Putin zwinge der Abschreckung neue Regeln auf. Aber er nutzt lediglich jene Prinzipien, die aller atomaren Abschreckung immanent sind.
„Immer wieder droht der russische Präsident Wladimir Putin im Konflikt mit der Ukraine mit dem Einsatz von Atomwaffen. Die atomare Abschreckung scheint nicht mehr zu funktionieren“, so lautet die Bildunterschrift zu einem ZDF-Video, das sich am 26. 9. mit der Möglichkeit eines Atomkriegs befasste. In der Sendung selbst wiederholt die Politikwissenschaftlerin Claudia Major diese Position.
Aber sie funktioniert doch, die Abschreckung! Seit je hat sie ihre Regeln, und Putin hält diese ein. Das Problem nur: Wir haben ein blauäugiges Bild von der Abschreckung. Sie sei „unsere Lebensversicherung“, so Pistorius. In solcher Wahrnehmung ist Abschreckung ein zwar teures, aber den Frieden wahrendes Verfahren, dessen Wirksamkeit über den gesamten Kalten Krieg hinweg bewiesen wurde. Richtig abgeschreckt und der Friede ist da!
An nichts zeigt sich eindrucksvoller, wie Wissen, das einmal vorhanden war, spurlos im Orkus verschwindet. Ist die atomare Abschreckung während de Kalten Kriegs denn nicht mehrere Male fast kollabiert? Etwa während der Kuba-Krise oder als ein einziger sowjetischer Offizier 1983 den Weltuntergang verhinderte? Welche Lebensversicherung ist so gestrickt, dass von ihr selbst immer wieder eine Lebensbedrohung ausgeht?
Atomwaffen sind Waffen für Erpresser
Vor allem zwei wichtige Grundregeln aller atomaren Abschreckung hält Putin ein oder greift darauf zurück. Regel eins: Wer über Atomwaffen verfügt, hat die Möglichkeit, andere zu erpressen. Atomwaffen sind typische Waffen für Erpresser. Man stelle sich vor, ein Bankräuber verfüge über eine Art Atomgranate. Praktisch jede nur denkbare Forderung könnte er durchsetzen. „Erstens, ich will das Geld und zweitens soll mir der Polizeipräsident öffentlich einen Orden verleihen!“ So lange der Räuber in der Lage ist, die nukleare Granate zur Explosion zur bringen, wird sein Wille geschehen, so als wäre er Gott.
Es ist historisch reiner Zufall, dass vor Putin das Erpressungspotential von Kernwaffen noch nicht zur Gänze ausgereizt wurde. Was den Ukrainekrieg angeht, so wäre er ohne Putins Atomwaffen noch nicht einmal begonnen worden. Die Botschaft lautete von Anfang an: Entweder ihr lasst mich hier machen oder ich nutze mein Nuklearpotential!
Und ob es auch allem Völkerrecht widerspricht: Mehr oder weniger wird man sich Putins Forderungen irgendwann fügen müssen – oder eben den Untergang der gesamten Ukraine, gefolgt von der Zerstörung Europas und des Globus in Kauf nehmen müssen. Das ist in einer Welt, deren Lebensversicherung auf Atomwaffen ruht, nun einmal so: Gegen entschiedene Erpresser ist kein Kraut gewachsen.
Drohen gehört zum Handwerk!
Regel zwei: Drohen gehört zum Handwerk! Man beschwert sich, dass Putin, droht, pokert und Angst erzeugen möchte. Doch die gute alte Abschreckung ist nichts anders als ein System des Drohens und Gegendrohens. Sie basiert vollkommen auf der Erzeugung von Angst und Schrecken. Ein Zitat von Henry Kissinger, der die Prinzipien der Abschreckung reflektierte: „Diejenige Seite, die eher willens ist, einen totalen Krieg zu riskieren oder die den Gegner von ihrer stärkeren Bereitwilligkeit überzeugen kann, dieses Risiko zu übernehmen, befindet sich in der stärkeren Lage.“ Verwandle die Angst des anderen nach Möglichkeit in Panik und du bist der Überlegene, heißt das auf gut Deutsch. Es war ein Ratschlag für die US-Politik.
