
Es ist völlig egal, ob man die Geschehnisse in Gaza einen Genozid nennt oder nicht. Begriffe ändern überhaupt nichts. Das erkennt man dieser Tage deutlicher denn je.
Was spricht nun eigentlich dafür, dass es sich beim Vorgehen der israelischen Armee – auf Geheiß der israelischen Regierung – um einen Völkermord handelt? Entschuldigung, die Frage kann oder muss man anders stellen: Was spricht nun eigentlich dafür, dass es sich beim Vorgehen der Israelis nicht um einen Völkermord handeln könnte? Diese Fragen beschäftigen die deutsche Öffentlichkeit – oder vielleicht eher nur die Netzwerke, die so mancher ja mittlerweile so gerne mit der Öffentlichkeit verwechselt. Im internetfernen Alltag begegnet sie uns sicherlich seltener.
Ja, was trifft denn nun zu? Genozid oder eher nicht? Darf man das überhaupt ausdiskutieren? Ist es noch statthaft, skeptisch zu bleiben, und die Informationen, die man erhält, auf beidseitige – israelische wie palästinensische – Propaganda abzuklopfen? Oder ist diese Prüfung an sich schon ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Und macht es für jene, die von der Militärgewalt betroffen sind, überhaupt einen Unterschied, wie wir im fernen Deutschland die Ereignisse einordnen? Die Hartnäckigkeit, mit der diese Diskussion hierzulande geführt wird, hilft nicht nur nicht weiter, sie wird pietätlos geführt, weil sie das Leid von Menschen instrumentalisiert, um abermals die eigene Egozentrik zu betonen. Dass Begriffsfestlegungen die Weltsicht ändern könnten, ist außerdem ein Irrtum des 20. Jahrhunderts, an den noch viele glauben.
Parallel geführte Monologe
Deutschland ist ohne große Leitthemen, die das Land in zwei unversöhnliche Lager spalten, gar nicht mehr vorstellbar. Vor zehn Jahren nahm das Unheil seinen Lauf: Die Flüchtlingskrise, die Grenzöffnung der damaligen Bundeskanzlerin, ließ zwei Positionen entstehen, die recht schnell keinen Draht mehr zueinander fanden. Die einen wollten Willkommenskultur, wo immer es geht, und damit Menschen aufnehmen, so viel als möglich oder auch noch einige mehr – die anderen lehnten das strikt ab. Nur die wenigsten führten ihre Positionierung argumentativ aus, schnell verkam der »Diskurs« zur Haltungsfrage und wurde ad hominem geführt.
Danach folgte das Virus und eine Pandemie der Grundrechtseinschränkung – zwei Lager, die sich bis aufs Blut bekriegten, formierten sich. Sicher haben die einen argumentativ mehr aufzubieten gehabt als die anderen, dennoch wurde diese Positionsfrage medial so aufgepeitscht, dass man erstmals ausgiebig von der Spaltung des Landes sprach. Während der Flüchtlingskrise und den Jahren danach vermied man diese Offenheit, der Mainstream redete sich ein: »Wir sind mehr!« – und deutete damit die Gegenposition zu einer Randerscheinung um, ja, zu einer Schrulle von Wenigen, die nicht weiter beachtenswert sei. Während der pandemischen Jahre war das nicht mehr möglich. Spaltung: Seither ist dies das Thema. Der Ukrainekrieg hat das nochmals gezeigt. Es wurden tiefe Gräben gezogen, gegenüberstanden – und stehen – sich diejenigen, die eine weitere Eskalation zugunsten der Ukraine fordern, und solche, die die Ukraine nicht instrumentalisieren möchten, um der NATO einen Dienst zu erweisen und Russland weiter in die Enge zu treiben. Mit dem Anschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 etablierte sich noch so ein polarisierendes Thema, mit dem die deutsche Öffentlichkeit nicht mehr gelassen umgehen konnte – und zwar von Anfang an nicht und nicht erst, als die israelische Armee dazu überging, einen Völkermord zu begehen.
Oder ist es gar kein Völkermord? Wer die Diskussionen in den Netzwerken betrachtet, stellt schnell fest: Das sind gar keine Diskussionen. Es sind parallel geführte Monologe, die dann und wann, wenn sie doch das Gegenüber ansprechen, zu polemisch geführten, geradezu beleidigend gestalteten persönlichen Angriffen mutieren. Denn die Vertreter beider Positionen, pro-israelische wie pro-palästinensische, wähnen sich im Vollbesitz der Wahrheit – dass sowohl die russische wie die westliche Seite, die Hamas wie die Regierung Benjamin Netanjahus Propaganda einsetzen, blenden die Kombattanten solcher Pseudodiskurse geflissentlich aus. Sie streiten sich bis aufs Blut, denn sie tun es aus einem Gefühl moralischer Überlegenheit heraus. Und wer – um beim aktuellen Bezug zu bleiben – den Völkermord an den Palästinensern anzweifelt, wer also kundtut, dass er zwar Gewalt sieht, Unmenschlichkeit, Mord und Zerstörung, aber das Wort »Genozid« nicht gebrauchen will, wird ungefähr in die Nähe von Holocaustleugnern gerückt.
Linguistische Wende? Augenwischerei!
Fast hat man das Gefühl, dass man hier Wiedergutmachung für die Verfehlungen der deutschen Geschichte leisten möchte. Wenn schon ein Völkermord auf dieser Erde geschieht, will vielleicht mancher deutsche Enkel die Gelegenheit ergreifen und auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Das mag ehrenvoll sein, wirft aber die Frage auf: Nützt es den Palästinensern, wenn man das aus der deutschen Komfortzone heraus so hält? Denn zu guter Letzt streitet man um einen Begriff – mehr ist es nicht. Bevor dieser Gedanke vertieft werden soll, möchte der Verfasser dieser Zeilen etwas klarstellen: Er nimmt an, dass die Geschehnisse in Gaza und teils auch in der Westbank dazu geeignet sind, um als Genozid wahrgenommen zu werden – ihm stellt sich nur eine Frage: Was nützt es nun den Leidtragenden und was hat die Welt davon, wenn er das für sich so annimmt? Andere mögen sich dabei gefallen, »den vollen Durchblick« zu haben und das auch allen – gefragt oder ungefragt – mitzuteilen: Aber wem dient das außer ihnen selbst?
