Plagiatsvorwürfe und ein Drama um die stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung: Das Geschehen der vergangenen Woche kann dazu dienen, über ein großes Problem zu sprechen. Nämlich über eine Medienlandschaft, die mit dem Feuer gespielt hat und sich nun darüber beschwert, dass es brennt.
Wer verstehen will, was diese Zeilen mit dem Fall um die stellvertretende SZ-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmidt zu tun haben, muss den Blick hin zum Epizentrum der öffentlichen Stimmungsmache lenken.
Aber der Reihe nach. Was ist passiert? Die SZ berichtete über Plagiatsvorwürfe gegen die AfD-Chefin Alice Weidel. Schnell stand der Vorwurf einer politisch motivierten Kampagne im Raum. Anfang Februar machte dann die Nachricht die Runde, wonach Föderl-Schmidt plagiiert habe. Das Blatt gab rasch bekannt, Föderl-Schmidt werde sich vorläufig „aus dem operativen Tagesgeschäft der SZ zurückziehen“.
Ausgegangen waren die Enthüllungen zu Föderl-Schmidt von dem alternative Medienportal NiUS. Dahinter steht der ehemalige Bild-Chef Julian Reichelt. Schnell wurden auch in der Causa Föderl-Schmidt Vorwürfe einer gezielten Kampagne laut. Dieses Mal aber vonseiten des Mainstreams. Der Grund: Die Empörung über die mutmaßlichen Plagiate der SZ-Frau, die erwartungsgemäß von jener Seite kam, die der SZ und dem Medienmainstream kritisch gegenüberstehen. Dann: Ein Drama um Föderl-Schmidt. Ein Selbstmord wurde angenommen. Es gab eine intensive Suchaktion der Behörden, Föderl-Schmidt wurde lebend gefunden.
Journalismus und die Empörungsrealität
Zu dieser Zeit setzten dem Lager des Mainstreams Angehörige ihrerseits zur Empörung an. Tenor: Der Hass und die Hetze im Netz und das Vorgehen von NiUS hätten Föderl-Schmidt “in eine aussichtslose Lage getrieben“. Ein schwerer Vorwurf. Doch er trägt nicht zu der Wurzel des Übels. Wer sich die Mühe macht und in die Tiefen der heutzutage omnipräsenten Empörungsrealität hinabsteigt, wird erkennen: Die Ursachen für das Drama um die SZ-Frau liegen verwurzelt innerhalb der Leitmedien. Die Geister, die sogenannte Qualitätsmedien gerufen haben, befeuern nun eine Dynamik, die sich gegen ihre Beschwörer richtet. Große Medien haben nämlich über Jahrzehnte mit dem Feuer der Moralvorwürfe „Journalismus“ betrieben – bis zum Exzess. Jetzt jammern sie über die Hitze, die das entfachte Feuer erzeugt. In Anlehnung an den Soziologen Pierre Bourdieu lässt sich sagen: Die Halter des Monopols auf öffentliche Empörung stellen mit Empörung fest: auch andere können sich empören.
Um die Bedingungen eines „Journalismus“ zu erfassen, der sich in seiner eigenen Maßlosigkeit und Triebhaftigkeit selbst zerstört, sei an die Erkenntnisse des Soziologen Niklas Luhmann erinnert. In seinem Grundlagenwerk zur Realität der Massenmedien verwies Luhmann darauf, dass einer der „Selektoren“ für Massenmedien „Normverstöße“ sind. Insbesondere, so Luhmann, seien darunter „Moralverstöße“ zu verstehen. Nach Worten des Soziologen nehmen von Medien öffentlich gemachte Moralverstöße den „Charakter von Skandalen“ an. „Das verstärkt die Resonanz, belebt die Szene“, bemerkt Luhmann. „Im Falle von Skandalen kann es ein weiterer Skandal werden, wie man sich zum Skandal äußert. Die Massenmedien können durch solche Meldungen von Normverstößen und Skandalen mehr als auf andere Weise ein Gefühl der gemeinsamen Betroffenheit und Entrüstung erzeugen.“
Bei der Skandalisierung durch Medien gilt es nach Luhmann zu beachten, dass die Skandalisierung oft deshalb funktioniert, weil der „Gesamtumfang“ der jeweiligen als „Moralverstoß“ angeprangerten Übertretung einer Person in der Gesellschaft nicht bekannt ist. Und genauso gelte es zu beachten, dass weder die skandalisierenden Medien noch sonst jemand in der Gesellschaft genau wüssten, „wie andere in entsprechenden Fällen sich selbst verhalten würden. Wenn aber Verstöße (und: entsprechend ausgewählte Verstöße) als Einzelfälle berichtet werden, stärkt das (…) die Entrüstung (…).“
Erkenntnisse
Aus den hier zitierten Ausführungen lassen sich wichtige Erkenntnisse ableiten. Erstens: Die Funktionsweisen der Medien bedingen Skandalisierung. Je größer ein Skandal ist oder als solcher dargestellt werden kann, umso stärker wird die Anschlusskommunikation ausgeprägt sein. Daraus ergibt sich: Medien wälzen Skandale gerne aus. So lassen sie etwa Experten zu Wort kommen, die den Skandal einordnen. Dann lassen andere Medien andere Experten zu Wort kommen, die etwa die Einordnungen der anderen Experten kritisieren. Ein lautes Rauschen entsteht, dass viel Aufmerksamkeit erzeugt. Und von Aufmerksamkeit leben die Medien. Zweitens, daraus abgeleitet: Wenn Medien über einen Moralverstoß berichten, geht es folglich nicht darum, dass sie frei von eigenen Interessen diesen Moralverstoß thematisieren.
