Nachruf auf einen schönen Bischof

Heinrich Bedford-Strohm
Christliches Medienmagazin pro, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

In den nächsten Tagen endet die Amtszeit des schlechtesten Lämmerhirten der Evangelischen in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg.

Vor neun Monaten haben wir in einem offenen Brief vorsichtig darauf hingewiesen, was der Grund seiner miserablen Bilanz sein könnte. Zwischen den verklärenden Worten des Abschieds hören die Sensiblen nämlich eine Stimme: „Heinrich, wo sind meine Lämmer?“ Die Gefahr ist groß, dass diese leise Stimme vor lauter Lob nicht wahrgenommen wird.

Denn sie kehren jetzt alles unter die roten Teppiche. Alle, die die Coronamaßnahmen mit ihren ungezählten Toten und Kriegsversehrten, mit ihren  verwüsteten Seelen und Schicksalen erst möglich gemacht haben. Nicht nur unser Bischof, sondern auch die Herren Kanzler und Minister, die von der Leyens und Bundespräsidenten, die Harbarths in Karlsruhe, die Dorfrichter von Bochum bis Weimar und überall, die Edelfedern und Maulhelden von Radio und Fernsehen genauso wie die professoralen Mietmäuler aus Wissenschaft und Kultur. Alles unter den Teppich. Da wird kein Familiengeheimnis draus, aber ein Staatsgeheimnis, das früher oder später auffliegt. Den feinen Damen und edlen Herren ist die Kultur von Sack und Asche fremd. Denn Schuldbekenntnis und Vergebung verkam zu reinem Feuilleton.

Der Bischof geht

Ein wahrer Bischof aber hätte diese Kultur, diesen Grundpfeiler für jeden Neuanfang, retten müssen. Nicht aber Bischof Heinrich Bedford-Strom, da er nach seinem eigenen Selbstverständnis zu den Unverbesserlichen gehört, die alles noch einmal so machen würden, wie sie es immer schon gemacht haben. Da kommt kein Jubel auf.

Doch am 31. Oktober, dem Reformationstag, an dem der Bischof geht, klopft womöglich ein anderer an die Schlosskirche zu Wittenberg.

Es wird ein schönes Fest sein, ein sehr schönes. Eines, das zu unserem Bischof passt. Denn in der Schönheit liegt ein Trost, der die Seelen wärmt. Er stärkt, gibt neuen Raum zum Atmen, hält uns am Leben. Trost ist die Seidenschnur eines liebenden Menschenlebens.

Ein schöner, alter, weißer Mann mit dem Trost einer Mutter! Wo Schönheit ist, scheint das Ewige nicht fern. Ein Lichtblick also, eine Lichtgestalt, wo doch sonst im garstig kargen Protestantismus ausschließlich alles für Jesus Christus reserviert ist, dem einzigen Trost im Leben und im Sterben. Also – ein bisschen Schönheit und ein bisschen Harmonie hat doch den Evangelischen über die letzten 12 Jahre mehr als gut getan. Oder doch nicht?

Was soll nur werden, wenn wir in den kommenden Talkshows diese Schönheit missen müssen?

Jesus aber, der ebenso bekannte wie umstrittene Fresser und Weinsäufer, zeigt sich von solch menschlichen Angewohnheiten, sich in allen Lebenslagen mütterlich konnotierten Trost zu verabreichen, „not amused“.  Denn der Trost des Zimmermanns aus Nazareth ist anders. Sein Trost ist gar nicht mütterlich regressiv in der Aufgabe des eigenen Ego. Sein Trost ist progressiv väterlich orientiert. Er steht uns bei im Aufbruch, im Wachsein, im Erfolg wie im Misserfolg. Er ist auch da, wenn es durch das finstere Tal geht. Sein Trost geschieht nicht im Rückzug. Sein Trost geschieht im Vollzug des Lebens. Denn in den Krisen des Lebens zerspringt der Trost der Schönheit wie der Krug des Propheten Jeremia in tausend Stücke.

