
Seit einem halben Jahr ist Robert Francis Prevost nun Papst Leo XIV. In Deutschland hat man ihn sofort zum synodalen Anpacker erklärt – dabei meinte sein Synodalitätsbestreben stets etwas völlig anderes als das, was deutsche Bischöfe an Synodalität schaffen wollen.
Roberto De Lapuente fragte den römischen-katholischen Autor und Journalisten Michael Hesemann. Er hat die erste Biographie des neuen Papstes geschrieben: »Leo XIV. – Papst und Brückenbauer«.
De Lapuente: Herr Hesemann, war Robert Francis Prevost ein Kardinal, den Sie vor dem Konklave als papabile auf dem Notizzettel hatten?
Hesemann: Ganz ehrlich gesagt: nein. Er stand weder bei mir noch bei einem anderen Vaticanista auf dem Zettel. »Noch nicht lange genug Kardinal, noch dazu Amerikaner – keine Chance!«, hätte es geheißen.
De Lapuente: Die Medien berichteten von der Wahl des neuen Papstes mit gewisser Überschwänglichkeit: Prevost, der sich Leo XIV. nannte, stehe für den synodalen Weg – offenbar glaubte man, Leo XIV. würde den Kurs der deutschen Bischöfe begehen. Haben sich diese deutschen Stimmen, die jetzt übrigens viel ernüchternder klingen, in ihrer Einschätzung so sehr getäuscht an jenem Abend des 8. Mai 2025?
Hesemann: Als er auf der Loggia des Petersdomes erschien, sprach Leo XIV. zwar von einer »synodalen Kirche«, aber nicht vom deutschen »Synodalen Weg«. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe – auch wenn das in Deutschland kaum jemand wahrhaben wollte. Der »Synodale Weg« war von Anfang an eine Totgeburt. Er ging davon aus, dass am deutschen Katholizismus die Kirche genesen müsse. Die Weltkirche hat aber ganz andere Prioritäten, als sich von den Deutschen eine neue Sexualmoral diktieren zu lassen. Und die Entscheidung Johannes Pauls II., das endgültige »Nein« zur Frauenordination, wird in diesem Jahrhundert auch niemand revidieren, zumal Johannes Paul II. gerade und ausgerechnet von Papst Franziskus heiliggesprochen wurde. Der meinte übrigens zum deutschen Synodalen Weg sinngemäß: Warum eine zweite evangelische Kirche in Deutschland schaffen, es gibt doch schon eine! Auch Leo scheint mehr daran interessiert zu sein, das katholische Profil seiner Kirche zu schärfen, als sie übermäßig dem Zeitgeist anpassen zu wollen.
»Wenn die deutschen Bischöfe jede Mahnung aus Rom ignorieren, kommt es zum Schisma«

De Lapuente: Was meint der Papst denn konkret, wenn er von der Synodalität spricht?
Hesemann: Ende Oktober 2025 hat Papst Leo ausführlich über seine Vision einer »synodalen Kirche« gesprochen: »Helft uns im Hinhören auf den Heiligen Geist, im Dialog, in Geschwisterlichkeit und in Parrhesia zu verstehen, dass wir in der Kirche – vor allen Unterschieden von Geschlecht und Aufgaben – dazu berufen sind, gemeinsam auf der Suche nach Gott zu voranzuschreiten und die Gesinnung Christi in uns zu hegen. Helft uns, den kirchlichen Raum zu erweitern, damit er kollegial und einladend wird.« Der deutsche »Synodale Weg« ist das genaue Gegenteil davon: Ein Projekt einer amtskirchlichen Elite, die von allen guten Geistern, vor allem aber vom Heiligen Geist, verlassen ist und sich allein am Zeitgeist orientiert, wobei er die Gläubigen befremdet, deren Werte und deren Glauben er mit Füßen tritt.
De Lapuente: Ein Schisma steht immer wieder als drohendes Szenario im Raum wegen dieser verschiedenen synodalen Prämissen. Sehen Sie einen solchen Bruch zwischen Rom und deutschen Bischöfen in der Zukunft als wahrscheinlich an?
Hesemann: Wenn diejenigen deutschen Bischöfe, die momentan jede Mahnung aus Rom ignorieren, nicht endlich aufwachen und den Ernst der Lage erkennen, wird es dazu kommen – auch wenn es geradezu fatal für die Kirche in Deutschland wäre. De facto hat man sich ja bei der DBK schon von der Weltkirche getrennt und auf einen deutschen Sonderweg gemacht. Rom wird alles versuchen, ein Schisma zu verhindern. Aber auch in Deutschland selbst werden die Gräben immer tiefer, mit geradezu tragischen Folgen.
De Lapuente: Wir erklären Sie sich überhaupt diese unterschiedliche Wahrnehmung des Katholizismus hierzulande, der immer beliebiger wird und sich dem Zeitgeist zu unterwerfen nur allzu bereit scheint?
Hesemann: Eine Institution kann nicht 2.000 Jahre lang erklären, die geoffenbarte Wahrheit zu verkünden und dann plötzlich behaupten, man habe sich geirrt. Die Humanwissenschaften in Ehren, aber ihre Deutungen sind kein Maßstab für die Kirche. Glaubwürdigkeit entsteht nicht dadurch, dass man sein Fähnchen – oft genug in Regenbogenfarben! – nach dem Wind hängt, sondern dass man Rückgrat zeigt und gegen einen Irrweg ankämpft. Dass man anders ist und nicht mit den Wölfen heult. Die Krise der Kirche ist leider selbst verschuldet: Von Mietlingen mit Mitra, denen der Applaus der Medien und das Geld der Politik wichtiger ist als die Lehren des Katechismus, der Glaube der Amtsbrüder oder das Seelenheil der Gläubigen – vielleicht weil sie selber nicht mehr glauben oder einfach, weil sie zu satt sind in ihrem kirchensteuerfinanzierten Apparat, dem es längst am Feuer der Neuevangelisierung fehlt, weil er sich selbst genügt und glaubt, Gott nicht mehr zu brauchen.
»Es wird versucht, den neuen Papst für die eigene Sache zu vereinnahmen«
De Lapuente: In Ihrem Buch zu Leo XIV. greifen Sie auch die berühmte Prophezeiung auf, die wir als Malachias-Weissagung kennen. Demnach sei der jetzige Papst der letzte Bischof von Rom. Muss man damit rechnen? Oder kann man diese Weissagung als Indikator schismatischer Tendenzen interpretieren?
