
Die Antifaschistin Jule beginnt unmerklich, halb schwesterliche und halb erotische Gefühle ihrem Entführungsopfer aus der rechten Szene gegenüber zu entwickeln. Ihr Freund Philipp lässt einen Bekenner-Post auf Instagram los, der augenblicklich viral geht und die Fair Climate for a Fair World-Bewegung nun auch bei der normalen Bevölkerung in Verruf geraten lässt. Felix‘ Vater Chris besucht seine Ex-Frau, die ihm schwere Vorwürfe macht.
Dieser Idiot von Philipp. Platzt einfach rein und nennt ihren Namen. Dabei hatten sie alles genau besprochen.
„Shhh“, sagt sie zu Felix. „Alles ist gut.“
Wie könnte es auch nicht gut werden? Letzte Nacht hat Felix geschrien. Sie hat ihm gesagt, er soll damit aufhören, aber er hat nicht auf sie gehört. Also hat sie ihm eine Ohrfeige gegeben. Sie hat einen Schlag auf ihrer eigenen Wange gespürt. Als hätte sie sich selbst geschlagen. Oder er sie. Als würden sie durch den Schlag miteinander verschmelzen. Sie hat ihm die Augen mit einem Tuch verbunden. Wenn er einatmet, hebt sich sein Brustkorb nach oben.
Sie geht zu ihm hin. Sie kann seinen Schweiß riechen. Sein Schweiß, in dem seine Angst und seine Liebe steckt. Denn ja, das spürt sie genau, irgendwo tief in ihm drin, liebt er sie. Auch wenn er sie mit Sicherheit hasst.
So wie sie den Mann gehasst hat, der sie damals auf dem staubigen Parkplatz dieses Strands in Südfrankreich gepackt und in ein Auto gezerrt hat. Ein alter blauer Citroen auf dessen Rücksitz gelber Schaumstoff aus dem Sitz quoll, auf den er sie gedrückt hat, bevor er ihren weißen Rock nach oben geschoben hat und in sie eingedrungen ist, während draußen die Sonne schien, und nur wenige Meter weit weg die Menschen unter Sonnenschirmen lagen und ins Meer gingen.
Philipp hat gefragt, warum sie den Clip immer noch nicht gemacht hat. Warum der Junge immer noch festgehalten wird, obwohl sie gesagt hatte, er würde nur ein paar Stunden bleiben. Er hat auch gefragt, warum er nicht zu ihm reingehen darf. Sie hat ihn angeschrien. Dass sie weiß, was sie tut. Dass er sich nicht einmischen soll. Philipp geht ihr auf die Nerven. Nie wieder würde sie mit ihm schlafen.
Der verdammte Clip ist ihr egal. Alles, was sie jetzt will, ist mit dem Jungen alleine zu bleiben. Daran, dass sie ihn irgendwann gehen lassen muss, dass sie ihn nie wieder sehen wird, will sie nicht denken. Weil es ein unerträglicher Gedanke ist. Weil sie nicht weiß, wie das gehen soll, ohne ihn. In dieser Einsamkeit. Für den Rest ihres Lebens.
Plötzlich beginnt der Junge wieder zu wimmern.
„Was ist los?“, flüstert Jule.
Sie versteht nicht, warum er weinen muss. Nach dem, was sie eint. Aber er wimmert weiter. Jetzt gibt Jule ihm wieder eine Ohrfeige. Einfach damit er still ist.
„Bitte…“, sagt der Junge. „Lassen Sie mich gehen.“
Ihr Herz wird wieder weich.
„Ja, ich liebe dich“, will sie sagen, sagt es aber nicht, sondern denkt es nur, während sie wieder auf seinen Brustkorb blickt, der sich hebt und wieder senkt.
Hebt und wieder senkt.
„Es wird alles gut, ich verspreche es dir.“
Wenn Jule den Post nicht machen wird, wird er es tun.
Also nimmt er sein Handy. Loggt sich in den Account ein, wählt eine weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund und tippt die Worte ein: An alle Faschistenschweine: FCFW steht auf gegen die neue Rechte! Wir haben einen der euren bei uns.
Dummerweise hat er kein Foto von Felix. Da fällt ihm ein, dass er das Käppi des Jungen noch im Auto hat liegen sehen. Also schickt er das Foto hinterher. Und wartet. Geht in die Küche holt ein Glas Wasser. Als er zurückkommt, sind die ersten Nachrichten schon angekommen.
„FCWC ist eine Terrorgemeinschaft.“
„Eure Tage sind gezählt!“
Und: „Brat in der Hölle!“
So geht es weiter. Jede Sekunde mehrere neue Posts.
Philipp weiß, wie gut die Rechten im Netz vernetzt sind. Vermissen tut er die Posts aus den eigenen Reihen. Wo seid ihr nur?, denkt Philipp. Wo seid ihr?
