Olaf Scholz, Ursula von der Leyen und …

Elbtower
Uwe Rohwedder, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

… zum Beispiel auch Friedrich Merz rauben mir fast den Schlaf. Ich sag nur: „Digital only“.

Vor ein paar Stunden bin ich auf der A 1 vom Süden kommend in die Freie und Hansestadt Hamburg reingefahren. Und wie immer seit viel zu vielen Jahren grüßte mich dieses hässliche Betongerippe am Hamburger Hafen, und wie immer musste ich dabei an Olaf Scholz denken, der noch Kanzler ist und der mal Erster Bürgermeister in Hamburg war und für dieses Ungetüm verantwortlich ist: „Die Leute sollen sagen: Das hat der Olaf gut gemacht“.

Eins hat der Olaf mit seinem löchrigen Betontrumm, diesem Elb-Tower, auf jeden Fall geschafft, im Grunde das, was fast alle Politiker antreibt: der Wunsch, ganz große Dinge tun zu dürfen, am ganz, ganz großen Rad drehen zu können: Spuren legen, die keiner verwischt, Spuren für die Nachwelt. Egal, was es kostet. Egal, was es kostet? Nein. Je teurer die Projekte, desto besser für das Ego. Wenn Milliarden Euro eingesetzt werden, dann sichert das den großen Auftritt, die große Bühne, ist Tagesschau, nicht Landesschau.

Olafs Schandfleck

Ich glaube, Sie und ich, im herrschenden Politjargon also „die Menschen draußen im Land“, denken mehr darüber nach, ob wir uns neue Schuhe leisten können, ob wir sie wirklich brauchen, überlegen sorgfältiger als jene Politiker, die Milliarden verschlingende Megawerke schaffen (nur in Klammern: mit Geld, das sie persönlich überhaupt nichts kostet) – die zudem häufig auch noch überflüssig wie ein Kropf sind.

Bin ich zu polemisch? 2016 setzte der damalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer in München den Bau einer sehr unvernünftigen S-Bahnstrecke durch (mit Bahnstationen in 41 Meter Tiefe), seine Begründung: „Wir wollen wirklich mal zeigen, dass ein Großprojekt in Deutschland noch geht“. Ein Monsterwerk als Machtdemonstration. Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen: irgendwie kindisch. Drei Milliarden sollte das Großprojekt mal kosten, jetzt sind schon über neun Milliarden Euro verbaut. Aber noch einige Milliarden werden dazu kommen, denn noch sehr, sehr lange wird unter München gebuddelt werden. Erst in zehn Jahren sollen Züge durch die kilometerlangen Tunnel rollen können.

Tja, diese Bayern, dort unten im fernen Süden. Aber Grund für Hochmut gibt es im hohen Norden nicht, denn es ist hier wie dort, überall das Gleiche: Alternativvorschläge zu den Großprojekten, die von Bürgern kommen und kostengünstiger, ökologischer, sinnvoller sind – sie werden von den regierenden Damen und Herren meist ignoriert.

Bin ich ungerecht? Nicht wirklich, denn: Verkehrlich, ökonomisch, ökologisch, also rational lassen sich hier in Hamburg die Verlegung des Bahnhofs Altona nach Diebsteich nicht begründen, auch nicht dieser sogenannte „Verbindungsbahn-Entlastungstunnel“ (VET) zwischen Hauptbahnhof und Altona, selbst nicht diese neue Sternbrücke im Schanzenviertel. Die, absehbar, ähnlich wie Olafs Mahnmal im Eingang zur Stadt, mitten in der Stadt zu einem ästhetischen Schandfleck zu werden droht.

