»Willkommenskultur endet dort, wo es anstrengend wird«

Flüchtlinge willkommen
Haeferl, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Integration von Flüchtlingen ist ein hartes Brot. Oft wird in Sprachkursen wochenlang geübt, wie man einen Stift hält.

Nils Georg ist bei einem privaten Bildungsträger in leitender Position beschäftigt. Er weiß, woran es hapert.

Roberto De Lapuente hat sich mit ihm unterhalten.

 

De Lapuente: Herr Georg, Sie sind in leitender Stellung bei einem Bildungsträger, der Kurse für Geflüchtete anbietet. Um mit der ehemaligen Kanzlerin zu fragen: Haben wir es geschafft?

Georg: Ich hatte mich damals schon gefragt, wen Frau Merkel mit »Wir« genau meinte. Grundsätzlich müsste man den Begriff »geschafft« oder »schaffen« erstmal konkret definieren, denn Integration von Geflüchteten beinhaltet mehr als nur das Vermitteln von Sprache.

De Lapuente: Sie meinen kulturelle Integration?

Georg: Ja, die kulturellen Unterschiede gerade bei Menschen aus Syrien oder Afghanistan, gepaart mit einer völlig anderen Einstellung zur Gesellschaft und Arbeitswelt, stellt alle Beteiligten ob Jobcenter-Mitarbeiter, Bildungsträger oder Ehrenamtliche vor ungeheure Herausforderungen. Um ihre Eingangsfrage final zu beantworten: Wir haben es noch nicht geschafft, sind mittendrin und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

»Aktuell werden Sozialleistungen mir der Gießkanne verteilt«

De Lapuente: Was fehlt noch? Und: Ist es überhaupt zu schaffen? Sprich: Gelingt die Integration final irgendwann?

Georg: Eine Antwort auf diese Frage zu geben ist sehr schwierig, da es viele Problemstellungen und Hindernisse gibt. Grundsätzlich müssten die politischen Entscheidungsträger das vorhandene System an den entsprechenden Schwachstellen ändern, um überhaupt eine adäquate Integration zu gewährleisten. Der gängige Tenor in der Politik ist ja, dass jeder Geflüchtete integrierbar ist und als Fachkraft zeitnah zur Verfügung steht – dies ist aber nicht die Realität. Ein System, in dem Integration entsprechend gut funktionieren soll, muss die einzelnen Flüchtlingsgruppen differenzieren und entsprechend fördern.

De Lapuente: Das heißt?

Georg: Das heißt konkret Lern- und Weiterbildungsketten bilden. Die Sprache lernen und simultan auf eine Aus- oder Weiterbildung vorbereiten, um wirklich die Chance zu haben als »Fachkraft« in Deutschland zu arbeiten. Aktuell werden Sozialleistungen mir der Gießkanne verteilt, die Menschen in Sprachkurse geschickt und danach schaut man mal was so kommt.

De Lapuente: Sie bieten auch Sprachkurse an: Mit bescheidenen Erfolgen, wie Sie mir sagten. Woran liegt das? Fehlt den Flüchtlingen die Motivation oder ist das systemisch bedingt?

Georg: Um vorab mal Otto Jespersen zu zitieren: »In der Schule gilt häufig noch der Grundsatz Erst lernen, dann gebrauchen! Eine Sprache lernt man aber, indem man sie gebraucht.« Und hier liegt meines Erachtens das größte Problem. Sehr viele unserer Teilnehmer leben in ihrer eigenen »kulturellen Blase«. Die Wohnungen, die sie anmieten oder zugeteilt bekommen, liegen meistens im selben Viertel; sie organisieren sich meist untereinander und pflegen auch sehr engen Kontakt in Ihrem Umfeld. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen, aber leider findet wenig bis kein Austausch mit deutschstämmigen Anwohnern oder Mitbürgern statt.

»Viele Ehrenamtliche sind schlichtweg überfordert«

De Lapuente: Wo ist denn die Willkommenskultur hin?

Georg: Willkommenskultur endet dort, wo es anstrengend wird. Wir sehen gerade aktuell das gleiche Bild wie schon in der Syrienkrise. Am Beginn jeder Krise ist die »Solidarität« sehr groß. Ehrenamtliche Helfer, meist Rentner oder Verwandte, nehmen Geflüchtete auf und versuchen diesen Menschen in der Anfangszeit zu helfen und in Deutschland zurechtzufinden. Dies stellt sich aber schnell als ziemlich zeitintensiv und entsprechend herausfordernd dar. Neben vielen Behördengängen, Sprachkurssuche, Arztterminen, Anmeldung bei Kindergarten oder Schule hat auch jeder geflüchtete Mensch seine »sozialen Probleme«, die er mit sich bringt. Viele Ehrenamtlich sind dann schlichtweg überfordert und ziehen sich zurück.

De Lapuente: Halten es Geflüchtete vielleicht für nicht nötig, die Sprache zu erlernen? Fehlt also Eigenengagement?

Georg: Das Problem ist vielschichtig. An der Motivation der Teilnehmer liegt es in den meisten Fällen nicht.

De Lapuente: Woran dann?

Georg: Wir haben viele verschiedene Geflüchtete, die alle einen anderen schulischen Hintergrund haben. Hierzu muss man auch die unterschiedlichen Sprachkurse und deren Ausprägung betrachten. Ich möchte hier ein Beispiel geben. Sehr viele Menschen aus Syrien oder Afghanistan sind primäre Analphabeten. Diese Menschen sollen nach Vorgaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in zehn Monaten ein adäquates Sprachniveau erreichen und eine entsprechende Deutschprüfung ablegen.

De Lapuente: Kein realistisches Ziel?

Georg: Nun ja, die Praxis sieht aber so aus, dass der Dozent die ersten Wochen damit zubringt die richtige Haltung und Handhabung eines Stiftes zu unterrichten. Sie können auch mit dieser Teilnehmerklientel keine 45 Minuten Frontalunterricht abhalten, weil hier die Aufnahmespanne von Menschen, die nie oder nur selten eine Schule besucht haben, gering ist. Dies ist nur ein Beispiel und ich könnte 50 weitere nennen.

»Teilnehmer können Sprachkurse mehrfach abbrechen«

De Lapuente: 50 sind vielleicht ein bisschen viel, ein weiteres Beispiel würde ich aber gerne noch hören.

Georg: Was man leider ansprechen muss: Wenn Teilnehmer Sprachkurse abbrechen, folgen in den häufigsten Fällen keine Konsequenzen. Es gibt Sprachkurse, die kann ein Teilnehmer mehrfach abbrechen, ohne dass dieser befürchten muss, irgendeine Art von Sanktion zu erhalten. Ein Teilnehmer, der das System und dessen Fehler kennt, könnte somit mehrere Monate legal im Leistungsbezug von Sozialleistungen bleiben, ohne dass er mit Einschränkungen von irgendeiner Stelle rechen müsste.

De Lapuente: Was täte also Not, Herr Georg?

Georg: Grundsätzlich müsste für die Vermittlung der Sprachfertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse mehr Zeit für Sprachkursträger und Teilnehmer vom Bundesamt zur Verfügung gestellt werden. Diese Probleme sind dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auch bekannt und spiegeln sich in den jährlichen Integrations- Geschäftsstatistiken wider.

De Lapuente: Das Bundesamt ist im Bilde? Lassen Sie mich raten: Es passiert aber nichts?

Georg: Vorweg ist zu sagen: An den Mitarbeitern des Bundesamtes liegt es nicht. Die unglaubliche Flut von Anträgen und Abrechnungen wird in den einzelnen Referaten bestmöglich abgefangen und bearbeitet. Doch das Bundesamt ist und bleibt ein deutsches Amt! Jeder der nur ansatzweise etwas mit einer Behörde zu tun hatte, weiß das Änderungen nur sehr langsam vorangehen. Dazu kommt die »Bürokratie«. Jede Änderung im System oder Ablauf muss durch verschiedene Gremien, Referate und Prüfinstanzen – und zu guter Letzt müssen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Ich würde nicht sagen, dass nichts passiert, aber Veränderungen dauern bis zur Umsetzung enorm lange.

»Teilnehmer müssen einen weiteren Sprachkurs durchlaufen, um überhaupt für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert zu sein«

De Lapuente: Wenn ich Sie jetzt richtig interpretiere, haben die Teilnehmer kaum Chancen, den Sprachkurs erfolgreich zu beenden. Wie viele von ihnen bestehen denn letztlich?

Georg: Man muss natürlich die einzelnen Sprachkurse und Teilnehmer unterscheiden. Das Zielsprachniveau in einem Alphabetisierungskurs ist ein anderes als in einem Integrationskurs. Die genauen Zahlen kann man aus der jährlichen Integrations- Geschäftsstatistik entnehmen. Der Aktuellste ist aus dem Jahr 2022. Grundsätzlich hat jeder Teilnehmer in einem Integrationskurs die Chance, bei entsprechender Motivation, die Sprachprüfung im ersten Versuch zu bestehen. Ich vergleiche das gerne mit dem Führerschein. Wenn Sie nur die Theoriestunden in der Fahrschule besuchen und zuhause nicht lernen, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Theorieprüfung nicht bestehen. Entsprechend der Geschäftsstatistik aus dem Jahr 2022, haben in Integrationskursen 68,6% Prozent der Teilnehmer B1 im ersten Anlauf bestanden.

De Lapuente: Klingt nicht ganz so schlecht …

Georg: Die Folgefrage wäre aber: Reicht das B1-Sprachniveau aus, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein? Leider nicht. In der Regel wird hier ein Sprachniveau von B2 vorausgesetzt. Das heißt die Teilnehmer müssen einen weiteren Sprachkurs durchlaufen, um überhaupt für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert zu sein. Fragen Sie mal Betriebe oder Berufsschulen wie die aktuelle Lage im Bezug auf Lernverhalten und erfolgreicher Abschluss ist. Die Antworten sind sehr ernüchternd.

De Lapuente: Mit Blick auf ukrainische Flüchtlinge: Gibt es inzwischen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter Flüchtlingen?

Georg: Ich würde es nicht direkt »Zwei-Klassen-Gesellschaft« nennen, aber die Ukrainekrise hat den Fokus schon ordentlich verschoben. Geflüchtete die 2015 und in den Folgejahren nach Deutschland kamen und in den Kreislauf Ausländerbehörde, Jobcenter, Ehrenamtliche und Hilfsverbände aufgenommen wurden, müssen sich jetzt Ihren Platz mit den ukrainischen Flüchtlingen teilen.
Das gefällt nicht jedem, da es zu erheblichen Wartezeiten gerade im Bereich der Sprachkurse oder auch in der Sozialberatung kommt. Auch der ein oder andere ehrenamtliche Helfer, legt jetzt den Schwerpunkt mehr auf die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge.

»Bei den Menschen aus der Ukraine ist ein gewisses Anspruchsdenken vorhanden«

De Lapuente: Die Regelsätze für ukrainische Flüchtlinge sind höher als die der anderen. Führt das zu Unfrieden?

Georg: Das es hier Unterschiede in den Regelsätzen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Der überwiegende Teil unserer Teilnehmer ist entweder beim Jobcenter gemeldet und bezieht Bürgergeld – oder erhält Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Ein Unterschied in den Sätzen ist mir bisher nicht aufgefallen. Eine Unzufriedenheit der einzelnen Flüchtlingsgruppen im Bezug auf Leistungen kann ich so nicht feststellen.

De Lapuente: Sind ukrainische Geflüchtete denn in den Kursen leichter zu händeln?

Georg: Grundsätzlich muss man festhalten, dass wir wenig ernsthafte Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern in unseren Kursen hatten. Der überwiegende Teil unserer Teilnehmer, egal welcher Herkunft ist dankbar für das Sprachangebot – und ist auch froh »beschäftigt« zu sein und nicht sinnfrei zuhause rumzusitzen. Jede Flüchtlingsgruppe hat ihre Eigenheiten und man kann nicht sagen das die eine Gruppe einfacher oder schwieriger zu händeln ist. Was man aber schon sagen kann, ist das bei den Menschen aus der Ukraine ein gewisses Anspruchsdenken vorhanden ist. Es wird dann schon mal eine russischsprachige Lehrkraft für den Kurs verlangt oder auch ein kostenfreier Parkplatz für das eigene KFZ gefordert. Dies kommt aber nur vereinzelt vor.


Nils Georg war nach einer erfolgreich abgeschlossener Handwerkslehre 14 Jahre bei der Bundeswehr. Danach absolvierte er erfolgreich eine weitere Ausbildung zum Kaufmann. Seit 2017 ist er bei einem privaten Bildungsträger beschäftigt – ab 2018 in leitender Funktion. Er ist 41 Jahre alt, verheiratet und lebt in Rheinland-Pfalz.

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45 Kommentare

  1. Das Problem mit der Sprache existiert nicht nur bei Afghanen, sondern auch bei Leuten aus der EU z.B. Italienern, die kaum besser in der deutschen Sprache werden, sobald sie einen Job bekommen haben. Da wird dann oft auf Englisch geredet oder man spricht die Fachsachen auf Deutsch durch und hofft, dass die Kollegin aus dem EU-Ausland alles versteht. Ist schwer, wenn dann auch der Partner der Kollegen einen aus dem Ursprungsland hat, dann wird nämlich zu Hause immer nur Italienisch gesprochen und es ist klar, dass man dann nicht besser wird.
    Wie in den meisten Fällen ist es hier wieder eine Frage des Interesses und der Notwendigkeit. Solange man mit dem bisschen, was man hat durchkommt, solange bleibt man in seiner Komfortzone.

  2. Bettina Dickes, Landrätin
    „Die CDU-Kommunalpolitikerin aus Bad Kreuznach berichtet von der angespannten Flüchtlingssituation in ihrem Landkreis und der Stimmung in der Bevölkerung.“
    https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-7-november-2023-100.html

    Ja, die Stimmung wird durch diese Politiker noch angeheizt

    Sie äussert sich am Schlimmsten, auch über faule Ukrainer die lieber das Sozialsystem ausnehmen anstatt arbeiten zu wollen. Da bleibt doch die Frage: „Wie weit unterscheidet sich die heutige Politik noch von der AFD wenn sie jetzt selbst die Drecksarbeit von der AFD übernimmt?“

    Das ganze rechte Gesockse tritt immer offener auf. Auch wenn es bisher nur latent zu erahnen war, es lauerte immer im Hintergrund!

