
»Umstritten« – so bezeichnen »Qualitätsmedien« heutzutage kritische Denker, die auf die Realitäts- und Sinnbrüche in Politik und Berichterstattung hinweisen. Wie fühlt sich das an, umstritten zu sein?
Marcus Klöckner hat ein Buch herausgebracht, in dem sich die Geschichten einiger Umstrittener finden. Einer von ihnen: Patrik Baab.
Wir stellten dem Umstrittenen fünf Fragen.
Redaktion: In den Mainstream-Medien wird (oder wurde) von Ihnen als »umstritten« gesprochen. Hat sich für Sie seither beruflich und privat etwas verändert?
Baab: Die Denunziations-Kampagne der Propaganda-Medien hat uns im September 2022 im Kriegsgebiet überrascht. Ich wurde als Wahlbeobachter Putins hingestellt. Im Donbass hatten wir aber andere Sorgen. Sie richten in der Gefahrenzone die Konzentration darauf, nicht unter Beschuss zu geraten, nicht verhaftet zu werden, nicht auf eine Mine zu treten. Wenn Risiken für Leib und Leben allgegenwärtig sind, kommen Ihnen die Einlassungen irgendwelcher Sitzredakteure in Deutschland vor wie infantiles Geplapper aus der Behaglichkeitszone. Das blenden Sie aus. In drei völkerrechtswidrigen Angriffskriegen – Serbien und Kosovo 1999 bei der KFOR, in Afghanistan 2002 bei der ISAF und im Krieg in der Ukraine bei den Organisatoren im Donbass – habe ich an Pressekonferenzen und Briefings der Besatzungsbehörden teilgenommen. Dabei habe ich auch selbst das Wort ergriffen und meine Eindrücke erläutert, beispielsweise mit Blick auf die Minenlage, die Gefahren von Feuereinwirkung an bereisten Orten oder die Stimmung in der Bevölkerung. Bei der KFOR und der ISAF fand niemand daran etwas auszusetzen. Bei den Russen schon. Neu ist, dass Schreibtischbewohner in Redaktionen und Akademien, die von der Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten und den betroffenen Ländern keine Ahnung haben und sich ausrechnen können, dass sie selbst nie an der Front landen, aus der Komfortzone heraus Reportern im Kriegsgebiet in den Rücken fallen und sie damit zusätzlichen Gefahren aussetzen.
Dies zeigt, in welchem Maß im heutigen Journalismus ethische Maßstäbe missachtet werden, wie weit sich die Berichterstattung von der Realitätsprobe vor Ort hin zum postfaktischen Skandalisieren verschoben hat und wie tief die Berichterstattung der Mainstream-Medien, auch der öffentlich-rechtlichen, in das Propagandasystem der NATO verstrickt ist. Erst nach Verlassen des Kriegsgebietes habe ich realisiert, was da gerade geschieht. Personalisieren, skandalisieren, denunzieren – das sind die Verfahren, mit denen sich Kinder des gehobenen Bürgertums in Redaktionen dem Chef anbiedern, statt im Wege der Recherche den Dingen auf den Grund zu gehen. In der ganzen Welt sind die geostrategischen und wirtschaftlichen Kriegsgründe bekannt, nur in deutschen Redaktionen nicht. Beruflich und privat hat sich deshalb für mich verändert, dass ich diesen Weg der Anpassung nicht mitgehe, weiter an journalistischen Handwerksregeln – wie beide Seiten zu hören – festhalte, auf der Realitätsprobe bestehe, der Propaganda die politischen und wirtschaftlichen Fakten entgegenhalte und aus der Perspektive der Betroffenen und nicht der Machteliten berichte. Das alles findet sich in meinem Buch »Auf beiden Seiten der Front«.
Redaktion: Wann ist Ihnen aufgefallen, dass Sie erstmal »zu den Umstrittenen« im Lande gehören?
