
Abschreckung gilt wieder, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius es formulierte, als „Lebensversicherung“. Wie viel wert ist aber eine Lebensversicherung, die den kollektiven Selbstmord wahrscheinlicher macht? Über einige Absurditäten der atomaren Abschreckung.
So lange wir Atomwaffen einsatzbereit halten, steht die Welt unter den Bedingungen dieser Waffentechnologie. Und diese sind nicht so gestrickt, dass durch atomare Abschreckung die Welt sicherer wird – sie wird unsicherer. Die Verhaltenszwänge der atomaren Abschreckung gleichen dabei den Vorschriften eines Gefängnisses, dessen Regeln nur Sinn ergeben, so lange der Gefängnisbetrieb aufrechterhalten wird. Betrachten wir das durch atomare Abschreckung nahe gelegte politische und militärische Verhalten aus einer Perspektive jenseits der Gefängnismauern, wird deren Absurdität deutlich. Denn eine „Sicherheitspolitik“, die objektiv die größtmögliche Unsicherheit für die gesamte Menschheit provoziert, ist bei Licht betrachtet noch nicht einmal das Reglement eines Gefängnisses, sondern eines Irrenhauses.
Was tun gegen einen Herostraten?
Hier nur wenige Beispiele für die Absurdität der nuklearen Abschreckungspolitik. Zunächst das Problem, dass Abschreckung genau dann versagen muss, wenn sie am meisten benötigt wird: nämlich gegenüber einem Gegner, der zu allem entschlossen ist. Stellen wir uns vor, auf der politischen Bühne taucht ein Herostrat auf. Ein „Herostrat“ wäre ein Machthaber, der bereit ist, extrem destruktive Handlungen zu begehen, um Berühmtheit oder Aufmerksamkeit zu erlangen. Ähnlich wie Herostratos, der im Jahr 356 v. Chr. den Artemistempel in Ephesos niederbrannte, um mit seinen Namen in die Geschichte einzugehen.
Nach Hitler, Stalin oder Pol Pot (jenem kambodschanischen Machthaber, der seine eigene Bevölkerung massakrierte) dürfte niemand ernsthaft bezweifeln, dass Herostraten in der Politik eine Rolle spielten oder in Zukunft spielen könnten. Was geschieht, wenn ein Herostrat über Atomwaffen verfügt und damit droht, sie einzusetzen?
Hier sollte zunächst angemerkt werden, dass das Drohen mit Atomwaffen grundsätzlich nichts Ungewöhnliches ist. Abschreckungspolitik beruht prinzipiell auf kalkuliertem Drohverhalten, allerdings nicht immer so lautstark, wie wir es gegenwärtig aus Richtung Russland hören. Die Nato beharrt sogar auf der Doktrin, „nötigenfalls“ Atomwaffen als Erste anzuwenden. Nur China und Indien haben bislang auf einen solchen Ersteinsatz verzichtet. Früher einmal die Sowjetunion, doch Russland hat das annulliert.
Ein Herostrat, frei von irgendwelchen Skrupeln, ausgerüstet mit taktischen und strategischen Atomwaffen, würde diese meist implizite Entschlossenheit nur deutlicher zum Ausdruck bringen: Entweder ich bekomme, was ich will – oder ich beginne den Atomkrieg!
Ernst gemeint?
Nun stellt sich die Frage, wie ernst er es meint. Ein „echter“ Herostrat meint es blutig ernst. Hitler hätte es ernst gemeint, hätte er über die Bombe verfügt. Aber Putin? Nach wie vor scheint man ausprobieren zu wollen, wie entschlossen Putin ist. Vorwiegend scheint angenommen zu werden, dass Putin ein Großmaul ist. Freilich war (und ist) das eine höchst riskante Annahme, denkt man an die ungeheuren Folgen, die zu erwarten wären, sollte sie sich als irrtümlich herausstellen.
In unserem Beispiel wäre das aber anders. Der Herostrat (ein „echter“), sagen wir einer wie Pol Pot, dem es wichtig zu sein schien, alles Leben in Leichenberge zu verwandeln, würde allerdings nicht bloß mit der Bombe drohen. Seine Ankündigungen schlicht zu ignorieren und wie bei Putin zu hoffen, dass alles gut geht, wäre nicht mehr möglich. Was aber dann?
