Weshalb Kriegsgründe auf Lügen beruhen, angreifbar oder irrtümlich sind

No War, Pop-Art-Bild
Quelle: Pixabay

Über die Notwendigkeit des Pazifismus. Zweiter Teil.

Schicken wir unsere Söhne in den Krieg, dann nur für eine „gute Sache“. Doch gute Sachen gibt es nicht, wo Massentötungen anstehen und das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht.

Jeder Kriegsgrund ist anfechtbar

Was sind das für „gute Gründe“, die auch Massentötungen und Massentraumatisierungen rechtfertigen sollen? Eine ganze Liste ließe sich anfertigen, die jene Kriege aufführt, die mit einer Lüge begonnen wurden. Etwa der Krieg der USA gegen den Irak 2003.  Auch der Eintritt der USA in den Vietnamkrieg beruhte auf einer Lüge (dem angeblichen Tonkin-Zwischenfall).

Selten werden Kriege ausgelöst, weil der gesunde Menschenverstand dafür spricht. Erst muss jene „Logik“ kapiert werden, die mit den Alltagsinteressen von mir und dir nichts zu tun hat: die Logik des Machterhalts, der Machtausweitung, des Ärgers mit Konkurrenten, die in anderen Staaten den Ton angeben. Oft, in der Regel bei Bürgerkriegen, so genannten asymmetrischen Kriegen, nützt die Frage, welcher Warlord dadurch reich wird. Der russische Koch Prigoschin war ein solcher Warlord. Gerne wäre er noch reicher geworden. Putin, der am längeren Hebel saß, räumte ihn aus dem Weg.

Die meisten Rechtfertigungen, systematische Massentötungen zu beginnen, sind also angreifbar, perspektivisch einseitig oder beruhen auf Irrtümern. Erst viel später wird manchmal durch die geduldige Arbeit von Historikern festgestellt, ob und inwieweit Kriegsgründe berechtigt waren. Sie waren und sind es sehr selten.

So entsteht ein Widerspruch: Der Eindeutigkeit des Sterbens zahlloser Menschen steht die Vieldeutigkeit jener Begründungen gegenüber, die Eliten vorbringen, wenn sie kriegerische Handlungen in die Wege leiten. Was Leben und Tod betrifft, so gibt es nur zwei Möglichkeiten: lebendig oder tot zu sein. Wenn überhaupt, möchte jeder allenfalls dann sterben müssen, wenn der höhere Zweck absolut klar und unanfechtbar ist. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass alle Aussagen über Kriegsgründe kontroverse Behauptungen sind, die richtig oder falsch, halb richtig oder halb falsch sein können. Sie sind mit jenen Unklarheiten und Unsicherheiten belastet, von denen keine Aussagen über hochkomplexe historische und politische Zusammenhänge frei sind.

Sollten wir es zulassen, dass unsere Körper in Leichen verwandelt werden, weil jemand vieldeutige Gründe vorbringt, weshalb das jetzt nötig sei? Wer würde den folgenden Unsinn vertreten: „Ich bin bereit zu sterben, obwohl völlig unklar ist, welchen Sinn mein Tod haben könnte und ob das irgendjemandem nützt oder nicht eher allen schadet.“ Beginnt ein Krieg, wird daher allen Beteiligten Blindheit verordnet. Die Gehirne sind abzuschalten. Wer im Krieg ernsthaft nachdenkt, wird zum Deserteur oder zum Pazifisten.

Kriegsgründe sind lebensfremde Abstraktionen

Weil Kriegshandlungen aller Arten so lebensfeindlich sind, dass sie unterdessen den ganzen Globus bedrohen, klingen ihre Rechtfertigungen heute besonders abgehoben. Freiheit, die Nation, das Volk, die Ethnie, der Glaube, das Territorium etc. sind Abstraktionen, die mit dem realen Alltag der Menschen wenig oder gar nichts zu tun haben. Es gehört sehr viel Propaganda dazu, Menschen zu überreden, ihr ganz konkretes Leben für solche Abstraktionen zu opfern.

Was kann man sich für „nationale Größe“ (MAGA!) oder für „Freiheit“ kaufen? Wie viele Menschen müssen umgebracht oder traumatisiert werden, damit die Staatsgrenze weiterhin genau dort verläuft, wo sie bisher verlief?  Geht es deinem alternden und kranken Vater besser, weil zuvor die Altenheime des Feindes zerbombt wurden? Könnte ich nicht mehr in Ruhe frühstücken, wenn ich mitgeteilt bekäme, ich wäre nun ein Russe? Wie viele Russen müssen abgeschlachtet werden, damit ich als Deutscher frühstücken kann? Und könnte es nicht sein, dass ich nach einigen Jahren schlussendlich kein Russe mehr bin, weil ja nichts so bleibt, wie es ist? Auch ohne vorausgehende Massentötungen? Wen wundert es, wenn aus dem israelisch-iranischen Krieg 2025 gemeldet wird: „In der Krise hat sich gezeigt, dass die meisten Iraner einfach nur ein sicheres und friedliches Leben wollen.“ (FAZ online, 27.6.25)

