Odessa feiert

Himmel über dem Hafen von Odessa
Quelle: Pixabay

Champagnerlaune in Odessa. Aber nur für diejenigen, die Geld besitzen und nicht an der Front ums Überleben kämpfen.

Am letzten Wochenende fand in Odessa, der ukrainischen Stadt am Schwarzen Meer, ein für den Sommer völlig gewöhnliches Ereignis statt: In einem Nachtclub gab es eine Party, bei der die goldene Jugend eine ganze Badewanne voller Moët & Chandon-Champagner bestellte. Der Preis pro Flasche ist für ein kriegführendes Land empörend – 170 Euro! Das Durchschnittsgehalt des Landes liegt unwesentlich höher. In die Nachtclubs von Odessa kommen ständig Geschäftsleute, Kinder von Politikern oder einfach bloß reiche Ukrainer und hinterlassen oft Rechnungen um die Zehntausende von Euro.

Es hat sich heute einfach eine ganze Klasse von Geschäftsleuten im Land gebildet, die ihr Geld mit Waffenlieferungen, Militärkorruption und schlichtweg mit Finanzhilfen aus Europa verdient. Laut dem bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusov wurden mehr als eine Milliarde Euro, die für Befestigungsanlagen gedacht waren, veruntreut. Eine große Zahl ukrainischer Soldaten bleibt damit ungeschützt, weil das Geld als Korruptionseinkommen verwendet wird.

Einkommen macht sicher

Am letzten Wochenende war der Höhepunkt im feiernden Odessa das Unterhaltungsprogramm von Verka Serduchka. Das ist der ukrainische Sänger Andrij Danylko, der 2007 beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz belegte. Damals trug er den skandalträchtigen Song „Lasha Tumbai“ vor. Der Titel hat keine Bedeutung, klingt aber wie „Russia Goodbye“. Dieses Mal kritisierte der Künstler die „Sprach-Ombudsmänner“. Das sind Beamte, die durch Hotels, Restaurants, Schulen und Universitäten gehen und Menschen bestrafen, weil sie Russisch sprechen. Andrij Danylko berichtete von seinem Konflikt mit diesen Vertretern der Regierung Selenskyj: „Man hat mich zwei Tage lang so beschimpft (dafür, dass ich Lieder auf Russisch im Repertoire habe), dass ich vergaß, dass ein Krieg zwischen Israel und dem Iran stattfindet!“

Der letzte große Skandal betraf die Sängerin Alchim. Man bat sie, auf Ukrainisch zu singen, aber sie antwortete nicht, sondern rollte nur mädchenhaft die Augen. Nun wurde gegen sie ein Strafverfahren wegen Landesverrats eröffnet, und ihr drohen bis zu 15 Jahre Haft. Aber in solchen Skandalen werden diejenigen, die Geld haben und die mit dem Kurs der Regierung einverstanden sind, ihr Einkommen mit den richtigen Leuten teilen und ihre Geschäfte fortsetzen, gar nicht erst verwickelt. Leute, die nicht zahlen können, landen hingegen schon mal im Gefängnis. Oder sie werden an die Front geschickt, wie ein Fitnesstrainer aus Odessa, der im letzten August vom Geheimdienst entführt, vergewaltigt und gezwungen wurde, ein Video aufzunehmen, in dem er nach den Schlägen an einen Baum gebunden war und erklärte, dass er gerne an die Front gehe.

Geld für Champagner

Man kann ohne Übertreibung sagen, dass sich die ukrainische Gesellschaft in zwei Teile gespalten hat. Auf der einen Seite: Gewöhnliche Menschen, die auf der Straße aufgegriffen und mit Gewalt zum Kämpfen gezwungen werden. Und dann noch die Elite, Menschen, die es geschafft haben, Geschäftsmodelle aufzubauen, um am Krieg zu verdienen.

Der ehemalige Wehrkommissar von Odessa, ein Mann namens Borisow, der für die Einberufung und Versendung von Menschen an die Front zuständig war, hat beispielsweise nach weniger als einem Jahr Krieg eine Villa in Spanien erworben. Das wird allerdings derzeit in einem Strafverfahren verfolgt. Betrachtet man nüchtern die Statistiken, so wurden allein im ersten Kriegsjahr offiziell Strafverfahren im Wert von mehr als eine Milliarde Euro eingeleitet.