Aber: Ist Putin bereit, den totalen Krieg zu wagen? Wir wissen es nicht. Auch Unklarheit gehört zum Abschreckungsspielchen. Für US-Präsident Nixon (einen geübten Säufer) erfand sein Berater Kissinger, einst die „Madman-Doktrin“. Der Präsident sei so daneben, dass er den roten Knopf vielleicht mit dem Verschluss seiner Whiskyflasche verwechsle. Vorsicht, Leute, haltet euch zurück! Das war als Botschaft im Vietnamkrieg gedacht.
Totaler Krieg also? Was wird Putin tun? Hält er sich an Kissingers Regel, käme jetzt der Zeitpunkt. Denn eines ist klar: Wer mit Atomwaffen nur droht und sie niemals verwendet, verliert die Glaubwürdigkeit, dass er es mit dieser Waffe ernst meint. Er wird zum Papiertiger, wie der chinesische Kommunistenführer Mao Zedong einst die USA nannte. Vor den Hardlinern im eigenen Lager gibt es sich der Lächerlichkeit preis.
Und auch folgendes ist ein Gesetz atomarer Abschreckung selbst und mitnichten ein Zeichen, dass sie nicht mehr wirkt: Abschreckung basiert auf der gegenseitigen glaubhaften Versicherung, im Fall des Falles zur völligen Vernichtung des Gegners bereit zu sein, mit Mann und Maus, restlos und total. Dass anschließend auch alle anderen rund um den Globus ihre Welt nicht mehr wiedererkennen, sei nur am Rand angemerkt. Wahrlich eine schöne „Lebensversicherung“, Herr Pistorius!
Ächtung der Atomwaffen!
Der Ausweg aus dieser Lage kann nur durch die Ächtung und Kriminalisierung der Atomwaffe gefunden werden. „Global zero“ hieß das einmal, als Obama die Null-Lösung vorschlug. Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) nennt sich der hoffnungsvolle Ansatz, den die UNO auf den Weg gebracht hat. Vor allem aber müssen die radioaktiv verseuchten Köpfe der Politiker entseucht werden.
Abschreckung ist kein harmloses Sicherheits-Arrangement, aus dem Putin nun angeblich ausbricht. Putin praktiziert Abschreckung pur und ganz so, wie sie angelegt ist. Macht Putin den Kissinger, dann helfe uns Gott! Dann wird die nächste Regel der atomaren Abschreckung zum Zuge kommen: Es gibt keine Limits, wenn einer erst einmal anfängt. Schlag wird auf Gegenschlag folgen. Am Ende läutet die Totenglocke der Menschheit.
Übrigens: Morgen, am 3. Oktober, findet die wohl wichtigste Friedensdemonstration dieser Zeit in Berlin statt.
Wenn eine NATO-Propagandistin Caudia Major etwas behauptet, dann muss das natürlich stimmen. Allerdings ist in den Reden des russischen Präsidenten, veröffentlicht in Russisch und Englisch auf der Web-Seite des Kreml, nichts davon zu finden…
Vor allem fehlen mir bei dieser reinen Fokussierung auf Atomwaffen die Erpressungsmethoden der Nato.
Die Nato-Osterweiterung hat zwar teilwwise blutig aber ohne jegliche Drohung mit Atomwaffen stattgefunden.
Schon 2008 hatte die USA Georgien in Südossetien vorgeschickt, ganz ohne Atomwaffen.
In der Ukraine brauchten die Nato-Strippenzieher scheint’s einen Dämpfer und deswegen modifizierte Russland die Optionen, die aus ihrer Sicht einen Atomwaffeneinsatz rechtfertigten.