Das eben ist die Crux eines schönen Bischofs. Und so könnte er am Ende aller seiner Dienstjahre ganz unerwartet erleben, dass ihn eine Stimme unter das Kreuz ruft und ihn fragt: „Heinrich, wo sind meine Lämmer?“

„Lämmer, welche Lämmer?“

„Die Lämmer, die Du mir zu hüten versprachst.“

Wo laufen sie denn?

Dieses „Weide meine Lämmer!“ flüstert es durch die Jahrhunderte in den Herzen aller Hirten aller Kirchen. „Stärke sie in den Stürmen des Lebens mit meinem Trost.“ Genauso wie es die Bibel von der Beauftragung des ersten Hirten Simon Petrus durch Jesus berichtet.

Und so geschieht die leise Stimme des Herrn beim Abschiedsbankett:

„Also, mein Lämmerhirte Heinrich, der Schäferwagen, deine und meine Kirche, rumpelt in deinem Land mehr als anderswo. Er ächzt ermüdet durch die Zeit. So, als wenn er belastet wäre mit allerlei unnötigem Gerümpel. Tausend Dinge sind das, von denen Ihr Hirten immer sagt, sie seien notwendig für die Schafe. Von den wachsenden Annehmlichkeiten für die Hirten selber, die da mitreisen, redet Ihr nicht. Also, wo sind sie denn nun, meine Lämmer? Heinrich, der Wagen bricht!“

Ja, wo sind sie denn? Wo laufen sie denn? Die Antwort ist: Sie sind weg! Weggelaufen! Kein Lämmerhirte hat je so viele Schafe und Lämmer Jesu verloren wie der strahlende Heinrich! Eine Katastrophe für unsere Kirche! Keiner verlor sie zu Tausenden und Abertausenden wie er, der Heinrich, als er sie voller Todesangst in die Finsternis der Coronazeit führte. Denn genau hier, in dieser dunklen Zeit, verlor er Hunderttausende, die ihm auf seinem Weg in die gottlose Finsternis nicht folgen wollten.

Ökumenisches Schrumpfen

Stellt ihn denn keiner zur Rede? Ist es allein der Zimmermann aus Nazareth, der sich für den Schwund der Lämmer interessiert? Haben die anderen Hirten längst ihren Frieden gemacht mit ihrem Versagen? – Und treffen sich nun zum Abschied bei Lorbeer und Lammhack an Trüffelrahmcreme mit Champagner.

Da verwandeln sich Brot und Wein in Worte: „Heinrich Bedford-Strohm, wo sind meine Lämmer?“

„Ist das jetzt wirklich wichtig? Ausgerechnet in dieser schönen Abschiedsstunde? In meinem Amt kann man nicht auf jeden einzelnen Einwurf reagieren. Nicht einmal ein deutscher Kanzler, der Dich und Deine Friedensjünger in der Hölle sieht, regt uns noch groß auf. Kanzlerworte sind wie Kanzelworte, in die doch morgen nur noch stinkender Fisch eingewickelt wird. Und dann: Quantität ersetzt doch nicht die Qualität. Das nur mal zum Grundsätzlichen.

Aber wenn Du es nun unbedingt wissen willst in dieser Stunde der Bilanz: Sie schrumpft, die Herde! Ja, sie schrumpft! Aber, sie schrumpft sich gerade gesund, o Herr! Die Herde wird kleiner. Das stimmt. Und was nun Deinen Vorhalt betrifft, ausgerechnet bei mir fehlten mehr Lämmer als bei all meinen Vorgängern im Amt, bleibe ich dabei: Je kleiner, umso feiner die Herde! Das sah schon der ebenso bayrische wie feine und ästhetisch auf höchstem himmlischen Niveau agierende Lämmerhirte und Papst Benedikt genauso. Besser fein und rein als versaut und laut!“

Dieses gemeinsame ökumenische Schrumpfen kommt nicht von ungefähr. Das atmet moderne Ökumene „at its best“! Auf einer ökumenischen Pilgerreise hatten Kardinal Reinhard Marx und der damalige EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm beim Besuch des Tempelberges und der Klagemauer teilweise ihr Amtskreuz nicht getragen.

