Am 9. September starb Friedrich Schorlemmer: Ehemaliger Pfarrer in der Lutherstadt Wittenberg, DDR-Bürgerrechtler der ersten Stunde, kompromissloser Theologe in der Nachfolge der alttestamentlichen Propheten wie des pazifistischen Zimmermanns Jesus aus Nazareth – ein aufrechter Freier Radikaler im biblischen Sinn.
Bekannt geworden ist er im Herbst 1983 durch eine kraftvolle Zeichenhandlung. Auf dem Kirchentag in Wittenberg ließ er von einem Schmied ein Schwert zu einer Pflugschar umschmieden. So wurde für alle anwesenden Menschen und Filmkameras aus Ost und West im Schein des offenen Feuers die über 2.700 Jahre alte Friedensvision des Propheten Micha (Kap. 4, Vers 3) auf eindrucksvolle Weise wieder zum Leben erweckt.:
„Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Aktueller Anlass für die Aktion im Wittenberger Lutherhof war die damals so genannte „Nachrüstungsdebatte“, die sich um die Aufstellung von Mittelstreckenwaffen östlich wie westlich des Eisernen Vorhangs entfacht hatte.
Protestantisches Kirchenverständnis wie nur bei wenigen
Diese vergleichsweise kleine feurige nächtliche Aktion in Wittenberg schlug hohe Wellen. In kürzester Zeit wurde das Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ zum Markenzeichen der damals stark anwachsenden Friedensbewegung im Osten wie im Westen Deutschlands. Aufkleber, Fahnen und Plakate mit diesem Leitspruch verkündeten es überall in der Öffentlichkeit. Als Friedrich Schorlemmer Jahre später zu der Wittenberger Zeichenhandlung befragt wurde, antwortete er: „Dass wir das da haben machen können, ohne dass die Staatssicherheit was davon erfuhr, kann ich nur auf das Wirken des Heiligen Geistes zurückführen.“
Legendär war sein Auftritt im Wendeherbst 1989, wo er am 4. November seine Rede auf dem Berliner Alexanderplatz mit den Worten beendete:
„Aus Wittenberg kommend, erinnere ich Regierende und Regierte – also uns alle – an ein Wort Martin Luthers: Lasset die Geister aufeinanderprallen, aber die Fäuste haltet stille.“
Friedrich Schorlemmer – aufrechter Christ, widerständiger Bürger, brillanter Geist und Querdenker im ursprünglichen Sinn – hat als Pfarrer seiner Kirche die kritisch-prophetische Dimension als essentielle Basis für das protestantische Kirchenverständnis verkörpert wie nur wenige, die im Namen der Kirche als Geistliche ihre Stimme im öffentlichen Raum erheben. Damit hat er das kirchliche Wächteramt gegenüber den Mächtigen ernst genommen und in seinen öffentlichen Reden unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Seit den Zeiten der Propheten des Alten Testaments ist es die ureigene Aufgabe der religiösen Weisen gewesen, im Namen Gottes Einspruch zu erheben gegen menschenverachtende Entscheidungen der Mächtigen. Kritische Propheten begleiteten jahrhundertelang das Reden und Handeln der Könige Israels. So hatte z.B. der Prophet Jesaja versucht, Kriegsvorbereitungen zu verhindern. Ein anderer – Jeremia – wurde für seine staatskritischen Reden einige Zeit in eine Zisterne gesperrt.
Zeitzeuge, kein Star
Letzteres blieb dem leidenschaftlichen Wittenberger Friedenspropheten erspart. Zu bekannt war er, als dass man ihn in einem Stasigefängnis einfach hätte verschwinden lassen können. Vielleicht lag das aber auch an jenem „Burgfrieden“, der in den späten Jahren der DDR zwischen der Evangelischen Kirche und dem SED-Staat herrschte. Die Kirchenoberen trafen sich ab und an mit dem Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und achteten die Grenzen des gegenseitigen Handelns.
In der Nachwendezeit wurde Friedrich Schorlemmer viel Aufmerksamkeit zuteil und er bekam manche Auszeichnung überreicht. Er erhielt u.a. 1993 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2009 das Bundesverdienstkreuz. In der gesellschaftspolitischen Öffentlichkeit wurde er wie ein Held auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung gefeiert. Er selbst lehnte jedoch jedweden „Starkult“ um seine Person ab.
Er sah sich als wacher Zeitgenosse, wollte Zeitzeuge sein, der für sich beanspruchte, sich der Öffentlichkeit zuzumuten mit seiner ungeschönten, konfrontierenden politischen Sichtweise und seinem zugrundeliegenden theologischen Zeugnis.
