
Der DGB und seine Jahr für Jahr enttäuschten Freunde.
„Kampftag der Arbeiterklasse“ 2025 in Dortmund. Ein Sommertag, so dass im T-Shirt demonstriert wird. Der DGB erwartet nach eigener Aussagen 3000 Teilnehmer, die sich zum diesjährigen Motto „Mach dich stark mit uns“ versammeln sollen. Nun ja, erwarten kann man ja viel – tatsächlich drängeln sich nicht gerade viele Menschen vor dem Theater. Als es los geht, sind es nicht mehr als 1000 geworden – man darf gespannt sein, was die Medien angeben werden. Denn die Teilnehmerzahlen der DGB-Demos werden, zumindest im Ruhrgebiet, traditionell polizeilich nach oben aufgerundet – sehr im Gegensatz zur sonstigen Praxis bei Protesten.
Die Kritiker des DGB
Betrachtet man die versammelten Demonstranten, stellt man fest, dass bei dieser sowieso schon kläglichen Menge keineswegs DGB-Mitglieder die Hauptmasse der Demo stellen.
Nach ein paar wenigen Reihen der DGB-Jugend, die den Zug eröffnen darf, weil das bunt und nach Zukunftsperspektive aussieht, folgen SPDler (mit Parteifahnen – worüber sich einige Teilnehmer empören) und Grüne, danach noch einige IGMetaller.
Und dann? Mit DKP, Friedensforum Dortmund, DFG/VK, MLPD, Sol, Bir-Kar, KP, Antifa-Gruppen, verschiedenen türkischen und iranischen Linken undsoweiterundsofort treten viele Gruppen an, die zahlenmäßig zusammen weit mehr sind als die originären Gewerkschaftsmitglieder. Und die zweitens ziemlich kritisch zu dem stehen, was der DGB in seinen Tarifrunden praktiziert und medial vertritt.
Standortsicherung durch Sozialpartnerschaft
Die Politik der deutschen Gewerkschaften besteht darin, die Interessen der Arbeitnehmer im Namen der Sicherung deutscher Arbeitsplätze den Rentabilitätsforderungen der Unternehmen unterzuordnen. Aus der Logik der Abhängigkeit, die man eingesehen hat und zur Basis des eigenen Forderns macht, dient sich der DGB Staat und Kapital als selbstbewusster Partner bei der Förderung des deutschen Wachstums an, der von einem Gegensatz zwischen der Interessen von Lohnarbeit und Kapital nichts mehr wissen will. Zusammengefasst heißt das: Sozialpartnerschaft.
Wozu dieser Verein, der letztes Jahr seinen 75. Geburtstag gefeiert hat und sich sehr für seine Leistungen lobt, es damit gebracht hat, ist daran abzulesen, dass inzwischen 15 Millionen Menschen in Deutschland unter der Armutsgrenze leben, das Renteneintrittsalter demnächst wieder da ankommen soll, wo es unter Bismarck startete, und aktuell der Acht-Stunden-Tag – zugestanden, um den deutschen Arbeiterräten ihre sozialistischen Bestrebungen auszureden – von der neuen Regierung abgeschafft bzw. aufgeweicht werden soll.
Der neue Burgfrieden
Das alles kritisieren die in der Demo mitlaufenden Vereine mehr oder weniger heftig. Jahr für Jahr beklagen sie, dass die Politik der deutschen Gewerkschaft nicht kämpferisch genug ist, zu viel Kompromissbereitschaft gegenüber dem Kapital existiert, die Arbeiterinteressen „verraten“ werden. Gleichzeitig finden sich diese Kritiker Jahr für Jahr am 1. Mai bei der DGB-Demo ein und sorgen dafür, dass der „Kampftag der Arbeiterklasse“ nicht zum Voll-Fiasko für die Berufsdemonstranten mit Funktionärsstellen gerät – auch wenn jedes Mal weniger Leute auflaufen.