Hesemann: Prophezeiungen sind natürlich immer »cum grano salis« zu lesen, schon weil sie per definitionem an allererster Stelle Warnungen sind. Zudem gibt es auch für Malachias verschiedene Lesarten. Was kann er gemeint haben? Kommt der jüngste Tag während des leoninischen Pontifikats? Wird Rom zerstört, durch einen Krieg oder eine Naturkatastrophe, muss der Sitz des Papsttums verlegt werden? Oder wird es unter Leo neu definiert, etwas nach einer Wiedervereinigung mit den Ostkirchen? Wir wissen es einfach nicht, sind aber gut beraten, achtsam zu sein.
De Lapuente: Sie schreiben auch, dass dieses Pontifikat einen neuen Anfang bedeute: Was ist denn dieses Neue am Pontifikat Leos XIV.?
Hesemann: Robert Francis Prevost ist der erste globale Papst, einer, der auf drei Kontinenten etwa gleich lang gelebt und noch dazu Vorfahren aus vier Kontinenten hat. Nun will er zunächst einmal die unter Franziskus stark polarisierte Kirche wieder vereinigen, was hoffentlich auch die Deutschen mitmachen. Und dann will er sie mit neuer Kraft als »missionarische Kirche« in die Zukunft führen. Das ist ein mutiges Programm. Er versucht, alle im Boot zu halten, indem er jeder Seite, Konservativen wie Liberalen, das eine oder andere »Zückerchen« bietet. Hier lässt er die tridentinische Messe wieder zu, dort segnet er einen Eisberg. Sein Stil ist dabei immer versöhnlich, konziliant. Sein gewinnendes Wesen lässt ihm die Herzen zufliegen. Er kann zuhören, ihm sind die Menschen wichtig. Er hat also großes Potenzial, dieser Papst aus Amerika. Und es könnte ihm gelingen, der Kirche neuen Schwung zu verleihen, eine ganze Generation, die bislang glaubensfernste der Geschichte, neu für das Evangelium zu begeistern.
De Lapuente: Ich sprach bereits die Medienberichterstattung jenes Abends an, als man Robert Francis Prevost zum Papst wählte. Der Medienrummel war enorm. Sie thematisieren auch die Medialisierung des Papsttums: Was stößt Ihnen da besonders übel auf?
Hesemann: Sicher die Politisierung des Papsttums, der Personenkult, der Sensationalismus und der Skandalismus. Vor allem aber, wie versucht wird, den neuen Papst für die eigene Sache zu vereinnahmen. Das war schon bei Franziskus so, als ein deutscher Vatikanist ihm eine Biografie andichtete, die mit der Realität wenig zu tun hatte und ihn als den Reformer verkaufte, den sich deutsche Linkskatholiken erhofft hatten. So wurden falsche Erwartungen genährt, die natürlich enttäuscht wurden, als sich herausstellte, dass auch Franziskus »nur« katholisch war.
»Man projiziert unrealistische Hoffnungen in den Papst«
De Lapuente: Mir fiel auf, dass die deutschen Medienanstalten sehr einseitig die Begeisterten auf dem Petersplatz befragten bzw. nur jene zu Wort kommen ließen, die beispielsweise ihre Hoffnung auf die Frauenordination setzten. Deutsche Medienleuten stellten damit den Zuschauern eine römisch-katholische Kirche vor, die offenbar tief im Mittelalter stecke und nun einen radikalen Erlöser brauche. Nimmt man Ihrer Meinung in Rom wahr, wie deutsche Medien Stimmung gegen den Katholizismus machen?
Hesemann: Ja, das ist ein gutes Beispiel für das, was ich eben sagte. Man schafft sich einen Papst nach dem eigenen Wunschbild, auf den man völlig unrealistische Hoffnungen projiziert, die dann natürlich unweigerlich enttäuscht werden. Und dann heißt es schnell: Auch dieser Papst »liefert« nicht. In Rom hat man das natürlich mitbekommen und ziemlich befremdet darauf reagiert. Begreifen wir doch endlich mal: Der Papst ist katholisch und das ist auch gut so! Das Papstamt ist Dienst an der Kirche und an Christus. Damit sollte es eigentlich gegen jeden Populismus immun sein, auch wenn heutzutage Päpste eher als Popstars verkauft werden.
De Lapuente: Johannes Paul II., so erklären es manche, sei der erste Pop-Papst gewesen, also der erste Bischof von Rom, der ein Stück weit Popkultur war. Können die, die nach ihm in dieses Amt kommen, nochmal zurücktreten von dieser – nun ja, ich nenne es mal – »Profanisierung des Amtes«?
Hesemann: Nun, die Überhöhung des Papstamtes begann eigentlich schon unter Pius IX., der 1870 auf dem Ersten Vatikanischen Konzil das oft missverstandene Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit – in Glaubensfragen und nur, wenn er »ex cathedra« spricht – verkündete. Das war eine Gegenreaktion auf den Bedeutungsverlust des Papsttums nach dem Untergang des Kirchenstaates, als der junge italienische Staat den Nachfolger Petri zum »Gefangenen des Vatikans« degradierte. Sein Nachfolger, Leo XIII., machte das Papsttum daraufhin auch zu einer politischen Autorität, formulierte etwa die kirchliche Soziallehre neu, suchte den Dialog mit der Wissenschaft und etablierte die Kirche als Friedensmacht. Dabei nutzte er erstmals die damals neuen Medien, Foto, Tonaufnahmen und sogar Film und erreichte damals viele Gläubige. Pius XII., zum »engelgleichen Hirten« stilisiert, war der erste pontifikale »Popstar«, zu dem nach dem Zweiten Weltkrieg die Massen pilgerten. Von dem Moment waren das Papsttum und die Medien untrennbar verbunden, jeder größere Auftritt eines Pontifex ein mediales Weltereignis. Johannes Paul II., der große Charismatiker, hat das natürlich perfektioniert. War es eine »Profanisierung des Amtes«? Nicht unbedingt, aber ganz sicher stand es zunehmend im Spotlight. Das wird sich im Medienzeitalter auch nicht mehr rückgängig machen lassen, wie wir ja sahen, als etwa der eher uncharismatische Paul VI. oder der eigentlich scheue Intellektuelle Benedikt XVI. das Petrusamt innehatten. Doch wir dürfen natürlich nie vergessen, dass nicht der Papst, sondern Christus das Oberhaupt der Kirche ist. Darum ist ja auch jeder Papst in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt. Er ist und bleibt der Diener, nicht der Herr!
Michael Hesemann,1964 geboren, wurde vor allem durch seine Forschungen zu bibelarchäologischen Themen bekannt. Die „Huffington Post“ bezeichnete ihn als „einen der wichtigsten Religionsgeschichtler der Welt“, das „Wall Street Journal“ als „Religionsgeschichtler, der dem Vatikan bei der Datierung von Reliquien hilft“. Seine 31 Bücher wurden in 14 Sprachen übersetzt und sind internationale Bestseller.
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„Der Papst ist katholisch“
Wer glaubt denn so etwas?
