Eigentum, Medien, Öffentlichkeit

Medienmauer
Quelle: Pixabay

Wie umgehen mit der Konzentration und Monopolisierung der (medialen) Öffentlichkeit? Welche Rolle spielen unterschiedliche Eigentumsformen für eine demokratische und partizipative Form des öffentlichen Austauschs? Welche Reform- und Transformationsvorschläge sind denkbar?

Antworten und Lösungen zeigt der neue Tagungsband des Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft auf, der Beiträge aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie aus Nachbardisziplinen wie der Soziologie, der Politologie, der Science and Technology Studies, der Wirtschaftswissenschaft und der Geschichtswissenschaft beinhaltet.

Ein Buchauszug.

Jetzt erhältlich!

Spätestens mit der Übernahme von Twitter (mittlerweile X) durch Elon Musk im Herbst 2022 und der anschließenden radikalen Umstrukturierung des Mikroblogging-Dienstes scheint die Frage, wem die Medien eigentlich gehören, zurück im gesellschaftlichen Problembewusstsein zu sein. Teil der einsetzenden öffentlichen Debatte war auch der Umstand, dass es sich bei dem neuen Besitzer nach Forbes-Schätzungen um den zu diesem Zeitpunkt reichsten Menschen der Welt handelte. Diskutiert wurde unter anderem, ob es eine gute Idee sei, dass Superreiche sich Medien – und damit einen Teil der Infrastrukturen demokratischer Öffentlichkeiten – ohne Weiteres kaufen können. Dabei war Elon Musk nicht der erste Milliardär, der in letzter Zeit die Kontrolle über ein Medienunternehmen übernommen hat. Im Gegenteil: Er reiht sich damit in eine lange Liste von Superreichen ein. Jeff Bezos kaufte 2013 die Washington Post und Gautam Adani sicherte sich Ende 2022 die Mehrheit beim indischen Fernsehsender New Delhi Television Ltd. Auch in Europa gibt es entsprechende Beispiele: Die tschechische Milliardärin Renata Kellnerova stieg Februar 2023 als zweitgrößte ­Aktionärin bei ProSiebenSat.1 ein, Vincent Bolloré gehört durch den Kauf der Canal+-Gruppe 2015 zu einem der wichtigsten Medienunternehmer Frankreichs und der im Oktober 2022 verstorbene Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz schuf mit ServusTV und weiteren Medienmarken einen eigenen Medienkonzern, welcher zu den einflussreichsten in Österreich gehört.

Der Konnex von Medieneigentum und ökonomischem Reichtum ist kein neues Phänomen. Einer der prominentesten Medienunternehmer ist Rupert Murdoch, der sich im Laufe seines Lebens in den USA, Großbritannien und Australien mit Unternehmen wie Fox News und The Sun ein weitverzweigtes Medienimperium aufgebaut hat. Silvio Berlusconi dominierte jahrzehntelang die Medienlandschaft Italiens. Und in Deutschland sind viele große Medienhäuser in generationsübergreifendem Besitz reicher Familien, wie der Bertelsmann-Konzern der Familie Mohn, die Hubert Burda Media der Familie Burda oder die Bauer Media Group der Familie Bauer.

Algorithmische Kontrolle und Medienkaperung

Die potenziell disziplinierende Macht wohlhabender Eigentümer*innen von privaten Medien gilt es ebenso zu beforschen wie den Einfluss gewinnorientierter Mediengeschäftsmodelle auf journalistische Inhalte. Wenn Superreiche und ihre Unternehmen die Medien kontrollieren, kann dies zu Interessenskonflikten, Voreingenommenheit und möglicherweise zur Manipulation der Berichterstattung führen. Dies wiederum vermag die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven einzuschränken, die der Öffentlichkeit präsentiert werden, und die Unabhängigkeit der Medien zu beeinträchtigen. Politiker*innen befinden sich hier in einem Spannungsfeld zwischen Regulierungsbedarf im Rahmen einer demokratischen Medienordnung und wirtschaftlichen Interessen der Medienunternehmen; ihre Reaktionen erfolgen meist zu langsam oder adressieren die skizzierten Problemlagen wenig bis gar nicht.

Im gegenwärtigen neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit spitzen sich die gesellschaftspolitischen Herausforderungen weiter zu. Neben der Finanzierungskrise etablierter Medien nehmen die algorithmische Kontrolle von Kommunikationsflüssen und der Einfluss von digitalen Großkonzernen, die Medien(-infrastrukturen) kapern, im digitalen Kapitalismus zu. Öffentlich-rechtliche Medien stehen unter verstärktem Spar-, Reform- und Legitimationsdruck, während sich parallel der Aufstieg rechtspopulistischer Alternativmedien und die Fragmentierung öffentlicher Arenen fortsetzen − bei fortwirkender medialer Unter- oder Misrepräsentation gesellschaftlich marginalisierter Gruppen.