Denn wir sprechen von einem bloßen Begriff – und Begriffe sind, wir lernen das gerade, nicht die Welt. Man hat den Menschen im 20. Jahrhundert vermittelt, dass mit den Worten die Realität beginnt, die Linguistische Wende hat da ihre Arbeit geleistet. Aber ein Stück weit war die Arbeit dieser philosophischen Schule ein Schattengewächs aus dem Elfenbeinturm. Die Ausläufer jener Betrachtung, wonach Sprache die Welt erst erfassbar macht und die gewissermaßen mit Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus ihren Anfang nahm – »Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.« –, lassen sich in der zeitgenössischen Sprachpolizei erkennen: Wer gendert, der bildet angeblich alle Geschlechter ab und denkt sie sich mit, zeigt sich also sensibel für Frauen und Diverse – dass er danach dennoch nach Hause fahren und seine Gattin ohrfeigen kann, blendet diese Fokussierung auf eine Welt, die angeblich erst durch Sprache Welt werden kann, bequemerweise aus. Im 20. Jahrhundert mochte man sich eine Weile lang einreden können, dass die Bezeichnung für ein Phänomen den Umgang mit eben jenem verändert – dass es also einen Unterschied macht, ob man von einer brutalen militärischen Säuberungsaktion spricht oder von einem Völkermord. Aber die politischen Realitäten zeigen uns, dass die Begriffswahl irrelevant bleibt – auch ein Internationaler Strafgerichtshof kann daran kaum etwas ändern.
Auf derselben Grundlage fußt der Umgang mit dem »völkerrechtswidrigen Angriffskrieg«. Im Wahn, dass Sprache die Perzeption beeinflusst, etablierte man auch solche Begriffe, die den Krieg in verschiedene Kategorien oder Qualitäten einteilte. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg war als die niederträchtigste Version des Waffenganges angelegt. Dennoch hat dies das Verhalten von Staaten nicht verändert – denn sie unterliegen anderen Logiken, ihren jeweiligen nationalen Interessen; eine Reflexion darüber, wie man parallel dazu begrifflich dasteht, ist ihnen im Regelfall keine Überlegung wert. Außerdem werden Begriffe dauernd politisch missbraucht, denn der völkerrechtswidrige Angriffskrieg des einen ist die notwendige Präventivoperation des anderen.
Kampf um Worte oder Spaltung, leicht gemacht
Namen sind Schall und Rauch – Johann Wolfgang von Goethe ahnte bereits, dass die Erscheinungen in der stofflich erfassbaren Welt und die intelligible Leistung, diese mit Begriffen, Zuschreibungen und Namen zu versehen, überhaupt keinen Zusammenhang zeitigen müssen. Das 20. Jahrhundert hat uns weismachen wollen, dass die Sprache der Schlüssel zur Weltveränderung sei – und schon Gottfried Wilhelm Leibniz beschäftigte sich im 17. Jahrhundert mit der Beliebigkeit der Sprache, überlegte in Richtung eines Idioms, das gewissermaßen eine mathematische Logik in sich trage. Die Protagonisten des linguistic turn, die im 20. Jahrhundert auftraten, schlossen hier und da an diese Vorstellung an. Mit Sprachanalyse und Sprachkritik könnte man sensibilisieren und die Welt neu reflektieren.
Aber letztlich sind wir den Menschen, die vor dieser Sprachsensibilisierung lebten, ziemlich ähnlich geblieben. Wir leben in einer kannibalistischen Weltordnung, um einen Begriff Jean Zieglers zu bedienen – und befinden uns gerade in einem Zeitalter, in dem der Krieg wieder zur »bloßen Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln« umfunktioniert wird. Wir können zwar von Völkermorden sprechen, darüber streiten – aber die Mächtigen dieser Erde ändern deshalb ihren Kurs nicht und intervenieren plötzlich. Denn Macht lässt sich nicht von Worten beeindrucken. Sie setzt sich arrogant darüber hinweg und peitscht ihre eigene Sprachregelung durch, um sich schadlos zu halten. Ob sich Menschen in den Netzwerken wegen der richtigen Bezeichnung bekriegen, dient der Macht nur insofern, dass die einhergehende Spaltung nutzbares Land zur weiteren Ermächtigung darstellt: Teile und herrsche – diese Polarisierungsdiskurse, die die letzten Jahre das Gesellschaftsklima belasteten, sind attraktiv für die Machthaber, denn sie lassen eine Bevölkerung, die gefährlich werden könnten für die Eliten, nicht zu.
So betrachtet ist der Umgang mit den Geschehnissen in Gaza wenig pietätvoll. Für die Mächtigen hierzulande ist der hasserfüllte Streit zwischen zwei Gruppen, die beide von der Richtigkeit ihrer Weltsicht überzeugt sind, eine wertvolle Ressource, um demokratische Prozesse weiter abzutragen – wer soll denn noch zusammen auf die Straße gehen und protestieren wollen, wenn keiner mit keinem mehr spricht und falls doch, so nur beleidigend und ehrabschneidend? Und die zerstrittenen Parteien nutzen das Leid in der Ferne aus, um sich selbst als integer und der deutschen Geschichte verbunden darzustellen. Nur denen, die heute sterben – oder vielleicht doch erst morgen –, hilft diese Streitkultur keinen Schritt weiter. Wobei die finale Frage lautet: Was hilft wirklich? Im Grunde ein Austausch des politischen Führungspersonals der globalistischen Eliten hierzulande. Aber wie durchsetzen, wenn doch keiner mehr keinem traut und jeder jeden hasst?
Dieser Artikel erschien erstmals unter anderem Namen bei Manova.
Ähnliche Beiträge:
- „Genozid in Gaza“
- Ukraine vs. Russland: IGH weist Terrorismusvorwürfe gegen Russland weitgehend zurück
- Spanien: Wie eine breite Bewegung eine Regierung zu Israel-Sanktionen treibt
- Was ist Krieg denn anders, als Leute zu töten?
