»Staatsschulden sind keine normalen Schulden«

Schulden, Symbolbild
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Hat die vermeintlich neue Regierung mittels des alten Parlaments etwa auf Modern Monetary Theory gemacht und endlich die Spielräume geschaffen, die der moderne Staat haben kann, sofern er sie auch wirklich möchte?

Ein Gespräch mit Monika Stemmer, die mit ihrem Buch »Staat Macht Geld« der Modern Monetary Theory auf den Grund ging.

 

De Lapuente: Frau Stemmer, man las von Ihnen im Freitag, dass demokratische Staaten noch viel Spielraum hätten, falls sie dies wollten – Sie bezogen das auf die Modern Monetary Theory (MMT). Würden Sie das, was die abgewählte Ampel mit Hilfe der Union da plant, als Umsetzung der MMT sehen wollen?

Stemmer: MMT beschreibt in erster Linie unser Geldsystem, so wie es ist. Aus dem staatlichen Währungsmonopol ergibt sich die Notwendigkeit staatlicher Geldschöpfung – und die kommt mit Staatsschulden als notwendiger bilanzieller Rückseite. Der staatlichen Verschuldung stehen ebenso hohe private Vermögen gegenüber. Ansonsten kann man aus der Höhe der Staatsschulden keine sinnvollen ökonomischen Schlussfolgerungen ziehen. Daher fordern MMT-Ökonomen, dass wir aufhören sollen auf die Staatsschuldenquoten zu starren und uns direkt um die Zahlen kümmern sollten, die sich unmittelbar auf die Volkswirtschaft und die Gesellschaft auswirken: Arbeitslosigkeit und Inflation. Denn solange es Arbeitslosigkeit und keine nennenswerte Inflation gibt, sind staatliche Mehrausgaben kein Problem. Da Deutschland seit einer Weile auf Rezessionskurs ist und wieder Arbeitslosigkeit droht, gibt es genug Spielraum für staatliche Investitionen.

»Der Staat hat Möglichkeiten die Inflation zu kontrollieren«

De Lapuente: Bitte erklären Sie uns, warum Arbeitslosigkeit Spielräume schafft?

Stemmer: Wenn es Arbeitslosigkeit gibt, dann gibt es noch Menschen, die eingestellt werden können um weitere Dienstleistungen und Produkte herzustellen. Zusammen mit dem zusätzlichen Gehalt entsteht sowohl zusätzliches Angebot als auch zusätzliche Nachfrage – die Wirtschaft kann wachsen, alle sind zufrieden. Ist der Arbeitsmarkt dagegen leergefegt, dann können nicht einfach mehr Menschen eingestellt und zusätzliche Produkte und Dienstleistungen hergestellt werden. Die zusätzliche staatliche Nachfrage führt dann vor allem dazu, dass Löhne und Gehälter und damit die Preise steigen.

De Lapuente: Die Schuldenbremse hat Spielräume nicht zugelassen. Sie war unter Ökonomen auch umstritten. Die Schuldenbremse war also eine Spielart von Anti-MMT?

Stemmer: Hätte die Politik die Analyse der MMT zur Kenntnis genommen, dann hätte es die Schuldenbremsen im deutschen Grundgesetz und in den Euro-Verträgen nie gegeben. Stattdessen hätte man kontinuierlich in die Infrastruktur investiert und zwar insbesondere in den Zeiten mit Arbeitslosigkeit und deflationären Tendenzen – von denen es in den letzten 30 Jahren in Europa und auch Deutschland reichlich gab. Die Euro-Länder hätten florieren können, statt zu stagnieren oder sogar ärmer zu werden. Brücken, Bahnen und Schulen wären heute in viel erfreulicherem Zustand. Und wahrscheinlich wären so auch die Europaskepsis und die rechten Parteien nicht dermaßen angewachsen.

De Lapuente: Sie meinten womöglich auch einen anderen Spielraum als jenen, die diese Parteien jetzt bespielen. Spielt es grundsätzlich eine Rolle, innerhalb eines MMT-Systems, für was man Geld gewissermaßen »generiert«?

Stemmer: Die Frage, wofür das staatliche Währungsmonopol genutzt wird ist eine politische. Im besten Fall werden damit demokratisch gewählte Politiken umgesetzt, die einen Mehrwert für die Gesellschaften schaffen. Meiner persönlichen Meinung nach kann dazu unter den aktuellen Umständen auch die Verteidigungsfähigkeit gehören. Ökonomisch gesprochen bedeuten auch Investitionen in Rüstung zunächst einmal Arbeitsplätze, Löhne und Nachfrage – allerdings entstehen keine zusätzlichen Produkte, die von der Bevölkerung nachgefragt werden können, was auf Dauer inflationär wirken könnte. Allerdings sind auch technische Innovationen denkbar, von der die zivile Wirtschaft profitiert. In jedem Fall gilt: der Staat hat Möglichkeiten die Inflation zu kontrollieren und Ressourcen für die eigenen Projekte freizumachen: nämlich indem er die Steuern erhöht – was nach MMT sehr viel effektiver funktioniert als die Erhöhung der Leitzinsen. Im Falle von Energiepreisschocks wie zuletzt, sind auch Preiskontrollen denkbar.

»Die Anti-Schulden-Ideologie der Konservativen gilt immer nur für die anderen«

De Lapuente: Welche oder wessen Steuern sollten da im optimalen Falle erhöht werden?

Stemmer: Das kommt drauf an. Wenn es um das Bremsen von Inflation geht, müssen Steuern auch in den Mittelschichten erhöht werden, um die Nachfrage tatsächlich zu senken. Aber auch aus Gerechtigkeitsgründen gehört das Thema Steuern bei Staatsschulden immer mitgedacht. Denn wenn die Staatsausgaben steigen, dann fließt zusätzliches Geld an die Bevölkerung und Privatunternehmen, es steigen also die Einkommen. Und in der Folge steigen die privaten Vermögen bei den ohnehin Reicheren, die es sich leisten können, das Geld nicht wieder auszugeben, sondern zu sparen. Das ist der Grund warum mitten in der Corona-Krise die Zahl der Millionäre gestiegen ist. Genau das ist jetzt auch wieder zu erwarten, wenn nicht mit Steuern für die Vermögenden gegengehalten wird. Und das ist auf Dauer auch eine Frage der Demokratie – wie wir gerade in den USA sehen.

De Lapuente: Dass nun ausgerechnet jene, die grundsätzlich gegen MMT oder auch nur gegen keynesianische Ansätze sind, das Land mit einer Billion »erschaffenen« Geld belasten: Sind die Lager am Ende an bestimmten Punkten doch ideologisch so nah, dass dieses Szenario so kommen konnte?

Stemmer: Die Anti-Schulden-Ideologie der Konservativen gilt immer nur für die anderen. Für andere europäische Länder und für andere Parteien. Ich habe schon seit längerem gesagt, dass wir nur mit einem CDU-Kanzler die sinnlose Schuldenbremse loswerden. Denn egal was passiert – die CDU hätte den Teufel getan und einer linken Regierung durch eine Aufweichung der Schuldenbremse das nötige Geld verschafft. Dagegen sind die SPD und die Grünen zähneknirschend bereit, genau das für die CDU zu tun, for the greater good. Bitter, aber voraussehbar. Leider waren die Grünen nicht so klug, die Schuldenbremse ganz zu kippen. Wenn sie Pech haben, sind sie in zehn Jahren wieder an einer Regierung beteiligt, die kein Geld hat …

De Lapuente: Was man jetzt immer wieder hört: Denkt doch an die Kinder! Die müssen unsere Schulden abtragen! Was sagen Sie dazu?

