»Sexuelle Triebe lassen sich nicht verbieten«

Prostituierte in Sao Paolo
Wilfredo Rodríguez, CC0, via Wikimedia Commons

Das Thema der Prostitution wird immer noch mit Argwohn und Ablehnung behandelt. Dabei hat sie einen gesellschaftlichen Wert.

Roberto De Lapuente hat mit der Autorin und ehemaligen Prostituierten Alice Frohnert gesprochen.

 

De Lapuente: Sie haben ein Buch über Prostitution und Gesellschaft geschrieben, Frau Frohnert – das ist auch der Titel Ihrer Arbeit. Ist die Prostitution nicht längst angekommen in der Mitte? Ich meine, heute rümpft man doch nicht mehr pikiert die Nase, wenn man mit dem Phänomen konfrontiert wird …

Frohnert: Ob die Prostitution tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und ob man tatsächlich die Nase nicht mehr über Prostituierte rümpft, bezweifele ich. Wäre dem wirklich so, würden Prostituierte nicht mehr unter anderen Namen arbeiten müssen, auch müssten sie ihre Tätigkeit nicht vor Nachbarn oder ihrer Familie verschweigen. Gewiss gibt es Durchbrüche, meist jedoch in größeren Städten wie Berlin oder Wien. Auf dem Lande ist es für Prostituierte immer noch undenkbar, über ihre Tätigkeit offen zu sprechen.

De Lapuente: Warum ist dem so?

Frohnert: Die Gründe liegen vielfach in unserer Sozialisation, die Schule miteinbezogen, die doch von einer nunmehr über 2000-jährigen christlichen Tradition geprägt ist. Auch der Islam, der mittlerweile in Europa Fuß fasst, verurteilt Prostitution, gleichwohl er etwas freier ist als die christliche Religion. Das Christentum ehrt die Ehe, sprich die Monogamie, die eine Lüge ist, da sie unsere Triebe verleugnet. Der Islam billigt Sex mit mehreren Frauen, etwas, was der Natur näherkommt, die Frau jedoch degradiert. Gut wäre, sich von all den Religionen freizusprechen und den Menschen als Naturprodukt mit dem Recht auf Sex zu akzeptieren, unabhängig von den Auflagen religiöser Überlieferungen. So war die Stellung der Prostituierten in der griechisch-römischen Antike wesentlich besser als seit dem Aufleben des Christentums. Sich als Prostituierte zu outen ist immer noch ein großes Problem. Ihr wird nicht mit Respekt begegnet, vom Mangel an gesetzlicher Absicherung ist erst gar nicht zu sprechen.

»Prostitution macht Menschen selbstverständlich zur Ware«

De Lapuente: Heute wird oft der Begriff des »Sexarbeiters« oder eben der »Sexarbeiterin« verwendet. Bei Ihnen liest man diese Bezeichnung selten. Mögen Sie ihn nicht?

Frohnert: Das Wort »Sexworker« ist recht neu. Dieser soll das Wort »Prostituierte« etwas abmildern. Ich finde diesen Begriff gut. Zu meiner Zeit waren jedoch vorwiegend andere Bezeichnungen für Prostituierte geläufig. Doch selbst, wenn es diese Wörter schön früher gegeben hätte, hätte ich diese nicht benutzt, denn mit der anderen Bezeichnung verschwinden die unzähligen Probleme wie Degradierung, Stigmatisierung, Verurteilung oder Gewalt keinesfalls. Es ist ähnlich wie das Bürgergeld, es steht für Sozialhilfe – ein Euphemismus, denn dahinter stecken Menschen, die viele Probleme haben. Das Wort ändert nichts an der Situation.

De Lapuente: Macht die Prostitution Frauen – und seltener auch Männer – zur Ware?