Digitaler Kapitalismus und Unterdrückung niedrig entlohnter Arbeitskräfte

Über einen allzu engen Fokus auf Medien hinaus gilt es das Thema Eigentum vor dem Hintergrund der neoliberalen Transformation von Gesellschaften und der damit einhergehenden zunehmenden sozioökonomischen Ungleichheit in den Blick zu nehmen. Sozialwissenschaftliche Studien zeigen, dass die weitreichende Privatisierung, Deregulierung und Neoliberalisierung der Politik, im Einklang mit den Interessen der Mächtigen, enorme Ungleichheit verursacht hat. Es sind vor allem rassifizierte, migrantisierte und/oder sexistisch diskriminierte Teile der Bevölkerung, die solche Ungleichheit trifft – und zwar intersektional, wie unter anderem der Umgang der deutschen Fleischverarbeitungs- und Schlachtbetriebe Tönnies mit osteuropäischen Arbeiter*innen zeigt. Darüber hinaus wird immer deutlicher, dass in weiten Teilen der Wirtschaft Monopole oder Oligopole vorherrschen. Durch ihre Vormachtstellung, etwa am Medienmarkt, können Großunternehmen nicht nur in wirtschaftlichen Bereichen, sondern auch in politischen, sozialen und kulturellen Angelegenheiten eine einflussreiche (wenn nicht gar dominante) Rolle einnehmen.

Hinzu kommt die Problematik von (geistigen) Eigentumsregimen im zunehmend digitalen Kapitalismus, welche derzeit politisch und rechtlich verhandelt werden (zum Beispiel Eigentum an Daten in überwachungsgetriebenen Geschäftsmodellen). Die algorithmische Arbeitssteuerung auf unterschiedlichen Online-Plattformen ist ein erstes Anzeichen dafür, wohin der digitale Kapitalismus in der Unterdrückung niedrig entlohnter Arbeiter*innen – und besonders Migrant*innen – steuert. Wie und ob Medien all diese wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Prozesse aufgreifen oder gar problematisieren und auch auf welche Art sie selbst davon betroffen sind, beeinflusst die Souveränität demokratischer Staaten und sollte daher dringend in Wissenschaft und Öffentlichkeit adressiert werden.

Ein Erwerbsunternehmen, das Annoncenraum herstellt und verkauft, der nur durch redaktionellen Teil absetzbar gemacht werden kann

Dieser Problemaufriss demonstriert eindrücklich, dass Fragen von Medieneigentum und Medienbesitz im Forschungsinteresse der Kommunikations- und Medienwissenschaft liegen – und mit Gründung des Faches vor gut hundert Jahren auch bereits lagen, wie insbesondere Hans Bohrmann (2002; 2003) aufgezeigt hat. Die ersten Vertreter der universitären Zeitungskunde problematisierten den »vorgeschrittene[n] kapitalistische[n] Charakter der Tagespresse« (Bücher 1921, 300) und den »fatalen Dualismus, auf den das Zeitungswesen aufgebaut ist, in seinem Charakter als privates Erwerbsunternehmen, das öffentlichen Interessen dienen soll« (Dovifat 1990 [1927], 64). Karl Büchers (1921, 300) von Ferdinand Lasalle übernommene Feststellung, die Zeitung sei »[g]eschäftlich […] ein Erwerbsunternehmen, das Annoncenraum herstellt und verkauft, der nur durch redaktionellen Teil absetzbar gemacht werden kann«, ist in den 1920er Jahren Grundlage seiner Vorschläge für eine Reform der Presse. Emil Dovifat (1998 [1928], 476) thematisiert 1928 in seiner Berliner Antrittsvorlesung eine »weiter wachsende […] Konzentration des Zeitungs- und Nachrichtenwesens in den Händen mächtiger Wirtschaftsgruppen«, die aus seiner Sicht die innere Unabhängigkeit der Presse bedrohten. Aufgabe der Zeitungswissenschaft sei laut Dovifat die »Erforschung des Wechselspiels zwischen den geistigen, den technischen und den wirtschaftlichen Kräften innerhalb der Zeitung« (ebd., 470, Hervorhebung im Original).

Laut Hans Bohrmann (2003, 173) sei dann aber am Berliner Institut »das Verhältnis dieser drei Faktoren zueinander unbestimmt« geblieben und das »geistige Element« hätte dominiert. »Ökonomische Aspekte spielten nur am Rande eine Rolle« (ebd.); es blieb vor, während und nach der NS-Zeit vor allem bei der Erstellung pressestatistischer Handbücher, deren Daten mit unzulänglicher Methodik erhoben und ausgewertet wurden. Bis in die 1960er Jahre hinein konstatiert Bohrmann (2003, 175) eine »ökonomische […] Abstinenz der Zeitungswissenschaft«. Die Konzentrationsprozesse in der Bundesrepublik und die Wiederbelebung von Kapitalismus- und Ideologiekritik im Zuge der 68er-Bewegung waren Impulse für eine Hinwendung zu medienökonomischer Forschung innerhalb des Fachs, das nach Generationswechseln, »empirisch-sozialwissenschaftlicher Wende«, Ausbau und Binnendifferenzierung inzwischen die Medienökonomie als Teildisziplin und in einer Fachgruppe der Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft etabliert hat. Die Medienökonomie entfernt sich jedoch zunehmend von einer Perspektive auf die Medien – und damit auch die Eigentumsstrukturen von Medien.