- Israels langer Krieg gegen Palästina
Das ist am Mittwoch den 17.09.2025 in Gaza passiert:
Die Menschen werden weiter aus Gaza-Stadt vertrieben. Die Einwohner sollen sich nach Al-Mawasi begeben. Eine Gegend die schon voller Vertriebener ist.
Es gab zwei Angriffe in der Nähe von Hospitälern (Al-Shifa, Al-Ahli).
Bei einem der Angriffe wurden dreizehn Menschen getötet. Im Video sieht man die Toten auf der Strasse rumliegen. Im Ausschnitt vom zweiten Angriff sieht man ein verletztes Kind.
Es wurden an dem Tag mehr als achtzig Menschen getötet.
https://vimeo.com/1119755635
Länge: 00:25 Minuten
Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.
@Termolo
Zusatz zu Ihrem Kommentar:
Israel hat jetzt in Nord-Gaza das Internet vollständig abgeschaltet. Israel hat gezielt die Internetkabel und -knotenpunktverteiler angegriffen und zerstört.
D.h., dass jetzt in Nord-Gaza das finale Gemetzel gegen die Palästinenser begonnen hat!
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=grMy8C_6Zv4
Ja, zur Kenntnis genommen. Und, egal wie man das bezeichnet, ein Mensch, der sich als solches sieht, muss das ablehnen und irgendwie dagegen angehen. Was soll man tun? Welche Möglichkeiten gibt es?
Man könnte versuchen, dass alles nicht wahr zu nehmen, das setzt aber Skrupellosigkeit voraus, fällt also für mich aus.
Man könnte versuchen, zu diskutieren und mit Fakten zu argumentieren, doch der Gegner bringt seine „Fakten“ und bezeichnet meine als fake.
Wären da noch die UN. Da gab es meines Wissens über 100 Resolutionen, die Israel ignoriert. Wozu brauchen wir überhaupt die UN? Wieviele Kriege hat diese Organisation seit ihrer Gründung verhindert oder beendet? Mir fällt keiner ein.
Resume‘ : Eigentlich leben wir trotz moderner Medien im Mittelalter, die Mächtigen bestimmen über Leben und Tod, Punkt.
Sämtliche medialen Schlachtbegriffe sind nur dazu da, die Leute zu verunsichern und Hass zu schüren. Am deutlichsten wird das mit dem Begriff „Antisemitismus“, der komplett an seiner eigentlichen Bedeutung vorbei geht.
Hitler hat den 2. Weltkrieg verloren, weil seine Gegner am Ende stärker waren.
Und die derzeitigen Massenmörder werden erst weg sein, wenn sie auf einen ausreichend starken Gegner treffen. Der ist noch nicht in Sicht, jeder kocht pervers sein eigenes Süppchen. Aber zumindest wird die Fraktion um die falschen Juden und die falschen Semiten allmählich schwächer, und das ist zu begrüßen und zu fördern, wo es geht.
„Begriffe ändern überhaupt nichts.“
Einspruch, Euer Ehren, ich erhebe massivsten Einspruch!
Siehe u. a. die regulierte Sprache samt streng definierter Wordings u. a. in Politik sowie seitens ÖRR. Ich empfinde derlei übrigens als Gesinnungsterror.
Ferner: Begriffe sind immer auch Resultanten des Denkens, von Propaganda- und Indoktrinationsabsichten. Das ist doch ein ganz alter Hut! Denken Sie nur daran, welche unrühmliche Bedeutung Euphemismen haben: z. B. Angriff vs. präventive Verteidigungsattacke; Feinde vs. Gegner; Terroristen vs. Aktivisten u. v. a. m.
Direkt in Gaza werden solche Begriffe nichts ändern, aber vielleicht helfen sie dabei, einige der weniger extremistischen Israel-Unterstützer aus ihrer Trance zu holen.
Ich habe ja die Hoffnung, dass es noch eine Menge Leute mit einem etwas simpleren Weltbild gibt, die tatsächlich noch nicht gemerkt haben, dass sie diesmal auf der falschen Seite der Geschichte stehen und gerade durch ihre „guten Absichten“ genau dorthin „geschlafwandelt“ sind, von dem sie sich eigentlich in ihren Sonntagsreden „nie wieder!“ und „ständige Wachsamkeit!“ geschworen haben. Der Weg zur Hölle ist halt mit „guten Absichten“ gepflastert.
Ich glaube diese Leute sind noch immer eine große, schweigende Mehrheit mit viel Einfluss und einer der Hauptgründe, die es Israel ermöglichen, sich ohne irgendwelche Konsequenzen derart weit von der Gemeinschaft der zivilisierten Staaten zu entfernen. Das werden wohl auch wieder diejenigen sein, die hinterher behaupten, „von nichts gewusst“ zu haben. Wenn wir „nie wieder“ wirklich ernst nehmen wollen, dann müssen gerade die mal langsam aufwachen, und dabei können solche deutlichen Begriffe von angesehenen Institutionen durchaus helfen.
Warum Kapituliert die Hamas den nicht, Bedingungslos um das Leben der Palästinenser im Gazastreifen zu retten?
Träumen die Hamastanis vom totalen Endsieg oder nehmen die sich, die nihilistische Freiheit am historischen Beispiel von Masada?
und Sie glauben durch die Kapitulation würden die Zionisten die Bewohner Gazas verschonen?
vor der Gaza Küste im Mittelmeer befindet sich ein riesiges Gasfeld…
https://www.freitag.de/autoren/miriam-sachs/ein-gasfeld-vor-gazas-kueste-wartet-seit-25-jahren-darauf-erschlossen-zu-werden
abgesehen davon, Gaza ist ein begehrte Immobilie (Ferienparadies) nur leben da „falsche Menschen“
Das Gasfeld ist das Äquivalent zu den seltenen Erden im Donezbecken, da wohnen auch „falsche Menschen“
so ist es, in der Finanzwirtschaft leben irgendwo auf der Welt „falsche Menschen“
nähere Auskünfte erteilen Buffet, Soros, Gates, & co.