Frohnert: Die Prostitution, egal ob von einer Frau oder von einem Mann ausgeübt, macht diese selbstverständlich zu einer Ware. Aber ist es schlimm, wenn unser Körper als Ware betrachtet wird? Ist es schlimm, wenn wir mit unserem Körper als Ware Geld verdienen? Überhaupt nicht. Andere verdienen mit ihren Händen oder mit ihrem Kopf als Ware ihren Lebensunterhalt: Frauen auf dem Laufsteg – und Sportler verdienen doch auch mit ihren Körpern Geld. Ich denke, dass die Menschen, wie bereits gesagt, durch die Religionen ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper haben. Unser Körper ist nichts Heiliges, wir Menschen stehen nicht auf dem Podest, sondern sind Lebewesen, die Triebe haben, die nicht ausschließlich der Fortpflanzung dienen, sondern um einfach viel Spaß zu haben. Und wenn Frauen oder Männer es psychisch schaffen, anderen Menschen Spaß und Entspannung zu bieten, ist dies völlig legitim. Schlimm nur, wenn sie gezwungen werden, dann ist das ein Verbrechen. Wenn sie für sich das so entscheiden, um Schulden zu tilgen oder sich später ein Haus kaufen zu wollen, warum nicht? Wer hat das Recht zu sagen, der menschliche Körper ist keine Ware. Wir sind täglich Waren, auch wenn Pädagogen oder Psychologen dies nicht gerne hören. Und dies trifft sowohl für Männer als auch für Frauen zu.

»Prostitution ist für viele etwas Bedrohliches«

De Lapuente: Unsere gesellschaftlichen Vorstellungen sind so gelagert, dass wir den Körper eben schon als etwas Besonderes sehen – und man bietet ihn der Person sexuell an, die man sehr mag oder gar liebt …

Frohnert: Die Behauptung, ich gebe meinen Körper nur jemanden, den ich mag, ist schön und zu befürworten. Weibliche oder männliche Prostituierte können beides, den Körper als Arbeitswerkzeug zu benutzen und damit Geld zu verdienen und privat den Körper als emotionales Spaß-Instrument in Anspruch zu nehmen. Ich denke, dass wir Menschen uns klarmachen müssen, dass wir keine Übermenschen, sondern einfache Lebewesen, die Trieben, der Natur folgen. Wir leben in einer künstlichen Welt. Und die Ehe ist etwas Künstliches, das mit dem Wort »Liebe« oder »Familie« einhergeht. Daher ist Prostitution für die meisten etwas Befremdliches, gar etwas Bedrohliches, denn die meisten Kunden sind verheiratet. Menschen erheben sich, wollen etwas Besonderes sein, ihr Körper ist gar unbezahlbar – völlig absurd, wenn man bedenkt, wie viel Soldaten in Kriegen sinnlos, im Namen für irgendein Vaterland getötet werden. Unsere Gesellschaften sind heuchlerisch.

De Lapuente: Letzterem stimme ich zu. Aber ist es nicht auch sehr nihilistisch, wenn man – ein wenig wie Plessner – des Menschen Natürlichkeit als Künstlichkeit begreifen will? Braucht der Mensch nicht das Gefühl, dass seine körperliche Erscheinung etwas sehr Wertvolles ist? Religionen versuchen sich in diesem Ansatz – kommt daher vielleicht die Skepsis gegenüber Prostitution der Kirchen?

Frohnert: Unser Körper ist auch wertvoll, denn durch ihn bleiben wird am Leben. Jedoch dieser Körper hat Triebe, die doch befriedigt werden möchten, damit wir gesund bleiben. Und dazu gehört auch der Sex. Etwas völlig Natürliches. Da die Religionen und folglich die Gesellschaften den Körper als etwas Erhabenes sehen, räumen sie ihm weniger Natur und Triebhaftigkeit ein. Es wird mit Schlüpfrigkeit und gar Schmutz assoziiert. Sie verleugnen Polygamie, sexuelle Fantasien und zwängen die Menschen in eine Art Mieder, das irgendwann durchbrochen und gefährlich enden kann (Vergewaltigung, Nötigung, gar Inzest etc.). Die Religionen wollen Lebenshilfe und Zähmung zugleich sein, wobei das Letztere vielfach in Heimlichtuerei, Lügen und Verletzungen ausarten kann.