In diesem Jahr kam zusätzlich zu dem normalen Klagen über die mal wieder zu kurz gekommenen Interessen der Lohnabhängigen auch noch die Sorge, dass demnächst auch noch ein Krieg ins Haus steht – Politik und Medien sind in dieser Frage ja bereits entschieden: „Wir“ müssen „kriegstüchtig werden! Was hört man dazu von der schwarz-rot-goldenen Gewerkschaft? Grundsätzlichen Widerspruch? Ein entschiedenes Nein zu dem Ansinnen, das Clemens Fuest mit „Kanonen statt Butter“ ja klar und deutlich zusammengefasst hat?
Natürlich nicht. Im Vorfeld der Ostermärsche hat der DGB-Vorstand seinerseits erklärt, dass „auch der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften die Notwendigkeit sehen, in Deutschland und Europa verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, um gemeinsam verteidigungsfähiger zu werden.“ Die „Sagt Nein!“-Petition, die das ablehnt, ist lediglich eine kleine innergewerkschaftliche Opposition. Ein Interview zur medialen Kampagne in Sachen Kriegstüchtigkeit, das Peter Schran (langjähriger ARD-und ZDF-Filmemacher) mit Renate Dillmann zu ihrem Buch „Medien. Macht. Meinung. Auf dem Weg in die Kriegstüchtigkeit“ führen wollte, hat die verdi-Zeitung publik abgelehnt. Dafür zeigt die gerade gelaufene Tarifrunde von verdi praktisch, dass die Gewerkschaft ein weiteres Mal bereit ist, die Interessen der Lohnabhängigen angesichts der „Notwendigkeit“ (!) der Aufrüstung hintanzustellen. Ein erneuter Burgfrieden also – von wegen „nie wieder!“.
„Klassenkampf statt Krieg und Krise“
Um so erstaunlicher insofern das Auftakt-Transparent der diesjährigen Mai-Demo.
Die Gewerkschaftsjugend der verschiedenen Einzelgewerkschaften hatte sich zusammengetan unter dem Motto: Wir brennen für Klassenkampf statt Krieg & Krise.
Was ist da passiert? Kriegt es der DGB jetzt mit einer rebellischen Jugend zu tun, die die Nase voll hat? Haben die Jugendlichen zu viel Marx gelesen? So war es natürlich nicht gemeint. Ein bisschen auf die Pauke hauen, ein bisschen Kapital-Bashing, das war sich die Jugend natürlich schuldig. Darauf angesprochen, wo denn beim DGB so etwas wie Klassenkampf zu sehen sei, kam die Antwort ebenso schnell wie routiniert: Eben deshalb sei es ja so wichtig, das in die Gewerkschaft hineinzutragen.
Auch die Gewerkschaftsjugend beherrscht das Verfahren also spielend, einen Standpunkt vorstellig zu machen und stolz vor der Demo herzutragen, von dem sie weiß, dass er nicht vorhanden ist.
Anders gesagt: Vertritt überhaupt jemand in dieser Demo des DGB den Standpunkt des DGB?
PS und ein Vorschlag:
Wie wäre es dann damit, diese alberne Veranstaltung einfach mal sein zu lassen? Eine Demonstration mit einer ernsthaften Kritik an dem, was der kapitalistische Alltag, der Staat, der ihn verwaltet, und nun auch noch der „kommende“ Krieg für die vom Lohn abhängende Menschheit bedeuten, hätte einiges zu sagen… Der DGB könnte derweil auf dem „Familienfest“ die Würstchen grillen.
Eine interessante Diskussion zum 1. Mai des DGB und dem diesjährigen Aufruf gab es beim Podcast-Sender 99:1, einen Artikel von Suitbert Cechura beim Gewerkschaftsforum.
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ja der dgb will den klassenkampf führen. das sollte man nicht damit verwechseln ihn zu beenden.
Der DGB will den Klassenkampf verwalten. Das schafft auch tolle Verwaltungsposten für Hauptberufliche.
+++
Der DGB besteht aus seinen Mitgliedern.
Wenn die Mitglider da mitlaufen…
Ist vielleicht kein FDGB…. Nur irgendwie Regierungsorgan.