Das US-Verteidigungsministerium hört allmählich auf, Waffen in die Ukraine zu schicken. Vielleicht sollte Deutschland dem Beispiel dieses NATO-Verbündeten folgen. Oder zumindest jedes Mal, wenn Geld für Waffen für die Ukraine bereitgestellt wird, daran denken, dass ein Teil dieses Geldes für Champagner in einem der vielen Nachtclubs von Odessa draufgehen wird.

Maksim Korsun

Maksim Korsun ist Ukrainer und wohnt jetzt in Brandenburg. Früher hat er in der Ukraine, Russland und Moldawien gewohnt. Als der Krieg in seiner Heimat begann, meldete er sich freiwillig für die Lebensmittelversorgung. Er kam 2024 nach Deutschland.
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31 Kommentare

  1. Geid tür Champagner ist da, denn der Krieg wird ja vom Ausland mit Waffen und Söldnern geführt. Denn ein Land das die Hälfte der Bevölkerung und einen großen Teil der Industrie verloren hat, kann gar keinen Krieg führen. Die Ukraine steht schlechter da, als Deutschland nach dem 2.WK

    1. Angesichts der Millarden deutschen Steuergeldes, das wir dorthin schickten und der landesüblichen Sitte, mit diesem Geld umzugehen, steht zu befürchten, dass auch wir dazu beitrugen, die eine oder andere Wanne mit Champagner zu füllen.

      1. Wir zahlen doch auch die Tankfüllungen der Luxus SUV´s die die Ukraine „Flüchtlinge“
        hier in Deutschland stolz presentieren. Im Supermarkt kaufen die Ukraine Frauen auch
        nur das Beste vom Besten. Warum sollten die armen Ukrainer die im Land geblieben sind
        den darben?

        1. Ukraine hat schon 2014 die Verbindungen zur Krim gekappt, sogar die Wasserversorgung der Bevölkerung, das war damit gemeint.

    1. Dafür sind die Franzosen zuständig ! Wir liefern die Kohle um die Party zu bezahlen. Oder dachte jemand allen Ernstes die Hilfsgelder würden an der Front landen ???

      1. Entweder die Russen sind totale Idioten und stolpern seit drei Jahren über ihre eigenen Füße, oder die Hilfe kommt tatsächlich an und dezimiert die Unterprivilegierten in Putins Zarenreich.

  2. Wir sollten Champagner in die Ukraine liefern. Und zwar nur Champagner.
    Das ist die kostengünstigste Art diesen Scheiß-Krieg zu beenden.

    1. „Wir sollten Champagner in die Ukraine liefern. Und zwar nur Champagner.
      Das ist die kostengünstigste Art diesen Scheiß-Krieg zu beenden.“

      Genau so muss das gemacht werden!

      „Erschlage Sie mit Nettigkeit“

  3. Im Krieg ist sowas wie Revolte schwer zu machen. Aber die vollkommene Schamlosigkeit der Parasiten und Diebe, die sich die Ukraine gleich nach der Unabhängigkeit zur Beute machten, gab es schon von Anfang an. Sie haben alles gestohlen, was verfügbar war und dazu die Staatsmacht, um deren Besitz sich verschiedene Fraktionen der Kleptokraten stehts stritten, eingesetzt. Dass die sich mal mehr, mal weniger nach Osten oder Westen orientierten, machte für die Bevölkerung nie einen Unterschied. Aber revoltiert wurde nie. Die Ukrainer sind uns dann doch sehr ähnlich und lassen verdammt viel mit sich machen.

  4. Immerhin Schämmpäihn, bestimmt mit besten Grüßen aus dem Wertewesten nebst Dankesworten für erwiesene Drecksarbeiten. Man stelle sich vor, den Haderlumpen aus dem Kreml, den skrupellosen Oberschurken hätte es 2014 nicht schon gegeben, dann müssten die Herrschaften immer noch miesen Krim-Sekt saufen, Nicht auszudenken!

  5. „Im Krieg ist sowas wie Revolte schwer zu machen“ schreibt hier ein geschätzter Kommentator.
    Ja, in der Tat ist das so, in jeden Staat der Welt, und zwar nicht nur dann, wenn ein Krieg gegen einen anderen Staat angesagt ist. Eine praktische Kriegserklärung („Revolte“) gegen die „eigene“ Staatsgewalt, ob im Krieg oder im Frieden, ist grundsätzlich eine hochgradig lebensgefährliche Tätigkeit, die oftmals vor einem Erschießungskommando ihr Ende findet.