»Es gibt derzeit keine grundlegende offizielle Verbesserung für die Prostitution«

De Lapuente: Sie sprechen zurecht an, dass Menschen in vielen Bereichen Ware sind. Die linke Kritik kannte diesen Grundgedanken früher sehr gut. Daher begleitete sie Lohnarbeit immer kritisch. Wenn Sie heute auf die Gesellschaft blicken, wer geht menschlicher mit der Prostitution und deren ausübenden Personal um: Die alten Linken, die neuen Pseudolinken oder die konservativen Kräfte?

Frohnert: Die politischen Parteien unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander, sie unterliegen gesellschaftlichen Strömungen, auf die wir keinen Einfluss haben. Prof. Dr. Bystrina, mein Doktorvater, sagte, unser Gehirn braucht eine bis zwei Generationen, bis sich Veränderungen im Gehirn manifestiert haben. Die ehemalige deutsche Kanzlerin hat einen Schritt nach vorne gemacht, indem sie das Prostitutionsschutzgesetz 2017 erlassen hat. In Belgien ist der Kampf um die offizielle Anerkennung vorangeschritten. Schlusslichter sind Skandinavien, Frankreich und die östlichen Nachbarn, insbesondere mit dem Nordischen Modell. Kunden zu bestrafen, nur, weil sie Sex wollen, ist absurd. CDU und SPD debattieren über dieses Modell, das macht mich wütend, denn Triebe lassen sich nicht verbieten. Es wird dann im Dunkeln gearbeitet unter vielfach prekären Arbeitsbedingungen. Die Politik fast aller Parteien ist eher konservativ, es gibt derzeit keine grundlegende offizielle Verbesserung im Hinblick auf die Prostitution. Man traut sich nicht, die Prostitution als wichtige gesellschaftliche Dienstleistung anzuerkennen. Stattdessen verschmäht man diese Branche und bringt sie stets mit Gewalt, Zwangsarbeit, Ausbeutung und Sucht in Verbindung. Sicherlich gibt es dies wie in allen anderen Arbeitszweigen auch.

De Lapuente: Aber ist es nicht so, dass viele Frauen unter Zwang dem Beruf nachgehen? Dass sie von einem brutalen Zuhälter kleingehalten werden oder gar wehrlose Opfer einer Schieberbande sind?

Frohnert: Gewiss gibt es Frauen, die gezwungen werden, sie wollen oder schaffen es psychisch nicht, ihren Körper zu verkaufen, wissen jedoch keine Anlaufstelle, um sich zur Wehr zu setzen. Dies ist ein Verbrechen. Die meisten wollen jedoch schnelles Geld machen, sei es auf Grund von Überschuldung, Scheidung oder um sich endlich auch mal etwas zu gönnen (Reisen Eigentumswohnung, Haus). Immer noch arbeiten Frauen in schlecht bezahlten Frauenberufen (Bäckerei, an der Kasse, im Verkauf), sind von ihren Partnern abhängig.

»Es war eine Welt, in die ich eintauchen wollte«

De Lapuente: Sie haben selbst als Prostituierte gearbeitet. Wie sind Sie bei dieser Arbeit gelandet? Wie landen andere Prostituierte in diesem Job?