Sie haben ein ureigenes, ja: systemisches Interesse, laut klappernd auf den Moralverstoß aufmerksam zu machen. Drittens: Medien wollen eine gemeinsame öffentliche Entrüstung erzeugen, denn daraus entsteht, wie gesagt, erhöhte Aufmerksamkeit, die Medien benötigen – dieses Vorhaben steht einer nüchtern abwägenden Berichterstattung immer wieder diametral gegenüber. Viertens: Von Medien präsentierte Skandale und Moralverstöße ziehen ihre Kraft aus der Selektion und dem Wissen, dass im Dunkeln bleibt, wie viele andere Bürger ebenfalls den vorgeworfenen Moralverstoß begangen haben. Konkret: Wenn morgen herauskommen würde, dass 10.000 Prominente und Millionen „normale“ Bürger plagiiert haben, verlöre der Moralverstoß „Plagiat“ den Moment des Skandalösen. Die „Taten“ sind quasi zur Norm geworden.
Ein Moral-Kult, von blindem Eifer getrieben
Was passiert nun in einem derart ausgerichteten Mediensystem, wenn sich darin Journalisten bewegen, die aufgrund ihrer Sozialisation eine Disposition zu einem bisweilen furchtbaren moralischen Rigorismus hegen? Kurz: Aus Untersuchungen zur Sozialstruktur innerhalb der Medien ist bekannt, aus welchen Schichten Journalisten in überwiegender Mehrzahl stammen. Es ist die „veritable Mittelschicht“. Wer diesen Fakt in die Erkenntnisse Bourdieus zu seinen „Habitus-Studien“ einbettet, gelangt zu folgender Einsicht: Der journalistische Blick ist tendenziell durch Verhaltensdispositionen geprägt, die auf den vorherrschenden Habitus innerhalb der Medien zurückzuführen sind. Es geht, vereinfacht gesagt um den „Mittelschichtshabitus“. Und dessen Träger haben zumindest in einer gewissen Tendenz einen Hang zur relativ naiven, kritiklosen Anerkennung der vorherrschenden Ordnung entwickelt. Und: Nicht wenige von ihnen legen ein teilweise fast schon fetischhaftes Festhalten an Normen und Regeln an den Tag.
Pointiert gesagt: Erstmal in „Amt und Würde“, fühlt sich so mancher Journalist, durch seinen Habitusantrieb bedingt, als Sittenwächter der Gesellschaft. Der moralische Zeigefinger, wie ihn manchen Medien den Rezipienten geradezu direkt ins Gesicht drücken, ist im Journalismus zu oft die Manifestation eines habitusgetriebenen, überbordenden Moral-Kults, der in seinem blinden Eifer gar nicht erkennt, wie kleingeistig, kleinkariert und kleindimensioniert sein Moralgeschrei ist. Hinter diesem Verhalten steckt eine Art bewusste-unbewusste „Strategie“. Sie basiert auf einem insbesondere für den Habitus der Mittelschicht typischen Wunsch: Als „gutes“ Gesellschaftsmitglied „dazuzugehören“ – mit dem Hintergedanken, so auch die Option zu haben, weiter „nach oben“ zu kommen. Mit diesen Antrieben verbunden ist eine Tendenz, sich mit den „von oben“ vorgegebenen Normen und Wirklichkeitsvorstellungen zu identifizieren. In einer fast schon tragisch-komischen Überzeichnung ihrer eigenen moralischen Integrität bemerken viele so ausgerichtete Journalisten nicht einmal, wie lächerlich sie sich als die selbsternannten Hohepriester gesellschaftlicher Moral machen.
