Die dunkle Wolke – oder: Hiroshima ist überall!

Hiroshima
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Der 6. August 1945 war der Tag Null der Weltgeschichte. Der Tag, an dem bewiesen wurde, dass Menschen fähig sind, die Menschheit als Gattung auszurotten und den Planeten komplett zu verwüsten. Der Kampf gegen diese Gefahr wird in alle Zukunft weitergehen müssen.

Vor 80 Jahren, am 6. August 1945, einem Montag, um 8 Uhr 16 Ortszeit wurde erstmals eine Atombombe über belebtem Gebiet gezündet – sie explodierte mit einer Hitzeentwicklung von fast 4.000 Grad Celsius 580 Meter über dem Shima-Krankenhaus der japanischen Stadt Hiroshima, in der am Katastrophentag um die 400.000 Menschen lebten und die bis zu diesem Zeitpunkt von Bombardierungen verschont geblieben war. Ausgeklinkt wurde sie in einer Höhe von fast zehn Kilometern aus dem amerikanischen B-29-Bomber „Enola Gay“, nachdem eine Dreiviertelstunde zuvor bereits ein anderer Bomber die Stadt überflogen hatte, um die Wetterbedingungen zu prüfen. Es war ein schöner sonniger Tag, ganz klarer Himmel. Die Bombe, in ihrer Sprengkraft vergleichbar mit einer heutigen ‚taktischen‘ Atomwaffe, hatten die US-Militärs auf den Namen „Little Boy“ getauft.

Hunderttausende von „Testopfern“

Mehr als 70.000 Menschen waren sofort tot. Die Bombe tötete 90 Prozent der Bevölkerung in einem Radius von 500 Metern um den Ground Zero. Die meisten Menschen verdampften oder verglühten. Innerhalb einer Sekunde zerstörte die Druckwelle 80 Prozent der Innenstadt. Ein Feuersturm vernichtete elf Quadratkilometer der Großstadt und trieb den für Atombomben charakteristischen Atompilz bis in 13 Kilometer Höhe, der zwanzig Minuten später als hochkontaminierter radioaktiver Fallout auf die Umgebung niederging.

Tote: 282.000. Davon 50 % am Tag des Bombenabwurfes, 35% in den folgenden drei Monaten, 15% seit November 1945. (Die Zahlen variieren. Aber auch wenn die niedrigste Variante, 170.000 Opfer, unterstellt wird, bleibt sich im Prinzip alles gleich.) Krankheiten der Überlebenden (u.a.): Blutkrankheiten (Perniziöse Anämie, Leukämie), durch Verbrennungen verursachte Hautwucherungen (Keloide), Lebererkrankungen, Katarakte, Posttraumatische Belastungsstörungen. Bis heute sterben Menschen an durch den Bombenabwurf verursachten Krebserkrankungen.

Drei Tage später, am 9. August um 11 Uhr 02, zündeten die USA eine weitere Atombombe – sie trug den Namen „Fat Man“ – über der im Südwesten Japans gelegenen Hafenstadt Nagasaki. Tote: Zwischen 60.000 und 80.000. Verletzte: Um die 75.000.

Monate später schickte das U.S. Strategic Bombing Survey Ärzte in die weitgehend zerstörten und verstrahlten Städte. Ihre Aufgabe war es jedoch nicht, den zahllosen verletzten, hochtraumatisierten Menschen medizinische Hilfestellung zu leisten. Ihr Job war es, die Auswirkungen der radioaktiven Strahlung auf den menschlichen Organismus wissenschaftlich zu erforschen. Bei den Hunderttausenden von Toten und Verletzten der beiden japanischen Städte hatte es sich aus US-amerikanischer Sicht – die ‚Feder‘ sträubt sich dies niederzuschreiben, aber der Zynismus der Fakten muss adäquat auf den Begriff gebracht werden – um „Testopfer“, um „menschliche Versuchskaninchen“ gehandelt. Die später verbreitete Behauptung, die Atombomben seien auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen worden, um Japan zur Kapitulation zu zwingen, war eine Propagandalüge.

Endzeit und Zeitenende

Der 6. August 1945 war nicht ein Tag irgendeiner schrecklichen Katastrophe. Schließlich wimmelt die menschliche Geschichte von Untaten und grausigen Verbrechen. Was dieses Datum zu einer Zäsur – und nicht nur der Menschheitsgeschichte, sondern auch der des gesamten Planeten – macht, ist die Tatsache, dass seit diesem Tage Menschen in der Lage sind, sich selbst als Gattung, möglicherweise gar sämtliches Leben auf diesem Globus zu vernichten.

Der Philosoph Günther Anders (1902-1992), der sich als einer der Allerersten die Aufgabe gestellt hat, für diese präzedenzlose – von keinem Philosophen, selbst keinem Theologen jemals vorhergesehene – Möglichkeit der menschgemachten Apokalypse eine angemessene Sprache zu finden (denn was man nicht benennen kann, kann man auch nicht verstehen, nein: nicht vorstellen, nein: noch nicht einmal richtig wahrnehmen), hat diesen unerhörten Umstand Ende der Fünfzigerjahre auf klassische Formulierungen gebracht:

Hiroshima als Weltzustand. Mit dem 6. August 1945, dem Hiroshimatage, hat ein neues Zeitalter begonnen. Das Zeitalter, in dem wir in jedem Augenblick jeden Ort, nein unsere Erde als ganze in ein Hiroshima verwandeln können. Seit diesem Tage sind wir modo negativo allmächtig geworden; aber da wir in jedem Augenblick zugleich ausgelöscht werden können, bedeutet das zugleich: Seit diesem Tage sind wir total ohnmächtig. Gleich wie lange, gleich ob es ewig währen wird, dieses Zeitalter ist das letzte: Denn sein Charakteristikum, die Möglichkeit unserer Selbstauslöschung, kann niemals enden – es sei denn durch das Ende selbst.

Die Konsequenz: Das menschliche Dasein definiert sich nach Anders seitdem als „Frist“. Wir leben als „Gerade-noch-nicht-Nichtseiende“. Durch diese Tatsache hat sich die moralische Grundfrage verändert: Der klassischen Frage „Wie wollen wir leben?“ hat sich die Frage „Werden wir leben?“ untergeschoben. Anders: „Auf die ‚Wie-Frage‘ gibt es für uns, die wir in unserer Frist gerade noch leben, nur die eine Antwort: ‚Wir haben dafür zu sorgen, dass die Endzeit, obwohl sie jederzeit in Zeitenende umschlagen könnte, endlos werde; also dass der Umschlag niemals eintrete.‘“

Zeitweiliger Widerstand

Die scharfsinnigen Analysen von Menschen wie Günther Anders und Albert Einstein – „Die entfesselte Kraft des Atoms hat alles verändert – nur nicht unsere Art zu denken, und so treiben wir auf eine Katastrophe ohnegleichen zu. Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.“ – blieben nicht völlig wirkungslos.

Im Juli 1955 rief der Philosoph Bertrand Russell zur Ächtung eines künftigen Weltkrieges auf, der unweigerlich mit Massenvernichtungsmitteln ausgetragen werden würde. Sein Aufruf wurde unter anderem von den Physiknobelpreisträgern Max Born und Albert Einstein unterzeichnet. Ende der Fünfzigerjahre entstanden in der alten Bundesrepublik als Reaktion auf die zeitweise geplante Ausrüstung der Bundeswehr mit taktischen Atombomben die Bewegung „Kampf dem Atomtod“ und die „Ostermarschbewegung“. Gegen eine – vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer als „Weiterentwicklung der Artillerie“ – verharmloste atomare Bewaffnung der Bundeswehr wandten sich im April 1957 auch 18 hochangesehene Atomphysiker der Bundesrepublik Deutschland (unter ihnen die Nobelpreisträger Otto Hahn, Max Born und Werner Heisenberg) in ihrem gemeinsamen „Göttinger Manifest“ und verbanden dies mit einem unzweideutigen Akt zivilen Ungehorsams: „Jedenfalls wäre keiner der Unterzeichnenden bereit, sich an der Herstellung, der Erprobung oder dem Einsatz von Atomwaffen in irgendeiner Weise zu beteiligen.“

Die Ostermarschbewegung starb in den Sechzigerjahren zeitweise ab – die SPD hatte ihr auf amerikanischen Druck den Finanzhahn zugedreht –, erlebte aber erste Hälfte der Achtziger Jahre im Zuge des sogenannten NATO-Nachrüstungsbeschlusses zusammen mit der Neuen Friedensbewegung eine Renaissance. Nie gab es, was die Gefahr einer möglichen atomaren Vernichtung betrifft, so viele sensible (und aktionsbereite) Bevölkerungsgruppen wie in den Achtzigerjahren in Westeuropa, den USA und – unter sehr anderen Bedingungen – auch in einigen Staaten des Warschauer Paktes.