Angesichts dieser dem Fach zu attestierenden »Eigentumsvergessenheit« (KriKoWi 2020) und der oben skizzierten Herausforderungen fand im Mai 2022 unter dem Titel »Eigentum, Medien, Öffentlichkeit« die vierte Tagung des Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft (KriKoWi) an der Wirtschaftsuniversität Wien statt, auf deren Basis der nun vorliegende Tagungsband entstanden ist. Wie die Tagung vereint der Band Beiträge aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie aus Nachbardisziplinen wie der Soziologie, der Politologie, der Science and Technology Studies, der Wirtschaftswissenschaft und der Geschichtswissenschaft. Die Beitragenden forschen und arbeiten in Deutschland, Österreich, Norwegen, Griechenland, Bulgarien, der Schweiz und dem Baskenland. Unter den Autor*innen sind Wissenschaftler*innen verschiedenen Alters, aus unterschiedlichen Laufbahnabschnitten und Beschäftigungsverhältnissen sowie Praktiker*innen aus (Wissenschafts-)Politik und Medien.

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28 Kommentare

  1. Mal von den *innen abgesehen: An der Übernahme von Twitter/X durch Musk ist eigentlich nur bemerkenswert, dass hier zumindest ansatzweise Einblicke in das staatlich-privatwirtschaftliche Zensursystem ermöglicht wurden. Dass der Autor hier einen blinden Fleck hat, passt zur Genderei.

    Nicht dass ich Musk loben wollte …

    1. Außerdem ist die Vorstellung der Autor*innen, dass Twitter erst durch Musks Kauf mit dem Großen Geld in Kontakt kam, ziemlich blauäugig. Sämtliche dieser amerikanischen digitalen Dienste, haben eine Finanzierungsphase, wo die Idee mit Gönner-Geld gepampert wird, dann mit Millionen-Zuschüssen von sogenanntem Wagniskapital einer massiven Finanz-Steroid-Kur unterzogen wird und ein kleiner Teil dieser Projekte erreichen dann mit diesem Millionenanschub einen gewaltigen Durchbruch.

      Ich kann mir nur denken, dass die Autoren, als sie “The Social Network” geguckt haben, nicht realisiert haben, dass sich die Geschichte stark an Facebook orientiert.

      Auch Twitter war von Beginn an ein komplettes Zuschussgeschäft, das nebenher lief und das noch lange nach seinem Boost-Wachstum durch Wagniskapital auf Mitgliedsbeiträge und Werbung verzichtete. Wer bezahlte wohl die Server, den Strom, die Admins und die Büros?

      Wikipedia:
      Im Jahr 2006 wurde Twitter ein Produkt der Firma Obvious.[6] Der Dienst gewann sehr schnell an Popularität. Im März 2007 gewann er den South by Southwest Web Award in der Kategorie „Blogs“.[7] Dorsey, der Mann hinter dem Konzept von Twitter,[8] hielt bei der Verleihung des South by Southwest Web Award folgende humorvolle Rede: „Wir würden uns gern mit 140 Zeichen oder weniger bedanken. Was wir hiermit getan haben!“[9] Im April 2007 gliederte Obvious Twitter als eigenständiges Unternehmen aus.[10] Dorsey war CEO, bis er 2008 von Williams ersetzt wurde.[11] Williams sammelte 2008 etwa 22 Mio. US-Dollar Wagniskapital zum Betrieb und Ausbau des Dienstes ein.[12] Twitter war durch Fred Wilsons Union Square Ventures, Digital Garage, Spark Capital und Jeff Bezos’ Bezos Expeditions finanziell abgesichert.[13] 2008 verkaufte Twitter keine Werbung und erzielte keinerlei Einnahmen.[11]

      Typisch *innen ist auch, dass sie bei ihrer Einleitung den Einstieg Musks hervorhebenswert finden, aber nicht, dass zuvor Trump wenige Tage vor dem Ende seiner Präsidentschaft von Twitter gesperrt wurde.

      Die Twitter-Files waren seit Jahren das Wichtigste, was von dort kam.

      Wenn ich Twitter-Files googele, kommt als Top-Treffer ein Tagesschau-Verschwörungsmythen-Frame. Bei sowas müsste es doch auch bei *innen, die vorgeben, sich für Probleme der Medien-Monopolisierung zu interessieren, klick machen. Oder sie fürchten selbst, dass sie sich durch die Erwähnung als rechts framen und sämtliche Anti-Trump*innen als Käufer verlieren.

  2. Komisch als Twitter noch komplett auf links getrimmt und sogar in den amerikanischen Wahlkampf eingegriffen hat, da haben bestimmte Kreise Twitter noch nicht kritisiert oder in Frage gestellt. So ein Mist aber auch, wenn man Linken ihre Spielzeuge wegnimmt.

    Merke: Medienkonzentration ist schlecht, wenn die anderen dies tun. Wenn in Deutschland eine Partei wie die SPD über ein eigenes Medienimperium verfügt und damit zur reichsten Partei Europas wurde, dann ist das aus demokratischer Sicht völlig unbedenklich. Wer so denkt hat auch kein Problem mit NGOs, die nichts anderes tun als politische Gegner zu diffamieren oder mit einem Heer an bezahlten “Faktenfüchsen”.

    Und wer gendert hat nicht nur die Kontrolle über die eigene Sprache, sondern als angeblich neutraler Journalist jegliche Glaubwürdigkeit verloren.

    1. “Und wer gendert hat nicht nur die Kontrolle über die eigene Sprache, sondern als angeblich neutraler Journalist jegliche Glaubwürdigkeit verloren.”

      Show me on a doll where it hurts you the most.

        1. Ich weiß, Majerkstyk. Es wird ja einen Grund haben, warum du die virtuelle Welt 24/7 mit deinem bemitleidenswerten Nichtleben vollkläffst.

