lautet: Es wird gelingen, Gemeinsamkeiten zu finden, denn auch die Gegenseite verfügt letztlich über die Fähigkeit des vernünftigen Abwägens, und: Ein gutes Ergebnis liegt auch in ihrem Interesse.

Hand aufs Herz: Was wäre die Alternative? Es gibt keine.

 

Wichtige Literatur zum Thema
  • Michel Eltchaninoff: In Putins Kopf, Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart 2022.
  • Katja Gloger: Putins Welt, Piper-Taschenbuch, München 2017.
  • Felix Jaitner: Russlands Kapitalismus, VSA Verlag, Hamburg 2023.
  • Noami Klein: Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus, 4. Aufl., Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/Main 2012.
  • Rainer Mausfeld: Angst und Macht, 3. Aufl. Westend Verlag, Frankfurt/Main 2019.
  • Joseph Stiglitz: Im Schatten der Globalisierung, Siedler, Berlin 2002.
Hans-Peter Waldrich

Hans-Peter Waldrich hat sein Geld vor allem im Bildungswesen und -unwesen verdient, an Schulen und Hochschulen und unter anderem beim Bundesamt für den Zivildienst. Während der 1980 Jahre engagierte er sich maßgeblich in der Friedensbewegung. Seit seiner Jugend schrieb er für eine Vielzahl von Zeitungen und Zeitschriften, etwa den Freitag, und veröffentlichte mehrere Bücher, vor allem zu politischen, pädagogischen und philosophischen Fragen. Er hält sich zugute, dass er sich niemals genötigt sah zu publizieren, um davon leben zu müssen und dass er stets nur auf eines Rücksicht zu nehmen hatte: seine eigenen Überzeugungen.
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23 Kommentare

  1. Muss hier jeder, der ein bißchen schreiben kann, seine Privatpolitphilosophie zum Besten geben? Wobei mir egal ist, ob es sich um einen Putin-Hasser, Putin-Versteher oder irgendwie dazuwischen handelt. Tausendfach so oder so gehört; substantiell nichts, aber auch gar nichts Neues.

    Wenn ich schon lese: „wir“! Da scheint jemand keine Ahnung von Geostrategie und Macht zu haben. Ja, wenn wir in einem Gebilde lebten, in dem es ein „wir“ gäbe! Was es nie in der staatlichen Geschichte gab. „Uns“ fragt doch niemand; sondern wir werden mit propagandistischem Zeugs geflutet. Das dürfte im Reich des „Autokraten“ kaum anders sein.

    Also bitte Redaktion: auf derartig Dünnes in Zukunft verzichten.

    1. Ich schreibe jetzt dann auch mal meinen Sermon unter einen Artikel der BILD Zeitung und bitte
      die Redaktion dann, zukünftig auf solche Artikel zu verzichten.

      Wie kann man sich nur derartig zum Horst machen.
      Eine typisch deutsche Eigenschaft, wie mir scheint.

        1. Sie scheinen ein ziemlich simples Gemüt zu sein, oder aber,
          Sie wollen es absichtlich falsch verstehen, um vom Thema abzulenken.

          Ich hätte auch jede andere Zeitung als Beispiel nehmen können.
          Soweit klar?

  2. Putin ist die Galionsfigur dieser Kleptokraten.

    Aber sicher doch – fragen Sie Chodorkowski. Manchmal hat man wirklich keine Lust mehr weiterzulesen.

    1. “ fragen Sie Chodorkowski.“

      Nicht nur den. Und dieser Autor verdient sein Geld im „Bildungswesen“? Da wäre doch selbst erst mal Einiges an Bildung nachzuholen. Geradezu peinlich das!

    2. „Nach dem Ende der Sowjetrepublik hätte Russland eine Demokratie werden können.“
      Danach habe ich schon aufgehört zu lesen. Wenn ein ach so demokratischer Westler definiert was Demokratie ist und den Russen dann bescheinigt sie leben in einer Plutokratie frage ich mich jedes mal was die rauchen. Leben im „Wertewesten“™ der zig Millionen, allein seit 1945, alle gaanz demokratisch ermordet hat und maßen sich an, anderen Ländern deren Präsidenten 85% Zustimmung des Volkes haben, (eine von westlichen Instituten erhobene Zahl!!! ) zu erzählen was Demokratie ist. Von der EU, der Brandmauer, Wahlfälschungen ignorieren des Wählerwillens usw. erst gar nicht zu schreiben. Eine Unverschämtheit sonders gleichen.

