Bisher wenig beachtet: Geflüchtete kommen mit psychischen Belastungen hierher

Refugees Welcome
Nifoto, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Am 22. Januar des Jahres stach ein Geflüchteter aus Afghanistan in einem Park mit einem Messer auf Kinder aus einer Kindergruppe und einen Erwachsenen ein, der einschreiten wollte. Er verletzte den Mann und einen Zweijährigen tödlich. Der Afghane war 2022, ein Jahr nach dem Rückzug der ISAF aus Afghanistan, nach Deutschland eingereist und hatte Asyl beantragt. Er war in psychiatrischer Behandlung gewesen.

Der Fall lieferte Wahlkämpfern und -kämpferinnen Munition. Sie forderten drastische Maßnahmen zur Abwehr von Flüchtlingen, allen voran neben der AfD Friedrich Merz. Die Traumatisierung von Geflüchteten war in der Debatte kein Thema. Sie ist im öffentlichen Diskurs völlig unterbelichtet, vielleicht deshalb, weil man sich dann der politischen Verantwortung stellen müsste.

Die Frage der Verantwortung betrifft zum einen den Umgang mit den traumatisierten Menschen hierzulande, zum anderen die Ursachen der Traumata in den Herkunftsländern, darunter viele, in denen der Westen militärisch interveniert hat.

Nach Angaben der UNO-Flüchtlinghilfe hat „ein Großteil der Flüchtlinge aus den Herkunftsländern Syrien, Irak und Afghanistan“ unterschiedliche Formen der Gewalt, darunter Vertreibung, Verfolgung, Folter, Vergewaltigung erlebt und ist „dadurch oft mehrfach traumatisiert“.[1] Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer stützt sich auf eine Studie, nach der drei Viertel der Schutzsuchenden in Deutschland „oft mehrfach traumatisiert“ sind. Nach einer internationalen Studie litten 30 Prozent der Geflüchteten weltweit zum Zeitpunkt der Untersuchung an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).[2]

Bedrohung von Flüchtlingsunterkünften

Den Menschen mit ihren Traumata wird hier nur selten Hilfe zuteil. Aber nicht nur das, der Umgang mit Polizei und Ausländerbehörde, die Unterbringung in Sammelunterkünften, das Fehlen von Arbeit, von Aufgaben, das oft feindselige soziale Umfeld, die Unsicherheit über den Entscheid der Behörde, das alles belastet von neuem, lässt schlimme Erlebnisse wach werden. Selbst Kinder werden sich der Drohung bewusst, die Familie könnte abgeschoben werden. „In Einrichtungen für Geflüchtete müssen viele mit anschauen, wie so etwas anderen Familien mit Kindern widerfährt.“[3] Eine Vertreterin der schon genannten Bundesarbeitsgemeinschaft meint: „Wie kann jemand in ­einer Sammelunterkunft zur Ruhe kommen, wenn er weder eine Ausbildung machen noch einer Arbeit nachgehen kann, sich das Asylverfahren über Monate oder Jahre zieht und die Gefahr besteht, morgen abgeschoben zu werden?“[4]

Dass die Bedrohung von Flüchtlingsunterkünften, und seien es nur Steinwürfe oder Schmierereien, retraumatisierend wirken kann, kann man sich vorstellen. Im Jahr 2024 wurden nach Auskunft des Bundesinnenministeriums mindestens 218 politisch motivierte Angriffe auf Unterkünfte gezählt. Bei 28 Angriffen handelte sich um Gewaltdelikte, darunter Sprengstoffattentate und Körperverletzungen.[5]

Die psychosoziale Versorgung von Geflüchteten ist völlig unzureichend. Amnesty International sieht das mehrfach bedingt. „Seit der Einführung des Asylbewerberleistungsgesetzes im Jahr 1993 besteht in den ersten 18 Monaten nach der Ankunft nur bei akuten Erkrankungen und Schmerzzuständen Anspruch auf medizinische Behandlung.“ Zwar lasse das Asylbewerberleistungsgesetz auch psychotherapeutische Leistungen zu, doch das werde kaum genutzt. Dabei verletzt das die Kinderrechtskonvention der UNO von 1992 (KRK), die Deutschland unterzeichnet hat, und nach der auch Flüchtlingskinder und unbegleitete Minderjährige umfassende Rechte besitzen. Im Deutschen Ärzteblatt wird außerdem auf das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) und das Haager Minderjährigenschutzabkommen verwiesen. Aber auch dort wurde nur resigniert die Nichtbeachtung der rechtlichen Ansprüche festgestellt.[6] Generell gebe es zu hohe Hürden für eine angemessene Versorgung, so die Bundesarbeitsgemeinschaft. Es gebe zu wenig Therapieplätze, was extrem lange Wartezeiten bedingt. Außerdem sei die psychotherapeutische Ausbildung unzureichend. Das betrifft Sprachbarrieren, interkulturelle Kompetenzen, Wissen über Migration, speziell über Fluchterfahrungen.[7]  Immerhin wurde am 24. Januar 25 nach der Messerattacke von Aschaffenburg in der Tagesschau auf die Mängel aufmerksam gemacht.[8] Der CSU fiel aber nichts Besseres ein, als für bestimmte Fälle eine Zwangstherapie zu fordern – aus fachlicher Sicht eine absolut unsinnige Forderung.

Kriegserlebnisse

Aber ich möchte hier mehr auf die Ursachen der überdurchschnittlich häufigen Traumatisierung von Geflüchteten eingehen.[9] Dabei gehe ich von der Annahme aus, dass die aus Afghanistan und den Ländern des Nahen Ostens Geflüchteten besonders stark gefährdet sind, so dass bei dieser Gruppe die oben angeführten Prozentzahlen noch übertroffen werden dürften. Man muss sich nur klar machen, dass Afghanistan über vierzig Jahre im Kriegszustand war, Irak und Syrien über zehn Jahre in Krieg und Bürgerkrieg verwickelt waren.[10] Beide Länder sind bis heute nicht befriedet. Der Jemen wurde schon in den 1990er Jahren von Unruhen erschüttert. Die Bevölkerung leidet seit zwanzig Jahren unter Bürgerkrieg und Krieg. Zeitweise war in diesen Ländern fast jede Form von Staatlichkeit vernichtet. Das gilt seit 2011 besonders auch für das in drei Herrschaftsgebiete zerfallene Libyen. Das Fehlen des staatlichen Gewaltmonopols liefert die Menschen der Willkür aus, was ein ähnliches Maß an Bedrohung bedingt wie ein despotisches Regime. Viele Geflüchtete aus dem Nahen Osten kennen beides.