Überhaupt spricht der historische Wandel gegen die Nutzung des Tötens als ein Mittel der Politik. In der Kuba-Krise 1962 wäre fast der ganze Globus in die Luft gejagt worden, weil man die Ausbreitung des Kommunismus verhindern wollte. Auch in Vietnam galt die Devise, nichts sei schlimmer als „Kommunismus“. In beiden Fällen hätte man nur warten müssen: Der Kommunismus als Bedrohungslage verschwand schließlich auch ohne, dass zuvor Millionen getötet wurden. Vietnam ist heute ein begehrtes Ziel für Touristen und das nicht, weil im Vietnamkrieg zu wenig Unheil angerichtet wurde.

Konklusion: Dass es nötig sei, große Mengen von Menschen zu töten, damit ein wichtiges Ziel erreicht wird, ist nur dann nachvollziehbar, begibt man sich auf eine moralische Ebene, die Lichtjahre von aller Alltagsmoral entfernt ist. Aber es ist gerade die Alltagsmoral, die wir nötig brauchen, damit wir kollektiv überleben: Du sollst nicht töten, die Goldene Regel, das Mitleid mit dem Leiden anderer. Jener seltsame Mensch damals in Palästina mag nicht der Sohn Gottes gewesen sein, aber einer der frühen Pazifisten. Man lese aufmerksam das Neue Testament.

Die Ursachen für Kriege werden von den Kontrahenten gemeinsam erzeugt

Kein Mensch ist eine Insel, kein Staat oder kein Kollektiv lebt im luftleeren Raum. Der Mensch ist ein Rudeltier. Das dichte Geflecht des Miteinanders führt zu Situationen, die jeweils von allen Beteiligten gemeinsam hervorgebracht wurden. Kriegerische Auseinandersetzungen sind davon nicht ausgenommen. Die realen Motive für das Entstehen von Waffengängen stammen aus jenem gemeinsamen Wurzelgrund, der durch das historische Zusammenwirken der Völker und Gruppen aufgeschichtet wurde.

Jeder Massentötung und Massentraumatisierung geht daher eine lange Geschichte gegenseitigen Fehlverhaltens, wechselseitiger Kränkungen, Demütigungen und gegenseitiger Provokationen voraus. Genau diese Wahrheit wird bei Waffengängen ausgeblendet, mehr noch: Davon Kenntnis zu haben und sie zu verbreiten wird verfolgt oder gar zur Straftat. Daher ist die Wahrheit tatsächlich das erste Opfer von Kriegen und deren Vorbereitung.

Feinde sind Einbildungen unserer paranoischen Fantasien

Jenes Knäuel von Konflikten, das in so gut wie allen Fällen von den Kontrahenten gemeinsam geknüpft wurde, wird nun als die ausschließliche Machenschaft des Gegners hingestellt. Spiegelbildlich, also auf beiden Seiten. Stets ist der ausgestreckte Zeigefinger auf den jeweils anderen gerichtet. Was im privaten Umgang zwischen psychologisch informieren Menschen als fragwürdige Projektion gelten würde, wird nun zur Pflicht aller, um den Glauben an ein konstruiertes Feindbild zu kräftigen. Gerne steigen Menschen darauf ein, ihre eigene Feindseligkeit und ihre eigene Mitverantwortung projektiv dem Gegner anzuhängen. Doch gelöst wird dadurch nichts.

Ohne die Fundamentallüge, der andere sei alleine und ausschließlich schuld, würde auch die bestialische Unmoral von Massentötungen deutlicher hervortreten. Der Irrglaube, man kenne den alleinigen Auslöser des Konflikts, erleichtert auch grausames Töten ganz ohne Empathie. Ist nur der Feind die Ursache aller Gräuel, darf man beruhigt jene jungen Leute massakrieren, die der böse Feind an die Front geschickt hat. Sind „Kollateralschäden“ unvermeidlich, so ist auch das in Ordnung. Auch feindliche Zivilisten soll die ganze Härte der Gerechtigkeit treffen. In diesem Sinne merke: Niemand tötet, weil er böse ist, sondern immer, weil er gut ist und die Bösen bestraft.1 Sadisten haben ihre klammheimliche Freude daran.