Eine wichtige Frage lautet: Erfüllen die modernen Moralapostel selbst die Ansprüche, die sie öffentlich an andere richten? Hier bedarf es keiner Wissenschaft. Der gesunde Menschenverstand reicht aus. Journalisten sind Menschen. Menschen übertreten Gesetze, setzen sich über Normen hinweg und sind unmoralisch. Die einen offen, die anderen, die die Moral von der Kanzel zu predigen pflegen, eben eher nur klammheimlich. Der „klitzekleine“ Diebstahl im Geschäft? Der „kleine“ Versicherungsbetrug“? Die Bruch des Ehegelöbnisses? Einem Mitmenschen in Not die Hilfe verweigern, obwohl man unterstützen könnte? Eine Arbeit voller Plagiate abgeliefert? Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein, heißt es in der Bibel. Journalisten, in ihrer Moralbesoffenheit, setzen gerne zur öffentlichen Steinigung an. Sie sehen den Splitter im Auge ihres Bruders, aber vergessen den Balken im eigenen.
Journalismus wie eine Bürgerwehr in einem schlechten Film
Was also passiert in einem Mediensystem, wenn sich darin Journalisten ausbreiten, die so funktionieren, wie hier beschrieben? In solch einem System kommt die so wichtige journalistische Norm „Objektivität“ unter die Räder. Moralanklage sticht Objektivität. Ein solches Mediensystem agiert wie eine Bürgerwehr in einem schlechten Film, die in ihrem Übereifer auf jeden Jagd macht, den sie aus Überzeugung als „Täter“ betrachtet. Ein moralgetriebene Berichterstattungsexzess ist nicht zu leugnen. Während der Harz-IV.-Zeit haben Journalisten Arme, die sich aus niederen Motiven oder aus finanzieller Not ein paar tausend Euro vom Amt erschlichen haben, zum öffentlichen Hassobjekt degradiert. Oder: Die publizistische Jagd auf Ex-Bundespräsident Christian Wulf, Uli Hoeneß, Jörg Kachelmann und jüngst Ulrike Guérot. Nicht zu vergessen: „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“ – so schrieb es der Spiegel-Kolumnist Nikolaus Blome 2020. Adressiert war der Spruch in Richtung der Ungeimpften. Ein Aufruf zur öffentlichen Beschämung einer Gruppe von Menschen, die sich gegen eine medizinische Behandlung entschieden haben? Abgesegnet durch die Redaktion und bis heute nicht distanziert davon.
Die Süddeutsche Zeitung ist kein Chorknabe
Und jetzt zur Süddeutschen Zeitung. Alleine in der Zeit von März 2023 bis 9. Februar finden sich im SZ-Online-Archive 18 Artikel, die den Münchner Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen namentlich erwähnen. Die Artikel tragen Überschriften wie: „Die Realität des Professor Meyen“, „Wegen Engagements bei Querdenker-Zeitung: Münchner Professor droht Disziplinarverfahren“, „Umstrittener Professor äußert sich zu Vorwürfen“ usw. Der Berichterstattungseifer ging gar soweit, dass laut Meyens Aussage, ein SZ-Redakteur ohne sich vorzustellen in seine Vorlesung begeben hat.
Der Umgang der SZ mit politisch unliebsamen „Meinungsabweichler“ ist kein Einzelfall. Die Zeitung bezeichnete etwa den coronakritischen Wirtschaftswissenschaftler Stefan Homburg in einer Überschrift als „Professor Dr. Verschwörung“. Den ehemaligen Leiter eines bayerischen Gesundheitsamtes, Friedrich Pürner, der sich für eine behutsame Umsetzung bestimmter Coronamaßnahmen ausgesprochen hat, führt das Blatt als „höchst umstritten“ an. Zum „Journalismus“ der SZ ließe sich noch viel sagen, von der Berichterstattung in Sachen Hubert Aiwanger ganz zu schweigen. Deutlich wird: Die Zeitung ist kein Chorknabe, wenn es um das Austeilen geht.