Speziell in Afghanistan wurde die Herrschaft despotischer Regime nur einige Jahre unterbrochen von einer Phase, in der der Staat fern war, und das Leben von regionalen, lokalen Herren bestimmt wurde, was nur wenig besser war als Despotie. Das Regime der von der Sowjetunion gestützten Demokratischen Volkspartei wurde von der Herrschaft der Warlords abgelöst, danach übernahmen die Taliban. Die Iraker waren über zwei Jahrzehnte der Alleinherrschaft von Saddam Hussein ausgeliefert, die Syrer über 50 Jahre der Assad-Dynastie. In beiden Ländern war die Gewaltherrschaft der Absicherung gegen unruhige, teils unterdrückte Bevölkerungsgruppen geschuldet. Im Irak bedingte die Auflehnung der Schiiten und Kurden harte Repression, in Syrien die Rebellion der Muslimbrüder und der Kurden. In beiden Ländern erlebten zahlreiche Menschen willkürliche Verhaftung und Folter.

Kriegserlebnisse sind fast immer traumatisierend. Besonders betroffen sind Frauen. Bei Afghanistan, Syrien und Jemen kommt erschwerend hinzu, dass es selten klare Frontverläufe gab, weil die Kriege aus Bürgerkriegen hervorgegangen sind, die dann von den Großmächten oder Regionalmächten für eigene geopolitische Interessen genutzt oder von ihnen aus ebensolchem Interesse zur eigenen Sache gemacht wurden. Oder ein Angriffskrieg entwickelte sich zu einer Art von Bürgerkrieg wie im Irak. In solchen Kriegen, die sich der konventionellen Vorstellung von Krieg entziehen, kann die Bevölkerung Gefahren schwer einschätzen. Die Bedrohung ist alltäglich. Jeden Tag konnte zum Beispiel im Afghanistan der 1980er Jahre ein Dorf von Mudschaheddin überfallen werden, später, in den 1990er Jahren von den Banden eines Warlords oder von Taliban.

Erbitterte Glaubenskriege

Asymmetrische Kriege, in denen reguläre Truppen den permanenten Angriffen von Freischärlern ausgesetzt sind, sind nie frei von Kriegsverbrechen, wobei auch Zivilisten nicht geschont werden. Partisanenüberfälle bedingen eine hohe Nervosität und Wut der Soldaten. Häufig greifen sie zu Drogen. So hatten sich in Afghanistan schon viele Sowjeteinheiten zu Strafaktionen an der Bevölkerung hinreißen lassen. Im „Krieg gegen den Terror“ konnte ein Dorf plötzlich der Razzia eines US-Kommandos ausgeliefert sein. Dabei ging man nicht zimperlich mit den Bewohnern um; denn sie wurden meist der Kollaboration mit den Aufständischen verdächtigt. Dokumentiert wurden Kriegsverbrechen australischer und kanadischer Eliteeinheiten, die in Afghanistan im Einsatz waren. Zum Beispiel wurden Gäste einer Hochzeitsfeier von einem Team getötet (Feroz 2021, 84). Oft wurden Dorfbewohner verschleppt. In einem Fall griff eine australische Einheit ein Dorf mit Kampfhunden an. Es gab mehrere Tote unter den Dörflern (93).

Zudem waren die Kriege in diesen Ländern Glaubenskriege, in denen sich die Gegner erbittert und schonungslos bekämpften, vielfach unter Beteiligung landfremder Söldner oder Glaubenskrieger. In den Städten, vor allem im Irak, waren und sind die Menschen Terroranschlägen ausgeliefert. Speziell Moscheen wurden immer wieder zum Objekt von solchen blutigen Anschlägen.

Im Irak und in Syrien wurden Städte oder Stadtviertel mit vernichtenden Bombardements dem Erdboden gleichgemacht. Im Jemen ist das bis heute der Fall. Im Irak waren neben Bagdad die Großstädte Falludja und Mossul betroffen, in Syrien vor allem Aleppo und Vorstädte von Damaskus. Es kamen nicht nur unzählige Menschen ums Leben – viele beklagten den Tod von Eltern, Kindern oder anderen Verwandten oder von Freunden. Unzählige verloren ihre Wohnung oder ihr Haus. Außerdem wurden Nachbarschaften, religiöse und kulturelle Einrichtungen zerstört, die den Menschen Halt gegeben, ihren Alltag strukturiert hatten. Schrecken verbreiten Angriffe mit Drohnen, die in jüngerer Zeit eingesetzt wurden.

Tausenden blieb nur die Flucht in weniger vom Krieg betroffene Städte oder Gegenden. Viele Fluchtursachen schuf die Spaltung in religiöse Parteien, im Irak die Gegnerschaft zwischen Schiiten und Sunniten, oder zwischen Anhängern und Feinden des jeweiligen Regimes wie in Syrien. Der Durchschnittsbürger wurde zum Opfer solcher Feindseligkeiten. Wurde ihm und seiner Familie die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zugeschrieben, so war er beim Anmarsch der „Anderen“ gut beraten, zu fliehen. Die räumliche Abgrenzung von Ethnien, Stämmen, Religionsgemeinschaften, die in den Ländern des Nahen Ostens verbreitet war und im Verlauf der Kriege verstärkt wurde, begünstigte die Identifizierung nach solchen Kriterien.[11] Milizen oder schlecht besoldete Einheiten der Regierung konnten gleichermaßen gefährlich werden. Plünderungen waren an der Tagesordnung. Eine besondere Bedrohung stellten dschihadistische Milizen, speziell der IS dar. Man denke nur an das Massaker an den Jeziden im Jahr 2014 und ihre Vertreibung, teilweise auch Versklavung. Dazu kam der schmerzliche Verlust ihrer Heiligtümer und die Zerstreuung der Glaubensgemeinschaft. Ähnliche Erfahrungen sind fast immer auch mit Flucht verbunden. Menschen verlieren nicht nur Haus und Hof, Wohn- und Einkommensmöglichkeiten, sondern müssen auch die Gräber, Kirchen oder Moscheen hinter sich lassen.

