
Jule, die zunehmend den Verstand verloren hat, zwingt den verletzten Felix, mit ihr in den Wald zu gehen. Zur gleichen Zeit entscheidet sich Felix‘ Vater zu einem folgenreichen Post auf Instagram zu überreden, in dem er die Menschen aufruft, den Reichstag aus Protest für die unfähige Regierung zu stürmen. Seine Frau Katja beschimpft ihn als Faschisten und wirft ihn aus der gemeinsamen Wohnung.
Sie hat sich immer einen kleinen Bruder gewünscht. Seine zarte Haut ist ganz hell, wie ein Baby, findet Jule. Sie hat sein T-Shirt ausgezogen und seine Hose, die er gepinkelt hat. Dann hat sie ihm eine alte Jogginghose von sich gegeben und einen Pulli auf dem ein Einhorn ist, das sie oben im Speicher gefunden hat.
Der Junge hat nichts gesagt. Keine Miene verzogen. Am Anfang hat er noch gejammert und Fragen gestellt. Jetzt nicht mehr. Seit gestern morgen sagt er nichts mehr. Fast so, als könne er gar nicht mehr sprechen.
Es macht ihr nichts aus, dass er nicht spricht. Kinder sind oft schüchtern. Er muss nichts sagen. Er muss auch nicht denken. Es ist nicht seine Schuld, dass er das Falsche gedacht hat. Sie wird es ihm erklären. Sie wird ihm alles erklären.
Wenn sie erst mal alleine sind. Er wird es verstehen. Sie wird ihn nicht mehr fesseln müssen. Aber erst müsste sie hier raus.
Sie hat es ihm erklärt. Sie würden einen Spaziergang im Wald machen. Dort würden sie einfach ein bisschen Luft schnappen. Sie hatte es nötig. Und er auch.
Hier ist es zu gefährlich geworden. Sie kann Philipp nicht mehr trauen. Er versteht nichts. Gar nichts.
Um 5 Uhr morgens wird Jule wach. Sie weckt Felix. Sagt, dass sie jetzt gemeinsam rausgehen werden. Sie sagt ihm auch, dass sie eine Waffe hat. Auch wenn es nicht stimmt. Aber mit seiner Augenbinde weiß er es nicht. Sicher ist sicher.
Sie legt ihm eine Decke um, damit er nicht friert, dann führt sie ihn am Arm hinaus.
Raus in den Wald.
Die Luft ist feucht. Morgentau liegt über dem Waldboden. Friedlich ist es hier. Die Natur kennt keine Politik. Nur die Jahreszeiten. Sie sollte in den Wald ziehen. In irgendeine Hütte. Sie würde jagen lernen. Das wäre das richtige Leben. Ohne Computer, Autos und Büros.
Plötzlich stolpert Felix. Er fällt zu Boden, auf den lehmigen, feuchten Ackerboden. Sie hört, wie er aufschreit.
„Was ist los?“, sagt sie.
„Zeig mal her“, sagt Jule und kniet sich vor ihm ihn.
Sie spürt, wie Felix zurückzuckt.
„Ich will dir nicht wehtun“, sagt sie. „Versprochen“, fügt sie hinzu.
Versprochen. Das, was sich Kinder sagen, wenn sie spielen. Versprochen. Oder „in echt“. Weil Versprechen wichtig sind. Weil man sich auf etwas verlassen muss im Leben.
„Darf ich?“
Der Junge schweigt.
Sie schiebt sein Hosenbein unten am Knöchel etwas hoch und tastet das Sprunggelenk ab. Als er die Miene verzieht, sagt sie: „Du hast dir den Knöchel verstaucht, nichts Schlimmes. Halt dich einfach an mir fest, okay?“
Der Junge hat keine andere Wahl. Er lässt es mit sich geschehen, dass Jule seinen Arm um ihn legt.
Nach und nach verlagert er sein Gewicht auf sie, lässt die Hälfte seines Körpers mit ihrem verschmelzen.