  3. Der neuste Medien-Scoop,
    das Estoniawrak* in der Ostsee dort unterhält Russland seit längerem eine Unterwasserzentrale mit KGBiestern die wesentliche Unterwasser Infrastrukturen in der Ostsee anfressen sollen.

    *https://de.wikipedia.org/wiki/Estonia_(Schiff,_1980)

  4. Der Mann hat echt nen Schatten!
    Erst der Rob mit seinem „lebendigem Gefühl“ und jetzt „Hans-Peter“mit Putin möchte uns von der „oberflächlichen Dekadenz“ des Westens erlösen.
    Meine Fresse…. rien a ajouter…?!?!?!

    1. Sachma Montonomer,
      bekommen Berufsrevolutionäre eigentlich Rente, Pension, Ruhegehalt und wie läuft das mit der Altersversorgung?

      Oder reicht ein warmes Plätzchen in der Geschichte (Kuba) aus.

  5. Wie üblich, verbreitet Herr Waldrich euro-atlantische Platitüden, Pöbeleien und Unwahrheiten. Daran ändert ein heuchlerisch „kritisches“ Mäntelchen auch nichts.

    Es ist zweifelhaft, dass die Russische Föderation mit ihren verschiedenen Parteien, die anders als in der deutschen Einheitssuppe identifizierbar verschiedene Positionen vertreten und publizieren, tatsächlich undemokratischer ist als die EU mit ihrer komplett ungewählten Exekutive, ihrem Scheinparlament mit einem Proporz, der der Stimmengleichwertigkeit ins Gesicht schlägt, mit umfassender Medienzensur und -gleichschaltung.

    Auch Herr Waldrich mit seinem Propagandagegeifer kann Russland nicht Russland sein lassen, Shukow hatte schon Recht: „Wir haben sie vom Faschismus befreit. Das werden sie uns nie verzeihen.“
    Sicher ist die RF kein Ponyhof, und seit dem Krieg nicht freiheitlicher geworden. Das publizierte Meinungsspektrum, dass BRD und EU krampfhaft wegzensieren, ist vielfältiger als in den meisten Staaten Westeuropas.

    Das russische System seit Putin hat die Oligarchie nicht beseitigt, aber ihrer diktatorischen Macht vor allem seit dem Putsch Jelzins (den Waldrich als „demokratisch“ schlicht vergisst) Grenzen ebenso wie der Plünderung und Verelendung der Massen ein Ende gesetzt. Seither werden sozialstaatliche Institutionen systematisch wiederaufgebaut, der Lebensstandard ist bedeutend gestiegen, Russland steht im PPP-BIP vor Japan, und der BRD sowieso.

    Russland hat unter Putin verzweifelt versucht, mit dem Westen ein partnerschaftliches Verhältnis aufzubauen. Das wurde mit der Aggression der NATO in Richtung russische Grenze, Putsche und Putschversuche, und der Errichtung eines Nazisystems in der Ukraine – erst gescheitert in der „Orangenrevolution“, schliesslich erfolgreich mit dem Putsch 2014 – „gedankt“.

  6. Ich sehe diesen Artikel als Versuch, uns hier in Mitteleuropa klar zu machen, dass wir in einer Demokratie leben, und dass Russland (und China) undemokratische, profitgierige Autokratien sind. Dann noch etwas Frieden dazugeben (ja, sogar die Vorrüstung, sorry Nachrüstung unter Schmidt war ein starkes Friedenselement ?), schon ist der Durchschnittsmichel zufrieden, dass er dann doch nicht in Russland lebt. Glückwunsch, hoffentlich hat es sich gelohnt.

  7. »An die Stelle der kommunistischen Funktionäre trat innerhalb kurzer Zeit die Herrschaft reicher Oligarchen und damit die Plutokratie. Putin ist die Galionsfigur dieser Kleptokraten.«

    Putin ist also nicht nur ein Plutokrat, er ist obendrein die Galionsfigur dieser Kleptokraten?

    An dieser Stelle habe ich aufgehört weiter zu lesen.

  8. Ist der Autor ernstzunehmen? Es scheint, Plutokratie ( Herrschaft des Pluto) und Putinokratie (Herrschaft des Putin) sind ident. hohoho !