Meinen Sie „Unwertes Leben“?
Dann sagen Sie es doch auch so.
Noch´n 🐟
Hier, dein 🐟
Donnerschlach!
Ein Findling von heute auf Counterpunch (https://www.counterpunch.org/2025/09/18/trump-cannot-stop-the-collapse-of-the-epstein-coverup/):
„…After Epstein served time for his child sex crime, JPMorgan paid him $9 million in 2011…“
Deepl liefert daraus: „…Nachdem Epstein seine Strafe für seine Sexualstraftaten an Kindern verbüßt hatte, zahlte JPMorgan ihm 2011 9 Millionen Dollar. „Die Tatsache, dass er ein angesehener Kunde blieb, verlieh ihm Respektabilität und half ihm, neue Beziehungen zu Unternehmenseliten zu knüpfen“, schrieb die Times. Nach seiner Haftstrafe half Epstein dabei, ein Treffen zwischen „den Investmentbankern von JPMorgan in Israel“ und Bibi Netanjahu zu arrangieren. Epsteins Partnerin, Ghislaine Maxwell, war die Tochter des legendären Mossad-Agenten und britischen Verlegers Robert Maxwell.“
Und hier ein weiterer Findling, auf den Nachdenkseiten – ebenfalls von heute 18.9.2025 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=139187):
„Einen interessanten Aspekt zu Charlie Kirk und seiner Beziehung zu Israel hat kürzlich das US-amerikanische unabhängige Magazin The Grayzone hinzugefügt … Wie The Grayzone berichtet, habe ein Trump-Vertrauter und langjähriger Freund von Charlie Kirk ihnen erzählt, dass der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu Charlie Kirk Anfang des Jahres eine sehr große Summe Geld zur Unterstützung seiner riesigen Studenten-Organisation „Turning Point USA“ (TPUSA) angeboten hatte, die Kirk jedoch ablehnte. Außerdem soll Kirk eine telefonische Einladung Netanjahus zu einem Israel-Besuch abgelehnt haben.“
Zufälle gibts, die gibts gar nicht! Wer erinnert sich nicht gern an ‚Capitaine Louis Renault‘, na? Genau, das ist der aus dem Film ‚Casablanca‘ mit seinem „Verhaften sie die üblichen Verdächtigen’. Konstatiere: Egal bei welcher schmutzigen Angelegenheit auch immer, egal wann und wo – wessen Pfoten tauchen auf? Genau! BiNRI!
Doch, doch – ganz so zufällig ist die Chose vielleicht nicht! Das Script zum genannten Film hat einst ein Dreiergestirn geschrieben. Man glaubt es nicht, zwei davon die Brüder Epstein, Julius J. Und Philip G. – der Dritte im Bunde ein gewisser Koch, Howard. Alle drei verwandt oder verschwägert? Wer weiß! Und wenn, zumindest bzgl. des Dritten verlautbarte der Spiegel letztes Jahr ja folgendes: “ Einer der mächtigsten Männer der USA, der 88-jährige Charles Koch, kann Donald Trump nicht leiden und unterstützt seine Konkurrentin.“ Na dann!
Ja, die hängen alle zusammen ™1974 sage ich das, aber keiner will etwas tun!
Es mag ja sein, dass Herr De Lapuente schon mehr in der regelbasierten Gegenwartsweltordnung angekommen ist als ich, aber ich mag noch nicht den Anspruch aufgeben, dass Wörter, die völkerrechtliche Tatbestände bezeichnen, Gewicht über reine Rabulistik hinaus haben sollten.
„….aber ich mag noch nicht den Anspruch aufgeben, dass Wörter, die völkerrechtliche Tatbestände bezeichnen, Gewicht über reine Rabulistik hinaus haben sollten.“
Man sieht ja wie „rabiat“ der Werloswesten das Völkerrecht bisher verteidigt hat.
Glauben Sie mir, es kann nur besser werden.
„Glauben Sie mir, es kann nur besser werden.“
Das kann ich Ihnen leider nicht glauben. Ich fürchte, es könnte in nächster Zeit noch viel, viel übler werden.
Ja wegen unserer Verbrecherbande.
Warum tun Sie nicht auch was schreiben?
Hab schon genug geschrieben. Wenn keiner zuhört ist das nicht meine Sache.
Um De Lapuente mache ich mir keine Sorgen…lächel
Solche Leute kommen immer durch. grins
In Deutschland haben wir andere Probleme…
Ganz wichtig natürlich „Antisemitismus!!“
Etwa, wenn ein israelischer Dirigent, der mit seinem Orchester (Israelic Philharmonic Orchestra IPO) auch schon zur „Truppenunterhaltung“ der Genozid-Armee IDF aufspielte, und dabei den „Heldenmut der freiwilligen Kämpfer“ lobte, von einem belgischen Musikfestival ausgeladen wird.
Aber man wird sehen…. Laut Presseversprecher der Bundesregierung wird die BRD Israel vor dem IGH weiterhin verteidigen, bis die nächsten Unterlagen aus Israel eingetrudelt sind, Das wäre dann im Januar 2026…. wenn die Frist nicht noch mal verlängert wird, weil man ja mit wichtigerem beschäftig ist…
https://www.nachdenkseiten.de/?p=139209
Vielleicht kommt ja dann irgendwann heraus, daß es doch ein Völkermord war….
Na ja, die deutschen „Eliten“ haben eben Erfahrung mit der Eroberung von „Lebensraum“ für das Herrenvolk. Damals im Osten und heute eben an der Mittelmeerküste. Einen „Generalplan Ost“ macht uns keiner so schnell nach. Da können die Zionisten noch was von „uns“ lernen….
Ob Genozid, Völkermord, Ausrottung,
Menschheitsverbrechen, völlig egal.
Das konnte man schon vor einem Jahr wissen! Oder 1½ Jahren. Aber da lief
noch das Märchen von der israelischen Selbstverteidigung. Jetzt hat es das
letzte Hirnederl kapiert, was es ist.
Außer dem deutschen Bundeskranzler und seinen Spießgesellen.