Für einen kurzen wunderschönen Moment erreichte in Gestalt von Michail Gorbatschows Politik des „Neuen Denkens“ Einsteins Postulat aus dem Jahre 1946 sogar die Höhen der Weltpolitik. Und keinesfalls vergebens: Vor allem dank der Entschlossenheit der damaligen Sowjetadministration wurden sage und schreibe 80 Prozent aller Atomsprengköpfe weltweit verschrottet!

Zweitausendfünfhundertmal ein Zweiter Weltkrieg

Seitdem haben die Zeiten allerdings gehörig gewechselt. In den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten wurden – ausschließlich auf Initiative der USA – fast sämtliche Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträge geschleift, unter anderem der bedeutendste Abrüstungsvertrag der Weltgeschichte, der Ende 1987 von Michail Gorbatschow und Ronald Reagan unterzeichnete INF-Vertrag.

Nicht erst seit Russlands Krieg gegen die Ukraine bekommen die Kalten Krieger wieder Oberwasser: Atombomben sind längst wieder salonfähig, eine neue, noch gefährlichere nukleare Aufrüstungsspirale ist bereits im Gange, Szenarien für einen möglichen Ersteinsatz und einen angeblich begrenz- und gewinnbaren Atomkrieg liegen – sowohl in den USA als auch in der Russischen Föderation – in den Schubladen, deutsche Politiker/innen, nicht zuletzt einer ehemals pazifistischen Partei, faseln von „nuklearer Teilhabe“ und im kommenden Jahr sollen in Deutschland – und nur hier! – wieder Marschflugkörper und Hyperschallraketen stationiert werden, die weit hinter den Ural zielen. Einer YouGov-Umfrage in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien aber auch in den USA zufolge, gehen mittlerweile zwischen 41% und 55% der Befragten davon aus, dass ein Dritter Weltkrieg in den nächsten fünf bis zehn Jahren wahrscheinlich ist und mehr als zwei Drittel der Befragten (68-76%) glauben, dass dies ein Atomkrieg sein wird. Sogenannte Fachleute geben als Datum bereits das Jahr 2030 an oder erklären gleich forsch diesen Sommer zum letzten Friedenssommer… Haben sie eigentlich alle vergessen, dass die neun Atommächte laut ICAN für Atombomben 274 Millionen Dollar pro Tag (rund 190.000 pro Minute) ausgeben? Dass allein die gegenwärtig weltweit gelagerten über 12.000 Atombomben – 9.500 von ihnen einsatzbereit und davon 2.000 in hoher Alarmbereitschaft – zusammen schon über eine Sprengkraft von 146.000 Hiroshimabomben bzw. von rund zweitausendfünfhundert Zweiten Weltkriegen verfügen?

Und die überwiegende Mehrheit der Zeitgenossen verharrt nach wie vor in Apathie und Schockstarre und lässt all dies völlig kritik- und klaglos über sich ergehen! Der Widerstand gegen diese Entwicklung regt sich, wenn überhaupt, erst äußerst zaghaft.

Die dunkle Wolke

Dabei ist die Aufgabe die vor uns liegt, nichts weniger als gigantisch: Das Ziel muss nicht nur mit beispielloser Hartnäckigkeit verfolgt werden, sondern auch illusionslos und – endlos!

Auch dies hat Günther Anders bereits Ende der Fünfzigerjahre meisterhaft auf den Begriff gebracht: „So gewaltig der Mensch sein mag – eines kann er nicht: Sein eigenes Können kann er nicht widerrufen! Und so großartig die Fähigkeit seines Lernens sein mag, eines kann er nicht lernen; nämlich dasjenige, was er kann, zu verlernen. Die Atomwaffen, die er gerade hat, die kann er zwar abschaffen; aber seine Kenntnis der Herstellung, die kann er nicht wieder loswerden.“

Das heißt: Selbst wenn es keinen einzigen Atomsprengkopf mehr gäbe, keine Versuchsexplosion, keinen Testflug, keine Abschussrampe und kein Land, das an der Herstellung dieser Waffen arbeiten würde – behoben wäre damit die Gefahr nicht! Da durch die momentane Abschaffung der bedrohenden Geräte die Fähigkeit, diese Geräte herzustellen nicht mit-abgeschafft wäre, würden wir uns noch immer, und zwar für alle Zukunft, in der apokalyptischen Situation befinden, also in der Situation, in der sich die Menschheit durch sich selbst zugrunde richten könnte.

Der notwendige Kampf für eine physische Vernichtung aller existierenden Massenvernichtungsmittel – für die sich auch Michail Gorbatschow bis zu seinem Lebensende immer wieder ausgesprochen hat – muss daher nach Günther Anders durch Maßnahmen einer anderen Kategorie ergänzt werden, durch Maßnahmen, die uns davon abhalten, dasjenige zu tun, was wir tun können, sprich: diejenigen Geräte herzustellen, deren Herstellungsart zu vergessen wir unfähig sind.

„Das heißt aber: Die Verwandlung des Menschen wird eine Verwandlung seiner Moral sein müssen. Das Bewusstsein, dass es sich hier um ein absolutes Tabu handelt, wird in jedem von uns Milliarden Menschen so tiefe Wurzeln schlagen und wird so allgemein werden müssen, dass, wer auch immer in Betracht zöge, sich zur Durchsetzung seiner politischen Ziele dieser Mittel zu bedienen, sich der Ächtung der gesamten Menschheit gegenübersähe.“

Kurz und ohne Illusionen: Der Kampf gegen die Gefahr der atomaren Selbstvernichtung der Menschheit wird ein niemals mehr endender Kampf sein müssen. Denn jeder der noch kommenden Generationen – sofern es sie geben wird – wird diese Gefahr als Möglichkeit wie eine dunkle Wolke vorausziehen. – Lassen wir dem großen Philosophen des Atomzeitalters das letzte Wort:

„Jeder gewonnene Tag wird zwar ein gewonnener Tag sein. Aber kein gewonnener Tag wird eine Garantie für die Gewinnung des morgigen Tages darstellen. Ankommen werden wir niemals. Was vor uns steht, ist also die Endlosigkeit der Unsicherheit. Und unsere nicht endende Aufgabe wird sein, dass mindestens diese Unsicherheit kein Ende nehme.“

Leo Ensel

Dr. Leo Ensel („Look at the other side!“) ist Konfliktforscher und interkultureller Trainer mit Schwerpunkt „Postsowjetischer Raum und Mittel-/Ost-Europa“. Veröffentlichungen zu den Themen „Angst und atomare Aufrüstung“, zur Sozialpsychologie der Wiedervereinigung sowie Studien über die Deutschlandbilder im postsowjetischen Raum. Im Neuen West-Ost-Konflikt gilt sein Hauptanliegen der Überwindung falscher Narrative, der Deeskalation und der Rekonstruktion des Vertrauens. – Der Autor legt Wert auf seine Unabhängigheit. Er fühlt sich ausschließlich den genannten Themen und keinem nationalen Narrativ verpflichtet.
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44 Kommentare

    1. Die Chinesen werden sicher ihren selbsterklärten Feinden nicht noch das Material für die Waffen verkaufen, die auf sie gerichtet werden.
      Das dies bei dem Schreiberling für Empörung sorgt zeigt lediglich, wie umfassend die Hybris inzwischen bei den westlichen Demokratiesimulanten ist.
      Sie können ihre Herrenmenschenattitüte einfach nicht ablegen.