In einer solchen Situation bleibt nur eine einzige Lösung: Unterwerfung ist angesagt. Zurzeit hören wir unaufhörlich, man dürfe sich Putin nicht unterwerfen. Im Hinblick auf einen Herostraten wäre diese Forderung gleichbedeutend mit dem Selbstmord.
Atomare Erpressung
Solange sich die Welt an Atomwaffen klammert, müssen wir also hoffen, dass zukünftig alle Atomwaffenbesitzer nicht gefährlicher als Putin sind und echte Herostraten niemals auftauchen. Aber im Hinblick auf die „Lebensversicherung“ des Herrn Pistorius braucht es nicht unbedingt einen Herostraten, damit sich die Lebensversicherung in einen Blankoscheck für baldiges Ableben verwandelt. Die Rede ist vom eingebauten Erpressungspotential von Nuklearwaffen. Auch Putin hat davon Gebrauch gemacht. Dass er die Ukraine überfiel, war nur möglich durch eine atomare Erpressung. Sie lautete: „Entweder ihr toleriert, was ich da mache, oder ihr bekommt eine Kostprobe meiner Atomwaffen.“
Und tatsächlich hat diese implizite Erpressung ja auch funktioniert. Denn die Nato hielt sich bis heute offiziell und im Vergleich zu ihren Möglichkeiten auch tatsächlich aus der Sache heraus. Wir müssen hoffen, dass es auch so bleibt. Denn wie gesagt, wir wissen nicht, was Putin im Zweifelsfall tun würde, wir spekulieren bloß.
So lange also die Welt auf Atomwaffen setzt, gehört Erpressung in der internationalen Politik zur Normalität und das Recht des Stärkeren, besser: des Skrupellosesten, ist mit eingebaut. Wer bereit ist, es rigoros zu nutzen, dem liefern Atomwaffen vielfache Möglichkeiten.
Politik mit der Herostratenkeule
Da alle Welt nun wieder atomar aufrüstet, werden wir (auch wir Deutsche, die wir ja an den atomaren Risiken „teilhaben“ wollen) noch viele Beispiele geliefert bekommen, wie politische Verbrecher ihr Süppchen kochen, indem sie den Weltuntergang ins Kalkül ziehen. Sei es, indem sie straflos ihre eigene Bevölkerung vergewaltigen wie etwa Kim Jong-un in Nordkorea oder, indem im Krisenfall wenigstens ein wenig mit der Herostratenkeule gewedelt wird.
Zum Ende des Vietnamkriegs verwendete der damalige US-Außenminister Henry Kissinger diese Keule, als er die „Madman-Doktrin“ verkündete. Der Präsident (Nixon) – bekanntermaßen oft betrunken – sei so unberechenbar geworden, dass er auch mal durchdrehen und auf den roten Knopf drücken könnte. Natürlich hätte der ängstliche Nixon das nicht getan, aber ein wenig Herostrat zu spielen, so dachte man, könnte sich auszahlen.
Politik am Abgrund
In dieser Weise den kleinen Herostraten herauszuhängen, zwar das Inferno zu riskieren, aber zu beten, es möge doch nicht eintreten, nennt man Brinkmaship. „The brink“, der Rand, eigentlich die Abbruchkante, hinter der es senkrecht abwärts in die Schlucht geht, ist dabei jener Ort, auf dem der nicht völlig echte, der eher kleine Herostrat seinen Tanz aufführt. Gestikulierend deutet er dabei auf seine Kernwaffen. Daher steht der gesamte Tanz am Abgrund unter der Frage: Knallt es nun bald oder knallt es nicht? Dass es bald knallen könnte, diese Möglichkeit öffnet den Weg in die erfolgreiche Erpressung.
Ein Beispiel kann das klären. Kubakrise 1962. Niemand bezweifelt mehr, dass damals ein solcher Tanz am Abgrund aufgeführt wurde. Hier wurde besonders deutlich, dass der Besitz von Atomwaffen immer wieder solche Tänze provoziert. Brinkmanship gehört zu den Regularien des atomaren Gefängnisses, und man muss noch nicht einmal ein schlechter Mensch sein, um in bestimmten Situationen einen derartigen Wahnsinn für alternativlos zu halten.