Die nächste Zeit wird die Ukraine also mit den Waffen weiter kämpfen, die sie bisher auch schon von ihren westlichen Unterstützern erhalten hat. Der Krieg bleibt also auf die Ukraine und das nähere russische Umfeld beschränkt. Die Argumentation gegen Atomwaffen greift hier nicht besonders gut.
immer wieder ziehen die NATO/USA Länder in der Ukraine die Eskalationsspirale nach oben und schauen ob es noch paar Windungen höher geht, und dann weiterdrehen, bis…
Zitat: “Die Botschaft lautete von Anfang an: Entweder ihr lasst mich hier machen oder ich nutze mein Nuklearpotential!”
Damit hat sich der Autor entlarvt und diskreditiert, denn genau das war nie eine Intention für Putins Handeln.
Die Eskalation ging und geht immer vom Westen aus, aber das findet man in diesem Text leider nicht. Damit reiht sich dieser Autor nahtlos in die Riege der NATO-Propagandisten ein, auch wenn er scheinbar etwas intelligenter argumentiert.
Der sogenannte “Raketenschutzschirm” mit atomar bestückbaren “Defensivraketen” ist offenbar ebensowenig ein Problem für den Autor wie der gezielte USkrainische Angriff auf ein Frühwarnsystem für Interkontinentalraketen oder die Verknüpfung von RADARdispersions/”Stealth” Flugzeugen mit Atomwaffen.
Abschreckung wurde hier einseitig beschädigt und das zu Recht angesprochene Katastrophenrisiko durch drastische Reduzierung der Vorwarnzeiten immens verstärkt.
Nebenbei, auch wenn Nordkorea ein eher unwürdigea Beispiel ist: gegen konventionelle und atomare Kriegsbedrohung wirkt leider nur das eigene Atompotential.
Wieso soll die KDVR ein unwürdiges Beispiel sein? Wirkt hier etwa die Verleumdungspropaganda? Das Land ist so normal wie alle anderen auch. Es gibt einen Erfahrungsbericht eines Kirchenmitarbeiters, der viele Jahre auch dort unterwegs war. Er montiert, dass hierzulande aus Nullwissen über die koreanische Kultur eine fiese Champagne gegen das Land seit vielen Jahren, seit dem Koreakrieg, voll durchschlägt.
Habe vor langer Zeit selbst mit Nordkoreanern verhandelt und kann nur bestätigen, dass dort ganz normale Menschen leben, die aber uns völlig fremde Gewohnheiten haben.
Die Kernwaffen waren und sind denen einzige Garantie, nicht wieder mit Krieg .überzogen zu werden.
Ja, die seltsame “Einschätzung” eines ÖR-Moskau-Korrespondenten, “Putins Drohung mit Atomwaffen habe sich abgenutzt”, sah ich neulich auch im ÖR. Das läßt einen ratlos zurück!
Was heißt das denn im Klartext? Wir werden weiter Russland in die Enge treiben, bis Putin die Bombe zündet? Wünschen sich diese Menschen etwa den Atomkrieg? Sie können doch froh sein, daß seit dem (strategisch unnötigen) Massenmord der Amis an den Japanern in Nagasaki keine Atomwaffe mehr eingesetzt wurde! War wohl all die Zeit zu friedlich in Europa?
Und was ist das eigentlich für eine seltsame Einstellung, Putin einerseits bei jeder siech bietenden Gelegenheit zum “irren Iwan” zu erklären, der völlig abgedreht ist – sich aber gleichzeitig darauf zu verlassen, daß ER schon der Vernünftige in diesem “Spiel” sein wird, der nicht zum Äußersten greift, während der Westen weiter fröhlich eskaliert?
Die infantilen Schulhofschläger und -innen des Westens sollten ihrem Dollargott auf Knien danken, dass der besonnen agierende Putin in Moskau an der Macht ist…
Der ÖR ist mittlerweile unterhalb jeder Kritik. Dereinst war ich noch entsetzt, was für evidente Minderbegabungen ans Mikrofon dürfen. Mittlerweile sehe ich die so, wie am Tourette – Syndrom Erkrankte.
Dass die sich diese einfache Frage, die du stellst, nicht auch stellen. Was ist, wenn die Drohung sich abnutzt?
