»Wir stehen für Akzeptanz, Vielfalt, Inklusion, Offenheit und Solidarität«

Wahlkampfstand mut
Foto: Jörg Linke, Daniela Voß

In Bayern gründete sich vor einigen Jahren eine kleine Partei namens mut. Sie wird bei der kommenden Landtagswahl im Freistaat mit den Linken zusammenrücken.

Das Overton Magazin hat sich mit Jörg Linke, dem Co-Vorsitzenden des Bundes- und Landesvorstands, und mit Daniela Voß, Themensprecherin Kunst und Kultur und Stimmkreiskandidatin in Fürstenfeldbruck-Ost, unterhalten.

Über eine linke Alternative, Identitätspolitik, die beste Bildung und notwendige Verbote für die Zukunft.

 

De Lapuente: Lieber Herr Linke, Ihre Partei mut gibt es nun seit sechs Jahren. Wieso noch eine Partei?

Linke: Ihre Frage möchte ich zunächst aus meiner persönlichen Perspektive beantworten. Mir selbst fehlte vor sechs Jahren das politische zuhause, sprich eine Partei, deren humanistische und ökologische Werte, Ziele und Visionen zu meinen persönlichen Überzeugungen passte. Die Grünen sind und waren mir nicht mehr konsequent genug, die LINKE zu wenig ökologisch orientiert. mut hat es da für mich auf den Punkt gebracht. Grundsätzlich braucht eine lebendige Demokratie Erneuerung und Angebote. Das gilt auch für Parteienstruktur und Wahlrecht. Deshalb ein klares Ja, es braucht mut!

De Lapuente: Es gibt mut nur im Freistaat Bayern?

Linke: Es ist richtig, dass mut vor allem in Bayern aktiv ist. Am 8. Oktober treten wir in einem Parteienbündnis mit Die LINKE und die Urbane zur Landtagswahl in Bayern an. Dafür gibt es eine Bündnisvereinbarung, in der die gemeinsamen Werte definiert sind, unsere Kandidierenden arbeiten im Detail jedoch mit unserem eigenen Landtagswahlprogramm. Nach und nach möchten wir auch in anderen Bundesländern Landesverbände aufbauen. Als nächstes ist Baden-Württemberg geplant.

»Wir schlagen die sukzessive Absenkung des aktiven Wahlalters auf bis zu 12 Jahre vor«

De Lapuente: Was machen und sehen Sie anders als andere Parteien?

Linke:  Wichtig ist es uns, die Ursachen für Probleme deutlich zu benennen und daraus politische Handlungsvorschläge und Ideen zu entwickeln. Also nicht nur zu kritisieren, sondern konstruktiv zu arbeiten. Diese Ideen dürfen dann auch gerne einmal kopiert werden. Eine vor allem auf Profit ausgerichtete Wirtschaftsweise führt uns in eine Sackgasse. Das Wohl aller, auch das zukünftiger Generationen, muss unser persönliches, wirtschaftliches und politisches Handeln leiten. Das gilt über alle Landesgrenzen hinweg. Solidarisches Handeln heißt konsequenteste Umsetzung von Klima- und Umweltschutz. Damit gelingt es auch Fluchtursachen statt Flüchtende zu bekämpfen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist eine Frage von Gerechtigkeit. Kinder, junge Menschen und Migrant*innen gestalten unsere Zukunft wesentlich mit.

De Lapuente: Heißt das, auch Sie streben ein Wahlrecht für Minderjährige an?

Linke: Richtig. Dass 16-Jährigen noch immer das aktive Wahlrecht im Bund und in einigen Bundesländern vorenthalten wird, ist aus unserer Sicht ein Skandal und bedarf einer dringenden Korrektur. Wir gehen aber noch ein Stück weiter und schlagen die sukzessive Absenkung des aktiven Wahlalters auf bis zu 12 Jahre vor. Dass dies möglich und sinnvoll ist, wurde durch etliche Studien belegt. Dabei geht es auch darum, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Politik ist Zukunftsgestaltung, deshalb sollen auch die mitwirken und mitentscheiden, die es vor allem und am längsten betrifft.

De Lapuente: Haben Sie keine Angst vor einer weiteren Infantilisierung der politischen Verhältnisse im Lande? Gehört zur politischen Wahl nicht ein gewisser Reifegrad?

Linke: Ich gebe Ihnen recht: Ein gewisser Reifegrad als Voraussetzung der politischen Mitbestimmung wäre wünschenswert, ist aber nicht vom Alter abhängig. Im aktuellen politischen Diskurs wird doch sehr deutlich, mit welchen plumpen und populistischen Argumenten Rechte und Konservative Hochs in Umfragen generieren. Die dahintersteckende Trotzhaltung muss doch tatsächlich als infantil beschrieben werden. In der Zeit der Schulpflicht haben Menschen Zugang zu sachlichen Informationen, werden ihnen geschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt. Später fehlt dann diese neutrale Informationsquelle, mit den sichtbaren Konsequenzen. Deshalb betone ich noch einmal: Der (politische) Reifegrad ist nicht von einem Mindestalter abhängig.

»Wir priorisieren Identitätspolitik nicht, wir leben Vielfalt und Solidarität einfach«

De Lapuente: Liebe Frau Voß, der Linkspartei machen viele zum Vorwurf, dass sie besonders eine urbane Klientel vertritt, weswegen es eine Überbetonung sogenannter identitätspolitischen Themen gibt. Viele verbinden die schwindende Wählergunst der Linken mit dieser Schwerpunktsetzung. Liest man das Parteiprogramm Ihrer Partei, spürt man schnell, dass Identitätspolitik auch bei Ihnen eine ziemlich große Rolle spielt. Verprellt man damit nicht von vorneherein potenzielle Wähler?

Voß: Ich kann mit dem Begriff Identitätspolitik nicht viel anfangen. Im Grunde ziehen sich zwei Themen durch unser Parteiprogramm, und das sind Solidarität und Gerechtigkeit. Das ist für mich etwas sehr Universelles und vor allem Grundlegendes. Wir müssen unseren Konsum, unsere individuelle Mobilität, unseren Ressourcenverbrauch reduzieren und verändern – alles andere ist eine Lüge und falsche Klientelpolitik. Diese hat sich bei einigen Parteien eingebürgert und können wir uns einfach nicht leisten – wie zum Beispiel den Widerstand gegen ein Tempolimit oder das Dienstwagenprivileg. Diese notwendigen Veränderungen, vor denen wir stehen, treffen nicht nur den urbanen Raum, sondern müssen in der Fläche stattfinden, und dafür braucht es ein solidarisches Miteinander und eine stärkere Beteiligung der Vermögenden.

De Lapuente: Ich würde gerne nochmal insistieren: Die Fokussierung der Linken auf softe Themen der Identitätspolitik geht einher mit einem massiven Verlust an Zuspruch. Die Umfragen in Bayern sehen die Linkspartei bei gerade mal zwei Prozent, was selbst für bayerische Verhältnisse einen ziemlich schlechten Wert darstellt. Warum bedient auch mut dieses Themenkomplex mit einer gewissen Priorisierung? Immerhin ist ihr Logo in Regenbogenfarben gestaltet.

Linke: Ich finde es gut, dass die LINKE zu den »soften Themen«, wie Sie es formulieren, auch eine klare Agenda pro gesellschaftlicher Vielfalt und Inklusion entwickelt hat. Ich sehe dort auch keinen Fokus auf diesen Themen, aber sie sind meiner Meinung nach untrennbar mit dem linken Grundwert der Solidarität verbunden. Darin liegt für mich auch kein unmittelbarer Zusammenhang mit schlechten Umfragewerten unserer Bündnispartner*in. Für mut war der Themenkomplex gesellschaftliche Vielfalt und Inklusion schon bei der Gründung eine tragende thematische Säule. Wir verwenden sowohl unser Logo in Cyan als auch das regenbogenfarbene Logo. Es kommuniziert farblich gut, wofür wir stehen: Für Akzeptanz, Vielfalt, Inklusion, Offenheit und Solidarität.

Voß: Wir priorisieren das nicht, wir leben es einfach und tatsächlich wird es doch nur von konservativen und rechten Parteien zum Problem stilisiert, die vom eigentlichen Problem sozialer Ungerechtigkeit ablenken wollen. Ich fokussiere mich vor allem auf die Bekämpfung derselben, nachdem in den zwei großen Krisen der letzten Zeit, die Schere zwischen Arm und Reich deutlich auseinandergegangen ist. Selbstkritisch müssen wir aber zugeben, dass wir diese Anliegen besser kommunizieren müssen, da wir dazu keine einfachen und bequemen Antworten haben. Außerdem empfinde ich zum Beispiel ein Thema wie Gleichberechtigung nicht als »soft«, sondern als existenziell und aktuell, vor allem wenn ein Politiker wie Friedrich Merz nächster Kanzler werden möchte, der 1997 unter anderem gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt hat.

»Es braucht ein starkes Bekenntnis für Kunst und Kultur als öffentliche Daseinsfürsorge«

De Lapuente: Ihre Partei möchte sich für die Absenkung der Mieten einsetzen. Die Mietpreisbremse in Berlin ist mehr oder minder gescheitert. Wie stellt sich mut eine solche verordnete Absenkung vor?

Voß: Wirklich gescheitert ist die Berliner Mietpreisbremse nicht, sie existiert bis heute. Es gibt sie sogar schon in München, ist aber nicht ausreichend wirksam und müsste viel umfassender angewandt werden: Meiner Meinung nach ohne Ausnahmen bei Neubauten und umfassenden Modernisierungen unter Einbezug eines reellen Mietenspiegels, der auch Bestandsmieten berücksichtigt und sich nicht an Neuvermietungen orientiert. Aber es braucht viel grundlegendere und radikalere Maßnahmen, um den Wohnungsmarkt fair zu gestalten: Das Beenden von Bodenspekulationen durch Umwandeln des Bodens in Gemeineigentum, verpflichtende längere Sozialbindungen und höhere Quoten für Sozialwohnungen, die sich über Stadt und Land verteilen.

De Lapuente: Sie sind Themensprecherin für Kunst und Kultur: Geht es mut bei diesen Themen insbesondere um die Finanzierungsfragen dieses Sektors? Oder beanstanden Sie den heutigen Kulturbetrieb auch inhaltlich?