So gehen sie, so geht Jule durch den Wald, bis Jule ihr Herz so sehr rasen spürt, dass sie nicht mehr weiter kann. Ihr ganzer Körper schwitzt, es gibt keine einzige Pore in ihrem Körper, aus dem nicht salzige Tropfen kommen. So lange bis sie an eine kleine Hütte kommen, in der Holz gelagert ist.
„Wir ruhen uns hier aus. Nur eine Weile“, sagt Jule. Sie versucht, nicht zu keuchen. Sich nicht schwach zu zeigen.
Weil er sich auf sie verlassen soll. Weil sie es doch versprochen hat.
Sie versucht, Felix vorsichtig abzulegen, aber als sie ihren Arm wegnimmt, und fällt er dumpf auf den Boden.
Felix schreit auf.
Jule stürzt sich auf ihn.
„Ist alles gut?“
„Nein!“, murmelt Felix, der fühlt, wie seine Wut immer größer wird, seine Wut über die Frau, die ihn zu einem hilflosen Baby gemacht hat.
„Alles gut, alles gut …“, flüstert Jule, die sich über ihn beugt, ihm eine Strähne aus dem Gesicht wischt und ihm einen Kuss auf die Stirn gibt, als sei er ein Kind, ein kleines Kind, ihr Kind, ihr Bruder, als habe sie ihn erschaffen, als sei er ganz ihres.
Felix lässt es mit sich geschehen, während er spürt, wie seine Ohnmacht sich in eine Art Macht verwandelt.
Katja hat gefragt, was er tun will.
Er sagt, dass er Aufruf über die sozialen Medien starten will. Frontal in die Kamera blicken und die Geschichte seines Sohnes erzählen. Die seiner Entführung. Irgendwer muss die Sache ja mitbekommen, gesehen haben. Aber dass der Post einen besonderen Twist bekommen würde.
„Welchen denn?“, fragt Katja.
Er sieht auf ihre Zähne. Kleine Zähne hat sie. Kleine Zähne wie ein Nagetier. Ein Nagetier mit kleinen spitzen Zähnen.
„Es gibt da eine Möglichkeit. Man ist an mich herangetreten.“
Chris beißt sich auf die Lippen.
Katja sieht ihn irritiert an,
Man ist an ihn herangetreten.
„Was soll das heißen? Wer ist an dich herangetreten?“
„Das spielt keine Rolle …“
„Menschen, die sich um unser Land sorgen. Und mir helfen wollen“, platzt es aus Chris heraus. Ob wirklich aus eigener Überzeugung oder dem Gefühl, jetzt bereits etwas rechtfertigen zu wollen, was er gleich tun wird, weiß er nicht. Aber er will es jetzt durchziehen. Weil er keine Sekunde länger hier einfach sitzen kann, ohne etwas zu tun.
„Was zum Teufel redest du da? Welche Menschen?“
„Ich glaube nicht länger an unsere Regierung. Ich glaube nicht, dass sie wirklich weiß, was hier los ist, was diese Leute mit unserem Land anrichten, was sie uns, meiner Familie antun. Und deswegen werde ich alles tun, um dagegen anzugehen, verstehst du?“
Katja sieht Chris jetzt entgeistert an. Sie weiß nicht, was sie mehr schockiert, die Tatsache, dass er spricht wie die verrückten rechten Verschwörer oder dass er mit „seiner Familie“ nicht sie und Angelina gemeint hat, sondern ihn und seinen Sohn. Und Eva. Seine Ursprungsfamilie, die ihn sichtlich all die Jahre immer noch wie ein Phantom begleitet hat.
„Du hast sie doch nicht mehr alle.“
Chris greift nach ihrem Arm.
„Du kannst im Wohnzimmer schlafen“, zischt sie. „Was auch immer du da planst, ich werde kein Teil davon sein.“
Dann dreht sie sich um und geht.
