
Kennen Sie „Nein, meine Söhne geb ich nicht“? Reinhard Meys Friedenslied aus dem Jahr 1986 ist aktuell in einer Neuauflage des Rappers Disarstar zu hören. Und Politikwissenschaftler Carlo Masala findet im ntv Salon, dass durch dieses Lied ein paternalistisches Menschenbild transportiert wird – Anlass für einen Zwischenruf aus Sicht eines Lehrers.
Was ist eigentlich das Ziel von elterlicher Erziehung und schulischer Bildung? Wenn ich die Stichworte Selbstständigkeit und Eigenverantwortung nenne, dann wird mir kaum jemand widersprechen. Ziel des Lehrers ist es, dass man sich selbst zum Ende der Schullaufbahn hin überflüssig macht, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, selbst Probleme zu lösen und in einer zunehmend komplexen Welt zu agieren. Und auch als Eltern ist es ganz natürlich, wenn der Nachwuchs flügge wird und auf eigenen Beinen steht. Dass man bangt und hofft, dass die jungen Leute mit ihren Entscheidungen keine Bruchlandung erleben, ist dabei ja kein Widerspruch.
Carlo Marsala im ntv Salon: „Der Punkt ist, und deswegen finde ich diese Diskussion so absurd: Man geht zur Bundeswehr, wenn man 18 ist. Da schicke ich meine Kinder nicht zur Bundeswehr, sondern meine Kinder entscheiden selber, ob sie da hingehen oder nicht. Und ich habe als Elternteil mit ihnen darüber zu diskutieren, wenn sie Fragen haben, und meine Auffassung ist, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben – egal, in welche Richtung –, dann habe ich die zu unterstützen. Aber dieses ‘Meine Söhne gebe ich nicht’ ist so etwas von paternalistisch, da frage ich mich manchmal: Was steckt da eigentlich für ein Menschenbild dahinter?“
Masalas Stichwort des Paternalismus scheint dieser Selbständigkeit diametral gegenüberzustehen. Wenn man das Wort, so wie Masala, mit dem Label „absurd“ und den einleitenden Worten „so was von…“ gebraucht, können dabei eigentlich nur Assoziationen entstehen von einem nicht legitim-vormundschaftlichen, sondern einengend-anmaßenden Verhalten, das gegen den Willen eines anderen auf dessen vermeintliches Wohl ausgerichtet ist. Im Sinne eines Stigma-Begriffes verbrennt man das damit bezeichnete Handeln sehr wirkungsvoll, denn (gerade in der heutigen Zeit) möchte man zu „den Guten“ gehören und sich keinem moralischen Vorwurf aussetzen.
Rechtfertigung des Paternalismus
Ist es aber auch möglich, den Begriff bzw. das dahinterstehende Handeln und Denken positiv zu verstehen? Wikipedia zum Beispiel gibt uns dazu eine Erläuterung: „Gerechtfertigt werden paternalistische Eingriffe meist mit dem Blick auf die Schwachen der Gesellschaft, die ihre Interessen nicht selbst zur Geltung bringen können: Der „mächtigere Part könne aufgrund seiner größeren Lebenserfahrung, seines detaillierten Professionswissens, seiner Ausbildung bzw. aufgrund bestimmter institutionell zugewiesener Amtsbefugnisse besser als das Kind, der Patient oder ein anderer auf Hilfe Angewiesener ermessen und entscheiden, was sachlich und unter den gegebenen Bedingungen für diesen gut sei.“ Eine solche Legitimation wurde und wird in zahlreichen Kontexten verwendet, etwa von Kolonialverwaltungen, kommunistischen Parteien, Kirchen, Gesundheits- und Sozialbehörden oder Erziehungseinrichtungen; meist gründet sie sich auf einen gewissen gesellschaftlichen Konsens.“
Man muss den Autoren dieses Wikipedia-Artikels nicht unbedingt eine manipulative Absicht unterstellen. Ganz im Gegenteil, es steht zu befürchten, dass ihnen noch nicht einmal die manipulative Wirkung ihres sprachlichen Handelns bewusst ist. Hierfür sorgen eine immer schlechtere Bildung, ein von der Oberflächlichkeit digitaler Welten abgestumpftes Gefühl für Sprache und (falls sich doch mal eine Ahnung des eigenen Wirkens zeigt) ein zur Norm gewordenes Bedürfnis, trotz des Wissens um die Subjektivität von Wahrnehmung zum Mainstream der Meinungen zu gehören, damit man weniger angreifbar ist.