Pushbacks

Schon mit solchen Erfahrungen belastet, werden viele auf der Flucht nach Europa zusätzlichen traumatisierenden Erlebnissen ausgesetzt. Die Flucht ist meist nur über Zwischenstationen in anderen Ländern möglich und kann Jahre dauern. Das gilt auf jeden Fall für Afghaninnen und Afghanen, die in der Vergangenheit gewöhnlich die Route über Pakistan, Iran, Türkei nahmen, wenn sie nicht direkt in den Iran gelangen konnten. Unterwegs sind die Geflüchteten aufgrund ihrer Rechtlosigkeit allen möglichen Schikanen und Verbrechen ausgeliefert. Häufig werden sie erbarmungslos ausgebeutet. Der Afghane Nematullah erzählte 2019, dass ihm ein Bauer im Iran den Lohn für mehrere Wochen vorenthalten habe.[12] Traumatisierend ist Vergewaltigung, eine nicht seltene Erfahrung auf der Flucht. Die letzte Etappe auf dem Weg nach Europa birgt besonders viele Risiken, den Tod eingeschlossen. Die Flüchtlinge haben die Wahl, über den Landweg die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland zu überwinden oder mit einem Boot oder Schlauchboot übers Ägäische Meer auf eine griechische Insel überzusetzen, wobei sie sich der Gefahr des Ertrinkens aussetzen. Selbst die Landgrenze am Fluss Evros ist nicht ohne Lebensgefahr zu überwinden. Am 28. Juli 22 berichtete die Tagesschau über einen verunglückten Versuch von 50 Flüchtlingen, die am 14. Juli Opfer von Pushbacks geworden waren. Nach Angaben der Anwältin des Griechischen Flüchtlingsrats wurden sie von Polizisten festgenommen und misshandelt. „… ein Mann sei dabei sogar gestorben. Danach seien sie gezwungen worden in Boote zu steigen und den Fluss bis zu einer Insel zu überqueren. Sie berichten, dass dabei wieder zwei Menschen ertrunken seien, weil kein Platz mehr in den Booten gewesen sei und man ihnen befohlen habe zu schwimmen.“[13]

Pushbacks müssen Flüchtlinge sowohl an den griechischen Stränden als auch an den EU-Außengrenzen an Land über sich ergehen lassen. Die griechische Küstenwache schlitzt auch schon mal ein Schlauchboot auf. Manche schaffen es bis an die kroatische Grenze und versuchen nach Pushbacks beharrlich immer wieder, die Grenzwächter zu überlisten. Wochenlang belagern sie in elenden Notunterkünften die Grenze. Alle diese Erfahrungen sind für sich traumatisierend. Bestürzend ist es, wenn ein Begleiter oder eine Begleiterin, mit dem oder der man im Verlauf der Flucht enge Freundschaft geschlossen hat, schwer erkrankt oder stirbt?

Ich sehe die Gefahr, dass diese Annäherung an eine brutale Realität den aktuellen Trend,  die Festung Europa noch entschiedener zu schließen, zusätzlich triggert. Aber nicht jeder Geflüchtete ist traumatisiert, und nicht jeder Mensch mit einem Trauma wird gewalttätig. Folgestörungen eines traumatischen Erlebens sind nach Auskunft der Mediziner häufig emotionale Taubheit, Passivität, Rückzug, Depression oder Schlaflosigkeit, überzogene Wachsamkeit, Konzentrationsschwierigkeiten – alles Symptome, die nur für die Betroffenen problematisch sind. Schließlich sollte man sich klar machen, wie wenige Afghanen bisher gewalttätig wurden. 2023 lebten immerhin 420.000 in Deutschland. Zu fordern ist eine bessere Versorgung mit psychosozialen Diensten und deren Öffnung für Geflüchtete. Zugegeben, im derzeitigen Zustand der Republik wie so vieles, was Menschen dient, schwer durchzusetzen.

 

Literatur

Auernheimer, G. (2018): Wie Flüchtlinge gemacht werden. Über Fluchtursachen und Fluchtverursacher. Köln: Papyrossa.

Baraki, Matin (2023): Afghanistan. Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg. Köln: Papyrossa.

Binder, S./Fartacek, G. (Hrsg.) (2017): Facetten von Flucht aus dem Nahen und Mittleren Osten. Wien: Facultas Verlags- und BuchhandelsAG

Feroz, E. (2021): Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror. Frankfurt/M.: Westend.

Leukefeld, K. (2017): Flächenbrand. Syrien, Irak, die arabische Welt und der Islamische Staat. 3., erw. u. aktualisierte Aufl. Köln: Papyrossa.

Lüders, M. (2017): Die den Sturm ernten. Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte. München: C.H. Beck.

 

Fußnoten

[1] https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/humanitaere-hilfe/gesundheit/trauma, abgerufen am 27.01.25

[2] https://www.baff-zentren.org/faq/wie-viele-traumatisierte-gefluechtete-gibt-es/ abgerufen am 27.01.25

[3] Jibran Khalil vom Flüchtlingsrat Brandenburg im Gespräch in: junge Welt v. 06.02.25, S.8

[4] https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/deutschland-migration-versorgung-traumatisierter-fluechtlinge-psychotherapie-trauma-baff-ungesunde-gemengelage abgerufen am 27.01.25; für Österreich Schaffler, Y./ Castillo, N. R./ Jirovsky, E.: „Das Warten bringt uns wirklich um!“ Gesundheitliche und psychologische Aspekte von Krieg, Flucht und Leben im Exil. In: Binder/Fartacek 2017, S.228-250.

[5] Junge Welt v. 03.02.2025, S.2

[6] Dt. Ärzteblatt 2009, https://www.aerzteblatt.de/archiv/66991/Traumatisierte-Fluechtlinge-Psychische-Probleme-bleiben-meist-unerkannt, abgerufen am 28.01.2025

[7] https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/deutschland-migration-versorgung-traumatisierter-fluechtlinge-psychotherapie-trauma-baff-ungesunde-gemengelage

[8] https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/betreuung-gefluechtete-psychische-erkrankungen-100.html

[9] Im Folgenden stütze ich mich auf die am Schluss angegebene Literatur, auf meine frühere Arbeit mit jungen Afghanen und Gespräche mit der Initiative Lautlos e.V., die Geflüchtete an der bosnisch-kroatischen Grenze mit Hilfsgütern versorgt.

[10] Der erste Irakkrieg gegen Iran von 1980 bis 1988 bleibt unberücksichtigt, weil ihn die Bevölkerung im Zentrum des Landes nicht direkt zu spüren bekam.

[11] Zum „ethnisch-religiösen Branding“ von Territorien in Syrien Fartacek in: Binder/Fartacek 2017, S.301f.

[12] Gespräch im Rahmen einer ehrenamtlichen Betreuung

[13] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/pushback-griechenland-101.html, abgerufen am 29.01.25

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53 Kommentare

          1. Ja auch Kommentare können traumatische Anteile enthalten. Aber die musst du ja nicht unbedingt lesen wenn sie deiner eigenen Realität widersprechen.

            Oder?

  1. Alles korrekt. Ebenso, wie die Tatsache, dass eine Gesellschaft nur einen bestimmten Anteil traumatisierter Menschen vertragen kann, ohne dass es größere Verwerfungen gibt.

    Den Menschen ist eben nicht „geholfen“ wenn sie in einer ablehnenden Fremde bürokratischer Drangsalierung und erheblicher Ausbeutung und Demütigung ausgesetzt sind. In einem Staat, der, selbst wenn er wollte, keine ausreichende psychologische Versorgung bereitstellen könnte und machtlos gegenüber kriminellen Netzwerken ist, für die Flüchtige interessante Opfer sind.

