Remilitarisierung in Gütersloh

Quelle: Wikimedia Commons, gemeinfrei

Initiative für eine friedliche Nutzung des Flugplatzgeländes Gütersloh.

Der Flugplatz Gütersloh wurde von der deutschen Luftwaffe 1937 eröffnet und nach dem Weltkrieg von der britischen Luftwaffe bis 1993 und dann bis 2016 von der britischen Armee genutzt. Das Gelände gehört der Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt Gütersloh informiert, dass die Eigenschaft als Flugplatz aufgehoben wurde und die Betriebsgenehmigung erloschen ist. Eine fliegerische Nutzung sei nicht mehr vorgesehen. Die Städte Gütersloh und Harsewinkel planen im nördlichen Bereich ein interkommunales Gewerbegebiet und die großen Freiflächen sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie sollen als langfristiges Naturerbe geschützt bleiben. Es geht um eine allen Bürgern zu Gute kommende friedliche Nutzung.

Und doch findet nun sieben Jahre nach Beginn der friedlichen Nutzung (2023) eine Prüfung einer militärischen Wiedernutzung des Geländes durch die US-Streitkräfte statt. Droht hier eine Re-Militarisierung des Flugplatzes? Weder lokale Politiker noch Bundespolitiker beziehen hierzu klar Stellung!

Das wollen wir als Initiative für die friedliche Nutzung des Flugplatzgeländes Gütersloh hiermit tun.

Wer steht hinter der Initiative?

Getragen wird die Initiative durch Menschen, die in verschiedenster Weise von einer Re-Militarisierung betroffen wären. Von direkten Anwohnern, über Bürger der angrenzenden Gemeinden und Städte sowie aus dem ganzen Kreis Gütersloh.

Was will die Initiative?

Wir wollen, dass die friedliche Nutzung des Geländes Vorrang hat und keine Re-Militarisierung stattfindet!

Warum? Hier die wichtigsten Gründe:

  • Durch die militärische Nutzung des Flughafens wird dieser zu einem direkten und primären Ziel für Bombenangriffe in möglichen zukünftigen Konflikten. Vor dem Hintergrund der derzeitigen politischen Entwicklungen und der Weltlage, halten wir dies für eine ernstzunehmende Gefahr, der wir unsere Familien und Kinder nicht aussetzen wollen.
  • Durch eine militärische Nutzung würde es wieder zu einer erheblichen Belastung der Anwohner durch Fluglärm, Unfälle und durch Luft- und Umweltbelastungen kommen, die auch von anderen Flugplatzstandorten gut bekannt und dokumentiert sind. Auch diesen konkreten Gefahren wollen wir uns und unsere Familien nicht aussetzen.
  • Durch die Nähe zum Flugplatz würden Immobilien an Wert verlieren, neue Flächen für das Gewerbegebiet gefunden werden müssen, was erneute Verhandlungen und Verzögerungen der ökonomischen Entwicklung dieser Region bedeuten würde.
  • US-Truppenstandorte sind für Ihre weitgehende Autonomie bekannt, so dass nur sehr wenige positive Impulse für die Wirtschaft vor Ort erwartet werden können. Die Nachteile überwiegen. Es können Probleme mit Angehörigen der US-Streitkräfte auftreten, Naherholungsgebiete würden verloren gehen und der Natur- und Umweltschutz stark eingeschränkt werden und leiden.
  • Von Gütersloh aus würde schweres Gerät zu den Kriegsschauplätzen dieser Welt transportiert werden können, um dort Tod und Verderben zu bringen. Da US-Streitkräfte am häufigsten in weltweite Konflikte verwickelt sind, ist auch dies eine reale Vorstellung und Gefahr, die wir sehen und verhindern wollen.

Wie wollen wir unser Ziel erreichen?