Irgendwann gibt es den ersten Post.
„Fck die Rechten.“
Im Ernst? Fck die Rechten?
Dann ein paar Parolen, die mit dem, was er geschrieben hat, nur lose in Verbindung stehen. Posts zum Klimawandel. Zur Einwanderung.
Was, wenn die Entführung keine gute Idee gewesen ist? Was, wenn es möglicherweise das Dümmste ist, das er je getan hat? Er dachte immer, dass Jule alles richtig macht. Und alles weiß. Sie weiß offenbar gar nichts. Sie hält den Jungen gefangen und schlägt ihn. Genauso wie die, die auf der anderen Seite stehen. Wir sind nicht besser als die, denkt Philipp. Ich bin nicht besser. Er würde am liebsten weinen. Aber dafür müsste er noch ein Kind sein. Unschuldig sein. Das ist er nicht mehr.
Sie hat gestern die Polizei gerufen. Nachdem er plötzlich von der Demo verschwunden ist und nach vier Stunden immer noch nicht aufgetaucht ist. Wie alt er denn sei, hatten die Polizisten sie gefragt. Als sie gesagt hat „14“ haben sie abgewunken. Da hauen viele mal ab, haben sie gesagt. Warten Sie bis morgen. In fast allen Fällen kommen sie wieder.
In fast allen Fällen.
Felix würde nicht abhauen. Dafür ist er zu klein. Zu hilflos. Das hat sie den Polizisten nicht gesagt.
Marcel ist heute in die Arbeit gegangen. Auch wenn sie sich gewünscht hätte, dass er bei ihr bleibt. Einfach um sie zu beruhigen. Oder zumindest zu schauen, dass sie atmen kann. Sie hat das Gefühl, dass ihr Brustkorb sich immer weiter einzieht. Wenn das so weitergeht, erstickt sie.
Sie bräuchte ein Beruhigungsmittel. Nur um zu atmen.
Chris hat sich angekündigt. Für 10 Uhr. Sie hat ihn seit mindestens einem Jahr nicht gesehen. Er hat gesagt, dass sie jetzt einen kühlen Kopf behalten müssen. Dass es vielleicht doch Gründe dafür gab, dass er abgehauen ist. Aber sie hat an seiner Stimme gehört, dass auch er besorgt ist. Als es an der Tür klingelt steht, hat Eva immer noch ihren Bademantel an.
„Hi,“ sagt Chris als er in der Tür steht.
Eva beißt sich auf die Lippen und ihre Augen füllen sich augenblicklich mit Tränen.
„Er … er ist immer noch nicht da …“, sagt sie.
Chris macht einen Schritt auf Eva zu und versucht, sie irgendwie zu umarmen, was Eva auf eine verkrampfte Art zulässt. So verharren sie eine Zeit. Wie zwei Flusskrebse, deren Scheren sich zufällig ineinander verhakt haben.
Die Berührung der Flusskrebse dauert nicht lange an. Sie lassen voneinander los und Eva geht vor ins Wohnzimmer.
Chris blickt sich um.
Er kann er nicht umhin zu bemerken, dass sich nicht viel verändert hat, seitdem Marcel hier eingezogen ist. Dieselbe Ledercouch, derselbe Glastisch, die Holzregale. Chris verspürt wieder die beklemmende Enge, die ihn damals von hier fortgetrieben hatte. Es waren nicht nur die Möbel. denkt Chris. Es war das ganze Leben. Das Leben an der Seite einer Frau, die damit zufrieden war, ein Leben zu führen, das aus ihrer langweiligen Arbeit, ihrem Sohn, geselligen Abendessen mit den Nachbarn und Reisen nach Italien besteht.
„Willst du Kaffee?“, fragt Eva.
„Gerne“, sagt Chris.
Eva geht in die Küche und kommt nach kurzer Zeit mit einer Kaffeetasse wieder. Auf der Tasse ist eine hässliche dicke Katze abgebildet, unter der „Take it easy“ steht. Chris hat sich unterdessen auf die Couch gesetzt.
„Hat die Polizei etwas gesagt?“
„Nein. Sie wollen noch warten.“
Eva und Chris sehen sich an. Sie müssen nicht viel sprechen, um das gleiche zu fühlen. Um ihren Sohn. Ihr gemeinsames Kind. Diese Verbindung würden sie immer haben. Auch wenn sie der Form halber noch einmal alles durchgehen.
Ist er verloren gegangen? Ist er mit Leuten irgendwo hingegangen? Hat er Drogen genommen? Oder wollte er es seinem Vater heimzahlen und ist abgehauen?
„Heimzahlen? Spinnst du? Wieso das denn?“
Eva spürt die Wut, die sie in sich hat und die sich entladen möchte. Ihn, der mit seiner Tussi in der Stadt und seinem ganzen Leben auf der anderen Seite war. Und keine Ahnung, wie es ihr und wie es vor allem Felix geht.
