Berlin 2036: Megalomanie und Hybris im Deutschland 2024

Berlin 2036
Quelle: Dieses Bild wurde mit dem Bing Picture Creator entwickelt.

Nachdem die EM organisatorisch vergeigt wurde, wünscht sich Spiegels Blome jetzt Olympia 2036 in Berlin. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf diesen Schwachsinn zeigen!

Das ist ja gerade nochmal gut gegangen: Die Europameisterschaft in Deutschland ist vorbei und es gab offiziell keine Herzinfarkte sich aufregender Fußball-Anhänger, die es nicht zeitig oder nur unter größten Strapazen zum Anstoß ins Stadion schafften. Ob es in der Bevölkerung, die oftmals an Spieltagen mobilitätsbezogen in die Röhre guckte, solcherlei Vorfälle gab, wurde leider von den Staatsstatistikern nicht erfasst. Im Zweifelsfall ist eh nicht klar, wo Aufregung anfängt und Impflangzeitfolge aufhört – sich hier also erfassende Mühen zu machen, lohnte sich eh nicht.

Kaum wurde die Welt, die bei uns zu Gast bei Freunden war, aus dem Land gekarrt, fällt Nikolaus Blome etwas Verwegenes ein – wir sparen uns den Link zum Spiegel, Klicks sind schließlich eine Währung und nicht zu zahlen ist eine bewusste Entscheidung: Die Olympischen Spiele sollte bei uns stattfinden, findet der Spiegel-Maestro. Grund: Er ist neidisch auf Paris, auf die Inszenierung mitten in der Stadt. Daher sollte Olympia 2036 bei uns ausgetragen werden, in Berlin genauer gesagt – und nicht etwa erst 2040. Nein, 2036 soll es sein! Das wäre nämlich auch ein symbolischer Akt. 100 Jahre später, so könnte das Motto lauten, macht sich das beste Deutschland aller Zeiten dran, der Welt mal wieder heitere Spiele zu bringen.

Das kann ja heiter werden!

Heitere Spiele? Da war doch was. 1972 in München sollte alles anders, alles besser werden als 36 Jahre zuvor in Berlin. Damals putzte sich das Regime heraus, wollte sich als innovativ, als sich der Zukunft zugewandt präsentieren. Hitler gab sich staatsmännisch in jenen Augusttagen. Die Kampagne gelang durchaus, das Deutsche Reich bekam gute Presse. Knapp vier Jahrzehnte später wollte München ein Olympisches Turnier, das sich beträchtlich weniger uniformiert zeigte. Die Sicherheitskräfte auf dem Wettbewerbsgelände trugen daher legere, aber standardisierte Freizeitkleidung – und sie waren unbewaffnet. Als palästinensische Terroristen israelische Sportler und Funktionäre als Geiseln nahmen und gar töteten, ahnte man vielleicht, dass so viel Friedfertigkeit ein Fehler gewesen sein könnte.

Aber so war seinerzeit der Zeitgeist: Deutschland wollte der Welt zeigen, dass es sich verändert hat. Man generierte in München erstmals Symbollogos für die jeweiligen Sportarten. Der Designer Otl Aicher prägte damit den Chic der Olympischen Spiele bis heute. Auch München selbst putzte sich heraus. Die Stadt war in den Jahren zuvor eine einzige Baustelle. Es entstand die U-Bahn, von der die Metropole bis heute profitiert. Auch das war Zeitgeist: Das Land voranbringen, es ausstatten, modernisieren und den Bürger mitteilen, dass es Aufgabe des Staates ist, die Lebensverhältnisse sukzessive zu verbessern.