Voß: In der Auseinandersetzung über inhaltliche Fragen und in kulturellen Diskursen liegen immer auch Chancen und Entwicklungspotenziale für unsere Gesellschaft. Mir geht es zum einen um den Stellenwert von Kunst und Kultur, um die Arbeitsbedingungen von Kulturschaffenden und um den niedrigschwelligen Zugang dazu. Gerade bei Letzterem gibt es viel aufzuholen, damit Kunst und Kultur nicht nur einem kleinen Teil der Gesellschaft vorbehalten ist bzw. nur einem kleinen Teil der Gesellschaft etwas bedeutet. Ein großes Problem ist bereits, dass viele Kinder und Jugendliche ohne jegliche Berührung mit Kunst und Kultur aufwachsen. Auch strukturell muss man in diesem Bereich viel verbessern, so dass langfristige und einfache Förderungen an der Tagesordnung sind. Es braucht ein klares und starkes Bekenntnis für Kunst und Kultur als öffentliche Daseinsfürsorge und nicht als Garnitur der Freizeit.

»Geschwindigkeitsbeschränkungen und ein Verbot von Inlandsflügen sind fällig«

De Lapuente: Als eines ihrer Ziele geben Sie aus, für Kinder die »beste Bildung« verwirklichen zu wollen. Was bedeutet das für Sie? Mehr MINT-Orientierung oder möchten sie die Ansprüche an die Bildungsziele nach oben setzen?

Linke: Die beste Bildung für alle beziehen wir nicht auf konkrete Fächer, sondern vielmehr auf kindgerechtes und gemeinsames Lernen und die Förderung individueller Interessen, Talente und Fähigkeiten. Wir wollen ein Bildungssystem, das Kinder und Jugendliche zu kreativen, kritisch denkenden, engagierten, selbstständigen, empathischen und teamfähigen Menschen werden lässt Wir sehen in guter Bildung keinen Wettbewerb, sondern eine Grundvoraussetzung menschlicher Entwicklung, die faire Zukunftschancen für alle bietet – unabhängig der sozialen Herkunft.

De Lapuente: Sie haben vorhin schon erwähnt, dass wir unsere individuelle Mobilität »reduzieren und verändern« müssen. Wie genau meinen Sie das? Und ich frage vorab: Wie soll ein etwaiger Verlust an Lebens- und Reisequalität vermittelbar sein?

Voß: Es geht mir und uns nicht um Verbote von Reisen und Mobilität, aber wir richten gerade an diejenigen den Appell, die es sich leisten können viel und weite Strecken unterwegs zu sein, die Notwendigkeit der Reise und die Wahl des Verkehrsmittels auch im Sinne des Gemeinwohls und Klimaschutzes zu hinterfragen. Der Grad an Lebensqualität bemisst sich bestimmt nicht in Entfernung, Geschwindigkeit und Quantität von Reisen. Politisch gilt es, viel mehr und bessere Angebote im ÖPNV (vor allem im ländlichen Raum) zu schaffen und Mobilität gerecht zu bepreisen und dabei alle, auch die Kosten für Volkswirtschaft und Umwelt zu inkludieren und Subventionen abzuschaffen. Konkrete Verbote sind dennoch notwendig, zum Beispiel längst überfällige Geschwindigkeitsbeschränkungen oder ein Verbot von Inlandsflügen. Hier muss die Politik zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlichem Schaden auch für zukünftige Generationen abwägen und angemessene Rahmenbedingungen setzen.

 

Jörg Linke ist Co-Vorsitzender des Bundes- und Landesvorstands von mut. Er hat Betriebswirtschaft und Politik studiert und lebt in München. Seit über 30 Jahren führt er ein kleines, mittelständisches Unternehmen im Lebensmittelsektor (Weinimport und -handel).

Daniela Voß ist Themensprecherin Kunst und Kultur und Stimmkreiskandidatin in Fürstenfeldbruck-Ost für mut. Sie hat eine Schauspielausbildung absolviert und gehörte von 2001 bis 2005 zum Ensemble des neuen theaters in Halle an der Saale. Heute ist sie freischaffende Schauspielerin und Yogalehrerin. Seit 2017 ist sie mut-Mitglied.

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59 Kommentare

  1. Nun, wenn Overton zur Werbeplattform für alternative Parteien wird, dann hoffe ich mal, dass auch andere, bislang unschuldige, neue Parteien, wie z.B. “dieBasis” zu Wort kommen. Sollten allerdings “alte” Parteien ihre Meinung hier vertreten, und das ist schon ansatzweise mit der Verbindung zu den Linken im obigen Artikel der Fall, dann macht für mich auch das Lesen von Overton keinen Sinn mehr.

    1. Dies hier ist ein vollkommene Verdummungsplattform. Und es wird immer dümmer und dümmer

      Geheimdienst-Rötzer hat das ja nicht zum ersten mal getan …

      1. Hat Albrecht irgend einen Beleg für diese ‘persönliche Feststellung’?
        Warum betreiben sie eine Hetzjagd auf jemanden der im Artikel als Redaktion ausgegeben ist?

        1. “Hetzjagd”? Warum nicht gleich “Hetzjagden”?Humpahumpatätärä

          Trolle müssen natürlich die laufenden Verarschungen verteidigen. Die Hebel müssen fest sitzen, die Messer gewetzt sein …

    2. Verstehen Sie unter Journalismus nicht auch, dass man Parteien – bekannten oder unbekannten – auf den Zahn fühlt und deren Programme thematisiert?

      1. So, wie ich es geschrieben habe, es wird sich zeigen, ob die Objektivität gewahrt bleibt oder ob versteckt Regierungspropaganda untergejubelt wird.

  2. Roberto bemüht sich, klare Aussagen aus den Leuten rauszukitzeln, aber ohne offensichtlichen Erfolg.
    Insofern verstehe ich das hier nicht als Werbung für die Partei, sondern es zeigt vielmehr, wie sich die ganze zeitgenössische Dummschwätzerei überall breitgemacht hat.

    Ich hab nicht gezählt, wie oft das Wort ‘Solidarität’ hier erwähnt wurde, aber es waren einige Male. Wie es um diese Buzzwords steht, wissen wohl alle aufmerksamen Leser alternativen Medien.

    Es wird viel erzählt, blumige Worte in den Raum geworfen, ohne wirklich Konkretes zu benennen, also spielt diese Partei ebenfalls in derselben Liga wie all die anderen auch.
    Ein wenig Inklusion hier, ein wenig Diversität dort, dazu die nötige Prise Tempolimit und Beschränkung von Inlandsflügen und schon präsentiert sich der ganze längst schon abgestandene Quark in neuer Verpackung.

    So wie ich Robero einschätze, ging es ihm hier sicherlich auch darum, dieses Parteipersonal vorzuführen, und das ist ihm gut gelungen, jedenfalls wenn man eben nicht mehr auf das etablierte Parteien-Bullshit-Bingo reinfällt, was ich bei Lesern von Overton und ähnlichen Medien fast zwingend voraussetze.

    Einmal mehr schade, dass Leute, die sich selbst immer noch als links bezeichnen, ständig dieselben Fehler wiederholen.
    Pispers hat mal gesagt, wenn die SPD einen Fehler macht, dann wiederholt sie den immer und immer wieder. Das gilt längst auch für alle anderen Parteien, die sich dem linken Spektrum zuschreiben.
    Ebenso sind die begangenen Fehler dieselben: Identitäts- statt Sozialpolitik, Inklusionsgeschwurbel statt eines soliden humanistischen Bildungssystems.

    Ebendieses wäre aber zwingend erforderlich, wollte man das Wahlrechtsalter weiter absenken. Das heutige Bildungssystem ist gänzlich unfähig, den ursprünglichen Anspruch an eine humanistische und aufklärerische Bildung zu erfüllen; denn Schule ist längst zur vorgelagerten Werkstätte der Wirtschaft geworden, Lehrinhalte orientieren sich nach wirtschaftlicher Nutzbarkeit und nicht nach Kriterien, um den Menschen aus seiner eigenen unverschuldeten Unmündigkeit herauszuführen.

    Dass dieser Umstand offenbar auch bei dieser Partei nicht bekannt ist, spricht Bände und zeigt ganz deutlich, wie es bei diesem politischen Personal selbst um das eigene Weltbild bestellt ist.

    Das einzige, was noch heute tadellos funktioniert, ist Phrasendrescherei, und bedingt durch die Tatsache, dass sowohl den Wählenden wie auch den Gewählten eine adäquate humanistische Bildung vorenthalten worden ist, fällt niemandem auf, wie intellektuell flach die politische Sphäre über die Jahre geworden ist.

    Schade eigentlich

    1. Allein die Aussage, dass bei den Grünen mangelnde Konsequenz das Hauptproblem sein und bei der Linke die mangelnde ökologische Ausrichtung, hat mich gleich zu Beginn sehr reserviert werden lassen.
      Wie beschrieben folgt dann das klassische Abarbeiten der Buzzwords und die Relativierung aller Missstände auf der eher linken Seite des Spektrums. Gefolgt von Bashing aller Aspekte des gegenüber liegenden Spektrums.
      Das hat mit Inklusion, Suche nach Harmonie oder Toleranz nicht viel zu tun.
      Es ist eine Ausgrenzende Haltung, die hier durchscheint und sich einen anderen Anstrich geben will.
      Der Anspruch, überzeugen zu MÜSSEN, und die Unfähigkeit, auch nur in Betracht zu ziehen, dass eigene Standpunkte nicht das non plus ultra sind, machen das für mich schwierig.
      Die aktuelle Haltung der meisten sich selbst als links verstehenden ist massiv zu intolerant. Es ist absurd, dass der totalitäre Charakter, der aus so vielen Nennlinken spricht, diesen selbst einfach nicht auffällt..

    2. Schöne Analyse! Kann ich so nur unterstreichen!

      Ich frage mich bei sowas auch immer: Wer soll die wählen? Da steckt null Neues drin und wenn man dann auch noch mit den selben leeren Worthülsen nach Außen auftritt, dann unterscheidet man sich noch nicht einmal im Auftritt von den anderen.