Baab: Umstritten bedeutet ja nur, dass man nicht so angepasst ist wie die woken Fönfrisuren, die heute die Redaktionen belagern. Damit hatte ich nie Probleme, ich habe eine gewisse sardonische Oppositionslust. Dies ist Grundlage eines guten Journalismus. Er muss sich heute außerhalb der Mainstream-Medien bewegen. Darauf hat die Reporter-Legende John Pilger, der kürzlich verstorben ist, deutlich hingewiesen. Die Synkrisis des deutschen Journalismus mit der Kriegspropaganda der NATO ist bestürzend, nicht nur im Blick auf die Primitivität der Tiefen-Indoktrination und ihre postfaktische Struktur, sondern mehr noch durch die blinde Unterwerfung unter ihren unduldsamen Ausschließlichkeitsanspruch. Aber dies zeigt nur das Maß an Selbstgleichschaltung, das von Talkshow-Moderatoren zu Intendanten, von Funkhausdirektoren zu Sitzredakteuren, von Auslandskorrespondenten zu Wald-und-Wiesen-Reportern reicht. Beim Verzicht auf nüchterne Recherche und vernunftgeleiteten Verstand gleichermaßen unterscheiden sie sich lediglich in der Ausformung ihrer Aggressivität von anderen akademischen »Kopflangern«. Falsifikatorischen Killerinstinkt entwickeln sie lediglich bei der Ächtung von Dissens. Dies entlarvt die Würdelosigkeit der Medienmacher.
Sowohl die öffentlich-rechtlichen Medien als auch die Konzernmedien werden so, wie Günter Grass sich einmal ausgedrückt hat, zu schreibenden »Hofnarren unter Berücksichtigung nicht vorhandener Höfe« – zu Hofnarren der NATO. Die Mainstream-Medien lügen durch Weglassen, verschieben die Aggressionen der Bevölkerung über soziale Missstände auf äußere Feinde und versetzen so die Menschen in Kriegshysterie. Sie sind zum zentralen Kriegstreiber geworden. Ich komme aus der Alternativzeitungs-Bewegung der 1970er Jahre, für Anpassler war ich immer umstritten. Anders als in der 3sat-Kulturzeit dargestellt wurde, sind meine Bücher vernünftig belegt. Insbesondere das Buch »Im Spinnennetz der Geheimdienste«, das ich zusammen mit Prof. Robert Harkavy geschrieben habe, einem US-Politikwissenschaftler und ehemaligen Pentagon-Berater jüdischer Abstammung, ist in keinem einzigen Punkt angegriffen oder widerlegt worden. Jetzt kommen Grünschnäbel, die weder Kriegsgebiete noch Ermittlungsakten kennen, und werden frech. Diese Leute sind so blöd, dass sie nicht mal auf meiner Website die Filme gesehen haben, in denen ich mich mit Missständen in Putins Russland auseinandersetze. Wir haben es hier zu tun mit einer Infantilisierung und Verblödung der Berichterstattung. Sachrecherche spielt eine immer geringere Rolle. Journalistendarsteller richten sich aus vor den Machteliten wie Metallspäne vor einem Magneten.
Redaktion: Können Sie selbst dem Label »umstritten« etwas Positives abgewinnen?
Baab: Unbedingt. Das Geschrei von Denunziationsmedien wie t-online über meine Recherchen in der Ukraine war so laut, dass mein Buch »Auf beiden Seiten der Front« ein Bestseller geworden ist. Da soll nochmal einer sagen, die Kampagne wäre wirkungslos. Nur hat sie genau das Gegenteil des Beabsichtigten erreicht. Zweitens bekomme ich hunderte von Zuschriften. Menschen bedanken sich für meine Arbeit und sprechen mir Mut und Kraft zu. Allen diesen Menschen danke ich von Herzen. Bei Lesungen und Diskussionen konnte ich inzwischen mit tausenden Menschen sprechen. Diese Menschen sind aufgeklärter und besser informiert als die Reporter, welche die Propaganda-Presse auf mich loslässt. Sie folgen der Kriegspropaganda nicht, für die sich die Mainstreammedien hergeben. Das zeigt: Die öffentliche Meinung der Bevölkerung ist ganz anders als die von der Presse veröffentlichte Meinung. Drittens hat mir das Label »umstritten« im In- und Ausland viel Respekt verschafft. Ich bekomme Post und Zuspruch aus den USA, Kanada, Australien, Russland, der Ukraine, Schweden, Frankreich, Tschechien, Österreich, der Schweiz. Ein junger Mann hat mich neulich in einem kleinen libanesischen Restaurant in Berlin sitzen sehen; er kam herein und an meinen Tisch: »Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit!« In Sachsen wurde ich im Hotel mit Handschlag begrüßt: »Wir kennen Sie doch. Was wollen Sie trinken?« Nachdem eine Lesung in einer Schule in Geilenkirchen abgesagt werden musste, waren Anwohner so wütend, dass ich jetzt drei Diskussionsrunden im Raum Aachen bekomme. Bei einer Lesung in Saarbrücken konnte zum ersten Mal ein ehemaliger Gebirgsjäger der Bundeswehr über seine Traumata aus dem Afghanistan-Einsatz sprechen.