Korrekterweise lautete die Frage, ist der Bär katholisch, lebt der Papst im Wald.
Die wichtigste Frage, um die sich bei Overton inzwischen alles dreht, wurde nicht beantwortet.
Ist Papst Bob nun Rechts oder Links ?
😉
# Ist Papst Bob nun Rechts oder Links ?
Antwort: er ist mittendrin, also flexibel, je nach „Gefechtslage“; opportunistisch wäre eine weitere mögliche Bezeichnung.
Und was ist rechts und was ist links?
Ein wirklich interessanter Beitrag, der Nichtkatholen wie mir hilft, dass was ich von „außen“ wahrnehme, deutlich nachschärfen zu können. Hesemann meint, dass die (medialen) deutschen Erwartungen an den neuen Papst nur enttäuscht werden können. Klingt einleuchtend. Ich denke aber auch, dass sich die Hoffnungen von vielen anti- und nichtkatholischen Menschen, die auch durch diesen Text befeuert werden, nämlich, dass diese Einrichtung, die in den Augen vieler von uns nur und ausschließlich als kriminelle Vereinigung wahrgenommen wird, scheitern oder zumindest zerbrechen könnte, nicht erfüllen wird. Ich denke aber auch, dass die Fortexistenz des Katholentums längst nicht mehr eine solche Bedeutung hat, da es nicht mal mehr in tief katholischen Ländern das Leben der Menschen regulieren und strangulieren kann. Und woran meine katholischen Mitbürger glauben wollen, wo sie Mitglied sein wollen und wofür sie Kirchensteuer zahlen, geht mich erkennbar nichts an.
Was ich aber nicht verstehe, ist, was daran „tragisch“ wäre, wenn es zu einem neuen Schisma käme. Das wird nicht erklärt. Irgendwie würden sich alle dann die Seite suchen, die zu ihnen passt, das Spiel geht weiter und der Staat bezahlt zwei Katholische Militärgeistliche, die Mordwaffen segnen. Nichts daran ist tragisch und es wird keinen neuen dreißigjährigen Krieg gehen. Da ist meine Sorge bei einem anderen religiös begründeten Faschismus deutlich größer.
Zunächst einmal ist gut, dass die Katholiken seit nun langer Zeit auf dem absteigenden Ast sind, in Deutschland schon seit ich denken kann, leere Kirchen, Personal stirbt aus und wird höchstens noch ersetzt durch Afrikaner(innen) aus sehr armen Ländern, die das als Aufstiegschance sehen. Während männliche Kirchenobere einen ausgesprochenen Luxuslebenstil haben, müssen viele Beschäftigte (Frauen sowieso) in prekären Verhältnissen leben und altern.
Leider ist die katholische Kirche, also der Vatikan, immer noch unglaublich reich und dieses Vermögen versuchen sie so gut wie möglich zu verstecken. Es ist eine mafiöses Netzwerk alter Männer, noch einmal strukturiert in „Familien“, eher Mafia Clans wie den Legionären Christi oder Piusbrüder. Deshalb wird es noch länger dauern bis sie zerfallen. Das Geschäft und ihre Machenschaften sind einfach zu lukrativ. Wo sich die katholische Kirche zurückzieht, hinterlassen allerdings oft ein Vakuum, bei z.B. Wohlfahrtsleistungen, im Leben von dörflichen Gemeinschaften, die sie tatsächlich erbracht haben.
Leider, wenn man mal egal wohin in Südamerika oder südlichem Afrika auf google maps schaut, überall sind evangelikale Sekten vertreten, selbst in kleinsten Dörfern, oft richtig schlimme Sekten, wie die Zeugen Jehovas oder Mormonen. Das sind die neuen Kolonialisierer, bzw. Missionare des Imperiums. Das US-Empire ist eben eher evangelisch als katholisch. Die haben einen weit größeren Einfluss. Sie sind erst einmal attraktiver als die Katholiken und nicht unbedingt besser, sind oft mit Geld besser ausgestattet zum Missionieren, bzw. kolonialisieren.
https://www.amazon.de/Täuschung-Katholiken-Kirchenhierarchie-verhindert-Streitschrift/dp/3806243530
https://www.youtube.com/watch?v=6sQ1uOURE6M
Was Erwartungen an einen Papst betrifft, so ist das wie mit dem britischen König: Weil die so unglaublich reich und dekadent sind, werden sie die Erwartungen ihrer Untertanen und Schäfchen nie erfüllen. Ihr Marketing ist natürlich überall präsent. Das war schon immer so und wird immer so sein. Es gibt unter den Päpsten sicherlich bessere Kommunikatoren (Heuchler) wie den letzten Papst oder eben oft Solche, denen das auch eher egal ist, wie dem verstorbenen deutschen Papst. Andreas Kemper sprach einmal von „kathedralem Denken“. Religion mit all den Lügen und der Hierarchie in den Kirchen sorgt dafür, dass die Kinder schon früh konditioniert werden, sich als Untergebene zu sehen und Lügen zu akzeptieren, wenn sie an etwas glauben sollen, was es nicht gibt.
Ganz so einfach ist das dann doch nicht:
„So finanziert sich die katholische Kirche
14. Oktober 2013, 16:20 Uhr|Lesezeit: 4 Min.
Die mangelnde Transparenz der Kirchenfinanzen ärgert viele Katholiken.
Der Limburger Bischof prunkt und protzt, der Papst predigt Bescheidenheit. Doch woher nimmt die Kirche eigentlich ihr Geld? Wie hoch ist der Anteil der Kirchensteuer, warum zahlen auch Nicht-Katholiken – und wieso bekommen die Bischöfe ihr Gehalt vom Staat?“
https://www.sueddeutsche.de/panorama/steuern-spenden-staatszuschuesse-so-finanziert-sich-die-katholische-kirche-1.1794296
„Auch vom Staat gibt es regelmäßig Geld und somit von allen Steuerzahlern, egal ob Atheist, Buddhist oder Muslim.“
–
„Darum bezahlen wir alle für die Kirche
30. September 2024, 10:09 Uhr
In 14 Bundesländern erhalten die evangelische und katholische Kirche Geld in Form von sogenannten Staatsleistungen. Dabei handelt es sich um Entschädigungen für rund 200 Jahre zurückliegende Enteignungen. Eine Abschaffung dieser Zahlungen ist im Grundgesetz eigentlich vorgesehen, lässt sich aber schwierig durchsetzen.“
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/kirche-steuer-staatsleistungen-106~amp.html
–
„Wer keine Kirchensteuer zahlt, finanziert auch die Kirchen nicht, oder? Doch. Alle Steuerzahlenden in Deutschland unterstützen die Kirchen auch so – mit über 600 Millionen Euro jährlich. Warum? Die Antwort führt zurück ins Jahr 1803.“
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/kirche-macht-kasse-warum-wir-alle-bis-heute-fuer-die-kirche-zahlen
.