    3. Irgendwas zur Nato und konkret zur Nato-Osterweiterung wäre der Aktualität wegen auch nicht schlecht gewesen.

      Wir haben genug Parteien, die sich ihre Steckenpferde zum Programm gemacht haben und sich bei den harten Themen, wo’s politisch in den Clinch mit den Mächtigen in der Welt gehen würde, drücken und bzw. dem zu erwartenden Druck einfach von Beginn an nichts entgegensetzen und bei Bedarf und der Einfachheit halber die Ideen der Mächtigen dann einfach ins Programm übernehmen, wie das “Verteidigungsbündnis” Nato.

      Die Violetten sind ebenfalls eine tierfreundliche Naturschutzpartei plus irgendwas mit Menschen und zudem für die Legalisierung aller möglicher Drogen.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Violetten

      1. ‘irgendwas mit…’

        Das kennen wir ja auch schon zur Genüge. ‘irgendwas mit Medien’… das steht im Ranking an verkappter aber eigentlich offensichtlicher Blödheit auf demselben Level wie die Aussage einer gewissen Ministerin, sie käme ‘aus dem Völkerrecht’.

        Es sind Aussagen völliger Beliebigkeit, man muss sich nicht festlegen, man kann immer schön fluide auf alle Gegebenheiten reagieren, sich dem Zeitgeist anpassen, wie es zum Erreichen der eigenen Interessen gerade am dienlichsten ist. Man könnte das auch Opportunismus nennen.

        Dass man sich angesichts solchem politischen Personals Leute wie Schmidt, Kohl oder gar Strauss zurückwünscht, ist schon bedenklich und sollte in der Linke zu einem gerechtfertigen Aufschrei führen. Denn es gab noch Zeiten, wo man musste, wo der politische Gegner stand. Ohne die einzelnen Äusserungen der erwähnten Herren in jedem Fall gutheissen zu wollen, war doch immerhin klar: was sie sagten, sagten sie aus Überzeugung, weil sie dahinterstanden. Sie zeigten Kante und scheuten sich in der Folge auch nicht, harte Kämpfe auszutragen und sich zum erklärten Feindbild des politischen Gegners zu machen. Sie konnten sich dann aber konsequenterweise auch mit dieser Rolle arrangieren, sie lebten damit, das Feindbild zu sein, kultivierten es vielleicht sogar noch.

        Heute gibt sich jeder düpiert, wenn er Widerspruch erfährt. Statt in die Kontroverse zu gehen, wird Dialogverweigerung praktiziert, indem man den politischen Gegenspieler zum nicht-satisfaktionsfähigen Schwurbler, Covidioten, Nazi oder Antisemiten degradiert.

        Es ist eine Beleidigung an den menschlichen Verstand, was man uns heute auf dem Niveau von Lanz & co als politische Auseinandersetzung präsentieren will – aber es verfängt offenbar trotzdem, was in zwei Richtungen interpretiert werden kann:

        – Entweder steht es mittlerweilen derart schlecht um Bildung, kritischen Geist und Analysefähigkeit, dass sich die Menschen wirklich derart dreist ins Gesicht lügen lassen, ohne dies zu merken.

        – oder aber sie haben Widerstand längst aufgegeben, sind anderweitig derart eingespannt, dass kein Raum für kritischen Geist mehr bleibt, was angesichts der wirtschaftlichen Verwerfungen und des kaputten gesellschaftlichen Klimas auch nicht verwunderlich ist.

        It’s your choice…

        Auch heute noch funktioniert das Prinzip panem et circences, aktuelles Beispiel: die öffentliche Hinrichtung von Till Lindemann. Abgesehen einmal von der Tatsache, dass es scheinbar bisher nichts wirklich Justiziables gibt, was gegen ihn für eine Anklage Verwendung finden könnte, lenkt dieser Sturm im Wasserglas perfekt von den wirklichen Skandalen ab:

        – immer mehr Waffen in ein kaputtes, korruptes Land pumpen, um einen weiteren Stellvertreterkrieg am Laufen zu halten.
        – die Wirtschaft gegen die Wand fahren, weil man aus rein ideologischen Gründen und mit voller Überzeugung, das Richtige zu tun, das eigene Land in eine Energiekrise stürzt.
        – die Gesellschaft spalten, in Geimpfte und Ungeimpfte oder heute in Befürworter eines ‘gerechten Krieges’ und ‘Lumpenpazifisten’

        ich hätte mir nie gedacht, dass unsere, als der Nimbus der moralischen Werte gepriesene Gesellschaft derart moralisch vor die Hunde geht, dass man offen, an prominenter Stelle und noch ungestraft ein derartiges Vokabular von sich geben darf – und niemand stört sich daran, weil das eigentlich Unsagbare Stück für Stück wieder in den Bereich des ethisch-moralisch Zulässigen gerückt wurde.

        ‘Waffen für den Frieden’ – was für ein wunderbarer aber eben abscheulicher Neusprech. Es ist zum K***en.

        1. Man könnte ja auf die Idee kommen, dass wenn die Kriegstreiber im frecher werden beim Lügen und verdrehen, und damit das Overton-Fenster verschieben in ihre Richtung, dann muss man nur auf der Linken oder der Friedenseite ebenfalls frecher werden. Bloß geht das nicht, weil jeder der das versucht sofort entweder von der Presse, vom Staat oder von beiden mundtot gemacht wird. Das ist Kriegspropaganda, die dafür sorgt, dass die Heimatfront steht. So geht Meinungsfreiheit, in Friedenszeiten ist die Meinung irrelevant und in Kriegszeiten werden abweichende, unliebsame Meinungen erst gar nicht zugelassen.

          1. Das ist die seit Jahren praktizierte Diskursverschiebung.

            Genau auf diese Art wurde Merkel im Laufe ihrer Kanzlerschaft immer mehr als eine Linke dargestellt, obwohl nichts weiter von der Wahrheit hätte entfernt sein können.

            Es hat tadellos funktioniert; und selbst die alternativen, eher konservativ ausgerichteten Medien haben sich auf diese Diskursverschiebung eingelassen und feuern seither aus vollen Rohren auf das ‘linksgrün versiffte’ Establishment, immer wieder bezugnehmend auf die Merkel-CDU des Jahres 2015.

            Freilich ist das selbst wieder eine Verkürzung der Erzählung, um gegen links feuern zu können. Das linke politische Spektrum hat dem schlicht nichts entgegenzusetzen.

            Da trifft der Titel von Robertos Buch “Rechts gewinnt, weil links versagt” voll ins Schwarze.

  3. “Haben Sie keine Angst vor einer weiteren Infantilisierung der politischen Verhältnisse im Lande? ”

    ROTFL, der war gut! Wir stecken doch schon längst mitten drin in der Infantilisierung.

    Und zu der Partei: Solidarität, Klima, Gendern, Wahlalter runter… echt jetzt? Das soll ein neues Angebot sein? Zumal mir keiner mehr mit Solidaritätsargumenten kommen muss. Das war und ist bisher immer nur ein beschönigender Begriff für die Aufkündigung von Freiheitsrechten gewesen und das ganz besonders auch von Seiten der Linken. Nene, das Kapitel habe ich in meinem Leben durch.

    1. Der für mich wirklich offensichtlichste Beweis der allgemeinen Infantilisierung war der Moment, als plötzlich alle vom ‘Pieks’ sprachen.

      wenn ich zu meinem dreijährigen Sohn bei der Impfung vom ‘Pieks’ spreche, mag das durchaus berechtigt sein, weil man gerade bei solchen Sachen doch irgendwie mit Samthandschuhen vorgehen muss. Aber auch dort ist die Abwägung zwischen kindgerecht und kindisch schwierig, immerhin will man sein Kind in der Realität und nicht im Wolkenkuckucksheim aufwachsen sehen; und das Kind belügen, dass eine medizinische Behandlung auch ganz sicher nicht schmerzen werde, ist eine Lüge, die sich irgendwann einmal rächen wird.

      Als nun uns Erwachsenen gegenüber vom ‘Pieks’, den wir uns alle holen sollten, gesprochen wurde, zerbrach bei mir wohl das letzte Stück Vertrauen in diesen angeblich freien, demokratischen Staat.

      Das war nicht nur Neusprech sondern der völlige Abstieg in ins Gaga-Vokabular.

      Bei wem es spätestens da noch nicht geklingelt hat, hat den Donnerschlag nicht vernommen.

      1. Tom Lausen hat übrigens gerade Zahlen dazu veröffentlich wie viele Impfzertifikate laut seinen Auswertungen falsch / gefälscht waren: 12-15 Millionen

        In sofern sind es dann am Ende wohl doch nicht ganz so viele Menschen gewesen die das Schauspiel für voll genommen haben.

        Und zum Gaga-Vokabulur: Seitdem gehts ja praktisch nur noch so weiter, Kindersprache auf allen Ebenen der Politik.

        1. auch klar, warum niemand genau darüber berichtet.

          Die Verantwortlichen der Coronaepisode haben schon so hart damit zu kämpfen, die Narrative aufrecht zu erhalten. Was wäre wohl, wenn sich nun herausstellte, dass auch das Impfnarrativ, bzw. dessen Erfolg eine einzige Manipulationsnummer war.

          Als vor einigen Wochen Marcus Klöckner in der ‘Kulturzeit’ zur Sprache kam, dachte ich, jetzt friert die Hölle zu, wenn sich nun die Qualitätsmedien mit solch ‘hinterfotzigen Anwürfen’ wie denjenigen von Klöckner gemein machen. Aber das war dann bloss ein Strohfeuer, um zumindest so etwas wie kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Kampagne zu suggerieren; und die Kulturzeit hat sich mit Austeilen auch nicht zurückgehalten, siehe deren Kampagne gegen ‘Alles dichtmachen’.

          Dass das Gaga-Vokabular greift und sich die Bürger nicht entrüstet die Mistgabel krallen, um vor dem Reichstag aufzumarschieren, sagt doch einiges aus.

          Wie eben bei allem anderen, bleibt die Frage im Raum stehen, ob es wirklich ein derartiges Ausmass an geistiger Umnachtung in der Bevölkerung gibt, oder ob es bloss Ignoranz und Abgestumpftheit ist; letzeres könnte ich sogar noch verstehen.