Stemmer: Staatsschulden sind keine normalen Schulden, sondern die unvermeidliche bilanzielle Rückseite des staatlichen Währungsmonopols. Staatsschulden müssen auch nicht wie normale Schulden zurückgezahlt werden. Wenn Staaten es doch einmal versuchen, dann hat das regelmäßig eine Rezession zu Folge, weil Geld in derselben Höhe erlischt und dann als Nachfrage fehlt. Nach ein paar Jahren hören Regierungen mit dem Unsinn wieder auf – und machen dann erst recht Schulden, um die Krise wieder zu überwinden. Es stimmt also nicht, dass unsere Kinder die Staatsschulden zurückzahlen müssen. Vielmehr können sie sich später im besten Fall über eine funktionierende Bahn, klimaschonende Energie und vielleicht sogar Schwimmbäder und Bibliotheken freuen.

 

Monika Stemmer, geboren 1972, studierte Rechtswissenschaften in München und Berlin sowie Malerei in Bologna. Seit der Finanzkrise 2008 studierte sie autodidaktisch post-keynesianische Ökonomie und Modern Monetary Theory. Sie lebt in Berlin und schreibt.

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48 Kommentare

  1. Man kann der Sicht folgen, es bleibt aber folgende Frage: Welchen volkswirtschaftlichen Nährwert hat eine unbegrenzte Verschuldung für die Aufrüstung? Im bessten Fall wird mit dem Gerät und Menschenmaterial nur umweltzerstörend herumgespielt, zur Abschreckung. Im mittleren Fall hauen wir uns gegenseitig Strukturen und Menschenleben um die Ohren und im schlimmsten Fall ist dann zumindest in Europa ganz Ruhe. Wenn es wirklich eine realistische Option gäbe, dass Russland in Mitteleuropa einmarschiert, dann könnte man noch mit dem Abschreckungsgedanken leben. Aber wir argumentieren wechselseitig damit, dass Russland kommen wird und dass Russland zu schwach ist, selbst die Ukraine einzunehmen. Das die Nato, von einzelnen Entwicklungen abgesehen, schon jetzt überlegen ist, wird verschwiegen. Noch dazu gibt es keinerlei nachvollziehbaren Grund, weshalb sich Russland Mitteleuropa unter den Nagel reißen sollte, es wäre nur ein massiver Klotz am Bein. Russland hat weitgehend alles selbst, Rohstoffe, Menschen mit Bildung und zunehmend auch Knowhow. Also kann ich beim bessten Willen in der gigantischen Aufrüstung auf Pump keinen Nährwert erkennen, die paar Pluspunkte für Rüstungsbetriebe werden durch massive Probleme an anderer Stelle aufgefressen werden.

    1. > Welchen volkswirtschaftlichen Nährwert hat eine unbegrenzte Verschuldung für die Aufrüstung?

      Siehe USA.
      1) Das Geld, das in die Rüstung gesteckt wird, trägt keine Früchte.
      2) Die fruchtlosen Militätinvestitionen müss durch mehr Importe kompensiert werden.
      3) Das Handelsbilanzdefizit steigt und die verfügbaren Handelspartner werden
      a) zu ähnlich hohen Militärausgabe genötigt, damit auch dort der Wohlstand sinkt oder/und
      b) mit Zöllen getriezt, womit sich die eigene Bevölkerung weniger leisten kann, aber in den Exportländern zumindest der Boom gebremst wird oder/und
      c) mit Kriegen und Kriegsängsten ebenfalls zu irrationaler Politik animiert/gezwungen.

  2. Der Staat kann beliebig viel Geld drucken, er muß es nur in Form von Steuererhöhungen wieder einsammeln.
    So was kann man eigentlich nur am 1. April veröffentlichen… eigentlich.

    1. Stimmt. Nur wenn er es nicht wieder einsammelt und die Geldvermögen immer größer werden, muss er neues drucken.
      Keine Kreditaufnahme, keine wachsenden Vermögen. Bzw. die Mächtigen quetschen die Kleinvermögenden immer mehr aus. Das ist dann Neoliberalismus. Multimilliardäre, Rumpelzüge und einstürzende Brücken.

    2. Nein, der Staat muß Geld, das er ausgibt, nicht durch Steuern wieder einsammeln!
      Der Staat kann Schulden machen, indem er Staatsanleihen in Euro ausgibt, bis in alle Ewigkeit.
      In Grunde wären Steuern nicht nötig. Sie dienen der Umverteilung und der Geldabschöpfung, damit bei Konjukturüberhitzung die Leute nicht noch mehr Geld ausgeben.
      Im Grunde können sich Staaten in eigener Währung beliebig verschulden, wenn auf der Gegenseite ein Staatsvolk und ein Kapitalstock steht.
      Staatspleite finden immer nur in Fremdwährung statt.

  3. Leider wird nicht erklärt, wass MMT ist und dass sie für Deutschland nicht zutrifft. Die MMT ist eine Theorie für Staaten wie Polen, die eine eigene Wärhrung haben und die Hoheit darüber besitzen. Der Euro ist keine nationale Währung und die Regierung hat darüber nicht die Hoheit, sondern die EZB. Die Regierung der USA besitzt ebenso nicht die Währungshoheit, die liegt bei der FED.

    Wer die MMT vertritt, kann uns in der Euro-Zone also keine Ratschläge erteilen, schon gar nicht über Schulden für die Kriegskasse.

    Man muss sich fragen, warum der Westend-Verlag dieses Buch veröffentlicht hat. Es ist für die Finanzpolitik in Deutschland uninteressant.

    1. > Die Regierung der USA besitzt ebenso nicht die Währungshoheit, die liegt bei der FED.

      Wikipedia FED:
      Die Fed berichtet regelmäßig an den Kongress der Vereinigten Staaten über ihre Aktivitäten und Pläne zur Geldpolitik. Das Tagesgeschäft und die operativen Entscheidungen der Fed werden eigenständig bestimmt. Der Kongress kann mit Gesetzen über die Geschäftstätigkeit Einfluss nehmen.

      Wikipedia Kongress:
      Der Kongress der Vereinigten Staaten (englisch United States Congress) ist die Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika.

  4. Über die Juristin Monika Stemmer finde ich – ausser diesem ,Schreibwerk‘ – eigentlich nichts im Netz.
    Auch sie ignoriert die Tatsache, dass für Schulden auch Zinsen fällig werden. Im letzten Jahr waren das schlappe 35 Mrd. Euro: gezahlt von Steuerbürgern, an Leute und Institutionen die so viel Geld haben, dass sie es dem Staat leihen können – und von den Zinsen prima leben.
    Ausserdem hat ein gewisser Professor Sinn (den kennt man schon eher: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Werner_Sinn ) neulich klar gemacht: Mehr Geld in der Tasche bedeutet ja nicht, dass es mehr Facharbeiter, mehr Spezialisten oder mehr Forscher gibt.
    Anders ausgedrück: Wenn der Staat – also ,wir alle‘ – einfach nur mehr Geld haben, gibt es auf dem Wochenmarkt noch lange nicht mehr oder bessere Viktualien zu kaufen.
    Und auch keine besseren Bücher über Finanzen.

    1. Über die Juristin Monika Stemmer finde ich – ausser diesem ,Schreibwerk‘ – eigentlich nichts im Netz.
      Auch sie ignoriert die Tatsache, dass für Schulden auch Zinsen fällig werden.