          1. Immer wieder beruhigend, dass auch anderen das Geschwurbel von bekannten Kommentatoren auf den Keks geht. Danke erstmal.
            Wer letztendlich erstaunt darüber ist, dass das Kapital auch die Medien zur Gewinnmaximierung nutzt (wie es mit Regierungen ehe gehandhabt wird) hat sich mit Geschichte nicht befasst.

    2. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Körnchen.
      Viel Spaß beim suchen…
      Auch mit der favorisierten Partei, bleibt D ein besetztes Land!
      Oder steht im afd Programm etwas wie, wir steigen aus der NATO aus?
      Oder was sagt ihre beliebte Partei zur EU?
      Ihre Partei sind nichts als Luftschlösser, gebaut aus Luft.
      Die grüne Pest hat alles getan um gutes PR Sprech, so zu realisieren das das heute Kopf steht! Und die afd will davon befreit sein?
      Das schlimme in D ist, ihre Naivität!
      Oder wenn Oberfans bzw. Mitglieder so fasziniert sind, legt doch mal eure Finanzen transparent offen.

      1. @ PRO1:

        Legen Sie doch mal offen aus welchem Land Sie schreiben, damit man Ihre Kommentare einschätzen kann.

        Warum sollte eigentlich die AfD aus der NATO aussteigen wollen, nur um es den NATO Gegnern recht zu machen. Erstens muß auch die AfD taktieren um wählbar zu sein und sein zu dürfen, zweitens haben eher Linke (halt traditionelle Linke) ein generelles Problem mit der NATO. Mich stört nur der politische Mißbrauch und die Verselbstständigung dieser Organisation. Ein Verteidigungsbündnis als solches stört mich nicht, erst recht nicht wenn man sieht was geschieht, wenn man weder Mitglied der NATO ist noch über eigene Kernwaffen verfügt.

        Mich stört noch nicht einmal ein vereinigtes Europa, mich stört die EU. Bei einem echten und demokratischen Europa ist mir doch wurscht ob ich dann eine deutsche Staatsbürgerschaft oder eine gesamteuropäische habe. Und so fremd sind mir Niederländer, Belgier oder Tschechen nicht als daß man sich nicht miteinander arrangieren könnte.

        Ich frage mich aber was treibt einen Menschen, der nicht in Deutschland lebt und auch nicht leben möchte an, gegen eine bestimmte Partei zu wettern oder gegen eine Person wie mich, die sich über das eigene Land und die eigene Zukunft Gedanken macht. Ihre Zukunft liegt doch wo anders, was geht Sie an, wer in Deutschland regiert und wieso glauben Sie die politische Lage hier im Land so viel besser als ich bewerten zu können?

        Wenn Sie wissen wollen mit welchem Programm die AfD zur nächsten Europawahl antritt, dann lesen Sie hier:
        https://www.afd.de/wp-content/uploads/2023/06/2023-06-14_Leitantrag-Europawahlprogramm_.pdf

        1. Immer wieder interessant, wenn AfD-Wähler glauben, dass es nach der “Machergreifung” eben jener noch Wahlen gibt. Wenn, dann solche wie in Ungarn oder Polen oder in der untergegangen DDR – 99.9% für die AfD. Aber wie wird es dann aller Orten lauten: DAS haben wir nicht gewusst…DAS haben wir nicht gewollt.
          Wer permanent allen Lüge und Propaganda unterstellt, sollte gerade die AfD nicht aussen vor lassen.

        2. Schauns majestyk wer eindeutige Stellung bezieht ist wohl ersichtlich, das se aber nicht darauf eingehen und sogar ein postmodernes umwandeln von Fragen in Gegenfragen betreiben, zeigt deutlich ihre Schwäche!
          Meine Person ist nicht von Interesse, da meine Beiträge, aus meiner Sicht, zumindest ein Versuch ist eine Analyse aufzuzeigen.
          Ihre Partei oder sonstige Farbenträger einer überholten Ideologie, sah ich schon immer kritisch und all die Jahre der Beobachtungen, ergaben immer das gleiche: Viel PR Gebabbe,l unterm Strich immer entgegengesetzte Durchführungen…
          Aber welcher deutsche Politiker hat seit Gründung der brdgmbh einmal tatsächlich Verantwortung für “SEINE TATEN” übernommen?
          (sofern diese tatsächlich auch seine waren
          Geh’nse wählen wen’se wollen, ich schau mir das süß der Ferne an.

          PS nur mal als Hinweis, ihr Beitrag enthält Grenzbereiche, die mit meiner über 400Jahren alten Stammbaum nicht konform geht!

          1. @ PRO1:

            Aha, Sie wollen mir also nicht mitteilen wo Sie leben. Eine sehr einfache Frage, für die Sie kein großes Geheimnis lüften müßten. Sie wissen schließlich auch, wo ich lebe, wie ich heiße, wie alt ich bin etc. Und für jeden halbwegs logisch denkenden Menschen ist klar ersichtlich, daß es sehr wohl eine Rolle spielt aus welchen Gründen jemand schreibt.

            Ihren Stammbaum können Sie sich am Hut schmieren, genau wie das restliche Gelaber über abgebliche Taten oder Ideologien. Entweder Sie reden vernünftig und konkret mit mir oder lassen es bleiben, dann reden Sie halt über mich. Da haben Sie wenigstens eine Beschäftigung.

