
Mehr arbeiten, weniger Freizeitausgleich: So stellt sich die Bundesregierung unter Führung des neuen Bundeskanzlers Merz die Zukunft für Deutschlands Arbeitnehmer vor. Kann das sinnvoll sein?
Roberto De Lapuente hat Heiner Flassbeck zum wirtschaftspolitischen Kurs der neuen Regierung befragt.
De Lapuente: Herr Flassbeck, die Bundesregierung will nun den Bürgern wieder längere Arbeitszeiten aufbürden. In welcher ökonomischen Wirklichkeit ist das heute noch sinnvoll? Ist nicht die Produktivität der eigentliche Messwert, der über die Länge der Arbeitszeit entscheiden sollte – und nicht etwa das Bauchgefühl derer, die »anpacken« und »ranklotzen« als Werte an sich sehen?
Flassbeck: Wohlstand wird sinnvollerweise definiert als Lohn pro Stunde. Die einzig relevante Frage ist: Haben wir eine Produktivität pro Stunde, die diesen Lohn hergibt – plus Gewinn für die Unternehmen natürlich. Ist das der Fall, was für Deutschland offensichtlich ist, hat Mehrarbeit mit Wohlstand nichts zu tun. Mehr arbeiten müsste man nur, wenn es in der Gesellschaft unabweisbare Aufgaben gäbe, wie die Rettung der Umwelt oder die Beseitigung von Kriegsschäden, die sofort erledigt werden müssen und keinen Aufschub dulden. Aber auch dann würde man erst fragen, ob alle Menschen schon voll beschäftigt sind, es also keine Reserven am Arbeitsmarkt gibt. In Deutschland sind etwa fünf Millionen Menschen unterbeschäftigt. Über mehr Stunden pro Tag zu reden, beweist nur vollkommene Ahnungslosigkeit.
»Merz ist einfach konfus«
De Lapuente: Immer wieder heißt es auch, dass eine Arbeitszeitreduzierung das eigentliche Gebot der Stunde sei. Ist so eine Forderung noch geboten? Ein Blick auf den Personalmangel allerorten lässt das doch utopisch erscheinen.
Flassbeck: Das mit dem Personalmangel stimmt bei fünf Millionen unterbeschäftigten Menschen und lächerlichen 600.000 offenen Stellen offenbar nicht; das ist nur eine Arbeitgeberparole. Bei der Verkürzung der Arbeitszeit kommt es darauf an, was man erreichen will. Wenn die arbeitenden Menschen der Meinung sind, sie würden die Zuwächse der Produktivität lieber für eine Verkürzung der Arbeitszeit verwenden als für eine weitere Zunahme des Realeinkommens, dann kann man das organisieren. Jede Gesellschaft ist frei, die Work-Life-Balance, wie es neudeutsch heißt, zu wählen. Wenn man allerdings versucht, die Arbeitslosigkeit mit Arbeitszeitverkürzung zu bekämpfen, dann geht das regelmäßig schief, weil man ein neues Nachfrageproblem schafft.
De Lapuente: Können Sie das mit dem Nachfrageproblem für den Laien anschaulich machen?
Flassbeck: Klar, man senkt die Löhne (erhöht sie weniger stark), um die Arbeitszeit zu verkürzen. Anders geht es nicht. Es gibt keine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, obwohl die Gewerkschaften das immer behaupten. Aber das sind nur semantische Tricks. Wenn die Löhne sinken oder weniger steigen, hat man immer ein Nachfrageproblem, denn der Zuwachs der Produktivität, der die Arbeitszeitverkürzung erst möglich macht, verlangt eigentlich eine zunehmende Nachfrage. Es stehen ja nun mehr Produkte zur Verfügung. Werden die nicht nachgefragt, entsteht Arbeitslosigkeit und die Arbeitszeitverkürzung verpufft.
De Lapuente: Viele aus dem linken Milieu haben vor Merz gewarnt. Oft vernahm man, dass er altbacken sei, zurück in die Fünfzigerjahre wolle. Das war vor allem gesellschaftspolitisch gemeint. Arbeitszeiten auszuweiten – ist das nicht Fünfziger- und Sechzigerjahre schlechthin? Erstaunlich, dass aus der linken Blase kaum jemand deswegen aufmuckt …
Flassbeck: Merz ist einfach konfus. Wenn einer sagt, man könne mit Work-Life-Balance den Wohlstand nicht halten, dann kann man daraus schließen, dass er weder weiß, was die Balance ist, noch, was Wohlstand ist. In der »linken Blase« ist das ganz ähnlich.