    Kein Wort über die Fluchtursachen für die wir selbst gesorgt haben und immer noch sorgen.
    Nur ein Beispiel:
    Die deutschen Waffenlieferungen an Israel steigerten sich jetzt von 32 Millionen auf 303 Millionen Euro. https://www.tagesschau.de/inland/israel-deutschland-ruestungsexporte-100.html

    Der Tod ist ein Meister aus Deutschland!

    1. Es sind nicht die Waffenlieferungen. Es sind die Sanktionen. Wir sanktionieren Syrien immer noch, in der Hoffnung, dass sie Assad davonjagen. Auf Wunsch der USA. Wie soll in dem Land und seinen Nachbarländern jemals Normalität einkehren, wenn sie wirtschaftlich nicht auf die Beine kommen dürfen? Der Irak hat entschieden, dass die USA abziehen sollen. Machen sie aber nicht. Der Westen beutet die Länder immer noch in postkolonialer Weise aus und wundert sich, dass die Leute zu uns kommen. Regime Changes und Waffenlieferungen an die, die die Interessen des Westens vertreten, kommen auch noch dazu. Manch einer, der mal „unser Schweinehund“ war, fällt auch in Ungnade. Die Bevölkerung bekommt das in Form von Kriegen ab.
      Die Sanktionen sind die Wurzel vieler Übel. Das aber muss auch EU/NATO-Ebene oder direkt mit den USA geklärt werden. Oder wir unterwerfen und dem Sanktionssystem einfach nicht mehr….falls wir das können.

  3. Danke für das Gespräch.
    Der verbale Eiertanz des Herrn Georg war alleine schon des Lesens wert.
    Es wurden auch sehr elementare Zustände behutsam angedeutet. Daß Herr Lapuente, zumindest was den veröffentlichten Teil des Gesprächs angeht, nicht näher auf manche leise Aussagen eingeht und weiter hinterfragt ist wohl auch der beruflichen, abhängigen Position des Herrn Georg geschuldet. Verständlich.

  4. Liebe deutsche „Volksgenossen“!

    Bitte steigt mal kurz ab vom westlichen Pferd, vergeßt mal kurz eure eurozentristische Sichtweise und seht mal die Welt real, historisch, aus der Metaebene:

    Vor ca. 500 Jahren zogen europäische Siedler in die Welt, nach Lateinamerika, gründeten die USA und ermordeten dabei die indigenen Ureinwohner. Diese mußten dann viele Jahrhunderte in Elend leben, und sie haben das nicht vergessen.

    Heute kehrt sich diese Auswanderungswelle um, es zieht aufgrund des Wohlstandsgefälles Millionen Flüchtlinge in Eure Länder. Ihr habt mit eurer imperialen Lebensweise diese Länder zerstört und die Elenden dieser Erde kehren jetzt in Eure Länder zurück, um sich das zu nehmen, was ihr ihnen gestohlen habt.

    Ich weiß, das hört ihr nicht gerne, ob ihr rechts oder links seit, aber das sind die Fakten!

    Hinzu kommt, der Klimawandel, der von den industriealisierten westlichen Ländern verursacht wurde, verbrennt halb Afrika. Also machen sich Klimaflüchtlinge auf den Weg in die Länder, die der Klimawandel noch nicht so zerstört hat.

    Völkerwanderungen gab es schon immer in der Geschichte der Menschheit! Der Untergang des weströmischen Reiches verursachte eine Völkerwanderung. Warum sollte es beim Niedergang des amerikanischen Imperiums anders sein?

    Ihr könnt das Heer der Millionen, das in Eure Länder drängt, nicht aufhalten, nicht mit Grenzzäunen und Flüchlingslagern in KZ-Manier. Die Millionen werden trotzdem zu euch kommen, weil sie ein besseres Leben wollen.

    Ihr könnt die Flüchtlinge nicht aufhalten. Das einzige was ihr tun könnt ist, diese Fluchtbewegungen, diese neue Völkerwanderung zu akzeptieren und den Geflüchteten ein besseres Leben zu bieten. Tut ihr dies nicht, werden möglicherweise viele dieser Geflüchteten eine neue Hamas, die sich dann einfach nimmt, was ihr ihnen Jahrhunderte verweigert habt!

    1. Ein besseres Leben bieten geht nur solange, solange es noch Leute gibt, die sowas mit ihrer Arbeit erwirtschaften können, wir nähern uns dem Kipp-Punkt, an dem keiner mehr arbeiten möchte und nur gut leben. Es ist also auch eine Frage der Politik und der Medien, wie wir die Zukunft gestalten. Flüchtlingsströme kann man schon begrenzen, wenn man die Ursachen bekämpft. Bei der Ukraine ist es relativ eindeutig, die Unterstützung der Ukrofaschos hat am Ende zu ukrainischen Flüchtlingen geführt, ähnlich verhält es sich mit Syrern und Afghanen. Richtig ist, dass diese Politik am Ende in den Abgrund führt, die USA ziehen uns runter und wir klatschen Beifall. Wenn aber Europa ganz absackt, verschwindet auch der Flüchtlingsstrom, da es keine Anreize mehr gibt. Auffällig ist auch, dass aus früheren ausgebeuteten Entwicklungsländern wie z.B. Brasilien, Chile, China und Indien kaum Flüchtlinge kommen, also ist das mit dem Ausgleich für Kolonialismus dann doch nicht nur die Ursache. Es wäre zuallererst Ehrlichkeit im Umgang der Länder untereinander und auch Ehrlichkeit in den Medien gefragt, das bleibt aber eine Illusion, also kocht jeder sein eigenes Süppchen, bis er daran erstickt, oder, weil es zu heiß ist, sich daran verbrennt.

      1. Nun Inderinen, die deutschen Alten den Hintern säubern, gibt es viele. Diese Inderinnen sind nur leise und fleißig!
        Flüchtlinge aus Lateinamerika zieht es eher in die USA, ist näher, wo man hohe Grenzzäune, die höher sind als die Berliner Mauer je war, gebaut hat. Gegenwärtig bewegt sich ein gewaltiger Flüchtlingstreck aus Mexiko in Richtung Südstaaten!
        Afganen, die mit den westlichen Besatzern kollaboriert haben, muß Europa aufnehmen, das ist eine moralische Pflicht. Tut dies der Westen nicht, dann lautet die Botschaft: „Wer sich mit den Westen einläßt, ist verlassen. Laßt Euch deshalb niemals mit den Westen ein, ihr seit sonst verloren!“

        Aus China kommt niemand weil man dort ein gutes Leben mit bescheidenen Wohlstand in einer von östlicher Weisheit geprägter Kultur führen kann.
        Nebenbei, China hat bereits einen bekannten deutschen Autodesigner abgeworben. Der war früher bei BMW, hat jetzt in Beijing sein eigenes Forschungsinstitut und kann seine Kreativität, seinen Traum ausleben!

        1. Also nach meinem bescheidenen Wissen dürfte es von Brasilien bis zu den Kanaren nicht weiter sein als von Zentralafrika oder Afghanistan nach Deutschland. Ja, über Land kann man laufen, aber für ein paar Tausend Euronen pro Person, die die Afrikaner für die Mittelmeerroute hinblättern, wären sicher auch Schiffe von Südamerika zu den Kanaren buchbar. Und in LA auf der Straße landen dürfte nicht attraktiver sein, als in einer Flüchtlingsunterkunft in DE.

    2. Dass Sie reichlich die von Ihnen inkriminierte arrogante Haltung von Deutschen selbst einnehmen, fällt Ihnen offensichtlich nicht auf. Auch Sie sollten feiner differenzieren zwischen Politik, meist im Interesse der Mächtigen und zwar von Nationalität und Hautfarbe unabhängig, und den Bürgern der verschiedenen Länder.
      Man kann sehr wohl die koloniale und neokoloniale Politik verurteilen und für eine Entschädigung und Änderung der Verhältnisse eintreten und trotzdem zur Kenntnis nehmen, dass die infolge kriegerischer und neokolonialer Politik einwandernden Menschen hierzulande vor allem in sozialer Hinsicht in Konkurrenz zu der armen Bevölkerungsschicht treten und gegen diese ausgespielt werden.
      Und genauso wenig wie die Armutsflüchtlinge früherer Jahrhunderte alles edle und offene Menschen waren, sind es die nun hier Zuwandernden. Mehr Differenzierung bitte.
      Und was ich gelegentlich über ukrainische Flüchtlinge höre, finde ich ziemlich ärgerlich, was nicht heißt, dass ich nicht im Einzelnen Sympathie für sie empfände.

      1. Statt in Konkurrenz mit ihren noch ärmeren ausländischen Brüdern und Schwestern zu treten sollten deutsche Werktätige ihre herrschende Klasse zur Kasse bitten, zusammen mit ihren ausländischen Kollegen.
        Nicht die Flüchtlinge sind die Schuldigen an der deutschen Misere, ebenso waren die Juden früher an der deutschen Misere schuld.
        Merkt ihr nicht, das sind primitive Ablenkungsmanöver.
        Bekämpft endlich eure herrschenden Klassen, die euch ausbeuten, denn der Hauptfeind steht im eigenen Land.
        Von rassistischen Ressandimenz will ich nichts mehr hören!

    3. Nehmen wir einmal an, dass Ihre Analyse zumindest was den Beginn angeht, richtig ist.
      Dann sollten Sie sich allerdings auch bewusst machen, dass derartige Wanderungsbewegungen aus Sicht des Historikers gewöhnlich nur in der Anfangszeit halbwegs friedlich ablaufen …
      Haben sich denn das Römische Reich oder die Indianer kampflos geschlagen gegeben?

      Mit anderen Worten: Ihr Szenario deutet auf Blut, Krieg, Bürgerkrieg und Leid.
      Mich wundert, dass Sie das nicht zu erkennen scheinen.

  5. Willkommenskultur endet dort wo die Bessermenschen in Haftung genommen werden. Würden die Kosten der ungehemmten Einwanderung auf jene übertragen die diese Zersetzung und den Land- wie auch Sozialraub unterstützen und die Antideutschen müßten selber Platz machen, es gäbe keine Zuwanderung mehr.

  6. Ich finde es wirklich erstaunlich, daß hier kein einziges kritisches Wort über die Masseneinwanderung – vor allen Dingen nach Deutschland – kommt. Man nennt diese Leute sogar „Geflüchtete“. Ja klar sind die geflüchtet, da hin, wo Milch und Honig noch fließen.
    Wäre es in Deutschland wie anderswo in Europa, zb. wie in Dänemark, welches keine „Einwanderung“ mehr zuläßt, ja, sogar abschiebt, dann hätten wir diese Katastrophe nicht.
    100 Milliarden werden in Deutschland mindestens jährlich (!) für Fremde ausgegeben, die sich meist nicht integrieren wollen / können – ist ja auch klar, sie sind kulturfremd und werden das auch bleiben. Allerdings fehlt den Verantwortlichen in Deutschland und einem Großteil der links-grünen Wähler/ Migrationsbefürworter solch eine Einsicht, da sie per se alles Fremde schöner und besser finden als das Deutsche.

    Noch ein Wort zu den Fluchtursachen: Nicht ich und auch nicht die Oma Schmitz von nebenan hat die Fluchtursachen zu verantworten. Dieses „ihr seid schuld mit eurem westlichen Imperialismus“, daß Flüchtlinge in Massen kommen, ist einfach pauschal falsch und deshalb abzulehnen. Klar gibt es gewisse Zusammenhänge, aber diejenigen, die die Schuldkeule an dem Punkt rausholen, könnten ja mal versuchen, diejenigen internationalen Kräfte, die die Flüchtlingsbewegungen steuern, zu hindern, inkl. sämtlicher EU-Regierungen – ich erinnere an das Migrationsabkommen von 2018, in dem Migration per se gut geheißen wurde und alles Nationale per se abgeschafft werden soll. Das ist die Doktrin, die hinter der Masseneinwanderung steht. Und keine andere.

    Wenn man also Ursachen für Masseneinwanderung beseitigen will, muß man das erstmal erkennen. Und nicht in falscher „Wut“ auf diejenigen „einprügeln“, die nichts dafür können daß sich Millionen Menschen weltweit auf die Flucht begeben.

    1. Das Christentum ist eine Schuldreligion (im Gegensatz zum Islam bspw.) und so lässt es sich gut herrschen, wenn man neben Angst das Bewusstsein von Schuld pflegt. Denn die Herrschenden lassen immer die Beherrschten die Zeche zahlen vor allem, wenn sie sich verspekuliert haben.

      Insofern ist es doch ein Erfolg der Herrschenden, wenn die „kritischen“ Geister mit ihnen auf das arbeitende Volk, früher hätte man gesagt das Proletariat, einprügeln.

    2. Natürlich haben Sie persönlich die Fluchtursachen NICHT zu verantworten. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, daß der westliche Kolonialismus/Imperialismus ein Ausbeutungssystem geschaffen hat, von den ALLE in den westlichen Gesellschaften – manche mehr, die Armen sehr sehr viel weniger – profitiert haben. Das führte weltweit zu einer extremen Ungleichheit und es ist völlig normal, daß sich arme Menschen den Weg in die reichen Ländern suchen um ein Brotkrümel von diesen Reichtum abzubekommen.

      Fluchtbewegungen hat es immer gegeben und wird es immer geben. Die Fluchtursachen nehmen durch die Klimakrise sogar noch zu. Ganz Mittelafrika ist verbrannt. Wie wollen da die Menschen leben? Dagegen ist Europa von der Klimakrise z.Z. vergleichsweise wenig betroffen und dazu noch reich. Selbst der ärmste Harzi ist reicher als ein Bauer aus Afrika, dem das Land gestohlen und verbrannt wurde. Wo soll dieser Bauer denn hin? Im reichen Europa wäre für ihn genügend Platz, nur die verwöhnten, dekadenten, egoistischen, selbstverliebten Bewohner wollen diesen armen Bauern nicht aufnehmen…..