Wer die subtile Manipulation im Wikipedia-Eintrag nicht sieht, sollte folgendes bedenken: Wikipedia beginnt diese Passage nicht nur mit dem Wort „gerechtfertigt“, sondern verleiht ihr auch die Überschrift „Rechtfertigung des Paternalismus“. Natürlich hätte man hier auch von „Positives Verständnis des Paternalismus“ reden können, doch Rechtfertigung bringt die Vertreter einer solchen Sicht direkt in die Position des Sich-erklären-müssens, des Abweichens von einer „normalen“ Sicht. Genauso könnte man sich fragen, warum „Kolonialverwaltungen“ und „kommunistische Parteien“ als erste in der obigen Liste von Kontexten genannt werden. Die Eröffnung mit heutzutage negativ assoziierten Gruppen beeinflusst hier die Wahrnehmung des Lesers so, dass es ihm wahrscheinlich in den meisten Fällen nicht einmal auffällt.
Masalas Dauerpräsenz gaukelt uns vor, dass Krieg normal ist
Konzentrieren wir uns im Gegensatz hierzu auf zwei der eher alltäglichen Begriffe im Eintrag, „Kind“ und „Erziehungseinrichtungen“, dann wird klar, dass Paternalismus etwas ist, was in seiner Grundform ganz normal und selbstverständlich ist. Eltern entscheiden lange Jahre für ihr Kind, bringen ihm die eigene Weltsicht bei, beeinflussen bewusst und unbewusst und möchten, dass ihr Kind Recht von Unrecht unterscheiden, die eigenen Handlungen reflektieren und (auf Basis welches Wertesystems auch immer) irgendwann selbständig handeln kann. Ausbilder (egal ob Handwerksmeister, Fortbildungsdozenten, Fahrlehrer oder Berater jeglicher Couleur) entscheiden, welches Wissen weitergegeben werden soll und welche Methode für die Auszubildenden geeignet ist und können sich dabei auf einen Konsens berufen, der mehr oder weniger umstritten ist.
Paternalismus wird erst dadurch negativ behaftet, dass die „Bevormundeten“ irgendwann den Eindruck haben, dass sie genauso gut oder eben besser als der Bevormundende wissen, was sie schon längst gelernt haben und wie sie handeln müssen. Und dann tun in der Regel die Bevormunder, seien es Eltern oder Lehrer, gut daran, diese Sichtweise ihrer Schutzbefohlenen einer kritischen Prüfung zu unterziehen und ggf. zuzugeben: Ja, du hast Recht, du brauchst mich nicht mehr und kannst und sollst selbst entscheiden.
Dennoch gibt es in der Regel einen Konsens, wie der selbst Entscheidende nicht handeln sollte oder sogar darf, reflektiert in den Gesetzen der jeweiligen Gesellschaft: Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht töten. Und wer in Deutschland aktive Sterbehilfe leistet, macht sich strafbar.
Masala und Konsorten (u.a. Außenminister Russland-wird-immer-unser Feind-bleiben Wadephul, Kriegsminister Pistorius und die selbsternannte Mutter Courage Strack-Zimmermann) arbeiten daran, den Krieg zu enttabuisieren. Ihre mediale Dauerpräsenz gaukelt uns vor, dass Krieg und Aufrüstung zum neuen Normalzustand dazugehören.
Für was lesen wir im Deutschunterricht Remarques „Im Westen nichts Neues“?