    2. Atomkrieg haben wir schon lange. Seit 1945 kämpfen die Beohner von Weltregionen mit Resten von angewendeten ABC-Waffen. Sie wurden erfunden als mögliche Abstufung vor dem großen Knall. Die Ächtung der Kriegführung mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen steht zwar auf dem Papier, wird aber nicht eingehalten. Seit ich denken kann, wird uns die Rüstungsforschung als Quell wissenschaftlichen Fortschritts vorgestellt.. Was wäre der moderne Mensch ohne Raumfahrt und Teflonpfanne?
      Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Menschheit für eine Herrschaft über die Welt zu doof ist. Für Moralisten spielen Gesellschaft, Politik und Interessen oft keine Rolle. Gültig ist ihr persönliches Bild vom „Guten Menschen“. Denen genügt es in aller Regel sich selbst als „gut“ zu empfinden. Sie neigen auch nicht zum Missionieren.
      In diesem Zusammenhang ist die gegenwärtige Mode zum Denken in Kreisläufen entstanden. Sie ist Ausdruck einer menschlichen Hoffnung, die von Christentum, Islam und Judentum zu einer „jenseitigen“ umgestaltet wurde. Manche hoffen transhumanistisch, andere auf sich selbst, die anderen jenseitig.
      Das „Überleben der Menschheit“ kann nicht garantiert werden. Es müsste gewollt sein. Egal ob politisch, moralisch, philosophisch, oder wissenschaftlich begründet. Am besten von ALLEN Menschen.
      Mit diesem Beitrag habe ich meine Möglichkeiten zu einfacher Sprache ausgeschöpft. Ich hoffe, mein Bemühen wird anerkannt.

      1. Der Fischer wunderte sich noch über den Glibber im Netz, bevor er bewusstlos auf dem Deck seines Kutters aufschlug.

        Aus den im und nach dem WK II versenkten C-Kampfstoffen könnte man lernen. Die Lagerstätten in der Ostsee sind bekannt, doch aus
        aus deren Räumung lässt sich kein Profit schlagen. Wenn der letzte Dorsch verreckt ist, fängt man andere im Atlantik.

        zu Teil 2

        Je akadämlicher desto besser ! Es geht um allgemeinverständliche Sprache, die mit „einfacher Sprache“ nichts gemein haben muss. Die Erfindung einer angeblich „einfachen Sprache“ ist der Vorwurf arroganter Säcke aus universitären Umgebungen, dass andere nur zu dämlich seien ihre geistigen Exkremente dechiffrieren zu können. Sie sprechen dem Journalismus die Eigenschaft als Handwerk ab und geben sich auch sonst als beste Stützen von Klassengesellschaften.

  1. Aber warum wurden die Bomben dann geworfen? Die USA wollten zeigen, dass sie diese Waffe haben erstens und dass sie bereit sind sie einzusetzen zweitens. Sie waren damals überzeugt, dass kein anderer Staat es schaffen würde, die Bombe ebenfalls zu bauen. Somit war das als Botschaft an die Welt gedacht. Wir, die USA, sind nun die Supermacht mit einer einzigartigen Waffe. Legt euch mit uns nicht an.
    Es war eindeutig die Entscheidung von Präsident Truman. Vorgänger Roosevelt hätte die Bombe nicht geworfen. Kommt da nicht ein Verdacht auf?
    Nämlich der, dass Roosevelt umgebracht wurde, mit Gift. Eine Erzählung will wissen, dass John F. Kennedy genau dieser Meinung war. Er war aber gegen eine Exhumierung. Das, so Kennedy, brächte Franklin nicht zurück und es würde dem Ansehen der USA schaden, wenn bekannt wird, dass so etwas in diesem Staat möglich ist.
    Eine Tradition, die sich bis heute fortsetzt. Trump hätte die Möglichkeit, Berge von schmutziger Wäsche über seinen Vorgänger zu waschen. Allein die Sache mit Sohn Hunter. Macht er aber nicht. Auch unter Trump bleibt die schmutzige Wäsche ungewaschen. Ein ungeschriebenes Gesetz.

    1. Roosevelt hatte seit 1921 Kinderlähmung oder wie man heute zu wissen glaubt eine neurologische Erkrankung namens Guillain-Barré-Syndrom bei dem Rückenmarks-Nervenfasern durch eine Autoimmun-Reaktion zerstört werden. Polio war damals noch nicht behandelbar und es gab auch noch keine Impfung dagegen. Ab 1921 saß Roosevelt im Rollstuhl auch wenn das nur sehr selten fotografisch dokumentiert wurde. Ab 1941 kamen noch Bluthochdruck und ständige Kopfschmerzen hinzu, die drei Amtszeiten zeigten ihre Wirkung. Letzlich starb er an einer Hirnblutung im Alter von 63 Jahren am 15.April 1945, lange vor dem Atombombenabwurf auf Hiroschima. Bei den Präsidentschaftswahlen im November 1945 hätte er keineswegs mehr antreten können, er hatte ja schon eine Amtszeit mehr und gesundheitlich ging es ihm sowieso nicht so gut, da braucht man ihn nicht zu vergiften das Problem erledigte sich „biologisch“. Chronisch kranke Menschen wie Roosevelt sterben nunmal oft früher als andere. (Ob da jemand nachgeholfen hat um die Sache zu beschleunigen wird man nie erfahren – aber wie gesagt Roosevelt war sowieso schon ein totgeweihter Mensch)

      1. Ich hatte das ja ausdrücklich als Erzählung bezeichnet.

        Aber die Entscheidung zum Abwurf der Bombe fiel in den vier Monaten nach seinem Tod.

      2. Nur ein ‚fun-fact‘ am Rande:
        John F. Kennedy war gesundheitlich auch stark angeschlagen und alles andere als gesund. Dass bei seinem vorzeitigen Ableben nachgeholfen wurde, lässt sich bei ihm allerdings nicht bestreiten. 😉

  2. Man sollte immer wieder daran erinnern: Es waren die USA, die zusammen mit
    England die Feuerstürme in deutschenn Städten entfacht hat. Es waren die USA
    die eine halbe Million (wahrscheinlich noch mehr) Menschen mit 2 Atombomben
    getötet haben, die einzigen Atombomben einsätze überhaupt. Es waren die USA
    die in Vietnam die Menschen mit Napalm gegrillt hat, welches in ähnlicher Form
    schon von den Engländern auf Deutschland abgeworfen wurde. Es waren die USA
    die Agent Orange auf die Urwälder Vietnams abgeworfen hat, was noch heute die
    Menschen dort schädigt. Es waren die USA die nach frei erfundenen Anschuldigungen,
    den Irak in Grund und Boden gebombt und hunderttausende Menschen getötet
    haben. Die Liste geht noch weiter, aber es ist ja müßig es aufzulisten, da es in
    Deutschland ja keinen interessiert. Also ab zu Mc Doof und´n Burger mampfen.

    1. Was anderes kann man von einem Regime erwarten das schon auf einem Genozid gegründet wurde?
      Sie würden auch Atombomben auf yurop werfen wenns ihnen etwas bringen würde.

  3. Die Menschheit arbeitet auch ganz ohne den Waffen-Wahnsinn höchst erfolgreich an ihrem Untergang ‒ es dauert nur ein wenig länger.
    Übrigens gibt es Leute, wie z.B. Dr. Michael Palmer, die an einem A-Bomben-Einsatz in Japan zweifeln bzw. sogar Atomwaffen generell. Das lässt einen etwas ratlos zurück, weil der Mann in seinem medizinische Fachgebiet durchaus Vernünftiges von sich gibt, insbesondere zum modRNA-Unfug.

    1. Dann bitte von Dr. Palmer das Buch „Hiroshima revidiert: Die Beweise für Senfgas und Napalm anstatt Atombomben“ lesen. Der Autor war zehn Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Sucharit Bhakdi. Er legt in seinem Buch überzeugend dar, was tatsächlich damals in Hiroshima und Nagasaki passierte. Die ausführlichen Darlegungen und die Beweisführung entsprechen fundiert den aktuellen Maßstäben wissenschaftlicher Arbeit, d.h. er beweist anhand harter Daten und Fakten, dass keine Atombomben zum Einsatz kamen, sondern Senfgas und Napalm.

        1. Erst das Buch lesen und dann urteilen, ob da jemand „komplett falsch abgebogen“ ist. Ich habe das Buch gelesen und die Daten geben Dr. Palmer Recht.
          Und mal so am Rande: Bei welchem Thema der letzten Jahrzehnte wurden wir nicht belogen? Irak-Krieg, 9/11, Corona……

          1. Ich bin Kernphysiker, ich hab da inzwischen genug Erfahrung um spätestens bei dem Aspekt „es gibt gar keine Atombomben“ sicher sagen zu können daß der falsch abgebogen ist.