„Jetzt hat es das
letzte Hirnederl kapiert, was es ist.“
Sind Sie sich da sicher? Wollen wir auf der Straße die Probe auf Example statuieren, und mal die Leute befragen was die „denken“ was es ist?
Fairerweise würde ich den Leuten noch eine Woche Zeit geben, ob die Nachricht von der UN vom Völkermord auch beim Plebs angekommen ist. Aber ich wette die Umfrage würden genauso aussehen wie jetzt.
WIR SIND DIE GUTEN!
Nein, seit der Gründung Israels, hatten die gar nicht vor „friedlich“ mit ihren Nachbarn zusammenzuleben!
Sehr geehrter Herr De Lapuente,
Zu Ihrer Aussage:
„Im Grunde ein Austausch des politischen Führungspersonals der globalistischen Eliten hierzulande. Aber wie durchsetzen, wenn doch keiner mehr keinem traut und jeder jeden hasst?“
Deutschlands politische & wirtschaftliche Elite will Krieg und rund 90% der Menschen (Wähler) in Deutschland wollen es ebenfalls (Nur eben nicht selbst an die Front gehen und Kämpfen, sondern andere hinschicken)
CDU/CSU = 25-26%
AfD = 25-27%
SPD = 14 – 15%
GRÜNE = 11 – 12%
Linke = 9 – 11%
FDP = 3 – 4%
https://www.wahlrecht.de/umfragen/
Selbst wenn man von den offiziell rund 20% Nichtwähler ausgeht (und berücksichtigt die 4-5% der BSW), bleiben noch immer rund 75 – 76% in Deutschland, die Kriegsgeil sind.
Zur allg Info
https://som.yale.edu/story/2022/over-1000-companies-have-curtailed-operations-russia-some-remain
Welche Volksbefragung ergab „Deutschlands politische & wirtschaftliche Elite will Krieg und rund 90% der Menschen (Wähler) in Deutschland wollen es ebenfalls […]“?
Keine!
Wenn man sich die unglaublich zynischen Kommentare des israelischen Verteidigungsministers zur Bombardierung von Gaza-Stadt anhört bzw. durchliest, dann sollte man realisieren, daß Sprache hier ganz gezielt als Waffe eingesetzt wird.
Es geht darum, sich über die Zerstörungen und die Opfer lustig zu machen, sie zu verhöhnen und, ja, sich darüber zu freuen, zu amüsieren, sich damit zu unterhalten. Das ist die Realität.
Das hat natürlich eine enthemmende und berauschende Wirkung auf die IDF-Soldaten und die israelische Bevölkerung.
Wundern sollte einen da wirklich gar nichts mehr.
Kann es nicht mehr hören, die einzig zulässige Story vom Blitz aus dem heiteren Himmel, dem 7. Oktober 2023. Und wenn dann noch ein „Kannitverstan“ daher kommt heute um14:21 und verkündet „Warum kapituliert die Hamas denn nicht, bedingungslos um das Leben der Palästinenser im Gazastreifen zu retten?“dann ist er fällig, der grobe Keil auf diesen und viele andere grobe, tumbe Klötze. Und weil RdL heute mit seinem Traktat ‚Begriffsdeutung: Schall und Rauch‘ glaubt, dabei alles ‚auf beidseitige – israelische wieden palästinensische – Propaganda abklopfen‘ zu müssen, auf die Frage ‚Genozid ja/nein‘ einzudämpfen, komme ich nicht mehr umhin, noch einmal einen wahren ‚Zeugen der Zeit‘ aufzurufen. Hasbaristas werden sich auch gleich angewidert wieder abwenden. Besser so! Übrigens, der ‚Bloody Monday‘ auf den sich Uri bezieht ist nicht TenSeven, sondern ein Montag im Mai, drei Monate vor seinem allzu frühen Tod, kurz vor seinem 95.sten.
21. Mai 2018 – Uri Avnery: Der Tag der Schande
Am Blutigen Montag, als die Zahl der getöteten und verwundeten Palästinenser stündlich stieg, fragte ich mich: Was hätte ich getan, wenn ich ein 15-Jähriger im Gazastreifen gewesen wäre?
Meine Antwort war ohne zu zögern: Ich hätte mich in der Nähe des Grenzzauns aufgestellt und demonstriert, wobei ich jede Minute mein Leben und meine Gesundheit riskiert hätte.
Warum bin ich mir so sicher? Ganz einfach: Ich habe dasselbe getan, als ich 15 war.
Ich war Mitglied der Nationalen Militärorganisation (der „Irgun“), einer bewaffneten Untergrundgruppe, die als „terroristisch“ bezeichnet wurde. Palästina stand zu dieser Zeit unter britischer Besatzung (als „Mandat“ bezeichnet). Im Mai 1939 erließen die Briten ein Gesetz, das das Recht der Juden auf den Erwerb von Land einschränkte. Icherhielt den Befehl, mich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort in der Nähe der Küste von Tel Aviv einzufinden, um an einer Demonstration teilzunehmen. Ich sollte auf ein Signalhorn warten
.
Das Signalhorn ertönte und wir begannen den Marsch entlang der Allenby Road, der damaligen Hauptstraße der Stadt. In der Nähe der Hauptsynagoge stieg jemand die Treppe hinauf und
hielt eine aufwieglerische Rede. Dann marschierten wir weiter bis zum Ende der Straße, wo sich die Büros der britischen Verwaltung befanden. Dort sangen wir die Nationalhymne „Hatikvah“, während einige erwachsene Mitglieder die Büros in Brand setzten. Plötzlich hielten mehrere Lastwagen mit britischen Soldaten quietschend an, und es ertönte eine Salve von Schüssen. Die Briten schossen über unsere Köpfe hinweg, und wir rannten davon. Als ich mich 79 Jahre später an dieses Ereignis erinnerte, kam mir der Gedanke, dass die Jungen von Gaza größere Helden sind als wir damals. Sie sind nicht weggerannt. Sie haben stundenlang standgehalten, während die Zahl der Todesopfer auf 61 stieg und die Zahl der durch scharfe Munition Verwundeten auf etwa 1500, zusätzlich zu den 1000 Betroffenen durch Tränengas.