      2. Für mich fing die Infantilisierung mit dem “Hausaufgaben machen” von Merkel an. Ab da war für mich völlig klar, dass unsereins Normalvolk nicht mehr für voll genommen wurde. Ab da habe ich politisch komplett abgeschaltet. Ab da war klar, dass es völlig aussichtslos war sich für irgendetwas anderes einzusetzen, was nicht veröffentlichte Meinung war.

  4. Für mich sieht das nach „Honeypot“ für frustrierteGrün- und Linkswähler aus.Ein Zusammenschluss von Leuten,die die ewiggleichen ,inhaltsleeren Schlagworte absondern…

  5. Regenbogenaktivisten die hier amerikanische Verhältnisse einführen wollen?!?

    Nein Danke.

    12-Jährig:innen sollen wählen dürfen….also bitte. Man sollte das Wahlalter auf 26 hochsetzen.

      1. KatSchutz, Zivi oder THW oder freiwillige Feuerwehr sind auch in Ordnung finde ich. Einfach mal etwas anderes sehen, tun und etwas nützliches lernen um eine breitere geeerdetere Perspektive zu haben. Umd nicht Kreißsaal→Hörsaal→Plenarsaal ohne Berührung mit der wirklichen Welt wirklicher Menschen.

        1. Ich kenne keine dieser Institutionen von innen, hatte nie Bedarf, Teil einer solchen zu werden.
          Und trotzdem denke ich, dass ich auch ohne eine dieser konkreten Lebenswelten den Bezug zur Realität aufbauen und bewahren konnte, obwohl ich mich seit längerem in einer Art inneren Emigration befinde.

          Zwang kann kaum zu einem wachen Geist führen, immerhin bedeutet gerade Soldat werden, das Gehirn am Eingang abzugeben, andere denken zu lassen und selbst zum blossen Befehlsempfänger zu mutieren.

          Innerlich widerspricht das völlig meinem Weltbild.

          Es gibt ganz viele andere Welten in einem Menschenleben, die so eindrücklich sind, dass es die eigene Perspektive völlig über den Haufen wirft und einem nicht nur zu einer Neueinschätzung seiner eigenen Position in der Welt zwingt, sondern einem auch eine Lektion in Demut verpasst.

          So empfand ich die Geburt meines Sohnes. Eines der eindrücklichsten Erlebnisse meines ganzen bisherigen Lebens.

          Eine ‘wirklichere’ Berührung mit der Welt als eine Geburt scheint mir kaum mehr möglich zu sein.

  6. Ich denke mal, dass sich heute niemand mehr trauen würde, eine Partei ohne Regenbogen und Vielfalt zu gründen. Die Antworten der Parteienvertreter waren daher auch mehr als vage trotz gezielter Nachfrage. Wer ist nicht für soziale Gerechtigkeit? Ob das der Linken einen Schub in Bayern gibt, wage ich zu bezweifeln.

    Viel interessanter (und auch dringender) wäre es m.E. über das gezielte Verschwinden der Frauen zu diskutieren, wie kürzlich angestoßen durch die John Hopkins Universität, die eine lesbische Frau definierte als “non-man attracted to non-men.”

    Die hart erkämpften safe spaces von Frauen werden aufgeweicht und verschwinden, weil Frau-Sein beliebig geworden ist. Jeder kann Frau sein, wenn er sich nur heute so fühlt (was immer das auch heißt). Wobei die Vertreter dieser Ideologie selbst nicht sagen können oder wollen, was Frau-sein eigentlich bedeutet. Ausgesprochen interessant (und fast schon ein déjà-vu) ist für mich zu beobachten, dass dieser Trend von Feministinnen befürwortet wird.

    Es bleibt spannend.

  7. Ich denke mal, dass sich heute niemand mehr trauen würde, eine Partei ohne Regenbogen und Vielfalt zu gründen. Die Antworten der Parteienvertreter waren daher auch mehr als vage trotz gezielter Nachfrage. Wer ist nicht für soziale Gerechtigkeit? Ob das der Linken einen Schub in Bayern gibt, wage ich zu bezweifeln.

    Viel interessanter (und auch dringender) wäre es m.E. über das gezielte Verschwinden der Frauen zu diskutieren, wie kürzlich angestoßen durch die John Hopkins Universität, die eine lesbische Frau definierte als “non-man attracted to non-men.”

    Die hart erkämpften safe spaces von Frauen werden aufgeweicht und verschwinden, weil Frau-Sein beliebig geworden ist. Jeder kann Frau sein, wenn er sich nur heute so fühlt (was immer das auch heißt). Wobei die Vertreter dieser Ideologie selbst nicht sagen können oder wollen, was Frau-sein eigentlich bedeutet. Ausgesprochen interessant (und fast schon ein déjà-vu) ist für mich zu beobachten, dass dieser Trend von Feministinnen befürwortet wird.

    Es bleibt spannend.

  8. Noch eine linksliberale LGBT Partei? Wer braucht die denn? Wir haben bereits 5 Stück davon im Bundestag und unzählige Kleinstparteien die das selbst propagieren. Was wir brauchen ist eine Partei der Arbeiterklasse, die ganz klar Nein zu LGBT, Klima und Nato sagt, unmissverständlich, sodass es da keine Doppeldeutigkeiten gibt. Und die Leute herausschmeißt, die das Profil dieser Partei weichwaschen wollen.

    Und nur das ist links, alles andere ist neoliberal und davon haben wir bereits heute viel zu viel.

    1. Ich würde nicht so weit gehen, von einer Partei ein Nein zu Fragen von LGBT oder Klima zu verlangen, ABER:

      diese Themen müssen entweder wieder soweit zurechtgestutzt werden, dass sie die wirklichen gesellschaftlichen Themen nicht überlagern – Stichwort Gender; und sie müssen wieder vom Kopf auf die Füsse gestellt werden – Stichwort Klima.

      Es kann sicherlich nicht das Ziel sein, wieder mit Lesben- und Schwulenverfolgung zu beginnen, aber man muss dringend damit aufhören, die gesellschaftliche Position der Menschen einzig an ihrer sexuellen Identität oder Orientierung festzumachen. Wie das jemals soweit kommen konnte, erschliesst sich mir ohnehin nicht.

      Zu sagen, es bräuchte ein Quote für Frauen, Transgender, was auch immer, zeigt doch ganz erkennbar, dass es bei der Besetzung von Posten in Wirtschaft und Politik nicht mehr darum geht, welche Kompetenzen und Kenntnisse jemand mitbringt, sondern nur darum, welche geschlechtlichen Eigenschaften und Neigungen er/sie/es hat.
      Wie absurd ist das eigentlich?

      Das wirklich Erschreckende ist, wie sich dies zunächst fast unbemerkt eingeschlichen hat. In den frühen 2000er war dieses Thema als ‘Gender Mainstreaming’ bekannt, ab und an wurde es mal in Formaten wie ‘Kulturzeit’ medial aufgegriffen und dann wieder fallengelassen.
      Vermutlich unter dem Eindruck des sozialen Ausverkaufs durch Schröder und Fischer brauchten gerade die Grünen eine neue Klientel, eine neue Agenda um sich neu zu erfinden. Diesbezüglich waren die Grünen extrem erfolgreich und konnten im Gegensatz zur SPD den Verrat all der schönen Versprechungen, mit denen sie mal angetreten waren, kaschieren. Ich denke, dass diese Radikalisierung und der Übergang der Gender-Thematik zum politischen Leitmotiv mittlerweile fast aller Parteien das Ergebnis der neoliberalen Reformen von Rot-Grün ist.

      Interessant ist dann ebenso, wie das Thema Umweltschutz durch die Klimaagenda verdrängt wurde.
      Aus allen Teilaspekten der verschiedenen Problemen im Umgang mit der Umwelt, den Ressourcen wurde das Monothema Kohlenstoffdioxid rausgepickt und entsprechend politisch gepusht.

      Gleichzeitig verschwanden interessanterweise kontroverse Themen auf der Umweltagenda wie z.B. die Verschmutzung der Ozeane durch nukleare Wiederaufarbeitungsanlagen wie Sellafield oder La Hague, das Landgrabbing westlicher Firmen zur Ausbeutung von Bodenschätzen oder zur landwirtschaftlichen Nutzung, natürlich unter völliger Umgehung aller Umweltschutzvorschriften der betroffenen Länder sowie auch die westlichen Kriege zur Sicherung des Zugriffs auf Energiequellen anderer Länder, siehe Irak, Libyen, Syrien bzgl. Öl oder Mali bzgl. Uranerz nahezu vollständig aus dem öffentlichen Diskurs.

      Wieviele Leute wissen schon, dass die Bundeswehr zusammen mit den Franzosen nur wegen der Uranerze und mitnichten wegen der Menschenrechte in Mali tätig ist?

      Wieviele Leute wissen denn, dass täglich Kovois von Tanklastern mit Öl aus den von den USA besetzten Gebieten in Syrien in den Irak fahren?

      Wieviele Leute wissen, dass Evo Morales nur deswegen aus dem Amt geputscht wurde, weil er sich weigerte, die enormen Lithiumvorräte Boliviens an westliche Firmen zu verscherbeln?

      Das alles wären relevante Umweltthemen, über die seltsamerweise niemand spricht.
      Die Klimajugend regt sich lieber über den Kohleabbau in Lützerath auf, übersieht dabei, wie riesige Mengen Öl im Mittleren Osten gestohlen und schliesslich im Westen verfeuert werden.

      Die Grünen wollen einen Schlussstrich mit der Kernenergie, gewähren aber im Parlament Mandate für die Bundeswehr in Mali, damit in den französischen KKW der Brennstoff nicht ausgeht.

      Und natürlich wollen alle beteiligten Klimaakteuere die E-Mobil-Machung, ohne darüber sprechen zu wollen, woher das Lithium, das Cobalt und die Seltenen Erden zum Bau dieser Fahrzeuge kommen soll, und unter welchen Bedingungen für Mensch und Natur diese Rohstoffe gewonnen werden.

      Wie überall anders auch, findet eine völlige Verkürzung der Erzählung statt. Man pickt sich Teilaspekte aus einem riesigen Haufen an Problemen heraus, mit denen man sich am besten Profil und Kante verleihen kann, in der korrekten Annahme, dass die meisten Menschen den Überblick über die Verflechtungen der verschiedenen Probleme und den betreffenden Akteuren ohnehin längst verloren oder sich vielleicht gar nie erst angeeignet haben.