Wichtig also: Brinkmanship benötigt keine wirklichen Herostraten. Auch das Verhalten eines ganz normalen und noch nicht einmal betrunkenen Politkarrieristen reicht unter Umständen aus, damit es zum gleichen Ergebnis kommt: der Totalvernichtung. Merke: Die Totalvernichtung geht heutzutage auch ohne böse Menschen. Herostrat kann eigentlich jeder werden, sofern er die Zwänge des atomaren Pokerns akzeptiert.
Die Kubakrise
Oktober 1962, worum ging es? Die Frage deutet übrigens auf eine weitere Besonderheit in einer Welt mit Atomwaffen hin. Auch hier kann eine Regel aufgestellt werden: Es braucht um nichts Besonderes oder Wichtiges zu gehen, um die Welt in Flammen zu setzen und die Menschheit auszulöschen. Von der Tatsache, dass Atomkriege auch unbeabsichtigt „aus Versehen“ ausbrechen können, sehe ich hier ab. Sicher stimmt aber, was der Philosoph und Nobelpreisträger Bertrand Russell im Hinblick auf die Kubakrise konstatierte: Reichen Amerikanern habe die von den Kubanern bevorzugte Regierung nicht gepasst. (Autobiographie III, 1974, S. 225).
Der Konflikt spitzte sich zu, als jene, die die unpassende kubanische Regierung unterstützten, die Sowjets, sich ein Recht herausnahmen, das die USA für die eigene Politik als selbstverständlich betrachteten. Nämlich das Recht, atomare bestückbare Raketen direkt vor der Haustüre des Gegners aufzustellen. Die USA in der Türkei (übrigens nächstes Jahr wieder in Deutschland), die Sowjets damals auf Kuba.
Nun ging die US-Administration zu einer Strategie über, die effektiv nur mit Atomwaffen möglich ist, ja sogar naheliegt: nämlich zur provokativen Erpressung. Entweder eure Frachter mit atomaren Material drehen auf Höhe der Karibik wiederum oder wir jagen die Welt in die Luft. Da zu jener Zeit noch das Prinzip der mutually assured destruction galt, also für den Krisenfall die gesicherte gegenseitige Totalzerstörung angepeilt wurde (unfreiwillig zynisch als MAD abgekürzt), wäre die Erde in einem bestialischen Feuerwerk nachhaltig abgefackelt worden. Das wurde erst um einiges später völlig klar, als nachgewiesen werden konnte, dass selbst sehr begrenzte, „kleine“ Kriege mit Kernwaffen die Zivilisation auf diesem Globus in der uns bekannten Form beseitigen.
Übrigens kann auch hier eine weitere Regel des atomaren Gefängnisses im Vorbeigang mitgenommen werden: Konflikte, die unter Atomwaffenbesitzern ausgetragen werden, betrachten den Rest der Menschheit als Geisel. „Nötigenfalls“ muss weltweit auch eine Mehrheit dran glauben, die mit der Sache überhaupt nichts zu tun hat, vielleicht noch nicht einmal weiß, worum es geht. Im Atomkrieg werden die unbeteiligten Zaungäste (die überwältigende Überzahl) bzw. deren verkohlte Reste unter den Teppich gekehrt. Wo gehobelt wird….
Doch das hat noch keinen Atomwaffenbesitzer je gekümmert. Dagegen zeigen die Dokumente und Quellen eindrucksvoll, dass die Entscheider im Executive Committee of the National Security Council (ExComm), dem Beraterstab des amerikanischen Präsidenten im Oktober 1962, genau wussten, was sie taten und daher das flaue Gefühl hatten, dass sich der jüngste Tag nähere.
Als Gefangene der atomaren Logik sahen sie aber keinen Ausweg. Auch wo das Ende der Menschheit ansteht, sind politische Verhaltenszwänge so verbindlich wie in Stein gemeißelt. Sehr selten, dass mal einer protestierend aussteigt und den Bettel einfach hinwirft. Vielleicht gehörte der für viele damals als „schwach“ geltende John F. Kennedy dazu. Eher als seine Familie und den Rest der Menschheit auszurotten, fand er es sinnvoll, hinter den Kulissen bei Chruschtschow anzufragen, wie der es denn sehe. Mit dem ebenfalls „schwachen“ Staats- und Parteichef auf der anderen Seite fand er einen Deal, der sich jenseits des politischen Irrenhauses geradezu aufdrängte. Entfernung der US-Raketen aus der Türke gegen den Verzicht der Raketenstationierung auf Kuba.