Aus ethnologischer Sicht ist Krieg jedoch fast immer die Zerstörung des Normalzustands. Aus gutem Grund ist der Übergang zum Kriegszustand mit einer gewissen Schwelle versehen, die es bewusst zu überschreiten gilt (das Ausgraben des Kriegsbeils, die offizielle Kriegserklärung). Aus gutem Grund ist das Auslösen oder Befürworten eines Kriegs strafbar (z.B. VStGB § 13 für das Führen eines Angriffskriegs, das UNO-Gewaltverbot, die Bestrafung nach § 140 Nr. 2 StGB für das öffentliche Unterstützen des russischen Angriffs auf die Ukraine). Und aus gutem Grund ist als konkretes Beispiel die deutsche Nachkriegsgesellschaft lange geprägt gewesen von „Nie wieder Krieg!“, vom Verbot von Rüstungsexporten in Krisengebiete, von der Möglichkeit der Wehrdienstverweigerung und dem schließlichen Aussetzen der Wehrpflicht.
Die neue Normalität: Jugendoffiziere der Bundeswehr in Schulen, Waffenexporte in Krisengebiete und die Modernisierung des eigenen Arsenals, Sonderschulden für Aufrüstung, Kriegserklärungen in Nebensätzen, Botschaftsschließungen und Diplomatenausweisungen, die Verteidigung „unserer Sicherheit“ am Hindukusch und in Litauen, Veteranentag und Lumpenpazifisten. Die Hälfte des deutschen Bundestagshaushalts für die Nato, die trotz völkerrechtswidriger Angriffskriege auf Serbien und Montenegro, trotz klarer und kontinuierlicher Völkerrechtsbrüche ihres führenden Mitglieds USA, trotz ihrer kontinuierlichen Osterweiterung (die vielleicht legal ist, aber in der Wahrnehmung Russlands einen Verbrechensbruch darstellt und die eigenen Sicherheitsinteressen aktiv bedroht) als „Verteidigungsbündnis“ wahrgenommen werden will. Die „Experten“ in ihren Kristallkugeln sehen den russischen Angriff für wahlweise in spätestens fünf Jahren oder im nächsten Sommer vorher (es sind wohl die bei uns nicht vorhandenen Bodenschätze und der im größten Land der Erde nicht ausreichende Raum, die die Russen dazu verleiten) und alle sehen Meinungen als Fakten.
Als Lehrer frage ich mich: Warum lese ich im Deutschunterricht eigentlich Brechts „Mutter Courage“, Remarques „Im Westen nichts Neues“, Bölls „Wanderer, kommst du nach Spa…“? Damit meine Schüler (und vielleicht nach dem Willen mancher Wehrpflichttrommler auch meine Schülerinnen) in einem zukünftigen Krieg verheizt werden, in dem (so der oben genannte Rapper Disarstar) „Demokratie… im Interesse der Bonzen“ geschützt wird und die erwähnten Politiker „höchstens für die Presse an Fronten“ erscheinen?
Auf Fehler hinzuweisen ist nicht nur unser Recht – es ist richtig!
Deutschland: Wie kommst du darauf, dass meine Schüler „sterben und töten wollen für dich“?
Disarstars Songtext enthält anders als das Original von Mey eine harte Sozialkritik aus der Perspektive der ärmeren Gesellschaftsschichten, die Erichstraße in Hamburg-St. Pauli wird genannt, ebenso Mindestlohn, Bürgergeld, Schulden, Wohnungslosigkeit und Polizeigewalt. Dies sind Probleme, die auch einigen meiner Schüler in ihren Lebenswelten begegnen, und selbst wenn nicht: Arbeitslosigkeit, der Verfall der Infrastruktur, Inflation und Erosion der Sozialsysteme, eine nicht ausreichende Rente und steigende Krankenkassenbeiträge, ein krankendes Gesundheitssystem und Wohnungsmangel – würden wir „sterben für ein Land, das uns so leben lässt“, während in der Corona-Pandemie die zehn reichsten Milliardäre der Welt ihr Vermögen verdoppelten und die deutschen TOP 100 ihr Vermögen allein von 2020 bis 2022 versechsfacht haben?