»Wer will schon Köpfe?«
De Lapuente: Katharina Reiche ist die neue Wirtschaftsministerin. Mit ökonomischen Basiswissen hat sie bislang nicht geglänzt. Wir erklären Sie sich, dass man so ein fachliches Leichtgewicht auf den Posten setzt? Will Friedrich Merz, der sich ja für einen wirtschaftspolitischen Experten hält, das Ressort durch die Hintertür mitverwalten?
Flassbeck: Ich vermute, Carsten Linnemann hat das Ressort haben wollen, aber er hätte dafür eine Geschlechtsumwandlung machen müssen. Folglich hat man jemand genommen, der vollkommen unbedarft ist. Eine kompetente Person auf diesem Posten hätte zum Beispiel den Merzschen Wohlstandsbegriff korrigieren und dem Kanzler hinter den Kulissen sagen müssen, dass Wirtschaftspolitik ein wenig mehr ist, als Parolen auf Arbeitgebertagungen abzusondern. Das wird die Amtsinhaberin bestimmt nicht tun.
De Lapuente: Mittlerweile vernimmt man auch Töne, die den ehemaligen Wirtschaftsminister Habeck nicht mehr allzu stark kritisieren. Würden Sie rückblickend auch kein ganz hartes Urteil zulasten des Grünen mehr sprechen wollen?
Flassbeck: Doch, ganz hart. Auch er hat niemals verstanden, was Wirtschaftspolitik ist und tut, und auch er hat sich niemanden ins Ministerium geholt, der es ihm hätte erklären können. Mittlerweile hat man wohl zu Recht alle Grünen aus der Ministeriumsspitze entfernt, aber man hat die Chance verpasst, Menschen nachrücken zu lassen, die wirklich etwas von der Sache verstehen. Frau Reiche hat einen Juristen zum Staatssekretär gemacht, der die Bereiche Wirtschaftspolitik und Europapolitik verantwortet. Es gab einmal Zeiten, da war der Mensch auf dem Posten der intellektuelle Kopf der Wirtschafts- und Finanzpolitik der ganzen Bundesregierung. Doch wer will schon Köpfe?
Heiner Flassbeck studierte Volkswirtschaft in Saarbrücken und wurde 1987 an der FU Berlin promoviert. Er arbeitete im Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und danach im Bundesministerium für Wirtschaft. Im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin war er von 1988 bis 1998 Leiter der Abteilung Konjunktur. Im Jahr 1998 wurde Heiner Flassbeck zum beamteten Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen ernannt. Von August 2003 bis Dezember 2012 war er bei UNCTAD in Genf Direktor der Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien. Mit Friederike Spiecker zusammen hat er in den Jahren 2020 und 2022 einen „Atlas der Weltwirtschaft“ herausgebracht, der bei Westend erschienen ist. 2024 erschien sein Buch: Grundlagen einer relevanten Ökonomik ebenfalls bei Westend.
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Der Friederich muss heute mit Seife in Mund auf Erbsen knieen er hat ja auch nicht die zurzeit Besten Ideen, zur erfolgreichen Konflikt Lösung in Europa.
„Über mehr Stunden pro Tag zu reden, beweist nur vollkommene Ahnungslosigkeit.“ Die Frage ist nur wer sich hier ahnungslos stellt. Es liegt doch sowas von auf der Hand, dass die unbezahlte Mehrarbeit durch die Verlängerung des Arbeitstag, den Profit steigern soll. Das ist Klassenkampf von oben. Ein Angebot ans internationale Kapital, das sich trotz hoher Energiepreise an der unbezahlten Mehrarbeit des Proletariats „schadlos“ soll. Die neue Standortfaktor heißt: Proletariat, das fast schrankenlos ausgebeutet werden darf.
„Wenn die arbeitenden Menschen der Meinung sind, sie würden die Zuwächse der Produktivität lieber für eine Verkürzung der Arbeitszeit verwenden als für eine weitere Zunahme des Realeinkommens, dann kann man das organisieren.“ Auf einem Planeten von Alpha Centauri vielleicht, aber nicht im Kapitalismus.
„Jede Gesellschaft ist frei, die Work-Life-Balance, wie es neudeutsch heißt, zu wählen.“ LOL. 🤣
„Es gibt keine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich,“ – Ich dachte: Jede Gesellschaft ist frei die Work-life-Balance zu wählen. Oder geht das nur in die andere Richtung. Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich.
Ja die „Naturgesetze“ des Kapitals muss ein Experte eben drauf haben.