Die Lebensversicherung des Herrn Pistorius
Pistorius, um auf ihn zurückzukommen, ist also ein höchst seltsamer Verkäufer von Lebensversicherungen. Man möge doch Gift schlucken, um alle Sorgen los zu sein! Freilich ist das politische Personal gegenwärtig so unbedarft, dass ihm die Gefahren der nuklearen, aber auch der „konventionellen“ Abschreckung unbekannt sind. Andernfalls würden wir eine große Bundestagsdebatte über Sinn und Unsinn dieser Art von „Sicherheitspolitik“ erleben. Wo aber keine Probleme gesehen werden, da sind keine.
Um noch einmal den weisen Bertrand Russell zu zitieren: „Was die nukleare Konfrontation angeht, so so kann man unter Umständen annehmen, dass zwei Seiltänzer zehn Minuten balancieren können, ohne abzustürzen. Aber nicht zweihundert Jahre.“
Alles vergessen?
Und dann die Vergesslichkeit. Hatten sich nicht mehrere SPD-Parteitage für eine defensive Verteidigung oder die „strukturelle Nichtangriffsfähigkeit“ stark gemacht? Defensiv ist es nicht gerade, wenn man – wie für 2026 geplant – US-Angriffsraketen in Deutschland (nur in Deutschland!) aufstellen lässt. Außer vielleicht Mützenich scheint kein SPD-Mann (und auch keine Frau) mehr irgendetwas mit der älteren Parteigeschichte zu tun haben zu wollen. Den Grünen gelten die Friedensbotschaften ihrer Gründerzeit sowieso als das Geschwätz von gestern. Und die CDU mit ihrer seltsamen „Christlichkeit“ mag allemal eine apokalyptische Perspektive haben, die ein atomares Armageddon nicht gar so tragisch nimmt.
Sollte Deutschland wenigstens im Ansatz noch so etwas wie eine Demokratie sein, könnte hier vielleicht das Volk befragt werden. Geht es doch für jeden einzelnen Staatsbürger um Leben oder Tod. Ist noch nicht einmal diese Grundfrage eine demokratische Teilnahme wert, so fragt es sich wirklich, von wem „alle Staatsgewalt ausgeht“, wie es das Grundgesetz in blindem Optimismus den Menschen hierzulande aufträgt.
Stattdessen scheint aber im nächsten Jahr jene neue „Nachrüstung“ mit Mittelstreckenraketen anzustehen. Eine Nachrüstung ohne diplomatisches Gesprächsangebot an die Gegenseite, was 1979 bei der ersten Nachrüstung noch selbstverständlich war und – auch das im Gegensatz zu damals – ohne Beteiligung der Volksvertretung. Schon darin steckt ein gehörige Portion Herostratentum und die Bereitschaft, direkt am Abgrund zu manövrieren.
Vor allem wegen der kaum mehr vorhandenen Vorwarnzeiten, wenn sich Raketen gewissermaßen Auge in Auge gegenüberstehen. Und auch hier wieder kann auf eine Regel des atomaren Irrsinns zurückgegriffen werden. Sie lautet: Nähert sich der Gegner zu sehr dem Abgrund, dann ist „Vorsorge“ angebracht. Dann gilt es, die eigenen Raketen zu schützen, indem man die Raketen der Gegenseite (sowie die Bevölkerung rund um deren Standorte) blitzschnell eliminiert. Use them or lose them, lautet dann die Devise. Dabei ist es völlig wurscht, ob man das böse meint, weil man ein Herostrat ist. Es könnte schlicht ein Sachzwang sein. Und sich in dieser Art „sachgemäß“ zu verhalten, auch das könnte im Sinne der fraglichen Lebensversicherung geboten sein.
Ach ja: früher gab es mal eine Friedensbewegung. Doch deren Personal (heute bezeichnenderweise zumeist im Greisenalter) ist – um diesen Text angemessen zynisch zu beenden – nur noch ein Grüppchen von Lumpenpazifisten. Die Zukunft sichert ihr Leben wieder auf traditionelle Weise: Drohen und notfalls zuschlagen!
Als Gauck, Leyen und Steinmeier anfingen um 2014 von „Deutschland muss mehr Verantwortung in der Welt übernehmen“ zu sprechen, war klar, dass das ein Chiffre für mehr militärische Gewalt ist.