Diese Erfahrungen sind mehr wert als irgendwelche Hetzartikel. Viertens bin ich nun noch viel stärker verbunden mit Menschen, die das Friedensgebot des Grundgesetzes ernster nehmen als die derzeitige Regierung von US-Satrapen, wir tauschen uns aus und unterstützen uns. Fünftens: Die Hetzkampagne hat mir im Rentenalter meine Jugend zurückgegeben. Ich habe bei sogenannten Alternativmedien angefangen, und für die arbeite ich jetzt wieder, im Bündnis mit vielen jungen Leuten, von denen ich viel lernen kann, bei Manova, den NachDenkSeiten, dem Overton Magazin, Mulitpolar, Oval Media. Und sechstens: Ich lache sehr viel über die Redaktionsbewohner, die aus lauter Angst im vorauseilenden Gehorsam und in vollendeter Untertanen-Mentalität das schreiben, was ihre Chefs gerne lesen. Neulich habe ich so einem Harry Hirsch vom MDR geschrieben, der mir wieder Nähe zu Kreml-Narrativen unterstellt hat: »Ich nehme von niemandem Weisungen entgegen. Finanziell bin ich völlig unabhängig und meine Entscheidungen fälle ich in eigener Verantwortung. Das unterscheidet mich von Ihnen, der Sie als Mitarbeiter des MDR gegenüber Ihren Vorgesetzten weisungsgebunden sind!« Das hat er natürlich nicht gedruckt – Lügen durch Weglassen eben. Ich lache darüber, wie sich die Presse gerade selbst blamiert. Wer soll nach der jahrelangen Falschberichterstattung in Sachen Corona und Ukrainekrieg diesen Leuten eigentlich noch etwas glauben?
Redaktion: Würden Sie selbst behaupten, dass einige Ihrer Thesen umstritten sein könnten?
Baab: Jede These ist umstritten, deshalb wird sie doch aufgestellt. Der Zweck ist der Streit. Der Streit ist Grundlage des demokratischen Diskurses. Ohne Streit keine Demokratie und kein Fortschritt. Wenn alle einer Meinung sind, ist der öffentliche Debattenraum tot. Demgegenüber halte ich daran fest, dass wir mit intersubjektiv überprüfbaren Argumenten und gegenseitigem Respekt in die Debatte gehen. Heute ist jede These, die der herrschenden Meinung widerspricht, eine Verschwörungstheorie. Wer solchen Unsinn plappert, beteiligt sich an der Ausgrenzung unliebsamer Positionen. Deshalb hat die CIA auch nach dem Mord an John F. Kennedy die Parole von der Verschwörungstheorie ausgegeben, als Hinweise auf ihre Beteiligung die Runde machten. Schlagwörter wie »umstritten«, »Verschwörungstheorie« oder »Putin-Versteher« sind antidemokratische Kampfbegriffe. Sie dienen der Diffamierung. Die Zerschlagung des demokratischen Debattenraums geht immer der Zerschlagung der Demokratie voraus. Insoweit beteiligt sich die Presse gerade an der Abschaffung der Demokratie. Das wird auch erstaunlich offen gesagt.