Stets blieb er kritisch angesichts der neuen staatlichen deutschen Einheit. Er wehrte sich gegen alle vereinnahmenden Tendenzen gegenüber den Ostdeutschen. Es peinigte ihn, „dass es in der gesellschaftlichen »Einbahnstraße der Anpassung« schwierig blieb, Westdeutschen über den Osten eines klarzumachen: »In der Nische wurde nicht nur Schweinefleisch gebrutzelt.« Schorlemmer hatte nicht deshalb so vehement gegen die SED-Macht gestritten, um dann im Westen lediglich in eine nachholende Umschulung für den Status quo zu geraten. Anschluss? Aufbruch! Bananen und Mallorca unbedingt, aber nicht diese Umkehr der Evolution: vom »Training des aufrechten Ganges« (Volker Braun) »vorrückwärts« an die Nabelschnur der Kaufhausketten.“ Dies aus dem sehr lesenswerten Nachruf bei nd-aktuell – dem vormaligen Neues Deutschland.
„Die Bundesregierung sollte wissen, was Geschichtsvergessenheit anrichtet“
Die leidenschaftliche Friedfertigkeit war so etwas wie die Grundstimmung von Friedrich Schorlemmers Persönlichkeit. Er äußerte sich kritisch zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan wie zu den völkerrechtswidrigen US-Angriffskriegen im Nahen Osten. Im Juni 2016 telefonierte die Redaktion der Wochenzeitung „Der Freitag“ mit ihm im Hinblick auf einen Leitartikel „zum 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion und der beschämenden Weigerung deutscher Politiker wie des Bundespräsidenten Joachim Gauck, in Moskau der 27 Millionen sowjetischen Kriegstoten zu gedenken.“ Die Journalistin Daniela Dahn berichtet, er sei sofort bereit gewesen, einen Beitrag zu verfassen. In seinem Manuskript schrieb er unter anderem: „Tatsächlich wird nicht nur eine Chance zur Entspannung verspielt, sondern auch das Gebot des historischen Anstands verletzt. Eine Geste der Demut wäre angebracht gewesen, zumindest ein Moment des Innehaltens angesichts des unermesslichen Leids, das mit dem 22. Juni 1941 begann. … Die Bundesregierung sollte wissen, was Geschichtsvergessenheit anrichtet … Sie sollte sich erinnern, welche Rolle die Russen bei der Vereinigung 1990 spielten.“
Daniela Dahn resümiert diese Passage aus Schorlemmers Text mit den Worten:
„Gewiss, seither ist viel passiert. Umso mehr muss die Frage erlaubt sein, würden dem Autor diese Sätze heute als zu großes, völlig abwegiges „Russland-Verständnis“ angekreidet? Wenn ja, dann weiß man, wie sehr der am vergangenen Wochenende Verstorbene fehlt.“
Im Gegensatz zu den substantiell differenzierten Nachrufen wie den oben zitierten, klingen die Beiträge der aktuellen Hohenpriester des Establishments zu Friedrich Schorlemmers Tod glattzüngig, scheinheilig, ja bisweilen schon heuchlerisch. Mit welchen Worten gedenken die Kirchenfürsten der deutschen Landeskirchen dieses unbequemen wie unerschrockenen Mahners? Ein Beispiel soll genügend, weil es für sich spricht.
Leute mit Zivilcourage und die Kirchenfürsten
In einem Interview beim Mainstreammedium NDR-Kultur wird der ehemalige EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strom gefragt:
Pfarrer Martin Michaelis aus Quedlinburg derartigen Restriktionen ausgesetzt war bzw. ist. Vor dem Hintergrund seiner Geschichte ist das Beschwören von Zivilcourage nur wohlfeiles Gerede.Ganz im Gegenteil zur leidenschaftlichen Friedfertigkeit des einfachen Pfarrers Friedrich Schorlemmer ist Kirche in Gestalt ihrer Kirchenfürsten in den heutigen kriegerischen Zeiten zum Sprachrohr der Herrschenden geworden. Wenn am 23. Dezember 2022 – ein Tag vor Weihnachten – die damalige EKD-Ratsvorsitzende Anette Kurschus in der Westfalenpost mit dem Satz zitiert wird: „Waffen für die Ukraine sind Pflicht christlicher Nächstenliebe“ – dann ist das nichts weniger als ein Schlag ins Gesicht des Weihnachtsevangeliums, in dem die Engel den Hirten verkündigen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ (Lukas 2,14)
FRIEDrich Schorlemmer
Angesichts eines sich immer mehr verengenden Meinungskorridors in einem zunehmend einseitigen wie propagandistischen Klima in Medien und Öffentlichkeit, stellt sich die Frage: Gibt es ein Entkommen aus der autoritär-manipulativen Umklammerung?