      Das müsste nicht so sein, im Prinzip ist es eine massive Veruntreuung bzw. Bankenförderung bzw. Umverteilung an die Reichen, wer alles Staatsschulden hält, wird m.W. nicht veröffentlicht. Früher gab es mal Bundesanleihen die jeder kaufen konnte usw. ich erinnere mich, dass das eingestellt wurde.

      Wenn wir noch oder wieder eine eigene Währung hätten, mit einer eigenen Zentralbank, dann könnte die ohne Weiteres Geld aus dem Nichts schöpfen. Dass das nicht gemacht wird, ist eine politische Entscheidung und eine Bankrotterklärung an unser politisches System. Unabhängige Zentralbanken gibt es vor allem deswegen, weil Politiker maximal dumm und korrupt sind und es mit der Druckerei übertreiben würden, so dass es zur Inflation kommt.

      Man darf nie vergessen: alles Geld ist Kredit, umso mehr Zinsen abfließen, um so mehr Neuschulden muss es auch wieder geben, um nicht in eine Rezession zu rutschen… daher auch der Wachstumszwang in der aktuellen Marktwirtschaft, neue (private) Kredite werden nämlich nur dann aufgenommen, wenn man davon ausgehen kann, dass sie sich rechnen. m.E. müsste das nicht so sein.

  5. Ärgerlich, dass hier einer Vertreterin dieser obskuren MMT Raum gegeben wird, ihre kruden Ansichten zu publizieren.

    Was das Fiatgeld von heute in Wirklichkeit wert ist, das zeigt sich ja am Anstieg des Goldpreises, der wohl auch heute wieder ein neues Allzeithoch erreichen wird …
    https://de.tradingview.com/symbols/GOLD/?utm_campaign=mini-symbol-overview&utm_medium=widget_new&utm_source=netzfrequenz.mmnews.de
    (Längst nicht alles davon ist mit der neuen Zollpolitik von Trump zu erklären, obwohl diese natürlich den jüngsten schnellen Anstieg auf über 3100 $ ausgelöst haben dürfte.)

    Vernachlässigt wird auch die simple Wahrheit, dass die Schulden der einen Seite zugleich das Guthaben der anderen Seite sind. Während der Staat gemäß MMT zwar seine eigenen Schulden durch Gelddruckorgien scheinbar „abbauen“ kann – was natürlich zu Geldentwertung führt wie beim Gold zu sehen ist – können das private Schuldner nicht … Die gibt es aber auch in zunehmendem Maße.

    Alles nur ein Kartenhaus und auf Sand gebaut.

    1. was natürlich zu Geldentwertung führt wie beim Gold zu sehen ist – können das private Schuldner nicht

      Bei Geldentwertung werden auch private Schulden weniger drückend, vorausgesetzt das eigene Einkommen macht die Entwicklung mit.

      1. @ Scheinregen

        Ja, klar. Stimme Ihnen zu.

        Ich meinte aber etwas anders, nämlich die zunehmende Verschuldung von privaten Schuldnern bei privaten Gläubigern, und zwar unabhängig von inflationsbedingten Effekten.
        Das Prinzip, auf Pump zu leben, hat ja die ganze Gesellschaft erfasst und die Zahl der privaten Schuldner steigt stetig. Nur der Staat aber kann sich selbst – ein wenig – aus der Klemme helfen, und zwar durch Geldschöpfung.
        Private Schuldner können das nicht, und damit wächst die Instabilität des Systems. Das ist ein Vorgang, der mit der Geldentwertung zunächst einmal nichts zu tun hat.

        Das Kernproblem der MMT ist für mich, dass sie den feuchten Träumen aller staatlichen Machthaber nach sozusagen unbegrenzten Staatsausgaben entspricht.
        Ein Staat, der unbegrenzt Geld ausgeben kann, wird allmächtig.
        Das ist der Punkt!
        Die MMT ist daher die Theorie, die den allmächtigen Staat ermöglicht.
        Es ist die „Theorie“, nach der sich Diktatoren und totalitäre Herrscher sehnen.

        Nebenbei bemerkt:
        Wenn der Staat sowieso unbegrenzt Geld ausgeben kann, dann wird auch das hohe Recht des Parlaments zur Bewilligung von Ausgaben (Budgetrecht) bedeutungslos … !
        Damit wird die MMT zu einem weiteren Sargnagel der parlamentarischen Demokratie.

        1. Erstens geht es hier ausdrücklich um Staatsschulden, und eben nicht um private. Zweitens benennt die MMT sehr wohl klare Grenzen der staatlichen Geldschöpfung, diese ist keineswegs ‚unbegrenzt‘. Drittens wird selbst ein Staat, der unbegrenzt Geld ausgeben könnte – was er wie gesagt auch im Rahmen der MMT ohnehin nicht könnte – nicht gleich ‚allmächtig‘. Krude ist hier weniger die MMT als vielmehr Ihr Verständnis derselben.

    2. Wolfgang Wirth: „Vernachlässigt wird auch die simple Wahrheit, dass die Schulden der einen Seite zugleich das Guthaben der anderen Seite sind“

      Steht doch im Artikel, kurz und präzise: „Der staatlichen Verschuldung stehen ebenso hohe private Vermögen gegenüber.“
      Aus staatlicher Sicht bedeutet das nichts anderes als: Was der Staat nicht schafft sich mittels Steuern zu beschaffen, das muss er über Verschuldung machen, was den Vermögenden logischerweise sehr viel lieber ist als Steuern zu zahlen, denn als Kreditgeber machen sie Profit anstelle von Verlust wenn sie Steuern zahlen müssten. Deswegen hab ich den Sinn einer Schuldenbremse auch nie verstanden. Ich bin aber auch Anhänger eines starken Staates, und der Staat benötigt nun mal Geld für seine diversen Aufgaben.

      1. @ garno

        Zustimmung.

        Allerdings wäre zu ergänzen, dass die hohen privaten Guthaben ja in den meisten Fällen lediglich virtuelle Guthaben darstellen, die ihren „Wert“ beispielsweise dem Börsenkurs verdanken.
        Sind das echte Werte?? In DIESER Höhe? Nein, natürlich nicht.

        Echte Werte auch heute noch letztlich nur knappe reale Güter wie Boden, Bodenschätze, Agrarproduktion und Edelmetalle.

        Ich meinte übrigens etwas anders, nämlich nicht die Staatsverschuldung, sondern die ebenfalls zunehmende Verschuldung von privaten Schuldnern bei privaten Gläubigern. Es ist ja nicht nur der Staat, der auf Pump lebt!

  6. Mich würde dazu mal interessieren: Wie bewertet die MMT denn höhere Schulden im Bezug auf den Außenwert einer Währung?
    Der Außenwert hat nun mal auch eine erhebliche Bedeutung für den Wohlstand eines Landes und spielt natürlich auch eine wichtige Rolle beim Handel.

    1. Nichts!
      Der Außenwert einer Währung hängt ab von:
      langfristig der Kaufkraftparität
      mittelfristig vom Zinsniveau, hohe Zinsen führen zum Kauf einer Währung
      kurzfristig von der Devisenspekulation

  7. Einige Kommentare hier entsprechen den Geist der sparsamen schwäbischen Hausfrau, die von ihren Haushalt auf die Welt schließt. Das ist typisch deutsch, aber falsch. Die Mehrheit der Deutschen hat völlig falsche Vorstellungen von sparen und investieren.

    Wie hoch sind die Schulden der gesamten Welt, Standard-Frage von Flassbeck? Null, den jeden Schuldner steht ein Gläubiger gegenüber. Das kapiert die Masse schon nicht!