Ach Heinrich …

„Wir haben jetzt hüben wie drüben und Jahr für Jahr weniger von den kränkelnden und geistlich völlig unterernährten Mäulern. Im Grunde waren sie für unsere Kirchen nur ein Kostenfaktor. Sie zahlten kaum Beiträge, blökten die ganze Zeit dumm rum und beanspruchten dabei den vollen Service von der Wiege bis zur Bahre. Das hatte einfach keine betriebswirtschaftliche Perspektive. Auch das war alternativlos.

Und dann: Wir haben, dank vielleicht auch meiner Wenigkeit emsiger Bemühungen, weniger von diesen vorwitzigen Lämmern. Tiere, die an den Wegrändern ihre eigenen undefinierbaren Gräser suchten und fanden und sich – von unserer Strenge und Unnachsichtigkeit unbeeindruckt – lautlos von den anderen trennten. Unkraut schien ihnen Heilkraut zu sein. Jedem einzelnen dieser Lämmer nachzugehen und zur Herde zurückzutragen, war allein aufgrund des Personalschlüssels nicht machbar. Und am Ende weiß man auch als guter Hirte nicht, ob die fremden Kräuter, die sie da so in der weiten Welt eklektisch fressen und wohl kaum verdauen, die ganze Herde anstecken und verwildern lassen.“

Und es geschah wieder dieselbe Stimme im wüsten Geschwurbel: „Ach Heinrich, wo sind meine Lämmer? Kommt denn da gar nichts mehr an Trauer, an Scham, an Versagen, an krummem Holz, an Demut und spürbarer Liebe rüber? Kommt da gar nichts in der Stunde der Bilanz? Schau doch: Welchen Titeln bist Du nachgelaufen und welchen Trends? An welchen Tafeln der Mächtigen hast Du gesessen und meine Lämmer aus dem Blick verloren?

In der Ukraine war ich alleine. Und ich war in Moskau. Und ich war alleine. Um Menschen zu trösten, um Menschen zu retten.

Wahrscheinlich vertrautest Du meinem Wort nicht. Du hattest keine Hoffnung. Du wußtest es wohl besser.
Ich glaube an die Macht der Liebe – und nicht an die Liebe zur Macht.

Ach Heinrich, mir graut’s vor Dir.
Ist denn vor den Panzerfabriken in München kein Platz, um von mir und meiner Menschenfamilie zu sprechen? Eine leere Munitionskiste als Kanzel hätte doch gereicht.
Deine Stimme, meine Stimme inmitten des tausendfach organisierten Tötens auf beiden Seiten! Ach Heinrich!
Aber das alles wird mich nicht hindern, Dich in Deiner Angst zu lieben.
So wie ich sie alle liebe: die Ukrainer und die Russen, den Putin und den Biden, die Palästinenser und die Israelis. In meinem Reich geht die Liebe nicht unter – ganz gleich, was Ihr predigt.“

Was sind das für verstörende Stimmen beim Abschiedsempfang auf dem roten Teppich Schwankende Gedanken sind das, schwankende Gestalten, die in der Nacht auftauchen und am Morgen wieder verschwinden. Lasst uns lieber anstoßen! Das wird die Schwermut heilen. Lasst uns noch einmal die Gläser erheben auf unseren Altbischof Heinrich! Prosit auf all die Jahre! Es war eine Lust mit ihm zu leben.
Die Lust zu glauben aber wurde kleiner und kleiner.

Und wenn sie nicht gestorben ist, dann wird sie auferstehen.

 

18.10.2023, Jürgen Fliege, Pfarrer i. R. – Hanns-Martin Hager, Pfarrer i.R.

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18 Kommentare

    1. Da steht der abgehende Bischof in guter evangelisch-lutherischer Staatsraisonstradition. Die bilden sich alle ein sie wären alle wie Niemöller. In Wirklichkeit sind sie Stiefellecker wie schon immer gewesen. Der Niemöller war eine bemerkenswerte Ausnahme, der heute wie damals von seinen Kollegen gemobbt und verraten würde als Coronaleugner oder Putinversteher.