    Wer davor verständlicherweise zurückschreckt, dem bleibt nur die Hoffnung auf die Beschleunigung stattfindender Korruptions- und Fäulnisprozesse, innerhalb des herrschenden Gewaltapparates. Wie die oben im Beitrag beklagte(?) Veruntreuung von Geldern, welche auf diese Weise militärischer Verwendung entzogen werden, und sich destruktiv auf den angestrebten Kriegsverlauf auswirken.

  6. Ist ja toll, dass in Odessa Abschiedsfeten gefeiert werden, meine aber, dass es durchaus auch angebracht erschiene, auch mal wieder anderweitige Verteilstationen von veritablen Notrationen – so eine andere Art von Drecksarbeit – in den Fokus zu rücken. Gerade jetzt, wo doch unser allseits geschätzter Termolo uns abhanden gekommen scheint. Da will ich doch besser mal einspringen, nicht dass der Eindruck entstehen könnte – hier beim Publikum oder gar im ganzen Land – andere Baustellen hätten sich erledigt, in ein Wohlgefallen aufgelöst. Dem ist – leicht süffisant-sarkastisch formuliert – leider kaum so.

    Ein gewiß auch sonst kaum Hamas-freundlicher Herausgeber aus god’s own land, sieht sich irgendwie und warum auch immer gezwungen, heute am Feiertag des Independence Day statt seiner regelmäßigen Freitagskolumne ein Pamphlet abzudrücken über die aktuelle Party-season im Freizeitpark Mar-al-Gaza. Nein, um Schampus bis zum Abwinken geht es – Überraschung – hier nicht. Die headline könnte ich mir eigentlich sparen, wer versteht die schon: Wenn die helfende Hand eine Maschine hält! Den Untertitel unter das ‚nichtssagende Eingangsfoto‘ keinesfalls, der lautet nämlich ‚vielsagend‘ Folgendes: „Palästinenser an einem GHF-Hilfsverteilungsstandort in Gaza werden von amerikanischen „Sicherheitsunternehmern“ beschossen. Standbild eines Videos, das von einem Auftragnehmer aufgenommen und der Associated Press übergeben wurde.“

    Die ersten vier Absätzchen des Artikels seien mir erlaubt zu zitieren. Ergo, ich zitiere also:

    Es gibt keine genaue Zahl, wie viele Palästinenser durch Israels Embargo gegen Lebensmittel im Gazastreifen zu Tode verhungert wurden. Aber es gibt eine Zahl dafür, wie viele Palästinenser getötet wurden, die versucht haben, an Lebensmittelverteilungsstellen nicht zu verhungern, viele von ihnen durch israelisches Waffen- oder Mörserfeuer: 549, wobei jeden Tag 5 bis 10 weitere Palästinenser getötet werden. Mehr als 4.000 wurden verletzt.

    Diese Morde waren keine Unfälle. Sie wurden nicht provoziert. Sie kamen nicht als Versuch zustande, Unruhen zu unterdrücken. Die getöteten Menschen waren keine Kollateralschäden bei Versuchen, Hamas-Kämpfer zu töten. Die Schießereien waren keine Vergeltung für jegliche Gewalt der Palästinenser. Israelische Truppen wurden angewiesen, auf Palästinenser zu feuern, die von den christlichen Fundamentalisten und Söldnern, die die von Trump und Netanjahu eingerichteten Lebensmittelverteilungsstellen betreiben, Essensreste verteilt bekommen. Wiederholen wir das: Israelische Truppen wurden befohlen, hungernde, unbewaffnete Zivilisten zu töten, die versuchten, Lebensmittel für ihre Familien zu bekommen.Diese Morde sind für niemanden neu, der auf Berichte von Journalisten aus Gaza, Augenzeugen von Überlebenden der Anschläge und Ärzten, die die Verletzten behandelt und die Leichen der Toten untersucht haben, aus Gaza geachtet hat.

    Die Nachricht ist, dass die israelische Zeitung Haaretz israelische Soldaten dazu gebracht hat, zu beschreiben, wie ihre Vorgesetzten ihnen befahlen, auf Menschenmengen zu feuern, die an Hilfsverteilungsstellen, die Israel selbst ausgewiesen hatte, nach Nahrung suchen. Diese Stätten sind zu den neuesten Tötungsgebieten für palästinensische Zivilisten geworden. „An dem Ort, an dem ich war, wurden jeden Tag zwischen einem und fünf Menschen getötet“, sagte ein IDF-Soldat gegenüber Haaretz. „Sie werden beschossen, als wären sie eine Angriffskraft: Es werden keine Methoden zur Zerstreuung von Menschenmengen verwendet, kein Tränengas – sie schießen mit allem, was man sich vorstellen kann: schwere Maschinengewehre, Granatenmaschinengewehre, Mörser.“