    Kurz zu den Zinsen:
    Zinsen auf Staatsanleihen sind Einkünfte der Gläubiger. Es hängt von den Gläubigern ab, ob sie diese Staatseinnahmen sparen oder investieren. Das ist das ganze Problem. Wenn die Gläubiger investieren wächst die Wirtschaft, umgekehrt nicht.

    Staatsschulden müssen auch nicht durch die nächste Generation zurückgezahlt werden sondern werden durch neue Schulden beglichen. Das hat nichts mit einer Verschuldung der nächsten Generation zu tun. Der Staat verschuldet sich indem er Staatsanleihen verkauft. Diese kann jeder, der Geld übrig hat, kaufen. Bundesanleihen mit 10jähriger Laufzeit und geschätzt 3% Zinsen sind derzeit allerdings für Privatanleger ein schlechtes Geschäft, denn vom ersten Tag an sinkt der Kurs der Staatsanleihe. Deshalb kaufen auch hauptsächlich institutionelle Anleger wie Banken und Fonds solche Anleihen. Diese haben ihr Geld von Sparern erhalten, die Vorsorge treffen wollen. Sparer, wer auch immer, verzichten auf Geld, geben dies den Staat, der Panzer oder Brücken baut, also die Wirtschaft ankurbelt.

    Da die BRD zur Eurozone gehört ist eine Staatsverschuldung in Euro auch kein Problem. Probleme würde es geben, wenn die BRD Staatsanleihen in Dollar ausgeben würde. Diese Anleihen müßten in Dollar zurückgezahlt werden, die durch Devisen verdient werden müßten.

    Zuletzt etwas Empirie:
    Deutschlands Staatsverschuldung steigt durch das neue Verschuldungsprogramm von 60% auf 80% des BIP
    Japan ist mit 261% des BIP verschuldet und hat Zinsen um 1%
    Die USA, ein Sonderfall, ist mit 124% des BIP verschuldet.
    China hat jetzt seine Verschuldung auf 90% des BIP erhöht, um den Konsum anzukurbeln. Die chinesische Wirtschaft wächst zwar mit ca, 4,5%, hat aber eher deflationäre Probleme. Deshalb pumpt der chinesische Staat Geld ins Volk, damit sich die Chinesen die schönen, hochmodernen chinesischen Elektroautos auch kaufen.

    Das sollte fürs erste genügen!

  8. Ach herrje, immer diese vorgeblichen „Theoretiker“, „Ökonomen“ et. al. mit ihren blutleeren Modellvorstellungen von Angebot und Nachfrage, Arbeitslosigkeit und Inflation, Geldschöpfung und Verschuldung. Die dann den Politikern und anders meinenden Ökonomen schlicht und einfach vorwerfen, sie hätten die falsche Theorie. Dazu das „hätte man damals“, um die aktuellen, elendigen Verhältnisse zu erklären.

    Köstlich dann solche Aussagen: „Wenn es Arbeitslosigkeit gibt, dann gibt es noch Menschen, die eingestellt werden können um weitere Dienstleistungen und Produkte herzustellen. “ Naiver geht es kaum!

    PS: Ach ja: dieser Artikel und das damit beworbene Buch sprechen jetzt nicht gerade für den Westend-Verlag.

    1. Köstlich dann solche Aussagen: „Wenn es Arbeitslosigkeit gibt, dann gibt es noch Menschen, die eingestellt werden können um weitere Dienstleistungen und Produkte herzustellen. “ Naiver geht es kaum!

      Nein, das ist schon richtig. Meines Wissens hat die FED z.B.

      „Die übergeordnete Aufgabe des Federal Reserve Systems besteht darin, unter Berücksichtigung ihrer zwei gleichrangigen Ziele (Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität) die Geldpolitik in den USA festzulegen und durchzuführen.“

      https://www.deltavalue.de/fed-federal-reserve-system/

      Deutschland hat mit der Hyperinflation aber mal wieder ein Trauma an der Backe kleben, welches einen rationalen Umgang mit der Geldpresse verhindert, abgesehen davon, dass weder unsere Mainstreammedien noch Politiker irgendwas von Geldtheorie verstehen, es wird ja auch in der Schule nicht gelehrt und spielt m.W. selbst bei einem VWL-Studium keine Rolle, zumindest wenn man nicht zufällig einen guten Professor erwischt.

  9. Übrigens, Deutschland ist ein guter Schuldner mit guten Ranking der Rating-Agenturen.
    Deshalb wird es für den deutschen Staat kein Problem sein, Käufer für seine neuen Staatsanleihen zu finden, selbst wenn diese wie derzeit mit mageren 2,8% verzinst werden.
    Staatsanleihen haben eine Laufzeit von 10 Jahren und werden zu Stückelungen von 1000 Euro verkauft.
    Wer also 70 Jahre alt ist, sollte statt einer deutschen Staatsanleihe lieber eine gute Aktie mit einer Dividendenrendite von 4% kaufen. Solche Werte gibt es zuhauf.

    Nebenbei, die Bundesschuldenagentur verkauft erst neue Staatsanleihen, wenn eine Staatsausgabe auf der Gegenseite dies erforderlich macht. Ich sehe in der neuen Verschuldung nicht das Problem. Das Problem dürfte die deutsche Bürokratie sein, die sehr lange braucht eine geplante Staatsinvestition (Brückenbau) zu planen, auszuschreiben und schließlich zu realisieren. Hierzulande braucht man 30 Jahre um eine Brücke zu planen und zu bauen. Bei der Carolabrücke in Dresden ist außer Gerede bisher noch nichts passiert.

    China braucht zum Bau eines Flughafens maximal zwei Jahre. De Volkswitz sagt, China habe den Auftrag die Carolabrücke in Dresden aufzubauen abgelehnt, weil ein 10tägiger Aufenthalt sich in Dresden nicht lohnt! lach

    1. De Volkswitz sagt, China habe den Auftrag die Carolabrücke in Dresden aufzubauen abgelehnt, weil ein 10tägiger Aufenthalt sich in Dresden nicht lohnt!

      Meines Wissens verdanken wir das auch der EU, zuerst musste wohl eine europaweite Ausschreibung gemacht werden, welches Ingineursbüro die Brückenausschreibung machen darf, dieses macht dann wieder eine europaweite Ausschreibung, u.U. für jede Popelei separat (alte Brücke abbrechen, neue Brücke projektieren, neue Brücke bauen, Straßenbelag etc. pp.)

      Wir machen uns lächerlich. Aber das undemokratische und m.E. eigentlich verfassungsfeindliche Elitenprojekt EU ist offenbar sakrosankt.

    2. Das ist ja gar nicht mal so als Witz zu betrachten. Sehr wahrscheinlich würde das auch nicht länger dauern. Die haben eine 50 km Brücke über dem Meer in 7 Jahren gebaut. Mit Bahn, 4- oder 6 spurig (weiß ich nicht mehr genau) für Autos, mit allem drum und dran.
      Machen statt quatschen. Scheint bei denen sehr gut zu funktionieren.

  10. Hat die vermeintlich neue Regierung mittels des alten Parlaments etwa auf Modern Monetary Theory gemacht und endlich die Spielräume geschaffen, die der moderne Staat haben kann, sofern er sie auch wirklich möchte?