Frohnert: Man landet nicht in diesem Job; vielfach fällt man eine Entscheidung und stellt sich die Frage: Soll ich, kann ich, diese Arbeit nervlich schaffen? Ich selber habe an der Freien Universität Berlin einen Studienplatz in Publizistik und Theaterwissenschaften erhalten und ließ die Enge der Provinz hinter mich. Da ich eine Cineastin bin, das Kino leidenschaftlich liebe, schaute ich mir mehrmals »Belle de Jour« von Luis Buñuel mit der legendären Catherine Deneuve oder »Paris, Texas« von Wim Wenders mit Nastassja Kinski sowie »Kinder des Olymp« von Marcel Carné an – Filme, die mich sehr faszinieren. Auch war ich in einer Ausstellung von Henri de Toulouse-Lautrec, der vielfach Tänzerinnen, Chansonniers und Prostituierte malte. Es war eine Welt, in die ich eintauchen wollte, zumal das Bafög vom Staat vorne und hinten nicht ausreichte. Habe gekellnert, in einer Wäscherei gearbeitet. Was soll ich sagen: sehr niedrige Entlohnung. Folglich suchte ich in Tageszeitungen nach freien Stellen in Bars und Nachtklubs. Es waren viele. Mein erster Arbeitsplatz war am Savigny-Platz in Berlin-Wilmersdorf, in 1.001 Nacht, einem exklusiven Nachtklub, später Pascha im Grunewald und dann reiste ich durch ganz Deutschland, auch Luxemburg und die Schweiz, um Geld zu verdienen, womit ich auch meinen hoch verschuldeten Eltern helfen konnte.

De Lapuente: Wie lebt man Partnerschaft, wenn man von Beruf Prostituierte ist? Ist es schwer, jemanden für sein Leben zu finden?

Frohnert: Prostitution ist eine schwere Arbeit, vielfach auch sehr belastend. Man ist nackt und daher umso verletzlicher. Die Männer, die kommen, ekeln vielfach an, ihr Körper, auch ihr Verhalten ist abstoßend. Schlimm ist auch der mangelnde Respekt, die herablassende Art, die Reduzierung auf ein Stück Fleisch, das Vermitteln, in ihren Augen minderwertig zu sein. Bleierne Nerven sind vonnöten. Dann noch die Stigmatisierung draußen. Gerade deshalb, vor diesem grausamen Hintergrund, freut man sich, privat einen Partner oder eine Partnerin zu haben, der oder die anders ist. Ein Mensch, mit dem man gefühlvollen Sex erleben und tatsächlich genießen kann. Prostituierte sind meistens sehr schöne Menschen, junge erotische Frauen. Sie finden leicht einen Partner. Ich habe es genossen, nach einer schweren Woche mit etlichen Kunden, mich endlich mal gehen zu lassen, war so glücklich, Romain wiederzutreffen, in den ich mich Hals über Kopf verliebt hatte. Romain hatte mit meinem Beruf viel mehr Probleme als ich, er hat darunter sehr gelitten. Ich konnte meine Arbeit und mein privates Glück voneinander trennen. Der Sex mit einem Menschen, den man begehrt, ist völlig anders als der Sex, den man anbietet. Ich denke, unser Gehirn arbeitet bei der Sexarbeit anders, es werden keine Glückshormone ausgeschüttet. Auch in vielen sozialen Berufen bedienen Menschen andere Menschen, machen dies auf einer neutralen Ebene, ohne dass sie zu stark gefühlmäßig eingebunden sind.

De Lapuente: Sie haben an anderer Stelle schon gesagt, dass Prostitution eine wichtige gesellschaftliche Dienstleistung ist. Welche ist das? Klar, oberflächlich gesagt: Sie erleichtern Männer. Aber was hat die Gesellschaft davon?

Frohnert: Prostitution hilft Männern, ihren Trieb zu befriedigen. Mittlerweile gibt es solche Angebote auch für Frauen. Für die Gesellschaft bedeutet dies, weniger Vergewaltigung in der Ehe und draußen, weniger Gewalt gegen Frauen und allgemein Schwächere – möglicherweise auch weniger Verabreichung von Medikamenten bei psychisch kranken Kunden und behinderten Menschen. Auch Männer, die herzkrank sind und deren Glied nicht mehr steif wird, erfahren durch eine Prostituierte Akzeptanz. Leider existieren bis jetzt noch keine Zahlen, es gibt keine Erhebungen. Fakt ist, dass in den Covid-19-Pandemiejahren 2020, 2021 und 2022, Familiengewalt, Vergewaltigungen, Vereinsamung, Depressionen und Verhaltensauffälligkeiten spürbar zugenommen haben. Dies flachte ab, als die Sexbetriebe wieder öffnen durften. Dies spricht für diese Dienstleistung.