In einem Interview (1990) mit Friedrich Schorlemmer fragt Günter Gaus seinen Gesprächspartner:
„Was muss man tun, um sich Manipulation zu entziehen?“
Schorlemmer antwortet:
„Man muss gut informiert sein, man braucht kritische Freunde, man muss Kritikfähigkeit für sich selbst erwerben – und auch ein paar Fragen dabei, wie: Warum sagt der Andere das? In wessen Interesse redet er? Welches Machtinteresse steht dahinter?“ Und am Schluss: „Es braucht Mut, anders zu sein.“
Er beendet dieses Gespräch mit einem Gebet aus dem Jahr 1864:
Lieber Gott und Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lass die Grenzen überflüssig werden. Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes. Gib den Regierenden ein besseres Deutsch und den Deutschen eine bessere Regierung. Schenke uns und unseren Freunden mehr Wahrheit und der Wahrheit mehr Freunde. Bessere solche Beamte, die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind. Und lass die, die rechtschaffen sind, auch recht schaffen. Sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen, aber wenn Du es willst, noch nicht gleich.“
Möge der freie und unbeugsame Geist von FRIEDrich Schorlemmer noch lange zu spüren sein.
Leider, hat uns aber die herrschende Klasse nun mal den Krieg erklärt!
Und da die Kirchen und Religionen immer Systemimmanent arbeiten, ist jeder Pfaffe ein potentieller Feind und gehört beseitigt.
Ach ja, apropos Preise.
Auch bspw. Bubis. Obama und viel weitere Verbrecher haben derartige Auszeichnungen bekommen.
Erinnert mich immer an die eisernen Kreuze am Ende des zweiten Weltkrieges, die dann fast inflationär verteilt wurden….. 😉
“Und da die Kirchen und Religionen immer Systemimmanent arbeiten, ist jeder Pfaffe ein potentieller Feind und gehört beseitigt.”
Kirche/Religion ist nicht automatisch gleich Pfarrer – wie man an Schorlemmer sehr gut sehen kann 😉
“ist jeder Pfaffe ein potentieller Feind und gehört beseitigt.”
JaNaklar…und jeder Russe ist ein Feind, jeder Querdenker rechtsradikal und jegliche Kritik an Israel antisemitisch.
Du weisst aber schon was Exzeptionalismus ist???
Ersetze Russe durch Kapitalisten und Querdenker durch Transhumanisten und hat den Fisch. 😉
“Wir oder die” genau darauf wird es hinauslaufen!
Ist mir auch egal wie man den nennt.
Es geht darum christliche Doktrinen zu verbreiten und solche Leute waren schon immer meine Feinde.
Weil man mit Bremsern dieser Art. keine Revolution machen kann!
Und was ist das Ziel ihrer „Revolution“?
Nach der „Revolution“ begraben die Überlebenden ihre Toten, bauen das zerstörte wieder auf und schuften, um die Fleischtöpfe der Macht wieder zu füllen. Nur an diesen Trögen fressen andere Schweine ?
Abschaffung des Kapitalismus!
Denn, nur so gibt es dann auch keine Fleischtöpfe mehr.
@Publikviewer
We stellen Sie sich das denn vor:
“Abschaffung” des Kapitalismus?
Durch eine waschechte Revolution, die zur Beseitigung der herrschenden Klasse samt ihrer Funktionselite und den kapitalistischen Strukturen führt.
Anders, werden wir dem nicht beikommen können.
Als selbsternannter und selbstgerechter Kämpfer “des Guten” kultivierst Du nur die Sprache der Menschenverachtung!
Revolution gelingt aber nur kollektiv – als Einzelner oder kleine Gruppe hast du keine Chance.
Und um sich gemeinsam aufzuraffen brauch es nunmal Differenzierung (da wo es Sinn macht) anstatt spaltende Verallgemeinerungen.
Dein übersteigerter Wahn ist da nicht hilfreich…
Ich betreibe seit Dekaden die hohe Kunst der Sabotage der Eliten und vor allem auch der Religioten.
Wenn einfach ein paar mehr Leute sich dem anschließen würden, käme auch Bewegung auf.
Diese Leute dürfen sich einfach nicht mehr sicher fühlen und so bringt man diese verlogene Gesellschaft eben auch zu Fall.
Und wie man an den Hüpfböcken auf dem Maidan sehen konnte, ist jeder Anarchist ein Konterrevolutionär und gehört beseitigt ..
