»Warum kämpft Merz nicht schon längst selbst an der Front?«

Plastiksoldat
Coyote in a MiG, CC0, via Wikimedia Commons

Kriegstüchtig werden, kriegsfähig sein: Die Rhetorik ängstigt einige – und sie fragen sich: Wohin wird dieses Land gesteuert?

Roberto De Lapuente und Marcus Klöckner im Gespräch über Kriegsfähigkeit, Kriegsbeifall und Kriegsignoranz.

 

De Lapuente: Neulich habe ich nochmal Edward Bergers »Im Westen nichts Neues« gesehen. Diese Szene, in der ein Professor seine Schüler aufpeitscht, von »großen Zeiten« spricht und ihnen ans Herz legt, »für Kaiser, Gott und Vaterland« zu kämpfen, worauf die Jungen in patriotisches Hurra-Geschrei ausbrechen, hat mich doch nochmals bestürzt. Wie lange mag es wohl dauern, bis auch heute »Respektspersonen« so vor ihren Schutzbefohlenen sprechen?

Klöckner: Die Verführung der Jugend zum »Dienst am Vaterland« läuft doch schon.  Wir wissen mittlerweile: »Ben dient Deutschland« – Du hattest den Comic der Bundeswehr ja entsprechend kommentiert. Der Arme. Am Ende des Comics steht Ben an der NATO-»Ostflanke« und darf sich von seinem Vorgesetzten auf dem Kasernenhof anhören, dass er und seine Kameraden an diesem Ort stehen, um »das Recht und die Freiheit zu verteidigen«. Lustig, oder? Was sollte auch sonst verteidigt werden? Da wird das ganz große Kino aufgefahren. Darauf, dass Ben und sein Vorgesetzter vielleicht gar nicht dort stehen sollten, weil der »Russ‘« ja auch nicht in Mexiko steht, lassen die Macher des Comics ihre Figuren aber nicht kommen. Kann man aber auch verstehen. Wäre ja blöd, wenn die Feindbildkonstruktion zusammenbrechen würde.

»Das Lehrerpersonal hätte in die Kamera springen müssen«

Argumentationstüchtig werden und bestellen!

De Lapuente: Lass mal den Comic – Remarques »Im Westen nichts Neues« ist für mich der Roman der Zeitenwende. Man müsste ihn zwangsverordnen. Remarque würde heute keinen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels mehr bekommen. 

Klöckner: Richtig, du hattest das Verhalten der »Autoritäten« angesprochen. Remarques Roman ist auch eine ziemlich kraftvolle Anklage gegen die sogenannten Autoritäten, wie etwa Lehrer, die die Jugend ins offene Messer des Krieges haben laufen lassen. An unseren Schulen öffnen Lehrer jedenfalls die Türen für die Bundeswehr. Jugendoffiziere zeigen Präsenz und »erklären« im Klassensaal, was »Faktenwissen« ist. Da steht also diese junge Frau im Rang eines Oberleutnant in der Schule und darf sagen, »dass es in Zeiten eines Krieges« umso wichtiger ist, »dass wir Verteidigung als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellen und auch kommunizieren.« Ich weiß ja nicht, was die Lehrer und der Direktor der Schule so davor und danach gesagt haben: aber alleine schon bei dieser Aussage hätte das Lehrpersonal in die Kamera springen müssen. Das kann man doch so nicht stehen lassen, oder?

De Lapuente: Wenn Du so fragst: Für alle, die im gängigen Narrativ beheimatet sind, stellt so eine Aussage ja kein Problem dar. Ich sehe es so: Die Landesverteidigung regelt sich grundgesetzlich – immer und nicht nur in Zeiten des Krieges. Dass man während eines Krieges jetzt forsch rangeht, als suche man einige Mitarbeiter für einfach nur offene Stellen – das ist unlauter …

Klöckner: Die Bildungsministerin appellierte ja erst an die Schulen, ein »unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr« zu entwickeln. Das hat sie wirklich so gesagt. Musst Du dir mal vorstellen. Da frage ich mich schon: Ist Stark-Watzinger an irgendeiner Stelle ihrer Bildungskarriere mal über »Im Westen nichts Neues« gestolpert?

De Lapuente: Möglich, wenn das Buch einfach so rumlag, könnte sie darüber gestolpert sein – ja. Es ist ohnehin erstaunlich, dass wir in Zeiten leben, in der man stark auf gewaltfreie Sprache achten soll, aber gleichzeitig ist der Krieg urplötzlich ein legitimes Mittel der Politik – ob wohl an der vordersten Frontlinie gegendert wird? Wie erklärst Du Dir diese Diskrepanz zwischen vermeintlich verbaler Gewaltfreiheit bei gleichzeitiger physischer Gewaltbereitschaft?

Klöckner: Das sind einfach zwei unterschiedliche Ebenen. Dummerweise überkreuzen die sich jetzt. Auf der eine Seite die Genderideologie und irgendwas mit »Gewaltfreiheit« in der Sprache, auf der anderen Seite Geostrategie und Tiefenpolitik. Hier der Elfenbeinturm, eingetaucht in die Wirrungen ideologischer Verblendung, auf der anderen Seite knallharte Macht- und Kriegspolitik. Am Ende heißt es dann wie immer: Klappe zu, Gewehr in die Hand und ab an die Front.

»Da spricht einer vom Krieg gegen Russland – und das Publikum applaudiert«

De Lapuente: Die, die dem Kurs der Bundesregierung folgen, werfen solchen wie uns ja Weinerlichkeit vor. Mag schon sein, dass sie damit richtigliegen – wobei wir vielleicht jetzt rumheulen, während sie es später tun werden. Als sei es nicht mannhaft genug in diesen »großen Zeiten«, das Schlimmste nicht akzeptieren zu wollen. Ich habe Kriegstreiber neulich in einem Artikel als soziopathisch bezeichnet. Übertrieben?

Klöckner: Du bist eben ein höflicher und diplomatischer Mensch. Hast dich dann wohl sehr zurückgehalten. Ich würde diejenigen, die mit ihren Worten den Hahn spannen und Teenager an der Front abdrücken lassen, als verlogene Scheißtiere des Teufels bezeichnen. Das ist natürlich auch noch zurückhaltend formuliert. Ich bin eben genauso höflich und diplomatisch wie du.
Außerdem: Generell kann ich niemand, der für den Waffengang ist, aber selbst auf dem bequemen Sessel im Wohnzimmer sitzt, ernst nehmen. Oder machst Du das?

De Lapuente: Ernstnehmen schon. Aber ich frage mich, wie man diese Leute je wieder in ein Gemeinwesen integrieren könnte. Wer Krieg will, nimmt das Ende der Gesellschaft in Kauf. Wer diese Zerstörung in Kauf nahm, kann doch nicht einfach wieder integriert werden, als sei nichts gewesen. Jemanden wie Strack-Zimmermann kann man doch, so mir nichts dir nichts der totale Friede ausbräche, nichts mehr abnehmen, ohne an die Bereitschaft zu denken, die sie an den Tag legte, als es um die Eskalation eines regionalen Krieges zu einem Weltkrieg ging.

Klöckner: Gerade hat Merz bei einer Veranstaltung von der Bühne aus das Kriegsbeil geschwungen. »Wenn es notwendig ist, werden wir sie auch mit militärischen Mitteln verteidigen«, sagt der Ex-BlackRockler. Mit »sie« meint er »unsere Freiheit«. Natürlich geht es an der Stelle um Russland. Wenn ich so etwas höre, frage ich mich: Warum kämpft Merz nicht schon längst selbst an der Front in der Ukraine? Es geht doch, angeblich, jetzt schon um »die Freiheit«. Einfach Wahlkampf mal sein lassen, Stahlhelmchen auf – und rein in den Freiheitskampf. Komisch. Ich wüsste nicht, dass auch nur einer der wackeren Kalten Krieger im Panzer an der Front unterwegs ist. Auf der anderen Seite: das Publikum applaudiert Merz. Verstehst Du? Das Publikum hat applaudiert. Da spricht ein Politiker vom Krieg gegen Russland, also mit anderen Worten: vom Dritten Weltkrieg. Und das Publikum applaudiert. Jede Wette: Als die Gesellschaft mit den schwersten Grundrechtseinschränkungen seit dem Bestehen der Republik konfrontiert war, war keiner von denen auf der Straße und hat demonstriert. Ich tippe eher auf das Gegenteil. Brav mit der FFP2-Maske über den Parkplatz gelaufen. Es wäre bestimmt interessant, das Publikum zum Gegenstand einer sozialwissenschaftlichen Untersuchung zu machen. Motivation für den Applaus, (Grund)- Einstellungen, Realitätsvorstellungen, Bildungshintergründen usw. Dürfte erhellend sein. Und erschreckend. Und Strack-Zimmermann? Die will doch auch nur Frieden. Sagt sie. Aber natürlich keinen „Diktatfrieden“. Also ist dann die politische Lösung: Mehr Waffen, weiterkämpfen, nicht unterkriegen lassen von Putin. Das lässt sich leicht vom wohltemperierten Fernsehstudio aus sagen. Während die Anzahl der Amputierten immer weiter steigt.

»Die, die heute Beifall klatschen, haben vielleicht bald nur noch einen Arm«

De Lapuente: Das Publikum bei Merz scheint nach dem Motto zu reagiert: Dann ist halt Krieg – nach dem Prinzip wird applaudiert. Der Punkt ist, ich wiederhole mich hier immer wieder, dass viele nicht begreifen, dass der Krieg dann in ihr Leben ausstrahlt. Unmittelbar durch Gewalt, durch Menschen, die sterben und krepieren – aber auch durch politische Einschränkungen und durch eine planwirtschaftliche Neuausrichtung. Die Applaudierenden scheinen nicht zu begreifen, dass sie dann tendenziell nicht mal mehr Beifall klatschen können, weil sie unter Umständen nur noch einen Arm haben werden. Diese Leute haben nun bald acht Jahrzehnte erlebt, dass Krieg bedeutete, dass irgendwo geschossen wurde – aber nie vor der eigenen Haustür. Am Ende wird es wieder mal keiner gewesen sein. »Was? Ich soll geklatscht haben? Wie denn, verdammt! Sehen Sie mich doch an, ich habe doch nur einen Arm!«

Klöckner: Die Ignoranz in Teilen der Gesellschaft ist mit der Kern des Problems. Viele Bürger nehmen den Konfrontationskurs hin. Sie reagieren nicht, wenn es heißt, dass »wir« »kriegstüchtig« werden sollen. Sie reagieren auch nicht, wenn über ihre Köpfe hinweg entschieden wird, dass atomarbestückbare Raketen nach Deutschland geliefert werden. Viele erscheinen irgendwie sinn- und merkbefreit. Lethargisch, desinteressiert, gleichgültig. Nur, bemerkenswerterweise, zeigen sie sich gar nicht desinteressiert, wenn sie Stunden im Baumarkt für die Ausgestaltung ihres Hauses oder Gartens befinden. Sie zeigen sich auch nicht desinteressiert, wenn sie stundenlang im Netz nach den besten Konditionen für einen neuen Handyvertrag oder das gerade beste Smartphone suchen. Auf der einen Seite also große Ignoranz, auf der anderen Seite voller Einsatz. Hier geht es um Krieg, da um Konsum. Konsum sticht Krieg. Manche würden wahrscheinlich noch in den Baumarkt fahren um Pflanzen zu kaufen, während in den Nachrichten gemeldet wird, dass der Atomkrieg ausgebrochen ist. Tragisch. Und dann gibt es – noch schlimmer – andere, die applaudieren einer Politik, die zum Dritten Weltkrieg führen kann. Motto: Ach, wird schon nix passieren. Hauptsache, da steht ein »starker Mann« mit markigen Sprüchen. Dem folgen wir. Meine Güte, welch ein katastrophales Bildungsversagen.