Chris versucht nicht, sie zurückzuhalten.
Soll sie doch, denkt Chris. Sich zurückziehen. Und von ihm abwenden.
Karl-Friedrich hatte einmal gesagt hat, dass es nicht gut sei, wenn sich ein Mann zu lange in der frauendominierten Sphäre bewegt. Dass ein Mann, der immer nur das tut, was Frauen von ihm wollen, seinen inneren Kompass verliert.
Zum ersten Mal denkt Chris, dass Karl-Friedrich recht hatte.
Gemeinsam mit dem Baron hatten sie lange darüber geredet. Erst im Kaminzimmer, dann beim Mittagessen, An dem langen ovalen Tisch mit dem blauen Geschirr aus China und der silbernen Suppenschüssel mit den Hirschen. Und dann noch mal in einem kleineren Nebenzimmer. So lange bis der Plan perfekt war.
„Die Zeit ist reif“, hatte er zum Abschied gesagt. „Und Sie sind der Stein, der das Ganze ins Rollen bringt.“
Er weiß, dass er mit dieser Aktion seine Karriere zerstört. Natürlich, nach einer Revolution, würden die Zeiten sowieso ganz anders werden. Aber die Zeiten sind Chris im Moment egal. Alles, was er will, ist seinen Sohn zurückbekommen.
Er hat sich das, was er sagen wird, so oft aufgeschrieben, dass er es auswendig weiß. Es kommt ohnehin nicht auf die Worte an. Eher auf die Intensität. Seine Ehrlichkeit. Seinen Aufruf. Zum Kampf.
Es sind jetzt 30 Stunden her, dass sein Sohn entführt wurde. Er hat das Gefühl, dass sein Herz seitdem die ganze Zeit über rast. Wenn Felix nicht bald gefunden wird, wird es vielleicht einfach aufhören zu schlagen.
Es ist Zeit, dass sich ganz Deutschland auf die Suche macht.
Als er nach seinem Handy greift, merkt er, dass seine Hand zittert.
Aber das ist ihm jetzt egal. Chris drückt auf den Knopf mit den zwei Pfeilen, die die Kamera in seine Richtung aktiviert. Und drückt auf „Aufnahme“.
„Heute ist der 21. Mai. Es ist drei Tage her, da ist mein Sohn Felix entführt worden, Felix ist 14 Jahre alt. Er spielt gerne Fußball, er hat bis vor kurzem Pokemon-Karten gesammelt. Er hat sich die jedes Jahr zu Weihnachten gewünscht. Außer letztes Jahr … da wollte er … da wollte er ein Skateboard. Eines mit diesen tollen Rollen, die …“ Chris macht eine kurze Pause, da er spürt, wie seine Stimme ihm wegbricht. „Mein Sohn ist entführt worden. Von einer Bande linker Verrückter. Menschen, die frei herumlaufen und unser Land bedrohen. Hat die Polizei bislang irgendetwas unternommen? Wurde sein Bild überall verteilt? Wird die Polizei endlich etwas unternehmen? Etwas wirklich Wichtiges? Ehrlich gesagt, ich glaube es nicht. Ich glaube es nicht. Und zwar, weil die Regierung ihnen nicht schaden möchte. Weil es diese jungen Radikalen sind, die unsere Regierung gewählt haben. Die Regierung, die es zulässt, dass in diesem Moment, in diesem Augenblick, mein Sohn, mein Junge irgendwo in Deutschland festgehalten, vielleicht gequält und vielleicht …“
Chris bricht die Stimme weg. Mit seinem Handrücken wischt er die Tränen aus seinen Augen.
„Wenn die Regierung uns nicht hilft, müssen wir es tun. In diesem Moment, jetzt und hier, machen sich die Freunde für Recht und Freiheit in Deutschland auf dem Weg zum Reichstag. Marschieren Sie mit. Setzen Sie ein Zeichen! Und helfen Sie mir, meinen Jungen zu finden.“
Dann drückt er auf den roten Punkt.