  9. Bei der aktuellen Propagandarisierung der Menschen halte ich eine Absenkung des Wahlalters auf 12(!!!)-16 für absolut unrealistisch,ja gar gefährlich !!!
    Solange keine mediale Ausgeglichenheit in der aktuellen und themenübergreifenden Berichterstattung stattfindet,ebenso wie eine wirklich umfassende Bildung in Sachen Demokratie und Geschichtsverständnis,ist die Jugend ein gefundenes Fressen für alle Rattenfänger und Demagogen jeglicher Couleur.
    Der Begriff wie Social Engineering wie es funktioniert und angewendet wird sollte Pflichtstoff an allen Schulen und Universitäten werden.
    Als Pflichtlektüre schlage ich das Buch von Johannes Menath “Moderne Propaganda” 80 Methoden zur Meinungslenkung vor.
    Summa summarum halte ich eine Anhebung des Wahlalters auf 25 Jahre bei der aktuellen
    (Des)informationslage für angemessen

  10. Die spinnen komplett. ich hoffe, dass diese Irren krachend abkacken.

    “Wir gehen aber noch ein Stück weiter und schlagen die sukzessive Absenkung des aktiven Wahlalters auf bis zu 12 Jahre vor.”

    Mit 12 Jahren hat man weder die notwendige Menschenkenntnis, Lebenserfahrung noch Abstand um eine verantwortliche Wahlentscheidung zu treffen. Früher wurde man erst mit 21 volljährig. Das hatte gute Gründe. Und daran, an der Reife von erwachsenden Personen, hat sich bis heute nichts geändert. Im Strafrecht kann ein Richter bis zum Alter von 21 Jahren des Deliquenten noch nach Jugendstrafrecht urteilen – so mein Kenntnisstand.

    Es gibt genau einen einzigen Grund warum das Thema “Senkung des Wahlalters” auf der politischen Agenda steht: weil Jugendliche noch leichter beeinflussbar sind als reife, erwachsene Menschen.

    Welchen Irrsinn müssen wir noch anhören? Da sollen “Transfluide” wie sie sich gerade fühlen Männlein oder Weiblein – oder sonstwas – sein. Kinder sollen zur Wahlurne getrieben werden. Als nächstes wird das Eintrittsalter zu Bundeswehr gesenkt. Jugendliche 16-jährige lassen sich sicher gut motivieren mit einem Schießprügel rumzurennen.

    So einer Partei wie dieser eine Plattform zu bieten macht diesen Internetauftritt vollends zur Bullshit-Müllhalde.

    Weiter Irrsinns-Stilblüten:
    “In der Zeit der Schulpflicht haben Menschen Zugang zu sachlichen Informationen, werden ihnen geschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt.” meint der das im Ernst? Dieser Mensch hat ganz offensichtlich keinerlei (politischen) Reifegrad. Noch nie was davon gehört, dass die Sieger die Geschichte schreiben, dass überall, zu allem, Kontroversen und verschiedene Standpunkte bestehen. Von wegen “sachliche Information”, “geschichtliche Zusammenhänge”.

    Nee, jetzt reicht es mir. Noch mehr von dem Schwachsinn ertrage ich nicht.

    Falls der Artikel Satire sein sollte: das ist nicht lustig gewesen!

    1. Er ist nicht offensichtlich satirisch, aber er entlarvt sich selbst als das, was er ist.
      Und ich denke, Roberto hat die beiden gut vorgeführt – und die haben das nicht einmal gemerkt.

      Normalerweise würde man doch als Politiker vor einem Interview seinen Interviewer googlen, um zu sehen, was das für ein Typ ist, welche politische Linie er vertritt – und die ist bei Roberto ja klar zu erkennen.

      Also haben die beiden das offenbar entweder nicht gemacht, oder aber sie sind völlig unfähig, Robertos Kritik an der Linken zu verstehen und trauen sich folglich mutig und ohne jegliche Selbstreflektion mit eben denselben Versatzstücken in dieses Interview, die Roberto bei jeder Gelegenheit öffentlich demontiert.

      Ob es lustig ist, naja, eigentlich ist an diesem politischen Personal überhaupt nichts mehr lustig, schon lange nicht mehr. Da bliebe einem jedes Lachen im Halse stecken, also bleibt nur noch diese Art des Shamings, und so wie ich den Artikel lese, sind die beiden voll auf die Fresse geknallt – sieht man ja schön hier am Echo auf den Artikel.

      1. Genau. Aber wer braucht das?

        Ich denke, dass diese Partei genau einen Zweck hat: das Wort “MUT” soll vereinnahmt werden. Es ist wie mit der “Solidarität”. Was früher Konformismus war wird heute “Solidarität” genannt. Und dem Mainstream hinterherlaufen und Milliardärsagenda möglichst laut und forsch zu vertreten soll mit Mut assoziiert werden.

        Also diese Partei erfüllt genau dann ihren Zweck, wenn sie Vielen einfach nur bekannt ist. “Mut” sei den offiziell als Wahrheiten verkündeten Schwachsinn offensiv zu vertreten.

        Und der Roberto ohne Blanco erfüllt genau diese Aufgabe: diese Partei von der die meisten offensichtlich noch nie etwas gehört haben, wenigstens hier bekannt machen.

        Warum macht Roberto nicht einen Artikel über den Dimpfelmoser der im hinteren bayerischen Wald Fürze lässt? Ist mindestens genau so wichtig. (Wenn nicht gar wichtiger KLIMAaaaaaaaaaaaarg!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)

    2. @Albrecht Storz sagt:
      “Früher wurde man erst mit 21 volljährig. Das hatte gute Gründe. Und daran, an der Reife von erwachsenden Personen, hat sich bis heute nichts geändert. Im Strafrecht kann ein Richter bis zum Alter von 21 Jahren des Deliquenten noch nach Jugendstrafrecht urteilen – so mein Kenntnisstand.!”

      Früher wurde man erst mit 21 volljährig, man musste aber schon mit 18 zur Bundeswehr.
      Konnten die Eltern das als Erziehungsberechtigte eigentlich verwehren?

      Heute geht es vermutlich auch darum, die Strafmündigkeit herabzussetzen, ähnlich wie in den USA.
      Als Begründung dürften die letzten Gewalttaten von Kindern an Kindern herhalten.

      Es geht vermutlich nicht nur um das Wahlrecht.

  11. Jetzt fehlt nur noch die Forderung, ein Höchstalter fürs Wählen festzulegen. Erwiesenermaßen nimmt die Intelligenz (der Rohwert im IQ-Test) im Lauf des Lebens ständig ab. Alte Leute sind ja ohnehin in den Augen der Linken Schmarotzer ohne Zukunft, die den jungen Menschen auf der Tasche liegen. Kindgerechtes gemeinsames Lernen finde ich super. Zu meiner Zeit war es üblich, Mathehausaufgaben alleine zu machen, und andere erst zu fragen, wenn man es partout nicht schaffte. Gemeinsam ist es aber ein Kinderspiel. Wir wollen ja auch keine Streber sondern Teamworker. Und was für ein Terror mit Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung. Inzwischen ist längst bewiesen, dass das völlig überflüssig ist. Und was ist mit Drogen? Sie bieten experience und Reisen ohne CO2 Verschwendung. Außerdem bin ich auch für Vielfalt, besonders für Vielfalt linker Parteien, die Grünen und der Linken Stimmen wegnehmen.

    1. Ich glaube, so weit ich mich erinnern kann, gab es eine ähnliche Forderung in DE sogar mal. Finde aber jetzt nichts mehr dazu, ist auch schon Jahre her.

      Die Eliten sollten zwei Stimmen bekommen und der arme Rest nur eine Stimme.

  12. @Linke
    Ihre Interviewaussagen erfuhren hier schon berechtigte Kritik. So daß Ihr inhaltsarmer mut-Politopportunismus von Ihren nunmehr fünf Floskeln bis zum Wahlalter 12 nicht weiter ausgefächert wird. Auch der mut-Gründer, ein deutscher Lehrsuhlsoziologe, hatte mit seinen drei Floskeln https://www.partei-mut.de/mutigepartei/stephan/ bei der vorgehenden bayr. LT-Wahl keine Chance an Staatknete zu kommen, weil unter einem Prozent der Stimmen. Und das aufgeblasene Linksprojekt im Herbst 2019 war bestenfalls ´n Schuß innen Ofen. Aber bitte: vorwärts mit der lucky-loser community im nächsten Jahr in Bayern…

  13. “Ein gewisser Reifegrad als Voraussetzung der politischen Mitbestimmung wäre wünschenswert, ist aber nicht vom Alter abhängig.”

    Verstehe ich die Aussage korrekt?
    Bereits 12jährige – mitten und noch lange in der, auch geistigen, Entwicklung – können intellektuell weit überschaubare Entscheidungen treffen!?
    Hui, dann muss wohl auch das StGB entsprechend angepasst werden.🤔

  14. Wahlrecht ab 12?
    Vielleicht sollte man dann auch das dogmatische Verbot von Kinderarbeit überdenken – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
    Und seit der Zeitenwende könnte – im Zuge einer Stärkung der Verteidigungsbereitschaft – das in der südlichen Hemisphäre bereits erfolgreich erprobte Modell der Kindersoldaten konstruktiv diskutiert werden.
    Ernst Jünger und Carl Schmitt als Pflichtlektüre bereits in Grundschulen könnten da wertvolle Vorfeldarbeit leisten.
    Die Mut-Partei hat ja konsequenterweise Krieg und Aufrüstung mit keinem Wort kritisiert…

    1. “Die Mut-Partei hat ja konsequenterweise Krieg und Aufrüstung mit keinem Wort kritisiert…”

      dasselbe jämmerliche Bild bei Friday for Future, Letzte Generation, Extinction Rebellion

      Bleibt die Frage, ob diese Kiddies selbst Opfer der Verkürzung der ganzen Erzählungen sind oder es gar nicht besser wissen, weil sie fast ausnahmslos selbst aus gesellschaftlichen Schichten kommen, die keine Entbehrungen kennen.
      Da fällt es leicht, sich moralisch zu überhöhen, ohne selbst den an andere gestellten moralischen Forrderungen nachzukommen.