In der Corona-Zeit gab es eine Schlagzeile der Süddeutschen: »Mehr Diktatur wagen!« Da zeigt sich: Die Presse hat ihre Funktion als »Sturmgeschütz der Demokratie«, wie Rudolf Augstein sein Magazin »Der Spiegel« einmal genannt hat, verloren. Heute ist sie degeneriert zu einer Art Propaganda-Kompanie der NATO. Ihre Wirkmacht können die Propaganda-Medien aber nur im Zusammenspiel mit anderen ideologischen Apparaten entfalten. Denn Staatsapparate sind nicht neutral, sondern stellen die Reproduktionsbedingungen des Kapitals sicher. Sie schützen also die Menschen nicht vor dem Markt, sondern den Markt vor den Menschen. Wie die repressiven Staatsapparate Justiz, Militär und Polizei sorgen ideologische Apparate wie Schulen, Universitäten, NGOs, Kirchen und Medien (auch wenn sie privat oder öffentlich-rechtlich organisiert sind) dafür, dass die Bürger loyal zum Staat und zur marktkapitalistischen Gesellschaftsordnung stehen. Dabei funktionieren sie wie kommunizierende Röhren. Hier geht es um die Unterwerfung des Debattenraums. Ein Buch muss umstritten sein, und jeder Autor, der etwas auf sich hält, wünscht sich diesen Streit. Was wir aber heute haben, sind dümmliche Kontaktschuld-Vorwürfe auf Kinderzimmer-Niveau, nach dem Motto: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern! Da teilt man die Welt in Gut und Böse ein und wähnt sich selbst bei den Guten, ohne zu merken, wie verlogen das ist. Für diese Verlogenheit des selbsternannten Werte-Westens stehen Namen wie Julian Assange oder Edward Snowden. Nicht nur die Russen führen völkerrechtswidrige Angriffskriege, sondern auch der Westen hat dies getan, in Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen. Wer auf andere zeigt, der zeigt mit drei Fingern zurück.
Redaktion: Wäre es für Sie erstrebenswert, unumstritten zu sein?
Baab: Die Unumstrittenen – das sind heute die Kriegstreiber in Politik, Medien, Akademien und Wirtschaft. Sie wollen die Menschen in Deutschland immer tiefer in einen Krieg hineinhetzen, der leicht hätte verhindert werden können, wenn die NATO dies gewollt hätte. Deshalb haben auch die Kriegstreiber in Redaktionen Blut an ihren Händen. Diese Sofa-Krieger sind mitverantwortlich für den Tod hunderttausender Menschen in der Ukraine. Die gesamte restliche Welt verachtet die NATO-Länder für diesen Krieg und schüttelt den Kopf über die Parole vom »unprovozierten Angriffskrieg«. Der Krieg in der Ukraine endet im politischen, moralischen, wirtschaftlichen und militärischen Bankrott Europas. Insbesondere wir Deutschen sitzen wieder besudelt unter den Völkern – besudelt mit dem Blut der Ukrainer. Soll das erstrebenswert sein?
Patrik Baab ist Politikwissenschaftler und Publizist. Seine Reportagen und Recherchen über Geheimdienste und Kriege passen nicht zur Propaganda von Staaten und Konzernmedien. Er berichtete u.a. aus Russland, Großbritannien, dem Balkan, Polen, dem Baltikum und Afghanistan. In Russland machte er mehrfach Bekanntschaft mit dem Inlandsgeheimdienst FSB. Auch die Staatsschutzabteilung des Bundesinnenministeriums führt eine Akte über ihn. Im Westend-Verlag publizierte er „Im Spinnennetz der Geheimdienste. Warum wurden Olof Palme, Uwe Barschel und William Colby ermordet?“ (2017) und „Recherchieren. Ein Werkzeugkasten zur Kritik der herrschenden Meinung“ (2022). Im Herbst 2023 erscheint „Auf beiden Seiten der Front – Meine Reisen in die Ukraine“. Siehe auch: patrikbaab.de
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Das Attribut „umstritten“ hat den einzigen Zweck, der eigenen Anhängerschaft zu vermitteln, dass sie sich von derartigen Personen und Ansichten fernzuhalten hat, weil diese Ansichten und Personen politisch unerwünscht sind.
Man würde „Kontaktschuld“ erwerben (wenn man das so formulieren kann) und die eigenen Karriereaussichten beschädigen, wenn man sich nicht an diese „Empfehlung“ hält.