De Lapuente: Du schreibst dieser Tage an einem Buch, in dem Du dich mit der Kriegstüchtigkeit befasst. Hast Du manchmal den Eindruck, dass Du in einem Wettrennen bist mit einem Weltkrieg, der ausbrechen könnte? Also wer schneller fertig ist, der Autor Klöckner mit seinem Manuskript oder die Dynamiken, die den Weltkrieg begünstigen könnten?

Klöckner: Meine Hoffnung ist natürlich, dass sich die Situation in Wohlgefallen auflöst. Möge der Krieg in der Ukraine bald zu Ende sein und Machteliten aufseiten der NATO und in Russland einsehen, dass es doch besser ist, sich die Hände zu schütteln und von dem Konfrontationskurs abzulassen. Nur wie realistisch ist das? Das große Problem, das ich sehe, ist Folgendes: Wer weiß, wie Macht-, Geo- und Tiefenpolitik funktioniert, weiß auch, dass die Politik, die sich den Bürgern zu einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich zeigt, nicht einfach so vom Himmel fällt. Sprich: Hier ist, plötzlich, Situation X und dann eben die Reaktion Y. Die sichtbare Weltpolitik hat oft einen sehr, sehr langen Vorlauf. In Denkfabriken werden grundsätzliche Marschrichtungen auf viele Jahre im Voraus, mitunter auf Jahrzehnte, entworfen, ja modelliert. Die Weltpolitik ist, sozusagen, nicht unterwegs wie ein Formel-1-Auto, sondern wie ein riesengroßer Ozeandampfer. Von der Idee, so ein Mega-Schiff zu bauen, bis hin zum Beginn des Projektes, der Ausarbeitung, der Finalisierung und schließlich den Vorbereitungen zur Reise und der Abfahrt vergeht viel Zeit. Wenn dann der Kurs New York-Hamburg lautet, dann fährt das Schiff nicht plötzlich nach Argentinien. Was ich damit sagen will: Das Erschreckende in der aktuellen Situation ist, dass die Weichenstellungen auf eine Konfrontation mit Russland seit sehr langer Zeit laufen.

»Meine Oma mochte keine Russen – aber Krieg hätte sie gegen sie nie mehr geführt«

De Lapuente: Kannst du das mal ohne Metapher erklären, lieber Marcus?

Klöckner: Es geht hier nicht um irgendeinen »plötzlich« hochkochenden Konflikt, der ein paar Monate andauert und dann wieder runterkocht. Wir sehen seit 2014 und auch schon davor, einen Kurs des Westens in Bezug auf Russland, der nichts Gutes verheißt. Das macht es so gefährlich! Wir sehen, dass die Züge des Krieges seit längerem aufeinander zu fahren – und die Geschwindigkeit erhöht sich. All das muss nicht zwangsläufig heißen, dass es zum Dritten Weltkrieg kommt. Hinter den Kulissen wird, so scheint es mir, gerungen. Nicht alle wollen diesen Konfrontationskurs. Aber wir können als Beobachter des Zeitgeschehens ja im Wesentlichen nur mit dem Arbeiten, was konkret ist und was wir sehen. Und was ist und was wir sehen, deutet meines Erachtens auf Krieg hin.

De Lapuente: Ich denke dieser Tage oft an meine Großmutter. Sie ist jetzt bald zehn Jahre tot. Sie war Jahrgang 1920. Und sie war sehr in einem konservativen Weltbild verstrickt. Die Deutschen hatten in ihrem Weltbild wenig falsch gemacht – man hat ihnen übel mitgespielt. Großmutter war aber auch nicht sonderlich politisch. Die Russen hielt sie grundsätzlich für gewalttätig – obwohl ihr sicher kein russischer Soldat begegnet ist in ihrem Leben. Bayern war ja von den Amerikanern besetzt. Eines jedoch ist für mich klar: Hätte ein neuerlicher Krieg gedroht, sie hätte ihre Abneigung gegenüber Russen nicht für wichtiger erachtet, als die Gefahr, doch wieder im Keller irgendeines Wohnhauses zu sitzen, um den nächtlichen Bombenhagel zu überleben. Diese Erinnerung an Bombennächten begleitete sie stets, das sei das Schlimmste gewesen, was sie erlebt habe, erzählte sie. Oma ist tot. Zu viele Omas, zu viele Opas sind tot. Und heute wissen wir: Kriegsverachtung kann man nicht vererben.

Klöckner: Weltbilder – von ihnen geht leider oft eine sehr große Macht aus. Wir Menschen sind so »gestrickt«, dass es uns in der Tendenz schwerfällt, unsere einmal internalisierten Vorstellungen vom dem, was wir als »Realität« betrachten, selbstkritisch zu hinterfragen und zu dekonstruieren. Hinzu kommt, dass die Bildung ja leider die Menschen auch nicht gerade dazu ermutigt. Der Staat hat ein großes Interesse daran, dass die Gesellschaft die jeweils vorherrschende Orthodoxie nicht hinterfragt. Deine Oma war natürlich auch ein Kind ihrer Zeit. So wie wir Kinder unserer Zeit sind. Jede Zeit hat ihre »Wahrheiten«, ihre »Realitäten«. Damals gab es eben das Feindbild Russland. Der »Russ‘« war eben »böse«. Das »wusste« man. Auch offensichtlich in Bayern. Das zuvor die »Guten« 27 Millionen Sowjetbürger abgeschlachtet hatten – nun, das wollten viele vielleicht auch gar nicht so wahrhaben. Und heute: Eigenartigerweise soll auch heute wieder Russland unser Feind sein. Der Feindbildaufbau ist wieder zu beobachten. Und wieder verfängt er zumindest bei einigen. Lass mich an dieser Stelle mal an den Song Leningrad von Billy Joel erinnern. Die Geschichte um das Lied zeigt sehr deutlich: Unterm Strich liegt es an uns Menschen und Bürger, ob wir dem verlogenen Feindbildaufbau der Politik folgen, oder ob wir begreifen: der andere, der Russe, oder um welche Nation es gerade geht, ist doch nicht unser Feind. Politiker wollen – sei es aus eigener Dummheit und/oder geostrategischen Gründen, dass die Bürger glauben, die anderen seien böse. Mit der Realität hat das nur nichts zu tun. Ist es denn wirklich so schwer, das zu begreifen?

»Dagegen zu sein, das kostet Kraft«

De Lapuente: Du haderst mir zu viel mit der Begriffsstutzigkeit der Leute, wenn ich ehrlich bin. Wenn du um 18 Uhr nach Hause kommst, hast einen Arbeitstag hinter dir, in dem dir dein Chef die Stunden zur Hölle macht, dann musstest du noch pendeln – in einem Nah- und Fernverkehr, der den Krieg zumindest schon simuliert –, dann hast du abends die Schnauze voll. Dann willst du dich nicht fragen, ob die Tagesschau ihren Job ordentlich erledigt. Du willst ein Bild von einer Wirklichkeit haben – und dann ist es eben die häppchenweise Wirklichkeit der Bewusstseinsindustrie, die man konsumiert. Die ist einfach, nicht zu vertrackt, gibt Übersicht und scheint auch noch moralisch gut zu sein. Ich sage dir, lass die Leute weniger arbeiten und rüste den Nahverkehr nach – sorge dafür, dass die Leute nicht mehr so müde und ausgebrannt sind: Dann sind sie auch gegen den Krieg. Denn dagegen zu sein, das kostet Kraft. Für ihn zu applaudieren verbrennt hingegen kaum Kalorien.

Klöckner: Es ist viel schlimmer. Deshalb widerspreche ich dir da gleich mal. Das klingt mir zu sehr nach gefälligen Ausreden für das eigene Versagen, den Rücken gerade zu machen und endlich mal politische Mündigkeit an den Tag zu legen. Natürlich hast Du dahingehend recht, dass viele Bürger unter ihren Lebensbedingungen leiden. Viele von uns leben doch ohnehin längst nicht mehr, sondern wir werden gelebt. Von den Strukturen, in die wir eingebettet sind, von den Zwängen, Ängsten, Erwartungen, die von außen induziert und von innen kultiviert werden, von unseren je eigenen Umständen. Das ist bitter. Und natürlich ist es leicht zu verstehen, dass die alleinerziehende Mutter, die wieder mal mit Briefen vom Amt bombardiert wird, an der ständig gezogen wird, die keinen Cent mehr in der Tasche hat und überlegt, wo sie etwas zu essen für ihr Kind herbekommt, keinen Kopf dazu hat, auf die Straße zu gehen und gegen die Weltpolitik zu demonstrieren. Nur: Wenn das Haus brennt, wenn du den Geruch des Brandes riechst, wenn du den Qualm schon siehst, dann rennst Du raus – egal wie deine persönliche Situation ist. Ob du arm, reich, krank, voller Liebesglück, in tiefer Trauer, gebildet, ungebildet bist, in Langeweile oder mit 100 Arbeitsaufträgen an der Backe dasitzt: dann geht es um das Leben deiner Familie, es geht um dein Leben, das Leben deiner Nachbarn. Dann handelst du doch auch.