  • Wir wollen ein klares Zeichen senden, dass die Bürger dieser Region für die friedliche Nutzung des Geländes sind und keine militärische Nutzung wollen. Dafür wollen wir Anlaufstelle und Sammelpunkt sein.
  • Wir wollen die lokalen Politiker dazu auffordern uns dabei zu unterstützen ein klares Signal aus der Region zu senden, dass die Menschen hier eine friedliche Nutzung wollen. Dazu sollen aus der Lokalpolitik deutliche Signale in den Gemeinden, Städten und an den Bund gesendet werden.
  • Wir wollen auch die Bundespolitik dazu auffordern alles in Ihrer Macht stehende dafür zu tun, die geplante und begonnen friedliche Nutzung des Geländes zu sichern und sich selbstbewusst gegen eine Re-Militarisierung auszusprechen und einzusetzen.

Machen Sie mit!

Wenn auch Sie Bedenken oder Ängste haben oder aus anderen, ganz persönlichen Gründen für die friedliche Nutzung des Geländes sind und ihre Stimme gegen die Re-Militarisierung erheben wollen, machen sie bei unserer Initiative mit!

Wir brauchen eine breite Öffentlichkeit und die Unterstützung von vielen Bürgern, um das Anliegen sichtbar zu machen und Nachdruck zu verleihen.

Kontakt: zivilisiert@gmx.de

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19 Kommentare

  1. Ich finde Mailadressen ohne konkrete Ansprechpartner immer ein wenig schwierig.
    Ansonsten sicher der richtige Weg. Ohne Widerstand geht der Wahnsinn einfach weiter.
    Ich will alles, aber nicht dass die US Boyz hier wieder neue Stützpunkte aufmachen.
    Der alte Kram muss ja auch erst mal weg.

  2. Ich habe noch das Gejammer der Kommunalpolitiker überall in Westdeutschland im Ohr, die den Abzug der Besatzer bejammerten, Kaufkraftverlust, Wirtschaftsfaktor usw.

    Der Krieg gegen Rußland, die Beherrschung Eurasiens von der europäischen Seite aus, wird eine Sache von Jahrzehnten, da ist es nur verständlich, daß die NGO “NATO” alle Ressourcen nutzt. Und die US-Statthalter unseres Verwaltungskonstrukts helfen doch gern. Jedoch zeigen die Wahlergebnisse bisher nicht, daß es für die Deutschen ein Problem ist, wenn Amerikaner deutschen Boden entweihen und das deutsche Volk dauervergewaltigen.

    Das mit den befürchteten Bombenangriffen ist ein vorgeschobenes Argument. Nicht jeder Flugplatz weit im Hinterland der Front wird angegriffen, das ist nämlich teure Sisyphosarbeit für die Angreifer. Flugplatzgelände sind ziemlich uninteressante Ziele. Verstrickt Euch nicht in solches abstraktes Kleinklein. Es geht ums Große: Man kann es nur stoppen, indem man die Politiker los wird und aus der Nato austritt. Und dafür sehe ich überhaupt keine Stimmung im Volk.

    1. “Das mit den befürchteten…”
      Kann die Intention nachvollziehen, aber die Formulierung
      “Vor dem Hintergrund der derzeitigen politischen Entwicklungen und der Weltlage, halten wir dies für eine ernstzunehmende Gefahr, der wir unsere Familien und Kinder nicht aussetzen wollen.”
      hat schon ein gewisses G’schmäckle.

      Als ob das bertelsmännische GT im Fall der Fälle vor Schäden bewahrt würde und: wenn es andere Standorte trifft, soll uns das recht sein, aber bitte nicht hier!😳

      1. Naja es geht konkret um die mögliche Wiedereröffnung des Flugplatzes. Da ist mit dem Weltfrieden anzukommen schon ein paar Größenordnungen daneben. Natürlich hat die Argumentation etwas von Sankt Florian, aber mit dem großen ganzen und Allem zu argumentieren wird man niemanden in Gütersloh überzeugen. Es ist viel persönlicher wenn darauf hingewiesen wird, daß der Flugplatz ein mögliches militärisches Angriffsziel wäre.