    Es bleibt bei Scholl-Latours Worten: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“

    Ob die Traumatisierten Ausländer sind, oder gar heimkehrende Soldaten von einer fernen Front, ist dabei relativ egal, die Folgen sind ähnlich. Bei denen aus anderen Kulturkreisen wirken lediglich einige zusätzliche Aspekte vertärkend auf den Effekt.

      1. Dem wollte niemand zuhören als er noch lebte. Das wäre heute nicht anders. Er würde von unserer selbstgerechten eingebildeten Elite zusätzlich als Nazi verunglimpft dieser alte weiße Mann.

        Der nackte Kaiser lässt das Kind zum Schweigen bringen statt sich zu bekleiden.

  2. Weder wird anerkannt, das auch für Einheimische seit dem Coronaterror 1-3 Jahre Wartezeit auf eine Therapiemöglichkeit (nach den bis zu 6 Monaten bis zum Facharzttermin, der die psychische Belastung diagnostizieren und bestätigen muss) normal geworden ist, noch wird hinterfragt, warum es ausgerechnet Deutschland sein „muss“ obwohl laut Artikel ja jeder Grenzübertritt traumatisierend bis lebensgefährlich ist.
    Abseits aller möglichen Ursachen für eine Traumatisierung stellt sich da die Frage, wie „menschlich“ es ist, traumatisierte Menschenmassen reinzuwinken wenn man nicht mal die bereits Anwesenden halbwegs wirksam versorgen kann oder will, weil das die bereits jetzt unzureichende Versorgungssituation weiter verschlechtert.

    Die absurde Schönrednerei, das die traumatisierten Horden sooo wenig andere Menschen abschlachten und traumatisieren ist absolut menschenverachtend. Auch scheint der Mörder von München nicht traumatisiert sondern religiös fanatisiert zu sein. Darf man denn wenigstens solche Spinner abweisen oder soll man die dann ihre Religion frei ausleben kassen, damit multikulturell nicht diskriminiert wird ?

  3. Daß vor allem aus Syrien, das nach Ukrainern die zweitgrößte Flüchtlingsgruppe in Deutschland stellt, vor allem Islamisten mit Verbindungen zu Al Kaida und IS geflohen sind, spielt wohl gar keine Rolle? Diese Leute zumindest sind keineswegs traumatisiert, sondern auf dem Heiligen Kriegspfad!

    1. Ob Sie es glauben oder nicht: Auch Täter-Sein ist traumatisierend.
      Erstens. ud zweitens, was ist zuerst da, Henne oder Ei. Westlicher Kolonialismus mit Jahrhunderte langer Traumatisierung und westlicher Neokolonialismus mit Umweltzerstörung und brutaler Ausbeutung, nicht zuletzt Kriegen oder die Entstehung islamistischer Gruppen?
      Und im übrigen, Depressionen äußern sich bei Männern, anders als bei Frauen, in Aggressionen, Sucht-und Risikoverhalten.

  4. Wichtiges Thema. Aber irgendwie fehlt mir der Hinweis auf die effektivste Methode zur Verhinderung kriegsbedingter Traumata – die USA müssten endlich aufhören, andere Länder mit Krieg, gewaltsamem Regimechange und Wirtschaftssanktionen zu überziehen. Und wir ebenfalls, in Jugoslawien, Syrien und Afghanistan haben wir bekanntlich mitgemacht!

  5. „Zu fordern ist eine bessere Versorgung mit psychosozialen Diensten und deren Öffnung für Geflüchtete.“

    Klar, wenn ich was von „fordern“ lese, geht mir schon wieder die Hutschnur hoch! Psychobehandlung ist unglaublich teuer, man wartet schon als Deutscher teilweise ewig auf einen Platz (vor allem wenn man nicht privatversichert ist), meine Frau arbeitet in so einer Psychoklinik, einer privaten. Gesetzlich Versicherte kommen nur sehr wenige, denn wie die Lage da aussieht, ist bekannt:
    https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/dak-und-tk-warnen-vor-insolvenzen-finanzlage-katastrophal_70f7387a-232f-47e7-a1ce-f637cf8a2a88.html

    Keine Ahnung, wieviel die für die Betreuung von FIüchtIingen vom Bund bekommen, aber m.W. zahlen sie ordentlich drauf. Wir bezahlen im Endeffekt beides, zumindest die wenigen Dummen, die noch arbeiten gehen.

    1. Meine Zustimmung. Diese Forderung ist ein reales Beispiel für etwas, das ich früher für eine sarkastische Überspitzung hielt. Maggie Thatchers Zitat, daß den Linken früher oder später das Geld anderer Leute ausgeht.

    2. Die Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten kommt halt gern für alle entstehenden Kosten auf und freut sich auf die steigenden Krankenkassenbeiträge. Der Staat übernimmt aus Steuergeldern einen völlig unzureichenden Minimal-Beitragsanteil finanziert vom Steuerzahler. Ganz ähnlich ist es mit den versicherungsfremden Leistungen, die man der gesetzlichen Rentenversicherung aufgebürdet hat, um sich dann mit einem dagegen recht bescheidenen Bundeszuschuss zu brüsten – als wären das Geschenke für die Rentenempfänger. Leider ist die Bildung in Deutschland in dieser Hinsicht im Mittelalter stecken geblieben als man auch noch an die gottgegebene Ordnung glaubte.

  6. Von wegen physische Belastungen das sind doch nur Ausreden um sich hier einnisten zu können.Und unsere Krankenkassen plündern uns für die immer mehr aus für solche.

    1. Nein nein, die Moslems sind allein schon durch ihre religiöse Konditionierung derart vorbelastet, dass Kriegs, oder Flüchtligstraumata nur noch erschwerend hinzukommen.
      Im Übrigen, hätte während Corona der nette Herr Spahn oder sein Spießgeselle und Amtsnachfolger auch nur einen Cent mehr,(wie versprochen in die Gesundheitsversorgung gesteckt, ja dann,,,,,,, aber nein, die haben weiterhin Betten und Leistungen gekürzt um etwa 50% seit 1992.

  7. Nun, traumatisierte Kriegsflüchtlinge haben wir ja so einige im Land. Die weitaus größte Zahl kommt bekanntermaßen aus der Ukraine, sowie noch nicht vor allzu langer Zeit aus Ex-Jugoslawien.
    Wir hatten auch mal traumatisierte Kriegsflüchtlinge aus Vietnam, wenn auch eher in der damaligen DDR.

    Mir ist nicht bekannt, dass es unter einer dieser traumatisierten Kriegsflüchtlingsgruppen eine große Zahl gewaltbereiter Messerangreifer gibt oder gegeben hätte.
    Es muss also logischerweise noch ganz andere Ursachen haben, dass gerade die traumatisierten Flüchtlinge aus ganz bestimmten Ländern hier in einem überproportional großen Verhältnis durch Messergewalt auffallen…..