De Lapuente: Ja eben – wenn es brennt. Tut es ja noch nicht …

Klöckner: Wenn die Bürger von den Zwängen ihres Lebens befreit wären, würden sich dann alle trauen, den Mund aufzumachen und politische Mündigkeit unter Beweis zu stellen? Wäre schön, wenn dem so wäre. Aber die Bereitschaft, wegzuschauen, nichts zu sagen, Politik machen zu lassen ist sehr stark ausgeprägt. Wobei: Wir reden jetzt über das Hypothetische. In der Realität lautet gerade eine Schlagzeile: Bundeswehr-Chef schlägt Alarm: Russen-Angriff ist »reale Gefahr«! Aber: Deutschland hat schon einen Plan für den Kriegsfall! Was auch immer die Gründe für die Zurückhaltung in weiten Teilen der Bevölkerung sind: So langsam könnte die Gesellschaft – im besten demokratischen Sinne – dieser Politik dann ja doch mal widersprechen.

 

Marcus Klöckner studierte Soziologie, Medienwissenschaften und Amerikanistik an der Philipps-Universität in Marburg. Herrschafts- und Medienkritik kennzeichnen seine Arbeit als Journalist und Bestsellerautor. Mit seinem Buch “‘Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen’ – Das Corona-Unrecht und seine Täter” setzt sich Klöckner für die Aufarbeitung der Coronapolitik ein. Bei Westend veröffentlichte Klöckner unter anderem als Autor “Sabotierte Wirklichkeit: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird” sowie als Mitherausgeber den Klassiker der Soziologie, “Die Machtelite”, von Charles W. Mills.

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93 Kommentare

  1. Das mit Merz keine Entspannung in Sicht ist, sondern das Gegenteil, dürfte jedem klar sein. Aber da müssen wir jetzt durch. Zu groß ist die Enttäuschung, dass angeblich linke Parteien unsere Steuern dafür verwendet haben, ausländische Faschisten in der Ukraine und in Israel zu unterstützen. Nach dem Hamas-Überfall trug der Kanzler Kippa, die bis zu 200000 Toten in Gaza gehen ihm am Allerwertesten vorbei. Genauso meinte unsere Außenpuppe, das das Hakenkreuz zumindest in der Ukraine neu bewertet werden muss, und es wird eine Milliarde nach der anderen zwischen Polen und Russland verpulvert und die Luft dazu mit Menschenblut angereichert. Nein, diese Parteien sind nicht links, deshalb werden sie auch nicht mehr gebraucht. Möglicherweise schlüpft BSW in diese Lücke, aber bislang bin ich da skeptisch. Wer sich Plagiatsbetrügern von der CDU annbiedert und gleichzeitig eine Zusammenarbeit mit der AFD ausschließt, ist auch nicht sonderlich glaubwürdig. Es ist alles nur noch traurig. Dann müssen wir halt mit strammer Kriegsführung und weiterer Umverteilung leben (oder sterben), aber es herrscht wenigstens Klarheit über die Richtung.

    1. Die Atlantiker sind in unserem Parteiensystem weit in der Überzahl. Es hat wenig Sinn, wenn man nach der Parteizugehörigkeit fragt. In der AfD gibt es noch mehr Leute, die einem deutschen Nationalismus anhängen, weil sie nicht verstanden haben, dass die Nation heute keine Macht verleiht, wenn man nicht Amerikaner ist.

      In der Opposition spielt das keine Rolle, weil da eh nur die Pose zählt.

      Ich werde ein Bisschen traurig, wenn ich lese, dass die Interview-Beteiligten seit 2014 den Kurs des Westens gegenüber Russland verändert sehen. Wo haben sie während der Zeit der Nato-Osterweiterung hingeguckt?

      Deutschland (Merkel) und Frankreich (Sarkozy) haben sich 2008 verweigert, als die USA die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine und Georgiens auf den Tisch legten. Deutschland und Frankreich haben seit 2014 mehrmals unübersehbar versucht, den inoffizielle Nato-Vorstoß in der Ukraine aufzuhalten. Steinmeier hat die vorzeitigen Neuwahlen mit Janukowitsch mitverhandelt, um das Putschpotential, das die USA und die EU mit dem Euro-Maidan aufgebaut hatten, zu entkräften.

      Dann natürlich die Minsk-Verhandlungen, die gerade Steinmeier bis 2019 mit der Steinmeier-Formel weiterverhandelte.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Steinmeier-Formel
      Bis Ende 2021 hat die russische Regierung mehrmals Verhandlungen über gegenseitige Sicherheitsinteressen vorgelegt, die die US-Regierung nicht mit dem Arsch angeguckt haben. Da war klar, entweder Russland guckt zu, wie sich die USA/Nato die Ukraine einverleibt, oder stellt sich der Erstürmung der seit 2014 belagerten Provinzen entgegen.

      Den USA und der EU wäre beides recht gewesen, denn damals waren sie der Meinung, dass sie beides gewinnen. Nur verhandeln wollen sie (bis heute) nicht, denn da würden Russlands Interessen Gewicht erlangen.

      Tage vor dem Kriegseintritt Russlands kontaktierten Scholz und Macron nochmal Putin. Ich kann nur annehmen, dass sie ihm klar machen wollten, dass Russland weniger verliert, wenn es der militärischen Niederschlagung der abgefallenen Provinzen zuguckt.

      Waren sie deswegen Gesandte der USA? Ja und nein. Sie haben sich dem Willen der USA untergeordnet, weil ihr eigener Weg zur Macht voll auf die Unterstützung der USA und ihrer Polit-, Medien- und Wirtschhaftsnetzwerke baute, und sie sagen wollten, dass das zwar immer mal wieder schmerzt, aber nicht das Leben kostet – wenn man nicht Saddam Hussein, Gaddafi o.Ä. heißt.

      1. “Deutschland und Frankreich haben seit 2014 mehrmals unübersehbar versucht, den inoffizielle Nato-Vorstoß in der Ukraine aufzuhalten.”

        Ist mir persönlich, zumindest, nicht aufgefallen. Ganz im Gegenteil. Das Ziel war die Ukraine “aufzubauen”, sprich zu bewaffnen, ihr “Zeit zu verschaffen”. Was Merkel unverschämt auch öffentlich zugegeben hat. Mit anderen Worten, Putin zu verarschen war beabsichtigt und fein säuberlich geplant.

          1. Man sollte unterscheiden zwischen “Deutschland und Frankreich wollten” und “Deutschland und Frankreich konnten gegen US-Interessen durchsetzten.”

            Die offizielle Nato-Aufnahmen von Ukraine und und Georgien hat Deutschland und Frankreich 2008 verhindert. Daraufhin starte die USA die Operation “Ukraine inoffiziell in die Nato”.

          1. Wir haben dazu die Geständnisse/Aussagen von Merkel, Hollande und Poroschenko, die genau das bestätigen, dass die Ukraine gegen die RF aufgerüstet und in Stellung gebracht werden sollte. Minsk 2 war von Anfang an eine Farce.

            1. Schwer zu verstehen ist allerdings wie Putin darauf reingefallen ist.
              Andrerseits, wenn die Chefs der “stärksten” und “wichtigsten” Staaten Europas etwas sagen, dann sollte man die auch ernst nehmen. Das waren auch keine Vereinbarungen, die am Stammkneipentisch nach 17 Bierchen getroffen wurden.
              Schwerer Fehler, wie sich das im Nachhinein feststellen ließ.

              1. Ist das so schwer zu verstehen, wenn jemand an einen Vertrag glaubt, der vom Bevollmächtigten unterschrieben und damit abgesegnet wurde? Ihr Einwand entlarvt Sie als moralisch genauso verkommen wie die drei von mir erwähnten Politiker, denen es sch…egal ist, welche Folgen ihr Agieren für ihre Landsleute hat. Hauptsache, der eigene Kontostand stimmt und der Herrscher in Übersee ist zufrieden.

                1. “Ihr Einwand entlarvt Sie als moralisch genauso verkommen…”

                  Harte Worte…
                  Offensichtlich haben Sie das, was ich geschrieben habe, nicht verstanden. Sollten Sie vielleicht nochmal lesen.
                  Am besten paar Male BEVOR Sie derartige Beurteilungen loswerden.

                  Um es noch klarer für Sie zu gestalten:
                  Nicht nur eine gewisse sondern eine große Skepsis wäre berechtigt gewesen, da Putin bereits wusste wie “vertrauenswürdig” der Westen ist. NATO Osterweiterung, einseitige Kündigung etlicher Verträge seitens der USA und dergleichen. Also ge- und unterschriebene Papiere haben keinen allzu großen Wert.
                  Und EBEN weil das so “wichtige” Bevollmächtigten waren, hat Putin denen vertraut obwohl er es besser hätte wissen müssen. Und trotzdem hat er als Zeichen des guten Willens den ersten Schritt gemacht und seine Soldaten zurück gezogen.

                  1. Oh, glauben Sie, ich habe Alles verstanden. Aber für mich als ostdeutsch Geborene ist ein Vertrag ein Vertrag, d.h. was darin vereinbart wurde, hat Gültigkeit.

                    1. Ja, ja; sicher –
                      “Pacta sunt servanda”.
                      Was Sie aber nicht verstehen oder besser gesagt nicht einsehen, ist, dass wenn jemand Verträge immer wieder bricht, dann muss man eben vorsichtig sein oder werden, wenn man einen neuen Vertrag mit dem unzuverlässigen Partner gezwungenermaßen eingehen MUSS.
                      Da können Sie dem Ami bis zum Abwinken erzählen – ein Vertrag ist ein Vertrag -.
                      Geht ihm am Allerwertesten vorbei.
                      Jedenfalls weiß Putin JETZT Bescheid.
                      Nach dem was Merkel gestanden hatte, sah man ihm die Entrüstung und Enttäuschung so richtig an.
                      Und man kann bei Weitem nicht sagen Putin sei ein “Sensibelchen”.

                    2. Jedenfalls sollten Sie sich überlegen ob es angebracht und gerechtfertigt ist, jemanden anhand von nur ein paar Sätzen als “moralisch verkommen” zu nennen.
                      Naja…

        1. Ich finde, das kann man nicht anders sehen.
          Es war eine lange Strategie und somit intendiert.
          Viele selbst kritische Menschen kriegen es nicht in die Birne, was böse Menschen sind. Die schmeißen auch mit Begriffen wie Psychopath um sich, reden dann aber, als wären das Opfer von Agitation. OPFER!
          Das als ERWACHSENE! un fass bar!!!

      1. Das ist doch “der” mit dem Taubenvergiften im Park, heutzutage ist es verboten Haustauben, Greifvögel, Elstern, Krähen, Füchse, Dachse und verwilderte Hauskatzen überhaupt mit Futter und Wasser zu versorgen!
        So viel zum Recht, das vor den Orks und Gooks zu verteidigen ist!