So gesehen beruhen Feindschaften, die Kriege auslösen, auf dem gemeinsam erzeugten Irrtum, alles Übel komme von der jeweils anderen Seite. Doch indem man den Feind malträtiert, schädigt man zugleich sich selbst. Das ist der Sinn des Bonmots des französischen Pazifisten und Romanciers Henri Barbusse: „Zwei Armeen, die sich bekämpfen, sind eine große Armee, die Selbstmord begeht.“ Was Barbusse im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg formuliert hatte, gilt potenziert für das 21. Jahrhundert. Heute heißt es: „Viele mit Massenvernichtungsmitteln ausgestattete Nationen, die sich gewaltbereit gegenüberstehen, sind eine einzige Menschheit, die dabei ist, sich auszulöschen.“

Kriege liegen im Interesse von Eliten, nicht der vielen Menschen, die leben wollen

Undurchschaubare Kriegsgründe, gemeinsam erzeugte Konflikte, abstrakte „Werte“, die massenhaftes Töten rechtfertigen – alles zeigt, dass Kriegshandlungen nur im Interesse einer einzigen Gruppe liegen: nämlich der Herrschaftselite. Nicht immer ist es deren Bosheit, aber stets deren Dummheit, die Krieg auf Krieg erzeugt.2 Engstirnig versprechen sie sich von Waffengängen Vorteile, die sich mittel- und langfristig in Luft auflösen oder sich in Nachteile verwandeln.  Selbst wenn einige der „Vorteile“ erreicht würden, die man sich durch Massentötungen erhoffte, hätten nur die Eliten etwas davon. Die anderen müssten sich mit den Nachteilen begnügen.

Grundsätzlich kann gesagt werden: Kriegsursachen sind Differenzen im kleinen Kreis derer, die Massentötungen veranlassen können. Die „Aggressivität“ der Vielen, die sich angeblich gegenseitig an den Hals wollen, spielt kaum eine Rolle. Wenn Staatschef eins mit Machthaber zwei über Kreuz liegt, ziehen die Massen ohne Wut auf irgendwelche Feinde in den verordneten Krieg. Sie kämpfen, weil sie keine andere Wahl haben oder für ihre Kameraden, die auch keine andere Wahl haben. Könnten sie die Front wechseln und in die gegnerische Uniform schlüpfen, würden sie auch dort für ihre Kameraden kämpfen. Oft müssen sie schlicht Geld verdienen, was ihnen auf andere Weise nicht gelingt. Das heißt: Die Welt der Kämpfenden ist nicht die Welt der Eliten.

Früher trugen Fürsten ihren Ärger mit anderen Fürsten aus, indem sie Bauernsöhne im Gemetzel opferten. Diese wollten nicht kämpfen, wurde aber für windige Ziele „gepresst“. Das hieß: zwangsrekrutiert und gewaltsam ins Inferno gejagt. Kriegführen war ein Schachspiel der Machthaber. Doch nach wie vor sind die Interessen derer, die den militärisch-industriellen Komplex bedienen, in keiner Weise deckungsgleich mit den konkreten Lebenszielen der Bevölkerung. Auch nicht ihn „westlichen Demokratien“. Das wäre allenfalls in identitären Basisdemokratien anders, aber die gibt es nicht.

Das Rätsel der systematischen Massentötungen: Wie schaffen es winzige Minderheiten, die oft selbst wissen, wie sie sich heraushalten, die überwältigende Mehrheit in ein schauerliches Chaos zu stürzen? Für fremde Interessen sich die Beine amputieren zu lassen oder ein Leben lang Albträume zu haben, – weshalb gelingt es Wenigen den Vielen solchen Horror aufzuzwingen?

Im Vietnamkrieg gab es zwei Gruppen von jungen Leuten: Angehörige der unteren Schichten, die als Marines oder Green Berets in einen zweck- und sinnlosen Krieg zogen und junge Männer, die ihre Wehrpässe verbrannten und öffentlich protestierten. Wie kommt es, dass einige deutlich „nein“ sagen können, während die Mehrheit geduldig in den Tod geht?

Es gibt keinen gerechten Krieg

Alles in allem also: Es gibt keinen zu rechtfertigenden und erst recht keinen „gerechten“ Krieg. Die uralte Lehre vom „gerechten Krieg“ ruht auf einer Reihe von Fiktionen. So verlangt sie etwa, dass nur solche Kriege gerecht sind, die von einer „legitimen Autorität“ ausgerufen worden sind. In den meisten Fällen ist es jedoch strittig, welche Autorität so legitim ist, dass sie auch ein Massensterben verordnen darf. Können Warlords oder Gangsterbosse in Bürgerkriegsländern als „legitime Autoritäten“ angesprochen werden?

Ein weiteres Kriterium eines „gerechten Kriegs“ liegt in der Forderung nach Verhältnismäßigkeit. Der durch kriegerischen Eingriff ausgelöste Schaden dürfe nicht größer sein als der Schaden, der ohne Krieg verursacht worden wäre. Dieser Grundsatz ignoriert die Unmöglichkeit, eine solche vergleichende Berechnung im Voraus anzustellen. Niemand kann angeben, welche Schäden entstanden wären, hätte kein Krieg stattgefunden. Die unbekannte Höhe der vermiedenen Schäden kann daher nicht mit Schäden verglichen werden, die ebenfalls unbekannt sind. Nämlich mit den Zerstörungen eines noch nicht begonnenen Krieges. Die Lehre vom „gerechten Krieg“ ist ein Feigenblatt.