    1. Der Typ in München soll einen Zähler in der Hand gehabt haben: „Bei seiner Festnahme hielt er ein seltsames Gerät in der Hand“, siehe:
      https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/id_100602216/anschlag-in-muenchen-mutmasslicher-taeter-wollte-alle-ins-paradies-schicken-.html

      Der zählte (wahrscheinlich) die Opfer, weil es für die Ermordung von Ungläubigen angeblich Punkte im Paradies gibt, zumindest laut den radikaleren Islamauslegungen.

      Und er soll sichtlich verwirrt reagiert haben, dass die Frau mit dem Kleinkind, wahrscheinlich Muslima war (damit hat er seinen Aufenthalt im Paradies nämlich komplett verwirkt). Schon schwierig diese „multikulturellen“ Gesellschaften…

    2. Es waren nicht nur die aus der DDR kommenden Vietnamesen, sondern auch die nach dem Krieg vor den siegreichen Kommunisten fliehenden. Später auch andere Vietnamesen. Ich schätze, dass es keine Grausamkeit gibt, die die nicht erlebten. Der Krieg dauerte ewig und die Amis warfen Napalm auf lebende Menschen, sprühten Gift, an dessen Folgen noch heute missgebildete Kinder geboren werden und Menschen sterben. Sie warfen über Vietnam mehr Bomben, ab als im gesamten WK2 in Europa. Wie es aussieht, hat das unendliche Leid, das viele von ihnen erfuhren, sie nicht dazu angehalten, selbst zur Bestie zu werden.
      Es scheint sehr wohl noch ein Problem zu geben, dass im Text nicht erwähnt wird?

  8. Ernsthaft?
    Gestern noch wurde à la MSM ein „Ticker“ unters Volk gejubelt, und heute werden wieder übergangslos die alten Säue durch’s Dorf getrieben, als gäbe es weder Gestern noch Morgen, nur kleinere Kümmernisse!?
    Obwohl; nein, ist nicht erstaunlich.

    Doch bevor hier irgendwann, eventuell oder gar versehentlich ein Artikel übernommen wird, der als Fazit betrachtet werden kann, übernehme ich dies ehrenamtlich:

    „24. Februar 2025 um 10:00/NDS
    Ein Artikel von Leo Ensel
    Der neue Bundestag wird nichts Anderes sein als eine De-facto-Einheitspartei für Aufrüstung, Militarisierung und Kriegstüchtigkeit. „Opposition“ wird sich, wenn überhaupt, nur noch auf vergleichsweise sekundäre Probleme beschränken. Deutschland katapultiert sich in den eigenen Untergang. Von Leo Ensel.

    •Immerhin. Es gibt ja bekanntlich nichts Schlimmes, das nicht auch noch etwas Gutes mit sich brächte: Das extrem knappe Scheitern des BSW an der Fünf-Prozent-Hürde hat uns zumindest einen Minister Habeck und andere dauerbeleidigte grüne Trauergestalten in der neuen Bundesregierung erspart. Zum Fremdschämen peinliches Gestammel und Gemenschel kann uns künftig nicht mehr als staatsmännischer Habitus verkauft werden.

    Das ist aber auch das wirklich einzig Positive dieser – der inflatorisch verwendete Ausdruck ist diesmal wirklich angebracht, nein: geboten – Schicksalswahl!

    Die Einheitspartei der Aufrüster

    Genau drei Jahre nach der Invasion Russlands in die Ukraine hat Deutschland ein Parlament gewählt, das nichts anderes ist als eine Allparteienkoalition – besser: eine de facto Einheitspartei – der Aufrüster, Kapitalvernichter und Kriegstreiber. Mit dem Ausscheiden von Politikern wie Sahra Wagenknecht, Sevim Dağdelen und (sehr wenigen) Anderen aus dem Bundestag verliert das Parlament die letzten kompromisslosen Stimmen für eine schnellstmögliche Beendigung des Ukrainekrieges, eine neue Entspannungspolitik und eine friedliche Zukunft unseres Kontinents. (Dass diese Profipolitiker sich aus heutiger Perspektive mit ihrer Abspaltung von der Linkspartei möglicherweise auf geniale Weise selbst ausgetrickst haben, steht auf einem anderen Blatt…)

    Im Hinblick auf die astronomischen Summen, die, statt endlich eigene diplomatische Initiativen für ein Ende der Kampfhandlungen zu starten, nun in die Verlängerung des Tötens und Sterbens in der Ukraine, in eine irrwitzige Aufrüstung von Bundeswehr und Europäischer Union und in eine täglich „kriegstüchtiger“ werdende Gesellschaft fließen werden, können der kommende BlackRock-Bundeskanzler Merz und sein strammer sozialdemokratischer Kompagnon Pistorius, wie weiland Kaiser Wilhelm im Sommer 1914, nun jubilieren: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!“

    Schließlich stehen ihnen als „Opposition“ im Parlament ausschließlich Parteien gegenüber, die (siehe GRÜNE und Linkspartei) fordern, „Beschränkungen des Einsatzes westlicher Waffen gegen legitime militärische Ziele im Hoheitsgebiet Russlands unverzüglich aufzuheben“ und/oder sich für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht und eine Erhöhung des Rüstungsetats weit über die berühmten zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes hinaus aussprechen.

    Komfortabler kann man nun wirklich nicht die vielzitierte „Zeitenwende“ – inclusive der für kommendes Jahr anstehenden erneuten Stationierung von Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern ausschließlich in unserem Land – durchpeitschen!

    Der selbst gewählte Untergang

    Und leider wäre es zu einfach, diese freiwillige Selbstabdankung unseres Landes nur ominösen dunklen Mächten im Hintergrund in die Schuhe zu schieben. Für sage und schreibe weniger als fünf Prozent der Wahlberechtigten, nein: der wählenden Bürger war in dieser geopolitisch extrem angespannten Situation das Thema „Frieden“ das wichtigste Thema überhaupt! Der Journalist Patrik Baab brachte es noch am Wahlabend unmissverständlich auf den Punkt: „Die Deutschen haben an diesem Abend nicht den Stillstand gewählt, sondern den Niedergang. Ein Volk lotst sich in den eigenen Untergang!“

    Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.“•

    Stimmt auffallend❗

    1. „Für sage und schreibe weniger als fünf Prozent der Wahlberechtigten, nein: der wählenden Bürger war in dieser geopolitisch extrem angespannten Situation das Thema „Frieden“ das wichtigste Thema überhaupt!“

      Ich verstehe auch nicht, weshalb ausgerechnet die Linke triumphiert und BSW draußen ist, umgedreht wäre es mir lieber gewesen. Aber es macht auch keinen Sinn, BSW überzubewerten, den Frieden kann die gute Sarah, die gern mit dem Altparteienkartell kuschelt, wenn es um die Macht geht, ohnehin nicht sichern. Da ist mir die bodenständigere AfD lieber und erfolgsversprechender, aber an der Macht sind die bekanntlich auch nicht.