Ist mir schon klar und das kann und wird nicht ewig so weiter gehen. Mit etwas Fantasie und politischem Willen ließe sich das Problem lösen, ohne weitere Fantastiliarden zahlen zu müssen. Das ist alles schon diskutiert worden und es ist klar, dass die politische Klasse es für vorteilhaft hält, die beiden Staatskirchen weiter zu alimentieren. Aber dieser Nutzen schwindet mit dem Bedeutungsverlust von beiden Kirchen und wenn das offensichtlich wird, kann es sehr schnell gehen.
Ich wünsche diesen Vereinen nicht mal irgendwas Böses, habe aber entschieden keine Lust, für sie weiter mitzuzahlen.
Was sagt Papst Bob bzw, Hesemann zum Krieg?
Und was hätte Christus gesagt?
„…und etablierte die Kirche als Friedensmacht.“ – Ha ha ha.
Soweit habe ich gar nicht gelesen.
Dazu könnte der Peter Bürger als Autor hier was beitragen. Mir sind die Militärpfaffen, die natürlich auch bei der Militarisierung Deutschlands mitmachen, schon aufgefallen, wenn sie z.B. Messen halten mit Bundeswehroffizieren. Dazu findet man auch was auf Youtube. Statt einem inkompetenten Pfaffen darf dann ein eben so inkompetenter Offizier ein Sermon an Schwachsinn von sich geben, was sich Predigt nennt oder Appell an die Truppe.
Ein weiterer Grund auszutreten. Sollte mir so ein Dreckspfaffe in die Quere kommen, werde ich aufstehen und gehen.
Es gibt eben Solche und Solche. Das Gegenstück wäre wohl Pax Christi. Nur sind die meines Wissens machtpolitisch gesehen in der Nische.
Das nennt sich jetzt Vorwärtsverteidigung so wie die Kreuzzüge nur „pre-emptiv strikes“ waren.
Wie ich letzns in unnse Kneipe am sitzen wah, da sacht der Ärwinn bei mich, hömma, sachta, da iss meine Olle gezz voll am schimpfn, weil, die hamm do gezz
sonn Ammi als Paapst, ich mein, ich bin ja vonne andre Frakksion, abba kenns ja meine Olle, wenn die einma am anfangen
iss, kricht die kein Ende….und am schimpfn, boh, Ammi wo Paapst iss, nich nomal so watt, hatt ett ja no nie gegebn, watt soll datt…un so in eine Tuur….ich Ihr gesaacht, hömma, iss doch klaa, gezz wo der Trummpp datt saagen hatt, wennse so ein hasst, datt da aun Paapst am werden iss, der Ammi hatt doch übbaall
sein Stützpunkt, gezz hatta ein meah!
Abba mitti Kathooln iss datt doch sowiso sonne Sache, ich mein, wenne da ein hasst, der wo sacht, datta Priiesta wern will, hömma, den hamse doch von vonnerein auf links gewinndlt, ich mein, wer macht denn sowatt, wode nich poppen darfst, ne? Un dann sinnse die Kröten am befummeln, datt kommt dann dabbei raus….die Kaarinn iss ihre Bengels da gaa nich erss am hinn schicken, nä sacht se da kenn ich meine Pappenheima, lass ma!
Un dann iss da widda sonn Kaadinaal am sitzn, voll am rumheuln, ja, tut uns allet so leitt, ne, sinn ja au imma Einzelfälle, weisse, genau wie bei de Pollezei…
Ja, abba dann sinze rükkhaltloose Aufkläärunkk am vasprechn, kennze ja vonne Polletikk schonn, da weisse dann gleich, datt da nix bei raus kommtt.
Ja, sinn nich alle so, iss ja richtich…da inne Gemeinde, da wo meine Olle auffe Kniee am rutschn iss, da ham se gleich zwei von die….datt sinn ganz Nette, bei den einn, mitti rote Naase, da weisse imma gleich, watt mitt den Messwein iss, der iss keine Kinners am befummeln, der iss nur am Saufen, bei die Messe mal am lalln, sacht meine Olle, abba tut keim watt.
Der aannere iss sonn langen Lulatsch, sonn bebrillten Ömmes, so eina, demse aufn Schullhof imma die Fresse poliert hamm, weisse schonn, watt ich meine, iss klaa, datt sowatt Priiessta wird.
Der kann Kinners nich leidn, iss also au nich am fummeln, der iss imma bei die Ommas untawechs, mitti Spendn, weisse, un der hilft die Ommas imma, bei de Waal zeichta den, wo die datt Kreuzkken machn müssn, un iss bei die Testamente au am helfen!
Kommt imma drauf an, alle sinn se nich schlecht!
Ich liebe Ihre mundartlichen Beiträge. Trifft immer den Nagel auf den Kopf!
Sektenmäßigen Institutionen, wie z.B. der katholischen Kirche mitsamt ihrem absolutistischem Guru sollte man eher kritisch begegnen. Glaube war schon immer die Quelle für das Leid der einfachen Menschen. Egal, welcher Glaube, egal an welchen Götzen, die gehirngewaschenen Massen waren bereit zu töten und getötet zu werden, während die fettgefressenen Gurus ihren Reibach für sich und ihre Entourage machten, und sich anschließend lachend auf die Schenkel schlugen ! Während ihre Schäfchen gnadenlos geschlachtet wurden – was ja letztendlich auch die vornehmste Aufgabe des Hirten ist: Die unschuldigen Lämmer dem Metzger zuführen…..
Wie sagte schon der Dorfbürgermeister vor 200 Jahren zum Pfarrer beim heimgehen vom Stammtisch: „Halte du sie dumm, ich halte sie arm!“
> Synodalen Weg
Ich müsste hier erstmal jeden 2. Begriff googeln um den Text zu verstehen. 😉
Ich kann nur eins sagen, Papst wird immer der den man nicht auf dem Schirm hat, da der noch wenig Gegner hat. Das heißt Kreide fressen, bis man Papst wird. 😉
So lange es diese Pfaffen gibt, wird kein Frieden einkehren.
Vergesst nicht, die Religionen vor allem das Christentum, sind nach dem Kapitalismus das zweitgrößte Übel der Menschheit!
@ motonomer: nicht das Christentum,
sondern die Amtskirche.
Das übliche primitive Atheisten-Geschwätz unter diesem interessanten Artikel ist genauso erwartbar wie ermüdend.
Ich bin ein rationaler Mensch und ich bin gläubige und praktizierende Katholikin. Und nein, ich zahle der deutschen Dummschwätzer-Amtskirche übrigens keine Kirchensteuer, weil ich es für eine schwere Sünde halte, deren Tanz ums Goldene Kalb und damit deren Entfernung vom Evangelium finanziell auch noch zu unterstützen. Aber ich gehe jeden Sonntag in die Kirche.