    Fast ganz Gaza steht seit der ersten Märzwoche, als Israel sein jüngstes Embargo für humanitäre Hilfe in Gaza verhängte, am Rande der Hungersnot. Als der globale Druck gegen Israel zunahm, den Palästinensern in Gaza eine Massenverhungerungspolitik aufzuerlegen, wandte sich die Netanyahu-Regierung an ein neu gegründetes Unternehmen mit der Unterstützung von Trump, die Gaza Humanitarian Foundation, die jetzt von Johnnie Moore, Jr. geleitet wird. Moore ist ein evangelischer Christ mit engen Verbindungen zu Trump. Moore hatte Trumps Plan, die Kontrolle über Gaza zu übernehmen, begrüßt und gesagt: „Die USA werden die volle Verantwortung für die Zukunft von Gaza übernehmen und allen Hoffnung und eine Zukunft geben.“

    Zitierung ausgesetzt! Das ganze Traktat hier einzustellen, verstehe vollkommen, viel zu lang. Deswegen nur noch eine kurze (?) Auflistung der diesbezüglichen Vorkommnissen an fast übermenschlichen Hilfsaktionen – wohl in gewohnt übliche Drecksarbeit mutierend. Vorausschicken will und muß ich, dass der Autor auch weiterhin – unverschämterweise (!) – versäumt, die Schrecken des 7. Oktober 2023 auch nur zu erwähnen. Könnte ja durchaus von Bedeutung sein, auch und gerade um die Relationen der diesbezüglichen Selbstverteidigungsmaßnahmen richtig einordnen zu können. Nachfolgende Ereignisse haben zwanzig Monate nach dem vorgenannten Datum stattgefunden. Was in der Zwischenzeit so abzugehen hatte, darüber kann man sich ja anderweitig informieren. Zitierung wird fortgesetzt und beendet!

    „Die erste GHF-Hilfsstation wurde am 25. Mai eröffnet und wurde sofort mit Gewalt getroffen, bei der drei Palästinenser getötet und Dutzende verletzt wurden. Dies steht als das tägliche Muster fest, bei dem das Versprechen von Lebensmitteln als Köder diente, um ahnungslose palästinensische Zivilisten zu fangen und zu töten.

    Am 1. Juni wurden 32 Palästinenser in der Nähe der Rafah-Hilfsstation getötet und mehr als 250 verwundet, was als „Witkoff-Massaker“ bekannt wurde, nach Trumps Gesandtem im Nahen Osten, Steve Witkoff.
    Am 3. Juni wurden mindestens 27 Palästinenser durch einen israelischen Luftangriff auf der Straße, die zum Verteilungszentrum Rafah führte, getötet und 184 verletzt.
    Am 8. Juni wurden 13 Palästinenser getötet und 173 verwundet, als israelische Streitkräfte auf Menschenmengen am Rafah-Hilfsgelände schossen.
    Am 9. Juni wurden 14 Palästinenser an einem anderen GHF-Standort getötet und 207 verletzt.
    Am 10. Juni wurden 36 Palästinenser in einer Hilfsstätte in der Nähe von Deir al-Balah getötet und 207 verwundet.
    Am 11. Juni wurden 25 Palästinenser nachts getötet, als sie in der Nähe einer GHF-Verteilungsstelle lagerten, und weitere 14 wurden tagsüber getötet, als sie Schlange standen, um Kisten mit Lebensmitteln zu erhalten.
    Am 12. Juni wurden 26 Palästinenser durch einen israelischen Drohnenangriff auf eine Menschenmenge in der Nähe einer Hilfsstelle getötet.
    Am 14. Juni wurden 29 Palästinenser, die Hilfe suchten, getötet und mehr als 380 bei separaten Angriffen auf Hilfsverteilungsstellen verletzt.
    Am 16. Juni wurden 23 Palästinenser getötet und 200 verletzt, die vor dem Hilfsort Rafah verletzt wurden.
    Am 17. Juni wurden 59 Palästinenser getötet und 221 verletzt, als israelische Drohnen, Panzer und Truppen auf eine Menschenmenge am Khan Yunis-Hilfsplatz schossen.
    Am 18. Juni wurden 12 Palästinenser durch israelische Schüsse und Mörser getötet und 72 verletzt, während sie darauf warteten, dass Lebensmittelwagen am Hilfsort Deir al-Balah eintrafen.
    Am 19. Juni wurden 12 Palästinenser getötet und 60 wurden am Hilfsort im Netzarim-Korridor verletzt.
    Am 20. Juni wurden 23 Palästinenser durch israelisches Drohnen- und Panzerfeuer auf der Hilfsstätte im zentralen Gazastreifen getötet und mehr als 100 verletzt.
    Am 21. Juni wurden 8 Palästinenser getötet und mehr als ein Dutzend wurden durch israelische Schüsse in einem GHF-Hilfszentrum verletzt.
    Am 22. Juni wurden 6 Palästinenser getötet und mehr als 20 von israelischen Truppen an einer Hilfsstelle im Zentrum von Gaza verletzt.
    Am 24. Juni wurden mindestens 40 Palästinenser durch israelische Drohnen und Schüsse auf dem GHF-Standort im südlichen Rafah getötet.
    Am 25. Juni wurden 25 Palästinenser getötet und 30 von israelischen Streitkräften an der Hilfsstelle in der Nähe des Netzarim-Kontrollpunkts verletzt.
    Am 27. Juni wurden 18 Palästinenser durch einen israelischen Drohnenangriff getötet, als sie sich versammelten, um Mehl von einem GHF-Standort außerhalb von Deir al-Balah zu holen.
    Die meisten Massaker haben am Morgen stattgefunden, als Palästinenser vor den Hilfsstellen Schlange stehen, bevor sich die Tore öffnen, obwohl, wie ein israelischer Soldat sagte, es „keine Gefahr für die Streitkräfte gab. Es gibt keinen Feind, keine Waffen.“