Das war es.
Er hat es getan.
Und sich damit innerhalb von zwei Minuten aus der Gesellschaft hinauskatapultiert.
Chris wartet. Blickt auf sein Handy, reglos. Wartet auf das, was sein Körper ihm sagt. Ob da ein komisches Gefühl kommt.
Aber da kommt kein komisches Gefühl. Das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Im Gegenteil. Er hat sogar Gefühl, das Richtige zu tun. Zum ersten Mal seit langem.
Und das, auch als Katja nachher nach Hause kommen und ihn anschreien wird, ob er wahnsinnig geworden ist, dass er ein Faschist geworden ist, dass er hier nichts mehr zu suchen hat, dass er sie anekelt und verschwinden soll.
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Breaking Schloz – Episode 1: Stunde Null
Schneidend weht die Nachtluft durch die Straßen Hamburgs, als Olaf Schloz in einem dunkelgrauen Trenchcoat und abgenutzten Lederstiefeln durch die verlassenen Gassen schleicht. Er spürt die Kälte, doch nicht sie ist es, die ihn frieren lässt. Es ist das Gefühl der Niederlage, das in seine Brust gekrochen ist. Dieser bittere Geschmack des Versagens. Die Wahlniederlage hängt drückender über ihm als der Alsternebel. Erst die vergebliche Aufholjagd und jetzt auch noch Poris‘ Winkelzug nach Mitternacht. Poris Pistolerius hatte die Gunst der Stunde genutzt, um die Partei zu übernehmen. Die SPD. Seine SPD. Die Partei, die Olaf aufgebaut hatte wie einstmals der kleine Olaf seine Lego-Ritterburg. In tausend Stunden Arbeit. Doch alles ist fort und mit jedem Schritt, den Olaf geht, fühlt er sich mehr und mehr wie ein Schatten seiner Selbst.
Der Regen hatte schon vor Stunden aufgehört, doch die Straßen glänzen noch immer von den letzten Tropfen. Das flirrende Licht der Laternen spiegelt sich matt in ihnen. Jede Pfütze, jeder noch so kleine Fleck im Asphalt erinnert Olaf an die Unausweichlichkeit seiner Lage. Die Straße ist leer, keine Menschen in Sicht, keine Autos, nur der gedämpfte Klang seiner Schritte auf dem nassen Boden. Es ist, als würde die Welt um ihn herum in Stille erstarren, als würden sich alle von ihm abwenden, ihn in seinem Moment der Schwäche und Verzweiflung zurücklassen.
Olaf bleibt stehen. Sein Blick schweift über den leeren Asphalt, als könnte er dort irgendeine Antwort finden. Er fühlt das Zittern seiner Hände und hat den Impuls es zu unterdrücken. Er heißt nicht Angela. Grummelnd ballt er die Fäuste. Es ist nicht bloß diese doppelte politische Niederlage. Es ist der riesige Abgrund, der sich vor ihm auftut. Cum-Ex. Die Affäre, die ihn zu verschlingen droht. Der Albtraum, der ihn seit Monaten, seit Jahren gar, verfolgt und nun aus jeder Ecke ihn belauert. Wie ein hungriger Wolf, der ihn in der Dunkelheit umkreist. Ach – wie ein ganzes Rudel Wölfe.