Warum? Weil es rational(er) ist, an einen allmächtigen Schöpfer zu glauben, als an den Urknall, darum.
Woran glaubt Ihr Atheisten? An die Theorie(!) von einem Kern mit unendlicher Dichte, der irgendwann einfach so irgendwie explodiert ist und sich seitdem ausdehnt. Wohin? Ja, keine Ahnung. Wozu? Auch kein Dunst.
Hauptsache, man muss als kleines Menschlein nicht an einen überlegenen Schöpfergott glauben, muss nicht demütig sein, sich ja nicht unterordnen und kann sich stattdessen einreden, die Menschheit hätte alles im Griff.
Ja, wie gut das funktioniert kann man momentan wunderbar sehen. Wir stehen kurz vor der Auslöschung der Menschheit. Ich mache mir deshalb übrigens nicht allzu viele Sorgen, denn ich glaube an Gott und an die Unsterblichkeit meiner Seele. Aber ich kann diese Arroganz nicht begreifen.
Der Glaube? Auf Rekordtiefe. Die Rücksichtnahme auf den Mitmenschen übrigens auch. Ein Jakob Fugger hatte wenigstens noch soviel Angst vor der Hölle (die in meinen Augen einfach nur das Böse ist, das man in sich trägt und womit man nach seinem Tod konfrontiert wird, was für einige extrem schmerzhaft sein dürfte, wenn dann die höhere Erkenntnis da ist, weil die Seele dann nicht mehr vom irdischen Dasein verzerrt wird), um die Fuggerei für arme Menschen zu bauen und diese zu verpflichten, dreimal täglich für seine arme Seele zu beten.
Nochmal zum Urknall: Woher kam diese Masse, die explodierte? Und wie entstanden aus der Ursuppe hochkomplexe Lebewesen, die wir mit samt unserer ach so großartigen Intelligenz bisher nicht im Ansatz entschlüsseln konnten? Sorry, die blöde Menschheit ist bis heute nichtmal in der Lage, sowas Primitives wie Muttermilch in allen Bestandteilen zu analysieren, geschweige denn nachzubauen! Und das ist einfach so alles entstanden? DAS ist für Euch plausibler als der Gedanke an einen Schöpfer?
Da ist die Jungfrauengeburt Mariens plausibler, denn ein Schöpfer allen Lebens kann selbstverständlich auch Jesus aus dem Nichts erschaffen. Bei mir gibt es keine Logik-Lücke.
Eures hingegen ist löchrig wie ein Schweizer Käse!
Der größte Schwachsinn ist übrigens zu behaupten, Religionen wären das Übel der Menschheit. Welche Religion war nochmal der Nationalsozialismus oder der Stalinismus oder Maoismus?
Es wird immer nur übel, wenn die Religion säkular wird und sich vom Gottesglauben trennt. Auch schönes Beispiel: Der Zionismus: Was genau hat der nochmal mit dem Judentum zu tun? Den Staat Israel gibt es nach dem Talmud von Gott geschenkt, wenn alle Juden sich an die Mizwot halten (die Ge- und Verbote). Ach scheiß drauf, haben sich die Atheisten Herzl und Co. Ende des 19. Jahrhunderts gedacht und den Zionismus erfunden. Im Grunde ist der Zionismus wie ein jüdischer Witz: Du glaubst nicht an Gott, aber berufst dich auf einen Vertrag mit ihm (um dann übrigens deinen Teil überhaupt nicht zu erfüllen – klar, Du glaubt ja nicht dran).
Georges Edouard Lemaître (* 17. Juli 1894 in Charleroi, Belgien; † 20. Juni 1966 in Löwen, Belgien) war ein belgischer Theologe, katholischer Priester und Astrophysiker. Er gilt als Begründer der Urknalltheorie.
Papst Pius XII: Der mit dem Urknall zeitlich festlegbare Anfang der Welt ist einem göttlichen Schöpfungsakt entsprungen.
Papst Franziskus: „Der »Big-Bang«, der Urknall, den man heute an den Anfang der Welt setzt, steht nicht in Widerspruch zum göttlichen Schöpfungsplan, er verlangt nach ihm.“
Ja und das steht jetzt wie genau im Widerspruch zu meinen Ausführungen?
Mir geht es um den anlasslosen Urknall, nicht um den Schöpfergott, der alles geschehen lassen kann. Ein allmächtiger Gott kann selbstverständlich auch Materie in unendlicher Dichte erschaffen.
Übrigens muss es logisch zwingend ein liebender Gott sein: Ein allmächtiger rachsüchtiger (und damit gleinmütiger) Gott könnte nämlich alles erzwingen: Furcht, Gehorsam etc. Nur Liebe ist immer freiwillig, sonst ist es keine Liebe, sondern eine Lüge, was aber wiederum auch nicht geht, weil Gott ja auch die Wahrheit ist.
Ich finde das Christentum von hinten bis vorne logisch und konsistent. Nur die Vertreter auf Erden lassen manchmal sehr zu wünschen übrig, aber dafür hat einem Gott halt auch ein Gehirn eingepflanzt. Nur mit Mitläufern kann es kein echtes Paradies geben.
Ja, das erwähnte „Atheisten-Geschwätz“ ist erwartbar und immer das Gleiche.
Kann ich mittlerweile auswendig.
„It’s not a thought, it’s a meme“, wie Jordan Peterson mal sagte.
Dafür schreib ich jetzt auch immer das Gleiche. Zum bestimmt dritten Mal in den Overton-Kommentaren poste ich jetzt das folgende Zitat von C.G. Jung:
„We think we can congratulate ourselves on having already reached such a pinnacle of clarity, imagining that we have left all these phantasmal gods far behind. But what we have left behind are only verbal spectres, not the psychic facts that were responsible for the birth of the gods. We are still as much possessed by autonomous contents as if they were Olympians. Today they are called phobias, obsessions, and so forth; in a word, neurotic symptoms. The gods have become diseases; Zeus no longer rules Olympus but rather the solar plexus, and produces curious specimens for the doctor’s consulting room, or disorders of the brains of politicians and journalists who unwillingly let loose psychic epidemics on the world.”
TheGreatMute
Beiseite, dass das Lesen für sie ein ominöses Phänomen ist, ähnlich den Engeln der Bibel, des meist verkauftem Märchenbuch aller Zeiten, die erst Leitern erkletterten um im Laufe der Zeit, der Bibel-Zeit, zu mit Flügeln ausgestattetem Phänomen evolvierten, weil Sie nicht lasen, dass dort eine Frage an Atheisten gestellt wurde, ist die Tatsache, einer Gemeinschaft zusammen mit dem berühmtesten-berüchtigtsten Katholiken aller nachfolgenden Zeiten, Adolf Hitler, an-zu-gehören, das Geschwätz selbst eines Rohrspatzes mir tausend Mal lieber.