    1. Na zB das Recht, sich toxische Plörre zum “impfen” und Staubschutzmasken als “Virenschutz” aufnötigen zu lassen.
      Oder die Freiheit, sich die “richtige” Gesinnung vorschreiben zu lassen, unter Risiko der sozialen Vernichtung bei zu wahrnehmbarer Nichtbefolgung.
      Oder das Recht und die Redefreiheit, gegenüber Leuten mit Dachschaden diesen unterstützen zu haben, anderfalls man sich ggf strafbar macht durch “misgendering” oder “deadnaming”.
      Oder die Freiheit, einen von der NATO geplanten und initiierten Krieg als russische Aggression zu labeln, wenn man nicht vor Gericht landen will.

      Die Liste lässt sich schier endlos fortsetzen

      Diese Orwell’sche Art von Recht und Freiheit ist gemeint.

    2. Ach, das ist nur eines der hier üblichen völlig sinnfreien Wort-Duette aus der Phrasendreschmaschine wie etwa “Demokratie und Marktwirtschaft”, “Demokratie und Menschenrechte”, “Frieden und Stabilität” undsoweiter, was man halt so sagen muss, um irgendwie bedeutsam zu klingen.

  2. Landesverteidigung beginnt damit, dass man die Landesverräter*innen in der Regierung und in den Parlamenten verhaftet, vor Gericht stellt und ins Gefängnis steckt.

    Die deutschen Bürger im Stich zu lassen, vorsätzlich zu schädigen und an Leib und Leben zu gefährden, indem man einem anderen Land um jeden Preis und ohne Bündnispflicht hilft, gegen eine ethnische Minderheit und eine Atommacht Krieg zu führen, ist nichts anderes als Landesverrat. Alle ab in den Knast! Das wäre Landesverteidigung.

    PS: Im aktuellen Podcast „Lanz Precht“ äussert Precht die pikante Ansicht, dass Merz die Waffenlieferungen einstellen werde.

    1. Wir “Aufgeklärten” wissen, dass dieses Land, dem wir offiziell beispringen, 404 heißt und nur stellvertretend als Kanonenfutterlieferant für den Kampf um die US-Vorherrschaft herhalten darf. Also nichts mit “Landesverrat”. Der Vasall (BRD) tut doch nur, was der große Massa hinterm großen Teich befiehlt.
      Deshalb wird auch Merz die Waffenlieferungen auf keinen Fall einstellen, es sei denn, sein Dienstherr Black Rock verlangt dies von ihm. Das allerdings scheint sehr unwahrscheinlich, da sich mit Krieg und Blut weit mehr verdienen lässt als anderswie.

  3. Man kriegt sie am ehesten wenn man sie früh abholt. Bei uns hiess es im Völkerball zb “die Roten (UdSSR) sind die Toten und die Blauen (NATO) sind die Schlauen”.

    Das mit dem widersprechen ist nicht so einfach: In einer stark Indoktrinierten Gesellschaft brauchts eine enorm dicke Haut, um sich aus dem Fenster zu lehnen. So bin ich in meinem Bekanntenkreis durchaus als “Antiamerikaner”, NATO-Kritiker und bei einigen bestimmt auch als Spinner bekannt. Diesen Umgang kann sich aber jeder selbst aussuchen. In der Familie halte ich mich jedoch bereits zurück, das führt alles nur zu Streit und sonst nichts, die Scheuklappen sitzen fest.

    Öffentlich Kritik zu üben, von (anonymen) Kommentaren im Internet abgesehen, kommt gar nicht erst in Frage. Da bin ich viel zu sehr mit der eigenen Psyche beschäftigt (was könnten die Leute, die ich nichtmal kenne, denken?) aka zu feige. Ich spiel atm teils mit dem Gedanken auszuwandern, das wäre einiges drastischer, aber nie mit dem Gedanken mich aus dem Fenster zu lehnen.

    Imho gehts den allermeisten so. Die (meisten) Menschen wollen bloss ihren Frieden, was einer der Hauptgründe ist warum wir so oft Krieg führen, denn man lässt die Kriegsgurgeln die anderer Leute Kinder für Profit verheizen gewähren.

    1. “Antiamerikaner”, “NATO-Kritiker”…
      Kenne ich mehr als mir lieb ist. “Putin-Versteher” käme noch dazu, das Allerschlimmste.
      Wobei zu verstehen ist essentiell wichtig.

      Auswandern…
      Wohin denn? Nicht mal bei den Naturvölkern im Regenwald ist man mehr sicher.

      1. „Auswandern…
        Wohin denn? Nicht mal bei den Naturvölkern im Regenwald ist man mehr sicher.“

        Sie müssen unbedingt Grossoligarch werden(immer fleissig arbeiten und sparen…), dann können Sie sich einen Bunker leisten, um die Folgen Ihres Handelns eine Weile zu überleben.😉

        1. Grossoligarch bin ich ja schon längst.
          Kleingeld hab’ ich schon lange nicht mehr.
          Bezahle nur mit Karte.🤣

          Im Ernst jetzt.
          Will man wirklich im Bunker (über)leben?!
          Nix für mich. Wenn ich die Sonne, den blauen Himmel, die Natur nicht mehr sehen kann (und nach einem Atomkrieg wird das (un)wohl der Fall sein), dann ist das Leben nichts wert. Also für mich jedenfalls nicht.

  4. Zum Thema Kriegsbeifall.

    Vor 30 Jahren hies es wenn wir nur mehr Frauen in der Politik hätten, dann wäre das Thema vom Tisch.
    Jetzt haben wir mehr Frauen, …..

    Interesanterweise schreien bei dem Thema die am lautesten (auch Männer) die davon am wenigsten verstehen.
    Und Andersrum ! So findet man oft bei Ex Generälen die größten Pazifisten.
    Einer der wenigen der da die Ausnahme bildet und mir auch ein Rätsel ist, ist Ex Oberst Kiesewetter ??

    1. Kiesewetter ist hauptsächlich Politiker jetzt und nicht jeder Soldat ist Pazifist. Wäre ganz interessant zu wissen, was die ehemaligen NVAler, die er 1991 in Sondershausen kommandiert hat von diesem Wessi halten.

      Der einzige im Kabinett Scholz, der gedient hatte, war ausgerechnet der Lindner. Der ist aber auch nicht mit Pazifismus aufgefallen, aber auch nicht besonders mit Kriegstreiberei.

      1. Lindner hat seinen Abgang auch mit der Weigerung von Scholz begründet, vorhandene potente Waffensysteme wie Taurus in die Ukraine zu liefern statt neue, andere und weniger potente Waffen zu kaufen.

        Was ist das anderes als Kriegstreiberei ?

      2. Manche Soldaten werden dem Krieg gegenüber erst offener, wenn ihre eigene Dienstzeit vorbei ist…
        Weil dann nur andere (vorwiegend schlecht vernetzte) Leute sterben gehen müssen.

        Andere Soldaten scheren sich um ihre Mitmenschen und sind nach eigener Dienstzeit erst Recht gegen das Schlachten, besonders das aus niederträchtigen, selbst erzeugten Gründen…

    2. Das Problem ist, insbesondere auchit der Frauenquote, das Politiker mit Vitamin B nach oben kommen, oder halt um eine Quote zu erfüllen, nicht wegen ihrer Fähigkeiten. Und da wir keine echte Demokratie haben, kann das Volk weder fähige Leute direkt wählen, noch unfähige Idioten einfach abwählen.
      An die Macht kommt, wen die Reichen sich wünschen und dann bekommen wir eine Baerbock, die ihren Abschluss an einer Young Global Leaders Uni in London vermutlich beim Wettsaufen gewonnen hat, weil die ist halt dumm und macht alles, was man ihr sagt. Oder halt done Rheinmetall Tussi die von der EMMA zum “sexist (nicht sexiest!) man alive” gekührt wird.

      1. Geht sogar noch weiter. Einmal im Job stellen die selbst teils nur noch Frauen ein. Wie Frau Bärbock. Da darf dann keiner was gegen sagen. Wenn ein Mann das machen würde gäbs nen Shitstorm.

  5. Ein Kanzler Merz scheint unvermeidbar und damit vielleicht auch der direkte kurze Weg in den Krieg mit Russland.
    Ein großer Teil der Deutschen ist politisch unmündig, das hat sich schon während der Merkel-Jahre gezeigt und dann in voller Größe während der Corona-Zeit enthüllt. Mein ganzer (früherer) Freundeskreis, allesamt Akademiker, die sich für gut informiert und liberal halten, ist immer noch vom “gefährlichen Virus” überzeugt und davon, dass “Putin” demnächst einmarschiert. Es verblüfft mich jedesmal, wie gut selbst die blödeste Propaganda bei Menschen wirkt, die nicht dumm sind.
    Die Leute sind nicht in der Lage, eine halbwegs eigenständige Bewertung all der Politiker vorzunehmen, die in ihren Alltag hineinregieren. Bis jetzt haben die unverantwortlichen Reden solcher Politiker wie Merz, Pistorius, Kiesewetter etc. allerdings auch noch keine gravierenden Folgen für das Leben hierzulande gehabt. Außer dass die Deutschen jeden Cent oder besser jede Milliarde, die noch irgendwo herumliegt, in die Ukraine schicken und dass die Lebenshaltungskosten für viele spürbar gestiegen sind. Aber nicht so spürbar, dass es den Leuten, die von den Politikern als Wähler wahrgenommen werden, tatsächlich weh tut. Der typische Mittelschichtler, der “ZEIT” und “Spiegel” und seine Lokalzeitung liest und Deutschlandfunk hört, kann immer noch dreimal im Jahr in Urlaub fahren, vor dem (eigenen) Haus steht ein dickes Auto, und das Geld kommt pünktlich.
    Warum soll man sich also von dem ganzen Kriegstüchtigkeitsgerede beunruhigen lassen? Bisher ist ja nichts passiert, und der Krieg in deutschen Zeitungen und in der Tagesschau ist nicht blutig und schmutzig und tödlich. Und das, was nicht in der Zeitung steht oder in der Tagesschau kommt, ist ja sowieso nicht wahr.
    Irgendwann tritt die Wahrheit die Tür ein, wie es so schön heißt, aber das kann noch dauern, und man kann nur hoffen, dass die ukrainische Armee vorher kapituliert. Das ist das Widerlichste und Zynischste an dem ganzen deutschen Kriegsgeheul: dass diejenigen Ukrainer, die an der Front verheizt werden, überhaupt keine Rolle spielen. Nicht die allergeringste.

    1. Vor zehn Jahren wurde doch schon gewitzelt, daß man bis zum letzten Ukrainer verteidigen würde nach dem Maidanputsch. Was die Bevölkerung der Ukraine will hat doch nie interessiert.