An diesem Tag teilten die meisten Fernsehsender in Israel und im Ausland ihren Bildschirm. Auf der rechten Seite die Ereignisse in Gaza. Auf der linken Seite die Einweihung der US-Botschaft in
Jerusalem. Im 136. Jahr des zionistisch-palästinensischen Krieges ist dieser geteilte Bildschirm das Abbild der Realität: die Feierlichkeiten in Jerusalem und das Blutbad in Gaza. Nicht auf zwei
verschiedenen Planeten, nicht auf zwei verschiedenen Kontinenten, sondern kaum eine Autostunde voneinander entfernt.Die Feier in Jerusalem begann als albernes Ereignis. Eine Gruppe von Männern in Anzügen, aufgeblasen vor Selbstherrlichkeit, feierten – was genau? Den symbolischen Umzug eines Büros von einer Stadt in eine andere.
Jerusalem ist ein großer Streitpunkt. Jeder weiß, dass es ohne einen Kompromiss dort keinen Frieden geben wird, weder jetzt noch jemals. Für jeden Palästinenser, jeden Araber, jeden Muslim auf der ganzen Welt ist es undenkbar, Jerusalem aufzugeben. Der muslimischen Überlieferung zufolge stieg der Prophet Mohammed von dort in den Himmel auf, nachdem er sein Pferd an den Felsen gebunden hatte, der heute das Zentrum der heiligen Stätten bildet. Nach Mekka und Medina ist Jerusalem die drittheiligste Stätte des Islam. Für die Juden ist Jerusalem natürlich der Ort, an dem vor etwa 2000 Jahren der Tempel stand, der von König Herodes, einem grausamen Halbjuden, erbaut wurde. Ein Überrest einer Außenmauer steht noch immer dort und wird als „Klagemauer” verehrt. Früher wurde sie „Westmauer” genannt und ist der heiligste Ort der Juden.
Staatsmänner haben versucht, das Unmögliche möglich zu machen und eine Lösung zu finden.
Der Ausschuss der Vereinten Nationen von 1947, der die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat beschloss – eine Lösung, die von der jüdischen Führung begeistert befürwortet wurde –, schlug vor, Jerusalem von beiden Staaten zu trennen und es als separate
Einheit innerhalb einer Art Konföderation zu konstituieren. Der Krieg von 1948 führte zu einer geteilten Stadt, der östliche Teil wurde von der arabischen Seite (dem Königreich Jordanien) besetzt und der westliche Teil wurde zur Hauptstadt von Israel. (Meine bescheidene Rolle bestand darin, in der Schlacht um die Straße zu kämpfen.) Niemand mochte die Teilung der Stadt. Also entwickelten meine Freunde und ich eine dritte Lösung, die inzwischen zu einem weltweiten Konsens geworden ist: Die Stadt sollte auf kommunaler Ebene vereint bleiben und politisch geteilt werden: Der Westen als Hauptstadt des Staates Israel, der Osten als Hauptstadt des Staates Palästina. Der Führer der lokalen Palästinenser, Faisal al-Husseini, Spross einer der angesehensten lokalen palästinensischen Familien und Sohn eines Nationalhelden, der nicht weit von meiner Position in derselben Schlacht getötet wurde, befürwortete diese Formel öffentlich. Yasser Arafat gab mir seine stillschweigende Zustimmung. Hätte Präsident Donald Trump Westjerusalem zur Hauptstadt Israels erklärt und seine Botschaft dorthin verlegt, hätte sich fast niemand darüber aufgeregt. Indem er das Wort „West“ wegließ, entfachte Trump ein Feuer. Vielleicht ohne zu realisieren, was er tat, und wahrscheinlich ohne sich darum zu kümmern.
Für mich bedeutet die Verlegung der US-Botschaft nichts. Es ist eine symbolische Geste, die nichts an der Realität ändert. Wenn es jemals Frieden geben sollte, wird sich niemand mehr für
die dumme Geste eines halb vergessenen US-Präsidenten interessieren. Inshallah.
Da waren sie nun, diese Gruppe von selbstherrlichen Niemanden, Israelis, Amerikaner und diejenigen dazwischen, die ihr kleines Fest feierten, während in Gaza Ströme von Blut flossen
. Dutzende Menschen wurden getötet und Tausende verletzt. Die Zeremonie begann als zynisches Treffen, wurde schnell grotesk und endete unheimlich. Nero spielte Geige, während Rom brannte.
Als die letzte Umarmung ausgetauscht und das letzte Kompliment gemacht war (vor allem an die anmutige Ivanka), blieb Gaza, was es war – ein riesiges Konzentrationslager mit stark überfüllten Krankenhäusern, Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln, Trinkwasser und Strom.
Eine lächerliche weltweite Propagandakampagne wurde gestartet, um der weltweiten Verurteilung entgegenzuwirken. Zum Beispiel: die Geschichte, dass die terroristische Hamasdie Bewohner Gazas gezwungen habe, zu demonstrieren – als ob irgendjemand gezwungen werden könnte, sein Leben bei einer Demonstration zu riskieren. Oder: die Geschichte, dass die Hamas jedem Demonstranten 50 Dollar gezahlt habe. Würden Sie Ihr Leben für 50 Dollar riskieren? Würde das irgendjemand tun?Oder: Die Soldaten hätten keine andere Wahl gehabt, als sie zu töten, weil sie den Grenzzaun stürmten. Tatsächlich hat das niemand getan – die riesige Konzentration von israelischen Armeebrigadenhätte dies leicht verhindern können, ohne zu schießen.Fast vergessen war eine kleine Meldung aus den Tagen zuvor: Die Hamas hatte diskret eine Hudna für zehn Jahre angeboten. Eine Hudna ist ein heiliger Waffenstillstand, der niemals gebrochen werden darf.
Die Kreuzritter, unsere fernen Vorgänger, hatten während ihres 200-jährigen Aufenthalts hier viele Hudnas mit ihren arabischen Feinden geschlossen. Die israelischen Führer lehnten das Angebot sofort ab.