Demokratische Parteien schaffen ein totalitäres Werkzeug

Seit vielen Jahren beobachte, beschreibe, kommentiere ich, was so passiert in diesem Land, doch immer wieder staune ich, was alles möglich ist in diesem Land. Etwa wie eine Partei, die mal Schwerter zu Pflugscharen machen wollte, nun für Aufrüstung und Waffenexporte ist, wie der potenzielle kommende Kanzler vor Kurzem noch heftigst versprach, an der Schuldenbremse nicht zu rütteln, kurz darauf sein Versprechen entsorgte und mit dem sogenannten Sondervermögen Staatsschulden in historisch einmaligem Ausmaß ermöglichte. Und dafür das Grundgesetz änderte. Hatten SPD, Grüne und Merzens CDU nicht immer gesagt, dass in der Zeit zwischen den Wahlen und Regierungsantritt, nur kleine Dinge im Bundestag verabschiedet werden sollen? Wie so ein Agieren auf die Bürger wirkt?

Augen zu und durch. Weitermachen. Es sind nur zwei Worte im aktuellen schwarz-roten Koalitionsvertrag, sie klingen harmlos, fortschrittlich, modern: „Digital only“. Aber sie haben es in sich. Vor ein paar Jahren sagte ich zu Kollegen, man solle genau hinhören, wenn Anglizismen von wem für was eingesetzt werden. Oft würden sie zur Verschleierung von Unangenehmen benützt. Diese Digitalisierung, so das Versprechen der Politik, mache die Verwaltung effizienter. Ich glaube das nicht. Außerdem: Ich möchte auch weiterhin Behörden mit echten Menschen, mit denen ich reden kann. So was braucht man. Überdies: Drei Millionen Bundesbürger, das erfuhr man neulich, waren noch nie im Internet – weil sie nicht wollen, weil sie nicht können. Der staatliche Digitalisierungszwang diskriminiert sie. Barrierefrei soll gemeinhin alles werden, aber hier schafft der Staat für sehr viele Menschen unüberbrückbare Barrieren. Das schafft Wut. Und Staatsverdrossenheit.

Und auch Angst: Denn die EU-Präsidentin Ursula von der Leyen möchte diese „verpflichtende digitale Identität“ für sämtliche Interaktionen mit Staat und privaten Unternehmen. Im Klartext: Jeder Bürger wird komplett durchsichtig. Perfekt kontrollierbar. Er legt Spuren, die er nicht verwischen kann. Kulturpessimistisch ausgedrückt: Demokratische Parteien schaffen ein totalitäres Werkzeug, das sich auch gegen sie richten kann. Ein herrliches Instrument für autoritäre Regierungen. Weiter so, Deutschland? China grüßt.

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41 Kommentare

      1. So eine Scheiße aber auch, kann man solche Bilder (Russen die Deutschen „frech“ die Hände schütteln) nicht einfach zensieren? Es entsteht noch der Eindruck wir wären gar nicht in der Lage uns gegenseitig die Schädel einzuhauen. Hat schon jemand Nancy Faeser über diesen ungeheuerlichen Vorgänge auf den Seelow Höhen informiert? Die kriegt doch Schnappatmung bei solchen Bildern.

    1. „mit Bezahlschranke“

      Aber nur, wenn man sich nicht auskennt …

      Und dann war er da: Sergej Netschajew, Russlands Botschafter in Deutschland, der unbestrittene Star der Veranstaltung. Umringt von einer Menschentraube, schüttelte er Hände, tauschte wenige Worte und wurde immer wieder für Fotos gebeten. „Es ist fulminant, dass so viele Menschen die Zeit gefunden haben, nach Seelow zu kommen“, sagte er sichtlich bewegt.

  1. Ich stimme dem Autor zu, ja, die Dystopie kommt!
    Ein Aspekt bleibt hier aber unberücksichtigt: Ich habe neulich ein Interview mit Yanis Varoufakis, von Haus aus ein Wirtschaftswissenschaftler, gesehen, wo er auf die Frage „Wie der wirtschaftliche Niedergang der EU gestoppt werden könne?“ antwortete: „Mit KI- und Cloud-Technologie!“

    Und genau hier liegt die Krux: KIs können nur mit Daten entwickelt werden, mit vielen, sehr vielen, möglichst allen Daten! Deswegen wird die Digitalisierung mittlerweile verpflichtend vorgeschrieben!
    Deswegen ist China in Sachen KI-Forschung und -Technologie die weltweit führende Nation!