Der FDGB war besser als der DGB heute. Da gab es 8h Arbeitszeit, mit geplanter Senkung(vorwärts immer rückwärts nimmer, Gleiches Recht für alle)Urlaubsdomizille(mit Wartezeit)
Ab 200x
Tagelöhner sind ja keine Arbeiter und können ja nicht Mitglied werden… Darauf eine Agenda.
Welch albener Vorschlag die traditionellen Maidemons einfach ausfallen zu lassen!
Vielmehr ist es richtig die Demos in klassenkämpferische Veranstaltungen umzufunktionieren und die Gewerkschaftsführung damit zu konfrontieren.
Das ausgerechnet Renate Dillmann die Maitradition ausfallen lassen will, diskreditiert die Autorin. Sie ist oft durch ultralinke Kritik an China unangenehm aufgefallen. Jetzt will sie die Maidemonstrationen ausfallen lassen. Wenn das kein Klassenverrat ist, was dann?
Entwickelt sich Overton zunehmend zum Sprachrohr seltsamer linker Vögel, die sonst kein Auditorium mehr finden?
Gleichzeitig hält es Overton nicht für nötig 50 Jahre Befreiung von Saigon auch nur mit einen einzigen Wort zu würdigen.
Ihr vergaloppiert Euch!
Zuckermann – der unverbesserliche Links-Zionist – darf dahingegen wöchentlich hier seine Ergüsse ablassen?!
Wenn Klassenverräter andere des Klassenverrats zeihen (zudem unbelegt, denn Frau Dillmanns Äußerungen sind stets nachvollziehbar), also neben der bevorzugt von Pagen des Adels gespielten Rassismuskarte, um Machtunterworfene gegeneinander zu hetzen:
„Deshalb vertraut das chinesische Volk der neuen Dynastie der konfuzianisch-kommunistischen Partei, die östliche und westlich-marxistische Werte in sich vereint. Mit Xi Jinping hat ein Herrscher auf den Drachenthron Platz genommen, der „das Mandat des Himmels“ besitzt, das chinesische Volk vertraut ihn. Das können westliche Herrscher nicht von sich behaupten!“
https://overton-magazin.de/top-story/trump-will-mit-putin-ende-des-krieges-aushandeln-ukraine-und-eu-sitzen-am-katzentisch/#comment-208611
„Wie ich unten kurz ausgeführt habe, spielt man in China GO – das komplexeste Brettspiel der Welt – nicht Schach.Dies nicht zu wissen ist für „Langnasen“ typisch , da ist Langmut nötig, denn sie wissen es nicht besser!.“
https://overton-magazin.de/top-story/trump-will-mit-putin-ende-des-krieges-aushandeln-ukraine-und-eu-sitzen-am-katzentisch/#comment-208624
Dein Ansinnen ist die Diskreditierung tatsächlicher Opposition gegen das bestehende, sich transformierende, Raub- und Mordsystem. Deine Apologien zu China, in Verbindung mit seiner autoritären Ausformung und deine opportunistischen Fehlsteuerungsversuche zur Akzeptanz und Übernahme dieses Überwachungsregimes, legen sehr deutlich dar, daß wenn man sich in’s System begibt, es nicht das System ist das sich ändert.
Ich hol jetz mal das POPCORN raus, vielleicht beib ich auch beim schnöden pron…..
(echauffiert, Gesicht gerötet)
Sozialpartnerschaft heisst demnach, dass die DGB-Bonzen am Katzentischchen der Kapitaleigner sitzen dürfen, sich an deren Brosamen laben und die Kotaus plus die Unterwerfung im Sinne ihrer Funktionärsabsicherung zelebrieren?
Burgfrieden meint wohl, dass die DGB-Bonzokratie mit ihren solventen Damen und Herren im sicheren Raume sitzen, während sich auf der anderen Seite des Burggrabens ihre Klientel drängelt, sich tränkend aus demselben und sich von verirrten, gemästeten Burg-Ratten und Schmeissfliegen ernährt.
Na denne, willkommen zurück im 18. Jahrhundert, wo die Welt noch heile war.
(Sarkasmus!)