Er dreht sich um und zieht weiter. Schritte, die sich wie Waten durch Blei anfühlen. Was bleibt ihm noch? Er hat seine ganze politische Karriere in den Dienst des Kapitals gestellt – und jetzt? Der Abgrund ist nah. Zu nah. Und zu real. Die Medienmeute hat sich auf die Jagd begeben; ihr Odem war zu riechen, kaum dass die 18:00 Uhr-Prognose verkündet war. Menschen, die er einmal kannte, in denen er Freunde und Geliebte zu erblicken glaubte – sie blickten bereits durch ihn hindurch. In ein paar Stunden würde Pistolerius ihn vollends ins politische Nirwana gestoßen haben. Würden die Geier der Staatsanwaltschaft ihre Flügel ausbreiten und von der Stange aufsteigen. Bestimmt würde in diesen Minuten, morgens um halb Fünf, irgendwo in der Republik ein Faxgerät rattern, um neue Erkundigungen einzuziehen. Zu Warburg und Wirecard. Zu Brechmitteln und HAPAG. Die Geier würden sich um ihn scharen, auf ihn niederfahren und dann… dann würde er vielleicht nicht nur den politischen Rückzug antreten müssen. Gefängnis Der Gedanke lässt Olaf erschaudern. Er will nicht ins Gefängnis.
In seinem Kopf schwirren die Gedanken. Tobt Chaos, Anomie. Der Verlust. Die Scham. Die Wut. Und dann, plötzlich, eine seltsame Klarheit. Er weiß, dass er etwas tun muss. Etwas, um all das zu verhindern. Nicht einfach nur zurücktreten und verschwinden, wie es von ihm erwartet wird. Nicht einfach in sein Schicksal fügen. Nein, er wird es anders machen. Er wird handeln. Radikal. Und Olaf weiß, was er tun muss, um sich zu retten. Es gibt einen Weg aus dieser Misere, so absurd er klingt: Drogen.
Gestern hätte er noch darüber gelacht. Doch jetzt? In dieser Nacht, in diesem Moment, scheint er fast das einzig Vernünftige. Ein Plan, der ihn von den Klauen der Staatsanwaltschaft retten könnte. Die Wahrheit ist, dass er sich nichts mehr zu verlieren hat. Er will nicht ins Gefängnis. Und er wird nichts ins Gefängnis gehen. Niemals!
Seine Augen huschen über die Umgebung, alsr mit einem Mal der Name in seinem Kopf widerhallt. Der Name, den er braucht, um diesen Plan in die Tat umzusetzen. Jörg. Jörg Cookies, sein Finanzminister. Die Verbindungen. Das Wissen. Und die Entschlossenheit, die Olaf nun auch selbst spürt. Der alte Chemiebaukasten aus Schulzeiten, den er vor ein paar Wochen beim Entrümpeln auf dem Speicher gefunden hatte und den er irgendwie nicht hatte fortschmeißen können. Er wusste nicht warum, aber jetzt fühlt er die Verbindung. Der Kasten wird ausreichen. Der Kasten wird der Schlüssel sein! Mehr braucht er nicht, um in die Welt einzutauchen, die ihn retten könnte.
Olaf geht schneller. Der Weg zu Jörgs Reihenhaus fühlt sich plötzlich kürzer an, als die neue Gelegenheit auf ihn einströmt. Er könnte jetzt einfach aufgeben, sich ergeben, den Kopf in den Sand stecken und der Welt ihren Lauf lassen. Er könnte ins Gefängnis gehen. Aber er ist Olaf Schloz, der Mann, der niemals aufgibt. Der Mann, der immer einen Plan hat.
Als er schließlich vor Jörgs Vorgarten steht, beginnt die Dunkelheit sich zu lichten. Im Haus der Cookies ist alles ruhig. Doch in der Ferne, im Osten, bricht die Morgendämmerung über Hamburg herein. Es ist früh. Und Olaf fühlt, dass dies der Moment ist. Ohne weiter nachzudenken, öffnet er das Gartentürchen, huscht über den Kies und drückt den Klingelknopf. Die Vibration im Handgelenk lässt ihn zusammenzucken. Er schließt die Augen, als das schrille Geräusch durch die Stille der weichenden Nacht schneidet.
Er atmet tief ein. Jetzt oder nie.
Ein letzter Blick zur Seite. Ein letzter Gedanke an die Entscheidung, die er getroffen hat. Die Entscheidung, seine Familie zu retten. Die Entscheidung, sich selbst zu retten. Es wird kein Zurück mehr geben.