    3. Und wer gendert hat nicht nur die Kontrolle über die eigene Sprache, sondern als angeblich neutraler Journalist jegliche Glaubwürdigkeit verloren.

      Dazu fällt mir ein: Kommen Margarete Stokowski, Anatol Stefanowitsch und Claudia Roth in eine Kreuzberger Bar und bestellen gendergerecht drei Radler*innen.

      Erwidert der Barkeeper (der aus der Ferne leicht für Heino gehalten werden könnte): Tut mir leid, das geht heute Abend nicht. Das Zapfhuhn ist defekt!

        1. Ja, ich hatte die zartbesaiteten Pflänzlein vergessen zu warnen: Beine einziehen, der kommt flach! Aber vom Niveau her passt er damit gut zu den meisten Debatten hier.

          Nur leider muss ich den Staffelstab jetzt an Sie übergeben, denn ich bin zum „Apocalypse Now“-Gucken verabredet. Bei uns gibt es nämlich noch kritische Filmeabende.

          Ihrem weltanschaulichen Unterbau würde der Streifen aber sicherlich auch nicht schaden, 1WO.

      1. @ Altlandrebell:

        Gefällt mir!

        Welche Version von Apocalypse Now?

        Der Film ist absolut großartig und was ich total interessant finde, es gibt Veteranen die behaupten der Streifen ist nah dran, andere sagen der Film habe nichts mit der Realität zu tun. Selbst jene die dort waren werden sich nicht einig.

        So oder so, ich wünsche viel Vergnügen!

        1. @ Majestyk

          Welche Version von Apocalypse Now?

          Gute Frage, müsste ich an den Nachbarn weitergeben, der die DVD diese Woche beigesteuert hat. Ich glaube es war eine Art Langfassung, weil ein paar Szenen dabei waren, die ich noch nicht kannte (andererseits ist es ewig her, dass ich den Streifen das letzte Mal gesehen habe). Und er ging gefühlt auch länger. Eigentlich quatschen wir danach ja immer noch über Film, Schauspieler und Thema, aber diesmal war es beim Ende schon weit nach Eins und so haben wir die Analyse auf die kommende Woche vertagt.

          Der Film war auf jeden Fall lohnenswerter als das Viertelfinale bei der Rugby-WM (Irland-Neuseeland). Wollten wir ursprünglich gucken, aber dann fanden wir bei dem ganzen momentanen Rumgeballer auf der Welt „AN“ irgendwie passender. Und das Spiel ging ja leider erwartbar aus.

          Ich bin kein großer Rugby-Anhänger oder -Kenner, aber weil Sie an anderer Stelle mal meinten, dass Sie sich auszuwandern eigentlich gar nicht vorstellen könnten: Wie bei Ihnen die Schweiz, so war Schottland für mich immer eine Art Traumland und dort hat Rugby bekanntlich einen hohen Stellenwert. Ich würde sagen, dass Auswandern auch viel mit Identifikation und Persönlichkeit zu tun hat. Schottland finde ich nicht nur naturräumlich oder vom Wetter her wunderbar, auch von den Menschen, die gerne mal etwas eigen und „widerborstig“ sein können. Ich fühlte mich dort immer „heimischer“ als hier. Und die Schotten suchen ja auch immer mal wieder Leute, die ihre Inseln besiedeln helfen oder sind (oder waren) allgemein für Gäste, Andersdenkende und Neuankömmlinge immer sehr offen. Andererseits ist eben das Gesundheitssystem noch schlimmer als hierzulande und die „Scottish National Party“ ja eigentlich eine „Scottish Woke Party“ – neoliberal, zutiefst korrupt und obendrein identitär (woke + national). Die schottische Unabhängigkeit ist – wie der Brexit – für mich vom Prinzip her eine gute Idee – aber was nützt einem diese „Unabhängigkeit“, wenn man das Pfund als Währung und die Royals als Staatsoberhaupt behalten und ohnehin gleich in NATO und EU reingehen will? Den ganzen anderen Kram (Massenüberwachung, digitales Geld, Impfung…) tragen sie ja auch noch mit. Da zeigt sich, dass das Gerede von“ Unabhängigkeit“ und „Eigenständigkeit“ nur Neppes ist, nationalistische Bauernfängerei. Und somit ist Schottland letztlich eben nur naturräumlich und wettermäßig etwas anders gestrickt als die hiesigen Gefilde – ansonsten ist vieles leider gleich. Sieht man ja auch daran, dass selbst „Nessie“ bei Bedarf zu McDonalds, Aldi und Co. gehen kann – mit Eigenständigkeit ist da nirgendswo mehr viel…

          Ich hoffe, dass Sie auch einen schönen Abend hatten und wünsche Ihnen noch ein gutes Restwochenende. Freut mich immer wieder, dass wir uns trotz aller weltanschaulichen Differenzen angenehm und informativ unterhalten können. Andere, die mir politisch oder sportlich vielleicht näherstünden, verfallen hier im Gespräch viel zu oft in Pöbeleien und Kindergarten, wenn man mal ein Jota nicht wie sie tickt.