  1. Leider ist das Gebot “liebet Eure Feinde!” Nicht in den Kirchen angekommen. Denn dann wären die Jahrtausende Massaker im Namen Jesu nicht möglich gewesen, zu verkaufen. Denn im Grunde war es immer Auftrag an die Christen, sich anders zu verhalten als ihr Umfeld, gerade in dieser Frage. Religionskriege, Kreuzzüge, Kolonialisation, Ausbeutung, Unterdrückung, Holocaust, Genozid, all das wäre unmöglich bei Einhaltung göttlicher Gebote. Und das sind nicht 100.000, sondern nur 11. Doch “Liebet Eure Feinde!” ist auch und gerade heute nicht angesagt, im Gegenteil! Liegt es daran, dass die Oberen weiter dem Mammon Geld und Macht nachjagen und die Untergebenen weiter dem Kreidefressenden Medienwölfen glauben und ihre Türen zu ihren verletzlichen Seelen weit öffnen? Dem Gerede “Der Mensch ist des Menschen Wolf” traue ich nicht über den Weg. Es ist zu offensichtlich die Rechtfertigung für all die Verbrechen, die die von Geld und Macht Besessenen uns als einzigen Ausweg aus dem aktuellen Problem anpreisen. Die Wahrheit “Im Krieg stirbt zuerst die Wahrheit” hat sich tausendfach bestätigt, so dass es zu einem soziologischen Gesetz erhoben werden kann. Die Menschheit, will sie die Wahrheit erhalten, muss den Krieg unmöglich machen. Um dies zu tun, muss sie die Besessenen von ihrer Besessenheit befreien. Um dies zu ermöglichen, muss sie die Situation analysieren und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das aber geht nur gemeinsam, und – immer – gegen den Strom der Narrative. Und das heißt, eine 180°-Wende zu machen. Meinetwegen auch eine solche Halse. Bei zweiter merkt man den Gegenwind mehr. Doch Achtung, das Ganze ist nicht ungefährlich. Es führt zu Neuem Denken. Das ist oft sehr schmerzhaft.

    1. @Günther

      Sehe ich ganz genauso, und was “Der Mensch ist des Menschen Wolf angeht”: Ist der Spruch nicht längst überholt? Die neuere Forschung zeigt die Wölfe nämlich durchaus in einem völlig anderen Licht, als die Schöpfer des uralten Spruches den noch sahen – von wegen “blutrünstige Bestie” und so…..moderne Wolfforscher sehen das völlig anders, und es ist längst wiederlegt, dass der Wolf “ein Biest” ist……

      Die Menschen sind übrigens auch nicht so schlecht, wie wir seit der Aufklärung wissen, was aber nichts daran ändert, dass wir dringendst eine Aufklärung 2.0 und eine Demokratiebewegung 2.0 benötigen – leider ruhen die nachfolgenden Generationen sich gerne auf dem einmal erreichten aus, dabei ist es eine Tatsache, dass die Demokratie – ebenso wie die Äufklärung – ständig erneuert werden muss, d.h. die neuen Generationen müssen neu für Demokratie und Aufklärung kämpfen, da die eben ständig in Gefahr sind von den “verwahrlosten Eliten” (Zitat von anonym) abgeschwächt, oder gleich ganz abgeschafft, zu werden.

      Gruß
      Bernie

  2. Bei aller Zustimmung, aber es wird gerne vergessen, dass die Protestanten, die Evangelische Kirche, in Deutschland aus dem berühmten Westfälischen Frieden stammt. Ohne Gustav Adolfs Schweden, die in den Dreißigjährigen Krieg eingegriffen haben, und sogar noch nach dessen Schlachtentod weiterkämpften – für die protestantische Sache – gäbe es keine Protestanten in Deutschland mehr.

    Sorry, aber das mußte sein, die Evangelische Kirche ist zwar auch durch einzelne, mutige, freidenkende Friedensbewegte gekennzeichnet, nicht erst seit heute, aber leider läßt es sich nicht wegleugnen, dass diese als Gesamtorganisation ihr Überleben in Deutschland, im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, eben dem berühmten Westfälischen Frieden, zur Beendigung des 30jährigen Krieges vor ca. 500 Jahren, verdankt…..