Die Tür öffnet sich langsam. Fast schon in Zeitlupe. Wie um zu verdeutlichen, dass dies der Beginn von etwas Großem ist. Etwas, das weder er, noch Cookies, noch irgendjemand sonst hätte vorhersehen können. Jörg steht im Halbdunkel, verwirrt, aber auch nicht völlig überrascht. Und Olaf? Olaf sieht ihm bloß fest in die Augen und spricht mit einer Entschlossenheit, die ihn selbst überrascht:
„Jörg! Jörg, wir müssen kochen!“
Better Call Schlunz,
das mit dem Kochen überlässt der und der Cookies lieber den ehemaligen Bürgergeld Kunden die nach der Wahl auf den Im und Export von Substanzen umsteigen müssen.
Ich vermisse hier den Fortsetzungsteil vom 08. Februar, also die Interaktionen der durchgeknallten Jule(§20 StGB) mit dem testosterongesteuerten Fotzenknecht Philipp der am Ende der Story als Whipping Boy die gesamte Schuld freiwillig erträgt.
Und wieso fliegt Chris der Warmduscher’s aus seiner eigenen Eigentums Wohnung?
Achja, migrantische Tree-hugger’s (Edle Wilde) müssten Felix vom Leid und Qual befreien
„Jule(§20 StGB)“
In diesem Fall greift der 20er nicht.
„Philipp der am Ende der Story als Whipping Boy die gesamte Schuld freiwillig erträgt“
Das dürfte der Vater von Phillip, Karl-Friedrich, mit einem Profi-Anwalt im Strafrecht verhindern.
Was bitte,
ist an der Jule normal die fährt gerade in den Wahnsinn ohne Wiederkehr direkt ins Herz der Finsternis
Philipp ist der treudoofe Hagen in dem Bürgerlichen Rechtsdrama selbst der beste Profi-Anwalt ist gegen das Schicksal machtlos.
Patricia Hearst (Tania) hatte 35 Jahre bekommen ob wohl sie erst das Entführungsopfer der SLA* war und was heute als Stockholm-Syndrom bekannt ist.
* https://de.m.wikipedia.org/wiki/Symbionese_Liberation_Army
„Kalsarikännit sagt:
„Was bitte,
ist an der Jule normal die fährt gerade in den Wahnsinn…“
Mal soeben im Nachhinein eine schwere Psychose oder eine schwere Bewusstseinstrübung unter Hypnose zur Tatzeit herbeizuzaubern, dürfte schwierig werden. Wenn Jule im Laufe der Ereignisse wahnsinnig im Sinne einer psychischen Störung werden sollte, dann landet sie sowieso in der Geschlossenen.
Der 20er stellt sicher, dass eine Person wegen festgestellter Unzurechnungsfähigkeit nicht strafrechtlich verurteilt werden kann, wobei die Hürden diesbezüglich sehr hoch sind.
Allein die Planung und die beabsichtigte Zielsetzung, die zur Entführung führten, belegen vollumfänglich die Schuldfähigkeit zum Zeitpunkt der Tatausführung, denn sie wusste, was sie tat und warum sie es tat.
Bezüglich Philipp hatte ich eigentlich alles geschrieben. Die Strategie des Anwalts könnte darin bestehen, dass, wie du schon erwähntest, Philipp ein von Testosteron gesteuertes unreifes, naives und nervenschwaches Menschenbündel ist (Aufmarsch der {bestbezahlten} Psychiater), welches von einer manisch von Sex besessenen, quasi ‚neunköpfigen Hydra‘ nymphomanisch dominiert wurde.
Die Verteidigungsstrategie würde hierbei auf einen – vermeintlichen – ‚Opferstatus‘ (zuzüglich des Jugendstrafrechtes ) von Philipp zielen.
Das (umstrittene) Stockholm-Syndrom greift hier nicht, da der Ausgangspunkt beim Entführungsopfer liegt.