          Grüße ins Rheinland
          Ihr Altlandrebell

  3. Wie man damit umgehen muss/soll? Einfach geschrieben, ignorieren.

    Die digitale Welt heute, hat eben nur wenige Anbieter, diese Anbieter werden über Aktien gehandelt und diese Aktionäre sind in unterschiedlichen Anteilen verteilt.
    Manche Anteile können auch im Staatsbesitz sein, ob dann der Staat oder das Private einen ausgewogenen Einfluss nimmt, weiß man nicht.
    Der Krieg der Titanen um die Mehrheiten, führt m. E. dazu nur ihre Interessen zu bedienen, aber sehr selten um das Gemeinwohl ganzer Gesellschaften. Daher vermute ich, das diese Eigentumsverhältnisse über Medien, genau so gewollt sind, damit die Dualität als vermeintliche Demokratie da steht und letztlich die gespaltenen Gesellschaften aufrechterhalten.
    Herrsche und Teile

  4. Kann eine ‘start up’ Idee zu einem Product, in einem ‘freien’ Markt tatsächlich so einen Erfolg verbuchen, um in die Liste der reichsten zu gelangen?
    Nein das geht nicht, da einige Staaten gerade den Monopolisten der Weltordnung herausfordert. Wenn ein Monopolist herausgefordert wird, hat es auch keinen freien Markt gegeben und muss doch letztendlich gesteuert sein. Demnach ist jede Meinung mehr oder minder gesteuert. Diese Steuerung soll vom Monopol in ein Oligopol oder gar hoffentlich in einem richtigen Wettbewerb gelangen.

  5. Hier nur so kleine ÖRR Bude, hübsch gelegen, alles ziemlich neu. Die kleinteiligen, regionalen Beiträge werden von so SubAbleger angeliefert (Bezahlung, wer weiss das schon). Da ist kaum noch was ÖRR, da wird abgenickt was online Klicks bringt. Die allabendlichen RegionalNachrichten werden dann vermutlich nach den Klicks ausgewählt, Und natürlich unterschwellig immer nach der Doctrin der/des Intendantin/en.
    Es war lange Zeit eine unabhängige, zumindest vom Gefühl her, Medienlandschaft. Das vorbei.
    Kennt noch wer den “siebten Sinn” , sowas würde doch Volker Wissing sowas von zum G**ln bringen. Kleiner Scherz, shuligung

  6. Blick von oben: wir haben drei Wirtschaftsbereiche: die Fossilindustrie, die Internetgiganten und die Finanzwirtschaft. Alle drei haben divergierende Interessen, in einem Punkt aber dieselben. Bezüglich Russland.

    Die Fossiliindustrie ist scharf auf die dortigen Öl- und Gasvorkommen. Die Internetgiganten machen dort kaum Umsatz, denn dort existiert ein (halbstaatliches) Yandex, das ist Google, Amazon, Facebook und Uber in einem. Kann man nicht einmal diesen Putin abservieren, damit dort Umsatz gemacht werden kann? Gleiches bei der Finanzindustrie: Blackrock macht dort keinen Rubel Umsatz, weil Hedgefonds dort verboten sind. Mit diesem Nawalny an der Macht wäre das anders.

    Mithin haben alle drei ein Interesse an dem Konflikt mit Russland und sie sind in der Lage, die Öffentlichkeit in diesem Sinne zu manipulieren. Genau das, was wir seit 2014 in intensiver Form beobachten können.

    Es ist exakt das Szenario, das W.I. Lenin in seinem Buch “Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus” beschrieben hat. Das ist das, was er meinte, in Reinform. Die Beispiele, auf die er zu seiner Zeit zugreifen konnte, waren nicht in dieser Weise eindeutig.

    Ausgerechnet in dem Moment, wo ihn die Geschichte bestätigt, ist sein Werk vergessen. Das ist der Fehler,

    1. Danke für diesen Versuch den Streit unter Leuten zu wenden, die Klärungsbedarf haben hinsichtlich der Begrifflichkeit von “Links” und “Rechts”.
      Glücklicherweise gibt es noch vereinzelt Menschen, die eine materialistische Sicht auf die Welt haben. Ob mit oder ohne Lenin dürfte dabei ziemlich egal sein. Es gibt materialistische Weltanschauungen nachweislich seit 3000 Jahren. Weil die Herrschaft es immer lieber mit dem “Geist” und den “Ideen” hält, wurde und wird die materialistische Denkweise unterbunden und nach Kräften vernichtet, wo immer möglich. Gegenseitige “Ideologie”-Vorwürfe sind politischer Ausfluss dieser Realität.

  7. scheint die Frage, wem die Medien eigentlich gehören, zurück im gesellschaftlichen Problembewusstsein zu sein.

    *gacker*

    Wer oder was ist heutzutage denn ein „gesellschaftliches Problembewusstsein“? Für echte Linke war das Thema Medienmonopolisierung und -macht ja nie weg! Die haben über die letzten Jahrzehnte halbe Bibliotheken damit gefüllt. Einige andere gesellschaftliche Gruppen wussten auch darüber Bescheid, vielen jedoch ging das Thema (aus diversen Gründen) am Allerwertesten vorbei. Das System und seine Stützen hatten – und haben – natürlich ein Interesse daran, dass die Fraktion „Allerwertester“ sich durchsetzt. Deswegen investiert man so viel in die Ablenkung, Spaltung und Zerstreuung der Bevölkerung oder jagt alle paar Monate eine neue Sau beziehungsweise eine neue Mode durchs Dorf. Pokémon Go, Candy Crush, GoT und was Netflix, Sky und der Rest der GAFA-Galaxis noch so zu bieten haben.