Oder?
Ich habe auf dem Maidan keine Anarchisten getroffen.
Und Publikviewer gehört in die Produktion.
Damit der mal arbeiten lernt.
Körperlich schwerere Arbeiten sind nichts für mich.
Ich bin der, der weiß wie’s geht und die Arbeit organisiert.
Ich bin der Kommunikator, mache Pläne und stehe aber immer hinter denen, die sie dann Ausführen.
Ich entwerfe Strategien, Feinde zu vernichten, Fallen zu stellen, oder auch einfache Sabotage. schaue mir Locations an und erarbeite die Vorgehensweise.
Ich bin das subversive Element, finde Schwachstellen um dann blitzschnell zuzuschlagen und sich danach einfach in Luft aufzulösen.
Man sieht mich nicht kommen und ich bin dann auch gleich wieder weg…
Für komplizierte mechanische Arbeiten bin ich aber gelegentlich zu haben.
Also, wenn ihr 4Fach Vergaser habt, oder beim 12 Zylinder Ventile einzustellen habt bin ich der Mann dafür.
Das ist das, was ich wirklich gut kann, außer Fliegen, Fahren und Schiffen natürlich. 😉
I
„…ist jeder Pfaffe ein potentieller Feind und gehört beseitigt…“
Na klar, am besten mit Kopfschuss, oder was??
Ich bin ein 100%iger Atheist, doch Dein Fanatismus ist nur noch zum Gruseln, aber ich kenne ihn ja zu Genüge aus den „Klimadiskussionen“ mit Dir.
Und wenn Du nach der von Dir herbeigesehnten Revolution irgendwelche Macht in die Hände bekommen solltest, könnte einem nur noch Angst und Bange werden.
Für mich bist Du ein auf „antikapitalistisch“ machender Fascho, dessen „Revolution“ der Weg vom Regen in die Traufe, oder besser gesagt, in die neue Hölle wäre!
Körperlich schwerere Arbeiten sind nichts für mich.
Ich bin der, der weiß wie’s geht und die Arbeit organisiert.
Ich bin der Kommunikator, mache Pläne und stehe aber immer hinter denen, die sie dann Ausführen.
Ich entwerfe Strategien, Feinde zu vernichten, Fallen zu stellen, oder auch einfache Sabotage. schaue mir Locations an und erarbeite die Vorgehensweise.
Ich bin das subversive Element, finde Schwachstellen um dann blitzschnell zuzuschlagen und sich danach einfach in Luft aufzulösen.
Man sieht mich nicht kommen und ich bin dann auch gleich wieder weg…
Für komplizierte mechanische Arbeiten bin ich aber gelegentlich zu haben.
Also, wenn ihr 4Fach Vergaser habt, oder beim 12 Zylinder Ventile einzustellen habt bin ich der Mann dafür.
Das ist das, was ich wirklich gut kann, außer Fliegen, Fahren und Schiffen natürlich. 😉
Das liegt natürlich auch daran, das mein Vater wegen der Religion im Knast war, aber ich habe auch schnell am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass Religioten Opportunisten sind und denen nicht zu trauen ist.
Zu Publikumsviewer: Wie soll ich als Pfarrer denn beseitigt werden? Gibt es da schon neuere gute Ideen und Entwürfe? Die alten sind ja bekannt bei Martin Luther King oder die, die im kz ermordet wurden. Wenn das die blutige Idee ist, haben Schorlemmer, Hager, Michaelis und ich ja noch richtig Glück gehabt. Love jürgen fliege
Genau, solche Leute wie dieser “Fliege” sind daran Schuld, das alle die Klappe halten.
Wie ich diese Weicheier abgrundtief hasse!!!!!! 🙁
Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in
einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der
Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie
der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
KARL MARX
Wie schon Rudi Dutschke auf Nachfrage 1967 prophezeit hatte, wird das Gewaltpotenzial die Gegenseite bestimmen.
Oder, auch noch aus den 60ern John.F. Kennedy zitieren: “Die, die friedliche Revolutionen verhindern, machen blutige Revolutionen unvermeidlich”!
Daran ist aber Fliege wirklich nicht schuld.
Ja, eine der Grundideen der Demokratie ist ja auch eigentlich notwendige gewaltsame Regierungswechsel durch friedliche Abeahl zu ersetzen. Blöd nur wenn die alte Macht sich festklammert. 🙁
Ich sage es nochmal, auf die Gefahr hin das ich mich zum X ten Mal wiederhole.
Wenn wir es nicht schaffen, die herrschende Klasse samt ihren Adlaten und dazu gehören auch die Vertreter aller Religionen nicht zu beseitigen, werden wir untergehen!