            Bei den Bomben auf Japan ist die Position, daß das mit chemischen Mitteln dargestellt wurde aufgrund der Anzahl Augenzeugen auch völlig unhaltbar, ebenso wie anhand der nötigen Materialmenge um in kurzer Zeit entsprechend viel Schaden anzurichten, auch wenn der gänzlich anders aussehen würde.

            Daß einem von den Herrschenden regelmäßig die Hucke vollgelogen wird ist kein valides Argument dafür daß die immer lügen.

            1. Aber warum sollen uns die Herrschenden gerade bei den Atombombenabwürfen die Wahrheit sagen, wo sie es sonst bei keinem Thema machen? Hast Du das Buch von Palmer gelesen, dass Du Dir so sicher bist, dass es die Abwürfe gab?

              1. Nein, ich hab hier erst von dem Buch erfahren.
                Du versuchst gerade meine Worte umzudeuten.

                > Aber warum sollen uns die Herrschenden gerade bei den Atombombenabwürfen die Wahrheit sagen, wo sie es sonst bei keinem Thema machen?

                Das ist eine grobe Fehldarstellung dessen was ich schrieb. Das ist auch gerade nicht der Fall, es gibt zahllose Fälle wo die offizielle Darstellung von Ereignissen bestens zur Wirklichkeit passt. Das würden intelligente Manipulateure auch genau so tun, denn ständig lügen erfordert viel mehr Aufwand.

                  1. Keine Ahnung, aber wer bei Diskussionen darüber ob es Kernwaffen gibt oder nicht mit ideologischer Überhöhung des Marxismus kommt hat mMn und gut begründbar den Schuss nicht gehört.

                    1. ¯\_(ツ)_/¯
                      Danke für Deine konstruktiven Antwort – so wie ich das von einem Kernphysiker erwarte. Manchmal muss man auch mal um die „Ecke denken“.

        2. Auch Dr. Gerd Reuther ist inzwischen komplett fasch abgebogen ‒ und nicht nur beim Thema Hiroshima. Scheinbar macht es anfällig für völligen Unsinn, wenn man sich zu sehr mit „Verschwörungen“ beschäftigt.. und dazu noch bei den Themen, bei denen man meint, sich unbedingt äussern zu müssen, gar keine Expertise mitbringt.

            1. Hiroshima, Atomwaffen, Polio, Pest, Mondlandung…
              Das ist das, was mir auf die Schnelle so einfällt.
              Ach ja, mit der Datierung vom Vulkanausbruch in Pompeji irrlichtert er offensichtlich auch ziemlich. Er macht jetzt mit seiner Frau ein Geschäft daraus, praktisch alles anzuzweifeln, aber die „Beweise“ die er bringt, erscheinen mir teilweise äusserst dünn.

              1. Vielen Dank.

                Das scheint doch den einen oder anderen aus der Bahn zu werfen, wenn er von den Herrschenden nicht nur angelogen, sondern hinsichtlich der körperlichen Selbstbestimmung einem Vergewaltigungsversuch unterworfen wird.

  4. In einem Predigttext heißt es:
    „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg,…“
    Korrekterweise, und in Einbeziehung seiner „Entwicklung“, müsste ‚Herz‘ durch Kopf/Wille/Irrsinn ersetzt werden.

    Wobei ABömbchen zwar am effektivsten sind, aber alles mit B und C (sowie was sich noch in Arbeit befindet) alternativ durchaus gewisse Potentiale haben kann, und als Teil eines Ganzen betrachtet werden sollte.

    Aber ist die oft verwendete Bezeichnung ‚Schockstarre‘ tatsächlich die korrekte Zustandsbeschreibung, die den Kern des Problems beschreibt, oder das kognitive IST doch nicht eher einem latenten Desinteresse geschuldet, welches mittlerweile alle Bereiche des Zusammen-/Lebens erreicht hat?!

    Lediglich das Realisieren, dass „schlimmstenfalls“ WhatsApp,TikTok, Facebook,X whatever ausfallen würden, wäre mit Schock&Starre und anschließender Massenhysterie sowie -panik verbunden.

    Positiv und evolutionär betrachtet, bleibt des einen (einzigartiges, weil selbst verschuldetes) Leid aber immerhin des anderen Glück.
    Ein Cartoon (Dorthe Landschulz) zeigt eine Konferenz von Kakerlaken, auf der der Redner folgendes verkündet:
    „Brüder und Schwestern, ich habe gute Nachrichten. Der Tag der Machtübernahme auf diesem Planeten rückt näher.“
    Noch kürzer und besser kann man’s nun wirklich nicht auf den Punkt bringen!

  5. nicht zu vergessen
    Operation Rolling Thunder von 1965 bis 1968 in Vietnam.
    Hanoi wurde plattgemacht(über 100000 Tote) und das „Weihnachtsbombardement“1972 mit 2000 Toten in Hanoi und Haiphong zur Bescherung

  6. Hiroshima als Tag Null funktioniert nur, wenn man den Rest der Welt und der Geschichte ausblendet.

    Wir könnten auch den 18. September 31, oder den 7. Juli 37, das erste Datum steht für den Mukden Zwischenfall, das zweite für den Marco-Polo Brücke Zwischenfall, je nachdem wann man den Japanisch-Chinesischen Krieg beginnen lassen will, der auch als nicht-gelungener Genozid an der chinesischen Bevölkerung steht. Wer härter im Nehmen ist, kann die Berichte über Einheit 731 und weitere Einheiten ähnlicher Art durchgehen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Einheit_731
    Wir nehmen das nicht so wahr, auch weil es für einige die „deutsche“ Schuld, minimieren und relativieren könnte und das ist nicht erwünscht. (über die Deutschen und ihren Schuldkomplex, findet sich etliches bei Broder)

    Es versteht sich, dass die USA, das Wissen so hoch einschätzte, dass die Täter nach dem Krieg Karriere machen konnten. Es fügt sich nahtlos ein in Weltverständnis, dass dem „rassisch“ höherstehendem (WASP) das Recht einräumt, die anderen auszugrenzen und gegebenenfalls zu beseitigen, dafür stehen der Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern, durch Vernichtung der Lebensgrundlage, aber auch so etwas wie Planned Parenthood und Tuskegee. Dass die „progressiven“ Ideen aus den USA ausgerechnet bei jemanden aus Braunau so positiv aufgenommen wurden, konnte ja keiner ahnen.
    Dass die USA hier mehr Raum gewidmet wird, soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass vergleichbares über fast alle Staaten/Gruppen gesagt werden kann.

    Die gewollte Tötung des anderen, weil er/sie etwas hat, was man will, oder einfach weil er/sie anders ist, gehört zur Natur des Menschen. Auch in seiner erweiterten Form des Genozides, der bestenfalls die Frauen der anderen Gruppe überleben läßt, dafür sprechen die vielfältigen archäologischen Zeugnisse. Es gibt keine Stunde Null, vor der man ohne diese Sünde war, leider.
    Die Vernichtung des anderen war und ist immer furchtbar, in jeder Zeit und mit jeder Waffe. Daher sollten wir nicht über die Waffen sprechen, sondern über das vorher geschieht.
    Über die Entscheidungen, über die Rechtfertigung, über die Menschen die entscheiden und über die Gesellschaften aus denen sie stammen.

    Wir sollten über Deutschland sprechen, über uns, im Kontext zur Ukraine, zu Gaza und zu Hamas.

  7. Ja ja, wir werden alle den Atomtod sterben. Und als Beschäftigungstherapie empfiehlt uns der Gorbi-Jünger einen ewigen quasireligiösen Kreuzzug gegen den Atomtod. Eine Wahnsinnsidee, noch eine Religion ohne Erlösung. Stattdessen ewiger Kampf, gegen ein mittlerweile beliebig austauschbares Symptom des Blutsäufersystems.

    Daß das „werden wir leben“ direkt auf dem „wie wir leben“ basiert fällt ihm im Traum nicht ein.

    Das Letzte was die Herren bei ihrer Jagd nach mehr von allem und Unsterblichkeit in Ewigkeit, Amen, gebrauchen können, ist, daß sie ihren putzigen Planeten und all die kleinen und großen Königreiche in den Orkus jagen. Aber mit der Drohung damit und der Angst davor, läßt sich natürlich wunderbar spielen.