      Vermutlich hat sich durch Trump auch einfach die Bewertung der Friedenswahrscheinlichkeit verändert und BSW den Wind aus den Segeln genommen. Genau genommen, spielen wir ja keine Rolle bei der Sache, außer mal wieder zu zahlen und Waffen zu exportieren. Ohne US-Unterstützung dürfte dort schnell Schicht im Schacht sein.

        1. Was „Ja, wir noch“? Versteh ich nicht.

          Davon abgesehen verstehst du unter Bodenständigkeit ziemlich sicher was anderes als ich, dich würde ich jedenfalls nicht wählen, nichtmal wenn ich Geld dafür bekäme.

      1. „Aber es macht auch keinen Sinn, BSW überzubewerten, den Frieden kann die gute Sarah, die gern mit dem Altparteienkartell kuschelt…“

        Wer sagte gestern nochmal „Wir reichen die Hand“… das muß diese Weidel von der AfD gewesen sein.
        Das versteht man anscheinend unter bodenständig.

        1. Das ist ein eher alberner Kritikpunkt, der zeigt wie vielen Leuten der Kompass völlig abhanden gekommen ist. Die Aussage von Weidel bedeutet zunächst mal nichts anderes als daß es die Brandmauer in umgekehrter Richtung nicht gibt. Würde diese ausgestreckte Hand angenommen, dann würde über Inhalte erst zu diskutieren begonnen. Das fehlen der Brandmauer halte ich für eine demokratische Selbstverständlichkeit, ich hab doch das Blödpack (egal welcher Partei) nicht damit beauftragt zu entscheiden, mit wessen parlamentarischer Vertretung sie auf keinen Fall reden, sondern damit, durch Verhandlungen Kompromisse auszuhandeln.

          Von solchen Belangen abgesehen hat sich das mit der Zusammenarbeit aber schon erledigt, weil CxU und AfD nicht über 50% kommen.

  9. Die einstige Emphatie dafür ist mir im laufe der Jahre abhanden gekommen. Flüchtlinge, Asylanten, Migranten in diesen rauhen Mengen und noch dazu systematisch mit viel Geld hier her geholt und hier verpflegt und versorgt. Danke Nein.

    1. Die hatte ich nicht, nach: „Wir schaffen das schon“ habe ich das mindestens 500 Mal geschrieben.
      Hat’s was genützt…Nein….
      Auch, genau so wie, nach: „Die Merkel muss weg“, sagte ich immer: „und,
      was kommt denn dann, Merz oder wer“?
      Ich konnte ja nicht absehen, das die verrückten dann bei Corona auch noch die Grünen wählen…lächel

  10. Zur Hochzeit der Flüchtlingskrise, so 2016/ 2017 muss das gewesen sein, als Flüchtlinge noch überall, also auch auf dem Lande zu finden waren, hatte ich einen afghanischen Patienten (Ergotherapie). Befund: Traumatisierung. Er sprach kein Wort Deutsch und war wirklich ziemlich durch den Wind. Mit ihm lebten noch einige andere jüngere Afghanen, die teilweise schon recht gut Deutsch konnten und einen fitten Eindruck machten und auch arbeitswillig waren. Die Sozialarbeiterin, die die Gruppe betreute, meinte, dass die fitten und der deutschen Sprache mächtigen wohl keine Chance auf dauerhaften Verbleib haben, mein Kandidat hingegen schon. Auffallend war, wie fast die gesamte Integration in den Händen der „Zivilgesellschaft“ (Freiwillige, Vereine, Privatfirmen usw.) sich befand, während der Staat bestenfalls etwas Geld. gab. Irgendwann waren die plötzlich alle weg, auf dem Dorf herrschte wieder Ruhe. So ist es bis heute. Selbst Ukrainer finden sich kaum mehr im ländlichen Raum (zumindest hier nicht). Die Unmöglichkeit besteht meines Erachtens darin, von einem neoliberalen Nachtwächterstaat zu erwarten, dass er so eine Herausforderung wie die Integration von so vielen, teilweise wirklich schwer traumatisierten Menschen bewältigt. Da kann nur Mist rauskommen, liebe linke Traumtänzer. Vielleicht ist das auch so gewollt.

  11. „[….]Wie der inkonsequente Umgang mit Gewalttätern das Schutzprinzip ad absurdum führt. Erschreckende Taten afghanischer Asylbewerber[…]“

    Link und kompletter, sehr aufschlußreicher Text von Moritz Pieczewski-Freimuth hier zu finden:

    https://hpd.de/artikel/erschreckende-taten-afghanischer-asylbewerber-22847

    Anmerkungen:

    Das ist das bisher Beste,

    dass ich zum Thema Fehler bei der Integration Geflüchteter bisher gefunden habe, und nein, es geht nicht nur um Afghanen sondern um generelle Fehler bei der Integration hierher geflüchteter Menschen.

    Ein Fehler ist z.B. dass unsere Ausländerbehörden Menschen aus dem „moslemischen Kulturkreis“ in einen Sack stecken, da kann es dann schon passieren, dass psychisch kranke, oder Opfer und Täter eines Traumas im selben Asylantenheim landen – kein Witz.

    Es geht sogar soweit, dass man bekennende Islamisten mit Religionsabtrünnigen ins selbe Asylantenheim steckt – für letztere oft mit schweren Verletzungen oder tödlichen Folgen verbunden.

    Darüber berichten unsere Mainstream-Medien natürlich nicht, aber das Thema gehört dringendst auch mal beleuchtet zumal im Islam für Glaubensabtrünnige die Todesstrafe gilt – auch kein Witz, dass ist tatsächlich so. Viele islamistische Fatwas beweisen dies, und kaum ist Mensch vor dieser Lebensgefahr geflüchtet stößte er auf dümmliche deutsche Behörden, die das vorgeben nicht zu wissen, oder einfach ignorieren.

    Mensch stammt ja aus demselben „moslemischen Kulturkreis“ wie die anderen Geflüchteten….wie oben erwähnt ein Kardinalfehler unserer Ausländerbehörden gegenüber den hierher flüchtenden Menschen.