Es geht ums Ganze

Kommen wir zum wichtigsten Argument, weshalb Pazifismus keine Haltung von Lumpen, Feiglingen oder Schwachsinnigen ist, sondern eine höchst rationale Position. Das hat mit der Tatsache zu tun, dass sich aktuell die Welt in heftiger atomarer Aufrüstung befindet und auch andere Massenvernichtungsmittel reichlich zur Verfügung stehen und in Stellung gebracht werden. Der Philosophie-Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Reinold Schmücker, der sich mit dem Thema „gerechter Krieg“ befasst hat, schreibt dazu zutreffend Folgendes: „Aus der Verhältnismäßigkeit folgt unmittelbar, dass Kriege, die die Existenz der Menschheit auf Spiel setzen, niemals legitim sind. Denn etwas Gutes, das zur wahrscheinlichen Vernichtung der Menschheit in einem wie immer angemessenen Verhältnis stünde, ist (…) undenkbar.“3 Wenigstens in diesem Fall ist alles absolut klar.

Diese Aussage ist gegenwärtig von besonderem Gewicht. Eine Vielzahl bewaffneter Konflikte kann heute bis zu einem Ausmaß eskalieren, das letztlich die gesamte Menschheit betrifft. Es ist keine moralische Rechtfertigung denkbar, die Kriegführung unter Inkaufnahme der Menschheitsvernichtung erlauben könnte. Es reicht nicht, wenn an Krieg Interessierte behaupten, eine solche Eskalationsgefahr bestünde nicht.

Wo es um die Vernichtung der Zivilisation rund um den Globus geht, sind Behauptungen, die auf Wähnen und Glauben basieren, eine ungenügende Basis für Entscheidungen. Besonders eindrucksvoll konnte während des Ukraine-Kriegs verfolgt werden, wie unverantwortlich die globale Massenvernichtung riskiert wurde.

Gerade gegenwärtig gilt also für den Pazifisten, dass er kein Risiko gutheißen kann, das die Massenabschlachtung auch völlig Unbeteiligter rund um den Globus in Kauf nimmt. Dabei kommt es auf den Grad der Wahrscheinlichkeit, dass Massenvernichtungsmittel tatsächlich eingesetzt werden, nicht an. Die allergeringste Möglichkeit, dass ein solches Inferno verursacht werden könnte, ist Grund genug, es unter allen Umständen zu vermeiden. Wer Umstände zu kennen glaubt, die ein solches Risiko rechtfertigen, befindet sich bereits tief im moralischen Unrecht.

Also:

Zusammenfassend kann gesagt werden: Kriege und kriegerische Handlungen beruhen auf dem Grundirrtum, sie könnten als präzise instrumentelle Eingriffe durchgeführt werden, deren Folgen exakt anzugeben sind. Jedenfalls sei das Risiko gering, dass Kriegsziele nicht erreicht werden. Kriege könnten also mit „guten Gründen“ geführt werden.

Das ist nichts als Hybris. Die alten Griechen verwendeten dieses Wort, um die menschliche Neigung zu charakterisieren, sich selbst in gottähnlicher Weise zu überschätzen. Pazifismus ist eine realistische Haltung und eine der Bescheidung. Religiös gesprochen: der Demut, die den Sterblichen ansteht.

Auch das wussten die alten Griechen: Das Schicksal (moira) ist eine Macht, die selbst über den Göttern waltet. Sterbliche sind nicht in der Lage, diese Macht zu instrumentalisieren. Gingen sie dazu über, Millionen, gar Milliarden umzubringen, wäre das der finale Beweis, dass es genau so ist.

Wie also vorgehen?

Wer Pazifist ist, hat das Überleben im Auge. Das Überleben der Menschheit. Der Pazifist vertritt eine Verantwortungsethik, die nicht ausblendet, in welch großer Gefahr wir uns alle befinden. Für Wehrhaftigkeit tritt er ein, wo es vorübergehend nötig ist, zugleich aber entschieden für konsequente Rüstungskontrolle und alsbaldige Abrüstung, die – das wissen auch Pazifisten – nur schrittweise möglich ist. „Kriegstüchtig“ müssen wir nicht werden, sondern tüchtig für professionelle Diplomatie.

Überhaupt fordern Pazifisten, Friedlichkeit als Kulturtechnik in jeden Alltag zu integrieren, in    Kindergären, Schulen, Hochschulen. Friedenstraining könnte man das nennen, das im Gegensatz zur Kriegstüchtigkeit steht. Was wäre das für eine Zeitenwende! Aus der hohen Wahrscheinlichkeit, dass uns Kriege und Waffengänge dem Untergang näherbringen, sucht der Pazifist einen Ausweg. Er vertritt damit eine Haltung, die eigentlich alle Menschen einnehmen müssten – würden sie nur erkennen, was die Stunde geschlagen hat.

 

Fußnoten:

1 Das spielt auf die so genannte virtous violence theory an, die Theorie der tugendhaften Gewalt:  Alan P. Fiske, Rai T. Shakti:  Virtuous Violence : Hurting and Killing to Creat, Sustain, End and Honor Social Relationships, Cambridge : Cambridge Univ. Press, 2015.