        1. Ich stimme Ihnen absolut zu und die Intention der Initiative ist selbstverständlich nachvollziehbar.
          ABER – ist es nicht bezeichnend, dass, ganz offensichtlich und problemlos erkennbar, JEDER/jede Interessengemeinschaft genau so agiert: ICH, die anderen kümmern mich nicht, weil meine Welt hermetisch gegen jedes Ungemach abgeschottet ist!?
          Gerade und genau darum sind wir dort angekommen wo wir uns befinden. Zersplittert, jeder gegen jeden, Radfahrermentalität – in so unendlich vielen Bereichen!

    2. Das mit den befürchteten Bombenangriffen ist ein vorgeschobenes Argument. Nicht jeder Flugplatz weit im Hinterland der Front wird angegriffen, das ist nämlich teure Sisyphosarbeit für die Angreifer.

      In dem Aufruf ist ja auch nicht von jedem Flugplatz die Schreibe, sondern von dem bei Gütersloh. 😈

      Bedenkt man, dass so schicke Sachen wie z. B. der viel diskutierte „Taurus“-Marschflugkörper von einem Trägerflugzeug aus auf seine bis zu 500 Kilometer lange Reise geschickt wird, dann kann man leicht erkennen, dass auch Flugplätze im sog. Hinterland eine beachtliche Bedeutung haben (können). So wäre ich keineswegs der Meinung, dass man sich irgendwo in deutschen Landen diesbezüglich in Sicherheit wähnen könnte. Zudem ist so ein „Taurus“ ja auch noch nicht das Höchste der kriegerischen Gefühle.

      Ich wohne selbst ziemlich genau zehn Kilometer Luftlinie von einem NATO-Fliegerhorst entfernt, tief im Westen. Es ist bekannt, was hier stationiert ist. Glauben Sie mir bitte: Das sind attraktive militärische Ziele. Und auch Sie wollen nicht daneben stehen, wenn die von einem Feind – wer immer das auch sei – ausgeschaltet werden.

  3. Gerade geht Miele Stück für Stück, da braucht die örtliche Wirtschaft Hilfe. So ein paar Soldaten bringen doch Umsatz in die Region. Denk doch einer an die Arbeitslosen in Gütersloh! (Könnte Sarkasmus enthalten)

    Ist schon bezeichnend wie produktive Wirtschaft durch destruktiven Verbrauch ersetzt wird in Deutschland.

    1. Die Soldaten bringen keinerlei Umsatz in der Region. Ich wohne in einem Ort mit einigen darunter sehr wichtigen US-Einrichtungen. Vor kurzem war auch der unsägliche Selenski zu Besuch – daran sieht man die Wichtigkeit für den Krieg gegen ….

      Die US-Einrichtungen sind absolut autark. Man sieht keinen einzigen US-Soldaten bzw. Familienmitglied in der Stadt oder sonstwo. Die nehmen die USA mit und wissen mitunter garnicht, wo sie gerade sind auf dem Globus.
      Umsätze werden da nirgends gemacht in der deutschen Wirtschaft.

      1. Ich weiss, daß eine US Basis fast nichts für die lokale Wirtschaft bringt. Die bauen sich überall ihr kleines Amerika. Besonders irre fand ich Camp Bondsteel als ich dort war im Vergleich zum Kosovo außen herum. Deswegen der Sarkasmus insbesondere zu dem gerne gebrauchten Jobs Argument.

  4. Durch militärische Nutzung des Flughafens kann es zu gehäuften Kündigungen bei der in Gütersloh ansässigen Bertelsmann-Stiftung kommen.

    Es kann auch positive Effekte haben.