„Felix hat mir von eurem Streit erzählt“, sagt Eva.
„Welcher Streit“, sagt Chris entgeistert.
„Na bei eurem tollen Mittagessen.“
„Wir haben nicht gestritten.“
„Ach nein? Er hat mir erzählt, wie du ihn runtergemacht hast, weil du wie immer ständig alles besser weißt und er von dir eigentlich nur ein bisschen Ermutigung für seinen Lebensweg wollte.“
„Welchen Lebensweg?“
„Er würde gerne Koch werden!“
„Ach, hör doch auf damit.“
Aber irgendwo tief in ihm drin, weiß er, dass Eva recht hat. Dass er an diesem Tag versagt hat, auch wenn er nicht genau weiß, was er falsch gemacht hat. Chris hört, wie die Haustür aufgeht. Die Tür, bei der man den Schlüssel immer nicht ganz reinstecken muss, damit sie aufgeht.
Marcel kommt herein. Er geht auf Eva zu, umarmt sie kurz. Chris wirft er einen kurzen Blick zu, dann holt er sein Handy heraus und zeigt es Eva. Diese schreit kurz auf und hält sich eine Hand vor den Mund. Ihre Augen füllen sich augenblicklich mit Tränen.
„Was ist das?“, fragt Chris.
„Die Links-Grünen Schweine “, sagt Marcel mit einem verächtlichen Blick zu Chris. „Die haben Evas Jungen gekidnappt.“
Chris sieht Marcel irritiert an und bedeutet ihm, ihm das Handy zu geben. Und dort auf einem Instagramm-Post sieht er es. Das Käppi von Felix. Darunter die Worte: An alle Faschistenschweine: FCFW steht auf gegen die neue Rechte! Wir haben einen der euren bei uns.
„Ich muss nach Hause!“, sagt Chris.
Hier hat er ohnehin nichts mehr verloren.
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Zum Thema Palästina.
Juden können eigentlich wieder dahin zurück woher ihre Grosseltern hergekommen sind.
Eine eigene Sprache hatten die Juden bis vor Anfang des 20 Jh. nicht, Kultur haben die Juden von der Religion mal abgesehen auch nicht. Es scheint sich eher um eine Sekte zu handeln die sich durch die Nicht-Integration in die Gesellschaften, von gewinnbringenden Machenschaften mal abgesehen, charakterisieren lässt.
Nach Jahrzehnten fehlgeschlagener Integrationspolitik in Palästina (die ganzen Länder erzählen ihren Bevölkerungen nicht das Juden im Ausland Menschen umbringen) muss man das Judistan-Projekt als gescheitert erklären.
Nicht nur das im Nahen Osten alle Nachbarländer Probleme bekommen haben.
Die Länder aus denen die Juden gekommen sind (und in denen leider noch Juden verblieben sind) partizipieren an der nachrichtendienstlichen Unterschlagung von Nachrichten.
Das TUI keine Urlaubsreisen nach Gaza angeboten hat ist all die Jahrzehnte keinem aufgefallen.
Dienstleistungen von Juden werden in den Ländern jedoch gerne angenommen, sei es Zensur oder Verschuldung.
Alle Nachrichtenagenturen haben die zu niedrigen Todeszahlen der palästinensischen Zivilbevölkerung weitergegeben anstatt die wahren Zahlen, die die Toten unter den Trümmern beinhalten.
Warum Amerikaner und Juden im Ausland Zivilisten umbringen und sich dann vor dem Internationalen Gerichtshof drücken ist unklar.
Die schlechte Lebensqualität die diese beiden Kulturen haben wird allen die mit ihnen zu tun haben aufgezwungen.
Man kann sich vorstellen wie sich die Palästinenser gefühlt haben als ihnen klargemacht wurde, dass sie statt einem Marshallplan Enteignung und Vertreibung kriegen.
So geht das seit 1948.
Schwer haben es die Amerikaner die im eigenen Land nicht mit dem Finger auf Juden zeigen können während diese einen Völkermord gutheissen.
Es gibt kein Existenzrecht für eine Entität von Juden die keine Menschenrechte einhält.
@Termolo:
Die Ermordung und Vertreibung der Palästinenser in Gaza ist ein grosses Verbrechen, das durch Netanyahu und seine faschistische Regierung begangen worden sind.
Du bist wirklich einfach ein Judenhasser. Das hast Du mit Deinen posts mehrfach bewiesen. Völlig egal wer, Du sprichst nur von pauschal von Juden. Zudem hast Du Dich schon enerviert, dass Du in Deutschland die Juden nicht als ’niedriges Volk‘ bezeichnen darfst. Du bist in meinen Augen kein Deut besser als Netanyahu, ein faschistischer Vollidiot.