      Diese Erde, Mutter Erde, Gaia, gehört allen und die „Erdlinge“ suchen sich einen Platz, wo sie leben, überleben können…….das muß man einfach akzeptieren….

      1. Ja, es ist völlig normal, daß sich arme Menschen auf den Weg in die reichen Länder machen, wenn sie denn bei sich zuhause, also in ihrer Heimat, nicht mehr auskommen können. Warum auch immer. Deshalb bin ich schon dafür, die Fluchtursachen anzugehen, denn jeder Mensch hat das Recht auf seine Heimat, das ist da, wo er geboren ist.

        Das ist aber nicht irgendwo in der Fremde.

        Und da Europa schon so viele aufgenommen hat, wäre es normal, zu sagen: Grenzen zu, aber auch für alle. Weil: zu viel ist zuviel. Die weitaus meisten sind eh nur Armutsflüchtlinge und keine politisch Verfolgten.

        „Die Erde; mutter Gaia gehört allen“ – nein das sehe ich nicht so. Ein Recht auf irgendwas hat man nur da, wo man geboren wird. Sonst nirgendwo. Ich habe als Deutscher ja auch kein Anrecht auf Land irgendwo auf der Welt, oder ein Auskommen, ich habe nur in Deutschland diese Rechte. Und wer aus Nigeria kommt, hat diese Rechte eben in Nigeria, und die armen Palästinser, die haben ihr Recht da, wo sie herkommen, deshalb brauchen die auch einen eigenen Staat. Jede Vertreibung ist ein Verbrechen, aber das ist ein anderes Thema.

        Kein Fremder hat hier das Recht auf irgend etwas! Mit Ausnahme der 0,2 Prozent politisch Verfolgten.

        1. Das sahen die Nazis auch so…
          Durch Geburt erwirbt niemand das Recht auf ein Stück Land! Das Land, die Erde, ist Gemeineigentum aller Menschen. Das Recht auf ein Stückchen Land wurde IMMER mit Gewalt durchgesetzt. Das war bei den Indianerkriegen so, das war bei der israelischen Staatsgründung so, nur um ein paar gängige Beispiele zu nennen.
          Das Recht auf Heimat kann durch Beschluss einer Staatengruppe auch aberkannt werden und eine Umsiedlung angeordnet werden. Mußten nicht Deutsche gemäß den Verträgen der Anti-Hitler-Koalition Ostpreußen und das Sudetenland verlassen, weil dieses Land den Polen und Tschechen versprochen wurde?
          Landrechte werden immer von Staaten meist mit Gewalt durchgesetzt!

          1. Ihre logische Schlussfolge wäre: Auf die Migranten schießen.

            Aber Logik ist Ihre Sache nicht: Einerseits verurteilen Sie Kolonialismus und andererseits rechtfertigen Sie die Durchsetzung von Landrechten mittels Gewalt.

            „Durch Geburt erwirbt niemand das Recht auf ein Stück Land!“ Wie denn nun? Vertreibung der Indigenen in den USA, Australien, Neuseeland und die Herrschaft über die Kolonien ist also in Ordnung. Oder war das ein zu verurteilendes Unrecht, nur im Falle Deutschland nicht?

            Antideutsch oder weibliche Logik?

            1. Ich rechtfertige überhaupt nichts, ich analysiere nur. Es ist ein diesen Land immer wieder erstaunlich wie unterentwickelt das Abstraktionsvermögen einiger Leute hier ist.
              Liegt das am schlechten deutschen Schulsystem?
              Wenn ich schreibe, Landbesitz geht immer auf Gewalt zurück heißt das doch noch lange nicht, daß ich diese Gewalt rechtfertige! Ich habe doch geschrieben daß die Erde Gemeineigentum der Menschheit sein sollte…

  7. Immerhin hat der Leser jetzt einen Beleg, die damalige Regierung und die jetzige haben ihren Bürokratenstadl nicht im Griff. Dafür erhielten die Darsteller immer ihre Diätenerhöhungen, ein feschen Bundestag und die beste BND Zentrale für Peanuts.
    Vielleicht ist es an der Zeit dieses Kasperletheater mal zu reformieren und zwar von Grund auf.

  8. Grundsätzlich ist es ja schon mal anerkennenswert, dass sowohl Herr De Lapuente als auch Herr Georg die Situation im Hinblick auf den Spracherwerb und die allgemeine Qualifikation nicht in dem Maße zu beschönigen versuchen, wie man es sonst häufig erlebt. Sehr deutlich und wichtig etwa dieser Satz: „Sehr viele Menschen aus Syrien oder Afghanistan sind primäre Analphabeten.“ Gleichwohl werden aber eine Reihe bekannter anderer Schwierigkeiten nicht mal in Nebensätzen erwähnt.

    Da bereits das Sprachlevel von B2 nur von weit weniger Personen erreicht wird, ist völlig offensichtlich, dass es sich hier nicht um Einwanderer handelt, die später in ihrer Mehrheit den anspruchsvollen Anforderungen der modernen Wirtschaft gewachsen sein werden. Das heißt, dass diese Leute auf lange Zeit Kostgänger (neudeutsch: „Transferleistungsempfänger“) sind und auch künftig sein werden. Wer da glaubte, Fachkräfte zu bekommen, der wollte entweder betrügen oder war schlichtweg dumm. Diese Art von Einwanderung – ohnehin unter dem unzuteffenden Etikett „Asyl“ oder „Flucht“ (unter Missbrauch der Genfer Flüchtlingskonvention) betrieben – nutzt uns nichts!

    Und den Einwanderern nutzt sie auch nicht, weil sie zu Enttäuschungen, Versuchungen und Gefährdungen führt. Es ist ja klar, dass jemand, der ohnehin schon in der eigenen kulturellen Blase lebt, überhaupt nur durch eine erfolgreiche Berufstätigkeit ausreichend Kontakt mit deutschen Muttersprachlern haben kann, um so im Hinblick auf die kulturelle Integration voran zu kommen. Ohne diese Berufstätigkeit droht das Abgleiten in den Gewöhnungszustand eines passiv-trägen „Stützeempfängers“, der ohne Selbstbestätigung in seiner Parallelgesellschaft verharrt, oder eines Menschen, der sich die ausgebliebenen Erfolge und Bestätigungen auf krummen und kriminellen Wegen zu verschaffen sucht. Eine weitere Variante ist das Abrutschen in religiösen Extremismus und die aggressive Ablehnung, ja Verachtung der Sitten und Gewohnheiten des Landes, von dessen Geld sie leben.
    So wachsen die Parallelgesellschaften von Jahr zu Jahr und die Gesellschaft zerfällt – zum Nutzen der Mächtigen – immer mehr in diverse sich misstrauisch beäugende Milieus. Das Land verkommt und die fast die ganze Welt lacht über uns bzw. schüttelt fassungslos den Kopf über die selbstzerstörerische Politik der deutschen Funktionseliten.

    Acht Jahre nach Merkels unseliger Fehlentscheidung sind die oben skizzierten Fehlentwicklungen und Gefährdungen längst Alltag geworden. Allein über das Thema „Messerangriffe“ könnte und müsste man viel mehr reden. Aber auch daran sollen wir uns halt gewöhnen … Und immer heißt es, dass „ein Mann“ zugestochen hat und dass er angeblich psychisch krank gewesen sei. Stalin und Hitler waren gewiss auch psychisch krank. Aber welche Merkmale dieser Mann sonst hatte, das kommt nicht in der Tagesschau. Dabei weiß doch jeder, WER mit lockeren Messern rumläuft …und wer nicht !!!

    Unsere Gesellschaft, unser Land ächzt und stöhnt unter diesen Belastungen, Zumutungen und nicht selten auch lebensbedrohlichen Gefahren von Jahr zu Jahr mehr. Gleichzeitig belastet diese falsche Politik durch Milliardenausgaben aber auch unnötigerweise unsere öffentlichen Finanzen. Dass nun auch noch die Sicherheit jüdischer Mitbürger durch orientalische Migranten immer mehr gefährdet wird, kommt als weiterer und unerträglicher Skandal dazu.

    Wer eine Fortführung der aktuellen Politik betreibt oder verteidigt, lädt große Schuld auf sich und wird sich irgendwann vor seinen Kindern und Enkeln rechtfertigen müssen.

    Ziemlich zum Anfang wird von De Lapuente auf Merkels „Wir schaffen das“ angespielt. Die Antwort von Georg ist klug und lässt aufhorchen: „Ich hatte mich damals schon gefragt, wen Frau Merkel mit »Wir« genau meinte.“
    Hier hätte man nachhaken können!
    Wenn Politiker von „wir“ sprechen, wird’s gewöhnlich verdächtig.

    Wo wir aber schon mal beim Fragen sind, sollte man auch darüber reden, WARUM „wir“ es denn überhaupt „schaffen“ sollten??

    Außerdem: WOLLTEN „wir“ es denn schaffen?

    Selten war ein politischer Slogan so kalkuliert irreführend und schädlich wie dieser.

    Man fragt sich übrigens, warum im Interview die irrige offizielle Terminologie beibehalten wird, hier den Tatsachen zuwider von „Flüchtlingen“ zu reden. Es sind Einwanderungswillige, die nach Deutschland gekommen sind, weil die staatlichen Hilfsgelder hier großzügiger sind als in Italien, Polen oder Griechenland. Sonst wären sie ja dort geblieben und nicht weitergereist.

  9. @Wolfgang Wirth
    Sie haben`s in zwei Worten auf den Punkt gebracht: „selbstzerstörerische Politik“. Die irgendwelche Hansel*innen, die sich als politische „Elite“ wähnen und typischerweise nach oben gespültes „Lumpengesindel“ (Brüder Grimm) aus den „Tiefen der Gesellschaft“ (Brecht) ist, seit Mitte der 1990 Jahre erfolgreich betreiben. Bleibt diese politische Doppelfrage: Wie lange soll´s noch dauern bis populärer Widerstand aus dem Volk sich diese Damen und Herren „von Halse schafft“? (Marx/Engels)

    1. @ Brian

      Die von Ihnen gewählten Titulierungen finde ich, bei aller Kritik am Regierungshandeln, denn doch zu derb und überzogen.
      Die Situation ist ja komplexer und wird nicht allein durch die Existenz oder Nichtexistenz bestimmter Politiker bestimmt. Was unsere politische Szene tut oder nicht tut, das erfolgt meist in Abstimmung mit ganz anderen Kräftefeldern. Natürlich bleibt trotzdem die Frage, ob man mögliche Spielräume nutzen will oder nicht.

      Aber zu Ihrer Frage.
      Was meinen Sie eigentlich mit „Doppelfrage“?
      Ich erkenne nur die Frage nach der Zeit („Wie lange noch …“)
      Oder meint Ihre andere Frage unausgesprochen das OB?!?

      Ich weiß es nicht.
      Die Zukunft ist offen! Eine meiner tiefsten Überzeugungen.
      Es können ungeahnte Konstellationen und Zufälle eintreten, die große Veränderungen begünstigen oder sogar direkt bewirken. Wer hat 1788 oder 1988 eine Revolution für möglich gehalten? Es kann aber auch ganz anders laufen. Grundsätzlich geschehen die Dinge jedenfalls völlig unabhängig von unserem Wollen und Meinen.

      1. „Grundsätzlich geschehen die Dinge jedenfalls völlig unabhängig von unserem Wollen und Meinen.“

        Nicht ganz, denn ein oppositioneller Zeitgeist wird gestaltet von menschlichen Individuen, die die Widersprüche einer herrschenden Kultur (mit ihren Narrativen) aufgreifen und daraus revolutionäres Potenzial (oder Verschwörungstheorien) entwickeln, was schließlich zu einem sozialen Umsturz führen kann. Die alte Ideologie mitsamt ihren Narrativen wird durch eine neue, der materiellen und menschlichen Realität angepassten, abgelöst. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.

        1. @ garno

          Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Das mag Sie überraschen.

          Irgendwie hatte ich schon geahnt, dass der bewusste Satz missverständlich sein würde. Er betrifft eine andere Art der Betrachtung und ist ein Satz, der sich im Grunde an mich selbst bzw. an andere distanzierte Beobachter richtet.
          Mit „unserem Bewusstsein“ meine ich nicht das (vom gesellschaftlichen Sein bestimmte) Bewusstsein der Masse, sondern das Bewusstsein und Handeln der anderen distanzierten Beobachter.

          Man kann es auch so ausdrücken: Wenn die Zeit für große historische Veränderungen (z.B. eine Revolution) reif ist, dann ist sie das unabhängig von meinem persönlichen Einzelwillen und Einzelhandeln. Das geschieht sie sowieso, weil ohnehin schon genug Leute dafür sind.

          Ich weiß, dass man diese Haltung kritisieren kann und dann einwirft, was denn wohl wäre, wenn jeder so eine passive Haltung hätte. Ein berechtigter Vorwurf! Darauf könnte ich nur erwidern, dass es eben sozusagen zur Natur der Dinge gehört, dass stets nur wenige Menschen in bestimmten Situationen bloß Beobachter sind. Es gibt also immer genug Akteure oder wenn man so will: historische Subjekte. Oder sind es bloß Objekte, die sich als Subjekt fühlen?

          Aber mit solchen Betrachtungen nähern wir uns schon einem geschichtsphilosophischen Blickwinkel.
          Warum geschieht etwas? Vordergründig natürlich immer durch den Anstoß, den Impuls einzelner Akteure. Gleichzeitig sind diese Akteure aber immer auch Teil größerer Zusammenhänge.

  10. Vor kurzem habe ich einen Paketboten aus Syrien kennengelernt. Der Krieg hat die Familie auseinandergerissen, Vater, Mutter und drei Söhne leben seit 2015 in Deutschland, die Schwester mit ihren Kindern in der Türkei. Zuerst suchten sie Asyl im Libanon, dann im Irak. Der Hintergedanke dabei war, wir haben doch auch einmal Libanesen und Iraker bei uns in Syrien aufgenommen, jetzt brauchen w i r eure Hilfe. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Der Libanon und der Irak liegen ökonomisch am Boden und können nicht noch mehr Flüchtlinge gebrauchen. Schon gar keine Kurden. Deutschland und die Türkei waren in den Augen dieser Familie eine Notfalloption.