Berlin 2036: Kann man sich die deutsche Hauptstadt als Baustelle vorstellen? Nun gut, die Frage ist doof: Die Stadt ist heute schon eine Baustelle. Aber eine, die offenbar kein Ziel hat. In Berlin wird geflickschustert – nicht kreiert. Es wird gekleckert – nicht geklotzt. Nun stelle man sich Berlin als eine Stadt vor, die man wirklich infrastrukturell voranbringen will. Der Kenner ahnt nun mit einem einzige Adjektiv: Unvorstellbar. Berlin 2036 würde mitten in eine dysfunktionale Stadt verfrachtet. Die Massen sollten wohl die überforderte Infrastruktur nutzen – wie zwölf Jahre zuvor, als die Europameisterschaft 2024 stattfand. Deutschland hat heute schon kein Geld mehr übrig, um den Aufgaben einer intakten Infrastruktur sachgerecht nachkommen zu können. Wie dann erst 2036, wenn 20 Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Rüstung fließen werden? Das kann ja heiter werden mit den heiteren Spielen …

Hundertjahrfeier mit Blome

Blome merkt das natürlich auch in seinen Zeilen an. Er erklärt, dass Berlin nicht viel könne. In Paris sei es aktuell aber ganz toll. Doch auch dort beschweren sich Anwohner, eine Serie von Sabotageakten zeigt, dass die Franzosen auch so ihre Probleme mit der Austragung haben. Blome ignoriert das galant. Er legt dar, warum Paris und Jahre zuvor London dennoch Olympia austragen, Bedenken wegschieben: Weil sie es wollen! Wir sollten es auch wollen, legt die Edelfeder dar – gleich 2036, weil das symbolisch sei. Dass die Berliner einen Triumph des Willens benötigen: Gehört das auch zur Symbolik 100 Jahre danach?

Der Tagesspiegel hatte sich vorher schon zu den Plänen geäußert, die Olympiade 2036 nach Berlin zu bringen. Er fürchtete, dass der Eindruck einer Hundertjahrfeier entstehen würde. Nikolaus Blome hält das für lächerlich. Der Führer würde ja wohl nicht mehr auferstehen. Davon ist durchaus auszugehen, obgleich so ein Satz in diesen Zeiten und in diesem Lande schon als »gesichert rechtsoffen« einzuordnen wäre. Einen Wiedergänger mit Zweifingerbärtchen zu leugnen, zeigt doch nur, dass man glaubt, man sei über den Berg. Genau betrachtet will Blome aber auch eine Hundertjahrfeier – dem Tagesspiegel nimmt er dieselben Bedenken aber krumm. Womöglich, weil der sich ausmalt, dass irgendwelche Kameraden einer NPD-Ortsgruppe in Berlin Feierlichkeiten abhalten könnten.

Blome malt sich das Gegenteil aus. Wenn Berlin 2036 Austragungsort der Spiele ist, könnte es der Welt mal wieder etwas zeigen, ganz so, wie 1936: Dass man innovativ ist, der Zukunft zugewandt – und ganz anders als die Machthaber damals. Deutschland könnte sich inszenieren, der Welt seine freundliche Seite zeigen, seine Weltoffenheit. Es präsentierte seine Schokoladenseite, offenbarte seine Stärke – von wegen Vasallenstaat von Washingtoner Gnaden! Nein, dieses Deutschland zeigt Führungshaltung. Und das ganz ohne Führer. Im Vergleich mit der Geschichte schnitte dieses moderne Deutschland richtig gut ab. Der alte Kniff in diesen Tagen des Niederganges: Als ob ein Vergleich mit der Vergangenheit angemessen für zukünftige Perspektiven wären!

Patientensorgen zu berücksichtigen ist überflüssig

Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf diesen Schwachsinn zeigen, den Nikolaus Blome – mal wieder – verzapft. Der Mann ist ein Phänomen. Und zwar dieser Zeit. Im Grunde ist er das Paradebeispiel für den verfahren Zustand, in dem sich die politisch-medialen Eliten, die Berliner Blase halt, befindet. Da fehlt es an jeglichem Realitätssinn, am Knowhow über die Gegebenheiten im Lande – jedenfalls wenn man ohne Dienstlimousine durch den Tag kommen muss. Diese fehlende Kenntnis wiegt man durch drastische Überzeugungen auf, durch starre Haltungen und durch den Umstand, Irrtümer zur Wahrheit zu transformieren. Und zwar auch dann noch, wenn man längst erkannt hat, dass die vermeintliche Wahrheit eben doch ein Irrtum war.