Damals dachte ich auch, die wollen sich mit Krieg gegen den Schwächling Russland in die Geschichtsbücher einschreiben.
Über die Zeit haben sich noch ein paar Nachahmer wie Kiesewetter gefunden. Ich vermute, so wie es jetzt in der Ukraine läuft, dass diese Figuren eher hoffen, dass sie mit ihrem Spruch nicht in den Geschhichtsbüchern auftauchen.
Diese politischen Halbstarken haben seit den 90ern aufgehört, ihr Weltbild zu aktualisieren, weil es ihnen damals so gut gefiel.
Pistorius ist scheint’s nochmal anders gestrickt. Der verlangt gerade neue 120 Milliarden für die Bundeswehr.
@Müsli zum Fest
Ergänzung:
Immer wenn mehr Eigenverantwortung von Politikern gefordert wird sollte man vorsichtig sein denn es wird für die Bevölkerung immer teuer!
Atomwaffen werden eingesetzt, das ist so sicher wie das Amen in den Kirchen. Die einzige Frage die Bleibt, ist ein Atomkrieg begrenzbar oder wird solange Eskaliert bis keine Nuklearwaffen mehr verfügbar sind?
Und wie sehen eigentlich die Pläne aus wenn die Staatliche Ordnung zusammen gebrochen ist.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schutzzeichen
Mein lieblings Schutzzeichen : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_unter_Sonderschutz_stehenden_Objekte_der_Haager_Konvention
In der Rohform klingt es so: die auf der anderen Seite haben fünf Atomraketen. Dann brauchen wir sieben, damit wir einen Zweitschlag führen können, wenn der Gegner fünfe von uns ausschaltet. Das ist die defensive Haltung, aber selbst diese erfordert zwingend, dass man mehr hat als die Gegenseite. Genau das hat im Kalten Krieg auf beiden Seiten zu diesem mehrhundertfachen Overkill geführt.
Beide Atommächte haben kein Brinkmanship praktiziert. Das nämlich ist die Drohung, den Gegner in den Abgrund zu werfen, in Kauf nehmend, dass man selbst dann auch hineingezogen wird. Chrustchow war zu einem Friedensabkommen mit Kennedy bereit und als dieser ermordet wurde, bedauerte er es sehr. Später haben die Sowjets ein „Gleichgewicht des Schreckens“ vorgeschlagen, für jede Rakete, die die eine Seite hat, darf die andere auch eine haben. Damit wäre der Atomkrieg für keine Seite gewinnbar. Das ist bis heute der Weg zu einer endgültigen Abrüstung.
Inzwischen ist das Ganze eine einzige Farce. Keine einzige der amerikanischen ICBMs ist einsatzfähig. Es wird Zeit, dass jemand diesen Trump auslacht, wenn er droht, den „Schutz“ von Europa abzuziehen. Den gibt es nicht.
„Wie viel wert ist aber eine Lebensversicherung, die den kollektiven Selbstmord wahrscheinlicher macht? “
Eine Lebensversicherung die den kollektiven Selbstmord erst ermöglicht benötigt kein Mensch!
Angemerkt: Lebensversicherungen zahlen, wenn überhaupt, erst nach dem Tod.
Bei Selbstmord zahlen sie i.d.R. nicht
Ergo: WEG DAMIT!
Klugscheißend…die meisten LVs zahlen nach drei Jahren Laufzeit bei Suizid.
Das Konzept das man Länder mit Atombomben nicht „nuked“ heisst bekanntlich MAD und hat mit Abschreckung eher nur am Rand zu tun: „Wir vernichten uns gegenseitig“ schreckt schon ab, aber das ist mit Abschreckung nicht gemeint.
Nukleare Abschreckung ist aber durchaus etwas, einfach anders als all die US-Lakaien ständig tröten: Hätte Saddam Hussein die MWDs gehabt, welche ihm die Lügner aus den USA/GB angedichtet haben, er wäre vermutlich heute noch in Amt und Würden. Das vierte Reich hätte sich einen konventionellen Überfall zweimal überlegt.
Auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Agenten einer fremden Macht (wie zb die Glühweinbirne Pistolius) schwadronieren ja ständig davon, dass der Russe vor jeder Tür steht. Das ganze Kriegstüchtigkeit-BS-Bingo etc. Für was genau ist jetzt die nukleare Abschreckung gut, wenn sie, gemäss ihren Verfechtern, niemanden abschrecken soll?