Gut erfasst, soo looft der Laden im gewissen Sinne rund
Was mich allerdings bei Gewerkschaftsdemos immer stört, ist der Einsatz von Drillerpfeifen und Trommeln, einfach um Lärm zu machen. Die IGM organisiert das bewußt so. Dadurch werden aber Passenden, die man gewinnen möchte, unnötig verschreckt und negativ aufgebracht. Oft wissen sie gar nicht, um was es bei der Demo überhaupt geht.
Viel besser ist es, gezielt und rhythmisch gute Parolen zu rufen um damit die Passenden zu konfrontieren. „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt“ ist so eine Parole, die aus der Palästina-Solidarität kommt. Auf der Maidemo, an der ich nicht beteiligte, rief der revolutionäre Block (mit Palästinafahnen) solche Parolen.
Es geht der Gewerkschaftsführung nicht um Klassenkampf! Vielmehr möchte sie ihren Verhandlungspartnern ihre eigene Truppenstärke vorführen, um damit Eindruck zu erzeugen. Um Streiks, Betriebsbesetzungen zur Rettung von Betrieben geht es auch den Linken Gewerkschaftsführern nicht, sie wollen den sozialen Frieden damit die herrschenden Klassen ungestört ihre Kriege führen können!
Deshalb klare Parolen statt Drillerpfeifen!
Samba si, Arbeit no,
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Maracas_%26_Trillerpfeife.ogg
Absolut deprimierend natürlich, dass der DGB hier auch anderen linken Vereinen eine Plattform bietet, die sie sonst nirgends hätten. Hier in Mannheim zum Beispiel auch das Friedensbündnis gegen Aufrüstung. Hier konnten sie Unterschriften sammeln und das nicht wenige.
In deutschen Betrieben herrscht Mitbestimmung und es gibt einen Betriebsrat. Renates Mundwinkel nähern sich dem Erdboden. Hier in D weiß man nicht mehr, was das für ein Privileg ist. Aber im Ausland ist das für die Beschäftigten ein unschätzbarer Vorteil. Was dann bewirkt, dass deutsche Unternehmen dort äußerst erfolgreich agieren. Ist halt Kollateralschaden.
Dass Verdi nun wirklich die Konfrontation gesucht hat und mit harten Streiks gekämpft hat, das fehlt einfach. Hier beginnt es wirklich, unfair zu werden.
Die Gewerkschaftsjugend hat Marx gelesen und wird radikal? Selbstverständlich kein Grund zur Zuversicht. Falsches Bewußtsein und nur Renate merkt es.
Da gibt es eine Blasen von Linksintellektuellen, die sich in identitätsstiftender Verdrossenheit über die Gewerkschaft zusammenfinden. Was ist denn euer Ziel? Die entsolidarisierte Gesellschaft? Dann tretet doch in die AfD ein, damit das richtig einsortiert werden kann.
Sprach der alte, ewige Sozialdemokrat und spricht und spricht
bloß ändern, das will er nicht…..
@ Freedomofspeech
© https://de.m.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Degenhardt
SCHLIMM
Die saturierten DGB Funktionäre führen doch den Klassenkampf. Den Klassenkampf zu führen sagt ja noch nicht aus auf wessen Seite. Das Wirken welches unter dem Begriff der Sozialpartnerschaft geschaffen wurde, diente der Sedierung und Spaltung der Arbeiterschaft durch Fokussierung auf und Verteilung von Häppchen. Was eine Arbeiteraristokratie hervorbrachte. Man wurde fein abgestuft zum Komplizen.
Von einer (Sozial)Partnerschaft kann nun kaum noch die Rede und in Zukunft noch viel weniger sein, in Anbetracht der weiteren Rationalisierungs- und Automatisierungsvorhaben. Die Häppchen sind aus. Nun, nicht wirklich aus. Sie sind woanders.
Nebenbei angemerkt. Es sollen ja mehr in die Rüstung verschoben werden, da können sie dann, solange bis das Roboter komplett übernehmen, die Waffen bauen mit denen man sie erschiesst. Einigen kann man noch schnell Uniformen überstreifen, die dann mitschiessen dürfen. Bis auch das komplett automatisiert ist.
Automatisierung, eigentlich keine gar so schlechte Sache, doof ist nur die undemokratische Handhabe, was, warum und wieviel produziert wird.