Haben Sie schon eine Entschuldigung von Herrn Blome vernommen? Viele Wichtigtuer haben die sogenannte »Pandemie der Ungeimpften« zur Grundlage unsäglicher Hetze genommen. Kaum einer jedoch so prominent wie die Edelfeder des Spiegel. Mit dem Finger sollte man auf die Ungeimpften zeigen, forderte er schon im Dezember 2020. Die Impfkampagne war noch gar nicht angelaufen und dieser Herr setzte schon Hetzstandards für die Monate, die noch kommen sollten. Politiker, die damals einer Impfpflicht (noch) nicht das Wort reden wollten, watschte er umgehend an – ein Auszug: »Vielleicht nehmen die Politiker ja Rücksicht auf die medizinischen Sorgen der Bürger. Aber das erscheint mir überflüssig, da sich dankenswerterweise ein knorriges Inselvolk im Nordatlantik als Probandenschar zur Verfügung stellt.« Er meinte die Briten: Sie begannen als erstes mit der Gabe von mRNA-Seren.

Patientensorgen zu berücksichtigen ist überflüssig! Mit dem Finger auf sie zeigen! Blome nahm vorweg, was das gesamte Jahr 2021 und den Beginn von 2022 ausmachen sollte: Spaltung auf höchsten Extralevel. Und was hat es ihn gekostet? Etwas Gratismut und sonst gar nichts. Er macht munter weiter – als wäre nichts gewesen. Müssten wir, mit Blick auf die frühe Form der Hetze gegen Leute, die sich nicht impfen lassen wollten, nicht mal freundlich fragen, wie sehr Blome die Debatte eigentlich angeschoben hat? Seine Träume von Berlin 2036 sind da nur ein Klacks, zeigen aber die Hybris und die megalomane Attitüde der Eliten der Berliner Republik. Deutschland ist ein Land, in dem Menschen den Ton angeben, die dieses Land nicht kennen, die sich nur in einer Simulation des Landes befinden und dennoch Deutungshoheit in Anspruch nehmen. Und das mit einer Rücksichtslosigkeit und Verwegenheit, die gelinde gesagt justiziabel wäre, wenn eine Privatperson auf diese Weise aufträte. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf diese Blase inmitten von Berlin zeigen. Immer und immer wieder. Diese Leute räumen deswegen nicht ihren Stuhl, aber die soziale Ächtung sollen sie zu spüren bekommen. Damit ein »Markt für rare Lustbarkeiten« entsteht, um Blome zu zitieren – wenn dieser entstehe, schrieb er im Dezember 2020, dann »treibe das den Preis für das Nichtimpfen nach oben«.

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31 Kommentare

  1. Ich hab da mal eine ganz verwegene Idee: diese Blase, da mitten in Berlin, wie wäre es, wenn wir sowas wie … ähm … eine Mauer … drum herum …

    1. Nö so wird das diesmal nicht gemacht. Das ganze Berlin wird demontiert und sagen wir in Disneyland Orlando wieder aufgebaut. In den “Nighted Staates” fühlt sich die Berliner Blase sowieso am wohlsten und die Amis sollen doch für ihr Eintrittsgeld bei Disney was geboten bekommen. Berlin wird dann wieder zum Sumpfgebiet erklärt was es ja schon immer war