      Deswegen auch der blinde Fleck bei den Themen Rüstung, Armee, Krieg – mit die grössten Umweltschänder, die man sich vorstellen kann.

      Man muss sich nur mal all die Wohnzimmergeneräle vom Schlage eines Röttgen oder Kiesewetters anschauen. Solange andere sterben und nicht die eigenen Kinder, redet es sich leicht daher. Dass dann deren eigene Kinder vielleicht aus jungendlicher Auflehnung gegen die Eltern bei einer der Klimabewegungen mitmachen, wird sicher nicht mit grossem Unwillen gesehen. Dort kommen sie sicherlich nicht auf dumme Ideen und würden plötzlich die gängigen Narrative der Eltern und damit der herrschenden politischen Kaste infrage stellen.

      Dass es genau so ist, beweist die Tatsache, dass die Klimakiddies nun fast ausnahmlos von allen Parteien hofiert bzw. vereinnahmt werden. Sie haben nicht einmal soviel Kenntnis von kritischer Reflektion um zu erkennen, wie man sich ihrer für die eigenen Zwecke bedient, sei es nun durch die Hintermänner, die das Geld in diese Strukturen reinstecken oder durch die Politiker, die sich so schöne Bilder verschaffen und sich als grosse Kümmerer verkaufen können.

      Da wäre es schon fatal, das Wahlrechtsalter weiter abzusenken, denn kritischer Geist ist nicht mehr en vogue heutzutage. Man hat alles dafür getan, nützliche Idioten heranzuzüchten.

      Dass 18-25 Jährige drauf reinfallen, kann man noch in einem gewissen Mass entschuldigen; diese Neigung hat schon früher dafür gesorgt, dass die Jungen mit die am willigsten beim Sterben an der Front waren, siehe Mobilmachung nach der Kriegserklärung des Deutschen Reichs 1914..
      Beschämend finde ich Leute über 40, die sich gewiss nicht damit herausreden könnten, sie würden das Spiel nicht durchschauen können. Bei den Strassenkleber sind ja nicht nur Kiddies sondern auch ältere Kaliber mit von der Partie.

    2. Gibt ja noch andere Dinge, die 12-jährige machen könnten und die z.B. die Grünen schon längere Zeit immer mal wieder propagieren. Ich vermute, dass es kein Zufall ist, dass Pädophilie und LGBT immer wieder zusammen auftauchen. Es ist nicht so, dass jeder LGBT Angehörige pädophil ist, aber es scheint eine gewisse Toleranz für diese sexuelle Präferenz zu herrschen.

      1. In Kreisen der Grünen der 80er wurde Pädophilie durchaus als legitim angesehen.
        Cohn-Bendit musste sich vor einigen Jahren solchen gut belegbaren Vorwürfen stellen. Aber auch schon damals waren die Massenmedien willige Steigbügelhalter für die Grünen und haben nach kurzzeitiger Empörung das Thema wieder ad acta gelegt und die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

        Hingegen finde ich die Verbindung der LGBT-Community als ganzes mit Pädophilie heikel.
        Wenn solche Kausalitäten aufgebaut werden, schwingt dort immer noch die alte Vorstellung des ‘Päderasten’ mit, also verallgemeinernd ‘dem Homosexuellen’ per se, der auf Kinder und Jugendliche abfährt. Es war gut, dass das Wort ‘Päderast’ aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden ist, denn es ist ganz eindeutig eine Diskriminierung Homosexueller, weil man ihnen damit implizit eine pädophile Neigung unterstellt – und das ist mitnichten so.

        Ausserdem darf man nicht vergessen, dass auch gerade heteronormative Cis-Männer (um mal etwas Gendergeschwurbel zu verwenden) die Altersgrenzen ihrer sexuell ansprechenden ‘Objekte als, sagen wir mal ‘flexibel’ ansehen. Wo ist da die Grenze zu Pädophilie? Meines Wissens ist es auch heute noch so, dass ein volljähriger Mann bis zu einer bestimmten oberen Altersgrenze eine minderjährige Frau heiraten darf – oder jedenfalls war es bis vor noch nicht allzu langer Zeit so. Es gab also durchaus auch in der klassischen heterosexuellen Welt hier im Westen einen gewissen Spielraum, den man möglicherweise pädophilen Neigungen eingeräumt hat.

        Auch sind sexuell motivierte Übergriffe auf Kinder kein ausschliessliches ‘Privileg’ von Männern. Die Dunkelziffer von Übergriffen seitens von Frauen, oft sogar die der eigenen Mutter ist hoch und darf nicht leichtfertig unterschätzt werden. Nur weil diese Fälle selten justiziabel werden, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt. Zudem sind Frauen oft Mittäterinnen, sei es passiv, weil sie dem Treiben der Männer, z.B. innerhalb der eigenen Familie, aus welchen Gründen auch immer, schweigend zusehen, oder indirekt aktiv wie Ghislaine Maxwell für Epstein oder Michèle Martine für Dutroux.

        Da muss man sehr vorsichtig sein mit voreiligen Urteilen.

        1. Tatsächlich sehe ich Pädophile als arme Würste an, die eine Neigung haben, die sie nie legal ausleben können. Selbst Selbstbefriedigung durch opferlose Pornos (z.B. KI generierte Filme) oder kindlich aussehende Sexpuppen ist ihnen verwehrt. Mir tun diese Menschen sehr leid. Aber es ist natürlich nichts zu ändern, dass Pädophilie aus gutem Grund verboten ist.
          Und ja, es ist sicher falsch jeden LGBTler dies zu unterstellen, aber ich denke diese Toleranz für alles und jeden, führt dazu, dass in deren Windschatten Pädophile mitsegeln. Das ist übrigens in der Eso-Szene ähnlich.
          Und ja, ich stimme zu, dass die Grenze, ab wann etwas pädophil ist oder nicht, ziemlich willkürlich ist. Mit 17 und 364 Tagen ist es ein Verbrechen, zwei Tage später kann sie/er vollkommen legal einen Gangbang Porno drehen.
          Ich bin in der Tat der Meinung, dass man nicht nach einem Ablauf von Tagen als erwachsen gilt, sondern erst, wenn man eine Art Reifeprüfung bestanden hat. Aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

          1. Es muss schlimm sein; die Betroffenen sind wirklich nicht zu beneiden.
            Immerhin gibt es mittlerweilen niederschwellige psychologische Betreuung für die Betroffenen, aber das wird auch nur beschränkt den Leidensdruck reduzieren.

            Mit Kindern wird unglaublich viel Schindluder betrieben; sexueller Missbrauch ist die Spitze der Niederträchtigkeit. Nicht von ungefähr sind Pädophile in der Hackordnung im Knast ganz unten angesiedelt – was ich wirklich verstehen kann.

            Als in der CH damals die Verwahrungsinitiative zur Abstimmung stand, war ich dagegen, weil es nicht mit meinem Menschenbild vereinbar war, einen Menschen sein ganzes Leben lang einfach wegzusperren.

            Als ich dann über die Jahre mit dem Missbrauch, der an mir als Kind begangen worden war, aufzuräumen begann, wurde mir erst richtig klar, was bei Kindern, die so etwas erleben, kaputt geht. Und das geht nie wieder weg, egal wieviel Therapie man auch macht, die Schatten werden immer bleiben, das einzige, was bleibt, ist, Wege zu finden um mit dem Erlebten weiterleben zu können. Und das ist verdammt hart. Zu den sozialen und gesellschaftlichen Folgen sei hier nichts weiter gesagt.

            Heute denke ich, dass es bei einigen Tätern, wovon Sexualstraftäter sicher die Mehrzahl ausmachen, keine Alternative zum Wegsperren gibt, so bitter diese Erkenntnis auch ist. Aber es gibt keine andere Art, die Gesellschaft vor diesen Menschen zu schützen. Es gab so viele Fälle von Tätern, die schon nur auf Freigang gleich wieder die nächsten Taten begangen haben. Was soll da noch anderes helfen als wegsperren.

            Es gibt ohnehin zu viel falsches Verständnis für viele eigentlich unmögliche Dinge. Während einerseits auf kritische Vernunft und Kritik mit Canceln reagiert wird, herrscht anderweitig Narrenfreiheit. Mit LGBT ist es vermutlich auch so ähnlich wie mit der Problematik der Gewalt in Gegenden mit hohem Migrationsanteil. Die Verantwortlichen, die eigentlich dazu da wären, Grenz- und Gesetzesüberschreitungen ein Riegel zu schieben, wagen sich erst gar nicht mehr, aktiv bei eindeutigen Taten einzuschreiten, weil sie sich keinen Vorwürfen von Rassismus ausgesetzt sehen wollen. Auch hier hat sich das eine Extrem ins andere verkehrt.

            Während früher Schikanen gegenüber migrantisch aussehenden Menschen seitens der Polizei mit Schulterzucken hingenommen oder sogar noch gutgeheissen wurde, wagt sich heute, selbst wenn eine Intervention zwingend erforderlich wäre, niemand mehr einzuschreiten, um nicht in die falsche Ecke gestellt zu werden.

            Ich kann mir gut vorstellen, dass heute auch bei strafbewehrten Vergehen in der LGBT-Community eher darüber hinweg gesehen wird, weil sonst der Shitstorm über die Behörden losbrechen würde.
            Ebenfalls eine völlige Verkehrung der Verhältnisse ins Gegenteil.

            Eine objektive, sachlich-neutrale und gesetzestreue Umsetzung des Gewaltmonopols des Staates scheint unmöglich zu sein, denn es schlägt nachweislich immer von einem Extrem ins andere um; auf Repression folgt Laissez-faire, um dann, wenn die Situation bereits wieder völlig aus dem Ruder gelaufen ist, neuerlich mit Repression antworten zu müssen.

            Man könnte fast denken, dass da Kalkül dahintersteckt.

  15. Danke für das Interview.
    Für mich zeigt sich diese Partei als ideale Ergänzung für die, für die die Grünen nicht radikal genug sind. Was dann hoffentlich zur Folge hat, dass sie diesen ein paar Prozent weg nehmen. Ob das dem Identitätspolitischen Teil der Linken helfen wird, wird man sehen. Aber am Ende bleibt die angebliche Solidarität, bei der es sich vor allem um die Ziele des Kapitals wie dem “Klimawandel” handelt. Das die Probleme der Gerechtigkeit und Solidarität vor allem die der Gesundheit, Bildung, Wohnen und Altersvorsorge sind, merken diese Leute nicht mehr. Und das diese Bereiche aktuell skrupellos vom Kapital geplündert werden, wird von keinem thematisiert.