Sie sind ja ein Defätist
Die momentane waffentechnische Realität scheint mir aber eine andere geworden zu sein: mit ihren Überschallraketen haben die Russen sich einen technischen Vorsprung erarbeitet, so dass ein Gleichgewicht sich gar nicht einstellen kann, ohne dass der Westen technologisch nachzieht (was irgendwann passieren wird). Wie Putin schon sagte, ist deren Wirkung so verheerend, dass sie keine Atomsprengköpfe brauchen. Könnte also auch sein, dass mit ihrer Hilfe die Atomarsenale obsolet werden.
Dazu kommt, dass die Dinger zu schnell sind, um sich gegen sie verteidigen zu können. Wäre Russland die USA, würde es die Gelegenheit nutzen, um die ganze Welt zu erpressen.
Wenn alle solche Waffen hätten, wären sie einander schutzlos ausgeliefert, was ganz ohne Atomkriegsszenario nach einer befriedenden Konstellation klingt, weil Kriege nicht mehr zu gewinnen wären. Aber das haben wir schon mal gedacht.
Heutzutage sind die Entwicklungszyklen in Militärtechnik viel zu kurz, um einen nachhaltigen Vorteil aus einer Neuentwicklung zu ziehen. Bald werden sie alle atomar bestückte Hyperschallwaffen haben, was bedeutet, das im Krisenfall die Entscheidung über eine Gegenschlag innerhalb von ein paar Sekunden getroffen werden muss. Das bedeutet wahrscheinlich, dass die KI-Höker für eine Weile das Geschäft ihres Lebens mit der Rüstungsindustrie machen werden, bis dann ihr superduper KI-Verteidigungssystem aufgrund eines über ein Feld hoppelnden Hasen, der irrtümlich für einen Vollerstschlag in globalem Massstab gehalten wird, die Raketen fliegen lässt und alles Leben auf der Planetenoberfläche innerhalb der nächsten 15 Minuten komplett ausgelöscht wird, vorzugsweise bevor das Trillionärspack auch nur Zeit hat, an ihre Luxusbunker zu denken. Mit der fortschreitenden massenhaften Verblödung durch flächendeckende Nutxung von KI-Denk-Krücken wird die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios in Zukunft eher noch zunehmen.
Gegenüber Chuchill hatte Hittler Skrupel die richtig fiesen Bomben gegen zivile
Ziele einzusetzen. Deutschland hatte spezielle Luftminen entwickelt, die für Menschen
absolut grausam waren. Hittler hatte Churchill gedroht diese Minen einzusetzen wenn
nicht der Abwurf der Brandbomben mit Phosphor durch die englischen Bomber eingestellt
wird. Es wurde eine dieser Mienen in einer unbewohnten Gegend in England abgeworfen.
Das englische Millitär war geschockt, ähnlich wie jetzt beim Haselnussbäumchen.
Die Brandbombenabwürfe wurden eingestellt……..bis die deutsche Luftwaffe den Luftkrieg
verloren hatte und die Luftminen nicht mehr einsetzen konnte. In Hamburg, Köln, Dresden usw.
verbrannten dann zig tausende Menschen elendig weil der anhaftende Phosphor vom Körper
nicht entfernt werden konnte.
Alles geisteskranke Scheisse.Politikern und einem Großteil der Menschen fehlt Weisheit.
Weisheit ist die höchste Form von Intelligenz.
Wir haben nur Intelligenz ohne Weisheit.
Das führt ins Verderben…..
Frank !
Zur freundlichen Beachtung, mein Buchtipp unten
Weisheit ist die FOLGE von Intelligenz. Weisheit erlange ich durch Erfahrung. Indem ich aus eigenen und fremden Erfahrungen die korrekten Schlüsse ziehe. Dazu braucht es die Intelligenz, die Reflexion, die Logik.
Von daher darf das Vorhandensein von Intelligenz schonmal grundsätzlich bezweifelt werden.
Was vor allem fehlt ist emotionale Intelligenz, die man auch Empathie nennt.