„20er wobei die Hürden diesbezüglich sehr hoch sind“
In letzter Zeit sind die meisten Gewalttaten mit dem 20er aus der Öffentlichkeit verschwunden oder glaubst ein Rechtsstaat würde bei der Überzahl von Spinnern, Schlägern und Messerstecher für jeden von denen, extra ein Rechtsstaatlichen Prozess führen?
Ganz bestimmt nicht!
Solange die alle anschließend im Soulasylum landen, wird keiner der Beihilfe und Begünstigung im Amt mitangeklagt. Ganz einfaches Rechtsprinzip wo kein Kläger auch kein Gericht das der Aufklärung dient.
Ich bin juristischer Laie, aber mir leuchtet nicht ein, wie man einen zum Prozesszeitpunkt unzurechnungsfähigen verurteilen könnte für frühere Taten, zu denen er noch zurechnungsfähig war. Ich vermute daher, eine attestierte Schuldunfähigkeit gem. §20 StGB auf jeden Fall in die Psychiatrie führt. Allenfalls könnte ein späteres Gutachten, daß eine Heilung erfolgte, eine Wiederaufnahme ermöglichen.
arth_ sagt:
„zum Prozesszeitpunkt unzurechnungsfähigen verurteilen könnte für frühere Taten,“
Das ist ausgeschlossen.
Dazu:
Ich hätte diesen Punkt wahrscheinlich expliziter herausstellen müssen.
Aus den bisherigen bekannten Fakten heraus wollte ich nur darauf hinweisen, dass der § 20 wohl nicht in Betracht gezogen werden sollte.
Hier die Sportnachrichten:
Spielstand Arm gegen Reich 0:2!
Wir befinden uns noch vor der Halbzeit, Reich zeigt beherzenswerten Einsatz, tänzelt in extravaganten Kleidern über den Spielplatz, verteilt Essen und Getränke an ausgewählte Mitglieder von Arm. Warren Buffet sitzt mit verschränkten Armen, Pokermiene und wissendem Lächeln auf der Tribüne. Manch einer könnte meinen, dass der Schalk, hab ich euch doch gesagt, aus seinen Augen blitzt.
Nachdem die Hälfte von Arm dem Essen hinterher rennt, dass ein Stürmer von Reich vor sich herträgt, der Torwart verzweifelt an seinen Schuhsohlen nagt, gelingen Arm zwei Treffer. Ins eigene Tor. Und das erstaunliche ist, keiner scheint es zu merken.
Werner, unser ehemals geliebte W. Iderstand, läuft immer noch einer imaginären Mahlzeit hinterher, die sich mehr und mehr als Lichtspiel entpuppt. Da ist Reich wieder einer ihrer legendären Coups gelungen.
Anton Robert, nur noch A.R. Beiter genannt, gelingt es nicht die Mannschaft zu versammeln. Ausserdem wird er gerade, wir sind hoch erstaunt, von einem Linksaussenspieler von Reich verköstigt.
Gernot, was macht unser Gernot nur. Erstaunt erleben wir mit, wie G. Ewerkschaft von U. N. Ternehmer gerammelt wird. Ein Skandal, oder doch nicht? Alle Beteiligten scheinen den Vorfall völlig zu ignorieren.
Jetzt wird auch noch der Schiedsrichter abgezogen, es scheint die Tribünen werden geräumt … hey das könnt ihr doch nicht machen, wir sind auf Sendun…
Ich höre noch wie jemand raunt, es herrscht Krieg zwischen Arm und Reich und wir gewinnen … wer ist wir …
Dann gehen die Lichter aus.
Auch als Podcast, aber ich denke, es gibt da bessere Sportkommentatoren …
https://soundcloud.com/trash-and-the-can/56-a-bayrischer-saupreiss-sportnachrichten
Die Stories hier im Forum sind deutlich witziger. Weiter so! Counterpunch!