    Die deutschen Sprachkenntnisse reichen bei Vater und Sohn für einen Paketbotenjob, dabei würde der junge Mann viel lieber als Masseur arbeiten, was sein „Beruf“ in Syrien war, allerdings ohne formale Qualifikation. Eine Ausbildung zum Masseur in Deutschland würde aber aus Sicht des Syrers einen viel zu langen Verdienstausfall bedeuten, denn dafür ist ein Schulbesuch notwendig. Letztlich zählt für ihn im Augenblick die sofortige Verdienstmöglichkeit mehr als der Erwerb einer hier anerkannten Berufsqualifikation. Wahrscheinlich wird sich diese Einstellung im Laufe der Zeit noch ändern, wenn sein Körper diesen Knochenjob nicht mehr mitmacht. Und bis dahin wird er ja auch lange genug in die Sozialkassen eingezahlt haben, um vielleicht vom JobCenter eine Umschulung gefördert zu bekommen. Zunächst aber lautet sein immer wieder geäußertes Credo: Ich verdiene mein eigenes Geld, ich liege niemandem auf der Tasche.

    Meine Nachbarschaft bestellt eifrig im Internet, daher komme ich sehr häufig mit Paketboten in Kontakt und manchmal auch ins Gespräch. Ich habe dabei bisher keinen einzigen deutschen Paketboten angetroffen, sie kommen entweder aus dem Nahen Osten oder aus Afrika oder aus Osteuropa.

    1. @ Dagmar Brandt:

      „Ich habe dabei bisher keinen einzigen deutschen Paketboten angetroffen“

      Lebten Sie vor 2015 noch nicht in Deutschland? Falls doch fragen Sie sich doch mal wo die Paketboten von einst abgeblieben sind, warum es überhaupt Paketboten in der Anzahl braucht, wie das vorher war und warum man immer behauptet man würde temporär jemanden aufnehmen, schließlich ist ja Krieg, warum aber kaum mal einer zurückgeht, wenn der Krieg dann vorbei ist. Und dann könnten Sie sich auch mal fragen, warum es angeblich Arbeitsmigration braucht, aber gleichzeitig Millionen Menschen keine vernünftig bezahlte Arbeit haben, es zig schon lange vorhandene Menschen in Maßnahmen gibt und man zwar Migranten reinschafft, gleichzeitig aber Industrieproduktion auslagert.

  11. Seit 2015 wandern zu viele Menschen unkontrolliert ein. Kein staatliches System der Welt kann das so auffangen, dass die im Artikel angesprochenen Probleme nicht entstehen. Die unkontrollierte Einwanderung muss reduziert werden.

  12. Ich habe über Jahrzehnte bei verschiedenen Auftraggebern Menschen unterschiedlichen Alters (6 – 25) und unterschiedlicher Herkunftsgruppen (Aussiedler, Flüchtlinge, lokale Eingeborene …) Deutsch als Muttersprache, Deutsch als Fremdsprache und als Deutsche eine Fremdprache unterrichtet.
    Zum Erlernen einer Sprache bedarf es keines Unterrichts, sondern einer realen Notwendigkeit, sie zu benutzen. Eine gewisse Grundbegabung im Wahrnehmen von Laut, Tonfall, Sprachmelodie… erleichtert den Lernprozess. Wer 24 Stunden am Tag umsichtigst versorgt wird, indem man ihm alle Wünsche von den Augen abliest, lernt nicht zu sprechen. Weder mit 3 noch mit 30. Wer Geflüchtete von Catering-Firmen versorgen lässt, behindert deren sprachliche Integration.
    Die Geschichte des Sammelns von Schrifttum belegt: Die Auseinandersetzung mit geschriebener Sprache befähigt nicht zum Gespräch mit einem Gegenüber, das nicht entsprechend der Vorbildung sortiert wurde. Das zeitweise „deutsch“ oder „humanistisch“ genannte Gymnasium hat nach meiner Beobachtung keinen Beitrag dazu geleistet, dass deutschsprachige Reisende des ausgehenden 20. Jahrhunderts sich mit Italienern, Spaniern, Griechen, Israelis … unterhalten konnten. Auch deutschsprachige Frauen, die mit ihren Gefährten in die Herkunftsgarnison des Angetrauten umzogen, fanden sich in den Militärstandorten der USA und deren nahegelegenen Ortschaften sprachlich und kulturell nicht ohne weiteres zurecht.
    Fast keinen Beitrag zum Spracherwerb leisten regierungsamtliche Empfehlungen oder Direktiven zum Unterrichtsvollzug und zur `Integration´.
    Das Clan-Wesen ist Ergebnis der geschilderten Sachverhalte. Iren, Italiener, Deutsche, Polen in den USA; Türken, Ukrainer, Kroaten… in Deutschland; Sephardim, Ashkenazim und Mizrachim in Israel werden genauso wenig `gleich´ behandelt wie Schwaben in Berlin. Wer das Glück hat, sich irgendwo zugehörig fühlen zu können, braucht weder die Landessprache noch integrative Kontakte, vor allem nicht solche in der amtlich definierten Verkehrssprache.
    Anmerkungen:
    A:
    „Mein Gott, Karli! Du kannst ja sprechen!“ – „Bis heute hat immer alles gepasst.“
    B:
    https://www.ndr.de/kultur/film/Ostfriesisch-fuer-Anfaenger-Komoedie-mit-Dieter-Hallervorden-im-NDR,nordlichter246.html
    C: Jeder in Franken geborene und aufgewachsene Mensch erkennt beim Anhören von Tonaufzeichnungen, dass der greise Henry Kissinger in Fürth/By. geboren wurde.
    Was leistet die hier geführte Debatte? Keiner – das ist meine Annahme – der hier ideologisch diskutierenden Mitmenschen jeglicher politischer Couleur würde der Tante Frieda einen unbegrenzten und bedingungslosen Aufenthalt in der eigenen Wohnung gewähren. Aus guten Gründen. Er kennt Frieda.

  13. Ein paar Groschen zum heutigen Interview sowie zur gegenwärtigen Zwangsmigration im allgemeinen …

    Das es hier Unterschiede in den Regelsätzen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Meiner nicht. Ukrainer bekommen seit Mitte 2022 mehr Geld als Asylsucher in einem laufenden Verfahren. Zu diesem Sachverhalt findet man selbst bei den werten „Leitmedien“ Artikel. Und erst neulich titelte eines der sprichwörtlichen Sturmgeschütze der Demokratie „Schluss mit der Besserstellung“ – warum wohl?

    Aber die anderen sind ja bloß Syrer, Albaner oder Guineer – also „Ziegenschänder“, „Kameltreiber“, „Bademäntel“, „Azzlacks“, „Messermänner“, „Kopftucheulen“ oder schlicht „Neger“. Nicht wahr? Die flohen vor unseren Bomben, Konzernen und Sanktionen, da muss man eben andere Maßstäbe anlegen. Wenn die „Kopftucheulen“ sich wenigstens die Reichskriegsflagge ums Haupt binden würden oder die „Messermänner“ mit der Wolfsangel unterwegs wären – dann, ja dann könnte man vielleicht noch drüber reden…

    Was man aber schon sagen kann, ist das bei den Menschen aus der Ukraine ein gewisses Anspruchsdenken vorhanden ist. Es wird dann schon mal eine russischsprachige Lehrkraft für den Kurs verlangt oder auch ein kostenfreier Parkplatz für das eigene KFZ gefordert.

    „Anspruchsdenken“ – das ist mal ein hübscher Euphemismus. Andererseits nicht verwunderlich, in einem Land, dessen relevanten Entscheider und Milieus das Ukraine(r)-Thema ohnehin nur mit Samthandschuhen anfassen wollen. Während gerade die Kaviarlinken sonst den lieben langen Tag eifrig nach gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Nazis fahnden, sind sie in Bezug auf „Putins Opfer“ seltsam still. Dabei wäre es bei jenen wie bei den zahlreichen, etwa aus Syrien aufgenommenen, islamistisch-geprägten Personenkreisen („Assads Opfer“) interessant sich mal tiefergehend mit ihrer politischen und gesellschaftlichen Sozialisierung und ihren Werten auseinander zu setzen. Bloß wer dies wagt, wird hierzulande als „Rassist“ beschimpft – und nicht etwa die, die tatsächlich rassistische und antidemokratische Einstellungen mitbringen.

    Viele hierhergekommene Ukrainer stammen aus Galizien oder der rechtsufigen Ukraine und sind nicht selten von ethno- / ultranationalistischen, rechtsautoritären und faschistischen Werten sowie den zugrundeliegenden Weltanschauungen geprägt. Viele weisen nicht nur ein übersteigertes „Anspruchsdenken“ auf – sie halten sich auch schlicht für etwas Höherwertiges, Höherrassiges, für Arier. Und sie erachten sich auf jeden Fall für wertvoller als die übrigen Zwangsmigranten, mit denen sie die Sprachkurse teilen müssen, als die russischen Orks und Untermenschen, als jeden, der nicht ihre Gedanken und Werte teilt und nicht lauthals das Schicksal der Ukraine beklagt. Sie wollen nicht an der Tafel abgepacktes Essen vorgesetzt bekommen, sondern, dass man ihnen ihre Wünsche von den Lippen abliest und ihnen auf dem Silbertablett mit einem zärtlichen „будь ласка“ überreicht. Sie sind hier schließlich im „Hotel Europa“.

    Ich habe hier bei „Overton“ schon mehrfach meine Positionen zu diesem Thema dargelegt und will mich nicht wie ein Papagei wiederholen. Deswegen frage ich heute einfach mal: Welche Syrer, Albaner und Guineer kommen denn mit dem KfZ zum Sprachkurs? Welche Syrer, Albaner und Guineer verlangen denn eine arabisch-, albanisch- oder französischsprachige Lehrkraft / Assistenz? Welche Syrer, Albaner und Guineer dürfen denn regelmäßig ohne scheel angeblickt zu werden auf „Urlaub“ in die Heimat zurück? Ich erinnere mich, dass vor ein paar Jahren ein Entrüstungssturm losbrach, als bekannt wurde, dass manche Iraker wegen konsularischen oder sonstigen Erledigungen in den Irak reisten. Tenor: so schlimm kann es da ja wohl nicht sein. Alles schön gut: doch warum schweigt man zur Ukraine, die doch angeblich in „Putins Bombenhagel“ versinkt (den Bombenhagel in Gaza juckt keine Sau, genauso wenig das abgereicherte Uran, das wir in Jugoslawien verschossen – aber das war ja sicher auch bio, fairtrade und handgeklöppelt von einer veganen Kolchose in Nicaragua). Ich finde diese Doppelstandards zum Kotzen, ebenso das bewusste Wegschauen in puncto Folgen der Zwangsmigration.

    Im Übrigen: Dass russischsprachige Lehrkräfte gefordert würden, fand ich interessant. Ich höre vielmehr sehr oft, dass explizit ukrainischsprachige Assistenzen verlangt werden, sei es im Sprachkurs, beim Arzt oder auf Behörden. Bei meinem Zahnarzt wurde mir letztens geschildert wie eine ukrainische Patientin kurz zuvor wutentbrannt die Praxis verlassen habe, nachdem sie erfahren habe, dass sie dort keine ukrainischsprachige Dolmetscherin zur Seite gestellt bekäme, sondern lediglich eine russlanddeutsche TA, die eben „nur“ Russisch sprach. Mag hier als Alltagsempirie abgetan werden, aber selbst die Netzauftritte der Mainstreammedien haben ja inzwischen Berichte über das „Anspruchsdenken“ der Herr- und Frauschaften aus der Ostmark…

    Jetzt zum Hauptgang. Was meine ich denn eigentlich mit „Zwangsmigration“? Bei dieser handelt es sich um die gegenwärtig dominierende Migrationsform. Die Migranten verlassen ihren bisherigen Wohnort, den sie als ihre Heimat ansehen (beispielsweise, weil dort ihre Familie lebt oder sie sich umfassend mit ihm identifizieren) und an dem sie eigentlich gerne bleiben würden, aufgrund von mehrheitlich extern-induzierten Zwängen (sperriges Wort). Diese verunmöglichen ihnen das Bleiben und treiben sie auf direktem oder indirektem Wege zum Gehen. Was sind das nun für Zwänge? Beispielsweise direkte Gewalteinwirkung vor Ort (Krieg und andere Formen politischer Gewalt wie Terrorismus), Umweltprobleme (Müllkippe / Goldmine im Dorf, Dürren, Raubbau, Überschwemmungen…), soziale oder ökonomische Faktoren (Arbeitslosigkeit, Sanktionen durch das Ausland), politische Verfolgung (repressives Regime, religiöse Heilsprediger…) oder oder oder. Bestimmte Formen der Verlockung sind in meinen Augen auch eine Form des Zwanges, da Leute quasi „programmiert“ werden Handlungen zu unternehmen, die sie eigentlich gar nicht wollen. Im Netz oder gerne auch vor Ort in Bars treiben Anhänger der „Seduction Community“ ihr Unwesen, die „Hotbabes“ mit Techniken und Tricks wie NLP in ihr Bett zu lotsen suchen. Im Netz und gerne auch vor Ort in Bars treiben Anhänger des „Wertewestens“ ihr Unwesen, die „Hotlocals“ mit Techniken und Tricks wie Versprechungen vom Aufstieg im Westen in den deutschen Arbeitsmarkt zu lotsen suchen. Zuletzt groß bekannt wurden etwa die globalistischen „Pick up artists“ Hubertus H. und Annalena B. (beide bis heute nicht ergriffen, außer von sich selbst), die in Brasilien und Mexiko um Pflegekräfte „warben“…

    In sehr vielen Regionen der Welt ist die Ursache dieser Zwänge das westliche Imperium, deswegen schrieb ich oben „mehrheitlich extern-induziert“ – seien es die NATO-Kriege, die EU-Freihandelsabkommen und Zollbarrieren, ausbeuterische westliche Großkonzerne, vom Westen gepäppelte Regimes und Juntas. Dessen Blutpfad säumen so bekannte Namen wie Afghanistan, Syrien, Libyen, Jemen, Irak, Iran, Kurdistan, Kosovo – und beileibe nicht alle Betroffenen kommen oder wollen überhaupt in den Westen. Zwei Drittel der momentan 110 Millionen Flüchtlinge bleibt zum Beispiel in ihren Heimatländern – klar, weil das eben ihre Heimat ist und sie in der Nähe der Orte bleiben wollen, mit denen sie sich identifizieren. Damit sage ich explizit nicht, dass die örtlichen Regierungen keinen Dreck am Steck hätten. Überhaupt nicht, da gibt es genügend verbrecherische Regime. Ich sprach nur von einer Mehrheit der Fälle, nicht von ihrer Gesamtheit. Neokonservative und Kaviarlinke mögen es anders sehen, sei Ihnen gegönnt.