Wenn die Mietmäuler verkünden, dass die Russen schon keine Nukes einsetzen,weil sie es es bisher nicht taten, glauben sie das vielleicht selbst. Wenn es da auch nur einen Funken Restverstand gäbe, und es bräuchte nicht viel, würden sie überlegen, was ist, wenn sie sich irren.
Aber die begreifen das erst, falls sie die ersten Einschläge überleben, wenn sie durch die Trümmer schwanken, wenn die Haare ausfallen, wenn das Fleisch von den Knochen fällt.
Warum muss in dem Artikel “Putin” “Putin” “Putin” stehen, wenn man über allgemeine “Regeln” atomarer Abschreckung schreiben will?
Warum kriegt man als Autor der alten Friedensbewegung nicht hin, das neutraler zu schreiben und dann tatsächlich auf alle Atommächte zu beziehen?
Wer hat denn noch angeblich den Finger am roten Knopf?
Macron, Starmer, Biden, Sharif, Modi, Xi – Putin wurde schon vom Autor erwähnt. Man kann sich auch fragen, warum gerade russische Atombomben so bedrohlich sind, könnte was mit der NATO-Osterweiterung zu tun haben, denn eigentlich wollte der Putin doch eine Handelszone von Lissabon bis Vladivostok.
Wem trauen wir den Abwurf einer Atombombe am Ehesten zu? Fehlt da nicht ein Name in der Liste?
Fängt mit N … an. Aber darf man nicht erwähnen in Deutschland, was schon alles sagt.
Ist das überhaupt so, dass das offizielle Staatsoberhaupt alleine bestimmt? Woher wissen wir das?
Den Gedanken über die Erpressung teile ich. Statt dessen werden Euphemismen benützt wie “Abschreckung”, als Volksverdummung. Bezeichnend ist, wenn mal wieder eine nicht-bindende Abstimmung in der UN-Vollversammlung über Atomwaffen stattfindet – und sich Deutschland enthält. Es ist meines Wissens auch illegal nach UN-Recht, dass in Deutschland Atomwaffen gelagert werden und gar deutsche Piloten US-Atombomben mit F35 abwerfen sollen im Ernstfall. Allgemein stellt sich die Frage, welche Atomwaffenarsenale (von Frankreich, GB, Israel, Pakistan etc.) nicht auch von den Amerikanern kontrolliert werden.
Die gute Nachricht ist, dass die Atommächte, gerade wegen dem Alleinstellungsmerkmal “Erpressungspotenzial” die Proliferation verhindern wollen. Bei den Botschaftsdepeschen auf wikileaks sahen wir Mails, wofür das weltweite Abhören benützt wurde, wenn z.B. in München eine Botschaftsdepesche ankam von der US-Botschaft, dass die Polizei dort doch ein bestimmtes Unternehmen wegen Geschäften mit dem Iran untersuchen müsste mit Grüßen der NSA (muss man sich dazu denken).
Beim Iran allerdings stellt sich wie bei jedem Land, dass erpresst wird, die Frage, warum sie nicht auch Atomwaffen haben sollten, um sich wehren zu können? “Aber die Mullahs” ist die falsche Antwort.
Warum Niemand das Erpressungspotential von Atomwaffen bisher voll ausgenützt hat, erkläre ich so: Weil er dann früher oder später auf einen anderen Atomwaffenbesitzer trifft und es ganz knapp wird für die Menschheit. Ich kann mir auch vorstellen, dass es geheime Absprachen gibt, wer Atomwaffen benützt, kriegt Ärger mit den anderen Atommächten, denn damit werden sie exponiert. Es gibt sicherlich auch Absprachen, wenn wer eine andere Macht aus dem Gegenbock angreift, dass dann Verbündete miteinbezogen werden. Das ist so wie mit dem Schuldgeld aus dem Nichts. Sobald zu viele Menschen kapieren wie das wirklich funktioniert, gibt es Probleme für die kleine Gruppe der Insider, weil dann noch andere Gruppen Ansprüche erheben könnten. Hier passt natürlich auch der Spruch von George Carlin: It is a big club and you aint in it!