    Man kann zwar mit Quoten, staatlichen Hilfen und sonstigen Flickwerk hier und da den Schein erwecken man wäre “Links”. Aber von einer Stärkung des Proletariats ist man weit weg und hat vermutlich auch eher Angst davor. Also is mut keine Alternative für die arbeitende Bevölkerung, eher für die akademische, wie gehabt.

  16. @Linke @Lapuente
    Vorschlag zur Güte
    Alle Kritiker(innen), mich eingeschlossen, warten ab, was und wie der Herr @Linke Punkt für Punkt auf jeden der Kritikpunkte erwidert. Klar, daß das`n Stück Arbeit ist. Und insofern der Nachweis des Herrn @Linke, daß er mal gearbeitet hat. Und wenn nix kommt … das wars dann. Und Tschüssi, Herren @Linke und @Lapuente.

  17. “Die Grünen sind und waren mir nicht mehr konsequent genug,”
    Wie meint er das: da wäre eine Nachfrage dringend nötig gewesen. Man muss doch feststellen, dass die Grünen wahrhaftig konsequent sind, wenn es um den Krieg gegen Russland geht und darum, das deutsche Volk jenseits aller Vernunft zu bevormunden, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu schädigen. Zu befürchten ist, dass diese weitere Erscheinung im Parteienspektrum eine Ein-Themen-Partei ist, wie manche andere. Damit entledigt sie sich natürlich jeder kritischen Auseinandersetzung mit anderen Argumenten und mit der Wirklichkeit – kann es sich ziemlich einfach machen. Ich denke, sie ist überflüssig wie ein Kropf.

    1. Was wirklich interessant ist, und worauf ich mir noch keinen abschliessenden Reim machen kann, ist die Tatsache, wie weitestgehend kommentar- und widerstandslos die Wirtschaft diese fatale Politik des Kinderbuchautoren Habeck hinnimmt.

      Ansonsten war die Wirtschaft nie darum verlegen, gegen soziale Vergünstigungen, höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren, meist auch erfolgreich, Stichwort ‘Genosse der Bosse’.

      Und heute: Schweigen im Walde. Mehr als ein Murren ist nicht zu vernehmen.

      Nun haben natürlich die Unternehmen gegenüber des normalen Bürgers den grossen Vorteil, einfach dorthin zu gehen, wo niedrige Gehält bezahlt werden und/oder wo die Umweltschutzgesetze weniger strikt sind. Vermutlich dürfte es den Bossen der grossen deutschen Unternehmen egal sein, wo sie ihren Reibach machen. Unternehmensverlagerungen sind keine neue Erscheinung, man hat gut erprobte Praxis.
      Dass es dem Kapital egal ist, was mit dem Menschmaterial geschieht, ist auch nichts neues.

      Trotzdem, es ist komisch, dieses betretene Schweigen.

      Vielleicht wäre es auch hier sinnvoll, die Frage nach dem cui bono zu stellen und dem Geld zu folgen. Aber ja, das wäre natürlich antisemitisch, also dürfen wir das verständlicherweise nicht tun.

      Die Frage nach der Agenda der Grünen ist hingegen leicht zu beantworten. Herr Habeck hat ja selbst bei seinem Antrittsbesuch in den USA gesagt, den Interessen des Imperium dienbar zu sein. Ebenso unverblümt meinte Frau Baerbock, dass sie der Wille ihrer Wähler nicht interessiere, wenn es darum ginge, enorme Mengen an Geld und Waffen in das schwarze Loch Ukraine zu schicken.

      Ich bin sicher, hätte Kohl oder Strauss je so dahergeredet, sie wären zu ihrer Zeit medial gekreuzigt worden, immerhin gab es damals noch richtig kritische Polit-Magazine wie Monitor oder Panorama, die ein gewisses gesellschaftliches Gewicht hatten.

      1. “Was wirklich interessant is,t…, ist die Tatsache, wie weitestgehend kommentar- und widerstandslos die Wirtschaft diese fatale Politik des Kinderbuchautoren Habeck hinnimmt.”

        Zum einen ist “die Wirtschaft” eine Abstraktion. Zum anderen lässt sich Habeck, aber nicht nur Habeck sich die Gesetze von der Lobby der Industrie diktieren, um die es gerade geht. Als z.B. der Gaspreis durch die Decke ging, verursacht von Roberto Habeck himself, weil er der Trading Hub Europe die Anweisung gab zu jedem Preis zu kaufen, da hätte er den Gaspreis vom Strompreis entkoppeln sollen und das Merit-Order System verändern oder abschaffen müssen. Stattdessen hat er die Kopplung an den Gaspreis zugelassen, 1. weil einerseits politisch ein hoher Energiepreis gewollt war und 2. um die Leute wie kleine Kinder zum Sparen zu zwingen, 3. um den Ruf nach erneuerbaren Energien zu stärken. Die Energieversorger haben sich auf der ganzen Linie die Taschen gefüllt z.T. mit staatlichem Geld z.T. durch Enteignung der normalen Leute, die die sogar mit Bremse verdoppelten Energiepreise zahlen. Da haben sich alle die Taschen gefüllt, der Staat profitiert von höheren Steuereinnahmen, die Energieversorger profitieren vom Staat und von den Endverbrauchern, die Gasspekulanten und Gaserzeuger, verdienen sich eh dumm und dämlich. Also von allen, die davon profitieren ist kein Widerspruch zu erwarten. Und die Rolle des ideellen Gesamtkapitalisten will der Staat nicht mehr wahrnehmen, weil er neoliberal durchseucht ist. Also einigen Kapitalisten, wie z.B. den Energieerzeugern Schranken zu setzen, um die Akkumulation insgesamt vorwärts zu bringen, das sieht er nicht mehr als seine Aufgabe an. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Die hohen Energiepreise verursachen Inflation, deutsche Waren verteuern sich. Die USA macht einen Inflation Reduction Act und deutsches Kapital wandert ab.

        Das gleiche Spiel mit der Wärmepumpe. Da plaudert die Geywitz aus, dass auf einer Messe oder sonstwo ihr die Vertreter der Wärmepumpenindustrie gesteckt hätten, dass jetzt schon Milliarden in den Ausbau der Industrie gesteckt worden seien, weil die Wärmepumpen im Moment quasi noch händisch zusammengebaut werden würden. Diese Investitionen müssten sich rentieren. Also wollte die Politik der Industrie den Absatz sichern. In Wirklichkeit ging es aber bloß darum den Wert von Vissmann für den Verkauf in die USA in die Höhe zu treiben. Dass die Auswirkungen des Heizungsgesetzes für viele nicht zu stemmen gewesen wären, ist der Politik mehr oder weniger egal. Dafür gibt es dann Förderung, die aber an der Unsinnigkeit des Gesetzes auch nichts ändert. Das ist auch sone Unart, dass sie die Politiker angewöhnt haben, statt das Problem zu lösen, es mit Geld zuzuschmeißen.

        1. Das ist völlig richtig, aber trotzdem ist doch gerade Habecks Vorgehen Kleintelpolitik in Perfektion.

          Selbstverständlich ist ‘die Wirtschaft’ eine Abstraktion, aber gesamtwirtschaftlich betrachtet, ist es doch offensichtlich, dass von dieser Klimaoffensive der Grünen und ihren Strassenkleber-Anhängseln nur wenige Wirtschaftszweige profitieren, während man tragende Industriezweige wie z.B. Chemie mal locker über die Klinge springen lässt.

          Ich denke, dass eine Firma wie die BASF sicherlich mehr zur Volkswirtschaft beiträgt als eine im Vergleich dazu bedeutungslose Bude wie Viessmann, ganz egal wie sehr man deren wirtschaftlicher Nische nun einen Markt durch Zwangsmassnahmen schaffen will.

          Dass dazu ausgerechnet im Windschatten des Heizungsgesetzes Viessmann schnell an die Yankees verschachert wurde, darf dabei sicherlich als die Einlösung von Habecks Versprechen, den USA dienen zu wollen, verstanden werden.

          In welche Richtung das Geld in Form von Dividenden fliesst, ist bekannt, und wie, wo und von wem diese erarbeitet werden, sei es BASF oder eben Viessmann ist den Investoren ohnehin egal. Die gesellschaftlichen Verwerfungen als Folge von Rezession und Inflation werden wie gewohnt vom Staat, also von uns als den Hauptbetroffenen selbst, geschultert werden müssen.
          Gewinne privatisieren, Schulden verstaatlichen – das alte Lied der Marktwirtschaft.

          Dass mit dem Green-Deal der Staat gleich nach zwei Seiten hin Substanz verliert, hat auch noch niemand bemerkt:
          er subventioniert die grüne Wende mit Milliardenbeträgen, egal wie sinnlos all die schönen neuen und teuren Gadgets, die wir uns bald kaufen müssen, auch sein mögen; und gleichzeitig muss er Mindereinnahmen aushalten und Mehrausgaben leisten, weil Steuereinkünfte wegbrechen und die Verarmung der Bevölkerung zumindest ein wenig eingedämmt werden muss, wollen die Verantwortlichen nicht irgendwann Aufstände erleben.

          Die Gas-Problematik wurde zuerst, noch bevor die Preisexplosion, die bekannterweise bereits VOR der russischen Intervention in der UA, losging, durch die EU geschaffen, indem die EU-Kommission den Gasmarkt liberalisiert und damit den Heuschrecken den Griff in unseren Brieftaschen ermöglicht hat. Gas wurde, wie alles andere auch, zum Spekulationsobjekt; denn um nichts anderes geht es bekanntlich bei solchen Manövern – das Abschöpfen unserer Kohle.

          Was Habeck und die ihm untergeordnete Bundesnetzagentur beim Füllen der Speicher geboten hat, würde in der Privatwirtschaft vermutlich den Tatbestand der Untreue erfüllen; auf Ministerialeben kommt man selbstverständlich ungestraft davon, oder man köpft ein Opferlamm, um die eigene Haut zu retten und von der eigenen Unfähigkeit abzulenken, siehe Graichen, wobei ich nicht weiss, wie tief der bei der Trading-Hub Geschichte mitdrin gesteckt hat.