  5. Sorgen sollten sich die Gütersloher Bürger schon machen.Denn der „Wertewesten“ wird „Alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel“einsetzen,um Russland am Sieg in der Ukraine zu hindern.
    Hat der Scholzomat anlässlich seines Besuches bei seinem Herren in Washington im WSJ verlautbaren lassen.Dazu kommt die mediale Dauerpräsenz eines Grünen,der aussieht,als würde er auf einer Mülldeponie hausen.Diese Person will unbedingt „All in“ gehen gegen „den Russen“ der ja seit mindestens 22.6.1941 mit bösen Absichten gen Westen robbt….In den USA glauben nicht wenige Irre,einen Atomkrieg gegen Russland auf Europa zu begrenzen und gewinnen zu können…
    Solange die Gütersloher die Parteien wählen,die als Vasallen der USA Krieg gegen Russland führen,so lange besteht Gefahr für ihr Städtchen.Ob der Flugplatz nun militärisch genutzt wird oder nicht….
    Der große B.Brecht schrieb einmal:Das große Karthago führte drei Kriege.Nach dem ersten war es noch mächtig.Nach den zweiten noch bewohnbar.Nach dem dritten nicht mehr auffindbar.
    Das sollten nicht nur die Gütersloher beherzigen.

  6. Ich möchte für unsere Flughafeninitiative aus Gütersloh auf ein paar Anmerkungen eingehen. Wir sind ein bunter Haufen von Menschen die nur die Ablehnung der erneuten militärischen Nutzung eint. Viele Anwohner erinnern sich noch an den Fluglärm den die britischen Abfangjäger hier verursacht haben und das ist für sich auch schon ein guter Grund gegen eine erneute fliegerische Nutzung zu sein. Andere sind eher aus einer allgemeinen Ablehnung von Krieg und Militär gegen den geplanten US-Stützpunkt. Wir versuchen zunächst das Thema überhaupt einer breiteren Öffentlichkeit Näher zu bringen, auch auf lokaler Ebene ist das den meisten nicht bekannt. Bis jetzt hat sich aus unserer Gruppe noch niemand finden können der eine Website für uns aufsetzt, so präsentieren wir uns zunächst mit einer Facebookseite die unter folgender Adresse zu finden ist: https://www.facebook.com/profile.php?id=61553833078374
    Viele Grüße Dirk Steinberger
    Mit der E-Mailaresse zivilisiert@gmx.de können Sie Kontakt zu uns aufnehmen.

    1. “…auf lokaler Ebene ist das den meisten nicht bekannt.”

      Bei Euch kratzt die einzige Oppositionspartei an der 5%-Hürde. Von wem erwartet Ihr Hilfe?

  7. Besser die Amerikaner versenken Geld im Flughafengelände als die umliegenden Kommunen. Das Gelände ist durch die mangelhafte Verkehrsanbindung für eine Zivile Nutzung überhaupt nicht geeignet. Und wer noch die Zeiten der Britischen Air Force kennt der weiss das der Stau Morgens von Gütersloh bis Harsewinkel ging.

    Bevor also die Kommunen drumherum die jetzt alle Freundentaumeld mit den Dollar vor den Augen mit dem Millionengrab irgendwelche Verträge eingehen sollte lieber der Amerikanische Steuerzahler das unterhalten.

    Durch die Senne und Augustdorf und die Ost/West Verkehrsachse A2 und Bahnlinie ist Gütersloh und Bielefeld sowieso ein veritables Angriffsziel. (Siehe auch Historie zum Bielefelder Viadukt). Da brauch es keinen verfallenen ex-Flughafen mehr dessen Flugrechtlichen Genehmigungen alle erloschen sind, und dessen Bausubstanz seit Jahrzehnten verfällt.

    Ich hab kein Problem damit Millionengräber an die Amerikaner zu geben.

    Flo

  8. Ein Witz der heutigen Zeit, ein Militärflughafen!
    Nachdem in der ‘Wüste’ Sandalenträger jegliche militärische Basis mit billigen Drohnen ihr Leben (also die Leute die den Flughafen betreiben) in ständiger Angst versetzt, ist das doch ein Milliardengrab für einen Aufwand von ein paar tausend $€£¥ ‘Hart’währung!
    Ausser man würde diesen Militärflughafen als Logistik Zentrum zur Auslieferung von Waren mit Drohnen bewerkstelligen, denn das würde eine nachhaltige Arbeitsplatzerhaltung für die Leute in der USA bedeuten.

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