    Wir stehen also vor einem Dilemma, entweder wirtschaftlicher Niedergang oder digitale Dystopie.
    Sowas nennt man auch Kapitalismus.

      1. Ja, grundsätzlich hast Du recht!
        Aber, die positiven Dinge, die KI durchaus ermöglichen kann, werden durch die negativen Dinge überwogen.
        Und diese „negativen Dinge“, wie u.a. die digitale Totalüberwachung und Kontrolle, faschistische Technokratie, Transhumanismus, werden wissentlich und willentlich angestrebt. Deswegen ist die Bezeichnung „digitale Dystopie“ keine Polarisierung, sondern die bevorstehende Realität.

        1. Die ePA ist im Grunde auch eine durchaus vernünftige Idee – nur eben nicht in dieser Gesellschaft. Ich würde es deshalb nicht digitale Dystopie nennen, es ist eine gesellschaftliche, in der wir uns längst befinden und die ’nur‘ ihre Herrschaftstechniken immer weiter ausbaut und verfeinert.

          1. @renard

            Das sehe ich anders!
            Denn 1., wird es bei der ePA nicht bleiben, und 2., sollen die in der ePA zusammengeführten Daten nicht nur den Ärzten und Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden, sondern darüber hinaus auch den staatlichen Behörden sowie der Privatwirtschaft.

              1. @renard

                Pardon, nein, ich habe nicht mit Erreichen des Bindestrichs aufgehört zu lesen, aber meine Antwort ist gegenüber Ihrer Antwort zu kurz ausgefallen, ja, das ist richtig.

                Natürlich haben Sie damit recht, dass wir vor allem auch ein gesellschaftliches Problem haben. Ich möchte sogar noch wesentlich weiter gehen, denn wir haben vor allem ein systemisches Problem!
                Denn dass sich auch diese Thematik so ungehindert vollziehen kann, ist in der eindimensionalen institutionellen und mono-strukturellen Gestaltung der derzeit bestehenden Demokratiesysteme begründet.
                Es braucht eine grundlegende Erneuerung und Weiterentwicklung der gesamtsystemischen Rahmenbedingungen hin zu einem strukturell vollkommunikativen und volldemokratischen System!

                Ich meine, dass ich das hier auch schon mal gepostet habe:
                https://martinbesecke.de/wertstufendemokratie.htm
                Dieses Modell finde ich anstrebenswert!
                (Auf dieser Webseite finden sich auch Literaturhinweise sowie Download-Material.)

              2. @renard

                Der zweite Versuch einer Antwort, der erste hat ganz offensichtlich nicht funktioniert!

                Pardon, aber nein, ich habe nicht mit Erreichen des Bindestrichs aufgehört zu lesen, meine Antwort war nur zu kurz gehalten.

                Natürlich haben Sie recht, wir haben es vor allem auch mit einer gesellschaftlichen Dystopie, in Deutschland mit einer drögen Gesellschaft zu tun.
                Aber ich möchte hier noch weiter gehen, denn dass auch diese Thematik so ungehindert vollzogen werden kann, ist in der eindimensionalen institutionellen und mono-strukturellen Gestaltung der derzeit bestehenden Demokratiesysteme begründet.
                Was wir brauchen, ist ein neues System!
                Konkret braucht es eine grundlegende Erneuerung und Weiterentwicklung der gesamtsystemischen Rahmenbedingungen hin zu einem strukturell vollkommunikativen und volldemokratischen Systems!

                Das Demokratiesystem, das für mich diese Notwendigkeiten erfüllt, ich hatte es schon mal geschrieben, ist dieses hier:
                https://martinbesecke.de/wertstufendemokratie.htm
                (Auf dieser Webseite finden sich auch Literaturhinweise und Download-Material.)

  2. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem ich meinen Internet-Zugang kündige… und auf die Suche nach einem alten, nicht Internet-fähigen Handy mit einfacher Prepaid-Sim gehe.

      1. Es gäbe vermutlich signifikant weniger Dampf, weil ich vieles gar nicht mehr mitbekäme.
        Und dann habe ich auch immer Holz zu spalten… und kann darauf herumhacken.
        „Ich mache da nicht mit“ wird wohl zwangsläufig zu einem bestimmenden Lebensmotto bei mir werden (oder auch „scheiss drauf“).