    Nein, hat sie nicht. Wie Rob Kenius bereits ausführte, braucht es für die Anwendung der MMT die Währungshoheit des Staates, es braucht ein ‚Schatzamt‘ (Treasury), das selbst Geld schafft statt es sich bei Geschäftsbanken und Privatanlegern zu leihen. Die Übertragung der hoheitlichen Aufgabe der Geldschöpfung an die Geschäftsbanken mit einer ‚unabhängigen‘ Zentralbank als quasi ‚Clearingstelle‘ war einer der größten Coups des Bankunwesens.

  11. Schließlich!

    Man kann der Merz-Regierung vorwerfen – wie es AfD und Linke tun – ihre Wahlversprechen blitzschnell gebrochen zu haben und dadurch der Demokratie schweren Schaden zugefügt zu haben.

    Dem steht gegenüber, eine Staatsverschuldung von 60% des BIP ist lächerlich gering und weltweit selten.

    Auch wird eine Verfassung mißbraucht, wenn man darin eine Schuldenbremse oder ein Klimaziel festschreibt. Das engt Regierungshandeln unnötig ein. Wie hoch im Verhältnis zum BIP die Staatsverschuldung sein sollte ist eine wirtschaftspolitische Frage. Diese hängt immer von der konkreten Situation einer Volkswirtschaft ab und einen konkreten Verschuldungssatz in die Verfassung zu schreiben war, ist und bleibt Blödsinn. Kein anderes Land hat solchen Blödsinn in seiner Verfassung verankert. Dasselbe gilt für Klimaziele. Wer weißt denn ob die Mehrheit der Welt in 10 Jahren den CO2 Ausstoß noch als Hauptproblem des Klimawandels, den es immer gibt, sehen wird?

    In einer Verfassung sollten grundsätzliche Rechte, Menschenrechte, soziale Rechte – siehe dazu UN-Grundsätze -verankert werden. Konkretes politisches, wirtschaftspolitisches Handeln hat in einer Verfassung nichts zu suchen. Sonst wäre zu befürchten daß demnächst noch irgendein Idiot die Anzahl der rechtlich zugelassenen Geschlechter festschreibt. Dazu sind Verfassungen nicht da!

  12. „Wenn es Arbeitslosigkeit gibt, dann gibt es noch Menschen, die eingestellt werden können um weitere Dienstleistungen und Produkte herzustellen. Zusammen mit dem zusätzlichen Gehalt entsteht sowohl zusätzliches Angebot als auch zusätzliche Nachfrage – die Wirtschaft kann wachsen, alle sind zufrieden.“

    Das gilt nur dann, wenn es sich um (hoch)qualifizierte Arbeitslose handelt und nicht um welche, die keiner haben will weil die nix können.

    Wieder mal ein Beweis für wie toll man sich alles theoretisch so ausgestalten kann, „dass alle zufrieden sind“.
    In der Praxis aber… ja, die Praxis, das reale Leben…

  13. Die Geschichte der Staatsschulden ist eine Geschichte der Spekulationsblasen, der Zahlungsausfälle, der ausländischen Interventionen und der Hyperinflationen.

  14. Segensreiche Aufrüsterei? Da fällt mir doch der gute alte „Führer“ ein, der alles – Volksgenossen, Raubgut (Juden) und Zwangsarbeiter – in die Rüstung und wehrtaugliche Infrastruktur (Autobahnen) steckte und damit die Arbeitslosen nebst Untermenschen von der Strasse holte, um sie zu einem höchst erfolgreichen Vernichtungskrieg gen Osten zu schicken ( was irgendwie dann doch schiefging … ). Ja, sowas geistert heutzutage nicht nur in Frauenköpfen rum, auch der Kieler Weltwirtschaftler M. Schularik beispielsweise darf das ungestraft auf allen Kanälen propagieren!

  15. Die Kindergeneration erbt die Schulden, aber auch die dazugehörigen Guthaben in gleicher Höhe und die durch die Investitionen entstandenen Güter / Assets.

    Trotzdem ist es wichtig, darauf zu achten WER die Guthaben hält. Früher war die Staatsanleihe eine mündelsichere Geldanlage und eine Chance des Bürgers, sich am Erfolg des Landes zu beteiligen und davon zu profitieren. Die Verunglimpfung der Staatseinleihen ist eine völlig unverständliche und systemschädliche Handlungsweise, die zudem noch gegen unser Geldsystem wirkt. Unser Geldkreislauf beginnt IMMER mit einem Kredit und der Sparvorgang liegt IMMER am Ende dieses Kreislaufes. Es ist in unserem Geldsystem technisch nicht möglich, zuerst zu sparen.

    Wenn also der Großteil der Staatsanleihen in ausländischer Hand ist, oder in der Hand einiger weniger Superreicher, dann hat die Generation unserer Kinder nichts davon. Von daher sollte man überlegen, ob man nicht das gute alte Bundesschuldenbuch wieder aufleben lässt, wo sich Otto Normal kostenlos als Inhaber dieser Schuldverschreibungen oder auch der Bundesschatzbriefe eintragen lassen kann. Damit bleibt der Bürger Gläubiger der Anleihen und partizipiert am Erfolg des Landes.

    1. „…wo sich Otto Normal kostenlos als Inhaber dieser Schuldverschreibungen oder auch der Bundesschatzbriefe eintragen lassen kann. Damit bleibt der Bürger Gläubiger der Anleihen und partizipiert am Erfolg des Landes.“

      Kapiere ich irgendwie nicht.
      Kostenlos Inhaber, Gläubiger und Teilhaber am Erfolg des Landes…
      Welcher Erfolg eigentlich?

      1. Bei der Bundeswertpapierverwaltung konnte früher jeder Bürger von ihn gekaufte Bundeswertpapiere kostenlos aufbewahren lassen. Er brauchte also kein gebührenpflichtiges Depot bei einer Bank. Das wurde unter Schäuble abgeschafft.
        Abgeschafft wurden auch die beliebten Bundesschatzbriefe vom Typ A und B. Diese hatten bis 7 Jahre Laufzeit und ich glaub beim Typ B konnte man den Zinseszinseffekt nutzen. Die Bundesschuldenverwaltung nahm diese Bundesschätzchen börsentäglich zu 100% zurück. Das Geld war also immer ohne Kursrisiko verfügbar. Auch das wurde abgeschafft.
        Jetzt gibt es die 5jährigen Bundesobligationen und die 10jährigen Bundesanleihen, deren Kurse bei steigenden Zinsen sinken. Man kann diese Wertpapiere also bei steigenden Zinsen nur mit Kursen unter 100% verkaufen und verdient dadurch fast nichts.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswertpapierverwaltung

        1. Alles klar. Vielen Dank.
          Habe mich mit derartigen „Anlagen“ nie befasst.

          „Man kann diese Wertpapiere also bei steigenden Zinsen nur mit Kursen unter 100% verkaufen und verdient dadurch fast nichts.“

          Ein „super“ Geschäft…🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️
          Wer macht denn sowas?
          Da ist ja jedes Sparbuch „lukrativer“.

  16. Gerade gesehen, 350 Gramm Ostereier von Milka mit viel Palmfett statt Kakao, sage und schreibe 8,95 Euro! (ca.18 DM)
    Wer es kauft, dem kann man nicht mehr helfen
    Die Preise explodieren weiter, um bis zu 120%

    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/03/PD25_122_614.html

    Damit setzt sich ein Trend fort, der für die ohnehin gebeutelten Verbraucher nichts Gutes verheißt: 

    Bereits im Januar 2025 hatte die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +3,1 Prozent gelegen, im Dezember 2024 bei +2,0 Prozent. Der Bürger merkt das drastisch beim Einkauf:

    So musste bei den Verbrauchsgütern insbesondere für Nahrungsmittel mit +11,2 Prozent deutlich mehr bezahlt werden als im Februar 2024. 