@Krim:
Es gäbe eine Möglichkeit sich entsprechend vor den Interessen von Merz und seinen Kumpanen zu schützen. Aber dazu müssten sich alle Arbeitnehmer einig sein… GENERALSTREIK! Und gleichzeitig der abhängigen Justiz den Stinkefinger zeigen!
Eine kritische Masse müsste mitmachen…
Aber was hoffe ich: Eher gefriert die Hölle zu, als dass in Deutschland sich die Bevölkerung zusammenschließt um wirklich ihre Interessen gegenüber der Oberschicht durchzusetzen.
Im Gegenteil: Die Mehrheit tritt gar nach unten und hofft wenn nur genügend gebuckelt wird, dass ein paar Brocken von Oben einem zugeworfen werden!
„Aber dazu müssten sich alle Arbeitnehmer einig sein… GENERALSTREIK! “
Die sind doch permanent damit beschäftigt, den günstigen „High Speed“- Smartphone-Vertrag zu ergattern und ein „Last Minute“ -Urlaubsangebot für Tunesien oder Marokko zu kriegen, wo sie ja für ein paar Wochen irgendwer sein können. Da bleibt doch gar keine Zeit mehr für irgendwelche längst überholte Klassenkampf-Relikte aus dem 19 Jhdt. und sonstigen „Sozialkram“.
Ja. Für Generalstreik müsste es ein Klassenbewusstsein geben. Gäbe es aber ein Klassenbewusstsein, könnte die Arbeiterklasse statt Generalstreik gleich Revolution machen. Oder anders: Ein Generalstreik würde ganz schnell zur Revolution, der Schritt wäre nur noch klein.
Nur gehört ein nicht unerheblicher Teil dieses Proletariats der „Nicht-reden-deutsch-Fraktion“ an und ist strukturell rebellisch, wenn es dafür eine nachvollziehbare Perspektive gäbe. Dieser Personenkreis zeichnet sich nicht durch Forderungen nach Einstiegsgehältern über 100.000 Euro aus, sondern muss sich oft mit weniger als einem Drittel begnügen.
Kurzum: Dass es mit einer Revolution hier in Europa nichts werden kann, bin ich mir nicht mehr so sicher…
https://www.blick.ch/politik/arbeitgeber-boss-provoziert-mit-brisanter-aussage-existenzsichernder-lohn-ist-nicht-aufgabe-der-arbeitgeber-id20933272.html
keine ahnung wer diese „arbeitgeber“ eingeladen hat bei der wirtschaft mitzumachen, ich jedenfalls nicht.
Damit offenbaren Arbeitgeber, dass sie selbst hinter den Leistungen des einmal real existierenden Sozialismus zurück fallen. Denn ein Existenz-sichernder Lohn war für den selbstverständlich und Tagesgeschäft. Dabei war die Produktivität damals erheblich geringer als heute.
Der Arbeitsgeber-Lobbyist hat zwar in gewisser Weise recht. Aber er bedenkt wohl nicht ganz, dass eine durch Sozialhilfe ausgeglichene mangelnde Lohnhöhe auch Anforderungen an den Staat stellt, von denen auch seine Schicht betroffen ist. Aber soweit denkt er wohl nicht…
„Die einzig relevante Frage ist: Haben wir eine Produktivität pro Stunde, die diesen Lohn hergibt – plus Gewinn für die Unternehmen natürlich.“
Was die ganze Baggage nicht zugeben will, ist im Halbsatz nach dem Spiegelstrich aufgeführt.
Das ist nämlich des Pudels Kern. Profit muss in eurem kleinen stinkenden Kapitalismus immer durch noch mehr Profit ersetzt werden.
Da offensichtlich die Möglichkeiten der Ausweitung der Produktion, der Kostensenkung durch Produktverschlechterung und der Intensivierung der Arbeit zunehmend ausgereizt sind, geht man aktuell wieder zur extensiven Ausweitung der Arbeitszeit über.
Aus diesem Kreislauf gibt es nur einen Ausweg und das ist die Entfernung des Bürgertums von der Macht.
„in eurem kleinen stinkenden Kapitalismus“
Ich darf hier anmerken, dass es für den Keynesisten H. Flassbeck „Kapitalismus“ gar nicht gibt, sondern nur „Marktwirtschaft“. Daraus entstehen zwangsläufig gewisse Missverständnisse.