      Atlas der wahren Namen: Berlin bedeutet Sumpfstadt
      Im “Atlas der Wahren Namen” werden geografische Namen in die deutsche Sprache “übersetzt”, das heißt, deren wahre (etymologische) Bedeutung wird anstelle des allgemein bekannten Namens in die Karte eingetragen.
      https://www.morgenpost.de/printarchiv/wissen/article102168818/Atlas-der-wahren-Namen-Berlin-bedeutet-Sumpfstadt.html
      Atlas der Wahren Namen
      https://mapsontheweb.zoom-maps.com/post/672169967837429760/true-names-of-places-in-germany-this-was

  2. Wieso diese Kritik? Die olympischen Spiele passen wunderbar in das altbewährte Konzept von “Brot und Spiele”. Gut, das kostet ein paar Milliarden (die die Steuerzahler zu tragen haben) und der Gewinn wird gemäss den Korruptions-Seilschaften des internationalen olympischen Sumpfes verteilt. Mit anderen Worten, es ist nicht soviel anders, als in der “großen Politik” sonst auch, ist nur nicht ganz so teuer.

    1. Die Politik handelt im Auftrag der Wähler und selbstverständlich trägt dann eben der Wähler und deren Gemeinschaftskasse, als für alles Verantwortlicher alle daraus entstehenden Lasten. Die Diener des Volkes haften eben keinesfalls für ihre Taten, egal welchen Blödsinn sie auch verzapfen. Die alten Griechen kannten das bereits und schoben dem ein Scherbengericht vor, damit der Unfug nicht ausufert. Aber das war eben keine ausgewogene, moderne Demokratie.

  3. Tatsächlich will sich Deutschland für die Spiele 2040 bewerben. Zum “50. Jahrestag der deutschen Einheit” darf sogar Leipzig mit dabei sein (neben Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München). Der Freistaat Sachsen wird jedoch im Gegenzug zu NRW und Bayern nicht miteinbezogen, insgesamt kostet die Beteiligung des Bundes 6,95 Millionen Euro zwischen 2024 und 2027. Der Bewerbungsprozess beim IOC soll 2025 gestartet werden. Möge er scheitern wie alle deutschen Olympiabewerbungen seit 1990.
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/oympia-bewerbung-2040-2300376

  4. Alles nicht neu. Ich erinnere an das Imperium Romanum: In Rom wurde das Amphitheatrum geflutet, um Seeschlachten nachzuspielen! – Panem et circenses!

  5. “1972 in München sollte alles anders, alles besser werden als 36 Jahre zuvor in Berlin. Damals putzte sich das Regime heraus”

    Da freut man sich schon, dass RDL in aller Doppeldeutigkeit den demokratischen Brandt Willy und seine Spießgesellen endlich mal zutreffend “Regime” nennt. Aber schon im nächsten Satz merkt man, dass RDL nicht mal zwischen den Zeilen Widerstand leistet: Genau wie der Zeitgeist Blome zeigt RDL bei “Regime” doch nur wieder auf unser Dolferl.

    Und RDL treibt es noch bunter nationalistisch. Da soll nämlich Olympia “bei UNS” stattfinden. Und die Welt war gerade “bei UNS” zu Gast.
    Man fragt sich: Wo war denn das genau? In RDLs Besenkammer? Im Frankfurter Bahnhofsviertel? Bei Elsässer in Falkensee?
    Oder auf den ausgedehnten Ländereien zwischen Maas und Memel, Etsch und Belt, über die WIR, d. h. RDL, Rüdiger Rauls und Rob Kenius, zumindest ideell gebieten?

    “Dass die Berliner einen Triumph des Willens benötigen: Gehört das auch zur Symbolik 100 Jahre danach?”

    RDL glänzt hier mit leichten Bildungslücken. Riefenstahls “Triumph des Willens” (erschienen 1935) segnete nämlich UNSEREN 1934er Reichsparteitag, nicht UNSER Olympia 1936.