    Bei der freiwilligen Migration handelt es sich dagegen um ein Gehen aus freien Stücken. Den bisherigen Ort erkennt man nicht (länger) als seine „Heimat“ an. Bräuche, Umgebung, Menschen und andere Gegebenheiten waren einem schon länger (oder gar schon immer) fremd und man findet sich nicht (mehr) darin wieder. Oder man möchte sich selbst verwirklichen, hat ein Arbeitsangebot aus einer entfernten Region, eine große Liebe an einem anderen Ort oder oder oder. Man hat somit seinen ganz persönlichen Sehnsuchtsort, mit dem sich identifiziert und an dem man seine Zelte aufschlagen und sein weiteres Leben verbringen möchte. Natürlich bestehen auch mitunter Schnittmengen und es nicht ganz offenkundig, wo erzwungene und wo freiwillige Migration geschieht, aber dies aufzudröseln führte jetzt zu weit (wer hier will, kann gerne anfangen).

    Das westliche Imperium als ein wichtiger Treiber der Zwangsmigration ist übrigens nicht als in sich geschlossenes homogenes System oder einheitlicher Akteur zu verstehen. Es umfasst nicht einmal (die Mehrheit) der Bewohner westlicher Länder (die Mehrheit, die einfachen Leute wohl am allerwenigsten – auch wenn die Kaviarlinken das anders sehen und jedem ein schlechtes Gewissen am Zustand der Welt einzureden suchen. Ist praktisch und lenkt von den wahren Verursachern ab). Es sind die dort herrschenden Regimes und die sie tragenden gesellschaftlichen Säulen wie die hiesigen Eliten, ihnen zu arbeitende Milieus und sie unterstützenden Parteien, Mäzene, Fraktionen, Organisationen und der vielfältige militärisch-finanziell-medial-industrielle Komplex, welche es bilden. Natürlich gibt es auch signifikante (aktive wie passive) Unterstützung aus der Bevölkerung, das sollte nicht unter den Tisch fallen. Bereits Frantz Fanon hat diese Zusammenhänge beschrieben (und beklagt).

    Warum ist die Zwangsmigration für das Imperium nützlich und wer profitiert (oder macht mit)? Dafür reicht ein Kommentar nicht aus. Drei Punkte zum Nutzen will ich nennen – Mitforisten können auch diese Aspekte gerne ergänzen oder noch weitere nennen:

    1) Zwangsmigration schwächt äußere Feinde.
    Seien es Staaten der Peripherie oder erklärte Gegner des Westens. Durch Migration wird die innere Kohäsion der gegnerischen Staaten unterminiert und ihre Wirtschaftskraft geschwächt, da meistens junge, besser gestellte und besser ausgebildete Personen sich auf den Weg ins Imperium machen. Ein nettes Beispiel sind m.E. die Stipendiaten-Programme für mittelosteuropäische Länder, die nur formal wie freiwillige Migration erscheinen. Damit wurden sehr lange gezielt Leute gefördert, die man dann wahlweise gleich hierher abwarb oder zu „Botschaftern“ schulte, die die jeweiligen Staaten in die westliche Richtung lenken sollen. Hierzulande wiederum gelten diese Leute dann als „Experten“ für ihre Heimat und ihre Stimme hat mehr Gewicht als das aller anderen, die sich mit ihrer Herkunftsregion beschäftigen. Beispiele für diese Praktiken sind etwa Länder wie Georgien oder Moldawien, wo viele Elitenangehörige im Westen studiert sowie an bestimmten Orten und in angeschlossenen Zirkeln verkehrt haben und versuchen die imperialen Dogmen in ihrer Heimat weiterzuverbreiten. In Bezug auf Russland wiederum versucht man immer wieder gezielt Ingenieure und IT-Kräfte abzuwerben, zuletzt letztes Jahr rund um die Teilmobilisierung.

    2) Zwangsmigration schwächt innere Feinde.
    Beispielsweise werden Arbeitskämpfe erschwert, da mit Migranten billige Alternativkräfte zur Verfügung stehen. Die Bevölkerung wird in antagonistische Gruppen gespalten, die sich belauern und über das Thema beharken. Migration dient somit auch explizit der Ablenkung der Bevölkerung. Sie erschöpft auch zusätzlich, da sie die bestehenden, vom System gewollten und / oder beförderten sozialen Missstände wie Wohnungsnot oder das marode Gesundheitssystem verschlimmert. Darüber hinaus schwächt die Zwangsmigration Regimegegner politisch, da viele Migranten system-nah sind. Die meisten vertreten ähnliche Werte wie das im Westen herrschende Regime, wählen nach Erhalt der Staatsbürgerschaft Kartell-Parteien oder teilen deren Werte. Die hierher geflohenen Ukrainer stammen wie geschildert aus der rechtsufigen Ukraine und Galizien. Sie sind pro-NATO und -EU, neoliberal und rechtsautoritär. Syrische Flüchtlinge wiederum sind oftmals anti-säkular und Assad-feindlich, dafür aber ebenfalls NATO-affin und neoliberal. Perfekte Systemträger von morgen eben. Der Einfluss der hiesigen anti-systemischen Opposition wird dadurch langfristig geschwächt.

    3) Zwangsmigration ist ein Experimentierfeld für Aufstandsbekämpfung und Bevölkerungskontrolle.
    An den Außengrenzen der EU oder der Vereinigten Staaten sowie in den Vorfeldzonen des Imperiums werden viele Praktiken der Bevölkerungssteuerung, Militarisierung und Feindbekämpfung erprobt, die ein paar Jahre später im Inland gegen Systemoppositionelle angewandt werden. Dazu zählen Techniken der Massenüberwachung (wie die Erhebung (biometrischer) Daten, Irisscans, Videoüberwachung, Computer- und Handyauslesen), des Drohnen- und sonstigen Waffeneinsatzes oder der Datenaggregation. Dass Asylsucher statt Bargeld (wieder) bloß Sachleistungen bekommen sollen (zukünftig wohl auch noch individualisiert), ist dafür ein Musterbeispiel. Du sollst essen, lieben und konsumieren was das System möchte. Und bist Du Systemkritiker werden Dir eben bestimmte „Goodies“ versagt – seine Privilegien (lies: Grundrechte) muss man sich hart erarbeiten, am besten geht’s mit Konformität und Duckmäusertum. Heute jubelt die Rechte noch über Projekte wie die Sachleistungspflicht – endlich bekommen die dreckigen Kanacken kein deutsches Geld mehr in den Rachen gestopft! Morgen trifft’s dann die Hartzer – richtig so, die dreckigen Faulenzer sollen nicht mehr saufen und quarzen, sondern das fressen, was gesund ist und für harte, deutsche Arbeit ertüchtigt! Übermorgen trifft’s dann sie selbst – „Was soll das? Wie konnte das passieren? Wer macht das?“ *heul, jammer, schluchz!* War schon beim G20-Gipfel so. Ich erinnere mich an einen lokalen Hamburger CDU-Stadtteilfunktionär, der immer für „erweitertet Sicherheitsmaßnahmen“ war, bis er damals unverschuldet in einen Polizeikessel geriert und diese tollen Maßnahmen am eigenen Leib zu spüren bekam. Tja, aber dann ist es meist zu spät. Und wer sagt eigentlich, dass es morgen in Albanien und Ruanda nicht auch Lager für „Querdenker“ geben wird, die raus aus der deutschen Volksgemeinschaft sind und durch einen Auslandsaufenthalt vielleicht „gebessert“ werden können?

    Die Zwangsmigration verwebt sich natürlich mit anderen Zeitgeistthemen und aktuellen Entwicklungen, wird von diesen beeinflusst oder prägt diese mit. Positiv ist das seltenst. Zygmunt Bauman und David Lyon beschrieben beispielsweise vor rund einem Jahrzehnt in ihrem Gesprächsband „Daten, Drohnen, Disziplin“ einen interessanten Trend: So wie im Internet oder mittels Apps die Leute sich ihren „Wunschlebenspartner“ zusammenstellten (und fleißig Daten dem System frei Haus offerieren), so werde an den Grenzen zunehmend nach „Wunscheinwanderern“ gefiltert. Du bist unter 1,78 m groß, öffnest Deine Geldbörse nicht gleich beim ersten Date und findest nicht, dass alle Frauen Opfer sind? Tja, dann wird’s nichts mit uns als Paar. Du hast keinen Doktor in Mathematik, keine fünf Jahre Berufserfahrung und sprichst nicht fließend Englisch, Deutsch und Fachchinesisch? Tja, dann wird’s schwer mit dem Reinlassen. Ach, du hast diese Fähigkeiten? Na dann – willkommen bei Tönnies oder wo auch immer wir gerade Lohndrücker suchen! Etwas überspitzt, aber in diese Richtung weist der Trend.

    Die Zwangsmigration ist dabei kein bloßes Elitenprojekt (mehr), sondern längst gesellschaftlich breit verankert. Sie hat inzwischen vielfältige Trägerschichten und Organisationen und keineswegs nur geringe Zustimmung. Damit sage ich nicht, dass eine riesige Mehrheit dafür ist. Auch nicht andererseits, dass die ganzen Fach- und Ehrenamtlichen wie der Interviewte, die sich um Flüchtlinge kümmern, oder die Seenotrettungsaktivisten, die Leute im Mittelmeer aufsammeln, alle gekauft, gehirngewaschen, oder bloße Systemlinge sind. Nur wirkt eben (auch) das System auf sie, in dem sie aufwachsen und leben, und die gesellschaftlichen Normen und Haltungsvorgaben. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich auch Idealismus. Migration gilt als hohes Gut und den Betroffenen zu helfen wird gesellschaftlich belohnt. Vielleicht nicht finanziell, aber es macht sich beispielsweise gut im Lebenslauf oder wertet einen persönlich auf in der Nachbarschaft. Und in einer Gesellschaft, die so viel Wert auf Tätige und Schaffende setzt (Nietzsche wusste, warum er sie zu kritisieren hat), ist die Tätigkeit des „Seenotretters“ bei nicht wenigen sehr hoch angesehen. Nicht zuletzt füllt das Ehrenamt ja auch die Leere und Langeweile in einem selbst. Natürlich nur bis zu einem gewissen Sollpunkt – denn, da hat Herr Georg sicher recht, „Willkommenskultur endet dort, wo es anstrengend wird“.

    Zudem sollte man auch nicht vergessen, dass gerade viele der jungen Leute von extrem autoritärer Erziehung geprägt und von diversen Institutionen geradezu konditioniert und abgerichtet werden. Wie? Wir haben doch keine schwarze Pädagogik mehr! Braucht es auch nicht. Auch anti-autoritäre Erziehung ist Erziehung und soll Menschen in eine bestimmte Richtung ziehen. Echte Bildung und Befähigung für Heranwachsende wäre mal etwas, aber die offeriert das hiesige System ja (bewusst) nicht. Nein: Kinder, die in diese Gesellschaft gesetzt werden, unterliegen diversen sie formenden und ihre ureigenen Wünsche verdrängenden Kräften: Eltern, die wollen, dass ihre Kinder im Konkurrenzkampf um immer knappere Ressourcen bestehen und mitmachen können und sie zu extravaganten Hobbies und Tätigkeiten schleifen. (Hochschul)Lehrer, die Normen, Glaubenssätze und Werte des Systems weiter zu geben haben und Anpassung verlangen, wenn man mitmachen (und gute Noten und / oder ein Stipendium oder Jobangebot bekommen) will. Medien, die 24/7 die Glaubenssätze des Systems predigen und zeigen, was mit denen im Leben passiert, die nicht dazu gehören oder abweichen, beziehungsweise was die als Belohnung erhalten, die brav auf Linie bleiben. Und Migration und Seenotaktivismus wird wie Klimaaktivismus eben als etwas Gutes verkauft. Dementsprechend finden sich viele Leute, die sich dafür engagieren. Dass sie die Schattenseiten der Zwangsmigration nicht sehen (können / wollen) ist ebenso wie weitere systemische und psychologische Aspekte einen eigenen Beitrag wert.

    Abschließend möchte ich noch sagen: Die massenhafte Zwangsmigration und ihre Begleitumstände sind abscheulich. Zum einen für das Gros der ihr ausgesetzten Migranten, die häufig schlimmste Gefahren auf sich nehmen müssen, um dann in eine Gesellschaft zu kommen, die ihr mehrheitlich nicht wohlgesonnen ist und mit der sie sich obendrein nicht identifizieren – nur um ein paar Groschen zum Überleben abbekommen oder ihre Familien daheim etwas unterstützen zu können. (Ich kann nur immer wieder auf das Buch „Bittere Orangen“ von Gilles Reckinger als Fallbeispiel verweisen.) Zum anderen für die benachteiligten Schichten und politische Milieus hierzulande, die weitere Konkurrenten und Gegner vorgesetzt bekommen.

    Es ist daher an der Zeit die Zwangsmigration als das zu benennen was sie ist: ein weiteres Instrument des herrschenden Systems in seinem Klassenkampf gegen große Teile der hiesigen Bevölkerungen und jene der Peripherie. Und deshalb gilt es gegen die Zwangsmigration – und vergleichbare (Kontroll)Projekte (Bargeldabschaffung, Austerität und Sozialstaatsabbau, Militarisierung und Massenüberwachung etc.) – aufzustehen und für eine andere, bessere Welt zu kämpfen, in der die Menschen wirklich dort leben und sich verwirklichen können, wo sie es auch wirklich wollen.