          1. Aus Holz läßt sich auch noch etwas anderes machen. Papier z.B. Auf diesen seltsamen Stoff läßt sich gewaltig Dampf ablassen. Früher haben die Leute Tagebücher geführt notfalls mit Feder und Tinte, später mit Füller, Kugelschreiber, Schreibmaschine.

            Mit der Schreibmaschine hätte man sogar ein Gerät zur Hand das keine Spionagefunktion besitzt (aber auch nur eingeschränkte Korrekturfunktion notfalls Tipp-Ex(R) …

            Die damit erstellten sogenannten Briefe lassen sich sogar mit der Post verschicken … Die Post ist zwar nicht mehr so schnell wie früher und auch ziemlich teuer und es gibt immer weniger Briefkästen – möglich wäre es aber.

            1. „Die damit erstellten sogenannten Briefe lassen sich sogar mit der Post verschicken … Die Post ist zwar nicht mehr so schnell wie früher und auch ziemlich teuer und es gibt immer weniger Briefkästen – möglich wäre es aber.“

              Briefe?
              Die funktionieren ebenso wenig wie Bücher.
              Was haben wir schon darauf herum gewischt – ohne dass sich eines öffnete.
              Waren wohl kaputt!

              Die Post?
              Meinen Sie klimaneutrale berittene Boten?
              Dass sich das Porto exzessiv bei reduzierter, aber schlechterer Leistung erhöht, ist verständlich. Denn wenn in Kina ein Sack Reis umfällt, wird hier das Heu/Stroh für den Gaul teurer.
              Aber immerhin könnte man notfalls den Leistungsträger schlachten – also den Zossen.

              Wir müssen innerstädtisch bereits auf „Boten per pedes“ warten; andernfalls ist eine Zustellung innerhalb von mehrfach 8-14 Tagen nicht erklärbar.
              ABER zumindest gibt es eine sehr löbliche Einstellungsquote für Analphabeten.
              Darum stellen wir immer wieder und gerne anderen, mit völlig anderen Namen und Adressen, ihre Post zu, die bei uns landet.
              Sollte wiederum unsere Post fehlen, meldet sich der Absender meist unaufgefordert mit der Behauptung, dass er an Tag xy dieses oder jenes versandt hätte.
              So bleibt man im Kontakt und lernt auch neue Leute kennen.

              P.S. Der alternative Einsatz von Brieftauben sollte wohl bedacht sein, da nur bedingt zielführend.
              Vor Versand mit Vogel bitte die exakte Flugroute eruieren, da andernfalls das Postgut MIT Taube geschreddert wird und Abholort: Windrad xxx(bitte exakte Koordinaten einfügen) wird!

    1. Falsch. Wire-Card wie Cum-Ex diente der steuerlich legitimierten Selbstbereicherung. Fragen Sie Olaf Scholz oder diesen obskuren Braun … Sie erinnern sich sicherlich an die Werbekampagne der ehemaligen deutschen Kanzlerin für „Wire-Card“ in China? …

  3. Ich freue mich immer wenn Omas bei Penny an der Kasse stehen und verzweifelt versuchen die Penny-App zu benutzen. Da ist lauter Ärger der Wartenten vorprogrammiert und der Gesichtsausdruck der Kassiererin wirkt nicht freundlich. So funktioniert in Deutschland Digitalisierung.

    1. Das ist erst der Anfang:
      Nutzer von öffentlichen Toiletten in Berlin können ab sofort auch mit Paypal oder der BVG-Guthabenkarte bezahlen. Das teilte die Umweltverwaltung am Mittwoch mit.