    Zur Heuchelei gehört übrigens auch, dass vor dem Ukraine-Krieg die bestehenden Gustav-Adolf-Werke in Deutschland sogar darauf hinwiesen, und sich dafür entschuldigten, dass der deutsche Protestantismus aus einem kriegerischen Ereignis heraus sein Überleben “gesichert hat”. Ob das in Zeiten des Ukraine-Krieges immer noch so ist? Ich weis es – ehrlich gesagt – nicht, aber auf Websites der erwähnten Werke konnte man dies vor einiger Zeit noch so lesen:

    https://www.gustav-adolf-werk.de

    Übrigens bei Gustav Adolf handelt es sich um ein ausgestorbenes Schwedisches Herrscherhaus, dessen Schlachtentod in Lützen das, siegreiche, Eingreifen der Schweden in den 30jährigen Krieg nicht verhindert hat – und eben zum Westfälischen Frieden führte. Die heutige Königsgeneration in Schweden gehört einer anderen Linie an, die etwas mit Bonaparte zu tun hat – auch kein Friedensfürst, aber das ist ein anderes Thema 😉

    Sorry, mußte leider – zwecks Aufklärung – sein 😉

    Gruß
    Bernie

    1. Stimmt zwar, aber ich glaube die Geschichte der evangelischen Kirche als effektiv Staats-, Haus- und Hofkirche der Hohenzollern und in Preußen bis heute mehr nachwirkt. Damals nach dem Dreißigjährigen waren die Evangelischen noch nicht in einer ziemlich einheitlichen Organisation organisiert.

      1. @Alfred Nonym

        Mag sein, aber seit Martin Luthers “Wider die Juden” und “Wider die Bauern” – Schriften – hab ich doch glatt vergessen, hat sogar der Haus-Prophet der Protestanten so manche Leiche – querbeet durch die Jahrhunderte im Keller liegen – von Thomas Müntzer an angefangen bis heute 😉

        Übrigens vor kurzem sah ich im SRF Dok eine interessante Dokumentation, https://www.youtube.com/watch?v=1l9NsbPeOaQ, die den Untergang des Protestantismus in der Schweiz – und den Aufstieg einer gewissen “grünen” Bewegung in der Eidgenossenschaft in einem Atemzug untersucht – die Zusammenhänge waren sogar mir neu, aber seither wundere ich mich nicht mehr über den protestantischen Messianismus von Habeck, Baerbock, Lang & Konsorten in .de – oder “Gott ist queer-Rufen” beim evangelischen Kirchentag 2023 in Deutschland…..*sarkasmus*

        Gruß
        Bernie

  3. Nun, der Herr reiht sich doch gut in die Geschichte der evangelischen-christlichen Kirchen ein. Neben Bischoff Müller macht er sich doch gut. Müller hatte allerdings auch “Zwangsmitglieder” und dementsprechend jede Menge “Lämmer”. Dafür ist unser Heinrich schöner und noch am Leben 🙂 .
    Es gibt, Gott sei Dank, auch Lichtgestalten in unserer Gemeinde. Für mich insbesondere Martin Niemöller und Margot Käßmann.

  4. Jesus war für die Nächstenliebe bekannt, sogar Kriminelle und Huren nahm er in Schutz. Doch Bischöfe und Politiker wie sie heute sind, hätte er sicher auch dem Teufel geopfert. Jenem Wesen, dem diese schrecklichen Charaktäre wohl am Nächsten sind.