    Zudem ist RDLs “Symbolik” ist ein bisschen schief, weil “Triumph des Willens” ja UNSEREN nationalistischen Militarismus verhimmelt und eben gerade nicht die olympische Weltoffenheit 1936. Dafür hat Riefenstahl nämlich einen eigenen Film gedreht. Der heißt dann bezeichnenderweise auch “Olympia”. Ist aber erst 2 Jahre später erschienen. So wie “Triumph des Willens” 2 Jahre vorher gedreht wurde.

    Anders als RDL behauptet, sind das also 102 Jahre und das Thema ist erkennbar verfehlt. Aber wenn man 5 gerade sein lässt, hätte RDL trotzdem auch irgendwie Recht. Denn Riefenstahl ist schließlich in ihrem 102. Lebensjahr gestorben.

    Olympia ist ja ein Fest des Nationalimus. Da gewinnen nicht Krethi und Plethi Medaillen, sondern Schland. Also WIR. Daher wäre es würdig und recht, wenn RDL sich ab sofort mit seinen 88 Goldmedaillen zeigen würde, die er für seine Weltrekorde im 100-Meter-Hürdenlauf und seinen besten Leitartikel gewonnen hat.

    Falls UNSER Fest des Nationalismus tatsächlich von 2040 auf 2036 vorverlegt wird, sollte Berlin standesgemäß doch noch in “Germania” umbenannt werden. Denn das ist es, was die nationalistische Giftspritze Blome sich mit seinem Vorschlag wirklich vom Nikolaus wünscht.

    Kommunisten und anderen Systemkritikern bleibt dagegen nur die Hoffnung, dass die Ereignisse in Rüdiger Lehmanns prophetischem Roman “Berlin 2042” dann ebenfalls entsprechend früher Wirklichkeit werden und die Sintflut alle Nationalisten und ihren Kapitalismus mit Haut und Haaren verschlingt. Mit Ausnahme UNSERES leitartikelnden RDL versteht sich.

    1. @Pfarrer Nolte, dein Beitrag ist in meinen Augen eine selbstverliebte Erbsenzählerei. Ich fand ihn nicht lustig oder informierend.
      Den Artikel finde ich auch etwas lang und nicht auf den Punkt, aber die Aussage ist doch klar: Blome wünsche sich für Deutschland wieder eine propagandistische Extrawurst, übersieht aber, dass es dazu praktisch und ökonomisch nicht in der Lage ist. ich wünsche mir, dass für die Bewerbung möglichst wenig verschwendet wird und sie schnell wieder in der Versenkung verschwindet.

  6. Wie haben tatsächlich zweimal seit der Wende mit dieser schwachsinnigen Idee zu tun gehabt, in Berlin die Spiele durchzuführen. Der Widerstand in der Bevölkerung war spürbar und beim zweiten Versuch am Anfang des Jahrtausends so groß, dass man nicht in die Bewerbung ging.

    Als der zweite Versuch gestartet werden sollte, gründete sich ein Komitee, dass die Gegner nach dem Vorbild von Garmisch organisieren wollte. Es gab eine Eröffnungsveranstaltung in der man sehr kompetent die Lügen behandelte, dass London Gewinn für die Stadt und deren Einwohner gebracht hätte. Es wurde die Presse geladen und der Veranstaltungsort schon sehr klein gewählt; ein Cafe in Friedrichshain. Es kam genau ein Medienvertreter, der, weil er von Teilnehmern erkannt wurde, erklärte, er sei rein privat hier.
    Neben London spielte Garmisch eine bedeutende Rolle. Einer der Initiatoren des dortigen Widerstandes berichtete, dass sie gegen eine große Koalition aller Parteien, aller Medien antraten – und gewannen. Schon damals wurde gelogen, unterschlagen, verleumdet.
    Nachdem die Abstimmung trotzdem für sie erfolgreich war, kam er mit einem Journalisten der Süddeutschen ins Gespräch, der wohl noch nicht vollkommen verhurt war. Der erklärte, dass ihn persönlich die Homepage der Gegner beeindruckt hätte, die argumentativ sehr gut war. Er habe sich da immer informiert. Aber das durfte er nicht schreiben. Nur gelegentlich konnte er was ins Blatt schmuggeln …”die Gegner behaupten”, “unterstellen” usw.