      Demnach wurden die bisherigen Zahlungsarten Kredit- beziehungsweise Girokarte sowie Apple und Google Pay erweitert. Das Entgelt beträgt auch weiterhin 50 Cent. Für die Zahlung mit Paypal werde die App „Berliner Toilette“ benötigt, hieß es. Die BVG-Guthabenkarte ist sonst für den Kauf von Bus- und Bahn-Tickets vorgesehen, sie kann online oder in diversen Geschäften aufgeladen werden.
      Kein Scherz
      https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/04/berlin-toiletten-wall-bezahlung-paypal-bvg-guthabenkarte.html

      1. Sie selbst folgen doch der „Better than Cash“ Initiative, angestoßen von den Credit-Karten Unternehmen … Deutschland folgt brav … Hausmeister Krause …

        1. Woher wollen Sie wissen wem ich folge? Aus was schlussfolgern Sie das?

          Ich habe das eingestellt, da ich das für Irrsinn und unnötig kompliziert halte. Früher hätte man einen solchen Beitrag für gute Satire gehalten leider hat die Realität die Satire längst überholt.

      2. Würde was für Frankreich sein, da kann fast nur mit Kreditkarte in den Apps bezahlt werden.

  4. die rücksichtslosigkeit und brutalität der vom volk bezahlten nassauer kennt keinen respekt. digitalisierungswahn? wie lächerlich in einem land, in dem in den städten schon manchmal funklöcher auftreten und ganze landstriche kein internet haben. .

  5. Ein paar Hinweise zu den konkreten Anwendungsmöglichkeiten:

    Trumps Regierung ist nun auf die Idee verfallen, die Nummern von Einwohnern, die sie gern außer Landes hätte, in eine Liste von Nummern Verstorbener zu verschieben. Das führt dazu, dass ihre Nutzung blockiert wird. Bisher betrifft das erst gut 6.000 Menschen, die als Terrorverdächtige oder Kriminelle klassifiziert wurden. Aber nach einem Bericht der New York Times ist durchaus geplant, die Methode später auch massenhaft anzuwenden, wenn vielen der unter Biden legal Eingereisten die vorläufige Aufenthaltserlaubnis wieder entzogen werden sollte. Damit sollen sie dann dazu gebracht werden, „sich selbst abzuschieben“. In einer internen Mail der zuständigen Verwaltung ist davon die Rede, dass „das finanzielle Leben“ der Betroffenen terminiert werde.

    Um die besorgniserregenden Parallelen zu den Plänen der schwarzroten Koalitonäre deutlich zu machen, genügt es, einen Absatz aus meinem Bericht über diese Pläne kurz zu wiederholen:

    „Die verpflichtende digitale Identität, die der Koalitionsvertrag ankündigt, soll dafür sorgen, dass den Bürokraten und Technokraten alle Informationen über alle zu steuernden Bürger im verpflichtenden Bürgerkonto zur Verfügung stehen. Das Ziel, ausdrücklich formuliert von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, besteht darin, dass die digitale Identität für alle Interaktionen mit dem Staat und mit privaten Unternehmen verwendet wird. Das bedeutet dann, dass alle Informationen über das Tun jedes Bürgers über diese Bürgernummer leicht und verlässlich abrufbar werden.“

    Von hier fehlt nur noch ein kurzer Schritt, um das Bürgerkonto und die zugehörige digitale Identität zu sperren, wenn jemand bei der Regierung in Ungnade fallen sollte. Das lässt sich dann ganz leicht auch für große Gruppen umsetzen, zum Beispiel für diejenigen, die Anstalten machen, zu für illegal erklärten Demonstrationen gegen die Regierung aufzurufen und hinzugehen oder Protestierende zu unterstützen. Ersteres hat die chinesische Führung in der Corona-Zeit bereits umgesetzt, indem sie per Fernzugriff die Corona-Ampeln auf den Handys der Betroffenen auf rot stellte, und sie dadurch immobil machte.

    Die Blockierung der digitalen Identität muss ja nicht auf Dauer sein. Wenn ein so abgestrafter aufsässiger Bürger bei den Behörden vorspricht und sich reumütig zeigt, und vielleicht auch noch zur Identifizierung von Rädelsführern beiträgt, kann man auf Bewährung seine Identität wieder entblocken.