      Wenn der Krieg dann auch ans biedermeierne deutsche Wohnzimmer klopft, werden sie wieder ganz überrascht sein und nichts gewusst haben…

    2. Auf beiden Seiten der Front kämpfen und sterben Slawen. Vielleicht ist das für die woke Wertegmeinschaft einfach ein Kollateral-Nutzen, dass diese “Untermenschen” (wie früher offen gesagt wurde) dezimiert werden.

    3. …Akademiker, die sich für gut informiert und liberal halten, ist immer noch vom “gefährlichen Virus” überzeugt und davon, dass “Putin” demnächst einmarschiert. Es verblüfft mich jedesmal, wie gut selbst die blödeste Propaganda bei Menschen wirkt, die nicht dumm sind.

      Schon mal drüber nachgedacht, dass man so tun muss, als würde man daran glauben, um den kochenden Hass auszuleben? Nee? Warum nicht?
      Dann gucken Sie sich mal das Thema Kleinkinderschläger, Jahre lang, und Kindervergewaltiger an. Die, die Kinder etwas zu viel lieben (laut kommerziellem Werbespot vor kurzem)!!!
      Das ist Hardcore Hass OFFEN IM FERNSEHEN!
      Haben Sie DARÜBER mal nachgedacht??

      1. “Schon mal drüber nachgedacht, dass man so tun muss, als würde man daran glauben, um den kochenden Hass auszuleben?”

        Nein, nein; das ist einfach nur Blödheit; ob Akademiker oder nicht.
        Diese Geschichte mit “Putins Einmarsch” ist derartig bescheuert, dass sie eigentlich keinen Kommentar wert ist.
        Er kommt nicht mal mit der Ukraine klar; angenommen er hätte überhaupt die Absicht gehabt, sie zu “erobern”.
        Dazu kommt noch, dass Russland ja geschwächt, ruiniert, sanktioniert und sowas alles ist. Nicht wahr, Tante Baerbock?

    4. Das es vielen Leuten noch zu gut geht mag in Westdeutschland gelten jedoch im Osten ist man davon noch weit entfernt und spürt die Auswirkungen der kriegstüchtigen Politik viel deutlicher. Außerdem weiß man, daß man auch von den Regierenden verarscht werden kann. Die Menschen sind deutlich kritischer und versuchen zumindest andere Parteien zu wählen (AfD, BSW) wobei gegen diese Parteien natürlich von den westdeutsch dominierten Medienanstalten Stimmung gemacht wird. Im Westen wird selbstbewusst gesprochen im Osten selbstbewusst gewählt.

      1. Da stimme ich Ihnen voll zu. Ich bin nicht der Ansicht, dass es den Deutschen generell immer noch gut geht. Aber denjenigen, für die die Öffentlich-Rechtlichen ihr Programm machen und für die die großen Zeitungen geschrieben werden, die westdeutsche gehobene Mittelschicht – denen geht es immer noch gut. Da brauche ich mich nur in meiner Nachbarschaft umzuschauen. Und deshalb gelingt es den Medien und dem herrschenden Parteikartell eben immer noch, eine illusionäre Welt aufrechtzuerhalten, in der die Energiewende gelingt und Frau Baerbock eine bedeutende Außenministerin ist und die Ukrainer ganz bestimmt die Russen besiegen, wenn nur endlich Taurus geliefert würde.
        Irgendwo, ganz weit hinten in ihrem Unterbewußtsein, spüren auch diese Leute, dass all das eine Illusion ist, aber das dringt eben leider nicht bis ins Bewußtsein vor, sondern führt nur zu der aggressiven und angespannten gesellschaftlichen Stimmung, die wir hierzulande haben.

  6. Seit Corona sind bei mir die allerletzten, übrig gebliebenen Illusionen bezüglich Menschen allgemein u. Deutschen insbesondere, geplatzt wie Seifenblasen. Die allgegenwärtige Frage aus meiner Jugendzeit “Wie konnte es damals nur so weit kommen?” wurde ein für allemal beantwortet.

    Und was die Frage im Titel betrifft: Klitschko hat da vorgelegt – er möchte nicht für die Ukraine sterben, sondern für die Ukraine leben….Schätze mal Merz wird die gleiche Argumentation parat haben. Warum geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass die armen Schweine, die im Schützengraben schreiend langsam u. schmerzhaft verbluten, vielleicht ganz ähnliche Ambitionen gehabt hätten?

    Aber wer sich für ne Bratwurst ein ungetestes Gift spritzen läßt, wird auch kein Problem haben seine Söhne an die Front zu schicken, auf dass sie – nach dem Verlust diverser Gliedmaßen – so richtig chic Prothesen kriegen. Wenn sie Glück haben, versteht sich….

    1. Wie bei der Impfbratwurst haben von denen, die ich zuvor versuchte erfolglos aufzuklären, zumindest diejenigen, die an sich anschliessend Impfschäden feststellen durften, daraus gelernt. Und bekunden heute “nie wieder”.
      Offenbar setzt lernen unmittelbare Betroffenheit voraus…

      Also werden im Kriegsfall dann vermutlich die Angehörigen der an der Front elend Verreckten auch erst hinterher wie ihre Vorfahren sagen: nie wieder.

      Das Kuriose und für mich völlig Unverständliche ist: wie sich Menschen, die begriffen haben vollumfassend bei einem Thema belogen worden zu sein bei anderen Themen nach wie vor an genau denselben Medien orientieren, die sie belogen hatten. DAS ist das eigentliche Totalversagen jedes Einzelnen.

  7. Vermutlich gibt es so komplett andere Menschen, als wären sie von einem anderen Stern-
    sogar innerhalb von Familien.
    Leute, die Bücher aus den Wohnungen schmeißen, weil sie nicht für ‘intellektuell’ gehalten werden wollen.
    Oder die demonstrativ sogenannte traditionelle Festivitäten ohne Sinn und Verstand konsumieren:
    Blasmusik und Bier, und nichts hinterfragen, denn wir sind ja ‘deutsch’.
    Da ist der kleinste gemeinsame Nenner der eines Gespräches übers Wetter.
    Aber das zeichnete sich auch schon länger ab: durch Ideologien befeuerte Oberflächlichkeiten,
    ganz schlicht konstruierte Denkmuster (und Sprache), das unausgesprochne Verbot, zuviel zu hinterfragen,
    Memes, Narrative, vorgegebene und vorgekaute (faktengecheckte) Meinungen-
    da kann man leicht den Eindruck gewinnen, mit jemandem zu sprechen, dessen Hirn wahlweise mit Blei oder Beton ausgegossen ist.
    Zu DDR-Zeiten hießen die dann auch: Betonköpfe.
    Nix zu machen.
    Keine Ahnung, ob das ein Phänomen ist, welches zu allen Zeiten und überall vorhanden ist als thumbe Masse, welche verachtet wird von den Führungspersönlichkeiten- oder denen, die sich dafür halten- und für die es einfach vorgesehen ist zu sterben an irgendeiner Front.
    In dem Film ‘Tagebuch eines Skandals’ sinniert die ältere Lehrerin beim Anblick der Jugendlichen auf dem Schulhof darüber, was aus ihnen werden wird, für was sie vorgesehen sind: keiner wird es schaffen auszubrechen. Sie werden für exakt das Leben vorbereitet, das sie zu führen haben, und es sei eigentlich Verschwendung, ihnen irgendeinen künstlerischen Unterricht angedeihen zu lassen, während eine jüngere Lehrerin noch glaubt, einzelne begabte Schüler fördern zu können.
    Kindergarten- und Schulprofile, Bildungsauftrag, und das, was von Kreativität noch übrig bleibt nach dem Durchmarsch durch diese Institutionen- letztlich geht es IMMER um die Zurichtung als gute Staatsbürger, aus diesem Grunde haben wir auch die Schulpflicht, zu diesem Zwecke wurde sie eingerichtet.. (Preußenkönig etc).
    Als Elternteil habe ich mich zwangsweise gute 30 Jahre mit diesem System befassen müssen.

  8. Die “Kriegstreiber” daran zu blamieren, dass sie selber nicht an die Front gehen, ist billig zu haben, aber leider auch eine falsche Kritik. Zudem ist das Etikett “Kriegstreiber” verkehrt, genauer gesagt verharmlosend.

    Den (vermeintliche) “Kriegstreiber” vorzuführen, ist eine Variante von “Wasser predigen, Wein trinken”, geht also als Kritik von der Sache weg auf die Person. Und was hat man davon, wenn man einen Kiesewetter, Merz, Hofreiter blamiert?

    Diese Leuten stehen ja für einen politischen Standpunkt, der erstens allgemeinerer Natur ist, und zweitens zwingend aus der Konkurrenz der Nationen folgt. Zu kritisieren wären also die Zwecke der Nation, die offensichtlich Opfer erfordern – nicht das nicht nur im Krieg.
    Im Krieg wird das Verhältnis von Staat und Volk auf seinen Begriff gebracht: Letzteres ist die Verfügungsmasse des Staates. Und im Ernstfall eben auch mit Leib und Leben.

    “Kriegstreiber” ist eine Kritik an der Person, nicht an dem Standpunkt, den die vorträgt. Und diese Kritik unterstellt, dass es auch anders ginge, dass es den Krieg nicht bräuchte, in “uns” die Kriegstreiben treiben”. Wer so argumentiert übersieht, dass all die Gründe für Krieg im Frieden vorliegen. Und sich die sog. “Kriegstreiber” nur darin von den “besonnenen” Politiker unterscheiden, dass sie die Risiken anders bewerten, und früher zu den Waffen greifen.
    Aber natürlich will auch ein Scholz den Krieg in der Ukraine weiterführen (aber möglichst nur in der Ukraine). Dafür wollte er die Schuldenbremse lösen. Dass in diesem Krieg massenhaft Menschen zu Schaden kommen, ist auch für diese “besonnenen” Politiker kein Einwand. Insofern braucht man nicht darauf hoffen, dass so einer einen Rückzieher macht, wenn der Krieg dann nicht nur nach Moskau sondern auch nach Berlin getragen wird.

    “Wer weiß, wie Macht-, Geo- und Tiefenpolitik funktioniert, weiß auch, dass die Politik, die sich den Bürgern zu einem bestimmten Zeitpunkt plötzlich zeigt, nicht einfach so vom Himmel fällt.”

    So ist es. Die Gegensätze eskalieren irgendwann so, dass es einen Übergang zur Anwendung von Waffengewalt gibt. Aber natürlich gibt es diese Gegensätze immer, sie sind sozusagen “eingebaut” in der Konkurrenz der Nationen um Macht, Einflusssphären und Reichtum.