Warum also wurde den Soldaten befohlen zu töten? Es ist dieselbe Logik, die unzählige Besatzungsregime im Laufe der Geschichte angetrieben hat: die „Eingeborenen” so sehr in Angst zu versetzen, dass sie aufgeben. Leider war das Ergebnis fast immer genau das Gegenteil: Die Unterdrückten wurden hartnäckiger und entschlossener. Das geschieht gerade jetzt. Der Blutige Montag könnte in Zukunft als der Tag angesehen werden, an dem die Palästinenser ihren Nationalstolz und ihren Willen, für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, zurückgewonnen haben.
Seltsamerweise wurden am nächsten Tag – dem Haupttag der geplanten Proteste, dem Naqba-Tag – nur zwei Demonstranten getötet. Israelische Diplomaten im Ausland, die mit weltweiter Empörung konfrontiert waren, hatten wahrscheinlich SOS-Meldungen nach Hause geschickt. Offensichtlich hatte die israelische Armee ihre Befehle geändert. Es wurden nicht-tödliche Mittel eingesetzt, die ausreichten. Mein Gewissen erlaubt es mir nicht, dies ohne Selbstkritik zu beenden.Ich hätte erwartet, dass alle renommierten Schriftsteller Israels eine donnernde gemeinsame Verurteilung veröffentlichen würden, während die Schießerei noch im Gange war. Das geschah nicht
.
Die politische „Opposition” war verachtenswert. Kein Wort von der Arbeitspartei. Kein Wort von Ya’ir Lapid. Die neue Vorsitzende der Meretz-Partei, Esther Sandberg, boykottierte
zumindest die Feierlichkeiten in Jerusalem. Die Arbeitspartei und Lapid taten nicht einmal das.
Ich hätte erwartet, dass sich Dutzende unserer mutigen Friedensorganisationen zu einer dramatischen Verurteilung zusammenschließen würden, einer Aktion, die die Welt aufrütteln würde. Das geschah nicht. Vielleicht standen sie unter Schock. Am nächsten Tag demonstrierten die hervorragenden Jungen und Mädchen der Friedensgruppen vor dem Likud-Büro in Tel Aviv. Etwa 500 nahmen daran teil. Weit entfernt von den Hunderttausenden, die vor einigen Jahren gegen den Preis für Hüttenkäse demonstrierten. Kurz gesagt: Wir haben unsere Pflicht nicht erfüllt. Ich beschuldige mich selbst genauso wie alle anderen.
Wir müssen uns sofort auf die nächste Gräueltat vorbereiten. Wir müssen jetzt Massenaktionen organisieren! Aber das Schlimmste war die riesige Gehirnwäschemaschine, die in Gang gesetzt wurde. So etwas habe ich seit vielen Jahren nicht mehr erlebt. Fast alle sogenannten „Militärkorrespondenten” agierten wie Propagandisten der Armee. Tag für Tag halfen sie der Armee, Lügen und Fälschungen zu verbreiten. Die,Öffentlichkeit hatte keine andere Wahl, als jedes Wort zu glauben. Niemand sagte ihnen etwas anderes. Das Gleiche gilt für fast alle anderen Kommunikationsmittel, Moderatoren, Ansager und Korrespondenten. Sie wurden bereitwillig zu Lügen der Regierung. Wahrscheinlich wurden viele von ihnen von ihren Vorgesetzten dazu aufgefordert. Kein ruhmreiches Kapitel.
Nach dem Tag des Blutes, als die Armee mit weltweiter Verurteilung konfrontiert war und das Schießen einstellen musste („nur” zwei unbewaffnete Demonstranten getötet), erklärten alle israelischen Medien einhellig, dies sei ein großer Sieg Israels. Israel musste die Grenzübergänge öffnen und Lebensmittel und Medikamente nach Gaza schicken. Ägypten musste seinen Grenzübergang nach Gaza öffnen und viele hundert Verwundete zur Operation und anderen Behandlungen aufnehmen. Der Tag der Schande ist vorbei. Bis zum nächsten Mal.“
https://www.counterpunch.org/2018/05/21/the-day-of-shame/ (übersetzt mit deepl.com)
Danke, Mischa. Leider sind Leute wie Uri Avnery alt geworden und gestorben und können daher heute nicht mehr widersprechen.
Das Problem gibts auch hier, wo jede Menge frontgeiler Kriegsdienstverweigerer den Diskurs bestimmen wollen.
Also, frontgeil sind die natürlich nur soweit es darum geht andere an die Front zu schicken.
Solage es Israel und die Zionisten gibt, nicht zuletzt auch die Amis, wird es niemals Frieden geben.
Die werden alles mitreißen in ihrem sicheren Niedergang.
Für einige von denen (die mit dem religiösen Überbau) ist die Apokalypse eine logische Konsequenz, weil erst dann werden sie erlöst durch den Erlöser.
De Lapuente ruft das Ende jeder Verständigung durch Kommunikation aus. Wenn nämlich die Verwendung von Begriffen, ein im Übrigen unumgänglicher Vorgang, solange gesprochen und geschrieben wird, angeblich keinerlei Einfluss auf Handlungen jedweder Art hat, erübrigt sich das Sprechen und Schreiben, weil sie bedeutungslose Laute oder Zeichen darstellen.
Nun schreibt und spricht aber De Lapuente, er veröffentlicht sogar, was er schreibt und spricht. Warum tut er das?
Zwei Möglichkeiten:
Entweder versteht er er als strammer (philosophischer) Idealist Sprache nicht als materiellen Ausdruck (und damit das Sprechen und Schreiben auch nicht als Handlung) und behauptet einfach mal streng idealistisch, dass Sprache nichts ändert, was ihn aber, weil er Idealist ist, selbst überhaupt nicht daran hindert, viel zu sprechen und zu schreiben, denn es ist laut ihm ja einerlei, was gesprochen und geschrieben wird (und es macht vielleicht sogar Spaß und bietet die Möglichkeit, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen)
oder er glaubt seinen eigenen Thesen nicht propagiert sie aber deterministischer als der vulgärste Marxist.