    Zynische Grüße
    Bernie

    1. In einem Land in dem es den meisten Politikern jenseits von Lippenbekenntnissen nicht einmal in den Sinn kommt, dass Flüchtlinge untergebracht und nicht nur ökonomisch minimal versorgt und die Kinder beschult werden müssen, es also jenseits von „wir schaffen das“ keinen Gedanken an den Auf- und Ausbau der notwendige Infrastrukturen gibt, scheint mir die Forderung Wissen über die verschiedenen Kulturen des muslimischen Kulturkreises um religiöse und politische Bruchlinien in deren Gesellschaften schon fast wie Luxus.
      Die Mehrheit der Leute weiß über andere Kulturen und Länder jenseits des westlichen Dunstkreises wirklich wenig bis nichts, die Sachbearbeiter*innen in den Behörden haben mit den Alltagsgeschäft genug zu tun und Fachleute, die beratend zur Seite stehen könnten, kosten schlicht Geld, dass in diesem Land zwar für vieles, aber nicht zur Verbesserung des Lebens der Normalbevölkerung einschließlich der ärmsten Schichten gibt.
      In Abwandlung eines allzu bekannten Spruchs gilt:
      Der Minister nimmt flüsternd den Medienboss beim Arm: Halt du sie dumm, — ich halt‘ sie arm.

      1. Ja, ich denke Sie haben (leider) recht mexxchen.

        Aber wie schon gesagt – bei aller Unkenntnis – eines, eventuell sogar das Wichtigste, sollte der zuständige Ausländerbehördenmitarbeiter schon wissen – ist eigentlich Allgemeinwissen seit dem 11. September 2001.

        Nicht alle aus dem „moslemischen Kulturkreis“ sind gläubige Muslime, und wenn solche „Ungläubigen“ – aus realer Lebensgefahr – hierher flüchten dann sollte Mensch sie nicht ins selbe Asylantenwohnheim, eventuell sogar ins selbe Zimmer, mit gläubigen Muslimen oder Islamisten stecken die via Fatwa sogar, nach islamischen Recht sogar straflos, dazu verpflichtet sind „Ungläubige“ und „Abtrünnige“ zu killen…..

        Soviel Allgemeinwissen sollte ein Behördenmitarbeiter schon mitbringen, dass er diese – nicht unwichtige – Tatsache bzw. den wichtigen Asylgrund „Abfall vom Glauben“ – weis….oder?

        Gruß
        Bernie

        1. Nein, das wissen die Leute im öffentlichen Dienst nicht. Muss man sich nur deren Wahlverhalten ansehen. Für die hat gar nichts mit gar nichts zu tun.

    1. Das Bittere hat wenig mit dem BSW zu tun. Schließlich wusste doch jeder, dass die Union eine neue Regierung anführt und das BSW nicht zu einer regierenden Koalition gehören wird. Im übrigen gehörte Kriegstüchtigkeit und Ukraineunterstützung ja nicht zu den vorrangigen Themen des Wahlkampfes. Genau betrachtet haben die deutschen Wählenden scheinbar gar nicht so viel Angst vor dem bösen russischen Feind, sondern viel mehr vor den zu uns strömenden Verfolgten aus aller Welt. Dabei ist das Thema Migration sofort beendet, wenn der Russe uns wie angekündigt holen kommt.
      Ein bischen bitter ist es schon, das es nun mit einer neuen schwarzroten Merkelkoalition weitergeht – vermutlich in die gleiche Richtung.

  12. „Traumatisierung von Geflüchteten“
    Es mutet schon seltsam an, denn was ist denn der so wesentliche Unterschied zwischen den geflüchteten Deutschen und traumatisierten Wehrmachtsangehörigen, mit denen man es nach dem 2. Weltkrieg zu tun hatte?
    Sind die auch alle in psychatrischer Behandlung gewesen und teilweise auffällig durch Mordtaten geworden?
    Wer hat eigentlich die vertriebenen deutschen Flüchtlinge aufgenommen und wem müssen wir dafür dankbar sein?
    Aber vielleicht sind das die falschen Fragen. Vielleicht müssen wir einfach mehr für die verlorenen Seelen tun, die erwartungs- und sehnsuchtsvoll zu uns streben. Ins Schlaraffenland wo der Reichtum bis zum Himmel reicht und wo man gut und gerne leben kann, so wie es einem gefällt.

    Leider passt das nicht so ganz zu den neuesten Forderungen der Wirtschaftsweisen, die man mit Schulden rauf Soziales – speziell Renten – runter, auf eine Kurzformel bringen kann.

    Der Steuerzahler soll mit Subventionen die angeschlagene Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen retten und zugleich viel Geld in die Rüstungsindustrie stecken. Daneben soll eben die Dekarbonisierung der Unternehmen zur Klimarettung fortschreiten, womit die Deindustrialisierung weiteren Schub bekommt und Deutschland weitere Wohlstandfaktoren aufgibt – und weiter an Wettbewerbsfähigkeit verliert – aber das macht nichts, denn dann müssen halt die Subventionen für die Wirtschaft aus den Taschen der Steuerzahler einfach noch höher werden. Durch die Einkürzung der Renten geht zwar Kaufkraft verloren, aber das wird durch die Einwanderung von Migrationsfachkräften als Frühbürgergeldsrentner kompensiert. Geld ist ja niemals weg, es hat nur ein anderer in der Tasche. Der Aufschwung kommt aber ganz bestimmt. Man muss nur mehr in die Bildung stecken, dann klappt das schon irgendwie – zumal die Bundeswehr alsbald jede Menge an Panzerputzern braucht. Mit Pulver statt Brötchen erwarten uns gloreiche Zeiten, denn weder Jets noch Haubitzen backen Kuchen oder Brot – aber sie schrecken gehörig ab.
    Letztlich gehören sogar Windkraftanlagen zur Abschreckung. Man muss sie nur eng genug platzieren, damit der Feind nicht mit seinem Gerät an ihnen vorbeikommt. Auch Wärmepumpen sind geradeszu sinnvoll um Deckung vor heranrückenden Feinden zu bieten. Nur die Messerverbotszonen sind leicht kontraproduktiv, weil der unbewaffnete Bürger sich dann nicht so gut gegen eine Invasion verteidigen kann.
    Die Hirnbissigkeit nimmt ihren Lauf, die hält nichtmal ein Esel auf.

  13. Der Autor Georg Auernheimer, ist bzw war früher einmal ein aktiver Erziehungswissenschafter, war aber kein Psychiater.
    Schuster bleib bei deinen Leisten!

    Wenn man sich zum Thema „Trauma“ informiert, so stößt man zwar auf allerlei psychische Folgeschäden (z.B. Depressionen, Angststörungen, Albträume, Pessimismus, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme), aber bemerkenswerterweise NICHT auf Mordlust …

    Im Normalfall ist der Traumatisierte nämlich angeschlagen, mehr oder weniger depressiv, eher psychisch gedämpft usw.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Trauma_(Psychologie)#Symptome_und_Verhaltensweisen

    Irgendwie komisch, dass jener Teil der angeblich „traumatisierten“ Möchtegerneinwanderer seine Aggressionen, ja teilweise seine schiere unterschiedslose Mordlust, stets nach außen richtet … Sie beißen doch tatsächlich die Hand, die sie füttert.