    1. “Den (vermeintliche) “Kriegstreiber” vorzuführen, ist eine Variante von “Wasser predigen, Wein trinken”, geht also als Kritik von der Sache weg auf die Person. Und was hat man davon, wenn man einen Kiesewetter, Merz, Hofreiter blamiert?”

      Ich verstehe nicht ganz warum man beim “Blamieren” aufhören sollte ? Ich würde da eher den ganz großen französischen Gurkenhobel empfehlen, denn: Bestrafe Einen – erziehe Hunderte!

      Und wer allen Ernstes glaubt einen Kriegsgewinnler mittels verbaler Argumentation von seinem Kriegsgehetze abzuhalten, der zieht sich auch die Hosen mit der Kneifzange an.

  9. Ganz viele tolle Vorschläge in den Kommentaren aber leider alle nicht umsetzbar. Das Einzige, auf das man hoffen kann, ist der Niedergang des Westens, denn ohne viel Geld und ohne groß Industrie schießt es sich schlecht. Klar, man kann wie die Ukrainer verheizt werden, aber das funktioniert auch nur ein Mal, den danach gibt es den Staat schon aus demografischen Gründern nicht mehr. Deswegen sollte jeder auf den Niedergang hoffen, nur das bringt langfristig Frieden.

    1. Leider nein, weil dann andere Länder Krieg führen werden, weil sich nach Ende der Dominanz Eurooas und Nordamerikas andere Länder und Kontinente Möglichkeiten sehen das Machtvakuum zur eigenen Bereicherung zu nutzen. Und das werden sie nicht pazifostosch tun, da werden dann auch BRICS untereinander Krieg führen, wenn es “sein muss”.

      1. Ich glaube die BRICS haben gelernt, dass man mit Kooperation viel mehr verdient als mit Konfrontation. Am Ende bringt Frieden weitaus mehr Wohlstand als Krieg. Als die Spanier Amerika eroberten, haben sie es ausgeplündert. Die Engländer, welche später kamen, haben stattdessen Handel zum eigenen Nutzen betrieben und dabei das zehnfache verdient, was die Spanier erbeutet haben. Wenn die BRICS es schaffen einen Handel zum gegenseitigen Nutzen zu etablieren, dann werden sie wiederum das Zehnfache verdienen, als wenn es nur zum einseitigen Nutzen läuft. Ein wohlhabender Staat als Kunde ist halt immer besser als ein bettelarmer Staat. Das hat der Westen nie verstanden.

      2. Wir müssen psychopathisch handeln sonst machen es andere? Geschichtsbücher gelesen?
        Das ist psycho. Es nennt sich paranoide Abwehr, nicht Projektion, wie es fälschlicherweise oft bezeichnet wird.
        Damit könnte jemand auch Mord an Ihnen begründen. Sie bringen ja sonst ihn um.
        Unfassbar…

    2. @PfefferundSalz: Danke für Ihren guten Bericht. / Das Schlimme daran, dass mit dem Niedergang auch die Unschuldigen ,,BLUTEN,, müssen und die Verursacher meist den Kopf aus der Schlinge bringen ! !

      1. Das ist leider immer so. Der Mensch ist halt ziemlich unsozial zu denen, die ihm nicht unmittelbar nützlich sind. Allerdings halte ich ein Ende mit Schrecken immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende. Laut Aussagen der BRICS haben diese aus der Vergangenheit gelernt. Vielleicht wird sich dadurch etwas ändern, immerhin ist es eine Hoffnung. Damit diese Hoffnung aber nicht wieder pervertiert wird, muss der Niedergang des Westens erfolgen. Vielleicht kann man nach einer Katharsis wieder langsam Teil der Weltgemeinschaft werden aber im Moment ist er Westen die größte Gefahr für diese Welt die je existiert hat.

  10. Merz geht ja nicht nur nicht an die Front, nach dem verlorenen Ukrainekrieg wird er auch nicht die Konsequenz ziehen, die ein anderer zog, der Krieg gegen Russland führte, natürlich auch im Namen der Freiheit, die gegen den Kommunismus verteidigt werden musste, was mit der Reichtagsbrandverordnung zum Schutz gegen die Kommunisten begann, und mit der Herstellung der Kriegstüchtigkeit durch das Ermächtigungsgesetz weiter ging, das mit Hilfe der Liberalen und der Katholen verabschiedet wurde, und die nach dem Krieg mit dem Eintritt in die Nato wieder hergestellt werden sollte. Ich sehe hier nur Kontinuität, die auch durch maximales Entgegenkommen Russlands nicht gebrochen werden konnte. Anpassung und einem Führer zu folgen sind wohl Grundinstinkte der Mehrheit. Was im Augenblick noch fehlt, ist eine geeignete Führerpersönlichkeit.

    1. In dem Zusammenhang kann ich mich erinnern, dass es auch Applaus und Standing Ovations mal für einen gab, wie hieß er noch gleich, der fragte ob man den totalen Krieg wolle.
      Und, soweit ich mich erinnern kann, war er auch “untauglich”, da behindert.
      Jammerschade nur, dass mir sein Name nicht einfällt…

    2. “…wird er auch nicht die Konsequenz ziehen, die ein anderer zog…”

      Das kann Merz dem anderen nicht gleich tun, denn er ist bereits verheiratet!

  11. Wie gesagt Black-Rock-Fried`l ist der “geborene Looser”.

    am besten einfach hier die Kommentare 10 und 11 lesen. Da hat sich jede Frage, ob mit diesem Staubsaugervertreter von Black Rock irgendetwas für Deutschland besser laufen würde, erübrigt.
    Im Gegenteil der wird die letzten Fetzen von Deutschlands Knochen nagen.

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=123616

    Mal was anderes kennt jemand Wolfgang Eggert?
    Ich muss leider zugeben das ich bis gestern noch nie von ihm gehört habe.

    https://youtu.be/5bxFnxhmDQg?t=109

    Wird aber am Wochenende nachgeholt. Mir scheint dieser Mann hat seinen Verstand noch nicht an der nächsten Bahnhofstoilette abgegeben.

  12. Marcus Klöckner:
    Da frage ich mich schon: Ist Stark-Watzinger an irgendeiner Stelle ihrer Bildungskarriere mal über »Im Westen nichts Neues« gestolpert?

    De Lapuente: Möglich, wenn das Buch einfach so rumlag, könnte sie darüber gestolpert sein – ja.

    you made my day

    De Lapuente:

    Der Punkt ist, ich wiederhole mich hier immer wieder, dass viele nicht begreifen, dass der Krieg dann in ihr Leben ausstrahlt.

    Weil ER zu groß ist,
    zu ungeheuerlich groß ist,
    zu voluminös, zu gigantisch,
    zu abstrakt, zu grotesk, zu absurd,

    U n f a s s b a r

    Krieg ist Unvorstellbar.

    Und dieses unvorstellbare, diese Unfassbarkeit macht (auch) ohnmächtig.

    Dazu kommt noch weiteres,
    – beispielsweise das Prinzip Hoffnung. Der Mensch klammert sich an jeden Strohhalm, auch an gedankliche. Die Hoffnung stirbt wirklich als allerletztes! Zusammen mit dem eigenen Tod.

    – Es gibt Dinge, die der Mensch ausblenden muss, sonst zerbricht er daran, – für Vater und Mutter ist es schlicht unvorstellbar, dass ihre eigenen Kinder sterben könnten. Obwohl es tagtäglich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen passiert, aber es passiert eben anderen, – niemals, nie kann das mir, nie kann das uns passieren.

    – Gestorben wird immer nur nebenan, nur beim Nachbarn, auch an der Front stirbt ‚nur‘ der Nächste, der Andere; wenn es auch auf den ersten Blick seltsam klingen mag: Zeugnis davon legen die Überlebenden ab.

  13. Ja, mir fielen auch einige Beschimpfungen der war pigs ein und sie alle wären entschieden zu zurückhaltend. Es gibt einfach keine Begriffe, um diese Gestalten , die unsere Söhne und Töchter im Dienste ihres Irrsinns verheizen wollen. Und sie werden natürlich nicht selbst kämpfen und auch ihre Söhne und Tochter werden nicht in den Gräben verrecken. Sowenig wie die der Ukrazi -Bonzen, die gern auch in Deutschland geparkt werden.
    Man fängt an, sich den Atomkrieg zu wünschen, damit die gemeinsam mit uns draufgehen oder, wenn sie in den Bunkern überleben, nichts mehr vorfinden, was sie beherschen können.

    Emanuel Todd, der mit seinem neuem Buch über den Untergang des Westens einige Aufmerksamkeit erregte, kennzeichnet den Ukrainekrieg als eine Art der Globalisierung. Man lässt nicht mehr die Waren, die der Westen braucht, von billigen Arbeitskräften im Ausland herstellen, man lässt nun die Kriege des Westens mit billigem ukrainischen Leben führen. Aber das bleibt nicht so und wenn das erschöpft ist, holen sie unsere Kinder.

    Ein guter Bekannter berichtet mir voller Stolz, dass sein Sohn, der geplant hatte, ein freiwilliges soziales Jahr abzuleisten, sich wegen des aktuellen Krieges zum Bund verpflichtet hat.
    Meine Fresse, der Irrsinn muss ansteckend sein.

    1. “Ein guter Bekannter berichtet mir voller Stolz, dass sein Sohn, der geplant hatte, ein freiwilliges soziales Jahr abzuleisten, sich wegen des aktuellen Krieges zum Bund verpflichtet hat.
      Meine Fresse, der Irrsinn muss ansteckend sein.”

      Das ist kein Irrsinn mehr sondern echter Wahnsinn.
      ich hatte es bei einer anderen Gelegenheit geschrieben – ähnlich zogen die Jungs, jubelnd und voller Begeisterung, in den amerikanischen Bürgerkrieg, 1861. Die Ernüchterung kam dann sehr schnell.
      Ihr Bekannter hätte alles tun sollen und müssen um seinen Sohn davon abzuhalten. Stattdessen ist er “stolz”. Irgendwie verstehe ich die Welt nicht mehr.

      1. Ja , das hätte er tun sollen. Und irgendwie hätte man sich nach den Erfahrungen der letzten hundert Jahre gedacht, dass kein deutscher Vater, keine deutsche Mutter jemals wieder etwas anderes als das blanke Entsetzen empfinden würde, wenn ihre Kinder Soldaten werden.
        Nein, zu verstehen ist es nicht mehr.

          1. Es tut mir Leid euch allen zu widersprechen. Es sind Gottes Geburten (im Wahn von sich selbst).
            Narzissmus genannt.
            WAS GIBT’S DARAN NICHT ZU VERSTEHEN??
            Niemand böse?? Echt?
            Au mann….