    Mehr als im Februar 2024 kosteten vor allem Süßwaren (ohne Dauerbackwaren; +61,7 Prozent), Orangensaft (+40,1 Prozent), Apfelsaft (+33,6 Prozent), Geflügelfleisch (+27,2 Prozent), Rindfleisch (+20,7 Prozent) sowie Milch und Milcherzeugnisse (+13,7 Prozent). 

    Bei den Süßwaren lag die Teuerung in erster Linie an den massiv gestiegenen Preisen für Kakaobutter, -fett und -öl um ganze 119,4 Prozent und an den höheren Preisen für Schokolade und andere Süßwaren (+34,7 Prozent).

    Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen im Februar 2025 um 13,7 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Insbesondere Rohkakao war deutlich teurer als vor einem Jahr (+76,4 Prozent). Rohkaffee war um 69,8 Prozent teurer als im Februar 2024.

    Auch importierte Energie war teurer als im Februar 2024 (+9,8 Prozent). 

    Gegenüber Januar 2025 stiegen die Preise hier im Durchschnitt um weitere 0,7 Prozent. Konkret erhöhten sich die Einfuhrpreise für elektrischen Strom gegenüber Februar 2024 um sage und schreibe 111,7 Prozent (+13,7 Prozent gegenüber Januar 2025), für Erdgas lagen sie 40,5 Prozent über denen vom Februar 2024 (+4,2 Prozent gegenüber Januar 2025). 

    Nicht zuletzt die weiterhin strikten EU-Sanktionen gegenüber Russland sind dafür verantwortlich, doch auch die grüne Energie-Politik der Ampel zeigt hier ihre verheerende Wirkung. 

    Für Geringverdiener und sozial Benachteiligte wird die Luft daher weiter dünner – das gilt erst recht mit Blick auf das neue „Sondervermögen“ von CDU und SPD: Denn bekanntlich sind die Schulden von heute die Steuern von morgen.

  17. Die moderne Geldordnung steht an einem Scheideweg. Die Idee hinter der Modern Monetary Theory (MMT), wonach ein souveräner Staat unbegrenzt Geld schöpfen könne, um gesellschaftliche Bedürfnisse zu finanzieren, hat in den letzten Jahren viele Anhänger gefunden. Doch bereits Karl Marx bemerkte in seiner Analyse des Warenfetischismus, dass Geld sich in gewisser Weise von seiner eigentlichen Grundlage – der geleisteten Arbeit und den realen Ressourcen – entkoppelt. Dadurch gewinnt es einen quasi-magischen Charakter, der menschliche Beziehungen überdeckt. In einem MMT-System, in dem stets neue Summen in den Kreislauf gepumpt werden, wird diese Entfremdung besonders sichtbar: Wer nahe an den Geldströmen sitzt, profitiert, während jene, die auf Lohnarbeit oder Ersparnisse angewiesen sind, sukzessive entwertet werden.

    Die Geschichte zeigt, dass der Staat in Geldfragen nicht immer ein verlässlicher Hüter war. Ludwig von Mises wies früh darauf hin, dass eine Wirtschaft ohne einen stabilen Maßstab für Preise nicht effizient planen könne, weil die Menschen ihre Entscheidungen auf ein sich ständig veränderndes, politisch manipuliertes Signal stützen müssten. Friedrich Hayek ergänzte diese Sicht in seiner Schrift „Denationalisation of Money“, wo er argumentierte, dass das staatliche Geldmonopol unweigerlich zu Instabilität führt, weil es den Wettbewerb in der Währungsfrage ausschaltet. Beispiele wie die Hyperinflation der Weimarer Republik oder die immer wiederkehrenden Krisen in Ländern mit exzessiver Staatsverschuldung verdeutlichen, wie rasch das Vertrauen in eine Währung schwinden kann, wenn Geldschöpfung sich von realen Werten löst und vor allem politischen Zielen dient.

    Doch die Folgen sind nicht nur ökonomischer Natur. Hannah Arendt mahnte, dass Entmündigung oft im Gewand notwendiger Verwaltung auftritt und dabei die politische Handlungsfähigkeit des Einzelnen erstickt. In einem System, in dem der Staat permanent neue Geldmittel in Umlauf bringt und damit ganze Wirtschaftssektoren fördert oder benachteiligt, wird die Autonomie des Menschen stillschweigend eingeschränkt. Denn wer kein Mitspracherecht über die Regeln hat, die sein Einkommen, seine Ersparnisse und seine täglichen Ausgaben bestimmen, verliert einen wesentlichen Teil seiner Freiheit. John Rawls verwies in seiner Theorie der Gerechtigkeit darauf, dass derartige Ungleichheiten nur dann legitim seien, wenn sie unter fairen Bedingungen verhandelt wurden – doch genau diese Fairness ist kaum gegeben, wenn die Geldordnung weder demokratisch ausgehandelt noch transparent gestaltet ist.

    Noch problematischer wird es, wenn die Geldschöpfung zur Basis eines umfassenden Machtgefälles wird, das sich durch alle Lebensbereiche zieht. Ein inflationäres Umfeld begünstigt jene, die in spekulative oder politiknahe Investitionen ausweichen können, während Menschen mit geringem Einkommen kaum Mittel haben, ihr Vermögen zu sichern. Das Vertrauen in die Stabilität wird ausgehöhlt und moralische Kategorien verschieben sich: Wer finanzielle Vorteile genießt, gilt als erfolgreich und „richtig“, ungeachtet des tatsächlichen gesellschaftlichen Nutzens seiner Tätigkeit. Gleichzeitig entsteht eine Abhängigkeit, in der immer mehr Menschen auf Subventionen oder staatliche Programme angewiesen sind, sodass die politische Klasse Macht über jene gewinnt, die durch Geldpolitik und Interventionen versorgt werden. Ein solches Klima öffnet der Korruption und der moralischen Erosion Tür und Tor, da Geld zum Schlüssel für Anerkennung und Sicherheit wird – unabhängig von ethischen Grundsätzen oder realer Produktivität.

    In einer Welt, in der nahezu alle Lebensbereiche – von der Bildung über den Arbeitsmarkt bis zur Kultur – eng mit finanziellen Fragen verwoben sind, zeigen sich die negativen Folgen dieser Politik in Form einer Reihe wechselseitiger Spiralen. Das Bildungssystem zum Beispiel verliert an inhaltlicher Tiefe, wenn es sich nach flüchtigen, durch Geldpolitik verzerrten Arbeitsmarktsignalen richtet. Im Arbeitsleben werden Berufe, die einen wichtigen sozialen Beitrag leisten, entwertet, weil sie nicht im Fokus der mächtigen Geldströme stehen. Der Einzelne muss sich stetig an die nächsten staatlichen oder spekulativen Programme anpassen, was langfristige Planung und vertrauensvolle Zusammenarbeit erschwert. Auch die politische Legitimität leidet: Je stärker der Staat im Hintergrund die Fäden zieht, desto unfreier fühlen sich die Bürger, denen keine echte Wahl bleibt, wenn sie einer bestimmten Währung ausgeliefert sind.