Die Russen hatten in der Tat Probleme mit der Eskalation der NATO. Man muss sich nur mal überlegen, was passieren würde, wenn es anders herum laufen würde, was die USA dann macht. Auch das hat der Putin-besessene Autor nicht direkt erwähnt, außer mit dem Kissinger-Zitat.
Diese Art von Kommunikation der alten Friedensbewegung finde seit der Eskalation des Ukrainekrieges besonders befremdlich. Einerseits ist das wohl “strategische Kommunikation”, um nicht ganz von alten Banden wie vielleicht noch friedensbewegten Grünen der Basis abgeschnitten zu werden, die “linksliberale” MSM schauen und die Propaganda dort glauben. Vielleicht lesen sie auch Hetzpresse und können das nicht so ganz abschütteln. Es könnte aber auch ein Rest von Congress for Cultural Freedom sein, wo man sich möglichst nicht als Kommunist oder Anti-Kapitalist outete, damit man an staatliches Geld kam und nicht verfolgt wurde. Das wäre dann eine Art Doppelsprech. Oder sie glauben wirklich daran. Was ist es? Ist Putin ein Diktatur? Oder Trump? Und warum dann Scholz, Netanyahu oder Biden nicht?
Letztlich kann das nicht gut sein, wenn man als Friedensbewegung sich den Anti-Putin-Verstehern und den Anti-Russen anbiedert, so klingt wie ein Teil der NATO. Für den Frieden braucht man doch auch die Russen, oder nicht? Aber die sollen sich erst einmal ändern?
Das merkt man auch in den Vorstellungen wie so ein Frieden aussehen soll. Solche Forderungen der alten Friedensbewegung laufen auf ähnliche Forderungen raus wie vom Elensky, praktisch eine Kapitulation Russlands, weil sie UN-Recht gebrochen hätten. Die Opfer der Russen werden nicht beachtet oder ethnische Verhältnisse in den Gebieten. Aber warum sollte Russland das tun, warum sollte das nur für sie gelten und nicht für alle UN-Mitglieder? Wenn man nicht schafft, Maximalforderungen und Legalismus mit realen Verhältnissen abzugleichen, braucht man sich dann noch wundern, wenn man real keine Rolle spielt? Damit verbunden ist auch die Mär, dass in der UN so etwas wie Demokratie herrschen würde. Im Sicherheitsrat gibt es keine Demokratie, genauso wie UN-Recht oft nicht gilt, vor allem nicht für Atommächte.
Die UN ist sowieso dem Untergang geweiht, wenn sie es nicht schafft, die neuen Kräfteverhältnisse abzubilden mit dem Aufstieg der Brics. Irgendwann wird sich der sogenannte globale Süden fragen, warum sie nach NYC pilgern sollen, wo Viele von den US-Diplomaten schikaniert werden, sobald sie nicht das tun, was die wollen?
Nordkorea habe ich noch vergessen zu erwähnen als Atommacht…
Was in der aktuellen Hysterie auch immer unter den Tisch fällt, ist die absichtlich “verpaßte” Chance zur Deeskalation seitens des Westens als “roter Faden” westlichen Handelns.
Das geht weit zurück, beginnend mit der Nichtauflösung der NATO Anfang der 90er, trotz Auflösung des “Feindes” im Osten, dann der beginnenden Osterweiterung. Mitte der 90er angeschoben, 1999 umgesetzt. Damals kamen Polen, die Tschechische Republik und Ungarn zur NATO und die nächsten “Beitrittskandidaten” standen schon fest – darunter die drei Baltenstaaten, womit die Erweiterung der NATO bis an die russische Staatsgrenze endgültig beschlossen war.
Dagegen hatte sogar schon Jelzin offiziell protestiert! Und der war ein ganz dicker Kumpel von Clinton! Der hatte ihm ja sogar die Wiederwahl organisiert. Aber gegen welche “Bedrohung”, die ja immer als Ausrede herhalten muß, erfolgte diese Osterweiterung eigentlich? Russland war in den 90er Jahren nicht mal mehr ein “zahnloser Tiger”, sondern schon längst als “Bettvorleger” des Oval Office gelandet! Die sprichwörtliche “Tankstelle mit Atomwaffen”, mehr stellte das Land nach zwei Präsidentschaften Jelzins nicht mehr dar! Die angebliche “Bedrohung” entstand erst nach der Machtübernahme Putins als Reaktion auf die zunehmende Bedrohung Russlands durch die NATO!