          2. Ja , sie leisten im polit- medialen Komplex wieder Überstunden. Ich frage mich da immer, ob die keine Kinder haben, keine Menschen an ihrer Seite, die sie lieben.
            Ich bin der ukrainischen Seite nicht sehr zugetan, da ich dort gewesen bin und Vieles bestätigen kann, was über den dortigen Neofaschismus berichtet wird. Aber ich habe am Anfang des Krieges ein Video gesehen, wo ein ukrainisches Panzerfahrzeug in Brand geschossen wurde, Besatzungsmitglieder aus dem Fahrzeug rauskommen und teils kriechend zu entkommen versuchen, wie sie um ihr Überleben kämpfen. Dann wird irgendwas auf sie abgeworfen, Granaten , Bomben, was weiß ich und das Video endet.
            Man muss das Gehirn eines Vaters schon im Kochwaschgang bearbeiten, was sie aber offensichtlich hinbekommen. Der normale Reflex, sich vorzustellen, dass das die eigenen Söhne oder Töchter sein könnten, muss “rausgewaschen” werden. Aber das scheinen sie geschafft zu haben.
            Im Krieg selber, wo die Frage ” du oder ich ” beständig gestellt wird, kann man keine Überlegungen mehr anstellen. Aber vorher?
            Und ich will auch nicht, dass meine Söhne, ich habe zwei im wehrfähigen Alter, beide überzeugte Lumpenpazifisten, andere töten.

            1. Ja 1211, das war immer so.
              Wie Daniele Ganser sagt, bringen sich Leute um, die sich nichts angetan haben, die sich nicht kennen und in Kriegen kämpfen, die sie nicht verstehen.
              Und das alles im “Auftrag” oder auf Befehl von irgendwelchen “alten Männern”, die im Warmen, gemütlich Fähnchen auf einer Landkarte hin und her schieben.
              Wenn man DAS verstanden hat, dann wäre man schon mal ein Stückchen weiter. Sieht aber leider nicht gerade danach aus.

    2. Das ist tatsächlich der Plan. Diese soziopathischen Monster wollen unsere Kinder!
      Nicht weniger!
      Jetzt müssen erst einmal die Ukrainer sterben. Danach kommen dann die Balten dran. Die dortigen Marionettenregierungen betteln ja förmlich darum, ihre Völker zur Schlachtbank führen zu dürfen.
      Die Polen drängeln sich auch schon nach vorne.
      Irgendwann werden die slawischen “Ressourcen” aber aufgebraucht sein.
      Und dann geht es unseren Kindern an den Kragen. Unsere Söhne und Töchter sollen auf dem (atomaren) Schlachtfeld der Ostfront geopfert werden. Für was?
      Für den Weltherrschaftsanspruch einiger Plutokraten.
      Zum dritten mal in etwas mehr als 100 Jahren lässt dieses Volk sich in den Tod führen.
      Wie konnte es nur wieder so weit kommen?

  14. @1211:
    “Ein guter Bekannter berichtet mir voller Stolz, dass sein Sohn, der geplant hatte, ein freiwilliges soziales Jahr abzuleisten, sich wegen des aktuellen Krieges zum Bund verpflichtet hat.”

    Das ist nicht Irrsinn. Das ist Hass. Wenn man die Russen ausrotten will, muss man konsequenterweise lernen, in den Krieg zu ziehen. Der kollektive Hass auf die Russen ist im Westen mittlerweile größer als der kollektive Hass auf die Juden in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Schuld daran sind die verbrecherischen Hetzer in den Parlamenten und Medien. Das Volk wird Tag für Tag rund um die Uhr gegen die Russen aufgehetzt. Diese Genozid-Propaganda könnte als größtes Verbrechen des 21. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen.

    1. Ich weiß nicht, ob man denen erzählt hat, dann das kein Video -Game ist und das sie in der Realität richtige lebende Menschen töten sollen. Aber das können die dann wahrscheinlich, ohne dass es sie bedrückt. So wie diese amerikanischen Soldaten, die in einem von Assange gezeigten Video klar als Zivilisten erkennbare Menschen ermorden. Das Sterben aber oder das zum Krüppel gemacht werden, sollte schon ein Thema sein. Und anders als im Computerspiel gibt es kein neues Spiel mit einem neuen Leben und immer noch allen Gliedmaßen.
      Wenn schon kein moralischer Aspekt sie daran hindert, in den Krieg ziehen zu wollen, dann haben sie hoffentlich eine Vorstellung davon, dass der Wunsch, Russen zu töten, auch die Bereitschaft erfordert, sich von Russen töten zu lassen.
      Game over.

  15. das ganze Interview – reines
    Geschwätz zweier Akademiker.
    Der Hinweis auf den us Sänger
    und sein Lied offenbart, dass selbst der Billy Joel eine Banause ist, dem es an Reflexion und Selbstreflexion fehlt. Es ist tragisch, nicht über den Tellerrand blicken zu können.

    1. Welche Bedeutung hat bei Ihnen der Begriff “Akademiker”?
      Wieso nicht einfach “zwei Menschen” oder “zwei Typen” oder “zwei Männer” ?
      “Akademiker” scheint bei Ihnen etwas “Schlimmes” zu sein oder eine Krankheit oder sowas… Jedenfalls ist das, meiner Empfindung nach, abwertend.
      Akademiker zu sein ist nichts wofür man sich schämen muss. Ganz im Gegenteil. Was aber auch nicht bedeutet, dass man deswegen überheblich oder eingebildet sein muss. Meistens ist es aber von Vorteil, wenn man mehr weiß oder mehr gelernt hat. Genau das gibt einem die Möglichkeit über den Tellerrand hinaus blicken zu können.
      Manche sind nur der Meinung dies zu können.

  16. Wer sich aufgrund eines unspezifischen grippalen Infekts einen Staubfilter ins Gesicht schnallt, per Pfeil aufgeklebte Laufrichtungen im Supermarkt einhält, Einkaufswägen abzählt, sich in “freiwillige Selbstisolation” begibt, seine Familie und Freunde nur noch als Infektionsquelle und Gefährder sieht und meidet, seine Verwandten einsam leiden und sterben lässt, sich unzureichend geprüfte Substanzen injiziieren läßt gegen eine Bratwurst, schickt seine Kinder/ Enkelkinder/ Nichten und Neffen auch wieder in den Krieg und freut sich dann über irgendwelche Blechorden die denen ans Revers geheftet wird. Also zumindest denen, die nicht “im Krieg geblieben sind.”
    Eins garantiere ich. Sollte es zum Schlimmsten kommen, wird man hinterher von den Herren Merz, Pistorius und Co und den Damen Agnes Flak Zimmermann und A. Bärbock nichts mehr hören.

    1. Bin voll und ganz bei Ihnen.
      Am besten hört man gleich von diesen Verbrechern nichts mehr.
      Aber da habe ich so meine Zweifel, wenn ich höre, dass Pistorius der beliebteste Politiker im Lande ist.
      Wie krank ist diese Gesellschaft eigentlich?!

      1. „Pistorius der beliebteste Politiker im Lande“

        Bei einer gewissen Politiker Menge x muss zwangsläufig einer der beliebteste Politiker der Menge x sein, daraus folgt nicht, dass er auch der „beliebteste Politiker“ ist. Die Auswahl der Politiker ist ja außerdem begrenzt. Ein recht einfacher statistischer Trick.

        1. Es stimmt sicherlich was Sie sagen.
          Nur wenn die Grafik im ÖRR gebracht wird (zwischen -5 und +5, bla, bla), dann “zieht” das irgendwie und viele fallen darauf ein. Zum Glück nicht alle aber das bringt leider auch nicht viel. Irgendwas bleibt immer hängen.

          1. Ja, das ist die tägliche Propaganda, die Manipulation.
            Da hilft nur Aufklärung.

            Ich habe eben noch an ein Beispiel gebastelt, um es anschaulich darzustellen:

            Beispiel

            Vergeben sie Sympathiepunkte auf der Skala 1 – 10

            Scholz. – 3 Punkte
            Habeck – 2 P.
            Baerbock. – 1
            Pistorius – 4

            Obwohl kein Politiker auch nur in die Nähe der höchsten Sympathiepunkte kommt, heißt der Gewinner Pistorius und ist der „beliebteste Politiker“.

    2. „Wer sich aufgrund eines unspezifischen grippalen Infekts einen Staubfilter ins Gesicht schnallt, per Pfeil aufgeklebte Laufrichtungen im Supermarkt einhält, Einkaufswägen abzählt, sich in “freiwillige Selbstisolation (…)

      schickt seine Kinder/ Enkelkinder/ Nichten und Neffen auch wieder in den Krieg“

      Non sequitur*

      Das ist lediglich eine Unterstellung.

      .

      *Non sequitur ist ein formaler Fehlschluss innerhalb der Argumentation eines Beweises, der darauf basiert, dass die gefolgerte These nicht aus den zugrundeliegenden Prämissen abgeleitet werden kann.

      1. Wenn die Corona-Zeit aufgearbeitet werden soll, dann ist es kontraproduktiv, mit falschen und nicht hilfreichen Unterstellungen die Gräben noch weiter aufzureißen, statt sie zuzuschütten. Wenn wir schon an der Basis im Alltag versagen, beim täglichen Umgang miteinander, wird das nix werden.

      2. Warum ist das ein Fehlschluss?
        Die Prämisse ist ja, dass Menschen sinnlose, kontraproduktive Befehle, die sie selbst oder nahe Angehörige schädigen, ohne eigenes Nachdenken befolgen, und das liegt in beiden Fällen vor.

  17. Ja, die “Schule der Nation” … eigentlich ein schwergewichtiges Thema, schon in der Zeit der alten Kriegsvorbereitung, als “ein bisschen Frieden” noch wohnzimmertauglich war. Vor 40 Jahren gab es noch kleine Schüler-Demos zur geplanten Einführung eines “Wehrkundeunterrichts”, Ansätze zu einer Friedenspädagogik (vgl. F. Huisken, diverse Bücher zum Thema) und “Friedenswochen” an Schulen, begleitet von Lehrern, die seit der ersten Zeitenwende zu mehr Nationalismus, in den 90ern, zunehmend als “links-pazifistisch versiffte Alt-68er” diffamiert wurden.