Kein Freispruch vom „politischen Verdacht”
Der Journalist Stefan Niggemeier hat sich auf dem Portal Übermedien mit der Kontroverse um Föderl-Schmidt auseinandergesetzt. Sein Focus liegt auf dem Umgang der SZ mit den Plagiatsvorwürfen gegen Weidel. Seiner Einschätzung nach habe die SZ sachlich über Weidel berichtet. Erwartungsgemäß lautet sein Fazit: „Die Vorwürfe, die der SZ und in besonders hemmungsloser Form Alexandra Föderl-Schmidt im Zusammenhang mit dem Plagiatsverdacht gegen Alice Weidel gemacht werden, sind haltlos.“
Das ist eine gefällige Betrachtung. Zwei Aspekte übersieht Niggemeier nämlich. In einer gerade auch im Hinblick auf die AfD hochgradig durch Qualitätsmedien emotionalisierten Öffentlichkeit sind Plagiatsvorwürfe gegen die Vorsitzende der Partei wie ein Funke, der die aufgeladene Stimmung entzündet. Bereits nüchtern vorgetragene Vorwürfe reichen aus, um Sympathisanten der Partei auf die Barrikaden zu treiben. Und für die Kritiker der AfD werden solche Vorwürfe ohnehin dankbar aufgenommen und an der ein oder anderen Stelle mit Emotionalität frisiert. Mit anderen Worten: Diese Grundsituation darf zwar kein Hindernis zur Berichterstattung sein. Aber in der Analyse gilt zu beachten: In dieser Situation reicht eine sachliche Berichterstattung nicht aus, um einer Zeitung von einem im Raum stehenden politischen Verdacht frei zu sprechen. Schließlich weiß die Zeitung um die Wirkung der Berichterstattung.
Noch ein Aspekt drängt sich auf: Warum werden in der SZ Plagiatsvorwürfe gegen Weidel erhoben? Zugespitzt: Das Blatt hätte diese Vorwürfe ja auch gegen seine stellvertretende Chefredakteurin erheben können. Vor allem aber auch: Warum erhebt die SZ gerade jetzt die Vorwürfe gegen Weidel? Das heißt zu einer Zeit, in der AfD-Gegner über Demonstrationen „gegen rechts“ versuchen, Momentum gegen den politischen Gegner zu gewinnen. Überhaupt: Zuerst die Berichterstattung über Aiwanger, dann über Weidel, aber auch über zahlreiche weitere Personen – wie aufgezeigt -, deren politische Ansichten der SZ quer zu liegen scheinen.
Bitte Journalismus, kein Moralaposteltum
Das Bild, das die SZ hier abgibt, lässt sich getrost als katastrophal bezeichnen. Föderl-Schmidt trägt als stellvertretende Chefredakteurin Verantwortung für die „Berichterstattung“ im Blatt. Die Empörung, die ihr entgegengeschlagen ist, ist die Frucht einer Medienlandschaft, die den Empörungsjournalismus etabliert hat. Teile der Öffentlichkeit und alternative Medien reagieren eben mittlerweile so, wie es die Leitmedien praktizieren. Ein Journalismus, der sachlich zeigen, abbilden, darstellen soll, ist in weiten Teilen der so genannten Qualitätsmedien durch einen hochgradig weltanschaulich kontaminierten Journalismus ersetzt worden. Mit ihm einher geht eine „Berichterstattung“, die den moralische Furor zum handlungsleitenden Element macht. In Redaktionen sitzen zu viele Weltbildjournalisten, die versuchen, ihre eigene Wut gegen politische Meinungsabweichler zur Wut der Öffentlichkeit zu machen. Diese Wut verbindet sich mit einem moralingeschwängerter Erregungsjournalismus.
Dabei gehören, bei Lichte betrachtet, Plagiatsvorwürfe wohl zu den „Moralverstößen“ am Anfang der Moralskala. Wenn der einzige Moralverstoß eines Menschen in seinem Leben darin liegt, plagiiert zu haben, dann kann er kein so schlechter Mensch sein. Aber in einer Medienwelt, die aus den dargelegten Gründen gleich Zeter und Mordio schreit, ist das eben anders. Vielleicht wird in den Redaktionen jetzt verstanden: Aufgabe von Journalisten ist Journalismus. Dem steht ihr Moralaposteltum entgegen.
Dieser Artikel erschien erstmals auf Marcus Klöckners Substack-Kanal.
Wie immer bei Klöckner: Schöne Analyse!
Es bleibt: Wir, die Konsumenten dieser Medien, bestimmen schlussendlich ihre Wirkmächtigkeit. Da kann jeder bei sich selbst anfangen und Abrüstung betreiben.
Ich war jedenfalls froh, dass Frau Föderl-Schmidt lebend gefunden wurde, egal wie sehr ich inhaltlich konträr zu ihr stehe und ich auch ihre Arbeit eher kritisch sehe.
“Wie immer bei Klöckner: Schöne Analyse!”
Tja. Und es gehört leider auch zur Erzählung über den heutigen Journalismus, dass Leute, die sich um Ausgleich und Verständigung bemühen und sich nicht am rudeljournalistischen Intrigenschmieden und Kesseltreiben beteiligen auf Klein-, DIY- und Impo-Seiten veröffentlichen müssen.
Das hat sich alles bald erledigt! Dank ChatGPT können sich jede Menge systemtreuer Dreckmäuler bald einen neuen Job suchen – da ein Stück Software preiswerter das Hetzen übernimmt.