Hätte man also verhindern können, indem man einfach nicht eskaliert. Das Gleiche war es auch mit dem Atomraketen. Zu Putins Amtsantritt gab es außer französischen und britischen Atomwaffen in Europa keine (Boden-)Mittelstreckenwaffen mehr, die den Kontinent bedroht hätten. Sie waren den USA und Russland per INF-Vertrag untersagt! Heute werden US-Mittelstreckenraketen wieder in Deutschland stationiert, von denen man sagt, dies geschehe wegen der “atomaren Bedrohung durch russische Raketen in Kaliningrad”.
Aber wie kamen die dort überhaupt hin? 1999, als Polen zur NATO kam, existierten sie nicht! Auch nicht 2004, als Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien hinzukamen! 2008 hatte der damalige russische Präsident Medwedjew den USA angeboten, auf deren (mögliche) Stationierung zu verzichten, wenn die USA umgekehrt ihr angebliches Abwehrsystem in Polen und Tschechien (später war es dann Rumänien) nicht aufbauen würden. Ein “Abwehrsystem gegen Interkontinentalraketen aus dem Iran”, die das Land bis heute nicht besitzt! Dafür ausgestattet mit Abschußvorrichtungen, die per Knopfdruck zu Angriffssystemen werden können, wie der Hersteller Lockheed stolz anpreist.
Um die überhaupt “legal” bauen zu können, hatten die USA schon unter Bush II einseitig den ABM-Vertrag gekündigt. Später unter Trump dann auch den INF-Vertrag. Schon wenige Wochen nach dessen Auslaufen hatte man die erste fertige Boden-Boden-Mittelstreckenrakete fertig. Das ging schnelle, gelle?
Kein Wunder, wurden die für diese Entwicklung nötigen Gelder doch bereits von der Regierung Obama 2012 in den Verteidigungshaushalt eingepreist! Jener Obama, der 2008 den Vorschlag Medwedjews, auf eben diese Waffen zu verzichten, abgelehnt hatte!
Wir fürchten uns nun also mal wieder vor Waffen, die es gar nicht gegeben hätte, wenn der Westen nicht eskaliert hätte!
Einen schönen Feiertag wünsch ich!
…könnte der letzte sein….
Als erstes ist es falsch anzunehmen Herr Putin sitzt allein im Kreml. Früher benutzte man ‚aus dem Kreml‘ oder statt Kreml Moskau.
Und zweitens hat bis jetzt die nukleare Abschreckung ihren „Dienst“ getan.
Wie bei allen Kriegen der jüngsten Zeit geht es um den Besitz von dem was unter der Erde zu haben ist oder strategische Lagen um andere im Schach zu halten.
Je nach dem lassen sich die Menschen zum Spielball machen, aber um sie selber geht es nicht. Das sind quasi nach-wachsende Rohstoffe über der Erde.
Russland wird seine militärische Position wieder auf den Stand der Wirkung wie einst die SU hatte bringen.
Danach wird es hoffentlich wieder ruhiger.
Erster Punkt stimme ich zu.
Zweiter Punkt nicht. Nur weil etwas nicht passiert, kann man das nicht einfach etwas zuschreiben, wo man meint, das wäre die Ursache, obwohl man den Mechanismus noch nie beobachtet hat.
Das gilt generell bei Sicherheitsmaßnahmen, gerade auch so CyberCyber-Schlangenöl.