    In den Zeiten der zweigleisigen “Nato-Nachrüstung” und “Entspannungspolitik” war national-moralisch auch ein bisschen Friedensbewegung erlaubt. Schließlich wollte die deutsche Politik mit dem Fingerzeig auf die demonstrierenden, kriegs-besorgten Bürger ihren großen Partner USA dazu bringen, für die exponierte Frontstaat-Rolle gegen “die Russen” mehr deutsche Mitbestimmung und atomaren Schutzschirm springen zu lassen.
    Die großen Friedensdemonstrationen wurden, im Vergleich zu Atomprotesten, nicht in Tränengas ertränkt, relativ tolerant behandelt und, trotz einiger Berufsverbote für zuviel linke Friedensliebe, in ein Loblied auf die westdeutsche Demokratie verwandelt. Mit Erfolg, denn auch Pazifisten und Grüne haben mit Blick auf den üblen Sozialismus nachhaltig geschluckt, dass die staatlich gewährte (Meinungs-) Freiheit im Westen ein hohes und deshalb verteidigenswertes Gut ist. Bis heute, wenn man der Außenministerin so zuhört.

    Die Anpassung an die nationale Überzeugung, dass Kapitalismus und Demokratie als “unser Land” und “unsere Werte” verteidigt werden müssen, wurde von Oben verlangt und von den parteigewordenen Oppostionen mit Bekenntnissen zu patriotisch “verantwortlicher Politikfähigkeit” erfüllt, erst von Grünen, dann von der PDS-Linken und nun auch vom BSW. – Aus Sicht der Letzteren natürlich nur, wenn es sich um echte und souveräne “Landesverteidigung” im geo-strategischen, deutschen Interesse handelt. Bloße deutsche Hilfstruppe des amerikanischen Imperialismus mochten und möchten Linke wie Alternativ-Transatlantiker ja auch nicht sein.

    Die Greuel und Schrecken eines als geisterhaft “drohenden” Weltkrieges, wie sie früher, teilweise in der “Friedenserziehung”, mit zerfetzten Soldaten-Gesichtern oder Hiroshima-Verstümmelten zur möglichst “abschreckenden” Anschauung gebracht wurden, meist ohne auf die nationalen Kriegsgründe und Zwecke im Frieden vor dem Krieg einzugehen, die sind angesichts der Einstimmung auf neue Opfergänge nicht mehr so gefragt. Jedenfalls nicht mehr als Abschreckung vor “dem Krieg” überhaupt. Tote Kinder, Leichen und Verletzte sind heute Medienmittel um Ablehnung gegen unberechtigte Kriegsparteien und Zuspruch für die eigene oder unterstützende Gewaltberechtigung zu erzeugen.
    Bilder des Grauens werden ja nicht unterdrückt. Der kontinuierliche Fluss an kontrollierten, begleitendem Schreckensmaterial der offiziellen Medien wird nur noch übertroffen durch die begeisterte Befüllung der sozialen Medien mit parteilichem “Content”.

    Insofern KANN es nicht der Mangel an fehlenden grausigen Bildern sein, denen hier eine abschreckende Wirkung auf das Bewusstsein unterstellt wird, die die bluttriefende Bilderflut ganz offensichtlich gar nicht hat.
    Wenn das Bewusstsein frühzeitig richtig betreut wird, nicht nur durch eingeladene, kriegsertüchtigende Offiziere im Schulunterricht, dann werden die passenden toten Zivilisten eben als nichts anderes als ein einziger Beweis dafür genommen, dass kriegerische Gegenmassnahmen im Namen der guten Werte und Rechte absolut notwendig sind – so wie es die Politik vormacht, wünscht und bis in die Schulen hinein zur Vorgabe erklärt. Von sowas wie “Indoktrination unserer Kinder” durch nationale Werte-Erziehung war da bisher noch nichts zu vernehmen.

    Die Tonnen an Kriegsberichten, sogenannten “Anti-Kriegs”-Romanen und -Filmen bringen offenbar gar nichts, wenn sich Menschen als wählende Bürger für die nationalen Notwendigkeiten entscheiden, eine Regierung dazu ermächtigen, sich bestmöglich um den Machtzuwachs der Nation zu kümmern und dann, wie Herr Klöckner, darauf “hoffen”, dass es dabei schon nicht dazu kommen wird, außer der arbeitsamen Friedenspflicht auch noch abrufbereit den ultimativen Dienst an der Nation erledigen zu müssen.

    “Landesverteidigung regelt sich grundgesetzlich … forsches rangehen ist unlauter” (RdL) – ist ja bahnbrechend als Einwand gegen Kriegsertüchtigung jeder Regierung.

    1. Ein sehr, sehr guter und beeindruckender Beitrag. Wirklich Klasse.

      “Tote Kinder, Leichen und Verletzte sind heute Medienmittel um Ablehnung gegen unberechtigte Kriegsparteien und Zuspruch für die eigene oder unterstützende Gewaltberechtigung zu erzeugen.”

      Stimmt genau. Bilder sind sehr emotional und auch nicht selten manipulativ. Bilder, wie die “Brutkastenlüge”, führen auch dazu die “Berechtigung” für den Krieg zu generieren.
      Man macht sich keine Gedanken mehr. Nicht umsonst sagt man – “Bilder sagen mehr als 1000 Worte”. Leider setzt aber auch der Verstand aus. Man ist gar nicht mehr dazu bereit zu überlegen ob da vielleicht doch irgendwas “faul” sein könnte, bei aller Dramatik dieser Bilder. Und so nehmen Tragödien ihren unumkehrbaren Lauf…
      Warum man aus ähnlichen Geschichtsverläufen nichts lernt bleibt rätselhaft und unverständlich.

      1. ” Warum man aus ähnlichen Geschichtsverläufen nichts lernt bleibt rätselhaft und unverständlich.”

        “Der Mensch mit seiner nahezu einzigartigen Fähigkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen, ist ebenso einzigartig in seiner festen Weigerung, genau das zu tun.” (Douglas Adams)

      2. “Man macht sich keine Gedanken mehr.”

        Das seh ich anders. Leider verfängt der Einsatz von Bildern beim adressierten Publikum in der beabsichtigten Weise, dass selbst aus einem aufrichtigen Mitgefühl, wenn es überhaupt dazu kommt, kein besonderes Interesse an einer Klärung der politischen Gründe für das organisierte Morden entsteht.
        – Das wäre doch die erste Frage bei solchen gewalttätigen Übergriffen von militanten Ukrainern gegen Russlandstämmige, Russland gegen die Ukraine, Hamas gegen Israelis, Israel gegen Palästinenser, usf. um erstmal zu Begreifen, warum die das machen.
        Stattdessen stellt sich “Betroffenheit” ein, die meist nur dazu führt, dass sich die Gefühlsurteile, wie gewünscht, gedanklich auch gleich auf die vorgegebenen Interpretationen von parteilichen Schuldzuweisungen einlassen. Dann ziehen solche Lügen, dass es angeblich WEGEN der “zivilen Opfer” in der Ukraine mehr deutsche Leos, Kampfjets und Taurus-Raketen braucht.

        Wenn sich solche Betroffenheits-Gedanken gemacht werden, parteiliche, die sich, wie vorgegeben, um Recht und Unrecht drehen, dann ist es auch kein Wunder, dass bei denselben grausamen Bildern die eine Seite auf Hass und Rache schließt während die andere Freudentänze aufführt.
        Da sind die Gedanken, die man sich durchaus gemacht hat, bereits die Voraussetzung für die “Gefühle”, die man sich zulegt. Schadenfreude ist z.B. so ein irrationales und dennoch beliebtes Gefühl. Man hat absolut nichts vom Schaden anderer, freut sich aber fürstlich darüber, als hätte man dann, mit der Freude, doch etwas davon.

        p.s.
        Aus “Geschichtsverläufen” wird genau so auch immer nur das gelernt, was man gerade daraus herausziehen und “lernen” will. Objektiv lehrt “die Geschichte” als zeitlicher Ablauf von Ereignissen überhaupt nichts. Da suchen sich selbst politisierende Historiker immer das raus, was sie als ihre Lehre für die Nation, die Zukunft, die Welt oder das Universum überhaupt als fällig verkaufen. (R.I.P. Douglas Adams)

        1. Ich habe ja gesagt was ich mit “keine Gedanken machen” meine und habe die Brutkastenlüge als Beispiel gegeben.
          Man sieht ein weinendes Mädchen, das “bezeugt” wie Iraker Kinder kopfüber auf den Boden fallen lassen, usw. Da gibt’s auch verschwommene Fotos dazu.
          Da ist man “geliefert”; weinendes Mädchen, Kinder… Da MUSS man in den Krieg ziehen, gegen die, die das getan haben.
          Ähnlich mit den “Massenvernichtungswaffen”.
          Man sieht was und man überlegt nicht mehr ob das stimmt, stimmen könnte oder nicht. Und paar zehntausend Tote später kommt die Wahrheit ans Licht und man “entschuldigt” sich. (Collin Powell.)

          Mit den geschichtlichen Abläufen meinte ich nicht unbedingt die zeitlichen Abläufe sondern wie Konflikte entstehen, welche Ursachen dazu führen und wie sich solche Dinge dann verselbstständigen oder eskalieren (können). Und daraus kann man schon “lernen”, bzw. Schlüsse ziehen, um solche Dinge künftig zu vermeiden oder besser noch, auszuschließen.
          Wenn man will…

          1. Ja OK, ich hab’s mehr deshalb aufgegriffen, weil “Gedankenlosigkeit” so oft in Artikeln oder Kommentaren als Grund dafür vorgebracht wird, dass Leute sich leider mit so vielen Brutalitäten abfinden oder anfreunden, aber eben MIT den Gedanken, die sie sich machen – oder einleuchten lassen.

    2. Was ist das für eine Freiheit, die zu verteidigen man an eine Front gezwungen wird?
      Wie derzeit zehntausende ukrainische Männer, künftig dann wohl auch wieder hiesige…

  18. »Warum kämpft Merz nicht schon längst selbst an der Front?«

    Er wird sich schlicht damit rausreden, nicht mehr im wehrfähigen Alter zu sein.
    Mich würde interessieren, ob er genauso ins Kriegshorn stiesse, wenn er statt ausschliesslich Töchter auch mindestens einen Sohn im wehrfähigen Alter hätte.
    Oder ob er genauso für den Krieg trommeln und seine Söhne wie der ukrainische Botschafter Melnyk den seinen dann auch einfach zum Studieren ins sichere Ausland schicken würde? Am Geld würde es ja nicht scheitern…

    1. Oh, doch, er stieße ins Horn, da seine (fiktiven) Söhne natürlich aufgrund Papas herausragender sozialer Stellung als Millionär niemals an der Kriegsfront landen würden.

  19. Ich würde Imperator Merz blind in die Schlacht folgen, wenn er sich im Beschussfall in den Projektilhagel werfen würde, um meine Gonaden vor ihrer Perforation zu bewahren. Ich würde auch eine kleine, handgepflückte Blume an seinem Grab niederlegen, wenn er mir dafür vorher zwecks Anreise eine Bahncard spendiert.

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