    1. Ich kann und will nicht auf alle von dir erwähnten Aspekte eingehen. Auch schon vor Jahrhunderten war Migration in der Regel nicht freiwillig, sondern der Armut geschuldet. (Stichwort: Ulmer Schachteln). Der Imperialismus verschärfte die Armut in den unterjochten Ländern , jetzt zeigen sich die Folgen. Die aktuellen Kriege treiben sie auf die Spitze.
      Klarheit muss in der Frage hergestellt werden, ob es Ausdruck besonderer Mitmenschlichkeit ist, wenn der Masse der Lohnabhängigen, kleinen Handwerkern und Gewerbetreibenden, die Folgen des kriegerischen Handelns der Mächtigen aufgedrückt werden. Die Kosten der Entwicklung biologischer Waffen eingeschlossen, versteckt hinter Impfempfehlungen. Groschen für Flüchtende und Geflüchtete zu sammeln, ohne sich um die Fluchtursachen zu kümmern ist ein Fass ohne Boden im materiellen Interesse des Kapitals. Moralisch gesprochen Heuchelei.
      Meine Position wird schon seit Jahren mit dem Etikett „rechts“ versehen. Es ist jetzt drei Jahre her, bald vier, dass ich meinen Entwurf für ein Ostermarsch-Fluggi gegen den Vorwurf des „Antiamerikanismus“ verteidigen musste (leider erfolglos). Da war „Putin“ in der Ukraine noch gar nicht am Werk und kaum ein Bewohner Deutschlands kannte die Palästina-Fahne.
      Wegen Egoismus angeklagt werden diejenigen, denen es geringfügig besser geht als dem kriegsversehrten Bettler und nicht diejenigen, die dessen Lage verursacht haben. Zu vielen ist das Erleben des Gefühls ein besserer Mensch zu sein, wichtiger als die Änderung der Verhältnisse.
      Es geht um die Frage, ob die Profiteure die Folgen ihres Handelns tragen müssen oder alle hierzulande Lebenden. Wer nicht bereit ist, z. B. am 25. November für friedliche Konfliktlösungen auf die Straße zu gehen, soll mir mit seinem Gerede von der Mitmenschlichkeit vom Leib bleiben. Es ist weder sachgerecht noch ehrlich.

    2. Guten Abend, Altlandrebell,

      Sie haben sich ja an diesem Thema wirklich abgearbeitet und es wäre schade, wenn so eine Mühe ohne Antwort bliebe. Insgesamt haben Sie aber so viel geschrieben, dass ich mich aus Zeit- und Platzgründen auf einige besondere Aspekte beschränken möchte.

      Fast uneingeschränkt zustimmen kann ich Ihnen bei Ihren Ausführungen zur Interessenlage der globalistischen Eliten, für die Sie die Bezeichnung „der vielfältige militärisch-finanziell-medial-industrielle Komplex“ wählen. Insbesondere ein Teil der bewussten drei Punkte deckt sich mit meiner Einschätzung. Bemerkenswert offen übrigens dieser Satz …
      „Darüber hinaus schwächt die Zwangsmigration Regimegegner politisch, da viele Migranten system-nah sind.“
      … da dieser Umstand oft übersehen wird.

      Die Überlegungen in Punkt 3 („Bevölkerungskontrolle / Aufstandsbekämpfung“) scheinen mir Allgemeinen auch zutreffend, doch möchte ich zu bedenken geben, dass bürgerkriegsartige Aufstände von Migranten, wie sie etwa in Frankreich seit einiger Zeit mit zunehmender Intensität stattfinden, aus Sicht der Mächtigen eigentlich ausgesprochen unerfreulich sein dürften. Schließlich fällt das dann auf sie selbst und die von ihnen verantwortete Einwanderungspolitik zurück und könnte weitere Migration bremsen.

      Sehr gelungen finde ich auch Ihre Ausführungen darüber, dass die Förderung von Migration in Deutschland „gesellschaftlich breit verankert“ ist sowie die Gedanken zur Motivlage der Angehörigen der hiesigen Asyl- und Sozialindustrie.

      Prima auch diese Passage:
      „Es ist daher an der Zeit die Zwangsmigration als das zu benennen was sie ist: ein weiteres Instrument des herrschenden Systems in seinem Klassenkampf gegen große Teile der hiesigen Bevölkerungen und jene der Peripherie.“

      Man hat den Eindruck, dass Sie die Schriften von Hannes Hofbauer und Friederike Beck kennen oder auch gelesen haben.

      Nun aber zu den Aspekten, die mir etwas aufstoßen. Da ist zunächst einmal meine Verwunderung darüber, welcher Perspektive Sie das Hauptaugenmerk widmen. Schließlich nehmen Sie die Auswirkungen und Probleme der Migration für uns selbst, für unseren Nahbereich und unser Land weniger in den Blick als den ganz großen Blickwinkel, sozusagen den globalen – aus Sicht der Eliten und der Migranten selbst. Nun gut, kann man machen.
      Nein, keine Sorge – ich habe nicht überlesen, dass Sie durchaus in mehreren Sätzen auch über die entstehenden Schwierigkeiten und Nachteile in den aufnehmenden Ländern geschrieben haben und dort auch „seltenst“ Vorteile erkennen. Da bin ich natürlich bei Ihnen. Trotzdem verwundert es mich etwas, denn normalerweise beginnt das Interesse ja im Nahen und geht erst dann in die Ferne.

      Dann zu Ihrer Denkfigur der „Zwangsmigration“.
      Vermutlich wundern Sie sich nicht, dass ich hier einhake und diesen neuen Begriff problematisiere. Natürlich gibt es freiwillige und auch unfreiwillige Migration, das ist schon klar. Selbstverständlich gibt es „extern-induzierte Zwänge“. Insofern könnte der Begriff der „Zwangsmigration“ theoretisch schon nützlich sein und verwendet werden. Das würde allerdings voraussetzen, dass er nicht zu weit gefasst wird! Nur dann wäre er hilfreich, ansonsten liefe er rasch Gefahr, zu einem ideologischen Zweckbegriff zu verkommen. Eben dieser Fehler ist Ihnen aber unterlaufen, denn Sie bezeichnen für meine Begriffe zu viele Missstände als Zwang zur Migration. Ganz und gar nicht zustimmen kann ich schließlich dieser extremen Sichtweise:

      „Bestimmte Formen der Verlockung sind in meinen Augen auch eine Form des Zwanges, da Leute quasi ´programmiert´ werden Handlungen zu unternehmen, die sie eigentlich gar nicht wollen.“

      Mit einer derartigen Logik würde man ja jedem, der der Meinung ist, materiell zu kurz gekommen zu sein, Tür und Tor öffnen – und müsste im Grunde auch mitfühlendes Verständnis mit jedem ganz ordinären Einbrecher oder Wegelagerer haben.

      Um mich nicht misszuverstehen: Natürlich ist es trotzdem ein legitimer Wunsch, wenn z.B. ein nachgeborener Sohn aus dem Nahen Osten, der weder eine Chance hat, das väterliche Geschäft zu erben noch eine vorteilhafte Ehe einzugehen, seine Lebensumstände durch Einwanderung nach Deutschland verbessern will. Das ist legitim.
      Es ist aber ebenso legitim, wenn die Bewohner des Ziellandes dann die Tür zumachen und sagen: „Wir wollen das aber nicht. Bis hierher und nicht weiter!“ Da wären noch nicht einmal Begründungen nötig, denn die Bewohner des Ziellandes haben sozusagen das Hausrecht. Oder sagen wir mal so: Sie sollten es haben, wenn es ihnen nicht undemokratischerweise genommen wurde …

      Abschließend zu einer Sache, die in Ihren Text überhaupt nicht auftaucht – vielleicht schlichtweg vergessen?! – obwohl es sich um eine sehr reale und wichtige Sache handelt: nämlich das abnormal große Bevölkerungswachstum in den Auswandererländern.
      Die Migranten, die Europa erreichen, sind ja der „youth bulge“ ihrer Heimatländer, überdies der männliche. Ein ZENTRALES Problem der Migration liegt doch darin, dass die unfähigen Regime der vorderasiatischen und afrikanischen Länder nichts dagegen tun, dass die Bevölkerungszahl ihrer Länder über die geoökologische Tragfähigkeit ihres Raumes hinaus steigt. Jedes Land kann auf Grund seiner geographischen und wirtschaftlichen Eigenschaften (verfügbares Grundwasser, zu erzielende Ernten, Exporterlöse) aber immer nur eine bestimmte Zahl von Menschen versorgen und ernähren. Das völlige Versagen dieser Länder im Hinblick auf eine verantwortungsbewusste Bevölkerungspolitik ist doch einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Treiber (Push-Faktor) der Migration!

      Indem sich Europa diesem Bevölkerungsüberschuss öffnet, werden die Regierungen der Auswandererländer sogar noch darin bestärkt, dass keine Bevölkerungsplanung zu betreiben! Die Geldüberweisungen aus Europa in die alte Heimat sind für sie eine zusätzliche Bestätigung, dass es aus ihrer Sicht „gut“ läuft. Der Prozess beschleunigt sich zudem, denn wenn schon viele Migranten im Zielland eine Community gebildet haben, ist es für spätere Migranten aus demselben Land einfacher.

      Das Üble wird nun noch übler dadurch, dass die globalistischen Eliten des Westens gar keinen Druck auf die Regierungen der Auswandererländer ausüben und es eben nicht unternehmen, auf eine sinnvolle Bevölkerungspolitik zu drängen. Aber das bestätigt ja nur, was Sie auch schon geschrieben haben, nämlich dass unsere Eliten die Migration in völlig unverantwortlicher Weise wollen und antreiben.

      Bemerkenswerterweise versagen auch die UN-Organisationen bei DIESER Frage heute vollständig, obwohl die Problematik des Bevölkerungswachstums vor Jahrzehnten durchaus schon einmal stärker beachtet worden war. Warum das so ist, erfordert kein langes Nachdenken …

      Kommen Sie gut durch den Abend, alles Gute
      Wolfgang Wirth

      1. Guten Abend @ werter Wolfgang Wirth!

        Jetzt möchte ich es nochmals mit dem Antworten versuchen, nachdem es bei ein paar anderen Artikeln wieder geklappt hat. Wie geschildert hatte ich in der letzten Zeit technische Schwierigkeiten hier zu kommentieren und zu antworten – sobald ich meinen Text abschickte, landete ich auf der Overton-Startseite. Ohne veröffentlichten Post.

        Vielen Dank zunächst aber für Ihre interessanten und kritisierenden wie bestärkenden Anmerkungen, über die ich mich wie immer freute. Mit Ihnen kann man sich gesittet austauschen, auch bei Themen, bei denen man anders denkt und ich finde es schön, dass es so etwas noch gibt. Heute will ich mal auf die thematischen Differenzen konzentrieren.

        Sie haben sich ja an diesem Thema wirklich abgearbeitet

        Oh, eigentlich gar nicht. Das Thema ist so umfangreich und komplex, dass ich eigentlich nur einen Anfang eines Anfangs hier formuliert habe. Ein paar „essentials“ wie man heutzutage zu sagen pflegte, wobei sicherlich etliche Essenzen nicht behandelt wurden. Sie beklagten ja – durchaus zurecht – dass Ihnen einige Punkte fehlten. Ich wollte in der Tat nicht den Nahbereich in den Fokus nehmen, da dies hier ja bereits öfters erfolgt ist. Sondern mal ganz gezielt ein paar systemische Punkte in den Vordergrund rücken. Es sind nicht einmal alle, womöglich nicht einmal die wesentlichen.

        Ich muss aber auch sagen, dass für mich auf der globalen und vor allem der systemischen Ebene beim Gros der Makrothemen die Krux des ganzen liegt. So beispielsweise beim Klimawandel. Wenn der so pressiert und man ihn bekämpfen muss – gut, dann müssten alle Staaten an einem Strang ziehen und die Kohlenwasserstoffe in der Erde lassen sowie massiv in erneuerbare Energien investieren (oder was auch immer geboten sei zu tun). Tun sie das nicht, scheint das Thema die herrschenden Eliten offenkundig nicht zu pressieren und hinter Klimaklebern und Co. steckt eine andere Intention. Selbiges bei der Zwangsmigration. Wenn die so pressiert und man sie bekämpfen muss – gut, dann muss man an die Ursachen heran und massiv die migrationsinduzierenden Mechanismen unterbinden. Tut man das nicht, scheint das Thema offenkundig die herrschenden Eliten nicht zu pressieren und hinter Seenotrettergruppen auf der einen wie PEGIDA auf der anderen Seite steckt eine andere Intention. Die Lokalbetroffenen müssen ergo ans System und das Elitenkartell ran, wenn sie etwas an den bei ihnen herrschenden Zuständen ändern wollen.

        In meinen Augen sind Herausforderungen wie Umweltprobleme oder Zwangsmigration auf der lokalen Ebene (Nahbereich) nämlich sehr wohl pressierende Angelegenheiten. Wer im Ahrtal lebt, der hat die Folgen zu spüren bekommen, wenn die Infrastruktur nicht für ein Extremwettereignis ausgelegt und gezielt verschlissen und / oder vernachlässigt worden ist. Wer wiederum arm ist, spürt die Konkurrenz der Migranten um Wohnungen, Arbeitsplätze, Gesundheit etc sehr direkt. Diese Herausforderungen sind aber auch Signaturen des systemischen Spektakels und Produkte aus dem vom Elitenkartell unterhaltenen Supermarkt der Angst. Denn das System nimmt sie und weitere Probleme gezielt auf, kommodifiziert und transformiert sie und bringt sie in Stellung. Als Produkt und Schauspiel auf der Bühne des gesellschaftlichen Zirkus – und zugleich gegen seine Untertanen.