  8. Folgenden Text hatte ich mal vor ein paar Jahren auf meinem PC gespeichert. Ist natürlich unvollständig und endet vor den Anschlägen des 11. September 2001 und dem darauf folgenden „War on Terror“, Guantanamo, Obamas Drohnenkriege undsoweiter. Zudem handelt es sich natürlich nur um die bekannt gewordenen Fälle, Gott allein weiß, was die sonst noch alles getrieben haben…

    Wer möchte, kann die Liste gerne noch ergänzen.

    Die Verbrechen der US-Außenpolitik nach 1945

    1945, Deutschland: Der US-Geheimdienst CIC baut aus Spezialisten der SS und Nazi-Kollaborateuren eine Söldnerarmee von 35.000 Mann für den Guerillaeinsatz gegen die Sowjetunion auf. Die CIC übernimmt die Nazi-Spionageabteilung „Fremde Heere Ost“ als „Organisation Gehlen“ und beginnt mit ihrer Hilfe eine zielgenaue Sabotage- und De-Stabilisierungsstrategie in Osteuropa. Die „Organisation Gehlen“ wird später als „BND -Bundesnachrichtendienst“ der offizielle Geheimdienst der Bundesrepublik Deutschland. Zu den zahlreichen SS- und Gestapo-Spezialisten, die vom US-Geheimdienst übernommen und vor Verfolgung geschützt werden, gehört auch Klaus Barbie, der von Lyon aus die Deportation der französischen Juden in die deutschen Vernichtungslager organisiert hatte. 1951 wird Barbie von der CIA unter dem Namen „Klaus Altmann“ nach Bolivien gebracht, von wo aus er im CIA-Auftrag Todeskommandos gegen linke Politiker und Gewerkschafter in ganz Lateinamerika dirigiert.

    1945/49, China: Im chinesischen Bürgerkrieg greifen die USA auf der Seite Chiang Kai-Sheks gegen die Kommunisten ein. Dazu setzen sie japanische Soldaten ein, die sie nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg gefangen genommen haben.

    1945/53, Philippinen: Gegen die linksgerichteten Huks gehen US-Truppen schon zu der Zeit vor, als die philippinischen Widerstandskämpfer noch gegen die japanischen Invasoren kämpfen. Nach dem Krieg werden die Huks brutal niedergeschlagen. Die USA setzen eine Reihe von Marionetten ein, schließlich machen sie Ferdinand Marcos zum starken Mann.

    1947/48, Italien: Die US-Geheimdienste rüsten die Mafia als Terrorgruppe der Rechten gegen Kommunisten und Sozialisten auf. Zu diesem Zweck werden Gangsterspezialisten aus den USA nach Italien gebracht.

    1946/49, Griechenland: Zusammen mit britischen Truppen sorgen US-Einheiten und US-Waffen im „griechischen Bürgerkrieg“ für die Niederlage der antifaschistischen Widerstandsbewegung, die in Kampf gegen die deutsche Besatzung die Hauptlast getragen hatte. Die CIA baut die berüchtigte interne Sicherheitspolizei KYP auf.

    1950, USA: Der Nationale Sicherheitsrat (NSC) legt unter dem Aktenzeichen NSC 68 eine neue Sicherheitsstrategie vor, wonach revolutionäre Veränderungen in der Welt nicht auf binnengesellschaftliche Ursachen sondern auf den „Sowjetimperialismus“ zurückzuführen seien. Auf der Grundlage von NSC 68 stationieren die USA über eine Million Soldaten auf 675 Militärbasen in Übersee. Bis 1975 kommt es weltweit zu 2l5 militärischen Interventionen der USA.

    1950, Puerto Rico: US-Kommandotruppen schlagen eine Rebellion für die nationale Unabhängigkeit nieder.

    1950/53, Korea: Im Konflikt zwischen dem stalinistischen Nordkorea und der Syngman-Rhee-Diktatur in Südkorea intervenieren die USA auf der Seite des Südens und setzen dafür die Zustimmung im UN-Sicherheitsrat durch. Die US-Luftwaffe zerstört fast 120.000 Einrichtungen in Nordkorea. Der Sprengstoffeinsatz der USA entspricht fast der Hälfte aller von den USA im Zweiten Weltkrieg verwendeten Bomben und Munition. In Südkorea kommen über 500.000, in Nordkorea über zwei Millionen Menschen ums Leben.

    1953. Iran: Die gewählte Regierung Mossadegh hat 1951 die Verstaatlichung der Anglo-Iranian Oil Company beschlossen. Im August 1953 wird sie in einer Volksabstimmung mit 99,4 Prozent der Stimmen bestätigt. Zwei Wochen später führt das von der CIA ausgebildete und kontrollierte Offizierskorps einen Putsch durch. Die zuvor englischen Ölfirmen werden von einem US-Konsortium übernommen. Die USA holen den Schah ins Land zurück und liquidieren die iranische Demokratie.

    1954, Guatemala: Die CIA organisiert den Putsch gegen die rechtmäßige Regierung Arbenz in Guatemala, die im Rahmen der Bodenreform die US-Firma United Fruit Company verstaatlichen will. Unter der von der CIA ins Amt gehievten Militärdiktatur werden 140.000 Indios umgebracht oder verschwinden spurlos.

    1956, Ägypten: US-Regierung und CIA wollen die Herrschaft von Präsident Nasser destabilisieren, der sich zu einem der Führer der blockfreien Länder aufgeschwungen hat. Im Juli 1956 ziehen die USA ihre Anleihe für den Assuan-Staudamm zurück, das zentrale Projekt zur Entwicklung der ägyptischen Landwirtschaft. Daraufhin kündigt Nasser die Verstaatlichung des Suezkanals an, um selbst über die Gebühren zu verfugen. England, Frankreich und Israel greifen Ägypten in konzertierten Militäraktionen an. Im Gefolge der „Suez-Krise“ übernehmen die USA die Rolle der Nummer eins im Nahen Osten, die bis dahin England gespielt hatte.

    1958, Libanon: 14.000 US-Marines besetzen das Land.

    1961, Kuba: Am 1.1.1959 hat sich die von Fidel Castro geführte Revolution gegen den Diktator Batista endgültig durchgesetzt. Als die Revolution ihr Versprechen wahrmachen und den Großgrundbesitz reduzieren will, wird Kuba von den USA mit einem Embargo und vielfaltigen Sabotageaktionen überzogen. Im März 1960 wird der französische Frachter „Coubre“ im, Hafen von Havanna von CIA-Agenten in die Luft gesprengt; 81 Menschen kommen ums Leben, über 300 werden verwundet. In Guatemala trainiert die CIA eine Söldnerarmee, die im April 1961 die Invasion in der Schweinebucht im Osten Kubas unternimmt. Zwei Tage zuvor haben US-Flieger die Abwehrstellungen der Kubaner bombardiert. Die Transportschiffe von Söldnern und Waffen werden vom US-Großkapital, vor allem von der United Fruit Company finanziert, die größter Grundbesitzer im vorrevolutionären Kuba gewesen war. Als die Invasion scheitert, gehen die USA zu einer scharfen Blockadepolitik über, die Kuba nach dem Wegfall der sozialistischen Länder in akute Versorgungsnot bringt.

    1961, Kongo/Zaire: CIA-Söldner ermorden den ersten nachkolonialen Präsidenten Lumumba, der eine antiimperialistische Position bezogen hatte, die Söldnertruppen übernehmen nach und nach die Macht; 1965 wird Mobutu Präsident von Gnaden der USA, der ein Jahrzehnte währendes Schreckensregiment errichtet.

    1962, Laos: Obwohl das Genfer Abkommen die Anwesenheit ausländischer Truppen in Laos verbietet, baut die CIA im Auftrag der Kennedy-Regierung eine geheime Armee, die „US-Armee Clandestine“, auf, die auch in Vietnam eingreift. Ihr gehören 35.000 Angehörige der opiumanbauenden Bergstämme an. Die Kosten der Armee werden zum Teil aus den Profiten des Drogengeschäfts finanziert.