Gerade so Schlangenöl-Verkäufer wie die Strack-Zimmermann drehen sich das dann wie sie wollen. Wenn etwas passiert, weil nicht genug Waffen gekauft und nicht genug Geld dafür verprasst wurde, wenn nichts passiert, weil “die Abschreckung” funktionieren würde – und das ist dann wieder das Argument, weil es funktionieren würde, bräuchten wir noch mehr Waffen. “Abschreckung” ist so eine Floskel wie “die Märkte” – das ist angeblich so ein scheues, magisches Wesen, das man anbeten und verehren muss. Da sollten eigentlich die Alarmglocken klingeln. Was ist denn das genau? Wer ist daran beteiligt? Wofür braucht man das? Funktioniert das überhaupt? usw.
Das Konzept hinter den Kalkülen zur Abschreckung kommt aus der Spieltheorie, in englisch rational choice theory und die wiederum wohl aus dem Manhattan project wie ich mal bei Frank Schirrmacher gelesen habe. Ohne Vertrauen kann aber keine menschliche Gesellschaft funktionieren.
tja, das Vertrauen, das ist nach dem Istanbul und Minsk Betrug des Westens dahin… und eine Gesellschaft von Psychopaten kann sowieso nie funktionieren weil es alles narzisstische Egoisten sind…
Erinnert mich ja an Johannes Steen über Putin, der uns alle auslacht.
https://www.youtube.com/watch?v=XK-zuTm4-iQ
Ich finde ja, Biden, Harris, Macron, Netanjahu und wie sie alle heissen, lachen uns doch aus. Wie kann man das Thema nur allein auf Putin fokussieren, der im Gegensatz zu dieser ganzen Menagerie von Durchgeknallten noch geistig einen einigermaßen klaren Eindruck macht?!
Ich fürchte Ratte ist noch geisteskranker als Stollenberg.
Diese Leute sind mörderisch, abgestumpft, korrupt und Grössenwahnsinnig.
Nirgendwo Empathie, Verständnis, Diplomatie, Verhandlungen….
Währenddessen verrecken die Soldaten….
Der Atomschlag wird immer unausweichlicher….fragt sich nur noch ob er begrenzt bleiben wird.
Die alten Inder sprechen vom Kaliyuga. Das ist das Zeitalter der Verwirrung, der Niedertracht und des
gesellschaftlichen Niedergangs. Präzise Vorhersage.
Der Erpresser Putin wollte die Ukraine zwingen, der Bürgern im Donbass die gleichen Rechte einzuräumen,wie sie Schweizer seit hunderten von Jahren haben – MinskII. Des weiteren forderte der verbrecherische Erpresser Neutralität, wie sie in der ukrainischen Verfassung stand. Das was auch der Katalog des Ungeheuers, der in Istanbul vor der Unterzeichnung stand.
Hunderttausende Ukrainer starben, um sich nicht dem Terror beugen zu müssen, um nicht wie Schweizer leben zu müssen.
Putin übrigens nahm die atomare Abschreckung sehr ernst, die mit der Aufstellung von NATO- Raketen im Donbass verbunden ist.
Du hast endlich die Butter bei die Fische getan. 👍👍👍
Nein, man braucht eigentlich keinen Atomkrieg.
Es würde doch völlig ausreichen,
wenn vllt ein Teil der ganzen maroden Infrastruktur des sog. Werte-Westens zeitnah zusammenbräche,
natürlich nachts um 3, wo keiner unterwegs ist.
Wäre das nicht auch eine Drohung?
Von niemandem und doch real?
Ziemlich sicher kämen einige in der Bevölkerung zum Nachdenken,
dass diese endlosen Waffenlieferungen wohl doch keine so gute Idee sein dürften.
Will sagen: Laßt den Sche*ß!
Nehmt das Geld für drängendere Probleme.
Diese ganzen Raketen braucht kein Mensch.
Und schafft diese ganzen unsäglichen Kriegshetzer weg aus den Regierungen.
Blödbock, die das BSW als Gefahr fürs Land sieht, gleichwohl sie selber die allergrößte Gefahr ist.
Sie ist grundhaft verdorben und hat einen erheblichen Anteil an der Eskalation der gegenwärtigen Konflikte.
Könnt ihr bitte die richtigen links nachreichen. Die im Text verweisen alle auf ein beworbenes Buch, nicht aber zu den zu erwartenden Quellen.
Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode …
🙈 🙉 🙊
Ach ja wie schön wäre es Russland zu ruinieren in einer Welt ohne russische Atomwaffen nicht wahr?
Dann könnte man die Schmach von Napoleon und Hitler endlich korrigieren…
… und die ganzen schoenen Rohstoffe – wie damals im Irakkrieg: “Selbst schuld – Warum bauen sie ihr Land auf unserem Erdoel?”
Ich verstehe den Artikel nicht so ganz, allein: wie zitiert man Frau Major und geht dann auf eine Friedensdemo?
Nehme ich das Madman-Theorie-wiki (da geht es um Atomwaffen) oder ‘Jakarta-Methode’ (weniger Nukes, aber das Imperium hat sie eben – eine Terrordrohung [s. das englische Wiki dazu!]) – was bleibt von der Abschreckung?
Und nimmt man Nordkorea – was immer passiert, irakisiert wird es vermutlich nicht von einer ‘Koalition der Willigen’.
Seltsam.
Diesen Propagandaartikel sollte der Autor im Sinne maximaler Verbreitung und maximaler Verwertung (“Cash in”) unbedingt auch Medien wie der Taz oder dem Spiegel anbieten die auf solche Desinformation spezialisiert sind.
Der Völkermord wird bis heute ständig durchgezogen, keine Atomwaffen, kein Rechtsstaat, kein Gericht, keine Medien und nicht einmal die höchsten Instanzen tun etwas aktiv dagegen.
Eine Organisation schaffte zumindest die P(l)andemie. auszurufen!
Hinzu zu dem Atomgebabbel entwickeln sich ‘einige’ westlichen Staaten zu einer parteiubergreifenden Diktatur.
Vielleicht liegt hier die Änderung der russischen Staatsdoktrin?
Und falls meine Annahme zutreffen könnte, verstehe ich die Russen sehr wohl.
Das Titelfoto könnte eventuell von diesem Militärfriedhof stammen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Henri-Chapelle_American_Cemetery_and_Memorial
Die unmittelbare visuelle Erfahrung hat es in sich. Die fragile Anlage wird von der belgischen Bevölkerung ehrenamtlich gepflegt und das letzte, was die da brauchen, sind irgendwelche Nazipimmel, die ihr Andenken an die Befreier von der letzten Nazidiktatur besudeln. Jedes dieser vielen Marmorkreuze steht namentlich für 7992 gefallene US-Soldaten.
Verzeihung, natürlich steht nicht jedes Marmorkreuz für 7992 Gefallene. Das wären dann ja 63872064 und keine 64000000. Selbstverständlich steht da nur pro Soldat oder Soldatin genau ein Kreuz. Den meisten anderen Soldaten werden derart beeindruckende Denkmäler ohnehin nicht gesetzt, gerade denen nicht, die völlig unfreiwillig in eine derart missliche Situation gerieten, etwa Zivilisten/innen oder so weiter.
Die herrschende Klasse wird uns ganz gezielt in den 3. Weltkrieg führen.
So ein Quatsch.
Manche merken nicht, wenn sie sich selber entlarven.
Russland droht lediglich für den Fall, das es jemand ernsthaft vernichten will.
Wer sich also von Russland bedroht fühlt, offenbart damit, dass er Russland vernichten will.
Wer Russland dafür kritisiert, soll mal in sich gehen was er sich alles gefallen lassen würde ohne auszurasten.
Ich würde sagen gegenüber den meisten Anderen, gerade auch dem Westen gegenüber ist Russland da extrem zurückhaltend und deeskalierend.
Es war Generalinspekteur d.BW Naumann, der vor Jahren die flexible response so interpretierte, dass man Cyber-attacken auch mit Atomschlaegen beantworten koenne. Da bleibt Putin drunter mit seinem Szenario.
Lt. Oberst Richters letztem Interview hat die Nato 2200, Russland nur 1200 Kampfflugzeuge. Im Nato-Sprech ist da eine ‘Faehigkeitsluecke’ (oder eben eine Bedrohung).