„Bitte Journalismus,kein Moralaposteltum!“ Das kann ich so stehen lassen.Allerdings gibt es in den MSM so gut wie keinen Journalismus mehr. Den finde ich nur noch in Nischenmedien.Der Rest ist ins Hysterische gesteigerte Belehrungspropaganda und ideologische Verblödung.
Ansonsten hat Herr Klöckner eine zutreffende Analyse vorgelegt.Danke!
@Klöckner
Verstanden hab ich, was Sie zu Recht als “Empörungsjournalismus” kritisieren. Wenn das`n allg. Grundsatz für nicht nur mainstream-Medien ist, dann gibt`s ihn queer-beet bei Journos. Die im Grunde diesen Namen nach dem Gebot, zu berichten, nicht verdienen.
Dann zu dem, was Sie Moral nennen. Wirklich Moral? Oder nur´ne Karikatur solcher? Also Pseudo- oder Scheinmoral…
Ältere SoWis könnten was Politik betrifft an einen dieser bürgerl. Kirchenväter und dessen Grundunterscheidung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik von vor gut 100 Jahren erinnern. Das laß´ ich mal. Ist ja hier kein Proseminar.
Hier möchte doch jeder mitspielen. Auch die SZ.
Bezahlt werden sie alle so oder so.
Damit brauchen sie für ihre Existenz kein zahlendes Publikum.
‘Einfluss-Haben’, das ist ihre Droge.
Dass die SZ wie auch andere Qualitätsmedien einen Empörungsjournalismus betreiben, der von blindem Eifer auf abweichende Meinungen angefüllt ist, das kann man täglich und x-fach nachlesen. Diese moralische Anklage steche die Objektivität, so der Autor. Diese Jagd auf Abweichler hat die SZ eifrig betrieben und ist nun selbst im Dickicht dieser Leidenschaft hängen geblieben (Föderl-Schmid). Auch die Debatte über die AfD sei hoch emotionalisiert. Es mündet in die Frage, ob die SZ ihren eigenen Ansprüchen genügt.
Was wäre der Ausweg aus dieser Misere? Offensichtlich eine Hinwendung zu den Fakten und zur Objektivität. Dann aber gäbe es nicht mehr den Qualitätsjournalismus von SZ und Co. Der besteht nämlich darin, die Ereignisse und Schwerpunkte fest einzuordnen, nach einer längst feststehenden Überzeugung. Die Fakten werden dann um diese Festlegung herum eingebaut und müssen genau dokumentiert werden, weil eben der Schwindel bei dieser Art so nahe liegt. Die Welt wird also zusammen konstruiert, die Fakten belegen die Seriosität der Recherche. Hier spielt die Glaubwürdigkeit des Journalisten bzw. der Redaktion die entscheidende Rolle, ist sie angegriffen, leidet die ganze Berichterstattung. Dazu gehört dann auch einmal die Selbstbezichtigung einer Redaktion, wenn einer der Ihren als schwarzes Schaf aufgeflogen ist (Relotius). Dies gilt als menschliches Versagen, während die Branche frei von jedem Zweifel ist. Dieses Muster gilt übrigens auch für die Verschwörungstheoretiker, das Verfahren ist gleich, nur ist eine andere Parteilichkeit gegeben.
Hano, Hano! Das ist ja ein Ding. Geht der einfach in eine Vorlesung ohne sich vorzustellen. Das ist der Tropfen, der dem Fass den Boden ausschlägt. Oder so ähnlich. Sind Vorlesungen nicht öffentlich, wo jeder kommen kann, den es interessiert? Stellen sich die Zuhörer dem Vortragenden immer persönlich vor, bevor die Vorlesung beginnt? – Hab ich zumindest noch nie erlebt. Was ist das dann an dieser Stelle? Vielleicht Empörungsjournalismus? – Ich bin entsetzt.
Wie wird eine Simulation mit simulierenden Simulanten vollzogen?
Die Antwort darauf ist, z.B. dieser Artikel!
Nun war Karl-Theodor zu Guttenberg das erste Opfer dieser Plagiatssuche. Wollte ihn jemand abschießen? Wurde nie gesagt. Die Plagiate waren eben so ins Auge springend, dass da etwas passieren musste. Was eben nicht einer Hypermoral entsprang, sondern ganz einfach dem akademischen Kanon entsprach, der verlangt, dass wer Doktor werden will, etwas Neues schafft und eben nicht von anderen abschreibt. Dasselbe wohl bei Annette Schavan.