    1963-1975, Vietnam: Im Genfer Indochina-Abkommen wird 1954 festgelegt, dass sich die Truppen der Demokratischen Republik Vietnam zunächst auf den Norden des Landes, die Truppen Frankreichs auf den Süden zurückziehen sollen. Die Schlussbemerkung des Abkommens sieht die Vereinigung des Landes vor. Die USA erkennen diese Erklärung nicht an. In Südvietnam setzen sie ihnen genehme Satrapen ein, 1963 eine offene Militärdiktatur. 1964 inszenieren sie den „Zwischenfall in der Tonkinbucht“ in der Nähe der nordvietnamesischen Hauptstadt und bombardieren ab 1965 Nordvietnam. Insgesamt kämpfen in Vietnam 2,6 Millionen US-Soldaten. Die Sprengkraft ihrer Bomben und Raketen übertrifft die des Zweiten Weltkrieges um das Dreifache. Flächenbombardements mit Napalm und Chemiewaffen hinterlassen weite Gebiete von verbrannter und verseuchter Erde. In Vietnam kommen drei Millionen Menschen zu Tode, eine halbe Million werden verkrüppelt. 900.000 Kinder bleiben als Waisen zurück.

    1963-1990, Südafrika: Mit ihren Aufklärungssystemen unterstützt die CIA die Jagd auf Gegner des Apartheidsystems. 120.000 Anhänger des ANC werden getötet. Auch die Festnahme von Nelson Mandela wird von der CIA organisiert.

    1964, Brasilien: Der 1961 gewählte Präsident Joao Goulart setzt vorsichtige soziale Reformen in Gang. Als er Höchstgrenzen für den Abfluss von Profiten ins Ausland erlässt und eine Tochter des US-Konzerns ITT verstaatlicht, organisiert die CIA einen Putsch und verhilft einer Militärjunta zur Macht.

    1965, Dominikanische Republik: Der 1963 demokratisch gewählte Präsident Juan Bosch wird wegen seiner sozialreformerischen Pläne vom Militär weggeputscht. Als eine wachsende Volksbewegung seine Rückkehr fordert, schicken die USA 23.000 Mann auf die Insel und schlagen den Aufstand nieder.

    1965, Indonesien: Gegen den antiimperialistischen Kurs von Präsident Sukarno bringt die CIA die von ihr kontrollierte Armee in Stellung. Als die linke „Volksfront“, die stärkste Stütze des Präsidenten, versucht, die Armeeführung zu entmachten, kommt es zum lange geplanten „Gegenschlag“. Hunderttausende Anhänger Sukarnos werden ermordet. An die Stelle Sukarnos tritt Suharto, ein bedingungsloser Gefolgsmann Washingtons.
    1967, Griechenland: Wenige Wochen vor den Wahlen inszeniert die CIA den „Obristen-Putsch“ gegen die demokratische Regierung Papandreou. Allein im ersten Monat danach kommen 8.000 Menschen zu Tode. Es beginnt eine siebenjährige faschistische Herrschaft.

    1967, Bolivien: Die CIA dirigiert den Kampf der bolivianischen Armee gegen die aufständische Guerilla und auch die Festnahme der Gruppe von Che Guevara, der ermordet wird.

    1970-1973, Chile: 1970 erhält der Kandidat der „Unidad Populär“, Salvador Allende, bei den Präsidentschaftswahlen die Mehrheit. Als der Chef der chilenischen Armee, Rene Schneider, sich dem Drängen der USA widersetzt, einen Militärputsch durchzuführen, wird er von einem von der CIA organisierten Kommando ermordet. Nach dreijährigen Sabotage- und Destabilisierungsaktivitäten führt der Nachfolger Schneiders, General Pinochet, den CIA-Putsch durch. Präsident Allende wird ermordet, das Fußballstadion in Santiago wird zum Gefangenenlager für Zehntausende Anhänger des demokratischen Präsidenten. Tausende Aktivisten linker Parteien und Gewerkschaften werden von Todeskommandos gejagt und umgebracht. US-Außenminister Kissinger kommentiert das Vorgehen seiner Regierung so: „Ich sehe nicht ein, dass wir zulassen sollten, dass ein Land marxistisch wird, nur weil die Bevölkerung unzurechnungsfähig ist.“

    1972 ff., Honduras: Nach direkten Interventionen der USA und Militärputschen 1972, 1975 und 1978 oktroyieren die USA eine Verfassunggebende Versammlung, zu deren Wahl Christdemokraten, Sozialisten und Kommunisten nicht zugelassen sind (1980).

    1974, Zypern: Zusammen mit der faschistischen griechischen Junta organisieren die CIA und das US-Außenministerium einen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten des Inselstaates, Erzbischof Makarios. Der Präsident kann dem Attentat entkommen. Als die Demokraten in Athen die Obristenjunta verjagt, wechselt US-Außenminister Kissinger auf die Seite der Türkei, die Zypern überfallen hat. Tausende werden getötet, 200.000 Menschen verlieren ihre Heimat.

    1975, Osttimor: Die USA weigern sich, die von der Befreiungsbewegung Fretilin ausgerufene Republik (vorher eine Kolonie Portugals) anzuerkennen und unterstützen die Invasion des Landes durch das indonesische Suharto-Regime, das selbst wirtschaftlich und militärisch von den USA ausgehalten wird. In den anschließenden Massakern werden 200.000 getötet.

    1976, Argentinien: Unter Anleitung der CIA findet ein Militärputsch gegen die zivile Regierung statt. Todesschwadronen im Auftrag des Videla-Regimes terrorisieren das Land. Tausende werden ermordet oder verschwinden für immer. Die CIA baut Buenos Aires zu ihrer Zentrale aus, von wo sie Mordkommandos gegen missliebige Personen und Gruppen in ganz Lateinamerika entsendet.

    1976/82, Angola: Die USA unterstützen mit Waffen und Spezialkommandos die auch vom rassistischen Südafrika ausgerüsteten Rebellen gegen die Regierung der nationalen Befreiung. Das Land versinkt in einem selbstzerstörerischen Bürgerkrieg.

    1980-1988, Iran/Irak: 1979 muss im Iran der US-Statthalter Shah Reza Pahlewi dem Shiitenfuhrer Ayatolla Chomeini Platz machen. US-Präsident Carter stellt daraufhin die nach ihm benannte Doktrin auf: „Ein Versuch einer dritten Macht, Einflussnahme im Persischen Golf zu erreichen, wird als ein Anschlag gegen lebenswichtige Interessen der Vereinigten Staaten gewertet und wird mit allen notwendigen Mitteln, einschließlich militärischer Gewalt, zurückgeschlagen.“ Die USA rüsten den Irak mit modernsten, auch chemischen Waffen zum Angriff auf den Iran aus. Mit Beginn der Offensive 1980 wird der Irak auch mit Aufklärungsmaterial von Satelliten und Awacs-Flugzeugen unterstützt. In dem achtjährigen Krieg kommen Hunderttausende ums Leben. 1984 schießen die USA zwei iranische Kampfflugzeuge über dem Persischen Golf ab, 1987 holt das US-Kriegsschiff „Vincennes“ einen iranischen Airbus runter – 270 Zivilisten finden den Tod. Durch die militärische Unterstützung der USA wird der Irak zur regionalen militärischen Großmacht.
    Gleichzeitig unterstützen die USA den Iran mit dem Ziel, dass die beiden Länder sich gegenseitig matt setzen. Über Israel werden Waffen im Wert von 80 Milliarden Dollar an den Iran geliefert. Das Waffengeschäft mit dem Iran wird am US-Kongress vorbei abgewickelt. Mit den iranischen Milliarden kann die Reagan-Regierung in aller Welt „Contras“, Söldnereinheiten gegen missliebige Regierungen, unterhalten.

    1980-1990, Afghanistan: Die CIA heuert aus allen arabischen Ländern Aktivisten des islamischen Fundamentalismus an, um sie als „Heilige Krieger“ gegen die von den Sowjets gestützte Regierung in Afghanistan einzusetzen. Zu den von der CIA ausgebildeten Terroristen gehört auch Osama bin Laden, dessen Organisation ,,Al-Qaida – Die Basis“ unter der Ägide der CIA entsteht. Zur Finanzierung der Guerilla organisiert die CIA zusammen mit dem pakistanischen Geheimdienst den Drogenanbau in Pakistan und den „befreiten“ Gebieten Afghanistan. Der Drogenhandel in alle Welt wird mit Hilfe der CIA-Logistik bewerkstelligt. Die „arabischen Afghanen“ der CIA finden nach der Niederlage der Sowjetunion in den USA ein neues Ziel ihres „Heiligen Krieges“.