  9. Das Verhandeln alternativlos ist, bedarf nicht der besonderen Erwähnung.
    Die Menschen wollen gut und sicher leben. Wenn man das an den Zustimmungswerten misst, haben wir in Russland 80% für Putin, in China sind 70% mit der Staatsführung einverstanden. Beides sogenannte autokratische Systeme in denen die Politik das Große Geld weitesgehend eingehegt hat und bestimmt wo es lang geht. Im Gegensatz dazu stehen die westlichen Demokratien in denen die Zustimmungswerte die Marke von 30% selten übersteigt und das Große Geld die Richtlinien der Politik bestimmt. Danach liegt es am Großen Geld das es den Menschen im Westen immer schlechter geht. Das dazu noch die Freiheiten immer begrenzter werden ist auch bekannt. Wohin sollen wir gehen?

  10. Meinungsvielfalt hin & her, schön und gut. Aber der Mann/Schreiberling ist wahrlich der Brüller.
    Catweazle war hingegen irgendwie lustig. Anyway.
    Aber dieses Geschreibsel … nun ja. Es lebe die Vielfalt. Vielfältige gar dreifaltige Einfalt?
    Well. Wtf. Motto: ich teil nach beiden Seiten aus, ausgewogen ich bin deshalb. aber die anderen sind & bleiben pöse, der russkie ist halt der Russkie. Plutokraten? Putin ist eine Gallionsfigur der Kosmokraten ääh Plutokraten.? Und der Mond ist aus Käse. Naja, zur Hälfte. Okee. hihi
    Der Herr Bildungseumel sollte mal die Worte eines POTUS (j. Carter) aus dem Zeitraum 1976/77(?-genau weiss ich es nicht) zur Kenntnis nehmen.
    Die USA ist eine Plutokratie. Jawoll. JCs Worte, – Ohne jawoll.

  11. „Wie entstand in Russland erneut eine Ideologie, die sich aggressiv nach außen richtet?“

    Toller Satz, Ignoranz und historische Unkenntnis prägnant zum Ausdruck gebracht. In etwa im Stil der deutschen Presse der 30er-/40er-Jahre.

    Demgegenüber zeugen „Russland ruinieren“, Nato-Erweiterung nicht nur nach Osten, sondern auch Richtung Land der Mitte (weil der Pazifik quasi Teil des Nordatlantiks ist?), Waffenlieferungen an Ukro-Nazis und die Genozid betreibende israelische Regierung wohl von ausgeprägtem Friedenswillen der „Werte“-Westler – oder was will der Autor seinen Leseronen vermitteln?

    Kleine Unterbrechung meines Kommentars.
    Nach diesem Satz: „1979 fasste die NATO einen „Doppelbeschluss“. Das war grundsätzlich eine gute Idee.“
    musste ich mal kurz meinen Mageninhalt entleeren gehen.

    Fehlt nur noch die Phrase von der „regelbasierten Ordnung“. Was ist denn eine „nicht-regelbasierte Ordnung“? Eine Zufallsordnung? Die „Regelbasis“ der hiesigen „Ordnung“ ist Totalitarismus, die sich nicht nur aggressiv nach außen, sondern vor allem nach innen wendet.

    Scott Ritter, Douglas Macgregor und Jeffrey Sachs beschreiben einhellig den Niedergang Westeuropas und den grauenhaften Unfug, den die selbsternannten „Eliten“ der EU, von F, GB, D insbesondere veranstalten.
    Während dieser Trupp, diese wahnhafte Elite, die Ökonomie vor die Wand knallt, zockt sie sämtliche Bürger stetig weiter ab, um sich selbst zu bereichern und um sich an ihrem Spiegelbild in den Propagandamedien des ÖrR und Konsorten zu ergötzen.

    Im Vergleich zu Schland ist Russland geradezu eine blühende Demokratie.

  12. Was soll man übrigens davon halten:
    „Er hält sich zugute, dass er sich niemals genötigt sah zu publizieren, um davon leben zu müssen und dass er stets nur auf eines Rücksicht zu nehmen hatte: seine eigenen Überzeugungen.“

    Im Lauf der Geschichte gab es eine Reihe bekannter Personen, die nur auf ihre eigenen Überzeugungen Rücksicht nahmen, koste es, was es wolle.

    Und schön für ihn, dass er finanziell nicht darauf angewiesen ist, mit seinen Texten Geld zu verdienen. Deshalb sieht er sich wohl nicht genötigt, irgendetwas für Leseronen Gehaltvolles zu produzieren.

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