2 In welchem Ausmaß Kriege mit der Dummheit der Eliten zu tun haben, zeigt gut die bekannte US-Historikerin Barbara Tuchman: Die Torheit der Regierenden, Von Troja bis Vietnam, Frankfurt/Main 1991.

3 Reinold Schmücker: Gibt es einen gerechten Krieg? 2021, S. 52.

Hans-Peter Waldrich

Hans-Peter Waldrich hat sein Geld vor allem im Bildungswesen und -unwesen verdient, an Schulen und Hochschulen und unter anderem beim Bundesamt für den Zivildienst. Während der 1980 Jahre engagierte er sich maßgeblich in der Friedensbewegung. Seit seiner Jugend schrieb er für eine Vielzahl von Zeitungen und Zeitschriften, etwa den Freitag, und veröffentlichte mehrere Bücher, vor allem zu politischen, pädagogischen und philosophischen Fragen. Er hält sich zugute, dass er sich niemals genötigt sah zu publizieren, um davon leben zu müssen und dass er stets nur auf eines Rücksicht zu nehmen hatte: seine eigenen Überzeugungen.
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37 Kommentare

  1. Pazifismus, den gerne alte Männer mit weißen Haaren vertreten, klingt für mich wie aus der Zeit gefallen!

    Was sollen die Frauen und Kinder in Gaza machen? Vor den zionistisch-faschistischen Terroristen niederknien und um Gnade betteln? Die Israelis lachen dann höhnisch und drücken ab. Hitler mußte von außen durch die Antihitlerkoalition besiegt werden. Betteln um Gnade führte nur zum Tod. Trump läßt sich doch auch nur durch Druck beeindrucken. Wenn die NATO ihn Dad nennt, fühlt er sich geschmeichelt und bestätigt. Wenn China die Lieferung seltener Erden einstellt, dann wird er vorsichtig.

    Wir leben doch in einer Welt, wo das Recht des Stärkeren zählt. Das Völkerrecht hat sich als ein schlechter Witz herausgestellt. Die Friedfertigkeit predigen kommt Selbstmord gleich.

    Es gibt nebenbei bemerkt keinen Befreiungskampf der pazifistisch gewonnen wurde. Vietnam hat die Amis mit Gewalt und mit Hilfe sowjetischer Waffen besiegt. Castro führte eine Guerillatruppe. Südafrika wurde durch die militärische Niederlage des Apartheidsregimes in Cuito Cuanavale frei. Und so friedlich wurde die Unabhängigkeit Indiens auch nicht erkämpft.

    Man kann versuchen die Gewalt durch Diplomatie zu minimieren. Aber dazu mußt du stark sein, sonst nehmen dich die Schurken dieser Welt nicht ernst. Das ist doch die Lehre der Geschichte!

    Ach ja, kommt mir nicht mit der Moral! Die westliche Welt hat doch ihre Moral in den Blut der Kinder von Gaza ertränkt. Was bleibt, „die Guten“, das ist der globale Süden müssen aufrüsten um „die Bösen“, das ist der verlogene Westen zur Aufgabe zu zwingen. Auf Moral, Gebete und sonstigen Unsinn hört doch die verkommene westliche Welt nicht!

      1. Von Männerhass merke ich aber bei ihr nix. Das ist einfach nur der selbe Verdruss den ich auch auf das System habe.

        Ja Ok sie stört sich anscheinend ein wenig an weißen Haaren, aber was soll`s? Mich z.B. machen rothaarige ganz Nervös.

          1. 🙂 Zum Glück bin ich noch rechtzeitig hier aufgeschlagen bevor es ins WE geht, um eine Katastrophe noch rechtzeitig zu verhindern.

            Euer Tommy

        1. Ich wollte schlicht ein wenig sticheln. Gegen Männer hab ich überhaupt nichts, sonst wäre ich nicht bereits mit den Dritten verheiratet. Nehmt euch nicht wichtiger als ihr seit, liebe Männer.
          Allerdings gibt es auch in der alternativen Berichterstattung gefühlt einen Männerüberschuß von Männern, die alt und grau sind. Befragt doch auch mal eine junge oder alte Frau. Davon gibt es doch genug.

    1. Sind es im Moment nicht haupsächlich die Frauen, auch teilweise mit weißen Haaren, wie
      v.d. Leyen, oder Flack Zimmer-Schrank, oder auch gefärbt wie Kallas oder Bärbock, die sich
      am kriegsgeilsten zeigen?

    2. Abgesehen von der Einseitigkeit der Datstellung, sei angemerkt, dass die westlichen, in der Nato zusammengeschlossenen Staaten, diejenigen sind, die Kriege beginnen, begonnen haben und ungeachtet der Folgen führen.

      Innerhalb dieser Staaten kann eine sinnvolle Position nur eine pazifistische und antimilitaristische sein.