    1981/85, Nicaragua: Aus dem Waffengeschäft mit dem Iran finanziert die US-Regierung den Aufbau und Unterhalt einer Söldnertruppe in Nicaragua, die sich vor allem aus Soldaten und Offizieren der Armee des früheren Diktators Somoza zusammensetzt. Dieser Einsatz von mehreren tausend „Contras“ widerspricht einer ausdrücklichen Festlegung des US-Kongresses. Die US-Piloten schaffen über Costa Rica, Honduras und Panama Waffen heran, auf dem Rückflug in die USA nehmen sie Drogen mit, die auf diese Weise in die USA gelangen. Partner der CIA ist das Drogenkartell von Medellin. 1986 stellt der Internationale Gerichtshof in Den Haag fest, dass die paramilitärischen Aktionen der USA das Völkerrecht verletzt haben.

    1981/92 ff., El Salvador: Die FMLN (Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti) wird zur bestimmenden Kraft gegen die von den USA eingesetzte Regierung. Der CIA-Agent Roberto d’Aubuisson gründet die ARENA, deren Todesschwadronen Tausende Regimegegner umbringen, darunter den Erzbischof Oscar Romero. Auch nach dem Friedensschluss 1992 setzt die ARENA ihre Mordaktionen fort, was von den UN mehrfach verurteilt wird.

    1982, Falklands/Malvinas: Die USA unterstützen Großbritannien im Feldzug zur Wiedererlangung der Inseln vor Argentinien mit Satellitenaufklärung und anderen technologischen Einrichtungen. 750 argentinische und 250 britische Soldaten kommen bei der Aktion ums Leben.

    1982/84, Libanon: Unter Einsatz von Kriegsschiffen und -flugzeugen sowie ihrer Marines an Land vertreiben die US-Truppen die PLO und installieren die Phalangisten als dominierende Macht. Das Marinekorps in Beirut wird angegriffen, woraufhin die US-Navy das Land von See aus unter Beschuss nimmt.

    1983, Grenada: Die USA überfallen das kleine mittelamerikanische Land, liquidieren die linke Regierung und setzen ein ihnen genehmes Regime ein. Über vierhundert Grenadanier und 84 Kubaner, vor allem Bauarbeiter, werden umgebracht.

    1984/86, USA-Libyen: In seiner Nationalen Sicherheitsdirektive Nr. 138 erklärt Präsident Reagan 1984 den Kampf gegen staatlich geförderten Terrorismus zum vorrangigen Ziel. Zwei Jahre später wird Libyen zum ersten Testfall der neuen Doktrin. Die Bombardierungen fordern mindestens 40 zivile Opfer, darunter die Tochter von Staatschef Ghaddafi.

    1986, Haiti: Nachdem der US-Vasall „Baby Doc“ Duvalier nicht mehr zu halten ist, installieren die USA eine Militärjunta.

    1986, Bolivien: US-Armeeeinheiten kontrollieren weite Teile des Landes, angeblich um den Kokainanbau und -handel zu bekämpfen.

    1989/90, Panama: Ein Bombardement zerstört Teile von Panama City. 27.000 US-Soldaten übernehmen die Kontrolle und verhaften die Regierung Noriega. Über 2.000 Menschen sterben, 15.000 werden obdachlos. Angeblich geht es um die Verhaftung Noriegas, dem Drogenhandel vorgeworfen wird. Ein Verbrechen, das der Expräsident jahrelang mit Wissen und zum großen Teil im Auftrag der CIA begangen hat. Die Invasion findet zwei Monate vor den Wahlen in Nicaragua statt, bei denen die Sandinisten mit guten Aussichten antreten.

    1991, Haiti: Die CIA veranlasst einen Militärputsch gegen den ersten demokratisch gewählten Präsidenten, Jean-Bertrand Aristide. Die neue Militärjunta stürzt das Land in eine dreijährige Periode schlimmster Menschenrechtsverletzungen.

    1991 ff., Irak: Nach dem Überfall des Irak auf Kuwait bombardieren die USA mit einigen Verbündeten den Irak und besetzen weite Teile des Landes. In den ersten Angriffen kommen 200.000 Menschen ums Leben. Die weiteren Bombardierungen und das bis heute andauernde Embargo haben zum Tod von möglicherweise zwei Millionen Menschen geführt.

    1992/94, Somalia: US-Truppen, See- und Luftstreitkräfte stellen sich im Rahmen einer UN-Mission auf die Seite der ihnen genehmen Fraktion im Bürgerkrieg. Der Einsatz endet in einem Fiasko.

    1993/95, Bosnien: Im Rahmen von Nato-Aktionen bombardieren Kampfflugzeuge serbische Stellungen und sorgen für die Lufthoheit der bosnischen Sezessionisten.

    1995, Kroatien: US-Kampfflugzeuge bombardieren zwecks Vorbereitung einer kroatischen Offensive serbische Flugplätze.

    1998, Afghanistan: Angriff mit Cruisemissiles auf frühere CIA-Ausbildungslager in Afghanistan, wo Einheiten von Osama bin Laden vermutet werden, den die USA für Anschläge auf US-Botschaften verantwortlich machen.

    1998, Sudan: Raketenangriff auf eine pharmazeutische Fabrik, die angeblich Nervengas für Terroristen herstellt. Die USA erklären später, dass es sich um einen Irrtum gehandelt habe.

    1999, Jugoslawien: Angeführt von den USA bombardiert die Nato Jugoslawien. Die 78 Tage währenden Bombardierungen, die dem Völkerrecht und selbst dem Nato-Vertrag zuwiderlaufen, nennt die Nato eine „humanitäre Aktion“, weil es darum gehe, die Menschenrechtsverletzungen des Milosevic-Regimes zu stoppen. Die Nato setzt Uranmunition und Splitterbomben ein. 2.000-4.000 Menschen werden getötet, bis zu 6.000 verletzt, durch die Bombardierung von Chemiefabriken, Erdgasanlagen und Erdölraffinerien werden weite Gebiete verseucht. Das Kosovo wird von Jugoslawien abgespalten und de facto zum Nato-Protektorat.

    Die Mordliste der US-Geheimdienste

    Die Ermordung ausländischer Staatschefs gehörte von Beginn an zu den Praktiken der geheimdienstlichen US-Außenpolitik. Die folgende Liste von Anschlägen, die versucht oder erfolgreich durchgeführt worden sind, wurde von einem Mitarbeiter von Untersuchungsausschüssen des US-Kongresses zusammengestellt.

    1949: Kim Koo, Oppositionsführer in Korea;
    1950/2: CIA-Neonazi-Liste auszuschaltender SPD-Politiker in Westdeutschland;
    1955: Jose Antonio Remön, Präsident von Panama;
    1950 ff.: Sukarno, Präsident von Indonesien;
    1950 ff.: Zhou Enlai, Premierminister von China, mehrere Attentate
    1951: Kim II Sung, Präsident von Nordkorea;
    1950 ff.: Claro M. Recto, Oppositionsführer auf den Philippinen;
    1955: Jawahrlal Nehru, Premierminister von Indien;
    1957: Gamal Abdul Nasser, Präsident von Ägypten;
    1959/63: Norodom Sihanouk, Führer von Kambodscha;
    1960: Abdul Karim Kassem, Führer des Irak;
    1950/70: Jose Figueras, Präsident von Costa Rica, zwei Mordversuche;
    1961: Francois Duvalier, Führer von Haiti;
    1961: Patrice Lumumba, Premierminister von Kongo (Zaire);
    1961: General Rafael Trufillo, Dominikanische Republik;
    1963 ff.: Fidel Castro, Präsident von Kuba, 24 Mordversuche nach kubanischen Angaben, mindestens acht nach Berichten des US-Kongresses;
    1963: Ngo Dinh Diem, Präsident von Südvietnam;
    1960 ff.: Raoul Castro, Verteidigungsminister in Kuba;
    1965: Francisco Caamano, Dominikanische Republik, Oppositionsführer;
    1965: Pierre Ngendanumwe, Premierminister von Burundi;
    1965/6: Charles de Gaulle, Präsident Frankreichs;
    1967: Che Guevara, kubanischer Revolutionär;
    1970/73: Salvador Allende, Präsident in Chile:
    1970: General Rene Schneider, Oberbefehlshaber der chilenischen Armee;
    1970 ff/81:General Omar Torijos, Führer von Panama;
    1972: General Manuel Noriega, Geheimdienstchef von Panama;
    1975: Mobutu Sese Seko, Präsident von Zaire;
    1976: Michael Manley, Premierminister von Jamaika;
    1980/86: Muammaral Ghaddafi, Staatschef von Libyen, zahlreiche Attentatsversuche;
    1982: Ayatollah Khomeini, religiöser Führer des Iran;
    1983: General Ahmed Dlimi, Kommandeur der marokkanischen Armee;
    1983: Miguel d’Escoto, Außenminister von Nicaragua;
    1984: Neun Kommandanten des Sandinistischen Nationalen Direktoriums Nicaragua;
    1985: Scheich Mohammed Hussein Fadlallah, libanesischer Shiitenführer, Anschlag mit 80 Toten;
    1991: Saddam Hussein, Staatschef des Irak.