Ich kann nicht verstehen, dass Stalin mit Hitler und Pol Pot gleichgesetzt wird. Stalin war zwar auch ein Verbrecher, wollte aber trotzdem den Krieg nicht, und war außerordentlich erfolgreich, als Russland trotzdem angegriffen wurde, und besiegte Hitler ganz alleine. Der Westen griff erst ein, als Russland ganz Europa zu überrollen drohte. Hingegen sind die heutigen Machthaber in Deutschland tatsächlich Herostraten. Offensichtlich geht es ihnen um die totale Vernichtung Deutschlands, kulturell und bevölkerungspolitisch, sowie auch wirtschaftlich, und in letzter Konsequenz auch um die physische Ausrottung der Bevölkerung. Ob „ernstgemeint“ oder unabsichtlich in totaler Verblendung, spielt doch gar keine Rolle mehr.
Alles für den Ruhm, als Retter des Klimas und der liberalen Demokratie zu gelten.
Ein Herostrat droht nicht.
Das ist kein Herostrat, sondern ein Erpresser.
Ein Herostrat dürfte übrigens kein Interesse daran haben, die Menschheit auszulöschen. Erstens liest dann keiner mehr seine Heldentaten und zweitens gibts genau deswegen richtig Ärger im Paradies mit Herostratos, dem I.
Ewigen Ärger.
Steigert sich das Nivea-Aua im Text oder nimmt das weiter ab, was ja kaum möglich ist, aber es wäre theoretisch eventuell ja möglich, dass sich das steigert oder fällt, je nach Windrichtung, oder so; ich meine das Aua? Aus dem Nivea?
Das Problem ist wohl, dass bei naiver betriebswirtschaftlicher Betrachtung eine weitgehende Automatisierung der Produktion einen Grossteil der Weltbevölkerung für die Generierung von Reichtum überflüssig machen wird. Was werden die superreichen Besitzer der automatisierten Produktionsmittel also anstellen, um nicht ständig mit dem Elend von Milliarden Habenichtsen konfrontiert zu werden? Die Lösung ist simpel. Warum bauen die wohl ihre Luxusbunker? Solche Figuren wie Pistolius sind da nur die willigen Handlanger.
Das ist leider(?) ganz richtig…
Angesichts der real existierenden Welt da draussen finde ich einen Atomkrieg als Alternative nicht wirklich so viel schlimmer. Man muss halt aufmerksam und informiert bleiben, und sich an sicher Orte begeben, und zwar rechtzeitig!
Aber trotzdem, mir scheint das alles ein wenig übertrieben. Alle Atom Mächte müssten sich eigentlich darüber im Klaren sein, dass sie mit Sicherheit einen Zweitschlag auf ihr eigenes Land erleben werden… da hilft auch kein Bunker, es sei denn man möchte noch ein, zwei Jahre in sowas leben, und am Ende nur mehr Dosenbohnen fressen.
Denn „draussen“ wird ja erst mal eine recht lange Zeit lang gar nichts gehen…
Andererseits….. Vielleicht ist das ja so ein Thema, bei dem man immer dran denken sollte, dass man die Dummheit der Menschen gar nicht überschätzen kann!
Ja, der Mensch ist dumm.
Aber er trägt auch den universellen Lebenswillen in sich. Im Prinzip ist das die letzte Barriere, die uns vor der Selbstauslöschung schützen könnte.
Mal sehen, welche der beiden Eigenschaften gewinnen wird.
Wetten abschließen möchte ich nicht.
Das wär auch eine schlechte Idee. So wie es auch heute eine ist, war es ja 33 eine einleuchtende Idee Herrn Hitler 1945 an die Macht zu wählen.
Leider sahen das die sogenannten Massen aber erst 1945 ein.
Im Moment würde ich sagen stehen die Chancen 50/50, dass sich genau dies wiederholt.
Der „universellen Lebenswillen“ hat die Angewohnheit immer zu spät zu kommen, und er ist nichts menschliches, sondern wohl eher überall auf der Erde. Sollte sich diese saudumme Species also tatsächlich atomar ausrotten, wird das die Erde nicht gross kümmern. In ein paar hundert Millionen Jahren ist sie wieder genauso weit, und hofft, dass dann was besseres als dieselbe Sorte Mensch evolutionär entsteht.