Realsatirische Wendung des Ganzen: Idealisten glauben eigentlich an die Macht der Ideen und Gedanken sowie an die Bedeutsamkeit des Austauschs dieser Ideen/Gedanken.
Sollte man unter diesen Voraussetzungen den Artikel von De Lapuente überhaupt ernst nehmen? Auf jeden Fall und in besonderem Maße, weil De Lapuente sich nicht erst mit diesem Artikel, mit dem aber besonders auffällig in die inzwischen riesige Propagandamaschine einreiht, die nichts weniger zum Zweck hat, als die Welt im Großen und Ganzen und auch im Detail völlig unverständlich erscheinen zu lassen.
(Anmerkung: Die Verwendung des Begriffes „Völkermord“ z.B. im neuesten Bericht der UN-Kommission verändert sehr wohl einiges. Man kann es bereits an Reaktionen der politischen Klasse in Europa speziell der EU ablesen.)
Was Roberto mit Philosophie und Erkenntnistheorie anstellt, ist grausam. Wittgenstein mit den postmodernen Pseudophilosophen in einen Sack zu stecken, so zu tun, als gebe es zwischen Tractatus und PU keine Entwicklung, die linguistische Wende bei Wittgenstein folge bruchlos aus seinem Positivismus im Tractatus, und alles ende „logisch“ in Gendern und Cancel Culture, das ist nicht besser, als wenn der verkommene Schäuble behauptet, Pazifismus habe zum Holocaust geführt. Philosophierevisionismus ist nicht besser als Geschichtsrevisionismus.
Ich sag mal, wenn man keine Ahnung hat .. und wenn doch, umso unentschuldbarer. S olche Effekthascherei ist unterirdisch. Roberto, hast Du die PU gelesen?
Der Schäuble ist zwar für jede Schlechtigkeit gut, aber diesmal war’s der Heiner Geisler: „dieser Pazifismus der 30er-Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht.“.
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/heiner-geissler-pazifismus-hat-auschwitz-erst-moeglich-gemacht-100.html
Da passt doch ganz gut etwas, was einst ein Einstein, Albert seinem ‚Stammesbruder‘ (Einsteins gelegentliche Ansprache an andere Juden) und (lt. KI) ‚einflussreiche Figur in der zionistischen Bewegung‘, dem ersten Staatspräsidenten Israels auch noch – Chaim Weizmann – glaubte schriftlich zur Kenntnis geben zu müssen (25.11.1929):
„Wenn wir den Weg ehrlicher Kooperation und ehrlichen Paktierens mit den Arabern nicht finden werden, so haben wir auf unserem zweitausendjährigen Leidensweg nichts gelernt und verdienen das Schicksal, das uns treffen wird.“
Ob ‚Genozid‘ oder nicht, Einsteins Brief ist wohl nie angekommen!
Ein weiser Mann war er allenthalben. In einem Interview (1932) gab es das hier:
„Wir müssen unser Leben dem Austrocknen der Kriegsquellen widmen: der Rüstungsfabriken.“
Herrje, „vor zehn Jahren nahm das Unheil seinen Lauf.“ Tatsächlich erst vor zehn Jahren und tatsächlich nur zwei Positionen? Ich weiß, ist ein wesentliches Datum wenn es um die Generierung von Ablenkzielen geht und für die Veranstalter hat es gleich mehrere Nutzeneffekte.
Also genau genommen hat diese Angelegenheit erst richtig Fahrt aufgenommen, als man den Stabilitäts- und Prosperitätsfaktor an der Nordküste Afrikas 2011 zerstört hat. Gibt da auch zwei ständige Mitglieder des sog. Weltsicherheitsrats, die das hätten verhindern können. Aber ein etwas unabhängigeres Afrika ist den kapitalen Zentren, egal wo, wohl eher unerwünscht. Von Syrien aus hat man das unterstützt und hatte dabei wohl nicht auf dem Sender, daß man selbst auch auf der Liste steht. Et voilà und noch so ein Flecken an dem man in’s Vakuum vorstoßen kann. Führt, nebenbei erwähnt, auch in direkter Linie zum gerade vorgeführten Gemetzel dort.
Seltsamerweise der einzige laufende Genozid den die UNO entdeckt.
Vlt. begann es für die Deutschen und für eine ganze Mege Länder (vlt. auch den ganzen Globus) aber noch früher, also das Unheil. Ich lasse mal ein paar Etappen aus und springe gleich zu einem der wesentlichsten Brüche zum Ausklang des letzten Jahrhunderts. Gemeint ist der Wegfall der Systemkonkurrenz und damit der Notwendigkeit den Machtunterworfenen vorgaukeln zu müssen, daß die kapitalistische Grundordnung irgend etwas mit der Wohlfahrt irgendeiner Gemeinschaft zu tun hätte.
Die angeschobenen Spaltprozesse sind ebenfalls wesentlich älter, Standardverfahren und wurden auch dabei exzessiv betrieben. Das waren dann eben die Hungerleider aus dem Osten und manch einer hätte die Mauer gerne am besten gleich wieder gehabt.
Ja und klar, natürlich ist das „nationale“ Kapital viel netter als das „globale“ Kapital. Interessanter Unterschied. Also geht es nur um einen Elitentausch. Was genau hat das dann mit Demokratie zu tun? Und nicht daß Kapitalisten nicht schon immer gerafft hätten, was entsprechend der gerade vorhandenen Möglichkeiten in Reichweite gelangt. Sollte es doch wohl eher darum gehen die Voraussetzungen zu erfüllen, die eine solche Konzentration von Macht unterbinden? Was durch eine Demokratie die den Namen verdiente auch gegeben wäre.
Sie sehen wozu Sprache, eine die der Information dient, taugt? Es geht um den Austausch über konkrete Sachverhalte, aus denen sich dann evtl. Handlungsweisen und Zielsetzungen ableiten lassen. Bleibt aber eine Eventualität, da Sprache im öffentlichen Raum, vor allem im Bereich des Politischen hauptsächlich der Apathisierung und Täuschung dient.