Masala hat schon Recht: Im Falle einer Bundeswehr unter Wehrpflicht (zumindest bei Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung) entscheiden meine Schüler selber, „ob sie da hingehen oder nicht“. Aber seine Schlussfolgerung („wenn sie eine Entscheidung getroffen haben – egal, in welche Richtung –, dann habe ich die zu unterstützen“) ist aus meiner Sicht verantwortungslos und unmoralisch. Sie können mich paternalistisch nennen, so viel sie wollen, aber als Pädagoge und Mensch gibt es für mich nur eine einzige Antwort: Nein, meine Schüler geb ich nicht.
Ja, man muss Menschen ihre eigenen Fehler machen lassen. Aber sie vor diesen Fehlern zu warnen, auf diese Fehler laut und eindringlich und wiederholt hinzuweisen, ist nicht nur unser Recht, sondern auch richtig.
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………… Carlo Tralala ist einfach ein Idiot. Das reicht.
Aber seine Kriegs-Propaganda wirkt! Nicht bei Allen und oft nicht sofort. Aber auf Dauer werden viele Menschen manipuliert. Und die wiederum zwingen dann die Minderheit auch in den Krieg.
Die Generation der Eltern und Großeltern sagten früher: „Achtet auf die Zeichen“. Und die Zeichen stehen auf Krieg!
„… ist einfach ein Idiot. “
Was für eine Beleidigung aller Idioten!
Man sollte als Vater (und auch als Mutter) seiner Pflicht nachkommen, seine Kinder vor solchen Mietmäulern des Kapitalfaschismus und Knallchargen des Untergangs zu warnen. Auch wenn sie volljährig sind. Da lasse ich mich gerne paternalistisch schimpfen.
Ach Gottchen. Ich würde da jetzt erst Mal Krieg und Wehrdienst unterscheiden. Ob man bei einer Wehrpflicht zum Wehrdienst geht oder verweigert, ist relativ egal, solange die Regierung keinen Krieg anzettelt. Da aber Letzteres im Raum steht, und es das ist, was mit „meine Kinder geb ich nicht“ (für den Krieg) gemeint ist, ist der Verweis auf die souveräne Entscheidung natürlich eine Nebelkerze. Ob Deutschland Krieg führt, entscheidet die Regierung, nicht irgendwelche Spät-Teenager. Zum Krieg Führen braucht die Regierung aber den Rückhalt der Bevölkerung, und nur darum geht es hier.
Die deutsche Bundesregierung wird da gar nichts entscheiden. Die wird brav den Ansagen aus Washington folgen.
Oh, eine Regierung braucht keinen Krieg anzuzetteln, es reicht wenn sich die Regierung für Auslandseinsätze ihres Militärs aus „humanitären Zwecken“ (d.h. zum Schutz der wirtschaftlichen Interessen einiger reicher/superreicher NATO-Bürger bzw. in der NATO ansässigen Firmen) entscheidet und dann eben auch nicht die Soldaten selbst entscheiden läßt, ob diese an solchen Auslandseinsätzen teilnehmen möchten (was dazu führen könnte, dass man nicht genug für die Auslandseinsätze hat), sondern eben von oben herab die Entscheidung getroffen wird, wer denn von diesen Soldaten am jeweiligen Auslandseinsatz gefälligst teilzunehmen hat (unter Umständen mit einem blauen Helm).