    All das zeigt, dass ein gerechtes Geldsystem nicht nur eine technische Frage ist, sondern eine umfassende Überlegung über Freiheit, Verantwortung und gesellschaftlichen Zusammenhalt verlangt. In einer Welt, in der Geld zu einem selbstreferenziellen Fetisch wird, muss die Frage gestellt werden, ob das Recht auf unbegrenzte Geldschöpfung überhaupt einer Regierung oder Zentralbank zustehen darf. Tatsächlich muss die Souveränität über die Lebenszeit und die Ersparnisse der Menschen dort verbleiben, wo sie hingehört: bei den Individuen selbst. Freiwillige und dezentrale Ansätze, die sich an realen, überprüfbaren Faktoren wie Energie, Rohstoffen oder gemeinschaftlich definierten Kriterien orientieren, sind daher für immer mehr Menschen eine Alternative zum staatsmonopolisierten Geld. Sie versprechen eine demokratischere, transparentere und gerechtere Ordnung, in der nicht wenige Auserwählte an den Geldhähnen sitzen, sondern alle Beteiligten die Regeln gemeinsam gestalten.

    Dass dies funktionieren kann, zeigt sich in der historischen Vielfalt von Währungsexperimenten, die jenseits einer staatlichen Zentralgewalt entstanden sind. Schon in antiken und mittelalterlichen Märkten gab es oft parallel existierende Zahlungsmittel und eine gewisse Wahlfreiheit, die die Menschen dazu befähigte, ihr Vertrauen entsprechend ihrer Bedürfnisse zu verteilen. Heute könnte die technologische Entwicklung – von Blockchain-Systemen bis hin zu lokalen Tauschkreisen – diesen Gedanken neu beleben und so ermöglichen, was Marx, Mises, Hayek, Rawls oder Arendt auf je eigene Weise forderten: eine Gesellschaft, die den Menschen nicht der Willkür eines unkontrollierten Monetarismus aussetzt, sondern ihm ein Bewusstsein und eine Mitbestimmung über die Grundlagen seiner wirtschaftlichen Existenz ermöglicht. Wenn Geld wieder als Werkzeug des Austauschs begriffen wird, statt als Machtinstrument, sind die wichtigsten Schritte hin zu einer freien, lebendigen und würdevollen Gesellschaft bereits getan.

  18. Was sind normale Schulden, Frau STemmer? Das müsste doch erst einmal dargelegt werden, ehe man eine solche Behauptung aufstellt. Oder anders gefragt: Wie, d.h. in welcher Hinsicht, unterscheiden sich Staatsschulden von privaten.
    Ebenso unbelegt ist die immer wieder weitergeplapperte Behauptung: Der staatlichen Verschuldung stehen ebenso hohe private Vermögen gegenüber.  Diese hat mir bisher keiner mit Zahlen belegen können, der – oder hier besser – die eine solche Behauptung aufstellt. Die Vertreter solcher Behauptungen gehen von der allgemein richtigen Gleichsetzung aus, dass einem Kreditnehmer auch immer ein Kreditgeber gegenübersteht. Dass aber die Summe der Schulden deshalb gleich der Summe der privaten Vermögen ist, ist unbelegt, eher oberflächlich und vor allem falsch. Denn diese Behauptung lässt eine Tatsache vollkommen unter den Tisch fallen: Welche Schulden stehen getilgten Krediten gegenüber, mit denen Werte erworben wurden. Unsere Städte sind von mit Häusern, die auf Krediten errichtet wurden, die inzwischen zurückgezahlt wurden. Das bedeutet, dass die Summe der Schulden Null geworden ist. Dasselbe gilt für Betriebe, Fahrzeuge, Wohnungseinrichtungen und vieles andere mehr. Sie wurden zum Teil mit Krediten erworben. Diese Kredite sind inzwischen getilgt worden. Aber die Werte, die erworben wurden, stellen immer noch einen Wert dar, dem aber kein Kredit, keine SChulden mehr gegenüber stehen. Diese getilgten Schulden aber haben ein Vermögen geschaffen, das nicht gleich null ist wie die Schuld. Dieses Vermögen besteht weiter in Form von Immobilien und sonstigen Werten, schuldenfrei. Da kommt die Bilanz durcheinander, dass die Summe der Schulden der der Vermögen entspricht. Diese Behauptung ist sachlich falsch und unreflektierter Unsinn von Leuten, die sich was ausgedacht haben in ihren schlecht gelüfteten Studierstuben, denen aber das Entscheidende fehlt: Das GRundlagenwissen über das Funktionieren des Kapitalismus. Sie greifen sich ein Wirtschaftsthema heraus und betrachteten es isoliert von diesem Zusammenhang. Das ist der Automechaniker, der in stundenlanger Kleinarbeit versucht die Einspritzpumpe zu reparieren, ohne das Prinzip Auto zu verstehen. Das heißt: Im Auto kann die beste Einspritzpumpe nur funktionieren, wenn auch die elektrische Anlage funktioniert. Wenn die tot ist, funktioniert auch das System Auto nicht, nicht einmal mit der modernsten Einspritzpumpe.

  19. Wie eine neue Geldtheorie den Armen helfen soll – aber nur die Inflation anheizt
    von Ernst Wolff
    https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/506690/wie-eine-neue-geldtheorie-den-armen-helfen-soll-aber-nur-die-inflation-anheizt

    Das heutige Geld- und Bankensystem kann wegen der extremen Ungleichheit gar nicht funktionieren.
    Das viele Geld, das wenige Superreiche und Konzerne immer schneller kassieren, bildet keine positiven Geldwerte ab. Vielmehr besteht deren Geld aus dem „Schuldscheingeld“, das sehr viele andere Personen durch ihre Kreditaufnahmen bei den Banken in Umlauf gebracht hatten.

    Die breite Bevölkerung kann ihre vielen Schulden infolge von immer mehr Geld in der Welt nur bei dem unwahrscheinlichen Ereignis später wieder abbauen, dass eben auch die extrem reichen Geldbesitzer ihr Geld später wieder ausgeben.

    Ein gerechtes Steuersystem würde die Probleme nicht lösen. Staaten, die Superreiche und Konzerne besteuern, die verlieren. Jetzt gibt es eben auch noch Trumps Mindeststeuer-Absage.

    Alternativen zum Kapitalismus sind nicht schlechthin falsch. Vielmehr sind sie einfach nur beim internationalen Wirtschaftswettbewerb unterlegen. Sie würde funktionieren, wenn alle Staaten weltweit sich darauf einigen die Banken abzuschaffen.

    Beispielsweise gab es die Kybernetische Revolution und das Projekt Cybersyn, seinerzeit in Chile, das jedoch in 1973 durch einen Putsch gestoppt wurde.