    1. In die Liste passt auch noch die von der CI A kontrollierte „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ als Beweis, das der Adenauerstaat ein Terrorloch ist und Terroristen es bis zum Minister und Präsidenten des höchsten Gerichtes schaffen.

    2. @ DasNarf
      Vielen Dank für Ihre Aufstellung. So vieles hatte ich schon vergessen. Der besonderen Erwähnung des Heinz (Henry) Kissinger gebührt Dank. Wenngleich er als Mit-Impulsgeber für etliche millionen Opfer der US- und deren Proxy-Soldateska noch nicht ausreichend gewürdigt wurde. Die Listen lassen sich, wenn man die Stellvertretermordstaaten, wie beispielsweise Israel/Mossad oder die Destabilisierung Kambodschas und das Morden der Roten Khmer PolPots, dazu nimmt, gewiss noch, bis heute, gewaltig erweitern.
      Für Ihre Datei: Grenada ist nicht in Mittelamerika sondern eine Karibikinsel.
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grenada

    3. Vielen Dank für die Auflistung !
      Wobei das meiste ja schon seit langem bekannt ist. Da deren Propaganda-Abteilung allerdings ebenso hervorragend arbeitet, interessiert es kaum jemanden. Ausblenden und Verdrängung war (bzw. ist) ja schon immer eine herausragende Eigenschaft des Menschen…

    4. HALLO DasNarf!
      Eine hervorragende Fleißarbeit, meine große Anerkennung und ein ganz dickes Lob!!!!
      Ich habe Ihren Beitrag kopiert und in mein Archiv eingestellt.
      Als ergänzende Literatur empfehle ich „KILLING HOPE“ von William Blum.
      MfG
      OSTDEUTSCHER47

    1. Da müsste einem das Lachen im Halse steckenbleiben!

      Aber danke für diesen Link zum großartigen Georg Schramm, er fehlt an allen Ecken und Enden.

  9. Der Einsatz von Kernwaffen ist fester Bestandteil der US Kriegdsplanung.
    General MacArthur hatte den Oberbefehl über die mit einem Mandat der UNO ausgestatteten “Internationalen Friedenstruppen“ im Korekrieg 1951.
    Im Verlauf des Krieges und angesichts des bescheidenen militärischen Erfolges setzte er sich vehement für Bombardierung von 49 nordkoreanische Städte mit Atomwaffen und die Ausweitung des Konfliktes auf die Volksrepublik China, einschließlich des Einsatzes von Atomwaffen,ein.
    1953 sagte MacArthur folgendes:
    “Bevor man den russischen Bären erlegen kann, muss man ihm die Gurgel zudrücken.“
    An dieser US-amerikanischer Sichtweise hat seit dem“Kalten Krieg“ bis heute nichts geändert.
    Währen des Kalten Kriegel plante Amerika den Abwurf von 300 Atombomben auf
    sowjetische Städte. Die Planung dazu lief unter dem Codnamen „Dropshot“.
    Atombomben auf Ost-Berlin: So lautete mal eine Pressemitteilung.
    „Die USA haben Geheimdokumente von 1956 veröffentlicht, die Pläne für einen möglichen Krieg mit der Sowjetunion offenbaren. Sie zeigen, wie kalt mit dem Tod vieler Zivilisten kalkuliert wurde. Nach entscheidenden Flugplätzen sollten auch viele Ziele in und um Städte bombardiert werden. Darunter sechs Orte in Deutschland. Atombomben auf Borna. Ein geheimes Planungspapier des Strategischen Luftkommandos der USA von 1956 sah vor, im Ernstfall 258 Städte in der DDR mit Atombomben anzugreifen. Auf Leipzig etwa sollten allein 37 Atombomben abgeworfen werden, auf die Kleinstadt Borna immerhin noch drei.“
    Unter Obama überlegte man auch, die Kämpfer der Terror-Miliz Islamischer Staat aus dem Höhlenkomplex Tora Bora in Afghanistan durch den Einsatz von Kernwaffen zu vernichten.

  10. Ja, die beiden Atombombenabwürfe über Japan waren Feldversuche am lebenden Objekt und hatten nicht das geringste mit einer angeblichen Absicht zu tun, Japan zur Kapitulation zu zwingen, um eigene Soldaten zu schonen.
    Die Kapitulation Japans wurde von den USA sogar noch absichtlich verzögert, weil die beiden Bomben noch nicht fertig waren, sonst hätte der Tenno schon lange vorher kapituliert. Grund für die Verzögerung war lediglich, dass die USA auf einer bedingungslosen Kapitulation bestand, die den Tod des Tenno beinhaltet hätte und das war für Japan undenkbar.
    Somit konnte man noch schnell die Uran- und Plutoniumbombe fertig bauen und direkt auf zivile Ziele abwerfen, was der Plan war. Man hätte auch eine Atombombe auf unbewohntes Gebiet abwerfen können mit Ankündigung, so dass das japanische Militär und die Regierung ihre gewaltige Zerstörungskraft erkannt hätten, dann wäre die Kapitulation ebenfalls sehr wahrscheinlich gewesen. Aber man hielt die Bomben geheim, so dass Japan völlig ahnungslos blieb….
    Ein weiterer Grund für den Abwurf der Bomben war dann der bevorstehende Kriegseintritt der Sowjetunion und die Russen wollten die Amis auf keinen Fall in Asien mit dabei haben.
    Daher kann die Vernichtung Hiroshimas und Nagasakis zu den größten Kriegsverbrechen gezählt werden (zusammen mit dem Holocaust, dem Vernichtungskrieg der Wehrmacht in Russland und dem Bombenterror der Westalliierten gegen deutsche Zivilisten), die die Menschheit im 2. Weltkrieg gesehen hat mit Truman als Verantwortlichem.
    Allerdings gingen die Kriegsverbrechen wie ein anderer Forist weiter oben bereits gepostet hat, ja nach dem 2. WK noch unvermindert auf anderen Kriegsschauplätzen – größtenteils in Asien – weiter.

  11. Es wird auch oft vergessen, das in die konkrete Zielplanung für die beiden Atombomben ( Fat-Man und Little-Boy) auch Nazideutschland mit einbezogen wurde. Als mögliche Ziele waren Berlin und Dresden vorgesehen. Ehemalige ostdeutsche Militärhistoriker haben mir gesagt, das nur das schnelle Vorrücken der „Roten Armee“ den möglichen Abwurf letztendlich verhindert hat.

  12. Zwar nicht nuklear, aber trotzdem gefährlich. Der NATO ist alles zuzutrauen.
    Die sogenannte Schattenflotte Russlands könnte da durchaus betroffen sein.

    „Ein „Grauer Krieg“, eine Form der hybriden Kriegsführung, zeichnet sich im maritimen Raum ab. Der vor allem britische Plan sieht vor, einen angeblichen „Unfall“ mit einem großen russischen Öltanker in einem „befreundeten“ Hafen, möglicherweise einem der sogenannten BRICS-Staaten, zu provozieren.
    Das Ziel wäre der Handelsfluss und eine angebliche Unaufmerksamkeit auf der Ebene der internationalen Sabotage – ähnlich wie bei der Zerstörung der „Nordstream“-Pipeline im Jahr 2022 – in Bezug auf die maritime Sicherheit.
    So werden Indien, Brasilien, Ägypten und Indonesien als mögliche Ziele für einen verdeckten Angriff – einen „grauen“, hybriden Angriff – analysiert, beispielsweise als „Unfall“ aufgrund von „Unachtsamkeit“ und „Unfähigkeit“ auf einem russischen Öltanker während der Beladungsarbeiten, wodurch das Schiff und die Hafenanlagen zerstört würden und es zu einer möglichen Ölkatastrophe großen Ausmaßes käme.“

    Soweit ein Auszug eines Artikel der in einer brasilianischen Zeitschrift erschienen ist.
    https://www.brasil247.com/blog/risco-de-seguranca-nacional-imediato

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