      Das Völkerrecht, so wie wir es heute kennen, ist auf den Trümmern des durch den Faschismus entfesselten 2. Weltkrieges entstanden und erfuhr seine Ausprägung durch den Ost-West Konflikt. Es war nie perfekt. Jetzt, nach dem die Bändigung des Kapitalismus durch die sozialistischen Staaten weggefallen ist, da müssen als Minimalziel die eigenen kapitalistischen Staaten zum Einhalten des Völkerrecht durch die eigene Völker gezwungen werden. Sonst bezahlen wieder die Völker die Zeche.

  2. „Eine ganze Liste ließe sich anfertigen, die jene Kriege aufführt, die mit einer Lüge begonnen wurden. Etwa der Krieg der USA gegen den Irak 2003. Auch der Eintritt der USA in den Vietnamkrieg beruhte auf einer Lüge “
    Richtig. Aber ist es Zufall, dass der Überfall auf Jugoslawien 1999 übergangen wird? Der in der Tat erste grosse Krieg in Europa seit 1945? Wenn ein Krieg mit einer dreisten Lüge begann, dann dieser, und Deutsche wie der Mörder und Aggressor Joseph Fischer waren wieder einmal Täter.

  3. Man kann natürlich versuchen aus dem Pazifismus eine Religion wie das Christentum zu machen. Aber hat das Christentum denn wirklich die Friedfertigkeit gefördert, obwohl der Frieden Gegenstand der Religion ist?
    Bei Krieg und Frieden spielen doch in der Regel ganz profane materielle Ursachen die Hauptrolle. Für Frieden zu beten wird nicht viel bringen.

    1. Seit der Konstantinischen Wende ist das Christentum eine pervertierte und schizophrene Angelegenheit. Christus hält den Feinden die andere Wange hin, aber Bischöfe segnen die Waffen in der Ukraine.

      Christus war ein Pazifist, aber das Christentum ist es nicht.

    2. Die USA jagen ihre Soldaten immer im namen Gottes in den Krieg. Und gerade die
      Kriege zur Verteidigung des Christentums waren mit die blutigsten.

        1. „„Gott ist die Liebe! Alle Zeit und alle Geschlechter erkennen in diesem Worte den Mittelpunkt des Christentums.“ Gott, der die Liebe ist, ist ein zudringlicher Gott: er kann die Welt nicht in Ruhe lassen, sondern will sie beseligen. „Gott ist Mensch geworden, um die Menschen göttlich zu machen.“ [90] Er hat seine Hand überall im Spiele, und nichts geschieht ohne sie; überall hat er seine „besten Absichten“, seine „unbegreiflichen Pläne und Ratschlüsse“. Die Vernunft, welche er selbst ist, soll auch in der ganzen Welt befördert und verwirklicht werden. Seine väterliche Fürsorge bringt Uns um alle Selbständigkeit. Wir können nichts Gescheites tun, ohne daß es hieße: das hat Gott getan! und können Uns kein Unglück zuziehen, ohne zu hören: das habe Gott verhängt; Wir haben nichts, was Wir nicht von ihm hätten: er hat alles „gegeben“. Wie aber Gott, so macht’s der Mensch. Jener will partout die Welt beseligen, und der Mensch will sie beglücken, will alle Menschen glücklich machen. Daher will jeder „Mensch“ die Vernunft, welche er selbst zu haben meint, in Allen erwecken: Alles soll durchaus vernünftig sein. Gott plagt sich mit dem Teufel und der Philosoph mit der Unvernunft und dem Zufälligen. Gott läßt kein Wesen seinen eigenen Gang gehen, und der Mensch will Uns gleichfalls nur einen menschlichen Wandel führen lassen.

          Wer aber voll heiliger (religiöser, sittlicher, humaner) Liebe ist, der liebt nur den Spuk, den „wahren Menschen“, und verfolgt mit dumpfer Unbarmherzigkeit den Einzelnen, den wirklichen Menschen, unter dem phlegmatischen Rechtstitel des Verfahrens gegen den „Unmenschen“. Er findet es lobenswert und unerläßlich, die Erbarmungslosigkeit im herbsten Maße zu üben; denn die Liebe zum Spuk oder Allgemeinen gebietet ihm, den nicht Gespenstischen, d. h. den Egoisten oder Einzelnen, zu hassen; das ist der Sinn der berühmten Liebeserscheinung, die man „Gerechtigkeit“ nennt.“

        2. Die religiöse Motivation führt erst in den Krieg.
          Der Glaube ist der Tod der Vernunft.
          Religionskritik ist eine der Wurzeln der Aufklärung, ohne sie wären weder der Niedergang des Feudalismus und sein Hinwegfegen durch bürgerliche Revolutionen, noch irgend welche weitergehenden Emanzipationsbestrebungen möglich gewesen.

  4. Ich halte die Überschrift des Artikels für sprachlich nicht präzis genug und für irreführend.
    „Weshalb Kriegsgründe auf Lügen beruhen, angreifbar oder irrtümlich sind“
    Denn entweder gibt es Gründe für etwas, oder es beruht auf einer Lüge.
    Wahrscheinlich meint der Autor hier vermeidliche, angebliche oder vorgeschobene Gründe. Das ist aber ein gewaltiger Unterschied.