    Dass einige Kaviarlinke jetzt das Thema – oder sagen wir lieber: oberflächliche Aspekte desselbigen – für sich entdeckt haben, liegt, wie @ Majestyk zurecht schrieb, darin begründet, dass man ihnen eine ihrer Spielwiesen weggenommen hat. Deswegen gab es zunächst den großen Hype um „Mastodon“. Nachdem dieses sich als der vorhersehbare Sturm im Tinderglas erwiesen hat, wird jetzt „Bluesky“ beworben; Netzpolitik ist schon ganz eifrig vorne mit dabei (die sollten beim Thema Massenüberwachung bleiben, da sind sie halbwegs zu gebrauchen).

    Demzufolge gäbe es durchaus viel zu diskutieren. Das Problem ist, dass sich der Buchauszug (hoffentlich nicht auch der Rest des Werkes) vornehmlich in Gesabbel wie dem folgenden ergibt:

    Im gegenwärtigen neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit spitzen sich die gesellschaftspolitischen Herausforderungen weiter zu.

    Der Satz ist in seiner Trivialität und Leere schon eine Hausmarke und steht dabei spiegelbildlich für eine ganze Legion ähnlicher Kaliber. Natürlich gibt es den im Weiteren von den Autoren konstatierten „Spar-, Reform- und Legitimationsdruck“. Natürlich herrschen „in weiten Teilen der Wirtschaft Monopole oder Oligopole“ vor. Natürlich gibt es „algorithmische Kontrolle“. Das sind alles Beispiele für die systemische Seite der Medaille. Und alles daran ist seit Jahrzehnten bekannt. Es hat sich lediglich – in Houellebecqs Worten – von Zeit zu Zeit ein wenig weiter verschlechtert, sodass der Schmu von früher heute als geradezu güldene Vergangenheit erscheinen mag.

    Unter den Tisch fällt mal wieder die intentionale Ebene. Die Funktion der Medien im System und ihre Rolle als Werkzeug der Mächtigen. Nämlich: der diversen Elitenfraktionen und des vielschichtigen militärisch-industriell-finanziell-medialen Entertainment-Komplexes. Medien werden nicht nur „gekapert“, sie sind auch als Kaperfahrer selbst auf Beutefahrt unterwegs. Und werden staatlicher- wie systemischerseits gezielt eingesetzt, um in „politischen, sozialen und kulturellen Angelegenheiten“ Andersdenkende kaputt zu machen und / oder bestimmte Erzählungen der Mächtigen zu verbreiten. Oder als Faktenfummler und „Investigativjournalisten“ überall dort zu schnüffeln, wo es dem System genehm ist, während einer wirklichen Investigativrecherche würdige Themen (Was geschah mit MH 370? Was an 9/11? Wo sind die Skripals? Fiel der Hamas-Angriff wirklich vom Himmel?) sorgsam unter dem Teppich gehalten werden. Ganz allgemein wäre mal zu erforschen wie westliche Medien zu inländischen Aufstandsbekämpfern geworden sind, die Systemkritiker – egal welcher weltanschaulichen Couleur – markieren und niederzuringen helfen. Oder Leute, die bloß im Rampenlicht stehen und zu oft von der Stange wegtanzen (es genügt ein falscher Schritt). Heißen sie Wagenknecht, Handke, Baab, Kimmich, Lindemann, Aiwanger oder eben Musk. Letzterer ist eigentlich völlig ins System eingewoben, kommt politisch aber aus dem (rechts-)libertären Quadranten und hat deswegen ein paar dementsprechende Atavismen. Deswegen zieht er die Flak des woken Systemlagers auf sich (in den Schlüsselfragen ticken beide durch die Bank gleich). Die Kritik an Musk ist letztlich bloß Ausdruck des Ringens um die Spielwiesen, Einflusszonen und Fleischtöpfe des herrschenden Systems, aber doch nicht etwa eine Geschichte von Macht- und Medienkritik. Das zeigte sich schon daran, dass sich letztes Jahr viele Kaviarlinke hinter Zuckerberg zu scharen begannen, der ideologisch doch praktisch ein Zwillingsbruder Musks ist. Aber er macht eben mehr woke Sperenzchen mit und deswegen ist er „unser“ Held.

    Deswegen wundert es nicht im Artikel neben dem Gendersprech auch ein Verdikt wie

    während sich parallel der Aufstieg rechtspopulistischer Alternativmedien und die Fragmentierung öffentlicher Arenen fortsetzen − bei fortwirkender medialer Unter- oder Misrepräsentation gesellschaftlich marginalisierter Gruppen.

    zu finden. So etwas darf natürlich nicht fehlen.

    Wir lernen: Alternativmedien sind rechtspopulistisch, mithin also gefährlich. Linke und „linkspopulistische“ Alternativmedien sind keinen Kommentar wert, vielleicht weil man sie ohnehin nicht kennt. Wahrscheinlicher, weil man dann zu dem Punkt kommen müsste, dass viele Alternativmedien ja gerade in Folge der „Misrepräentation gesellschaftlich marginalisierter Gruppen“ und der systemischen Repression gegründet worden sind. Die ursozialdemokratischen NachDenkSeiten beispielsweise als Antwort auf die gesellschaftlich enorm einflussreiche neoliberale Trutzburg INSM. Etliche andere alternative Blogs und Blätter entstanden ebenfalls als Resultat der gezielten gesellschaftlichen wie medialen Ausgrenzung andersdenkender Stimmen. Aber natürlich sind auch die NDS inzwischen „pöse“ und „rechts“ seit sie an Reichweite gewonnen haben und ihre Texte sich nicht mehr nur in Gewerkschaftsdiskursen, Kritik am Bildungssystem oder Analysen der SPD erschöpfen, sondern mit Beginn der Finanzkrise auch begannen systemische Kritiken und Autoren aufzunehmen sowie Narrative zu Euro, Terror, Russland etc. zu hinterfragen. Seitdem sind sie markiert und wurden sukzessive zum Gegenstand staatlicher Daumenschrauben.