    Blome ist Mensch, über den gutes zu schreiben objektiv nicht möglich und zutreffendes durch die Strafgesetze untersagt ist. Ein würdiger Vertreter einer unwürdigen Idee. Hoffen wir, das sich die Idee der Spiele vorher zerlegt. Paris arbeitet ja intensiv daran.

  7. Why not. Wäre sogar ein glattes hundert jähriges Jubiläum eines Sportfestes am Beginn eines tausend jährigen Reiches.

    Jetzt mal ehrlich Blome, es ist ausgesprochen dämlich und pietätlos sich ausgerechnet 2036 für Olympia zu bewerben. Das müsste doch auch dir klar sein, oder willst du es nochmal mit dem tausend jährigen Reich probieren?

    1. Wer weiß? Ich denke, Herr Blome ist sich des Exzeptionalismus des Westens so sehr bewusst, dass er glaubt, wenn in westlichen Staaten die Olympischen Spiele stattfinden, dass dann die Welt den westlichen Staaten zu Füßen liegt. Der olympische Gedanke ist noch meinen Augen, seit das Amateurstatusgebot aufgehoben wurde, eh nur noch Makulatur. Und das gilt seit 1990 nicht mehr und wurde schon in den Siebzigern mehr oder weniger aufgeweicht. Einher ging das Ganze mit einer Kommerzialisierung im großen Stil.

      1. “Ich denke, Herr Blome ist sich des Exzeptionalismus des Westens so sehr bewusst, dass er glaubt, wenn in westlichen Staaten die Olympischen Spiele stattfinden, dass dann die Welt den westlichen Staaten zu Füßen liegt”

        Dabei droht den Olympischen Spielen in naher Zukunft ein ganz schöner Prestigeverlust. Exkommunikation sämtlicher BRICS+ Sportler weil “axis of evil” und obendrein die Abspaltung der Damen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das in naher Zukunft eine Frau wieder in den Boxring mit einem Gorilla steigen und sich vermöbeln lassen wird.
        Was bleibt dann also noch von Olympia übrig?

        Mal ganz davon abgesehen das schon ein Wunder geschehen muss das wir alle überhaupt bis 2036 aus der Nummer mit dem Atomkrieg heile wieder raus kommen.

  8. Die Frage ist doch, ob es 2036 noch Olympische Spiele geben wird. Und ob bis 2036 Berlin nicht ein islamisches Kalifat ist…oder von dem Ampel-Gehampel in ein verglastes Trümmerfeld verwandelt wurde…

  9. Jau, Olympische Spiele in Berlin.
    Ich hätte da ein paar originelle Ideen für neue Olympische Sportarten:
    Handgranaten-Weitwurf – entschärft und gesichert. Natürlich aus Sicherheitsgründen im Schützengraben.
    Sprücheklopfer-Gehen – man muss im schnellsten Gang gehen und als Handycap dümmste Sprüche von sich geben. Beides wird gewertet.
    Hüpfkäschen im Bunker – im Dunkeln und bei Dämmerlicht. Ich glaube, die Goldmedaille wäre uns sicher.😉
    Sicher fallen Euch noch weitere Disziplinen ein.

    1. Wie wäre es mit Pipeline sprengen?
      Wer dann den Schuldigen findet hat gewonnen.

      Bis dahein gibt es dann auch endlich kein Bargeld mehr.
      Eine Errungenschaft, die vor 100 Jahren erfunden, keinem mehr ein Entkommen vor staatlicher Willkür ermöglicht hätte. Also kann man dann auch getrost 100 Euroscheine zum Wegpusten zum Wettbewerb benutzen.