Das wäre mir neu, dass man Katholik sein kann in Deutschland ohne Kirchensteuer zu bezahlen.
Bei der Urknall-Theorie würden echte Wissenschaftler, die die vertreten, sicherlich zugeben, wenn sie was nicht wissen oder Jemand eine bessere Theorie hat. Bei der Kirche gibt es das nicht, denn das Ergebnis steht schon fest.
Ketzerpodcast: 143.2 Gibt es eine objektive Moral?
https://www.youtube.com/watch?v=9lvHrn8l1AI
Natürlich geht das, an der Kirchentür steht kein Wächter und überprüft die steuerlichen Merkmale. Wer katholisch getauft ist, bleibt katholisch. In allen anderen Ländern existiert diese deutsche Beamtenkirche ja auch nicht. Daher sind die Pfarrer überall wesentlich engagierter als bei uns.
Hallo liebe Leserin,
bald ist Weihnachten. Was natürlich falsch ist, Weihnachten ist entweder immer oder nie. Das Fest ruft uns lediglich die für Botschaft in Erinnerung, die da lautet, Gott ist Mensch.
Das Revolutionäre am Christentum ist, dass dann gleichermaßen gelten muss, Mensch ist Gott.
Die Verantwortung für die Schöpfung liegt demnach in unserer Hand.
Zeit ist nicht linear, alle Zeit ist gleichzeitig. Schöpfung findet jetzt statt. Kraft unserer Liebe.
Es gibt keinen Hinweis auf anderes Leben im Universum und vielleicht sind es wirklich wir, die gerade den Urknall zünden. Weil wir überlebt haben, bis wir dazu in der Lage waren.
Wenn wir aber in der Lage wären, das Universum zu erschaffen, wären wir auch in der Lage es auszulöschen. Kraft unseres Hasses.
Unendlichkeit ist eine Funktion der Liebe.
Das überlasse mal jedem selbst, was und wie man sein Seelenheil bewertet und wie damit umgegangen wird!
Ich habe nichts gegen Deinen Glauben, bei weitem nicht, aber höre bitte auf, von der Warte der katholischen Überlegenheit, die die Wahrheit für sich gepachtet haben, von oben herab zu dozieren!
Da haben wir Jahrhunderte lang genug von erlebt!
Bleib bei Deinem Glauben, aber höre bitte auf, mit Deinem missionierungsgleichen Geschwafel hier die Atheisten und Andersgläubigen herunter zu machen!
Denk was Du willst, glaube was Du willst, aber von der allein seelig machenden katholischen Kirche habe ich genug!
Das steht Dir nicht zu!
Ist doch kein Kirchenblättchen hier!!
Bettina-di-Monaco
Nicht an deinen katholischen ‚Gott‘.
Das weißt du doch.
Deswegen nennt ihr uns Ungläubige doch Atheisten. Nicht mal die Benennung durften wir uns aussuchen, ihr habt einfach die Welt in Theisten und Atheisten eingeteilt. So wie ihr früher einfach alles bestimmtet, wie es euch –
Zwei mal drei macht vier,
widewidewitt und drei macht neune,
ich mach mir die Welt,
widewide wie sie mir
– gefällt.
Was waren das noch für herrliche Zeiten, als es uns Atheisten noch gar nicht gab, gar nicht geben konnte. HERRliche Zeiten…
Was ist daran von so großem Interesse wissen zu wollen, was Atheisten so den ganzen lieben Tag glauben? Weil morgen der Tag des germanischen Gottes ist? Der Tag des Donars? Donars Tag, auch Thor genannt, Thursday (Thor’s Day).
Ok, kleiner Scherz. Was treibt eine Gläubige und praktizierende Katholikin an, wissen zu wollen, was Atheisten glauben? Wieso wollt ihr das wissen? Ihr wollt doch sonst auch nichts wissen, schon gar nicht, ob der katholische Gott existiert, sondern glaubt nur fest daran.
Ihr wusstet (!) früher, die Erde wäre rund 6432 Jahre alt. Ganz sicher war die Angabe nie, da es leider mindestens zwei Zählweisen gab, angesichts der handschriftlichen Quellenlage der Genealogien von Adam bis Jesus Christus in Altem und Neuem Testament. Vor 2000 Jahren war die Erde rund 6000 Jahre alt, demgemäß ist sie heute nach Adam Riese, dem Rechenmeister, dem katholischen Rechenmeister aus dem 16. Jahrhundert, 8000 Jahre alt. Das haben die Kreationisten bis heute nicht verstanden, die Mehrzahl der Katholiken jedoch schon.
Entschuldige bitte, ich schweife ab.
Was glauben Atheisten?
Wir glauben nicht, wir wissen, dass ‚Gott‘ nicht Herr über die Logik ist und deswegen die Welt – widewide witt wie sie ihm gefällt – nicht geschaffen haben kann. Tertium non datur – ein Drittes gibt es nicht – der Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Das Fenster ist auf oder zu, – daneben gibt es kein Drittes. Daran können die Götter der Welt – ca. 100.000 Götter und Göttinnen gab es schon auf unserer kleinen Erde – der Welt rütteln und schütteln wie sie lustig sind, es ist auf oder zu. Daran gibt’s nix zu schütteln, sooft sie auch rütteln.
Zum versöhnenden Abschluss dieser fundamentalen Neuigkeit habe ich noch eine kleine Knobelaufgabe:
Kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht mehr anheben kann?
(Auch nicht mit Hilfe der Gläubigen)
?
So, jetzt muss ich aber los, weißt ja, morgen ist Tag des HERRN. Tag des Donars.
„Wir glauben nicht, wir wissen, dass ‚Gott‘ nicht Herr über die Logik ist und deswegen die Welt – widewide witt wie sie ihm gefällt – nicht geschaffen haben kann.“
Und die Begründung dafür ist……? Keine. Wieso sollte „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Licht“ nicht in sich logisch sein? Wahrheit und Logik sind dasselbe. Oder gibt es eine unwahre Logik? Oder logische Unwahrheiten?
Und dann wieder die olle Kamelle mit dem Stein. Ermüdend.
Frage: Wozu sollte ein allmächtiges Wesen, das über den Dingen schwebt, einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass es ihn nicht mehr tragen kann? Ist Gott eine Art Zauberer in einem Zirkus, der zu Deiner Unterhaltung da ist, oder wie stellst Du Dir das vor? Aber okay, gegen wir das mal durch:
Beim Urknall wird von einer unendlich dichten Materie gesprochen, die irgendwie explodiert ist und sich seitdem ins Weltall ausdehnt (wohin, weiß keiner). Wie kann etwas unendlich dicht sein? Hast Du Dich das mal gefragt?