Das grundsätzliche Problem von Flassbeck ist aber, dass er eine bestimmte ökonomische Strömung -den Keynesianismus- verkaufen will, dieser aber in Europa schon seit Ende der 70-ger tot ist. Daraus entsteht ein noch grösseres Missverständnis, nämlich A) Flassbeck: „Die sind alle dumm und haben keine Ahnung“ B) Für die „Dummen und ohne Ahnung“ existieren Flassbeck und seine Bücher gar nicht. Das hätte er spätestens in dem 1-en Jahr im Finanzministerium unter dem neoliberalen Stiefel des Agenda-Gerds merken müssen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neukeynesianismus
„I see what you’re asking! From the available reports, it’s stated that Chancellor Merz was received by U.S. officials upon his arrival in Washington, but the specific individuals or positions of those who met him at the airport have not been disclosed. So, while the report mentions U.S. officials, there isn’t clear or direct proof (like names or titles) provided in the public articles available.
It’s common for high-level visits like this to be met by representatives from the State Department, or even from the U.S. Embassy, but without more specific information, we can’t pinpoint exactly who they were.“
chatgpt
Tja, wenn der Markt für ein Produkt gesättigt ist und der Bedarf sich bei 70 % einpendelt, dann muss man für 30 % neue Arbeit finden, also neue Bedarfe (Produkte, Dienstleistungen etc.) schaffen. Zur Schaffung neuer Bedarfe braucht man Menschen mit Ideen und Innovationskraft, dies zu finden und bereitzustellen ist eigentlich die Aufgabe der Gesellschaft, hier sind nicht nur, aber vor allem die Politik gefordert, gefolgt von der Wirtschaft und den Arbeitnehmern. Nur hier sieht es in Deutschland, derzeit ziemlich mau aus!
Der Wohnungsmarkt für Niedrigverdiener ist alles andere als gesättigt und tendiert schon 15 Jahre lang nicht mehr in diese Richtung.
Das grundsätzliche Problem scheinen Sie überhaupt nicht erfasst zu haben. Die Nachfrageschwäche resultiert also aus Übersättigung und nicht aus fehlender Kaufkraft.
Beim Essen ist es normal, dass man dann aufhört, wenn man satt ist.
Wenn alle Bedarfe erfüllt sind, muss man sich also den Kopf über neue Bedarfe zerquetschen, um einem dummen Fetisch zu genügen…
Warum müssen wir denn ständig immer mehr produzieren?
Landet doch eh schon die Hälfte auf der Halde!
Man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, das Wirtschaftsressort würde von einer weniger kompetenten Person als vergleichbar der besetzt, welche auf dem Richtlinienstuhl thront.
Das „bewährte“ Geschäftsmodell der Exportüberschüsse durch Kostensenkung (Ausnahme: Energiebereich) funktioniert angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen immer weniger.
Und selbst wenn es weiterhin funktionieren würde:
Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt und einer zunehmenden Verelendung eines nicht unerheblichen und größer werdenden Teils der Renter haben sich trotz des angeblichen „Erfolgsmodells“ ergeben.
Das Geschäftsmodell gehört also grundsätzlich diskutiert.
Und da gibt es auch innerhalb kapitalistischer Strukturen Verbesserungsmöglichkeiten, welche damit eine strukturell kleinere Hürde sind, der menschlichen Emanzipation zu dienen, als den großen Wurf zu versuchen, der viel Gegenwind und wenig Verständnis zu bieten hat.
Aber selbst der angebliche Kapitalismus-Kenner Merz kennt sich wohl wenig mit mezzaninen Finanzierungsformen aus. Den Unterschied zwischen Hayek und Friedman scheint er auch nicht begriffen zu haben. Aber auch auf der „linken“ Seite gibt es viel Gebildete mit philisternder Wissenshörigkeit ihne der Fähigkeit, relative Äquivalenzumformungen in real auch nur durchzudenken.
Auch Flassbeck weiß anscheinend nicht, dass zur Konkurrenz relativ höhere Löhne nicht unbedingt die Nachfrage aus dem Arbeitnehmerlager fördern. Denn aufgrund sich verschlechternder Konkurrenzfähigkeit durch (erheblich) höhere Löhne steigt nicht unbedingt das Gesamteinkommen der Arbeitnehmer, sondern kann dieses durchaus auch reduzieren, weil die Arbeitskraft dann eben in konkurrierenden Volkswirtschaften nachgefragt wird. Die frühere Phase der BRD, als noch ein erheblicher Kapitalstock aufgebaut wurde, lässt sich nicht unbegrenzt fortschreiben.
Das will zwar Flassbeck, aber es wird nur scheitern.