    Mich kotzt es an, wenn immer zuerst nach Entschuldigungen gesucht wird.

    Lassen wir uns mal aus Spaß auf die Argumentation des Autors ein:
    Gerade wenn man weiß, dass diese Leute – ich vermeide das Lügenwort, das mit F. anfängt – mit psychischen Belastungen hierher kommen, dann wäre das noch mehr ein Grund, sie gar nicht erst reinzulassen!

    1. [+]
      Zu dem F-Wort: Wer über 5+ Staatengrenzen reist, in denen weder der ursprüngliche noch ein anderer militärischer Konflikt stattfindet um ausgerechnet bis dahin zu flüchten wo die Stütze am höchsten ist, der ist kein Kriegsflüchtling.
      Wer, mit der Behauptung diesen Leuten helfen zu wollen, dies nicht heimatnah tut sondern da wo es am teuersten ist (Lebenshaltungskosten, Sprachbarriere), der ist auch kein Helfer, sondern eher ein Bandit der Geldquellen plündern will, vorrangig den Steuerzahler.
      Die dritte Kategorie sind dann noch die Schäfchens, die diese Einreden glauben und gegen Kritik verteidigen.

  14. Ja, es gibt kaum Therapieplätze, erst recht nicht mit interkultureller Kompetenz, Mehrsprachigkeit, gerade Arabisch, Pashto und Dari und natürlich umfassender Kenntnis der Religionen von Schia bis Sunna und bitte keine Frauen. Da sind Forderungen angebracht, wie konnten wir das nur ignorieren.

    Ja, wie konnte der deutsche Steuer- und Sozialabgabenzahler vergessen, dass er für das Wohl der Menschen verantwortlich ist, für die Kriege und die Kämpfe zwischen den Stämmen und Völkern der Welt, für das Fehlen einer direkt Route in das deutsche Sozialsystem und das Fehlen der Rundum Alimentierung.
    Oder für die Dummheit Regierungen zu wählen, die über Auslandseinsätze einen Sitz im Sicherheitsrat wollten, die auf Befehl Washingtons Kriege unterstützen.

    Wir haben nicht genug Geld für die Bedürfnisse der Bevölkerung in diesem Land, wir haben eine Regierung ohne Rückgrad, die nicht in der Lage politische Flüchtlinge von illegalen Einwanderern zu unterscheiden, die nicht in der Lage ist für Sicherheit in diesem Land zu sorgen.
    Und jetzt sind wir auch noch selbst schuld an den unzähligen Opfern.

    Das ist kein zynischer Artikel, es ist ein menschenverachtender Artikel, in Moralin getränkt, mit Selbstgerechtigkeit paniert.

  15. Wenn man diesen Artikel so liest, kommt man nicht umhin, festzustellen, dass irgendwann in Deutschland etwas schiefgegangen ist – und die Irren in den geschlossenen Anstalten es irgendwie geschafft haben, sich ausserhalb der Zäune und Mauern zu etablieren. Gut denkbar, dass im Innern der Psychiatrien nun mittlerweile Normalität herrscht – ausserhalb der Psychiatrien aber offensichtlich nicht mehr.
    Abseits meines Zynismus – anders kann man solche Artikel mit Umkehr der Verantwortlichkeiten und von Täter und Opfer ja nicht mehr ertragen – frage ich mich, ob der Autor auch dann solchen Unsinn schreiben würde, wenn in München oder sonstwo statt fremder Leute seine eigenen Angehörigen unter diesem kleinen schnuckeligen Auto zu liegen gekommen wären.
    Wie beim Kriege ist auch bei den mittlerweile täglichen Terror- oder Messerattacken: am Besten lässt sich aus der Distanz von schöner Humanität fabulieren …. man muss nur genügend wenig Empathie haben, dann kann man das, dann schafft man das ….

  16. Hier schreibt ein Vertreter aus dem grossen Heer der alimentierten Helferindustrie. Aus dem elitären Elfenbeinturm des sozialen, selbstgerechten, zum Teil parasitären Gutmenschentums. Es war schon bedeutend früher schwer, wenn nicht gar unmöglich, die Ghettoisierung und die Bildung von nichteuropäischen Parallelgesellschaften zu stoppen, obwohl schon in den siebzigern Jahren auf den Städtetagen davor gewarnt wurde. Ausser warmen Worten des Verständnisses wurde dies, egal welche politische Colour am Ruder war, nicht berücksichtigt, sondern die Masseneinwanderung weiter forciert. Der Kipppunkt ist meiner Meinung nach in den deutschen Grossstädten spätestens ab 2015, eher schon Jahrzehnte früher, überschritten worden. Und jetzt kommt ein selbstgerechter Greis daher und fabuliert von Traumata und Massenpsychiaterisierung. Mein lieber Scholli, bei solchen Visionen aus dem pseudo-intellektuellen Fantasialand wundert mich mittlerweile nur noch wenig. In den Niederungen der industriellen und handwerklichen Arbeiterschaft wurde das derzeitige (nicht damalige) Hier und Jetzt seit Jahrzehnten als wahrscheinliche Konsequenz des damaligen politischen Versagens (?) schon thematisiert.

  17. Es ist weniger die Traumatisierung als vielmehr eine „Helfer“-Gruppe das Problem, die hier die bei Migranten den Eindruck erwecken, die hätten hier gegen uns Bürger berechtigte Ansprüche. Der Autor gehört wohl auch zu diesem Personenkreis.

    Die „linksgrünwoken“ Bessermenschen, im Einlang mit dem WEF und den gesteuerten Medien, sind es, die hier die Stimmung schaffen, die dazu führt, dass sich keiner mehr in diesem Land sicher fühlen kann.

    Diese Gesellschaft hat fertig, weil sie sich vollständig von den Medien nicht etwa informieren, sondern FORMIERN lässt. Und hier sind die am schlimmsten Formierten versammelt.

  18. In einer gesunden Gesellschaft würde es Typen wie den Autor gar nicht geben. (Ich frage mich, WER hier die geistig-seelischen Defizite hat, wir oder die Eingeschleppten?) Was er uns hier dreist unter die Nase reibt, ist schon lange breit bekannt, konnte man auf „rechten“ Webseiten schon vor 15 Jahren in aller Ausführlichkeit lesen.

    1. Jaja, wir wissen, was geisteskranke Extremisten meinen, wenn sie von „gesunden Gesellschaften“ sprechen. In Wannsee hat man sich zu dem Thema auch mal unterhalten. Wurde dann glücklicherweise vorerst zurück in die Steinzeit gebombt.

  19. Wie gut, in Ostdeutschland zu leben!
    Auch aufgrund der jüngsten interessanten politischen Veränderungen hier werden potenzielle Gefährder sich hier eher weniger niederlassen.

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