Wenn das Wort „umstritten“ nicht ausreichen sollte, gibt es natürlich eine Reihe weiterer Attribute, die zum Einsatz kommen können und die eigenen Anhänger dann hoffentlich wirksamer abschrecken, da im Missachtungsfall die Konsequenzen noch unerfreulicher wären.
—
In der wirklichen Welt freier Geister und demokratischer Kultur ist aber fast alles irgendwie umstritten, da es wohl fast so viele Ansichten und Lösungsideen wie Menschen gibt und der freie Wettstreit der Meinungen nun einmal ein oder sogar das Kernelement von Demokratie darstellt. Umstritten ist also in Wahrheit der Normalzustand demokratischer Kultur.
Indem das Wort „umstritten“ nun negativ geframed wird, wird suggeriert, dass dieser Normalzustand unerwünscht ist und dass der Wettstreit der Meinungen schlecht sei. Wer den Wettstreit der Meinungen – natürlich stets mit dem Hinweis auf seine eigenen verallgemeinerten „Werte“ – verachtet, der hat ein Problem mit der Demokratie.
Dem Wort „umstritten“ haftet somit ein totalitärer Hautgout an.
—
Man könnte natürlich den Spieß umdrehen und das Wort für jene verwenden, die es zuerst in Gebrauch gebracht haben. Vermutlich wäre das sogar wirksamer als eine umständliche Dekonstruktion des Begriffs. Außerdem würde er hierdurch ebenfalls bald verbraucht und schwach. Na ja, dann käme ein anderes Wort.
Wettstreit der Meinungen – Meinung hier – Meinung da –
Kernelement der Demokratie ?
NEIN ! Meinungen sind unerheblich , einzig Erkenntnis bringt uns weiter !
@ Lichtenberg
Hä?
Ich glaube, Sie verwechseln die Themen.
„Indem das Wort „umstritten“ nun negativ geframed wird“
Es ist Schulhof-ähnlich. Das Wort ‚umstritten‘ wird wie auf dem Schulhof das Wort ’streben‘ von akademisch erwünscht zu anrüchig umgemünzt, indem es gegen alle genutzt wird, die vom normalen Diskurs (Sozialleben) ausgegrenzt werden sollen und nur noch in öffentliche, unredlich geführte Zänkereien verwickelt werden.
Wir erleben ein Revival der Anti-Aufklärung in Form einer modernisierten Hexenjagd. Im Inland werden die deklarierten Hexen und Hexer geteert, gefedert und verbannt, im Ausland mit US/West-Sanktionen und Nato-Waffen traktiert.
Wie früher geraten genau jene in den Zielsuch der Hexenjagd, die einem Alphatier oder eine mächtigen Gruppe beim Erreichen der Ziele hinderlich sind.
@ Müsli zum Fest
„Antiaufklärung“ und „Hexenjagd“ sind treffende und gute Formulierungen.
Halten Sie daran fest Herr Baab!
Besuchen Sie Mariupol! Schauen Sie sich Alles selbst an, sprechen Sie mit Menschen.
Vielen Dank!
Mehr kann man gar nicht sagen. Herr Baab spricht mir aus der Seele!
Macht ihr jetzt aus einem Beitrag zwei?
Was für ne NAFOratte bist Du eigentlich?
Äh…wie kommst du darauf?
Tourette, chronisch.
Alles klar
Vielen Dank Herr Baab!
Und: Kauft das Buch: „Auf beiden Seiten der Front“. Es lohnt sich.
Für mich steht Patrick Baab in der Tradition von Peter Scholl-Latour, der zB ca 2 Wochen mit dem Vietcong durch den Busch gezogen ist und darüber berichtet hat. Damals wurde er dafür nicht diffamiert, sondern bekam m.W. eine Anstellung als Redakteur beim Stern.
Man weiss nicht, was hierzulande schlimmer ist:
Unsre US-hörige Regierung, die unserer Wirtschaft schadet, Waffen für den Kampf gegen Russen in der Ukraine liefert und uns auf Kriegskurs gegen Russland bringt,
oder unsere transatlantisch durchseuchte Presse, die dazu Hurra schreit und jeglichen unabhängigen Journalisten, der anderes schreibt, diffamiert.