    Auch wird im Artikel der dumme Satz rezitiert, wonach das erste Opfer des Krieges die Wahrheit wäre. Auch dies ist falsch, denn die Wahrheit stirbt schon lange bevor ein Krieg überhaupt ausbrechen kann. Lange bevor der erste Schuss fällt werden Feindbilder kreiert.

    Insgesamt will der Text schon das richtige sagen, aber leider ist er m.A.n. nicht prägnant genug in seinen Aussagen. Schade, der erste Teil war deutlich besser.

  5. Einen Krieg zu WOLLEN und dafür Pseudogründe herbei zu lügen, ist ein IRRTUM?
    Immer dasselbe Schema.
    Hitler war auch so ein Blödkopf. Er irrte, also nix böse sein tun. Kein Hass.
    DIESE SPRACHE!! Merkt der Autor das nicht? Echt jetzt???

  6. Will der Autor uns etwa erzählen, dass der Krieg in der Ukraine nicht die Folge der NATO Erweiterung und der Unterdrückung der armen Russen im Donbas ist?
    Bezichtigt er putin hier etwa der Lüge?

  7. Das oben angesprochene Thema „Männerhass“ ist für mich willkommener Anlaß ein paar Sätze zur Frauenfrage zu äußern. Außer der Eva aus New York und Berlin erinnere nicht mich nicht, das hier viele Autorinnen schreiben würden. Dabei wäre die weibliche Sicht in Sachen Gewalt, Krieg und Frieden doch hilfreich. Da Frauen Kinder gebären, möchten sie nicht daß ihre Kinder für irgenteine verrückte Sache sterben, schon gar nicht für Israel.
    Wenn du ein Kind großgezogen hast, hast du eine andere Sicht auf hungernde Kinder in Gaza.
    Zum Thema Zionismus spricht hier immer der gute Moshe Zuckermann, der sehr frustriert und pessimistisch geworden ist. Es gibt hier in diesen Lande auch sehr kluge jüdische Antizionistinnen wie Iris Hefets, die hier noch nie zu Wort kam.
    Jetzt erklären mir sicher alte Männer mit weißen Haar, warum dies aus objektiven und unveränderlichen Gründen so ist, man tut natürlich sein Bestes, dies zu ändern.
    Frauen möchten laut aufschreien, wenn sie die Kindermorde in Gaza mitansehen möchten. Männer reagieren da oft hilflos, mit wenig Empathie.
    Aus Gründen der Empathie kann ich auch keine Pazifistin mehr sein, denn der rettet keinen Kind das Leben!

    Ach ja, Sevim schreibt ja auch hier, hätte sie unter den vielen Frauen hier glatt übersehen, sorry

    1. Da irrst du dich, es sind ist Frauen die Männer zu ihren Taten aufstacheln. Frauen gebären Kinder das ist richtig, aber sie sind zuallererst ihren eigenen Kindern loyal gegenüber. Kinder von Feinden hassen sie noch mehr als ihre Männer, da sie in ihnen eine Gefahr für die Zukunft ihrer eigenen Kinder sehen.
      Man konnte dies im dritten Reich gut beobachten und auch beim Völkermord in Ruanda.

      1. Stmmt, Frauen fühlen sich nur ihrer eigenen Brut verpflichtet.
        Viel weiter geht ihre Emphatie im allgemeinen nicht.
        Man sollte endlich mal aufräumen in der Annahme, das Frauen alles besser machen würden, wenn sie nur an der Macht wären.

    2. bei den meisten overton autoren und dem extrem unempathischen kommentariat fragt man sich – natürlich -, ob sie von der intelligenz her eine frau sein könnten und vielleicht als queer ziemlich glücklich geworden wären, vielleicht hätten die nicht mal ihre kinder fressen müssen, geschweige denn die palästinenser. nein echt jetzt, für einen troll post höchstens so 3/10! aber übung macht den (männlichen) meister, also weiter so!

      https://taz.de/Antisemitismus-und-Wissenschaftsfreiheit/!6097060/

      1. ich möchte hier an den film crouchting tiger, hidden dragon erinnern, wo man ganz klar sieht, dass eigentlich alle frauen nur hexen sein können und alle wahren helden ding dong zwischen den beinen haben und jen sich gründlich vertan hat, was der meister mu bai entsprechend wieder in ordnung bringt, oder so.

    1. Wir müssen die Reichen zum Frieden zwingen. Die wollen den Krieg!

      Und dürfen uns dafür nicht deren
      Mittel, dem des Krieges, bedienen. Der mit dem Krieg untrennbar verbundene Zivilisationsbruch dient nur den Reichen, die Rechnung bezahlen die Armen!

      1. Wieso?
        Der Zivilisationsbruch ist ohnehin bereits seit langem irreversibel.
        Wenn die Reichen durch die Revolution erst beseitigt sind, wird es sie ja auch nicht mehr geben, also ist dein Beitrag völlig unlogisch.
        Und vergesst nicht, der Krieg der herrschenden Klasse richtet sich im Endeffekt gegen uns.
        Die wollen uns nämlich vernichten!