Als es dann mit Ulrike Guerot und Alice Weidel losging, war klar, dass das als Waffe eingesetzt werden sollte. Als Linker bleibt einem nichts erspart und jetzt muss ich auch noch Alice Weidel verteidigen. Sie schreibt über das chinesische Rentensystem und da konnte sie gar nicht plagiieren, denn das Thema wird mit Nichtbeachtung gestraft. Die chinesische Volkswirtschaft kann auf geradezu sagenhafte Erfolge zurüvck blicken und irgendwie wäre es naheliegend, anzunehmen, dass die Chinesen irgend etwas richtig machen. Interessiert bei uns aber niemanden. Wobei eben dieses Rentensystem durchaus dafür gesorgt hat, dass die Rentner am Wachstum teil hatten. Und man sieht dort etwas, was deutsche Jusos einmal als “Investitionslenkung” bezeichneten und natürlich dann nicht kam. Da in China kann man sehen, wie dieses Prinzip mit Erfolg angewandt wird.
Die neoliberale Kleinbürgertochter Weidel sah das als Angriff auf ihr Weltbild und meinte, das schlechtschreiben zu müssen. Das Werk ist bei Amazon erhältlich, hat aber noch keine einzige Rezension bekommen. So richtig ein Meisterwerk scheint es nicht zu sein.
Irgend jemand da, der uns erklärt, warum die Chinesen so viel Erfolg haben? Zu sehen ist leider niemand.
ausnahmsweidel mal ein entideologisierter beitrag. na also, geht doch. weiter so!
oh, halt, den einen seitenhieb auf die “kleinbürgertochter” muss ich übersehen haben. geht wohl doch nicht ganz so ohne wenigstens ne kleine wadenbeißerei, der herr von “links”?! hatte mich schon arg gewundert. +btw: was ist daran so schwer zu verstehen, warum china so erfolgreich geworden ist? Sie sind doch sonst auch nicht grad aufn kopp gefallen, oder?
” Moralanklage sticht Objektivität. Ein solches Mediensystem agiert wie eine Bürgerwehr in einem schlechten Film, die in ihrem Übereifer auf jeden Jagd macht, den sie aus Überzeugung als „Täter“ betrachtet. ”
Wenn man in einem Interview nach spätestens drei Fragen weiß, welche Haltung der Interviewer vertritt und wohin er den Interviewten lenken will, dann wird es schnell einseitig. Nur wenn jemand wie Nadeli Pandor dem ZDF-Inquisitor souverän und sehr diplomatisch widerspricht, dann wird es spannend.
Das Schiff hat Schlagseite und solche Schiffe geraten schnell ins kentern. Viele politischen Berichte dümpeln heute derart niedrig über der Wasserlinie, dass man sich über die Risikobereitschaft der Macher und die Geduld des Publikums wundert.
Niemand würde einen Bericht über ein Fussballspiel zuhören, in dem die eine Mannschaft ständig in den Himmel gehoben und die andere Mannschaft bei jeder Gelegenheit verunglimpft wird. In der politischen Berichterstattung der vorgeblich erlesenen Medien ist das heute Standard.
welches publikum? also lanz zb hat sich dank corona gleich endgültig von der mühe befreit, immer wieder mühsam durchleuchtete claqueure aussuchen und vor der sendung aufwendig antrainieren lassen zu müssen, damit die immer schön an den “richtigen” stellen treu und brav ganz feste klatschen.
…. bei lanz ist sogar die gestagete auswahl gebriefter und ungebriefter gäste teil der inszenzierung seines publikumsbereinigten folterkammerspiels.
Vorweg, die SZ lese ich seit Jahren nicht mehr und Frau Weidel interessiert mich auch nicht.
In den gebührenfinanzierten Nachrichten habe ich gehört, dass Frau Weidel irgendwas mit der Zitierung einer Zitierung falsch gemacht hat.
Jeder der sich mal an einer Hochschule rumgetrieben hat, weiß dass das kein Plagiat ist. In wissenschaftlichen Arbeiten darf z.T. sogar Wiki zitiert werden. Und das ist nun wirklich keine Primärquelle.
Kurzum, ich hab die Aufregung nicht verstanden und bin der festen Überzeugung, dass kein Journalist, der sich aufgeregt hat einen Abschluss an einer Hochschule erworben hat.
Ich glaube an das Gute im Menschen.
glauben ist gut, bosheit ist bessiger.
Mir ist bei dieser Affäre klar geworden:
— Warum viele ernsthaft denkende und demokratisch handelnde Menschen die “Qualitätsmedien” verachten!
— Wie gefährdet die Demokratie in Deutschland wirklich ist.
Marcus Klöckner lenkt mit Luhmann-Zitaten ab. Luhmann war bereits tot (1998), bevor die A-sozialen Medien erfunden waren. Über den konkreten Fall schreibt Marcus Klöckner NICHT.