    Aus:
    Trump demonstriert Schwarzrot was für ein totalitäres Instrument die geplante digitale Identität sein kann
    12. 04. 2025
    https://norberthaering.de/new/sozialversicherungsnummer/

    Und:

    Digitalisierung als Geschenk an die Gesundheitsbranche: Endlich sagt die Regierung es offen

    1. 12. 2023 | Die Bürger haben kein Interesse an elektronischen Patientenakten und auch die Ärzte müssen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen genötigt werden. Wem dient sie also? Aktuelles Zitat von Karl Lauterbach zur Vorstellung der Pharmastrategie der Bundesregierung: „Die Pharmaindustrie braucht Daten“. Der Tagesspiegel titelt dazu: „Lauterbach-Pläne könnten Wirtschaft Milliardeneinnahmen bescheren.“

    Karl Lauterbach verbreitete per X (Twitter) einen Presseartikel über ein bevorstehendes vertrauliches Gespräch von Pharmagrößen mit Kanzler, Gesundheits- und Wirtschaftsminister am 30.11. weiter. Darin wird berichtet, dass die Regierung eine Pharmastrategie verkünden wolle, um den Standort Deutschland für die Pharmakonzerne noch attraktiver zu machen, ihnen also noch höhere Gewinne zu ermöglichen. Lauterbachs erste Worte dazu: „Die Pharmaindustrie braucht Daten.“

    https://norberthaering.de/news/lauterbach-digitalisierung-pharma/

    Und international, ePA als Pre-crime:

    Neue Warnung vor ePA: Britische Regierung will aus Krankendaten Kriminalitätsneigung errechnen

    13. 04. 2025 | Die britische Regierung erforscht in einem zunächst geheim gehaltenen Projekt, wie man aus den „Gesundheitsattributen“ von Personen die Wahrscheinlichkeit ableiten kann, dass diese Morde begehen. Kritiker warnen davor, dass ein solches KI-System zur Diskriminierung von Menschen mit psychischen Problemen und Minderheiten führen kann.

    Das Regierungsprojekt, gestartet unter der letzten Regierung des konservativen Rishi Sunak, hieß ursprünglich „Homicide Prediction“ (Mordvorhersage) und wurde durch eine Informationsfreiheitsanfrage der Bürgerrechtsorganisation Statewatch bekannt. Seither wird es nur noch als „Datenaustausch zur Verbesserung der Risikoeinschätzung“ bezeichnet.

    Zu den verwendeten Daten gehören insbesondere „Gesundheitsattribute, die signifikante Vorhersagekraft haben dürften“, wie Daten zur psychischen Gesundheit, Suchtproblemen, Selbsttötungsneigung, Selbstschädigung und Behinderungen. In Reaktion auf den Bericht im Guardian erklärte die Regierung, das Projekt diene „in diesem Stadium“ nur der Forschung. Es gehe darum, das Risiko besser abzuschätzen, dass Straftäter auf Bewährung Gewalttaten begehen.

    https://norberthaering.de/news/mordvorhersage/

    Wobei die Verwendung des Begriffs Pre-crime, durch ein auf organisierter und großteils verrechtlichter Kriminalität basierendes System, ziemlich daneben ist.

    1. @ Gracchus Babeuf
      Über das Thema der Kriminalitätsvorhersage hat der verstorbene britische Autor Philip Kerr vor Jahrzehnten einen lesenswerten, gut recherchierten Kriminalroman verfasst: Das Wittgensteinprogramm.

    2. Lauterbach ist Lobbyist für amerikanische Technologie, wie die meisten seiner Partner in Crime. Schon vor Jahren tönte er, dass in Zukunft der Arzt weniger direkt zum Patienten reden würde, sondern vielmehr mit einem Chatbot über den Patienten. Der Chatbot wiederum hat Zugang zur Patientenakte.

      Nun, mittlerweile ist das technisch möglich, dank der Technologie aus Übersee. Jedoch: Der Arzt vor Ort – und nicht etwa Lauterbach oder Elon M. – entscheidet, ob er diese Technologie anwendet oder nicht.