Wenn kein ausreichendes Einkommen von einem Teil der Arbeitnehmer über den Markt erzielt werden kann, was strukturelle Gründe hat und von mir schon öfters angemerkt wurde, könnte ein fähiges Staatswesen über Ausgleichszahlungen (ohne Verschuldungszwang und Inflationsgefahr) die Gesamtnachfrage wesentlich erhöhen, ohne auf erhebliche Exportüberschüsse angewiesen zu sein, um das Bild einer ökonomisch erfolgreichen Volkswirtschaft aufrecht erhalten zu können.
Das wichtigste Element einer work-life-balance sollte übrigens sein, dass der Teil der Arbeit Sinn gibt und Freude macht. Und vor allem, dass man diesen anpassen kann, ohne überfordert oder fehlgefordert zu werden.
Wenngleich die Arbeitswertlehre von Marx so nicht (ganz) stimmt, was man schon an der Differenz zwischen Arbeitswert und Arbeitskosten erkennen könnte, so ist es nur durch zielgerichtete und bewusste Steuerung von Arbeit möglich, dass der Mensch Subjekt der Geschichte wird und nicht von den Restriktionen der Rentabilität und des Marktes abhängig bleibt.
Haaretz:
„Armed Gaza Militia Rivaling Hamas Hands Out Aid in Israeli-controlled Zone“
„Israel Arming ISIS-affiliated Militia in Gaza, Ex-defense Chief Claims“
(bei flassbeck hab ich keine hemmungen)
Es geht darum, die Zitrone noch mehr auszupressen.
Um nix anderes.
Dafür erzählt man Märchen und fördert rechte Ressentiments.
Die CxU ist immer mehr nur eine AfD-light.
Frage am Rande:
Weshalb ist dem Transskript dieses Interviews ein Foto vorangestellt, das eine Frau zeigt, die anscheinend gerade eine öffentliche Bedürfnisanstalt betreten möchte?
Wie kommst du darauf, dass die bedürfnisanstalt öffentlich ist?
https://www.relevante-oekonomik.com/2025/06/05/trump-und-musk-es-ist-genauso-gekommen-wie-vorhergesagt/
Letzte Entwicklung: https://t.me/kalibrated/20933
Etwa über die Lohnentwicklung nachzudenken ist müßig, weil Geld gar keine positiven Werte abbilden kann.
Wie Herr Flassbeck es immer wieder richtig andeutet, liefert Herr Merz eher nur Parolen wie „Unsere Produktivität stagniert. Unsere Wettbewerbsfähigkeit sinkt.“
Stattdessen müsste Herr Merz einfach nur die Funktionsweise unseres Geldes analysieren.
Dann würde er sehr schnell zu dem Ergebnis kommen, dass Geld sich nicht für einen Wirtschaftswettbewerb eignet, weil die Reichen auch einfach nur immer reicher werden.
Darüber hinaus müsste er etwa die Frage stellen, ob mit Geld überhaupt eine Wirtschaftssteuerung möglich ist.
Was nützt es, wenn wir immer mehr arbeiten, wenn wir einen Bundeskanzler haben, der es noch nie nötig hatte sich gedanklich mit der Funktionsweise unseres Geldes auseinanderzusetzen?
Seine Forderung, dass wir alle mehr arbeiten sollen, bedient einfach nur „Arbeitgeberinteressen“.
Bei der Nähe von Friedrich Merz zum Wirtschaftsrat ist es ein Problem, dass diese CDU-nahe Bewegung ein Lobbyverband ist, der einfach nur Unternehmensinteressen vertritt. Trotzdem hat der Wirtschaftsrat doch einen privilegierten Zutritt zur Parteiführung.
Was aber ist davon zu halten, wenn Herr Merz die Bundeswehr zur stärksten Armee in Europa machen will?
Er will etwa auch einen bestimmten Prozentsatz der Wirtschaftsleistung für die Rüstung ausgeben.
Etwa auf der Webseite „Antibilanz“ von Franz Hörmann kann man es jedoch herausfinden, dass Bilanzen gar keine Wirtschaftsleistung abbilden können.
Die vermeintlichen Friedensbemühungen von Friedrich Merz & Co. in Form von immer größeren Rüstungsausgaben treiben einfach nur die Verschuldung in Form von immer mehr Geld in der Welt immer schneller auf die Spitze. Ein sehr großer Teil unserer Rüstungsausgaben wird dann vom „Vermögensverwalter“ BlackRock kassiert.
Dass BlackRock aber deshalb kein Vermögen verwaltet, weil Geld keine positiven Werte abbilden kann, scheint auch den meisten unserer Medien nicht bekannt zu sein, weil dort unentwegt vom Vermögensverwalter BlackRock die Rede ist.