Die leitende Redakteurin Föderl-Schmidt wurde von einem rechten Hetzmob der AFD in den sozialen Medien gejagt, befeuert durch einen ex-Chefredakteur, der es bei BILD so arg getrieben hatte, dass er dort gefeuert werden musste.
O-TÖNE dieses Hetzmobs:
— “links-linke” Journalistin, “linke Sudeljournalistin”, eine “schäbige Betrüger:IN”, “fanatische Tastaturaktivistin”, “professionelle linke Hetzerin und Rufmörderin”
— “Um diese Plagiatstussi ist es nicht schade!”
— Ein Vorstand der AfD Baden-Württemberg schrieb noch nach ihrem Überleben, sie solle sich “schämen”. Sie habe eine “Kampagne” gegen Nius ausgelöst und sich “versteckt” gehalten, während die “typische linke Hetzpresse einen Selbstmord erfindet”.
—————————————————–
Wer hören will, um was es geht: ein unverstellter Podcast des Bayerischen Rundfunks mit Föderl-Schmid und Aiwanger aus dem Juni 2023. -> https://www.br.de/mediathek/podcast/sonntags-um-11/aufregung-um-aiwanger-bayern-im-wahlkampf-wieviel-stammtisch-vertraegt-die-politik/2002656
Marcus Klöckner schreibt NICHT, was Föderl-Schmidt genau falsch gemacht haben soll.
TATSACHEN:
Die Plagiatsvorwürfe, die ihre eigenen Chefredaktionskollegen vor versammelter Mannschaft gegen sie erhoben, sind ausgesprochen dünn, um nicht zu sagen: an den Haaren herbeigezogen. Ihre eigene Chefredaktion ist ihr in den Rücken gefallen, sicherlich mit Kenntnis und Wollen der Eigentümer, der Stuttgarter SWMH-Holding der Familie Madsack.
2 Vorwürfe werden Alexandra Föderl-Schmid gemacht:
1: “Die Legende von der „Schmutzkampagne“ der SZ gegen Alice Weidel” – Eine Legende! – Die klärte kein geringerer auf als Stefan Niggemeier (Übermedien, früher Bildblog) – bitte bei ihm direkt nachlesen.
-> https://uebermedien.de/91980/die-legende-von-der-schmutzkampagne-der-sz-gegen-alice-weidel/
2: Dieser Bruder des “Hubsi” Aiwanger ist die Bayern-Staatslüge der Saison, die die Süddeutsche durch ihr Schweigen möglich gemacht hat. Weil Alexandra Föderl-Schmid daran zu rühren sucht, beging sie keinen “journalistischen Fehler”, sondern verstieß gegen die Regeln der bayerischen Omertà. Das ist etwas anderes.
Der “Hubsi” Aiwanger war 35 Jahre lang von seinem Gymnasium wegen SEINES Nazi-Flugblatts verurteilt. 35 Jahre lang hatte sein Flugblatt im Dorf als SEINE “Jugendsünde” gegolten. Aber erst 2023 soll er es nicht mehr gewesen sein, sondern sein Bruder… Übrigens hätte sich Aiwanger für SEINE jugendliche Schandtat – ‘Die Schornsteine in Auschwitz sollen wieder rauchen’ – auch einfach mal entschuldigen können. Aber entweder kann er das nicht? Oder er hat Angst vor seinen antisemitischen Wählern?
Aber gejagt wird die, die sich mit solchen Lügen nicht zufrieden gibt …
Die leitende Redakteurin Föderl-Schmidt wurde von einem rechten Hetzmob der AFD in den A-sozialen Medien gejagt, befeuert durch einen ex-Chefredakteur, der es bei BILD so arg getrieben hatte, dass er dort gefeuert werden musste.
O-TÖNE dieses Hetzmobs:
— „links-linke“ Journalistin, „linke Sudeljournalistin“, eine „schäbige Betrüger:IN“, „fanatische Tastaturaktivistin“, „professionelle linke Hetzerin und Rufmörderin“
— „Um diese Plagiatstussi ist es nicht schade!“
— Ein Vorstand der AfD Baden-Württemberg schrieb noch nach ihrem Überleben, sie solle sich „schämen“. Sie habe eine „Kampagne“ gegen Nius ausgelöst und sich „versteckt“ gehalten, während die „typische linke Hetzpresse einen Selbstmord erfindet“.
Die Plagiatsvorwürfe, die ihre eigenen Chefredaktionskollegen vor versammelter Mannschaft gegen sie erhoben, sind ausgesprochen dünn, um nicht zu sagen: an den Haaren herbeigezogen. Ihre eigene Chefredaktion ist ihr in den Rücken gefallen, sicherlich mit Kenntnis und Wollen der Eigentümer, der Stuttgarter SWMH-Holding der Familie Madsack.