Ich bin da ganz zuversichtlich
Für mich ist das nur eine weitere Sau, die durchs globale Dorf getrieben wird. Es werden in immer kürzeren Abständen weitere Säue folgen…
Ob zwischenzeitliche Bankenrettungen, das Thema Covid mit all seinen Auswüchsen, der Russland/Ukraine Krieg (welcher von beiden Seiten hübsch dosiert am köcheln gehalten wird – wie „ernsthaft“ Krieg geführt wird, konnten wir bspw. im Irak erleben) oder besonders ergiebig, weil perfektes Dauerthema, die „menschengemachte Klimakatastrophe“. Es geht einzig darum, sämtlichen Besitz auf diejenigen zu konzentrieren, welche nach dem unvermeidlichen totalen Crash, die Zügel der Macht für sich beanspruchen. Das braucht Zeit und deshalb wird der Crash verzögert solange irgend möglich. Alles andere ist nur Blendwerk! Ob irgendwelche Ideologien wie Gender Gaga oder politische Ausrichtungen: Reine Ablenkung! Gewollte Immigration oder das Gegenteil, die Re-Immigration, ob ‚Demokratie‘, oder ‚Diktatur‘, ob dieses oder jenes: Genauso eine reine Beschäftigungstherapie wie das Thema Nuklearkrieg, der im Raum stehen ‚könnte‘.
All‘ die Guten und Bösen, die uns präsentiert werden, dienen nur dem Gewinn an Zeit, also einem Aufschub, um möglichst viel Besitz und folglich Macht für ‚danach‘ in den ‚richtigen‘ Händen zu konzentrieren.
Hierzu interessant auch ein aktueller Artikel auf Manova, dessen Thema so neu wie er vorgibt nicht ist: „Die Verzögerungstaktik“
https://www.manova.news/artikel/die-verzogerungstaktik
Die herrschende Klasse will uns töten.
Alles, was passiert ist Teil der Agenda ™1974, um uns zu dezimieren, krank zu halten und zu versklaven.
Mal an diejenigen, die so eifrig an einem Regimechange in Russland arbeiten. Die können froh sein, dass Putin dermaßen verantwortungsvoll mit den Atomwaffen umgeht.
Außerdem hat er das politisch rechte Lager zur Bedeutungslosigkeit dezimiert. Ist er weg, wird dieses unverzüglich wieder die Bühne betreten. Das kann damit enden, dass dann ein Spinner wie wiland dieser Schirinowski am Atomknopf sitzt. Will das jemand?
Guter Punkt 👍
Es verhält sich ähnlich wie damals bei der Frage, was nach Merkel kommt, die ja nun hinlänglich beantwortet wurde.
Irgendwie scheint mir schon recht klar, wie Putin letztlich auf jeden Einsatz der NATO in der Ukraine reagieren wird… warum sollte er nicht, zB eine kleinere taktische Atombombe auf Ramstein werfen?
Putin erscheint mir bisher immer stets als rational Handelnder und ein solche Antwort wäre (von seinem Standpunkt betrachtet) durchaus angemessen. Er hat ja auch, zB im Feb 22, den Einmarsch in die Ostgebiete angekündigt. Man konnte ihn täglich auf RT dazu reden hören. Und als er dann keine Reaktion auf seine verständlichen Forderung erhielt, ist er halt (zu spät, wie er heute sagt) einmarschiert.
Ja, genau so sehe ich das auch.
Da kann ich mich kurz fassen und gleich noch mal auf Wells verweisen
https://www.buchfreund.de/de/d/p/68023081/der-geist-am-ende-seiner-moeglichkeiten
Mit Verlaub…. Leute die allen Ernstes meinen, Menschen würden aus Vernunft handeln, sollte man nicht wirklich ernst nehmen. Die sind nämlich die Ersten die mit dem Jammern anfangen, when the shit hits the fan.
Ich würde es vorziehen, wenn es überhaupt sinnvoll wäre den Halbaffen die da draussen zu Milliarden rumlaufen Ratschläge zu geben, an ihre Eigenverantworung zu denken, Und sich und diejenigen an denen einem liegt, in relative Sicherheit zu bringen, und in der mehr oder weniger Auslöschung der Mitteleuropäer, eine positive neue Möglichkeit zu erkennen. Wenn dann „der Gegner“ es schafft, ein paar US Grosstädte zu pulverisieren, dann wären die erst mal mit sich selber beschäftigt, und wir andere könnten in Ruhe ein paar Jährchen leben…
Ich muss gestehen, dies wäre mir sogar die liebste Lösung, auch wenn sie unsere Gut-Menschen-Massen natürlich mal wieder überfordern wird….