        Ich bin mir sicher, dass man Umweltprobleme oder die Migrationsherausforderung sachlich und „mit ruhiger Hand“ lösen und international angehen könnte. Wenn es denn gewollt wäre, dass es hierzu Lösungen gibt. Aber gewisse Kreise verdienen ja an diesen Herausforderungen (zur Migration siehe unten). Man verdient gerade daran, diese unsachlich zu bearbeiten, sie als Angstwaffen gegen die Bevölkerungen einzusetzen oder ein Spektakel mit ihnen zu veranstalten anstatt sich mit Vernunft um rationale Antworten zu bemühen.

        Das alles zeigt, dass man über dieses Thema eigentlich noch viel mehr schreiben und in größeren Bahnen nachdenken müsste. Womöglich reicht am Ende nicht einmal ein einzelnes Buch, sondern wäre der Schritt zum Mehrteiler, wenn man das Thema gründlich angehen wollte, zwingend.

        Nun aber zu ein paar weiteren Unterschieden:

        dass bürgerkriegsartige Aufstände von Migranten, wie sie etwa in Frankreich seit einiger Zeit mit zunehmender Intensität stattfinden, aus Sicht der Mächtigen eigentlich ausgesprochen unerfreulich sein dürften.

        Nein, das finde ich überhaupt nicht. In diesem Punkt denke ich wohl anders als Sie. Meine Überlegungen sind dabei eng verknüpft mit Unterthema 3 (Experimentierfeld / Bevölkerungskontrolle).

        Zum einen sind diese Krawallen (Aufstände haben m.E. ein anderes Niveau – darüber haben wir uns ja mal ausgetauscht) in meinen Augen ein gern gesehenes Zubrot für die seit Jahrzehnten laufende Strategie der Spannung. Man bespielt bloß unterschiedliche Adressaten. Heute, wo es die echte Linke nicht mehr gibt, hat man andere Zielgruppen zu bedienen als zur Zeit der Systemkonkurrenz mit RAF, IRA und Roten Brigaden. Aber das Wichtigste, die inhaltliche Konstante, die bleibt: Man bemüht sich den Angst- und Stresspegel im Land hochzuhalten. Das Spektakel im Zirkus geht in eine neue Runde, die Leute werden abgelenkt und fürchten sich, suchen Stabilität und Sicherheit und landen in der Konformität sowie der Umarmung von „Vater Staat“ (unser Mitforist Majestyk hat diesen dümmlichen Begriff völlig zu Recht vor geraumer Zeit mal auseinandergenommen). Man sah es auch bei der „Pandemie“ – nach der dann wieder mehr Leute den Mainstreammedien und staatlichen Institutionen vertraut haben sollen.

        Nur eines erfolgt wie gesagt nicht: dem Problem auf den Grund zu gehen. Ob bei Migration, Pandemien oder anderen Metaphänomenen des Systems. Aber warum auch? Gewisse Eliten- und Systemteile profitieren ja erheblich von Krawallen und Anschlägen. Man kann mehr Aufrüstung fordern, mehr Überwachung, mehr Abschiebung. Man kann das Spektakel anheizen, die Bevölkerung schockieren, ängstigen und spalten. Man bekommt mehr Daten über seine Untertanen. Ob zwecks Bekämpfung von Terrorismus, Krawallen, des Klimanotstands oder der nächsten Seuche – zack, werden alle Einkäufe von Wolfgang Wirth und Altlandrebell systematisch erfasst und abgespeichert. Wer sagt denn nicht, dass Sie die neue Axt bloß für’s Holz brauchen? Oder ich in meinem Topf nur Gulasch zubereite? Wir könnten ja auch einen Bruch oder ein Attentat planen oder gar unser „Klimabudget“ aufgebraucht haben oder unerlaubte Kontakte zu xyz hegen oder oder oder…

        Zum anderen bin ich der Auffassung, dass die meisten großen Anschläge und Krawallen ohnehin nicht ohne staatliches / systemisches Zutun erfolgen – ob gezielt ausgelöst, geschürt, oder nach eigenständigem Beginn übernommen, spielt für mich keine Rolle. In seinem Buch „Gegenrevolution“ hat der französisch-US-amerikanische Politologe Bernard Harcourt aufgezeigt wie verstärkt seit 9/11 Techniken der Aufstandsbekämpfung im Inland eingesetzt werden und jede potentiell system-destabilisierende Gruppe in eine sogenannte „aktive Minderheit“ verwandelt wird – also in eine angeblich extrem gefährliche Gruppe, die deshalb den vollen Repressions- und Überwachungsapparat des Staates zu spüren bekommt. Die meisten dieser Gruppen wären dabei im Leben nicht einmal fähig auch nur für einen halben Tag das Postamt in Buxtehude zu besetzen, geschweige denn anderweitig dem System überhaupt nur in Nuancen gefährlich zu werden. Aber darum geht es auch gar nicht – es geht darum den Angst- und Erregungspegel hochzuhalten. Man bläst diese Mückengruppen zu Terrorelefanten auf. Und hinzukommt, dass diese ganzen migrantischen „Communities“, diese linken wie rechten Aktivisten sowie die organisierte Kriminalität bis Oberkante Unterweser von Spitzeln und V-Leuten durchdrungen und aufs Engste mit staatlichen Stellen und dem System verwoben ist. Harcourt veranschaulicht das im Falle der USA sehr schön am Beispiel sogenannter „Moscheeschleimer“, gezielt eingeschleusten Agenten und V-Leuten, die in dortigen Moscheen wirken und dort erst so richtig dafür sorgten, dass sich islamistisches Gedankengut ausbreiten konnte. Hierzulande mag man an Ostdeutschland in den1990ern denken, wo rechtsextreme Organisationen vom Verfassungsschutz hochgezüchtet wurden oder die NPD, wo der Inlandsgeheimdienst quasi im Vorstand saß. Oder an den Fall Amri, der wohl tief mit der organisierten Clankriminalität wie auch dem Inlandsgeheimdienst verwoben ist. Und letztlich waren ja auch bei den meisten (großen) Anschlägen der letzten Jahr(zehnt)e staatliche Hände mehr oder weniger offen im Spiel. Ob Amri, NSU, Lübcke, Bologna und Oktoberfest 1980, Nord Streams. Paris, London… Bei den Krawallen finden sich auch immer wieder jede Menge agent provocateurs und V-Leute vor Ort, man denke bloß an G20 in Hamburg…

        Krawallen, Anschläge, Pandemien etc. sind in meinen Augen absolut erwünscht. Ob „von selbst“ entstandene oder gezielt geschürte. Sie sind Spektakel, Spielfeld, Spaltungsinstrument, Ängstiger und Profitmacher in einem.

        Sie mögen es anders sehen – und das ist völlig okay und legitim.

        Schließlich fällt das dann auf sie selbst und die von ihnen verantwortete Einwanderungspolitik zurück und könnte weitere Migration bremsen.

        Das setzte aber voraus, dass das demokratische System funktionierte (beziehungsweise ein solches in den westlichen Ländern überhaupt existierte!). Tut es das? Hat die Banlieue-Krawalle 2005 etwas am System verändert und Migration „gebremst“? Haben die Halbstarkenkrawallen der 50er oder Schwabing 1962 politische Veränderungen erwirkt? Oder hat sich in der Beantwortung all dieser Vorkommnisse nicht vielmehr das System gezeigt und bewährt?

        Haben Orban und Meloni etwas verändert? Die simulieren doch nur Handlungsbereitschaft. Beide kennen im Übrigen die systemischen Gründe sehr gut, können sich aber natürlich nicht an sie heranmachen. Was machen sie stattdessen? Sündenböcke und Spektakel. Orban kriminalisiert Asylsucher, Meloni will sie demnächst nach Albanien verbringen und ansonsten testet man dann nur fleißig neue Überwachungs- und Militärspielzeuge an der Außengrenze. Gehen sie an die Wurzeln des Problems? Nein, natürlich nicht. Bremsen sie Migration? Nein, allenfalls lenken sie sie um.

        nämlich das abnormal große Bevölkerungswachstum in den Auswandererländern.

        Abschließend hierzu, denn auch hier sind wir wohl sehr unterschiedlich gepolt. Die Fertilitätsraten sinken nämlich fast überall auf der Welt seit Jahrzehnten recht drastisch. Man erwartet ja auch bis Mitte des Jahrhunderts einen Scheitelpunkt und bis 2100 ein Absinken der Weltgesamtbevölkerung gegenüber diesem „Peak“. Ich finde, man sollte sich stärker darüber Gedanken machen sowie über die weltweite Abnahme der Spermienzahl – da sind wir wohl einfach unterschiedlicher Meinung.

        Natürlich sind Prognosen immer mit Vorsicht zu genießen, aber so wenig ich diese jahrzehntelangen Beschwörungen des Absinkens der Gesamtbevölkerung Deutschlands Vertrauen schenkte, bin ich skeptisch gegenüber Postulaten ewigen Bevölkerungswachstums. Hier die Fertilitätsraten zu ein paar stichprobenartig ausgewählten Ländern, darunter fünf Hauptasylherkunftsländern 2023 (*): (zugegeben nur Daten aus der Wikipedia)

        Algerien: 1960-65 = 7,28 / 1990-95 = 4,12 / 2010-2015 = 2,96
        Afghanistan*: 7,5 / 7,5 / 5,3
        Bangladesch: 6,8 / 4,1 / 2,2
        Ecuador 6,8 / 3,6 / 2,6
        Irak*: 6,6 / 5,6 / 4,6
        Iran*: 6,9 / 3,95 / 1,8
        Jordanien: 8 / 5 / 3,6
        Marokko: 6,7 / 3,7 / 2,6
        Syrien*: 7,23 / 4,8 / 3,1
        Tansania: 6,8 / 6,1 / 5,2
        Türkei*: 6,2 / 2,9 / 2,1

        Von den Hauptherkunftsländern 2023 haben der Iran und die Türkei bereits die Marke von 2,1 – die für die Erhaltung der Landesbevölkerung notwendig ist – erreicht oder unterschritten. Selbiges gilt für Georgien, ein weiteres aktuell wichtiges Herkunftsland von Asylsuchern.

        In den von mir ausgewählten Beispielen weisen Afghanistan und Tansania noch eine ähnliche (und hohe) Fertilitätsrate auf. In den letzten Jahren kamen viele Afghanen ins Land (insgesamt leben rund 380 000 hier), während Tansania zwar gute Beziehungen zu Berlin hat, aber es hierzulande nur eine sehr kleine tansanische „Community“ gibt (2500 Leute). Sonderlich viele Bangladescher (20 000), Ecuadorianer (6500) und Jordanier (16 000) gibt es auch nicht. Auch wenn diese Länder zum Teil recht hohe Fertilitätsraten haben, mehr oder weniger arm und mehr oder weniger instabil sind, heißt das nicht automatisch, dass ihre Leute automatisch in Massen auswandern (können). Es muss also systemische Anreize geben. Da sind wir dann wieder am Anfang. Jemand hat ein Interesse daran, dass gewisse Leute aus gewissen Ländern „auswandern“. Jemand hat ein Interesse daran, dass gewisse Länder Einwohner verlieren und andere durch die Einwanderer an (fremdländischer, aber deshalb noch lange nicht system-kritischer) Bevölkerung zunehmen. Mit der Fertilitätsrate hat das nur bedingt zu tun.

        Nun gut, heute wohl viel Meinungsdissonanz. Beim nächsten Mal vielleicht wieder mehr Kongruenz.

        Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend und verbleibe mit besten Grüßen bis zum Wiederschreiben,

        alles Gute
        Ihr Altlandrebell

        1. Guten Morgen, Altlandrebell,

          haben Sie Dank für die Darlegung Ihrer vielen Gedanken im Kommentar vom 13. 11.

          Wenn man mal etwas verallgemeinert, dann haben Sie im Wesentlichen über zwei große Themenfelder geschrieben:
          zunächst über die Strategie der Eliten und dann über die Frage, inwieweit das Bevölkerungswachstum, insbesondere die Fertilität, mit der Migration zusammenhängt.

          Zunächst zur Bevölkerungszunahme:
          Sie präsentieren da in der Tat interessante Zahlen, die ich in dieser Vielzahl so noch nicht kannte. Die Zunahme hat sich also abgeschwächt. Gut. Trotzdem führt aber natürlich auch noch eine Fertilitätsrate von nur 2,5 in Verbindung mit der verbesserten medizinischen Versorgung noch zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum.

          Ich betone das, weil man auch auf die Gesamtbevölkerung dieser Länder im Verhältnis zur geoökologische Belastbarkeit und Tragfähigkeit des jeweiligen Raumes blicken muss und nicht nur auf die Fertilitätsrate. Da es sich meist um Länder im natürlichen Steppengürtel der Erde handelt, sind die Grundwasserreserven auch unabhängig vom aktuellen Klimawandel immer schon recht begrenzt gewesen. Gleiches gilt für das verfügbare Weide- und Ackerland. Es ist ein Irrglaube, dass man sich von den natürlichen Voraausetzungen des jeweiligen Raumes abkoppeln könnte, ohne dass das zu erheblichen Problemen und Konflikten führt.
          Im Falle von Gaza – um das mal am Rande zu bemerken – wird das ja auf die Spitze getrieben, sodass die dortige große Bevölkerung im Grunde ohne ständige (gegenleistungslose) Zuflüsse aus dem Ausland (Geld, Energie, Lebensmittel, Baustoffe) nicht mal ansatzweise existieren könnte.

          Daher liste ich nun einmal die Entwicklung der Gesamtbevölkerung bei den wichtigsten Herkunftsländern unserer außereuropäischen Migranten auf. Links sind noch Ihre Zahlen zur Fertilität und rechts hinter der Punktreihe …….. ist die Entwicklung der Gesamtbevölkerung für die Jahre 1960, 1980, 2000 und 2020 in Millionen. Alle Zahlen (gerundet) aus den Länderportraits von Wikipedia.