    Aber die Autoren meinen mit Misrepräsentation vermutlich ohnehin nicht solche Gruppen und erst recht keine Alleinerziehenden, Pazifisten oder Ungeimpften, sondern nur wertvolle (vermeintlich) Nicht-Repräsentierte aus ihrer eigenen Bubble, die sich noch nicht an den Fleischtöpfen des Systems haben fettfressen dürfen.

  8. Es wird ja, was ich vollkommen in Ordnung finde, ein Buch beworben, für das ich, weil mich das Thema interessiert, potentieller Käufer wäre. Ich gebe im Jahr noch immer mehrere hundert Euro für Bücher aus.
    Allerdings keinen Cent für Texte, die das Idioten-Gender- Deutsch verwenden. Meine Unduldsamkeit gegenüber dieser Sprachverschweinung ist größer geworden und ich diskutiere es nicht mehr. Es ist alles schon diskutiert worden und es ist falsch, ideologisch motiviert und, was noch schwerer wiegt, abgrundtief hässlich.
    Ich werde nie verstehen, was Autoren, die ernsthaft etwas mitzuteilen haben, dazu motiviert, das in einer Sprache zu tun, die von 80% der möglichen Leser abgelehnt wird.
    Nun werden vom Band sicher nicht mehr als ein paar tausend Exemplare verkauft, wenn überhaupt und vielleicht ist die Akzeptanz des Idioten-Gender-Deutschs unter den potentiellen Lesern größer als in der Gesamtbevölkerung. Das wird der Verlag einfach besser wissen. Ich sage klar, und es ist meine individuelle Entscheidung, die nicht nur auf Abneigung gegen die abgrundtiefe Hässlichkeit, sondern aus intensiver Beschäftigung mit dem Thema resultiert, dass ich für solche Arbeiten kein Geld ausgebe. Selbstverständlich ist es ausschließlich Sache der Autoren, wie sie ihre Texte schreiben.

  9. Alle Menschen, die ich kenne und die ihre Pubertät hinter sich haben, wissen aus eigener Erfahrung mit allerlei Menschen und allerlei sachlichen Zusammenhängen – Chefs, Parteivertretern, Kommunalpolitikern, Vereinshanseln, Langzeitarbeitslosen, Vermietern, Kumpels, guten Freunden, Lieblingsfeinden…. – so gut wie alles Nötige über die Welt und sich selbst.
    Es gibt eine erschreckende Neigung vieler Menschen aller Alterskohorten, ausgefeilten Sprachgebrauch mit Intelligenz zu verwechseln. Diese Einschätzung ist in den meisten Fällen das Ergebnis einer deutschen Gymnasialausbildung. Ich stelle deshalb hier klar: JEDER Mensch hat einen ihm eigenen zu respektierenden Zugang zur Wirklichkeit der Welt. Alle Möglichkeiten der Entwicklung der Menschheit sind der Fähigkeit der Einzelnen geschuldet, ihre persönlichen Erfahrungen zu vermitteln und gemeinsam mit anderen Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
    Es gab und gibt dabei die Möglichkeit einer individuellen und gesellschaftlichen Selbsttäuschung.
    Ich kann die immer alles besser wissenden Mitmenschen mit umfangreichem Wahrheitsanspruch nur schwer ertragen. Nicht wenige unter ihnen folgen einer Maxime, mit der ich in meiner Jugend konfrontiert wurde: ” Es ist das Ziel der Bildung in Bayern, das Bekennen über das Erkennen und das Gewissen über das Wissen zu stellen.” Meine Gegenfrage wurde weder damals noch seitdem von irgend jemandem schlüssig beantwortet: “Was soll guten Gewissens bekannt werden, wenn man nichts erkannt hat und nichts weiß?”
    Die Welt und die auf ihr lebenden Menschen leiden vorrangig unter den wenigen Artgenossen, die glauben alles erkannt zu haben und zu wissen UND die daraus eine Berechtigung zur Herrschaft ableiten, nicht bloß zur Gesprächsteilnahme. Spätestens seit Beginn des 16. Jahrhunderts sogar weltweit. Die übrigen sind einzeln und im Kollektiv in aller Regel gute Nachbarn so lange man sie in Frieden essen, trinken, leben und lieben lässt und den artgerechten Abstand hält.

  10. Eure Kommentare sind wesentlich besser als der Artikel bzw. das Buch.

    Die ÖR-Medien sind spätestens seit der Corona-Propaganda zu Regierungs-Systemmedien degeneriert, damit sollten sich Kommunikationswissenschafter erstmal auseinandersetzen. Ein weiterer kritischer Punkt sind die zunehmenden Zensurmaßnahmen von Onlinemedien im Sinne des “betreuten Denkens”. Wer eine gewisse Reichweite hat und abweichend zu den herrschenden Narrativen argumentiert, lebt inzwischen gefährlich.

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