        1. Die Verrohung der Gesellschaft wird dramatisch ansteigen, auf dem Rücken der Ärmsten.

          Und so leicht ist das nicht mit der Revolution. Oder wie Lenin einmal sagte (sinngemäß): Eine revolutionäre Situation tritt dann ein, wenn die Regierenden mehr so können wie bisher und die Regierten nicht mehr so wollen wie bisher.

          Bei aller Ungeduld, beides ist derzeit nicht der Fall

  8. Da fällt mir gerade ein schönes, wie auch perfekt passendes Bild ein, das ich neulich gesehen habe (anti-spiegel.ru), ein Foto einer Schrift aus dem Jahr 1936 :
    ——————–
    Denkschrift

    1. Die Sowjetunion bereitet einen Überfall auf Europa vor.
    2. Die deutsche Armee muss in 4 Jahren einsatzfähig sein.
    3. Die deutsche Wirtschaft muss in 4 Jahren kriegsfähig sein.
    Persönlich überreicht an Hermann Göring am 02. September 1936 auf dem Obersalzberg.
    —————-

    Man setzt nun noch für „Sowjetunion“ ein „Russland“, dann noch für Hermann Göring z.B. Pistorius oder Wadephul, ändert das Jahr auf 2025 und schon kann man keinen Unterschied mehr zu dem erkennen, was diese „Herren“ zur Zeit so absondern.

    Im Übrigen schließe ich mich meinem Vor-Poster an: Krieg denen, die uns in den Krieg treiben wollen. Der Feind ist der, der uns zum töten zwingen will und uns völlig ohne mit der Wimper zu zucken vernichten will, um seine niederen Ziele zu erreichen. Pazifismus ist absolut richtig und das Ziel, kann aber nicht immer funktionieren – siehe vorherige Anmerkung.
    Deshalb ist „kriegstüchtig“ werden durchaus angebracht, aber der Feind wird ein ganz anderer sein, der bekämpft wird, als der, den sich unsere „Eliten“ ausgesucht haben… 😉

  9. „Der Kommunismus als Bedrohungslage verschwand schließlich auch ohne, dass zuvor Millionen getötet wurden.“
    Duemmer geht immer. Wenn Sie kein Geschichtswissen darueber haben, dann sollten Sie sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen!
    Der US-Imperialismus hatte mit Wirtschaftssanktionen eine Menge Möglichkeiten in der Hand, um nicht genehme Staaten zu drangsalieren. Dabei sind dann auch Menschen gestorben, wg. Hunger oder wg. med. Unterversorgung.

    „ Jener seltsame Mensch damals in Palästina mag nicht der Sohn Gottes gewesen sein, aber einer der frühen Pazifisten. Man lese aufmerksam das Neue Testament.“

    Dazu ein Zitat aus dem N.T. (Math.10 Vers 34) „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erdr zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“

    So spricht kein Pazifist, Herr Waldrich! Man sollte schon bei solchen wichtigen Themen den Hintergrund beleuchten, und der war die Besetzung Israels durch die Römer.
    Zu dieser Okkupation liest man im ganzen N.T. kein einziges Wort.
    Wissen sollte man allerdings, dass das N.T. ca. 70 Jahre n. der Zeitrechnung von Paulusschuelern geschrieben bzw. geändert wurde, und so viele/die meisten Aspekte des Widerstands gegen die Römer wegfielen.

    Zu der Frage von gerechten und ungerechten Kriegen, fallen mir spontan die sog. Indianerkriege ein, die von indianischer Seite n. m. Dafuerhalten gerechte Kriege waren. Ebenfalls der Krieg der Vietnamesen gegen die US-Imperialisten.
    Sicherlich gibt es weit mehr dieser Kriege, die man nennen könnte. Das Ueberschreiten der roten Linien in Russland, und auch das beherzte Verteidigen der Palästinenser in Gaza.

  10. Religion ist doch nur das Manipulationswerkzeug. Es ging bei den „Kriegen gegen den Terror“ um Hegemonie des Westens. Die Terroristen waren genauso schuld, wie die Juden im 3. Reich als Schuldige herhalten mussten. Oder der Bolschewismus. Es ging den Machteliten in Deutschland vor hundert Jahren um die Ressourcen (und um Absatzmärkte) im Osten. Es sollte nachgeholt werden, was andere europäische Mächte sich in Form ihrer Überseekolonien unter den Nagel gerissen hatten. Und nach dem 8, Mai 1945 musste der Kommunismus eben das Feindbild geben. Hintergrund des dann in anderer Form fortgesetzten Drangs nach Osten waren (und sind) westliche Hegemoniebestrebungen. Den Grund dafür s. u.a. bei Marx et al.: dieses System beruht auf Wachstum und hat Profit zum Ziel. Daraus leitet sich das „Systemverhalten“ ab. Das Problem bei dieser Erkenntnis: hilft nicht im Alltag.

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