    1. Na ja, ich zweifele generell die Existenz einer Person namens “Jesus Christus” an, und bin am Überlegen ob das nicht schon damals – im Nahen Osten, in römisch-judäischen Zeiten, ein Traum vom Frieden war, den man eben in einer erfunden Person hineinkristallisiert hat – gibt keinen außerhistorischen bzw. -christlichen Beweis auf eine Person namens “Jesus”, bis auf Fälschungen abgesehen, die heidischen Autoren aufgedrückt wurden, d.h. als Fälschungen enlarvt wurden (Lesetipp Karlheinz Deschner, Kirchenkritiker, “Der gefälschte Glaube”)

      Auch war Jesus, ganz ohne Kitsch, keineswegs der Messias der “Nächstenliebe”, aber das wurde ihm wohl von den frühen Evangelisten angedichtet – seine positiven wie seine angeblich negativen Seiten (seine “Nächstenliebe” galt z.B. nur für seine Sekte bzw. “peer-group”, alle außerhalb dieser Gruppe waren nicht gemeint, aber egal das haben die frühen Evangelisten zu verantworten)

      Ich selber denke, gerade jetzt wegen der furchtbaren Ereignisse im Nahen Osten, dass Jesus nur eine “Idee vom Weltfrieden” war, und von mehr Mitmenschlichkeit.

      Eine schöne Idee, die leider ins komplette Gegenteil gewendet wurde als man die “verkirchlicht” bzw. “instituionalisiert” hat.

      Was wir wohl, eher noch als Religion, benötigen ist eine Aufklärung 2.0, – ist längst überfällig 😉

      Grüße
      Bernie

      1. Kleine Ergänzung: Da die Psychologie damals noch nicht existiert haben dürfte ist mein Einfall mit der “Idee namens Jesus”, die dann zur Religion geronnen ist wohl gar nicht so abwegig wie ich zunächst selber dachte :

        Hätten damals schon Psychologen existiert, wie z.B. Eugen Dreiermann heute, wäre die Sachen wohl noch offensichtlicher,aber so wurde eben die christliche Religion daraus….und der Rest ist Kirchengeschichte 😉👎

        Gruß
        Bernie

  5. Das Personal des evangelischen Konzerns kann doch bei den Staatsdiäten und dem Grundeigentum gut auf die Gläubigen verzichten. Eigentlich machen die doch nur Arbeit und stören.

  6. Ihnen Herren sei Dank, für diesen treffenden Nachruf!
    Die Herde wächst, aber an anderen Orten, an Orten wo Menschen nicht komplett durch den Fleischwolf gedreht wurden und einen einigermaßen gefunden Moral folgen.
    Das Osttor in Jerusalem wurde geöffnet, damit das Abendland im Abend untergeht.
    (der letzte Satz ist rhetorisch und nichts anderes)

  7. ich frag mich immer wieder, was Menschen an diesem unselig traurigen religiösen Bremborium begeistert und sie bewegt diesen Scharlatanen nachzulaufen, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln. Um Missverständnisse zu vermeiden, ich beziehe mich auf Religion und derlei Firlefanz, nicht auf den Glauben!

  8. Da schreibt ein Mensch:
    “… Vor neun Monaten haben wir in einem offenen Brief vorsichtig darauf hingewiesen, was der Grund seiner miserablen Bilanz sein könnte. Zwischen den verklärenden Worten des Abschieds hören die Sensiblen nämlich eine Stimme: „Heinrich, wo sind meine Lämmer?“ Die Gefahr ist groß, dass diese leise Stimme vor lauter Lob nicht wahrgenommen wird.”
    Gibts noch etlich Stellen und mag ja gut gemeint sein … Ich und die Menschen dieses Staates sind keine Lämmer!
    Auch wenn das gerne mal behauptet wird – es ist grundverkehrt!
    Ich verbitte mir solcherart Ansprachen und es ist auch keineswegs positiv zu bewerten!
    Schon gar nicht bin ich ein Lamm von Herrn Fliege – was denken Fliege!
    Das ist wirklich unterirdische Sch… (weil längst begraben)

    1. Mit den Lämmern dürften wohl hier die Mitglieder der evangelischen Kirche insbesondere der Landeskirche Bayern gemeint sein, was nornaler kirchlicher Sprachgebrauch ist. Beziehungsweise die ehemaligen ausgetretenen Mitglieder.

    2. Immer diese christlich-scheinheiligen Storys von dem fürsorglichen Hirten der seine Lämmer hütet. Dabei wird immer unterschlagen dass der Hirte, wenn er Kohle braucht oder Hunger hat, die Lämmer irdendwann schlachtet oder schlachten lässt.

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