Das Problem was die Demokratie nicht lösen kann und auch Publikviewer durch ständiges Posten im Forum nicht lösen wird ist das Kapitalismus nunmal Privatwirtschaftliches Eigentum an Produktionsmitteln sowie Anarchie in der Produktion vorraussetzt. Das ist auch die Antwort auf Wolgang Wirth weiter oben wie denn der Kapitalismus beseitigt werden soll – eben in dem das Privatwirtschaftliche Produktionsmitteleigentum in Gesellschaftliches Eigentum überführt und der Anarchische Charakter der Produktion in einen nennen wir es nach “Bedarfs und weiteren Faktoren orientierten Produktionsweise” ändert
Zum Beispiel ist es ja noch immer billiger eine Jeans 5x um die Welt zu karren und dann für kleines Geld bei einen Textil-Discounter zu verscherbeln. Die waren Kosten des Transports aber auch die ökologischen Folgekosten sowie die Löhne in den Billig-Lohnländern spielen so gut wie keine Rolle so das sich das noch immer lohnt. Aber es ist natürlich keine Lösung zu sagen, produzieren wir eben die Jeans wieder in Deutschland und die hohen Kosten für deutsche Löhne, deutsche Umweltkosten usw gehen dann in den Endpreis ein. Aber der deutsche Konsument kann sich dann eine “Made in Germany” Jeans leisten – oder auch nicht.
Nein besser wäre es Betriebe und Produktionsmittel wären tatsächlich gesellschaftliches EIgentum und was produziert wird wird produziert weil es gesellschaftlich gebraucht wird und Kosten die Entstehen sind dann eben als gesellschaftliche Kosten hinzunehmen. Vielleicht würde man bei der Planung mehr auf gesundheits- klima- und umweltschonendere Materialien setzen nicht wie jetzt weil das irgendwie Chic ist und es ein Nonsens-Label dafür gibt sondern weil die Bürger ja selbst für die Folgekosten aufkommen müssen und es ihnen direkt nützt wenn hochwertiger gearbeitet würde.
Man könnte jetzt einen Plan aufstellen Was Produziert, wie man produziert und welche Kosten veranschlagt werden – dann könnte man das ganze “Neue Planwirtschaft” nennen. Und das dazugehörige Gesellschaftssystem “Neuer Sozialismus”. Muß aber nicht sein.
Du bist so saudumm.
Marx: “Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes”
Du: “Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik”
Nicht mal die absoluten Basics bekommst du geschissen.
Du bist jetzt aber gemein… heul….. 😉
Glaubst du im Ernst, das du mich mit der Verhohnepipelung meiner Rezitation von Marx beeindrucken kannst?
Glaub ich nicht, ich spreche 5 Sprachen und habe einen Quotienten von über 160 habe fast die ganze Welt gesehen, wurde niemals geimpft und war niemals krank, außer einer echten Grippe, als ich in Sibirien 1995 mit einen Motorschlitten in einen Fluss gestürzt war.
Wenn ich nicht so furchtbar intelligent wäre, wäre ich schon lange nicht mehr am Leben.
Ich weiß wahrscheinlich mehr vom Dasein, als du jemals vergessen könntest.
Also, erzähl mir keinen Scheiss!
Der Einzige Mitforist, der hier im Portal wirklich was drauf hat, ist der Altlandrebell und vielleicht auch noch der Wirth und ein zwei andere.
Aber deine Wenigkeit nun wirklich nicht.
Sorry.. aber das ist eben so….
Der publikviewer, dessen grossartige Lebensleistung es ist, tausende von Kommentare im Internet zu schreiben, das Wort ‘Scheisse’ dabei inflationär zu benutzen und wohl auch im echten Leben ein überzeugtes Arschloch zu sein, nennt sich selber ein Genie (160, wow), einen Revolutionär und Meistersaboteur. Er kennt mehr vom Dasein als alle anderen, also seid gefälligst still und lernt von ihm.
Zum Glück ist er ungeimpft. Wen Publikviewer in die falschen Hände geraten würde. Hui, die Welt wäre verloren.
Du hast überhaupt keine Marx Rezitation, sondern du verwurstest zwei verschiedene Zitate aus zwei verschiedenen Kontexten, um deinen bescheuerten Hass auf Pfaffen zu legitimieren. Ich sag dir mal was zu dem Esels-Satz von Marx, für den Stirner ihn so krass abgewatscht hat, dass er sich darauf 20 Jahre in die Bibliothek verpisst hat, aber nur nachdem er eine Gegenrede auf dem Niveau deiner Antwort versucht hat: Wenn Kritik Kritik voraussetzen würde, dann gäbe es sie nicht.