@ Bruno Gamser
„Du bist in meinen Augen kein Deut besser als Netanyahu, ein faschistischer Vollidiot.“
Volle Zustimmung! Zudem noch aufdringlich, penetrant & offensichtlich zu blöd um zu erkennen, das hier das Thema des Artikels ein anderes war. Den würden sie sogar in der AfD ablehnen. Im Ergebnis also eine ganz arme Wurst…
@ Termolo
Warum schreibst du das hier und nicht an den Mossad?
https://www.mossad.gov.il/contact-us/en
Da wird dir sicher geholfen…
Wat en Kitsch. Schmontzes.
Sorry, es wird von Folgezu Folge schlechter.
Am allermeisten nerven mich diese und ähnliche Ungenauigkeiten (von den ganzen Inerpunktionsfehlern mal abgesehen). Vielleicht könnte die Seite Schuelerhilfe/de Abhilfe schaffen?
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Ein Roman kann fiktionale, fantastische und spinnerige Anteile enthalten, aber wenn des „Turnschuhkanzler“s Sohn ‚ausbüxt‘ bzw. der Kontakt seit 24 h nicht hergestellt werden kann, dann tourt der Sicherheitsapparat dermaßen auf, dass die Republik wackelt. Stattdessen klingelt der Kanzler mal eben unverhofft bei seiner Ex, um nonchalant über Unverhofftes zu plauschen.
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Philipp sagt: „Ich wollte Jule doch nur ficken, Herr Richter.“
Richter: *facepalm*
Vieles ist so meilenweit von der Realität entfernt, dass ich spontan auf 11jährige vorpubertäre Nichte von irgendwem tippe.
Ich hab diese „Geschichte“ inzwischen unter Satire eingeordnet.
Satire…
…mit einem Schuss Essig im Mund.
Schöner Kommentar beim Thema sexsells übrigens…
Dankeschön!
Jetzt hab ich auch noch den turnschuhkanzler mit dem transformationsberater verwechseln, *selber Facepalm
Ein anderes Projekt was auch bis zur Wahl läuft : https://youtu.be/ZwtPywhhm1s?si=W7o-GqsCNU445nbY
🚨 Vorsicht es ist Trivialität 🚨
Vorsicht! Das Wort Trivialität ist ein grober Euphemismus. Ich musste erstmal meine Tastatur vom Kaffee befreien.
Eine dümmlich-dumpfbackige Propaganda-Shitshow in modernem Influencer-Gewand mit Anjatanja nebst ihrem nuschelnden Sugardaddy und ein trauriges Paradebeispiel dafür, dass man dem heutigen Wähler eigentlich nicht mehr viel bieten muss, damit er abfeiert (in meinem Fall: abreihert).
Wer es danach noch schafft, sich durch die Kommentare zu lesen, hat meinen vollen Respekt. Sie ist ja sooooo authentisch. Ja, so authentisch wie eine 16-jährige Schülersprecherin.
Frage: Soll diese Jule tatsächlich eine Antifaschistin sein?
Als Selbstbezeichnung ja, aber nicht als Titulierung nach ihrer Verbrecherkarriere.
3 x schwere Körperverletzung + Misshandlung + Freiheitsberaubung
Die „Antifaschistin Jule“ wirkt deplatziert.
Es ist auch unklar, ob der fett gedruckte Text zum Roman gehört. Deswegen hatte ich dieses Beispiel, welche von mir als Ungenauigkeiten bezeichnet werden, ausgespart.
Wenn der Leser / die Leserin / das Lesende ständig über Unklarheiten und Ungenauigkeiten stolpert, hemmt das den Lesefluss. ‚Stolpereien’ bewusst als Stilmittel eingesetzt, kann ja zumindest erheiternd sein…
Wie geht spannende, fantastische Geschichte mit einer Prise Surrealität? So:
Morgenstern war absolut großartig!
Eines seiner besten Gedichte ist „Die unmögliche Tatsache“:
Palmström, etwas schon an Jahren,
wird an einer Straßenbeuge
und von einem Kraftfahrzeuge
überfahren.
„Wie war“ (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
„möglich, wie dies Unglück, ja –:
daß es überhaupt geschah?
Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Kraftfahrwagen?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Fahrer freie Trift?
Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, – kurz und schlicht:
D u r f t e hier der Kutscher nicht–?“
Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im klaren:
Wagen durften dort nicht fahren!
Und er kommt zu dem Ergebnis:
„Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil“, so schließt er messerscharf,
„nicht sein kann, was nicht sein darf.“
Bei der letzten Strophe bekomme ich heute noch eine Gänsehaut.
Palmström war wohl ein Deutscher.
Und ein ‚göttliches‘ Deutsch.
Sprache formen, nicht kneten.
Fiel mir jetzt grad‘ spontan ein.
–