Aber nehmen wir an, die Urknall-Theorie stimmt so einigermaßen. Ich gehe von einem Schöpfer aus, der diese Materie geschaffen hat, Du nicht: Woher kommt dann diese unendlich dichte Materie? Die war einfach so da. Hat irgendwer im Weltraum verloren. Unendlich dicht.
Wo ist denn da Deine Logik?
Um Deine Zirkus-Frage von dem Stein zu beantworten: Wenn es mal eine unendlich dichte Materie gab, die es jetzt nicht mehr gibt (was ja die Wissenschaft behauptet), dann kann ein allmächtiges Wesen für einen Wimpernschlag in der Unendlichkeit auch einen Stein erschaffen, den es nicht heben kann. Die Ironie ist, dass dieses Stein-Beispiel, bei dem sich Atheisten immer sicher sind, eine Diskussion gewonnen zu haben genau diese Urknall-Materie gewesen sein könnte.
Ich kann nur an Dich appellieren: Denk nach, hinterfrage ALLES und rette Deine unsterbliche Seele, wenn Du kannst, wir haben nicht mehr viel Zeit!
Die unsterbliche Seele retten?
Ich besitze keine Seele, schon gar keine unsterbliche. Wo soll die denn herkommen, und wo hat sich das Biest eigentlich vor meiner Geburt herumgetrieben? Nicht auszudenken, was die ohne persönliche Aufsicht meinerseits alles so angestellt haben könnte. Man geht ja immer gleich, wenn auch nicht vom Allerschlimmsten, dann doch vorsichtshalber vom Schlimmsten aus.
Nein, also da ist nix, was gerettet werden könnte.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es ist, ohne Luft, Lunge und Stimmbänder das heilige Halleluja zu singen und wer könnte das ganz ohne Ohren hören?
‚Gott‘ erschuf die Welt, wer erschuf ‚Gott‘?
Woher weißt du, das es ein Gott und nicht mehrere Götter sind. Womöglich ist es eine Gemeinschaft von Göttern, so eine Art Kollektiv, die deinen Gott als Sprecher vorschicken, weil die anderen zu faul sind?
Warum klärt ihr nicht all die offenen Fragen, bevor ihr neue Fragen wie beispielsweise die nach dem Urknall stellt bzw. wer daran glauben könnte.
Weil du diese Fragen nicht stellst, um sie zu beantworten.
Stattdessen sollen diese Fragen Menschen verunsichern, um sie dann deiner Mission zugänglicher werden zu lassen.
Was ich davon halte habe ich gerade gelöscht.
Wie schon erwähnt.
So lange es Religionen gibt und Leute, die an den Osterhasen glauben, werden die Menschen getäuscht, verraten und getötet werden.
Religionen bremsen jeden echten humanen Fortschritt aus und dessen Adlaten vergiften uns mit ihrer Doktrin, alles Leben auf das Ableben zu beschränken.
Wäre aber nicht die Position als agnostischer Atheist besser? Ich hörte öfter Podcasts von Matt Dillahunty, wo er das ausführte.
Also dass man Gläubigen auffordert zu beweisen, dass es Gott gibt. Dabei trifft man schon auf Solche, die das gar nicht wollen, und Solche, die es eher kläglich versuchen. Denn wenn man sagt, dass es keinen Gott gibt, können die einen auffordern das zu tun. Das werden Atheisten letztlich und endgültig auch nie können. Die Beweislast muss bei dem sein, der etwas behauptet.
Ich sage allerdings auch oft, dass ich Atheist wäre und nehme damit die Beweislast mal auf mich, weil ich manchen Gläubigen nicht zutraue, dass sie mich in der Hinsicht richtig herausfordern können. Nur mache ich das vielleicht nicht so penetrant.
Gerade bei emotional denkenden Menschen (oft Frauen) hat man übrigens als Atheist schlechte Karte oder in sehr autoritären Gesellschaften. Und das ist nicht nur der böse Islam: Wie viele Atheisten gibt es im US-Kongress? Wie Viele im Bundestag? Weit weniger, die sich dazu bekennen, als es in der Bevölkerung gibt.
@Garry
Wenn Sie ihre Ruhe haben wollen, dann empfehle ich Pantheismus*. Da befinden sie sich in bester Gesellschaft mit Goethe. Der Verweis auf Goethe und insbesondere den Faust, lassen den Durchschnittskatholiken schnell vor Ehrfurcht verstummen.
Wenn Sie als getaufter Katholik ihre Ruhe haben wollen und die rkK bissken ärgern wollen, die Alt-Katholiken**.
Als Agnostiker sitzen Sie zwischen zwei Stühlen und ohne Stuhl kann man nicht sitzen. Die agnostische Position ist nicht haltbar und ihre Ruhe haben Sie damit schon gar nicht. Oder sagen wir so, sie ist argumentativ sehr schwer zu begründen.
Atheist sein ist eine Zuschreibung von Seiten der Gläubigen. Wie Sie richtig bemerken, liegt die Beweislast beim Behaupter. Alle Gottesbeweise sind gescheitert. Niemals müssen sich Atheisten dafür rechtfertigen, Atheisten zu sein, denn im Grunde genommen sind sie nicht gegen Gott (A-Theist), sondern dieser ominöse ‚Gott’ existiert für sie nicht. Man kann nicht gegen etwas sein, was nicht existiert. Ich benutze den Begriff, um die Fronten vorab zu klären, nicht, weil ich mich so fühle. Nichtraucher sind auch keine Antiraucher und werden ja auch nicht so genannt. Um Diskussionen abzukürzen, ziehen Sie einfach die Trumpfkarte, die Theodizee. Bei Theologen lassen sie sich mit Verweis auf meine Knobelaufgabe die Eigenschaft des Gottes ‚Allmächtigkeit‘*** erklären. Die Diskussion endet sehr schnell (wie bei Bettina) mit Ermüdungserscheinungen. 😉
*Pantheismus ist eine Weltanschauung, die Gott und die Natur gleichsetzt, wobei das Universum als göttliches Ganzes angesehen wird. Es gibt keine Trennung zwischen Schöpfer und Schöpfung; die Natur, der Kosmos und das Sein selbst sind Gott.
**Altkatholiken sind Mitglieder einer christlichen Glaubensgemeinschaft, die sich 1870 von der römisch-katholischen Kirche trennte, hauptsächlich wegen der Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit.
*** So oder so, Allmacht kann logisch nicht existieren. Und wenn Gott nicht Allmächtig ist, ist er kein Gott.
Hesemann ist ja ein echter Experte für alles mögliche, UFOs, Kornkreise, Mystisches und Mythen, paranormale und parapsychologische Phänomene, sowie Exorzismus. Also auch für die Katholische Kirche, ihre Vertreter und Bedürfnisse.