  18. “”Deshalb betone ich noch einmal: Der (politische) Reifegrad ist nicht von einem Mindestalter abhängig.””

    Ok. Stimmt zwar in gewissen Grenzen, aber dass die Konsequenz die Absenkung des Wahlalters ist, sehe ich nicht. Wenn nicht das Alter, sondern die politische Reife (was immer das auch sein soll) das ausschlaggebende Kriterium ist, dann müsste man ja eigentlich das Wählen z.B. von einem politischen Reifetest abhängig machen. Also bei allen Wählern, denn wie wir gelernt haben ist politische Reife nicht vom Alter abhängig.

    “Im Grunde ziehen sich zwei Themen durch unser Parteiprogramm, und das sind Solidarität und Gerechtigkeit. Das ist für mich etwas sehr Universelles und vor allem Grundlegendes. Wir müssen unseren Konsum, unsere individuelle Mobilität, unseren Ressourcenverbrauch reduzieren und verändern – alles andere ist eine Lüge und falsche Klientelpolitik. “

    Das ist schon interessant, wie diese Partei Solidarität und Gerechtigkeit buchstabiert. Mit besserem Leben, höherem Einkommen, besseren Löhnen, bezahlbarem Wohnraum, bezahlbaren Krankenkassenbeiträgen, Solidarität unter den Arbeitern gegen das Kapital usw. wollen Sie Solidarität und Gerechtigkeit nicht verwechselt haben. Im Gegenteil für die ist Solidarität “Reduzierung von Konsum, Mobilität und Ressourcenverbrauch”. Womit natürlich nicht die Industrie gemeint ist, sondern jeder Einzelne als das letzte abhängige Rädchen der gesellschaftlichen Reproduktion. Der Einzelne soll wie von den Grünen und allen anderen Parteien auch von der Regenbogenfarbenen MUT-Partei drangsaliert werden. Solidarität ist für MUT solidarisches Miteinander bei der angekündigten Verarmung. Und wer so anfängt der will die “stärkere Beteiligung der Vermögenden” nur, um das Verarmungsprogramm durchsetzbar zu machen – von wegen Gerechtigkeit.

    ” Selbstkritisch müssen wir aber zugeben, dass wir diese Anliegen besser kommunizieren müssen, da wir dazu keine einfachen und bequemen Antworten haben. “

    Verarmung wird durch bessere Kommunikation kein Wohlstandsprogramm. Durch “bessere Kommunikation” wird es nur ideologischer/verlogener.

    “aber wir richten gerade an diejenigen den Appell, die es sich leisten können viel und weite Strecken unterwegs zu sein, die Notwendigkeit der Reise und die Wahl des Verkehrsmittels auch im Sinne des Gemeinwohls und Klimaschutzes zu hinterfragen.”

    Ja klar, die fahren alle bloß zum Spaß durch die Gegend. Dazu braucht es dann unbedingt eine Partei , die an die Vernunft der gutverdienenden appelliert, die Notwendigkeit einer Reise zu hinterfragen.

  19. Sollen mut ige ihre Partei und oder anderen zusammen führen.
    Wie kann eine Ideologie in einem Staat aufgehen? Vor allem in einem Staat der gespalten ist durch Ideologien.
    Heutzutage wird alles durch “KI” ersetzt, warum nicht die Politik durch “KI” ersetzen?
    Das Totschlagargument ‘nationale Sicherheit’ obwohl diese Nation eine gmbh ist mit welchen internationalen Akteure an deren Spitze?
    Das D ist ein realer Komödianten Stadel, sie labern von Politik und sind lediglich Hofschranzen irgend welcher unbekannten.

  20. Warum wird hier eigentlich immer das Wort “ideologisch” bemüht? Es geht um zwei unterschiedliche Einschätzungen und Forderungen bezüglich der Entwicklungsmöglichkeiten der Gattung. Dazu gehören zwei mittlerweile etwas angejahrte Slogans: “Luxus für alle” und “Gerecht verteilen”. Wer Luxus für alle will meint: Was die Menschheit als technischen Fortschritt, stetige Zuwächse der Produktivität/Mensch erlebt hat, wird so weitergehen und immer mehr Menschen zur Verfügung stehen. Wer vorrangig gerechte Verteilung einfordert nimmt an, die Menschheit habe sich bereits heute ausreichende Möglichkeiten geschaffen, für alle zu sorgen. Eine Fortsetzung der stetigen Produktivitätssteigerung sei nicht nötig. Die Voraussetzungen seien bereits geschaffen dafür, dass ALLE gut leben können.
    Das “Gute Leben” kann man mit Inhalten füllen: Arbeiten zur Sicherung der materiellen Existenz, Erleben der Schönheit von Natur und Arbeitsergebnissen, genug Zeit für die Pflege der persönlichen sozialen Beziehungen und genug Zeit für die gesellschaftliche Debatte zu regelungsbedürftigen Themen, gegenwärtig “Politik” genannt.
    Es geht um das Einfache, was schwer zu machen ist. Doch nicht um immer schnellere Autos für jeden, wenigstens eine klitzekleine Yacht… . Ist es wirklich so schwer ab und zu mal ein paar Minuten auf 3 Fragen zu verschwenden: Wieviel Zeit will ich aufwenden, um mich mit notwendigen Gütern zu versorgen? Wie viel Zeit hätte ich gerne dafür, auf dem Ast zu sitzen und die Beine baumeln zu lassen? Wieviel Zeit würde ich gerne mit Freunden und Verwandten genießen?
    Will man die Beantwortung dieser zentralen Fragen den saturierten “Aussteigern” überlassen, denen es gelungen ist sich in den vergangenen Jahren genug Landfläche, Obdach und sonstige Gegenstände anzueignen, um das einfache Leben stressfrei zu bewältigen?

  21. Das Wort ideologisch wird bemüht, weil und wenn es sich um Ideologie handelt. Ideologie ist die Begründung einer Sache mit einem Scheingrund, der nicht wirklich der Grund der Sache ist, sondern sie nur Rechtfertigen soll. Die wirkliche Begründung wird also durch eine schönfärberische Rechtfertigung ersetzt, weil der wirkliche Grund schädlich, abträglich für die Leute ist und niemals akzeptiert werden würde, wenn man ihn ausspräche. Leider handelt es sich bei den Slogans: „Luxus für alle“ und „Gerecht verteilen“ ebenfalls um Ideologie.

    “Luxus für Alle” hat es im Kapitalismus noch nie gegeben. Es ist bloß ein Schreckbild, das die böse Konsumgesellschaft als Horrorszenario bebildern soll. Huhuh “Luxus für alle.” Schrecklich. Da ist doch Luxus für wenige sehr viel umweltfreundlicher, klimafreundlicher, verursacht weniger Plastik, reduziert den unendlichen Konsum. Schon haben wir den existierenden Kapitalismus gerechtfertigt, bei dem es eh nur Luxus für Kapitalisten und ein paar seiner Handlanger gibt. “Luxus” selbst ist schon ein ideologischer Begriff, weil es unterscheidet zwischen einem Überschuss-Gebrauchswert und einem Gebrauchswert für den Pöbel. In einer vernünftigen Gesellschaft gibt es so eine Unterscheidung nicht.

    Deine Definition für Luxus ist eine andere, weil sie gar nicht Luxus meint, sondern Produktivitätsfortschritt, der mit der Bezeichnung “Luxus” schlecht geredet werden soll.

    “Was die Menschheit als technischen Fortschritt, stetige Zuwächse der Produktivität/Mensch erlebt hat, wird so weitergehen und immer mehr Menschen zur Verfügung stehen.”

    Natürlich wird sich die Produktivität der Arbeit weiterentwickeln und das wäre auch eine gute Sache, wenn es dabei nicht ausschließlich um die Produktivität des Kapitals ginge und die schließt eben die Partizipation der Massen aus. Eine Produktivität die genug und bessere und nicht giftige, umweltverträgliche Gebrauchswerte für den Menschen produziert, wäre also erst noch zu entwickeln.

    Wer vorrangig gerechte Verteilung einfordert nimmt an, die Menschheit habe sich bereits heute ausreichende Möglichkeiten geschaffen, für alle zu sorgen.

    Nein, der obige Artikel widerlegt diese Ansicht. Gerechte Verteilung ist für die Mut-Partei Reduzierung von Konsum, Mobilität, Ressourcenverbrauch, also ein reinrassiges Verarmungsprogramm, dass mit der Behauptung es würde um Gerechtigkeit gehen “ideologisch” beschönigt wird. Darüber hinaus abstrahiert Gerechtigkeit ganz bewusst von Menge und Qualität dessen was verteilt werden soll, was hochgradig unvernünftig ist. Wer Gerechtigkeit fordert, will nur, dass jeder gleich viel von dem bekommt, was vorhanden ist egal wie viel das ist. Bekommt jeder gleich wenig ist der Gerechtigkeit genauso genüge getan, wie wenn jeder gleich viel bekommt. Außerdem verschleiert die Gerechtigkeit die Maßstäbe der Gerechtigkeit. Ist es denn gerecht, dass einer der viel leistet trotzdem gleich viel wie ein anderer bekommt, der weniger leistet? Also interpretiert jeder seine eigenen Maßstäbe in die Gerechtigkeit hinein und zwar so, dass für ihn viel für die anderen wenig bei rumkommt.

    “Doch nicht um immer schnellere Autos für jeden, wenigstens eine klitzekleine Yacht…”

    Das wollen doch nur Leute, die mit ihrem Reichtum prahlen wollen. Das ist kein Gesellschaftsentwurf, sondern ein Schreckbild.

    Ist es wirklich so schwer ab und zu mal ein paar Minuten auf 3 Fragen zu verschwenden:

    Natürlich wäre das nicht schwer, bloß in den hiesigen gesellschaftlichen Verhältnisse, sind solche Fragen, die dann gesellschaftlich ernsthaft umgesetzt werden, völlig ausgeschlossen. Eher friert eine nichtexistente Hölle zu, als dass solche Fragen zur politischen Agenda werden.

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