    3. und: je größer die schuhgröße, desto eher die neigung zur kriminalität.
      ja, tatsache, wurde festgestellt. also zieht eure füße ein. immer im schuhladen ein paar nummern kleiner kaufen!

  6. Von woher kommt die Infrastruktur für „Digital only“? Aus Germany? Ne, aus California und Tschaina, beautiful Tschaina!

    Deutsche Politiker wollen gar kein echtes „Digital only“, da es große Teile der Verwaltung überflüssig machen würde. Digitale Soziale Plattformen und Netzmagazine, etwa X/Twitter – aber auch Publikation wie Overton – lösen zunehmend den real existierenden Propaganda-Apparat ÖRR ab. Der ÖRR ist darüber logischerweise not amused.

    Ein Recht auf analoges Leben fände ich super, ich denke jedoch: Nicht wir Deutschen verhindern ein solches, sondern unsere amerikanischen Aufpasser. Bring back the Schneider Euro PC! Oder rüstet wenigstens um auf Linux…

  7. Ist es nicht eher eine Unverschämtheit oder Vergeudung, Kopf- bzw. Büroarbeiter für den Rest ihres Berufslebens vor Bildschirmen zu parken, wo sie Dinge verrichten sollen, die der Computer sowieso besser erledigen kann?

  8. „Von woher kommt die Infrastruktur für „Digital only“? Aus Germany? Ne, aus California …“

    Es begab sich einst so vor zehn Jahren, da stand meine Wenigkeit in der Eincheck-Schlange vor dem … war’s wirklich schon ein Nackt-Scanner? Ja doch! … am SFO. Direkt vor mir s’Tschemmle und der Nokstaktin von Kotz, auf der Bordkarte stand übrigens ZRH, also nüscht mit Direktflug, warum nur? Grund für weitere Mutmaßungen genuch, aber – wie heißt es so schön – im Zweifel für den …. Wer weiß wo der nicht gerade kleine Airport dort zu liegen vermag – mittig und fast in Sichtweite zu diversen pompösen Gebaulichkeiten im S.V. – kommt dann auch schnell auf dumme Gedanken. Als bekennender und offen praktizierender Verschwörungstheoretiker konnte ich mir solcherlei ‚Übungen‘ natürlich nicht verkneifen. Zumal meine Lieblingsbeschäftigung nach Eintritt in den Ruhestand eines jahrzehntelangen Digital-Jobs das Hirnen über den Inhalt der vier Fünftel à la Eisberg-Prinzip unterhalb der Wasserlinie von fast jedem Geschehnis um mich herum und in der restlichen Welt war.

    Nicht nur die bösartig unterstellte Paranoia eines Norbert H. kann ich also allein schon wg. meiner früheren beruflichen Ausrichtung nachvollziehen. Vorletztes Jahr bspw. wollte ich – völlig losgelöst davon – einen juristisch-notariellen, einst analog vollzogenen Akt rückgängig machen. Hatten sich meine ‚Ziele wie auch die Absichten‘ über die Zeit hinweg dann doch irgendwie verändert. Tja, dumm gelaufen, der ‚Akt‘ ist nämlich auch heute noch gültig, die Mail mit der Aufforderung diverse Accounts und Passwörter einzurichten, um dem Amt danach mitteilen zu können, dass ich den ‚Akt‘ untertänigst allzu gerne gelöscht haben wollte, schlummert auch heute noch im ‚Briefkasten‘. Gerade neulich wurde mir jetzt vom Gesteller der Mailbox mitgeteilt, dass spätestens im Mai eben diese Box nebst Inhalt gel…..

    Hätte da noch ein paar andere Vorgänge digitaler Art, die bestimmt nicht nur mir.mehr als seltsam vorkommen müssen. Na ja, mit irgendwas müssen die in endlos aneinander gereihten Plattenbauten mit verspiegeltem Glas aufgereihten Cyber-Experten diverser Art ja beschäftigt werden. Mutmaße mal, allein mit Sudokus der leichten und/oder der. mittleren Variante werden die ganzen ‚Brigaden‘ nicht bei Laune gehalten werden können. Ob deren Vorturner wissen, was ihre Schäflein immer so treiben – womöglich noch aus dem Home-Office?