Ich spare es mir, diesen Schmonzes, gespickt mit konservativen und reaktionären Gemeinplätzen (Spekulation: Ist der Mann vielleicht bei Opus Dei, dem CIA unseres Herrn?), im Detail auseinsnderzunehmen.
Aber das wäre ja auch die Aufgabe eines Journalisten beim Interview mit jemandem, der auf Weihnachten ein Buch verkaufen will, den kritisch zu hinterfragen und ihn nicht seinen Sermo absondern zu lassen! Ich bin deshalb enttäuscht – weniger von Hesemann als vielmehr von Roberto De Lapuente.
Danke für den Hinweis: Wenn man mal nicht schaut, was der Autor gemacht hat. Ich hätte eher Norbert Lüdecke interviewt, dessen Buch ich oben verlinkt hatte.
Um Hesemann richtig einzuordnen, noch ein „Nachschlag“:
Als der berüchtigte Ex-Militärbischof, Devisenschmuggler, Kindsmisshandler, Geldveruntreuer (und evtl. derlei mehr) und das reaktionäre Großmaul, Walter Mixa, schon längst aus dem Augsburger Bischofsamt gejagt worden war, (ausgerechnet von seinem Förderer Ratzinger/Benedikt, da muss die Ka… richtig am Dampfen gewesen sein!) schrieb Hesemann diese unsägliche Lobhudelei (s. Link unten) zu Mixas 80sten Geburtstag, in der sämtliche Vorwürfe zur nicht belegbaren Verschwörung gegen diesen „Menschenfreund“ erklärt werden:
https://www.kath.net/news/75016
Danke für diesen erhellenden Artikel.
Mir scheinen die Gedanken von Hesemann sehr plausibel.
Leo XIV gefällt mir persönlich bisher ausgesprochen gut.
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Ein bemerkenswert wahrer Satz:
„Der »Synodale Weg« war von Anfang an eine Totgeburt. Er ging davon aus, dass am deutschen Katholizismus die Kirche genesen müsse.“
Sollte es aber tatsächlich zu einem Schisma kommen, würden sich die deutschen Katholiken spalten, denn ganz gewiss würden nicht alle dem Synodalen Weg folgen! Es gäbe dann also romtreue Gemeinden, die sich teils auch neu gründen würden und es gäbe schismatische Gemeinden.
Nebenbei: Was wäre dann mit den kirchlichen Immobilien?
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Ganz allgemein:
Wenn ein Land erst einmal von einem Wahn ergriffen ist und wenn sich die Dinge im Land ohnehin auf einer abschüssigen Bahn befinden, so wäre es ein Wunder, wenn davon nicht viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens beeinträchtigt
werden …
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Irgendwie finde ich es immer etwas seltsam und auch unergiebig, wenn erklärte Atheisten, die sowohl von katholischer Theologie als auch kirchlichen Internas ziemlich wenig wissen, zu derart kirchlichen und religiösen Themen unbedingt ihren Senf dazugeben müssen.
Da offenbart sich anscheinend eine sozusagen umgekehrte Fixierung, denn wären ihnen Kirche und Religion wirklich egal – wie es eigentlich zu erwarten wäre – so könnten sie entspannt andere Artikel lesen …
Die Position ist nicht schlüssig.
Wer in die Öffentlichkeit geht, muss mit Gegenöffentlichkeit rechnen. Das ist hier kein Safespace für Katholiken.
@Dan
Ja, da haben Sie natürlich recht.
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Ist mir aber trotzdem egal, ob meine Worte schlüssig sind oder nicht.
Entscheidend ist für mich, ob atheistische Kritiker theologisches Wissen haben und zweitens, ob sie zum EIGENTLICHEN Inhalt des Artikels überhaupt etwas beitragen – was hier nur sehr selten der Fall war – oder ob sie mal wieder bloß ihre atheistische Weltanschauung propagieren wollen und gegen Gläubige polemisieren wollen …
Ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass der heutige meiste Ärger hausgemacht ist. Ehemalige Katholiken sind die schärfsten Kritiker geworden. Und, viel schlimmer als bloße Kritiker, sie sind extrem enttäuscht und wütend auf ‚ihre‘ Kirche.
Das war vor 20, 25 Jahren noch anders, da hatten ‘wir‘ Atheisten noch mehr zu tun.
Ich bin übrigens kein ehemaliger Katholik.
Ich hatte auch gar nicht vor, hier zu schreiben. Ohne die explizite Fragestellung der Bettina aus Monaco hätte ich auch keinen Grund gehabt.
Mit dem ganzen Posting outet sich der Herr Wirth mal wieder als richtig blö … äh dämlich. Es könnte sein, dass manche Atheisten, bevor sie Atheisten wurden, in die katholische Kirche geboren wurden und diese Interna sehr genau mitbekommen haben, auch wenn sie von pädophilen Aktivitäten der Priesterkaste verschont blieben. Dass Atheisten so auf Theisten fixiert wären und umgekehrt wäre es nicht so, ist genauso ein Schmonzes wie die Sache damals mit den Messerarabern. Hier zeigt sich nur, warum der Herr Wirth Probleme mit Andersdenkenden hat: Er ist ein erzkonservativer, gläubiger Katholik, also die Welt dreht sich offensichtlich nur um ihn.
Die Bettina di Monaco ist wahrscheinlich eine progressive Katholikin. Schon da würden Welten aufklaffen. Jede Frau, die intelligent genug ist, würde mit dem skurrilen Männerclub in Rom nichts zu tun haben wollen. Die wäre dann wohl eher noch in der Kirche, weil sie nichts Besseres gefunden hat oder ihre Gemeinschaft nicht verlassen will. Ich glaube ihr auch, dass sie an den romantischen Jesus glaubt, von dem ihr die Kirche erzählt hat. Das ist meistens der Prozess hin zum Atheismus, dass Gläubige erst agnostisch werden, weil die Pfaffen nicht ganz pralle in der Birne wären und sich nicht an die Bibel halten würden, und dann geht es weiter mit weiterem Hinterfragen.
Der Atheist Dan hat oben auch aufgeschrieben, warum sich Atheisten mit euch beschäftigen. Glaub mir, ich habe eigentlich auch Besseres zu tun. Ihr kriegt von uns GELD und wollt das natürlich auch weiterhin haben. Dabei ist euch offensichtlich egal, ob wir das bezahlen wollen oder nicht. Und ihr mischt euch natürlich in Politik ein, obwohl Staat und Kirche getrennt sein sollten. Und das Schlimmste ist: Wenn Irgendwas nicht gut läuft und ihr dafür verantwortlich wart, ja dann war da natürlich wer Anders schuld, eine böse übernatürliche Macht!