Das Problem der Gewerkschaften sind nicht die Kundgebungen zum 1. Mai. Das Problem ist, dass sie nicht mehr aus dem allgemeinen intellektuellen Flachland hervorstechen. Wer als einzelner etwas erreichen will, muss praktisch denken und sich auf einzelne Punkte focussieren. Aber eine finanzstarke Gewerkschaft mit einem gesamtgesellschaftlichen Anspruch muss die Entwicklung insgesamt in den Blick nehmen. Es mag sein, dass das irgendwo in den Zentralen noch gemacht wird, aber die Öffentlichkeit bekommt nichts davon mit. Die Gewerkschaften haben sich – ebenso wie Studenten, Professoren, Pfarrer, Journalisten und auch die Politik davon verabschiedet, die Zukunft mitgestalten zu wollen. Na dann macht es halt das Kapital.
In den Zentralen blättert man vielleicht im neuen Urlaubskatalog, oder überlegt sich, ob es Apfelkuchen oder doch schon Kirsch zur Kaffeeeeepauuuse sein darf.
Der Gaube ist seit ziemlich genau 44 Jahren verloren gegangen.
gruss
Du denkst da gar nicht so verkehrt.
@Renate Dillmann
Vielen Dank für Ihren Bericht.
Bei uns sah es noch viel trauriger aus. Linke Gruppen, ob Türken,Kurden, Palästinenser, etc., wurden dieses Jahr vom DGB erst gar nicht zugelassen.
Demonstrationszüge gibt es schon seit Rudolf Scharpings Zeiten nicht mehr. Die hat man damals abgewürgt indem man keine Arbeiterlieder mehr gespielt hat und zu Ehren des lieben Rudolfs „Ja wir sind mit dem Radl da“ plärren ließ.
Dieses Jahr fand die Veranstaltung gleich auf einem umzäunten Gelände statt, bewacht von Polizisten im Kampfdress, privaten Sicherheitsleuten und den DGB-Ordnern.
Die erste Ansprache eines DGB-Ordners schurigelte die Besucher dahingehend was sie tun und sagen dürfen und was nicht.
Es waren dann auch mehr Funktionäre da als Arbeiter dort und die wenigen Arbeiter die da waren verließen nach der Ordungsansprache gleich das Gelände. Wir auch; da uns untersagt wurde unsere Anti-Kriegs-Plakate zu zeigen und wir unsere Flugblätter nicht verteilen durften. Das haben wir dann ausserhalb des Geländes getan.
Auf dem Gelände herrschte Knastatmosphäre!
Offensichtlich wollte man (die Funkitonärs-Elite) unter sich bleiben und ganz „demokratisch“ im Sinne der Zeitenwendes keine Kritik zulassen.
Es wird Zeit für alternative 1. Mai Demos!
Wo, das klingt ja schon fast nach einer gleichgeschalteten Gewerkschaft wie vor 90 Jahren
„Linke Gruppen, ob Türken,Kurden, Palästinenser, etc., wurden dieses Jahr vom DGB erst gar nicht zugelassen.“
Wenn das wahr wäre, wäre es nur zu begrüßen. GG Art. 8 sagt nämlich „Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.“ Von Ausländern ist da nicht die Rede. Ja ja, ich weiß, Theorie und Praxis… Und dann finde ich es merkwürdig, diese Ausländer unter „linken Gruppen“ zusammenzufassen. Außer, daß viele von ihnen mit Staatsgeld versorgt werden, ist an denen gar nichts links.
Welch ein selten dämlicher und unverschämter Vorschlag, den 1. Mai einzudampfen. Merz und seine Vasallen von der SPD wollen sowieso einen Feiertag wie in Dänemark für die Kriegstüchtigkeit streichen. Der 1. Mai gehört aber weder den Gewerkschaftsbonzen, noch den Kapitalisten oder den Politikern, sondern der arbeitenden Bevölkerung.
Ja wo waren denn die ganzen Demonstranten in Dortmund? Kann es sein, dass sie diesmal in Gelsenkirchen waren, um einen Faschistenaufmarsch der „Heimat“ zu stören. Was haben Faschisten, die am 2. Mai 1933 vier Duisburger Gewerkschaftsfunktionäre bestialisch totgeschlagen haben, auf dem 1. Mai zu suchen?