Die Kombination von Beidem zementiert einen Kurs, der unser Land in den Abgrund führt. Die Leitmedien erfüllen dabei die Funktion von Scheuklappen, damit wir nicht sehen, wohin die Reise geht.
Ich bin froh, dass es noch Journalisten mit Format und Schwergewicht wie Patrik Baab gibt. Den bekommt man so leicht nicht leise und der lässt sich auch nicht abhalten journalistischen Grundsätzen treu zu bleiben. Danke Patrik Baab.
„Denn Staatsapparate sind nicht neutral, sondern stellen die Reproduktionsbedingungen des Kapitals sicher. Sie schützen also die Menschen nicht vor dem Markt, sondern den Markt vor den Menschen. Wie die repressiven Staatsapparate Justiz, Militär und Polizei sorgen ideologische Apparate wie Schulen, Universitäten, NGOs, Kirchen und Medien (auch wenn sie privat oder öffentlich-rechtlich organisiert sind) dafür, dass die Bürger loyal zum Staat und zur marktkapitalistischen Gesellschaftsordnung stehen. Dabei funktionieren sie wie kommunizierende Röhren. Hier geht es um die Unterwerfung des Debattenraums.“
Das sind starke Aussagen. Offenbar erlebt der Autor zentrale Institutionen der Demokratie als totalitär. Um Deutschland muss es sehr schlecht bestellt sein, wenn diese Darstellung zutrifft. Fehlt nur noch die Militarisierung und Mobilmachung, dann wäre die Republik ja schon bald wieder im Faschismus angekommen. Ich hoffe, dass der beliebteste deutsche Politiker kein größeres Unheil anrichten wird, wenn Deutschland bald kriegstüchtig ist.
Was der Autor beschreibt ist ungefähr das was Karl Marx vor 180 Jahren in seinen Schriften zum Wesen des Kapitalismus beschrieben hat. Es ist einfach die ungeschminkte Beschreibung der Wirklichkeit, auch wie sie z.B. in der DDR im Staatsbürgerkundeunterricht vermittelt wurde. Es war allerdings in den letzten 40 nein fast 80 Jahren so das sich der westliche Kapitalismus ganz gut tarnen konnte – er vermittelte eben die Großmutter zu sein, während die ganze Zeit natürlich immer noch der Wolf im Bett lag. Seit 35 Jahren seit dem Ende des Gegenspielers fallen jedoch die Masken – und der Wolf kommt nicht nur als Tierart sondern als deutlich sichtbares Sinnbild für die Wirklichkeit wieder zurück.
Redaktöre als Hofnarren – aber ohne Hof …
Der Vergleich hinkt, sehr sogar, denn der Hofnarr war der ein -zige, der zu Hofe dem Fürsten die Wahrheit ins Gesicht sagen konnte. Die heutigen Föhnfri -suren hingegen verkünden die Wahrheit nicht.
Zunächst einmal vielen Dank an Overton-magazin.de für die Reihe. Herr Baab hat mit der Beschreibung der Funktion der Medien natürlich vollkommen Recht.
Eigentlich nicht verwunderlich das Kapitalistische Konzerne Kapitalistische Ziele verfolgen.
Es kann nur sehr begrenzt eine Antikapitalistische Medien Arbeit geben, denn auch die Objekte benötigen Kapital.
Mit jedem Satz trifft Herr Baab die Misere des deutschen Mainstream-Journalismus perfekt auf den Punkt und besonders gefallen mir seine bewusst etwas polemisch gestalteten Bezeichnungen der aktuellen Journalisten-Darsteller, denn was anderes haben diese auch nicht verdient!
Der amerikanische Blogger Gonzalo Lira stirbt in ukrainischem Gefängnis
Wer als amerikanischer Journalist die Biden Administration kritisiert, den lassen die amerikanischen Behörden sterben – die westliche Presse schweigt.
https://voicefromrussia.ch/der-amerikanische-blogger-gonzalo-lira-stirbt-in-ukrainischem-gefangnis/