Wie stehen Sie denn zu dieser Aussage:
Marx ist Opium fürs Volk!
Ich sehe weniger, das Marx dem Volk die Sinne benebelt.
Er hat es aber oben richtig zitiert und es ist tatsächlich wichtig. Opium DES Volke sagt Marx und auch der Kontext ist weniger auf die manipulative Funktion gerichtet.
nur mal so…
https://www.youtube.com/watch?v=ePP9AHrncjQ
Trotzdem ist es genau die falsche Organisation, die es unterstützen gelten sollte.
“Love jürgen fliege” …… Der ist klasse o)))
„Wie soll ich als Pfarrer denn beseitigt werden?“
Ganz einfach. Sie benötigen eine gewisse Trotteligkeit, wie sie bei Pfarrern durchaus vorhanden ist, Sie werden zum Bundestrottel gewählt und sind damit als Pfarrer beseitigt. Soll in der Bundesrepublik vorgekommen sein.
Sie sind aber die Ausnahme. Gerade die evangelischen Pfarrer glauben gerne von sich sie seien alle Bonhoeffers und im Widerstand. Die Wirklichkeit sieht man ja die letzten Jahre. Sie Herr Pfarrer Fliege sind die löbliche Ausnahme und halten sich an so komische Dinge wie das christliche Gebot der Nächstenliebe. Da haben sie echt Bonuspunkte bei mir bekommen. Als Fernsehpfarrer fand ich sie damals echt nicht gut. War nicht mein Geschmack. Ich finde auch gut, daß sie hier manchmal auf Overton schreiben und auch mitdiskutieren.
Och , wie süß…..meine Fresse…. kicher…..
Ein schöner Artikel, der daran erinnert, dass es doch ab und zu auch bei uns große Menschen mit Rückgrat gab und gibt.
Die heutige EKD ist hingegen keine Zeile wert.
Danke auch für das Verlinken des Gesprächs mit Günter Gaus. Allen jüngeren Zeitgenossen seien die Interviews, die Gaus unter dem Titel “Zur Person” über lange Jahre veröffentlichte, empfohlen, weil auch aus ihnen der drastische Unterschied zwischen dem früheren und heutigen Niveau des TV-Journalismus deutlich wird.
Interessantes dazu ….
https://www.weissenseerblaetter.de/
Ich habe den Artikel nicht gelesen, kann mich also zum Inhalt nicht äußern. Aber ich habe eine Frage, die mir vllt jemand beantworten kann:
Was ist eigentlich ein Bürgerrechtler?? Gibt es die nur in Staaten, die unsere Politiker und MSM für undemokratisch halten, oder finden wir auch Bürgerrechtler hier in der Bundesrepublik?
„Was ist eigentlich ein Bürgerrechtler??“
Ein Bürgerrechtler ist ein Mensch, der für die Rechte der Bürger eintritt. In der Bundesrepublik werden die Bürgerrechte vom Innenministerium festgelegt und verwaltet. Innenminister wie Schily, Schäuble oder aktuell Faeser schreiben den Bürgern vor, welche Rechte sie haben oder schränken diese Rechte notwendigerweise ein. Die Bundesrepublik hat keine Tradition in der Bürger eine Rolle spielten, deshalb haben es die Innenmister also die Bürgerrechtler schwer mit den Bürgerrechten und orientieren sich an den Untertanen-Rechten.
Ja, laut Wikipedia gibt’s auch “Bürgerrechtler” in der Bundesrepublik Deutschland https://de.m.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerrechtler Oma’s gegen Rechts sind zum Beispiel “Bürgerrechtler*Innen” oder die 542 Mitglieder der Rundfunkräte sind auch besondere Bürgerrechtler, die sogar mit der Demokratieabgabe von 500€ pro Monat entschädigt werden.
Herrlich….. ganz mein Gusto. ;-.)
Omas gegen Rechts sind also Bürgerrechtler. Na, da bin ich aber froh. Bisher war ich der Ansicht, dass wären durchgeknallte Alte, die sich als nützliche Idioten für diese rechte Regierung in die Fußgängerzonen stellen und völlig unpolitisch – da ohne jegliches Hintergrundwissen – agieren.
Danke, Sie haben mich aufgeklärt.
Ach, eines noch: war dieser Schorleeimer von ähnlichem Kaliber? Mit diesen religiösen Gutmenschen bin ich nicht so vertraut. Amen.