Soll heißen nur weil man hier bei zurückliegenden Auslandseinsätzen der Bundeswehr nun die Soldaten entscheiden ließ, wer sich nun daran beteiligt (und dieses mit zusätzlichen Sold/Geld schmackhaft gemacht wurde), heißt nicht, dass dieses auch in Zukunft der Fall sein muss.
ps. Nein zum Krieg führen braucht die Regierung nicht den Rückhalt der Bevölkerung, es ist nur leichter, wenn es dafür den Rückhalt der Bevölkerung hat – zur Not sorgt man halt dafür, dass man (laut offizieller strategischer Kommunikation) nur „zurück schießt“, da man eben mutmaßlich angegriffen wurde (bzw. wird), oder verkauft dieses als „alternativlos“. Nur falls es gar keinen Rückhalt durch das Kapital gibt, dann könnte es schwierig werden die Soldaten (bzw. das Schlachtvieh) nun krieg spielen zu lassen (und so zu verheizen).
In allergrößter Deutlichkeit und ohne jede Maske zeigt sich das staatliche Ansinnen, Menschen für seine geopolitischen und wirtschaftlichen Ambitionen auf dem Schlachtfeld zu verheizen, im Umgang der Kolonialmächte mit den von ihnen mal mit falschen Versprechungen, mal mit purer Gewalt ‚eingezogenen‘ Soldaten aus den kolonisierten Ländern im 2. Weltkrieg. Nachhören kann man das hier https://www.deutschlandfunkkultur.de/lange-nacht-ueber-afrika-asien-und-ozeanien-im-2-weltkrieg-100.html
Da wurden sie nicht nur vorgeschickt zum Sterben, schlechter versorgt als die weißen Kameraden und bei den Siegesparaden ausgeschlossen, als sie ihren vorenthaltenen Sold einforderten, indem sie einen General gefangen nahmen und dem das Versprechen der Auszahlung abnahmen, nach Erhalt des Solds bei der Freudenfeier mit Panzern umschlossen und zu Hunderten abgeknallt.
Da gab es zwar auch das Gesäusel von der Freiheit des „Vaterlandes“ und Demokratie, aber die Wirklichkeit war ungeschminkt brutal gegenüber den Kolonisierten.
Und genauso ist es in jedem Krieg. Die „Bürger“ sind nichts als Kanonenfutter für Kapitalinteressen und Großmachtpolitiker.
„Menschen für seine geopolitischen….“. Ich korrigiere: Männer für seine geopolitischen…
Die Gesellschaft soll halt militarisiert werden und es geht nur schleppend voran! Erst muss das „Pazifismus-Gen“ überwunden werden. Nicht so einfach nach 80 Jahren „Nie wieder Krieg“ Geblöke, das offensichtlich nie ernst gemeint war. Deswegen wird jeder niedergemacht, der in welcher Form auch immer widerspricht. Der Politmediale Komplex „feuert aus allen Rohren.“ Wie kürzlich schon mal in Bezug auf die COVID Spritzen. Da gab‘s ja dann auch umfängliche Tips für die armen 12-18 jährigen mit den Schwurbler Eltern, wie sie womöglich diese umgehen könnten, um an die Wunderspritze zu gelangen. Wie nach einem Krieg sitzen einige von denen jetzt im Rollstuhl oder liegen im Grab.
Ich habe das Lied eigentlich immer so verstanden, dass nicht die Eltern diese Entscheidung treffen, ob das eigene Kind in den Krieg zieht, sondern der Staat sie sich einfach nimmt im Kriegsfall und die Eltern dann zum Staat sagen, nein – meine Söhne geb ich nicht, auch wenn sie ihnen dennoch entrissen werden. Und aus dieser Sicht heraus ist es durchaus ein paternalistisches Bild, was jedoch vom Staat aus geht, nicht von den Eltern gegenüber ihren volljährigen Kindern. Denn wir haben doch spätestens seit Corona verstanden, dass ca 80% der deutschen Bevölkerung brav auf Vater Staat hört und sich eine Maske aufsetzt, nur weil es der Staat sagt und sich auch halb getestete Chemiecocktails spritzen lassen, weil der Staat sagt, es sei sicher und schützt. Obwohl man ja selbst auch hätte mal recherchieren können, was aber 80% nicht taten, sondern einfach blind dem Staat vertrauten. Und genauso werden auch 80% der deutschen Bevölkerung davon überzeugt werden/sein, dass es die richtige Entscheidung sei, ihr eigenes Kind in den Krieg zu schicken. Und dieses Lied weist auf genau diese Entwicklung hin und versucht sie abzuwehren.