    Den ganzen Text findet man gerne hier: https://www.counterpunch.org/2025/07/04/when-the-helping-hand-holds-a-machine/print/. Dort findet sich übrigens am Ende folgender Hinweis: „This is an expanded version of a piece that ran in the June 28 edition of Gaza Diary.“ Man höre und staune, dort – overseas – gibt es sogar sowas wie einen Liveticker? Ja klar, sowas gab es ja auch mal auf dem eNTenkanal, allerdings nur wenige Monate ab TenSeven, dann war wieder Schluss mit lustig, als die gaaaanz wenigen Schmutzeleien einzusetzen pflegten. Den Liveticker zum unprovozierten Agressionskrieg an der noch inoffiziellen NATO-Ostflanke, doch natürlich – den gibt es auch heute noch drei Jahre nach Start. Von Schampusorgien habe ich dort zwar noch nie was lesen können, dafür regelnäßig – täglich bis stündlich – allerlei Transscriptierungen feuchter Träume alternativ solcher des Grauens, je nach Stimmungslage eben. Von Komikern wie auch allerlei Experten und Kriegsberichterstattern, NGO’s gesponsort wenn nicht geliefert. Stopp, jetzt höre ich doch besser mal auf? Nicht, bevor ich auch noch erwähnen durfte, dass der urplötzlich notwendig gewordene Liveticker zum präventiv und präemptiv erfolgten Selbstverteidigungs-Fast-Atomschlag Israel (very gudd) vs. Iran (fürchterlich beese) gleich nach Verkündigung der ‚Mission accomplished‘ vom Trumpelstilz beendet werden konnte. Na denn!

    1. Man sollte dem Treiben der Psychogiftkanäle auch mal etwas Gutes abgewinnen. Bei jedem gefundenen Natofressen wird eine Sondersendung an die Nachrichten angehängt, sodass Leute, die etwas Entspannung suchen und wegen der Frühschicht dann doch spätestens so gegen 22.00 Uhr müde sind, vergrault werden. Weil die Ergebnisse der „normalen“ Nachrichten und Talkshows nicht den gewünschten Erfolg bringen, wird das Treiben mit eben diesen Sondersendungen verlängert. Und weil das immer noch nicht reicht, wird die ganze Indoktrination in sämtliche Produktionen eingebaut, ob Soap, Krimi oder Reportage. Nicht eine Sendung kommt ohne Verweis auf die „Klimakrise“ oder „unprovozierter russischer Angriffskrieg“ oder „terroristischer Hamas-Überfall“ oder die aufdringliche und zeitlich in keinem vernünftigen Verhältnis stehende Werbung für die LGTBQ-Szene aus. Man kann nur noch auf Produktionen von vor 2022 zurückgreifen, wenn man nicht verzweifeln will, das ist derzeit meist noch über die Mediatheken möglich, mal sehen, wie lange noch. Telepolis hat es vorgemacht, dass nur noch die aktuelle Weltanschauug zu konsumieren ist, die Lebenserfahrungen vor 2022 zählen nicht mehr. Wir haben seit einiger Zeit angefangen, die Abende wie unsere verstorbenen Groseltern zu verbringen, mit Lesen von Büchern, mit Spielen, mit Musik hören oder kreativen Beschäftigungen. Das Fernsehen schafft sich selbst ab.