    Ja, ja, digital-only! Wir haben ja alle nichts, aber rein gar nichts zu verbergen, oder? Bescheidene Frage: warum nur hat man schon vor langer Zeit, z.B. einen ‚Norton Commander‘ wohl geflissentlich aus dem Verkehr gezogen, damit konnte man doch tatsächlich auch mal so richtig surfen, aufräumen und sogar deleten? Behaupte mal, dass. die Wenigsten aller ‚Guten‘ wissen, was man ihnen alles so am Tag allein an Daten(müll) unterzujubeln fähig und in der Lage ist. Lass da mal die Falschen ans Ruder kommen , hehe!

    1. Ja, über Datensicherheit wird nicht transparent kommuniziert. Hier gibt es niemanden in der Regierung, der die Deutschen vor Missbrauch schützt oder aufklärt. Es gibt aber auch niemanden, der darüber aufklärt, was alles bereits möglich wäre in Bezug auf Effizienz und, damit verbunden, weniger Personal.

      Mir geht es nicht darum, dass Leute arbeitslos werden sollen. Es findet leider keine echte gesellschaftliche Debatte darüber statt, was die Menschen für sich und andere leisten können, nachdem sie in Folge der Digitalisierung ihren Job verloren haben. Auch eine Debatte über Datensicherheit fände ich prima.

  9. Ne, China grüßt eben nicht. China hat damit nichts zu tun und profitiert auch nicht davon.
    Und dann schon wieder diese Floskel „autoritäre Regierungen“ – ich kanns echt nicht mehr hören oder lesen.
    Ja, ich bin sowas von froh und dankbar, daß wir hier in Deutschland keine „autoritären Regierungen“ haben, nicht wahr?
    In China geht es freier und menschlicher zu als bei uns – davon bin ich überzeugt.

  10. ja du lieber himmel, da wird sich aufgeregt seit der erfindung der aufregung. was sollen denn die armen amis grad sagen?! aber ist ja auch egal. wahrscheinlich begreifen die leute es nie: “ das system hat keine fehler, es ist der fehler“
    nü ja, eine aussage die gleichermaßen von rechts und links für sich beansprucht wird. angeblich gibt es keinen ursprünglichen verfasser. nix adorno, aber heidegger auch nicht. also einfach mal als richtig sehen? wenn, wie perplexitiy behauptet, es eine parole der rechten ist, dann sind die rechten dumm, weil sie mit diesem satz ja ihr eigenes system angreifen. -das system-, ja, welches denn. das system in dem die welt sich befindet. das system, das hier demenzkranke wie o.scholz kanzler werden lässt, das system, das die ausbeutung der bürger.innen ermöglicht, indem es die auszubeutenden kreuzchen in einen kringel machen lässt, das system, das nach unten tritt und nach oben buckelt. das system, das durch kriege am schmerz und am tod der menschen verdient und immer fetter wird. es lässt sich nicht abwählen! die nächsten, die in der repräsentativen demokratie das volk repräsentieren sollten, trampeln genauso darauf rum, wie die jetzigen. überall auf der welt. „lern was, dann wirst du was.“ lernen mit den wölfen zu heulen. ihr schreibt euch die finger wund über die bösen rechten, die bösen linken, die bösen politiker, die bösen superreichen und es passiert nix. scheiß drauf! es gibt nur eins: lebe so, dass dein leben zum vorbild für alle werden sollte. jau, einmal kant und zurück. so können nur die privilegierten daherreden. die dystopie kommt? schmarrn! sie kommt nicht erst, sie ist schon da. und wir, die wir hier die zeit zum kommentieren haben und die geräte dazu und das geld dafür, wir gehören mit zur dystopie. wir sind opfer und täter zugleich. mir doch egal, dass frau faeser ne dumme pute ist, das andy scheuer die verblödete gier in menschengestalt ist, dass die fans vom bvb jetzt auch aktien von rheinstahl kaufen. mir alles egal. und was ich hier zusammenschreibe ist mir auch egal. prost.

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