Aus Duisburg kann ich nur berichten, dass man den Palästinenserblock ziemlich ans Ende des Demonstatioszug gesetzt hat, damit die reichlich vorhandenen Polizisten dort problemlos reingrätschen konnten. Man hat versucht, einzelne Palästineser herauszugreifen und zu attackieren, aber der Beistand der restlichen Teilnehmer war größer, man hat sofort Solidarität geübt und so konnten sie unbehelligt den Demostrationszug fortsetzen, nicht ohne die Parole „Zionismus ist Faschismus“ zu rufen.
In Berlin war die revolutionäre Mai-Demo mit mehr als 30.000 Teilnehmern größer denn je.
Man muß sagen überraschenderweise lief alles friedlich ab, weil die Polizei sich relativ zurückhielt.
In Städten, wo keine eigene revolutionäre Mai-Demo organisiert werden kann, muß man auf den DGB-Demos einen revolutionären Block bilden und das geschieht in vielen Städten. Das zeigt den Gewerkschaftsbossen das sie sozial isoliert sind, unfähig ihre eigene Basis zu mobilisieren.
Und die Oberschicht und ihre gewerkschaftlichen Handlanger soll merken, führt eure Kriege ohne uns!
Wir sind kriegsmüde!
Die „Junge Welt“ meldet steigende Teilnehmerzahlen der revolutionäre Blöcke auf den traditionellen Mai-Demos.
https://www.jungewelt.de/artikel/499233.1-mai-revolutionäre-auf-rekordjagd.html
In Nürnberg sei der Zug – überwiegend revolutionär – über 3 km lang gewesen.
In sofern wundere ich mich über die defätistische Haltung der ultralinken Autorin, aber das paßt zu ihr.
Schlaue linke Sprüche nutzen nichts, es kommt auf das Handeln an!
Da haben Linkssektierer noch Entwicklungspotenzial!
Obwohl ich sagen muß, Hut ab vor der MLPD und den zahlreichen trotzkistischen Gruppen. Sie tun wenigstens etwas, wo andere schweigen!
Die Gewerkschaftsbewegung müsste endlich eine Diskussion über die neue Arbeitswelt (KI und Automatisierung) lostreten. Was ist Arbeit heutzutage? Wer bekommt Lohn wofür und warum? Woher kommt der Lohn, wie wird er erwirtschaftet? Trillerpfeifen und Klassenkampf dagegen wirken altbacken, mehr noch: bevormundend, paternalistisch.
Die aktuelle DW-Dokumentation, „After Work“, kann ich hierzu empfehlen. Gibt’s auf Youtube für – umsonst (hehe).
Youtube ist nicht für umsonst, Du bezahlst mit Deinen Daten. Auch wenn Du alles ablehnst, bist Du nicht sicher. Davon ab gibst Du die Kulisse, damit mehr Leichtgläubige von der Mafia ausgespäht und ausgeplündert werden und mit Daten und Identität bezahlen. Wer Youtube und Google nutzt, ist Mittäter.
Stimmt schon, ich verzichte dafür seit vielen Jahren auf Nutella (Palmöl). Tun Sie es auch, jeder Nutella-Nutzer ist Mittäter!
Witz lass nach.
Ab spätestestens 2000 war der DGB, Verdi etc komplett gekauft.
Der Vorschlag der Autorin, solche peinlichen Veranstaltungen mal sein zu lassen, ist gut. Was wir auf dem Foto sehen: Ein klägliches Häufchen von Aktivisten mit ein paar Utensilien von der Werbeagentur, unter den paar Fähnchen fehlen nicht die Regenbogenfahne und eine arabische Fahne. Das diskreditiert eine solche Veranstaltung, bei der sich ohnehin kein normaler Deutscher mehr vorführen läßt, gleich ganz.
„Normaler Deutscher“, mhm. Also du und dein Kreisstammbaum. Darauf wird wohl jeder, der bei klarem Verstand ist, guten Gewissens verzichten können.