  10. Ei freilich, 2036 ist ein wichtiges Jahr! Schließlich hat sich so manches Gedankengut regeneriert und erinnert an die hübsche Zeit vor 100 Jahren, als Deutschland noch Zähne zeigte. Warum sollte man daran nicht anknüpfen?
    Überhaupt muss Deutschland wieder mehr Verantwortung übernehmen, selbst in Südkorea wollen wir vorne weg dabei sein, wenn es um Streit und Krieg geht.

    Platons Gorgias beginnt so:
    Kallikles: So muß man kommen, wie es heißt, lieber Sokrates, wenn Krieg ist und es zur Schlacht geht!
    Sokrates: Sind wir wirklich, wie man sagt, nach dem Feste gekommen und zu spät?

    Vielleicht sollte man sich das zur Mahnung nehmen:
    Es ist nämlich weit besser zu Krieg und zur Schlacht zu spät zu kommen, als mit eingeschlagenem Schädel
    im Grab zu liegen, um dort endlich den ewigen Frieden zu finden.

  11. Blome charakterisiert mit seiner Karriere ja auch den Untergang der “Qualitätsmedien” in diesem Lande sehr eindrucksvoll. Nachdem er sich zunächst für ein paar Regionalzeitungen als Brüssel-Korrespondent eingeübt hatte, wechselte er ja in den Axel-Springer-Konzern und machte dort Karriere. Zunächst bei der “Welt”, dann bei “Bild”. Als deren stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Hauptstadtbüros wechselte er dann 2013 zum Spiegel!

    Dort putzte er nicht etwa die Klos, wie sich das für einen Bild-Schmierfinken früher noch gehört hätte, nein, er stieg gleich ganz oben ein – als stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Hauptstadtbüros, wie bei Bild vorher auch!
    Es gab zwar Spiegel-intern einiges an Kritik, aber die Personalie blieb – bis 2015. Da ging er zurück zum Schmierblatt Bild. So ganz gegangen ist er aber immer noch nicht, denn seitdem hat er ja seine Hetz-Kolumne beim Spiegel, innerhalb derer er auch hemmungslos gegen Impfverweigerer hetzte, ohne dafür dorthin zu kommen, wohin er gehörte: vor Gericht.
    Inzwischen ist er noch weiter aufgestiegen und nun verantwortlich für den gesamten Nachrichtenbereich von RTL inklusive n-tv.

    Deutsche Karrieren….

  12. Nur völlig verblendete und geschichtsvergessene Schreiber vom Schlag eines Blome können soch vorstellen, dass die Bilder der Spiele 1936 keine Rolle spielen werden, wenn sich Berlin für 2036 bewirbt.
    Schon die Bewerbung wird damit überblendet.
    Außerdem hat Berlin bereits heute kein Geld überhaupt einen halbwegs stabilen Stadtbetrieb mit ansprechender Leistung für die Bewohner zu ermöglichen. Wo wollen die Regierenden das Geld für die Spiele hernehmen? Das ist völlige Hybris und ebenfalls Verblendung. Berlin braucht Investitionen aber keine teuren Spielchen.

  13. Das olympische Komitee mit sitz in Lausanne, verrät schon seit Jahren ihre eigenen Statuten, ist politisch vereinnahmt und als Verein untragbar.
    Herr Ohein hatte bei der Eva einen sehr guten Beitrag geleistet.
    Ich denke bis 2036 wird diese Organisation ersetzt werden mit einer neuen in einem neutralen Land.
    Sie ist ein Relikt aus der Vergangenheit und hat keinen olympischen Geist bei ihren Funktionären. Diese Organisation hat den Sport zu dem gemacht was er heute ist, extrem korrupt und die hart tranierenden sind zukünftige ‘Brand Ambassado” für das grosse Geld der Kapital Oligarchen.

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