Seit wann treffen Untertanen Entscheidungen? Man kriecht zu Kreuze und bezahlt dafür mit seinen Kindern.
„ob das eigene Kind in den Krieg zieht,“
Plant Pistorius Wehrdienst für Kinder und Minderjährige? Ich frage nur, weil man darüber permanent in der gesamten Alternativen Lügenpresse liest. Weil man damit Geld verdient.
intze hat den Ausdruck „meine Kinder“ nicht verstanden. Meine Kinder bleiben meine Kinder, auch, wenn sie 60 Jahre alt sind. Und was ist „Alternative Lügenpresse“?
Die vormilitärische Ausbildung an den Schulen ist in der EU in Planung. Auch rüstige Rentner sollen als LKW-Fahrer ausgebildet werden um dann im Inland die Versorgung aufrecht zu erhalten. Die gegenwärtigen Fahrer müssen ja dann in den Krieg. Da kommt noch vieles für Junge und Alte.
Carlo Masala, jetzt auch noch Experte für Friedensprotestlied-Interpretation! (Bestimmt hat er auch noch eine Meinung zu Picassos Guernica: dient russischen Desinfogmationszwecken und der Zersetzung der Kriegstüchtigkeit)
Wenn einer als Migrantenkind, nachdem er bis dahin alle Segnungen des Gemeinwesens genossen hat, sich um den Wehrdienst gedrückt und erst mit 29 zwecks Karriereplanung die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt hat, nicht sofort freiwillig zur Bundeswehr geht, um seine Bereitschaft zu beweisen, sein Leben dankbar für dieses Gemeinwesen zu opfern, soll er einfach seine blöde Schnauze zu dem Thema halten!
Aber halt, nein! Er ist ja Professor an der Bundeswehr-Uni und strategischer Berater für verschiedene Kriegsplanungs-Einrichtungen. Da trägt er doch seinen Anteil dazu bei die Opferbereitschaft der anderen zu steigern.
Und natürlich fragt man sich: Wie kann einer, der in einem Interview keinen geraden deutschen Satz hinbekommt und statt sauber zu argumentieren nur „meine Auffassung“ rausstopselt, „Professor“ und „Hansdampf“ (pardon: „Verteidigungsexperte“) in allen Medien werden? Die Antwort mag sich jeder selbst ausmalen …
Ich kann diesen Artikel nur begrüßen. Wir brauchen allerdings mehr Lehrer wie Herrn König.
Einer meiner Lehrer der im WKII einen Arm verloren hat unterstützte mich aktiv in meinen KDV-Verfahren.
Wir brauchen mehr Lehrer mit Mut!
Eine alte Kapitänswitwe sagte mal zu mir: „Wofür habt ihr einen Schnabel? Um ihn aufzumachen oder nur um pick, pick, pick zu machen?“ 🙂
Es gibt nichts zu verlieren, nur zu gewinnen, den FRIEDEN!
Störaktion in Berlin ging kräftig nach hinten los…
https://terminegegenmerkel.wordpress.com/2025/07/22/tgm-deutschlandtrend-juli-2025/
Ach so, das hätten wir wissen müssen
„Für Kaiser/Führer Volk und Vaterland“ ist nicht „paternalistisch“,
sondern Ausdruck einer moralisch hochstehenden, durch gesunden Patriotismus gestützte Kriegstüchtigkeit,
– denn „jeder Schuss ein Russ, jeder Stoss ein Franzos“ wie wir alle wissen –
die ja auch ganz oben in der teutonischen Wertehierarchie angesiedelt ist.
Staatsräson gleichsam.
Der Hinweis auf VStGB § 13 wie auch auf § 140 Nr. 2 StGB ist lustig.