Wohl mehrheitlich gepredigt von den Kanzeln wird momentan:
Waffen und Raketen an die Ukraine, Russland besiegen,
(alles bißchen dalli!) und wer dagegen ist, ist unser Feind!
Habe das selbst so mitbekommen vom hiesigen Pastor.
Diese Doktrin wurde auf dem Nürnberger Kirchentag unter Teilnahme
btw. Betreuung durch mehrere Generäle so festgelegt.
(M.Käßmann sagte Teilnahme ab.)
Meilenweit entfernt von Schorlemmers Pflugscharaktion,
an der wir damals mitgemacht hatten.
Dem, was Kirche heute ist, diesem Verein bleibe ich fern,
obwohl ich in einem Pfarrhaus wohne.
*M.Käßmann*
Courage diese Frau … so geht Persönlichkeit ..
Du solltest vielleicht derartige Beiträge als Satire kennzeichnen, wenn du weiterhin ernst genommen werden möchtest…. 😉
Echte Rebellen genießen selten die Wertschätzung ihrer Gegner. Am wenigsten die von Narzissten.
Ein guter Nachruf, dem schließe ich mich an.
Schade das in der heutigen Zeit immer gerne der Klischeehammer verteilt wird.
Ich hatte Jahre benötigt, um den richtigen Glauben am richtigen Ort zu finden.
Denn die Re – Legion kommt nicht von ungefähr, aber benötigt Zeit und Willen.
“Schwerter zu Pflugscharen” erst ab Herbst 1983? Das kam mir aus der Erinnerung als reichlich spät vor. Also habe ich zur Auffrischung der Erinnerung Google befragt:
Die Aufnäher aus Vlies mit dem Aufdruck “Schwerter zu Pflugscharen” wurden von den evangelischen Kirchen in der DDR, initiiert anscheinend vom Landesjugendpfarrer von Sachsen, bereits _seit 1980_ in Umlauf gebracht. Gemunkelt wird von zweihundertausend Stück, auf den Straßen hat man eher ein Zehntel davon gesehen.
https://www.demokratiegeschichten.de/schwerter-zu-pflugscharen-19-11-1980-ende-der-ersten-friedensdekade/
https://www.friedensdekade.de/shop/aufnaeher-schwerter-zu-pflugscharen-zeichen-setzen-gegen-den-krieg-25-stueck/
Ich weiß nicht, ob Herr Schorlemmer über diese Legendenbildung, er sei der Urheber dieser Bewegung gewesen, sonderlich glücklich wäre.
Pardon, aber kaum jemand außerhalb der kirchlichen Strukturen oder seiner Wittenberger Gemeinde wird Schorlemmer vor dem Herbst 1989 gekannt haben. Woher genau hätte man ihn auch kennen sollen?
Hi
Für mich war Friedrich Schorlemmer von anbeginn an ein naiver Prediger, der den Blick (Gott gewollt?) nur in eine Richtung gelenkt hat. Ich kenne den Begriff Religionsfreiheit und halte diesen ihm zu gute. M.E. hat er Gutes gewollt, aber eher unfrieden gestiftet. So ist das halt, wenn man Pfarrer ist, aber als Pfaffe agiert – m.M.. Dennoch, seinen Friedenswillen habe ich ihm hoch angerechnet, nur eben nicht seine Einseitigkeit. Jahre später ist er sich dessen vermutlich bewusst geworden, kümmerte mich aber dann auch nicht mehr.
Das ein anderer Pfarrer der gleichen Glaubensrichtung hier das “Nachwort” hält – nun ja. Mag so sein, nur bleibt bei mir ein Gschmäckel zurück. Wird aber wohl richtig so sein, dieser Zusammenhalt. Ist selten geworden zu solchen Themen.
Egalitarismus
Religionskritik ist richtig und wichtig,- allerdings geht es hier um Friedrich Schorlemmer, also
R.I.P. Friedrich Schorlemmer
Als Trauerlektüre empfehle ich
Dr. Karlheinz Deschner: ‚Abermals krähte der Hahn‘.
“Nachruf auf einen aufrechten und freien Radikalen”
Ein schlechter Witz?! Der Mann war bis zuletzt ein Kumpel von Gregor Gysi, sie haben vor ein paar Jahren noch ein Buch gemeinsam herausgebracht. Er war ein typischer Vertreter der von der BRD gefeierten “Widerständler” der End-DDR, die in der Merkel-BRD ein superduper kuscheliges Nest gefunden hatten, mit märchenhaftem Kirchenbeamtengehalt. Ein wahrer Volksverräter, er paßte perfekt in die ultralinke Kirchenszene Wittenbergs.