2 Vorwürfe werden Alexandra Föderl-Schmid gemacht:
1: „Die Legende von der „Schmutzkampagne“ der SZ gegen Alice Weidel“ – Eine Legende! – Die klärte kein geringerer auf als Stefan Niggemeier (Übermedien, früher Bildblog) – bitte bei ihm direkt nachlesen. -> https://uebermedien.de/91980/die-legende-von-der-schmutzkampagne-der-sz-gegen-alice-weidel/
2: Dieser Bruder des „Hubsi“ Aiwanger ist die Bayern-Staatslüge der Saison, die die Süddeutsche durch ihr Schweigen möglich gemacht hat. Weil Alexandra Föderl-Schmid daran zu rühren sucht, beging sie keinen „journalistischen Fehler“, sondern verstieß gegen die Regeln der bayerischen Omertà. Das ist etwas anderes.
Der „Hubsi“ Aiwanger war 35 Jahre lang von seinem Gymnasium wegen SEINES Nazi-Flugblatts verurteilt. 35 Jahre lang hatte sein Flugblatt im Dorf als SEINE „Jugendsünde“ gegolten. Aber erst 2023 soll er es nicht mehr gewesen sein, sondern sein Bruder… Übrigens hätte sich Aiwanger für SEINE jugendliche Schandtat – ‚Die Schornsteine in Auschwitz sollen wieder rauchen‘ – auch einfach mal entschuldigen können. Aber entweder kann er das nicht? Oder er hat Angst vor seinen antisemitischen Wählern?
Aber gejagt wird die, die sich mit solchen Lügen nicht zufrieden gibt …
Wer hören will, um was es wirklich geht:
ein unverstellter Podcast des Bayerischen Rundfunks mit Föderl-Schmid und Aiwanger aus dem Juni 2023: ->
https://www.br.de/mediathek/podcast/sonntags-um-11/aufregung-um-aiwanger-bayern-im-wahlkampf-wieviel-stammtisch-vertraegt-die-politik/2002656
Mag ja alles sein, wie es ist oder war. Aber seit wann kann ein Gymnasium “verurteilen”? Und bei der causa Aiwanger sehe ich den Exlehrer als den Übeltäter, der rechts-, pflicht- und anstandswidrig die Vertraulichkeit verletzt hat, zu der er sich verpflichtet hat. Wer gegen Aiwanger, egal ob Bruder oder nicht, nicht mehr hat und mit solchen Methoden zu Felde ziehen muss, ist ein Arschloch, ein dummes noch dazu.
Der Rest ist Geheule. Im Kampagnenjournalismus bestimmt der Verleger die Kampagne, und wen der Mob lynchen darf. Private Vendettas werden nur längs der Linie geduldet. Wenn die Presstituierten glauben, die Richtung angeben zu dürfen, haben sie das Spiel nicht verstanden. Das rächt sich.
Der Ex-Lehrer hat gegen die Bayern-Omertà verstoßen, weil er geredet hat – meinen Sie. Während das übrige Dorf weiter schweigt…
Und wenn der Messdiener, der Aiwanger damals war, ein aufstrebender Nachwuchs-Funktionär der katholischen Landjugend, die Juden verbrennen will, dann unterliegt das in Bayern der Vertraulichkeit – sagen Sie.
Aber seien Sie beruhigt, der Omertà-Staat hat sich gekümmert, die Akten vernichtet, kürzlich auch den pensionierten Lehrer diszipliniert. Jetzt HALTEN alle wieder das MAUL, damit der Bierzelt-Aiwanger – der Vizepräsident des Operettenstaats – sein Maul besonders laut aufreißen darf.
Und das österreichische Mädel ist ja auch wieder auf die anderes Seite des Inns gescheucht wordn. Die hats jetzt auch verstanden!
–
6 Millionen Juden zum Aderlass geprügelt für die Reinheit des Blutes.
Und die Mönche der Demokratie wedeln Verzeihung heischend mit der Rute –
und siehe: der Freigeist [SZ] geht um!
Alle sind aufgeklärt, doch wer weiß bescheid?
Heute hasst man modern. Die Angst ist die Flamme unserer Zeit, und die wird fleißig geschürt.
Sie verbrennen Dich mit Ihren Zungen und Ihrer Ignoranz.
Dicke freundliche Herren bitten per Television [Asocial Media] zur Jagd.
Höchste Zeit aufzustehen!
Hexeneinmaleins / von Konstantin Wecker -> https://youtu.be/nZvRuzk6siQ?t=109