Wenn der ernst gemeint war, sollte der Autor seinen Realitätssinn nochmals justieren.
Vielleicht hat der Masala ja Recht:
Wenn seine Kinder Heroin spritzen, wird er das sicherlich auch bedingungslos unterstützen und zur Not auch die Drogen organisieren. Alles andere wäre ja paternalistisch.
Vielleicht hat der Masala aber auch Unrecht und er ist nur ein opportunistischer Dummschwätzer, der selber den Kriegsdienst verweigert hat.
Das Beispiel mit dem Heroin zu Masalas Ausführungen könnte besser nicht sein.👍👏 Denn es entlarvt drastisch seine hirnrissige Behauptung, Eltern müssten Entscheidungen ihrer volljährigen Kinder bedingungslos unterstützen. Entwicklungspsychologisch schon deswegen nicht, weil man mit 18 nur in den seltensten Fällen die Lebenserfahrung hat, alle Konsequenzen seiner Entscheidung zu erkennen.
Bedenken gegen die Wehrpflicht der KInder als Paternalismus abgebürstelt? – Masalas Einlassung ist nur ein Beispiel unter Millionen, wie der libertäre Idealismus an sein konsequentes Ende gelangt ist: Einst entfaltet als ideologischer Überbau bei der Entstehung des bürgerlichen Staates, dient er heute fast ausschließlich der Propagierung und Unterstützung imperialistischer Machtentfaltung. Geheilt ist damit die eine historische ‚Panne‘, als die 68er in ihrer primär moralischen Empörung wg. NS-Kontinuität, Vietnam, Schah von Persien etc. kurzzeitig in eine Opposition gegen die westliche Hegemonie gerieten. Es war sicher ein hartes Stück Arbeit von staatstragenden Denkern, Bildungsinstitutionen, Qualitätsjournalismus und Geheimdiensten, aber der Erfolg war triumphal: Frieden, Gleichstellung der Geschlechter, Diversität, Menschenrechte, Entkolonialisierung – all das ist heute funktional eingebaut in ein flammendes Plädoyer für die NATO-Offensive (kein Wunder daher, dass man unter Berufsmoralisten wie protestantischen Pastoren und Pastorinnen die entschiedensten Kriegsbefürworter gegen die Russ. Föderation findet). Eine Opposition dagegen wird um die Kritik dieses feinen Wertehimmels nicht herumkommen.
Immer diese Pazifiste.
https://www.youtube.com/watch?v=g2ucJvCMoug&t=40s
Übrigens: Das im Beitrag zu sehende Traumfängermodell kann man in jedem BW-Shop ihres Vertrauens erwerben.
Modell: Pershing 2 (auch Schutzschirm genannt)
Auf dem Kopf getragen, schützt es vor Fakenews und russischer Einflussnahme
Traumatafänger
Was die lieben Kleinen da zusammen bauen, ist kein Traumfänger sondern „das Pentakel“ ein Pentagramm, insbesondere wenn es von einem Kreis umschlossen ist, wird es auch als Symbol zur magischen Beschwörung bezeichnet, das Blair Witch Projekt zur Kinderseelen-Kontrolle, im ersten Golfkrieg gab’s Paradiesschlüssel aus Plastik für die Iranischen Kindersoldaten.
Mal ganz kindlich gefragt, was ist eigentlich dieses Deutschland, für das die jungen Menschen ihre Leben riskieren sollen?
Nationalstaaten sind doch längst überholt, wie am Verhalten der Vermögenden schön zu sehen ist.
Daher: in Diskussionen einfach mal fragen, was genau dieses Deutschland eigentlich ist, was genau mit der Freiheit gemeint ist, von der da immer schwadroniert wird, was sie umfasst, eine Freiheit VON etwas oder eine Freiheit ZU etwas?
WAS GENAU muss verteidigt werden? Was ist mit „unsere Art zu leben“ eigentlich genau gemeint?