    2. Angesichts des von dir Zitierten und all dem was wir jeden Tag lesen, ist klar, dass unsere Solidarität mit Israel noch fester, noch unzerstörbarer wird. Zwischen uns und unsere israelischen Drecksarbeiter soll kein Blatt Papier passen.

  7. „Man kann ohne Übertreibung sagen, dass sich die ukrainische Gesellschaft in zwei Teile gespalten hat. Auf der einen Seite: Gewöhnliche Menschen, die auf der Straße aufgegriffen und mit Gewalt zum Kämpfen gezwungen werden. Und dann noch die Elite, Menschen, die es geschafft haben, Geschäftsmodelle aufzubauen, um am Krieg zu verdienen.“
    Da kann man doch statt „ukrainische Gesellschaft“ auch „deutsche Gesellschaft“ einsetzen. Sterben müssen im Krieg die Bürgergeldempfänger. Die „Elite“ hat aus „Gewissensgründen“ (*prust*) den Kriegsdienst verweigert und bangt jetzt allenfalls um ihre Rheinmetallaktien.

  8. Wirklich ein Skandal der hier aufgedeckt wurde. Dafür soll die ganze Ukraine brennen. Alle Ukrainer.
    Schuldig dem Luxus nachzugeben.

    Gleichzeitig spannt der Möchtegerndiktator mit Erbsenhirn im Weißen Haus, dass Putin überhaupt kein Frieden möchte. Wow, was für eine lange Leitung.

    Derweil setzten die Russen inzwischen generell Giftgas bei ihren Angriffe an der Front ein. Zugegeben, Alkohol ist auch ein NervenGIFT, dass hier über die Parties der Neureichen statt über Kriegsverbrechen berichtet wird, liegt aber eher am Publikum, dass bedient werden möchte.
    Ich kann‘s verstehen, auch die Schreiberlinge müssen ihre Miete bezahlen.

    1. @Ottono: „Derweil setzten die Russen inzwischen generell Giftgas bei ihren Angriffe an der Front ein.“

      Stimmt natürlich 100%ig, denn das haben schließlich westliche Geheimdienste aus Europa (interessanterweise aber nicht die CIA aus Trumpel-Land) bestätigt.
      Aber selbst diese notorischen Lügner und Propaganda-Dreckschleudern sprechen nicht von „Giftgas“, sondern chemischen Kampfstoffen wie u.a. Tränengas, das z.B. bei der Polizei gang und gäbe und mir bisher nicht als „Giftgas“ bekannt ist.
      Grundsätzlich lehne ich das natürlich generell ab, aber dieser immergleiche Ukro-Wertewesten-Propagandascheiß, den Typen wie Sie völlig unreflektiert verbreiten, hängt mir auch zum Halse heraus.

  9. „Das US-Verteidigungsministerium hört allmählich auf, Waffen in die Ukraine zu schicken. Vielleicht sollte Deutschland dem Beispiel dieses NATO-Verbündeten folgen. Oder zumindest jedes Mal, wenn Geld für Waffen für die Ukraine bereitgestellt wird, daran denken, dass ein Teil dieses Geldes für Champagner in einem der vielen Nachtclubs von Odessa draufgehen wird.“

    Seit Monaten treibt die Entwicklung auf diesen Kulminationspunkt zu. Die Ukraine verballert die NATO-Waffen und die Rüstungsindustrie kommt nicht mehr mit. Egal, wer gerade US-Präsident ist, die NATO-Arsenale sind leer, aber die Ukrainer arbeiten schon fleißig an einer Lösung.

    Europa hat Geld und, so der geniale Plan, soll die Waffen bei den Amerikanern kaufen und für lau an die Ukrainer weitergeben. Offenbar leben die Ukrainer im Cargo-Kult und wissen nicht, dass man Waffen erst herstellen muss, wenn, wer auch immer, diese kaufen soll. Nicht vorhandene Waffen kann man nicht kaufen.

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