          Afghanistan: 7,5 / 7,5 / 5,3………….. 9 / 12 / 20 / 37 Mio.
          Irak: 6,6 / 5,6 / 4,6………………….. 7 / 12 / 23 / 40
          Iran: 6,9 / 3,95 / 1,8……………….. 21 / 39 / 66 / 82
          Syrien: 7,23 / 4,8 / 3,1……………. 4,5 / 8 / 16,5 / wegen Flucht nicht
          vergleichbar
          Türkei: 6,2 / 2,9 / 2,1…………….. 27 / 44 / 67 / 83
          Somalia / / 5,3 …………… 3 / 6 / 8 / 16
          Eritrea / / 3,6 ……………. 1,5 / 2,3 / 3,4 / 5,3
          Nigeria / / 4,6 …………… 45 / 73 / 125 / 206 !!
          Ghana / / 3,6 …………… 6,5 / 11 / 19 / 30

          Sie erkennen, dass die Gesamtbevölkerung auch in Ländern mit moderat wirkender Fertilität rasant steigt (z.B. Iran, Türkei). Bei anderen Ländern (z.B. Nigeria, Somalia) handelt es sich zwischen 2000 und 2020 um eine Zunahme zwischen 60 und knapp 100 % ! Die Bevölkerung Somalia soll sich zwischen 2000 und 2020 sogar verdoppelt haben, wobei man die Zahlen dort wegen der fehlenden Staatlichkeit wohl nur geschätzt hat.

          Ich bleibe dabei, dass Sie diesen Punkt unterschätzen, obwohl er ja andererseits zu Ihrer Denkfigur der „Zwangsmigration“ gut passen würde: Migration angesichts knapper werdender Ressourcen im Heimatland (aufgrund selbst verschuldeter Überbevölkerung). Vermutlich stören Sie sich an der Formulierung „selbst verschuldet“.

          Andererseits stimme ich Ihnen natürlich zu, dass die Bevölkerungszunahme als Grund für Migration noch nicht alleine ausreicht, da kommen gewiss noch andere Dinge hinzu, also dass, was Sie „systemische Anreize“ nennen und was andere mit Push- und Pullfaktoren bezeichnen, wobei man zusätzlich auch bremsende Faktoren, etwa besondere Verkehrsprobleme, Grenzkontrollen usw. berücksichtigen muss.

          Inwieweit die Migration aus ganz bestimmten Ländern durch die Eliten gewollt ist, wie Sie andeuten …

          „Jemand hat ein Interesse daran, dass gewisse Länder Einwohner verlieren und andere durch die Einwanderer an (fremdländischer, aber deshalb noch lange nicht system-kritischer) Bevölkerung zunehmen.“

          … oder ob sie sich teils auch aus anderen Gründen ergibt und dann lediglich bestärkt wird, ist eine sehr schwierige Frage, die man wohl nur im Falle Syriens leicht beantworten kann und die ansonsten unterschiedlich gelagert ist.

          Damit nähern wir uns aber auch schon dem erwähnten zweiten Themenfeld, nämlich dem Handeln der „systemischen Eliten“. Hier liegen wir gar nicht so weit auseinander. Ich habe allerdings den Eindruck, dass Sie hier noch desillusionierter und sarkastischer sind als ich. Nun, Sie werden Ihre Gründe haben.

          Ihre Gedanken hinsichtlich der „Strategie der Spannung“, der Angsterzeugung durch allerlei „Spektakel“ und dramatisierte Gefährdungslagen (eigentlich schwacher Gruppierungen), der Steuerung der Migration und der immer engmaschigeren Kontrolle (wozu ich besonders den Kampf gegen das Bargeld zähle) erscheinen mir durchaus plausibel.

          Mit Ihrer Meinung, dass Krawalle durchaus nicht immer als störend empfunden werden, haben Sie mich nachdenklich gemacht.

          Wir unterscheiden uns allerdings wahrscheinlich in dem Punkt, wie homogen und steuerungswirksam wir uns die Elitenkartelle denken. Sie scheinen bei diesem Themenkomplex zu einer Sicht zu tendieren, bei der im Lande und in der Welt anscheinend nur ziemlich wenig geschieht, was nicht „vom System“ auch so oder zumindest so ähnlich geplant war. Zumindest kommt es bei dem, was Sie schreiben, öfters so rüber, etwa in einem Satz wie diesem:

          „Diese Herausforderungen [Klima, Migration] sind aber auch Signaturen des systemischen Spektakels und Produkte aus dem vom Elitenkartell unterhaltenen Supermarkt der Angst.“

          oder

          „Zum anderen bin ich der Auffassung, dass die meisten großen Anschläge und Krawalle ohnehin nicht ohne staatliches / systemisches Zutun erfolgen – ob gezielt ausgelöst, geschürt, oder nach eigenständigem Beginn übernommen, spielt für mich keine Rolle.“

          Ich vermute, dass Sie aus einer Denktradition kommen, in der „das System“ als Gegenspieler eine große Rolle spielt …
          Und ja, oft hat man ja auch diesen Eindruck.

          Im Prinzip tendiere ich ebenfalls zu einer Sicht, wonach vieles gewollt war bzw. ist und teils sogar abläuft wie in Planspielen. Die Corona-Politik ist dafür gewiss das aktuellste und beste Beispiel. Man weiß ja auch von gewissen Aussprüchen aus Elitenkreisen, wonach nichts zufällig geschieht. Etwa hier:
          https://beruhmte-zitate.de/zitate/2072462-franklin-delano-roosevelt-in-der-politik-passiert-nichts-zufallig-wenn-etwa/

          Wenn ich jetzt nachfolgend etwas einwende, so ist es also nicht prinzipiell gemeint, sondern eher im Hinblick auf die Intensität.
          Ich nehme nämlich an, dass man die Konkurrenz INNERHALB der Eliten als Außenstehender oft unterschätzt und zu wenig wahrnimmt. Sie haben den Konkurrenzkampf zwischen einer eher traditionellen Richtung (Stichwort: Kohlenwasserstoffe) und einer moderneren (Stichwort: ökologisch-digitale Transformation) ja auch schon mal erwähnt. Beim Austausch über die „Causa Aiwanger“ haben Sie ebenfalls von verschiedenen Elitenfraktionen gesprochen.

          Die verschiedenen Zirkel und Gruppierungen arbeiten ja auch immer gegeneinander und nur im Hinblick auf EINIGE Vorhaben ziehen sie zeitweilig an einem Strang. Anders gesagt: Die Eliten wirken nur für Außenstehende und im Hinblick auf das Vorgehen gegen Systemantagonisten oder das Eintreten für bestimmte gemeinsame Interessen so homogen, während sie ansonsten auch gegeneinander wirken.

          Ich weiß, dass ich Ihnen damit natürlich nichts Neues sage.
          Es ist nur so, dass ich diesen Aspekt vermutlich stärker gewichte als Sie.

          Ich denke also, dass es noch weit mehr Fraktionen und Akteure gibt, sodass das Geschehen – ähnlich wie in der Meteorologie – viel weniger überschaubar und planbar ist als manche meinen und dass letztlich trotz Roosevelts etwas großkotzigen Worten in Wirklichkeit vieles keineswegs so glatt und geplant abläuft. Man darf zudem den „König Zufall“ nicht unterschätzen!

          Ich störe mich also etwas an dem Wort „System“ und der Annahme, dass die „Eliten“ vergleichsweise homogen immer als Subjekt auftreten. Obwohl ich es selbst oft verwendet habe, kommen mir mittlerweile doch Zweifel, ob man die Begriffe „System“ und „Eliten“ nicht womöglich überstrapaziert.

          viele Grüße

    3. Danke @ alle für die Rückmeldungen!

      Guten Abend @ Wolfgang Wirth,

      Ihnen ebenfalls ein herzliches Dankeschön für Ihre umfänglichen und interessanten Anmerkungen!

      Leider habe ich hier weiterhin Probleme zu posten (und zu antworten). Auch bei anderen Kommentaren. Es tut mir sehr leid (auch @ andere Leser, denen ich in den letzten Tagen nicht antworten konnte)!

      Gestern wollte ich eine „Best of“-Liste der Cancel-Culture-Fälle als Kommentar unter dem dortigen Artikel einstellen. Klappte nicht. Mein Kommentar zur Migration kam rein, ebenso meine jüdischen Witze – ich weiß nicht, woran es liegt. Triggerwörter, Browser, Server, Overton, keine Ahnung…

      Ich will es morgen nochmals probieren, zumindest zu Ihren hiesigen Gedanken.

      Gruß sendet + gute Gedanken wünscht
      Altlandrebell

  14. „Ja, die kulturellen Unterschiede gerade bei Menschen aus Syrien oder Afghanistan, gepaart mit einer völlig anderen Einstellung zur Gesellschaft und Arbeitswelt, stellt alle Beteiligten ob Jobcenter-Mitarbeiter, Bildungsträger oder Ehrenamtliche vor ungeheure Herausforderungen.“

    Janee is klaar
    es gibt dinge die funktionieren im kleinen
    nicht in masse
    ist h historisch bekannt
    versucht ruhig, es zu ignorieren

  15. Würden die multikulturell interessierten Linksmenschen nur 1 Prozent ihres vermeintlichen Altruismus in die Unterschicht der eigenen Art investieren, so manches wäre anders. Diesselben Leute die sich mit den Völkern der Welt solidarisieren sehen auf einen Mitbürger hinab sobald man Arbeitsklamotten trägt und sichtbar einer körperlichen Tätigkeit nachgeht. Dann ist man ja auch nicht satisfaktionsfähig und kommt weder für Elitepartner.de noch für linke Debattierclubs in Frage.

  16. Schon mal darüber nachgedacht: Der Anteil funktionaler Analphabeten in der deutschsprachigen Bevölkerung wird auf 15-20 % geschätzt. Welche Kultur haben die denn? Nur mal so in den Raum gestellt.
    Könnte einer der sich hier ausmärenden Kulturverfechter gleich welcher Sorte mal präzisieren, was er darunter versteht? Welche Fußballvereine gehören dazu, welche nicht? Goethe für alle und Hegel für die ganz Besonderen? Welchen Friedrich meint einer, der vom Falkner aus Apulien spricht und der andere, der den Friedrich mit den langen Kerls verbindet?
    Meine Annahme: Ich lebe in einer Kultur, die hier jeder zu kennen glaubt und keiner beschreiben kann. Es gibt Nationalstaaten die verschiedene Kulturen integrieren und es gibt fortwährenden nationalistischen Blödsinn des 19. Jahrhunderts in Staaten des 21. Das In-Beziehung-setzen von Nationalstaaten und die Betrachtung weltweiter Abhängigkeiten, setzt keine Sympathie für das Weltwirtschaftsforum voraus …
    Ein bisschen einlesen in Grundzüge der Weltgeschichte, die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Weltgegenden und die Teile des politischen Weltsystems im Verlauf der schriftlich überlieferten Geschichte würde nicht schaden. Diese Deutschtümelei geht mir auf den Keks. Zufällig, d.h. ohne diesbezügliche Willenserklärung, bin ich in diesem Land geboren. Mit meinem 16. Geburtstag habe ich auf Antrag ein Ausweispapier erhalten, das mich als „deutsche“ ausweist. Und?

  17. Ich war dabei, als Ukrainer Gärten zur Bewirtschaftung in Sachsen Anhalt bekamen. Einige fragten nach Gartengeräten. Der Kleingartenobmann sagte, diese müssten sie sich im Handel Kaufen. Mehrere antworteten: wieso? Es steht uns zu , es hier zu bekommen …… Bei einem Fernsehbeitrag sah ich, wie mehrere Lokalpolitiker mit Afghanen sprachen. Diese beschwerten sich, dass hier auf diesem sächsischen Dorf nichts los wäre, sie nicht wüßten, was sie machen sollen und sie in die Stadt wollen … Die „Politiker“ eierten herum, sie wurden von den Afghanen vorgeführt. Diese deutschen „Politiker“ wurden zu Bittstellern. Tja, so gehts lang … (Die einzige Antwort dieser „Volksvertreter“ wäre gewesen, dass sie sich wundern, denn vermeintlich sind diese Afghanen doch unter Lebensgefahr geflohen, wurden verfolgt und sind somit glücklich, in Sicherheit zu sein – aber vielleicht ist alles anders? Sie, die Flüchtlinge sollten doch einmal erzählen, unter welchen Bedingungen sie nach D. kamen.) Ich glaube, dass Deutsche für einen nicht kleinen Teil ihrer Steuern das Leben dieser Flüchtlinge bezahlen, wird mittlerweile von allen als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Von der Politik und von den Flüchtlingen selbst. Man mag zur Aufnahme von Flüchtlingen, die zum größten Teil aus Nichtkriegsgebieten kommen, stehen wie man will, ihre Rundumfinanzierung sollte aber langsam nicht mehr selbstverständlich sein. Was ist mit den Ukrainern? Der Krieg findet in nur einem klein Teil der Ukraine statt. Die gesamte Westukraine stände als Aufnahmegebiet zur Verfügung! WARUM kommen sie hierher? Gut – bei mir gegenüber ist ein riesiges neues Wohngebiet errichtet worden. 1500 Wohnungen. Das ist viel! Den Großteil hat die Stadt angemietet (70 € pro Bett pro Tag bekommt der Vermieter – so sagte man mir, ich weiß nicht ob es stimmt.) Jedenfalls wohnen dort in diesen als Eigentumswohnungen geplanten Gebiet Ukrainer, Syrer, Libyer, Senegalesen, Afghanen, Inder und Pakistanis, Sinti und Roma und viele andere afrikanische und arabische Nationalitäten. Deutsche habe ich dort nicht gesehen. Die Deutschen bezahlen das aber. Sie versuchen aus der Stadt hinauszukommen, wenn sie das Geld dazu haben. Viele haben es nicht und in solchen Gebieten sind sie eine verschwindende Minderheit. Kennen sie noch die zugegebenermaßen unglücklichen dummen Argumente der „Umvolkung“? Ich las jedoch während der kurzen Aussetzung der Migration aus Afghanistan, das die Chefin der dies vor Ort organisierten NGO zu Protokoll gab, das dies die Denationalisierung Deutschlands nicht aufhalte. So So, na sieh mal an, was es alles für Worte für „Umvolkung“ gibt. Ich zugegebenermaßen nicht intensiv nach dem Zitat gesucht – aber ich habe gesucht und es nicht mehr gefunden ….

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