Die Verwendung dieser Begriffe, ohne sie mit konkreten Inhalten zu füllen, ist das eigentlich Manipulative daran. Es ist die beste Möglichkeit, Zustimmung zu erzeugen, weil jeder den Begriff mit seiner eigenen Bedeutung füllen muss und daher zustimmen kann.
Wenn man 10 Leute fragt, was „Verantwortung“ bedeutet, erhält man 10 unterschiedliche Antworten. Wenn man 10 Leute fragt, ob sie dafür sind, Verantwortung zu übernehmen, sagen vermutlich 10 davon ja. Nur meinen sie halt 10 verschiedene Dinge damit.
SO funktioniert Politik inzwischen. Das sind Methoden nach Milton Eriksson’s hypnotischen Sprachmustern. Nur in diesem Fall nicht zum Wohle des Adressaten, sondern um ihn zu täuschen.
Die beste Hilfe gegen derartige Manipulation ist daher das Einfordern der Konkretisierung abstrakter Begriffe. Immer und immer wieder. Das fuhrt mitunter bei manchen zum Hinterfragen….
Naja, es ist ja im Prinzip so, dass diese ganzen Huren(söhne) der Rüstungslobby / MIK nur dann eine Wirkung haben können, wenn man sie wahrnimmt.
Da können auch die Maulhuren in den ÖRR / MSM noch so schön die Sprachrohre mimen, um das „dumme Volk“ mal wieder in einen Krieg zu hetzen, den die Finanzelite entfesseln will, wie schon im vergangenen Jahrhundert mehrmals – wenn keiner diesen Schund sieht oder hört, verhallt er im Nichts.
Das gleiche gilt für die tägliche Propaganda-Show von „tagesschau“, „heute“ und Konsorten: das einzige, was ich mir davon noch ansehe, ist die letzte Minute – der Wetterbericht. Alles andere dumme Gefasel und die Fake-News gehen mir mehrere Meter am Allerwertesten vorbei, da ich sie schlicht nicht konsumiere!
Herrlich – beim Thema Krieg alle einer Meinung: Ideologisches „Sterben fürs Leben“ ist HIER nicht mehr argumentierbar.
Etwaszum Nachdenken: https://petraerler.substack.com/p/wer-hass-sat-wird-darin-umkommen
Leider wird die Frau Erler keine Sendeminute im Regierungsfunk bekommen. Die Sendezeit ist den Kriegshetzern wie dem Masala vorbehalten!
„Da schicke ich meine Kinder nicht zur Bundeswehr, sondern meine Kinder entscheiden selber, ob sie da hingehen oder nicht.“
Könnte ein Zitat sein aus dem Film „Starship Troopers“.
Wobei das Buch dramatisch tiefgründiger ist, als der Film. Belange von Krieg und Frieden und die gesellschaftspolitische Dimension davon sind in diesem Buch legendär aufgearbeitet.
Wählen darf dort nur, wer gedient hat… und es wird plausibel argumentiert, warum das sinnvoll sein soll.
Jeder, der nicht hin muss, ist ungeeignet, über Krieg und Frieden abzustimmen….
Die persönliche EntscheidungsFREIHEIT des volljährigen Nachwuchses darüber, ob er zur Bundeswehr geht oder nicht, ist für Herrn Masala also oberste Prämisse. Aber weiß er denn nicht, dass Entscheidungen über Sozialabbau, Verarmung, Krieg und Frieden nicht vom Volk, sondern von den politischen Entscheidungsträgern, den Regierenden, getroffen werden, denen sich die Regierten 24/7 ohne Wenn und Aber unterzuordnen haben? Weiß er denn nicht, dass hierzulande über die Wiedereinführung der WehrPFLICHT diskutiert wird? Und will er es im „Verteidigungsfall“ wirklich der persönlichen Entscheidung des von der Bundesregierung ins Auge gefassten Kanonenfutters überlassen, ob es sich zum Sterben und Morden für DEREN Krieg bereit erklärt?
Für was lesen wir Remarques, Herr Lehrer? – Für was ? Für ’n Hugo !