  20. Denkbar ist alles. Aber Denken ist nicht gleich Denken: Es gibt das Aus-Denken und das Nach-Denken. Das Aus-Denken ist besonders beliebt bei jenen, die die Welt nicht verstehen. Sie verlegen sich dann darauf, sich alternative Welten und Modelle auszudenken. Das Nach-Denken ist wesentlich schwieriger, denn es stützt sich auf die Tatsachen. Da geht es darum, zu verstehen und nachvollziehbar zu machen, was die Wirklichkeit an Erscheinungen hervorbringt, wie sie zustande kommen, wie sie funktionieren und welche Auswirkungen sie haben. Das Nach-Denken versucht, diese zu erklären und daraus Entwicklungen deutlich zu machen, die eventuell in die Zukunft verlängert werden könnten, in die nähere, überschaubare, beherrschbare Zukunft. Nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, wo irgendwann jede Weissagung mal in Erfüllung geht, wenn sie bis dahin nicht im Abfalleimer der Geschichte verschwunden ist.
    Das Ausdenken dagegen ist das Prinzip vieler Veröffentlichungen besonders im Bereich der Wirtschaftsthemen. Das ist bei Stemmer der Fall, aber auch vielen anderen Theoretikern der Zunft von Flassbeck bis Häring. Denkbar ist alles: Man kann sich schon jetzt Modelle ausdenken über die Mülltrennung auf dem Mars. Bei vielen Theoretikern scheint das auch die Lieblingsbeschäftigung zu sein, die einzige Kompetenz. Sie hat auch den Vorteil, schlecht widerlegt werden zu können. Was den Aus-Denkern aber fehlt, ist der Bezug zur Wirklichkeit. Sie denken sich Lösungen aus, die in einer idealen Welt funktionieren sollen. Aber all das findet statt ohne Kenntnisse über die Grundlagen des kapitalistischen Wirtschaftssystems.
    So fabuliert Stemmer in dem Interview:
    „Denn solange es Arbeitslosigkeit und keine nennenswerte Inflation gibt, sind staatliche Mehrausgaben kein Problem. Da Deutschland seit einer Weile auf Rezessionskurs ist und wieder Arbeitslosigkeit droht, gibt es genug Spielraum für staatliche Investitionen.“
    Stemmer scheint nicht zu wissen, dass für staatliche Schulden Zinsen gezahlt werden müssen und diese mittlerweile für die meisten Staatshaushalte ein Problem sind. Welches Ausmaß diese Nicht-Probleme mittlerweile erreicht haben, lässt sich sehr schön an den USA beobachten. Stemmer scheint entgangen zu sein, dass dort die Zinsen mittlerweile den Haushalt jährlich mit einer Billion(1000 Mrd) Dollar belasten. Weil das Geld an anderer Stelle fehlt, versucht Trump derzeit diese Belastung aufkosten von Freunden und Verbündeten durch Zölle zu senken. Für dieses Nicht-Problem setzt er die Existenz der NATO und der westlichen Wertegemeinschaft aufs Spiel, damit die USA überleben und nicht in ihren Schulden und Zinsen ersaufen. Dabei sind ihm sogar frühere Verbündete und Freunde egal.
    Wie gering die Grundlagenkenntnisse über Kapitalismus bei Stemmer sind, belegt die folgende Aussagen, die an Naivität kaum zu überbieten ist:
    „Wenn es Arbeitslosigkeit gibt, dann gibt es noch Menschen, die eingestellt werden können um weitere Dienstleistungen und Produkte herzustellen.“
    Hat sich Stemmer auch schon einmal gefragt, wer das dann kaufen soll? Die Nachfrage geht doch schon jetzt überall zurück. Zudem werden im Kapitalismus nur dort Menschen als Arbeitskräfte eingestellt, wo die Aussicht besteht, dass durch deren Arbeitskraft Rendite erwirtschaftet werden kann. Es wird niemand eingestellt, weil eine Frau Stemmer glaubt, damit etwas Gutes zu tun. Sie scheint zu glauben, dass Unternehmer, die seit Jahrzehnte und vllt sogar über Generationen ihren Betrieb führen, nicht wissen, dass sie mit mehr Arbeitskräften auch mehr produzieren können? Kann sie sich nicht vorstellen, dass diese auf Grund ihrer Erfahrung und betriebswirtschaftlichen Zahlen erkennen können, wann der Einsatz weiterer Arbeitskraft zu besseren betriebswirtschaftlichen Ergebnissen führt und sie gerade deshalb keine einstellen?
    Diese Frage scheint sich auch Flassbeck nicht zu stellen, wenn er fordert, dass Unternehmen mehr investieren sollen. Flassbeck scheint zu vergessen, dass sich im Kapitalismus Investitionen auch lohnen müssen.
    Sie alle scheinen zu glauben, dass die Unternehmen unausgegorenen Ideen von sogenannten Wirtschaftsexperten brauchen, die ihre scheinbar wissenschaftlichen Theorien der Jahre langen Erfahrung aus der Praxis für weit überlegen halten.

    1. „Für dieses Nicht-Problem setzt er die Existenz der NATO und der westlichen Wertegemeinschaft aufs Spiel,…“

      Unabhängig vom Thema, kein großer Verlust.
      Und wenn es eine „Wertegemeinschaft“ geben sollte, dann ist diese Menschen bezogen und hat wenig mit der Himmelsrichtung zu tun.

      „…dass sich im Kapitalismus Investitionen auch lohnen müssen.“

      Für wen lohnen sich „Investitionen“ in Rüstung? Außer Rheinmetall & Co, natürlich.

    2. Stemmer scheint nicht zu wissen, dass für staatliche Schulden Zinsen gezahlt werden müssen…

      An wen sollte der Staat Zinsen zahlen müssen, wenn er das Geld selbst schöpft…? „Geld entspricht in der Perspektive der MMT letztlich einer unverzinsten Staatsanleihe mit einer Laufzeit von Null.“

      Hat sich Stemmer auch schon einmal gefragt, wer das dann kaufen soll? Die Nachfrage geht doch schon jetzt überall zurück.

      Die Nachfrage wird geschaffen, indem der Staat die Menschen in Beschäftigung bringt.

      Auch Ausgedachtes sollte man Nach-Denken, bevor man es kritisiert.

      1. Blödsinn! Machen Sie sich doch erst mal sachkundig, ehe Sie Dinge behaupten, die nicht stimmen und die man mit einem einzigen Klick im Internet erfragen könnte: Der Staat schöpft kein Geld, wenn schon dann die Notenbank. Aber pampig und überheblich werden, ohne Grundlagen zu haben.

        Fragen Sie mal die Käufer der Staatsanleihen, ob sie dem Staat ihr Geld umsonst geben. Die USA haben mittlerweile einen Zinssatz von etwa 4,5 %, den sie den Käufern ihrer Anleihen zahlen müssen. Ich weiß ja nicht, auf welchem Planeten SIE leben, aber das dürfte doch mittlerweile als Grundwissen in Wirtschaftsfragen gelten, dass der Staat Zinsen auf seine anleihen zahlt. Oder welchen Grund sehen SIE, dass Sparer, Banken, Investmentgesellschaften, Versicherungen und sonstige institutionelle Anleger Staatsanleihen kaufen, falls IHnen das schon mal zu Ohren gekommen sein sollte. Was meinen SIE denn, warum die das machen? NOch nie davon gehört? Aber hier den dicken Max geben! Auch noch nie gehört, dass die USA jedes Jahr fast 1 Bio Zinsen zahlen? Was meinen SIE denn, warum die das machen? Weil die nicht wissen, wohin mit dem Geld? Von nix ne Ahnung, aber sich hier aufmandeln!

        Für Dtld schreibt der Bundesrechnungshof: (https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2024/bwv-bundeshaushalt-2025.html#:~:text=Schulden%20haben%20einen%20Preis&text=Denn%20bereits%20im%20Jahr%202024,Euro.)
        Schulden haben einen Preis
        Denn bereits im Jahr 2024 werden neue Kredite rechnerisch fast ausschließlich für Zinszahlungen benötigt: Die geplanten Zinsausgaben belaufen sich auf 37,4 Mrd. Euro – die im Bundeshaushalt ausgewiesene Nettokreditaufnahme beträgt 39 Mrd. Euro.
        Aber vermutlich wissen SIE es besser

        1. Lesen Sie doch bitte mal ein paar Grundlagen der MMT nach, und wenn es nur Wikipedia ist. In Sachen Pampigkeit und Überheblichkeit könnte ich von Ihnen allerdings noch einiges lernen, wie es scheint.

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