Ich habe den Verstorbenen 89 bei einer Veranstaltung im Roten Rathaus kennengelernt und fand ihn durchaus beeindruckend. Das war in diesen aufregenden und aufgeregten Zeiten seine Unaufgeregtheit und Besonnenheit. Hatte man damals nicht so viel. Ich fand den Mann gut, auch wenn ich eigentlich auf der “anderen Seite” stand. Jetzt kann und will ich aus den wenigen Minuten, die wir mit ihm sprachen, keine Beurteilung abgeben. Das werden jetzt Leute, die Jahrzehnte mit ihm zu tun hatten, kompetenter leisten. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die aktuellen Kirchenbonzen, und so beschreibt es der Autor auch, keine rechte Freude an ihm hatten. Vielleicht hat Bert TO, mit seiner wütenden Reaktion recht. Ich glaube, dass er sehr viel mehr auf “unserer” Seite stand, als auf der Seite seiner Amtskirche, die wieder Waffen segnen will und wird. Auf der Seite von Bert auch nicht, aber das schreibt er ja selbst.
In diesen Zeiten, wo die alles entscheidende Frage ist, ob es uns gelingt, unsere Selbstauslöschung noch abzuwenden – und meine Zweifel wachsen, dass es gelingt- erscheint es mir nicht wichtig, darüber nachzudenken, ob Gegner des Krieges religiös motiviert sind,
Man nenne mir konkrete Fälle, in denen Schorlemmer eine “Last” für die BRD-Kirchenbonzen war.
Ich hatte nicht persönlich mit Schorlemmer zu tun, kenne aber die linksextremistische Wittenberger Kirchenblase, zu der er gehörte. Diese ist vollständig verflochten mit der Antifa. So sehen auch ihre Aktionen aus: Vielfälitige Störungen von AfD-Kundgebungen, und in letzter Zeit, besonders peinlich, Verunglimpfungen und Störungen von Friedensdemos in Wittenberg. Ich kann aus berufener Quelle sagen, daß sich z. T. selbst die Kirchenteilnehmer, die da gezwungenermaßen mitmachen müssen, dafür schämen. (Ihr Einkommen hängt davon ab.)
P. S. Das “Segnen von Waffen” stand bis 2014/2022 nicht so sehr in unserem Fokus. (Das Segnen von Waffen ist übrigens nicht besonders aufregenswert – was sollen die Geistlichen denn sonst machen, die Waffen/das Arbeitsgerät des eigenen Volkes verfluchen, oder was????) Da der Klerus nie und nirgends die Opposition zu den Machthabern war (auch heute nicht), ist die Sache auch völlig klar. Wirkliche Abweichler wurden von der Macht stets aussortiert und unschädlich gemacht, prominentes Beispiel Bonhoeffer, und heute Pfarrer mit AfD-Affinität, die ihre Anstellung verlieren und existenziell fertig gemacht werden, es gibt inzwischen etliche davon. Ehrlich, Schorlemmer war keiner davon.
Der innerkirchliche Streit geht mich nichts an, da halte ich mich raus. Lass mich auf deine Frage zur Waffensegnung eingehen. Die Wirkung, also die physische, von Segnung oder Verdammen dürfte die exakt gleiche sein. Wer anderes glaubt, mag das tun, geht mich auch nichts an. Aber als öffentlicher Akt ist es eine Demonstration an gläubige Totschläger: Es ist gut, dass ihr diese Waffen führt und damit tötet. Es ist gottgefällig. Du fragst, was sie tun sollen. Das eben genau nicht. Davon bin ich sehr tief überzeugt,
Im Vietnamkrieg hat Kardinal Spellman, ein Katholik, was für mich keinen Unterschied macht, im Hafen von New York die Bomben gesegnet, mit denen die Amis Nordvietnam platt machten. Zehn Prozent der Bevölkerung damals übrigens Katholiken.
Ich mag das nicht und Pfaffen mit so einem Amtsverständnis mag ich schon garnicht. Und ich schreibe es nicht zum ersten Mal und Wiederholungen sind wahrscheinlich: Gelegentlich bedaure ich, dass es Gott und Teufel und das ganze Gedöns nicht gibt. so kann ich mich nicht damit trösten, all diese Vögel in der Hölle zu treffen.
Der Klerus hat schon immer Systemimmanent gearbeitet.
Keine Organisation auf Erden, hat soviel Unheil über die Menschen gebracht wie die Religionen.
Hinzu kommt, das viel kriminelle Energien, rein auf irrationalen religiösem Brauchtum fußt.
Genau deswegen ,müssen auch alle diese Leute zumindest eingesperrt und alle Kirchen geschliffen werden!