 

Alice Frohnert, Studium der Publizistik und Theaterwissenschaft (FU Berlin), arbeitet als freie Journalistin für diverse Zeitschriften.

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84 Kommentare

  1. Man kann viel gegen Zwangsprostitution und OK generell unternehmen, wenn in DE die großen Geldflüsse überwacht werden, wenn man endlich was im Geldwäscheparadies DE unternimmt.
    Aber oops, das trifft dann auch die großen Steuerhinterzieher und das Top1%.
    Lieber schürt man Ressentiments gegen Prostituierte, Bürgergeldempfänger und Migranten.
    Die wehren sich nicht so sehr.

      1. Die großen Geldströme werden ja auch nicht mit Bargeld abgewickelt. Palettenweise Banknoten zu tauschen zwischen GescHäaftspartnern ist einfach unpraktisch. Hatte nicht der Drogenbaron Escobar nicht haufenweise Geldscheine vergraben im kolumbianischen Dschungel, weil er mit diesen Mengen Bargeld nichts anfangen konnte?

    1. Wer schürt „Ressentiments“ gegen Prostituierte? Die einzigen, die Verbote wollen, sind m.W. radikale Feministinnen, die sich aber in erster Linie typisch links-paternalistisch verhalten und sich für die Menschen dahinter gar nicht interessieren.

      Gegen Migranten muss man keine Ressentiments schüren (die ergeben sich schon durch täglichen Kontakt und die Tatsache, dass es sich um Fremde handelt, es ist Teil der evolutionären Überlebensinstinkte da vorsichtig zu sein) und auch „Bürgergeldempfänger“ kennt der eine oder andere aus eigener Anschauung, trotz mancher negativer Erfahrung haben wir dieses System, weil die meisten Deutschen es für richtig halten.

      1. Andudu sagt:
        „Wer schürt “Ressentiments” gegen Prostituierte? Die einzigen, die Verbote wollen, sind m.W. radikale Feministinnen, …“

        In der DDR war Prostitution verboten. Alles „radikale Feministinnen“?

            1. Nun, der vorrangige Grund war seinerzeit vermutlich die Heuchelei gepaart mit Spießertum in den 1950ern. Um den Schutz der Damen ging es dabei eher nachrangig. Meine hier niedergeschriebene Ansicht ist nicht auf die DDR beschränkt.
              Idealerweise würde man sowas erlauben bei gleichzeitiger harter Bestrafung von jedem Zwang. Die Praxis ist aber hier wohl viel schwieriger als die Formulierung ethischer Vorgaben.

  2. Der überaus grosse Wert der Prostitution im Hinblick auf Kriegstüchtigkeit und Kampfmoral wurde hier leider völlig übergangen. Ich hoffe sehr, es gibt bereits ausreichend Nato-Bordelle an der Ostflanke.

    1. Für die neue Panzerbrigade der Ostlandreiter wird gerade in Litauen nur wenige km von der Grenze zu Weißrussland entfernt eine neue Stadt gebaut. Inklusive Wohnungen für das einheimische Dienstleistungspersonal. Da wird doch auch Platz für sexuelle Dienste sein…

  3. Danke
    Nach dem Artikel zum „Seitensprungportal“ vom 5.2.25
    endlich noch und wieder ein Thema aus der Mitte der Gesellschaft und für das Gros der davon Betroffenen.
    Gerne auch in (Ermangelung anderer Probleme) eine Hommage an SM oder sonstige Um-/Un-Triebe, die uns allen inne wohnen, raus müssen und den Alltag prägen.
    Bitte, bitte.

    „Die Prostitution, egal ob von einer Frau oder von einem Mann ausgeübt, macht diese selbstverständlich zu einer Ware. Aber ist es schlimm, wenn unser Körper als Ware betrachtet wird? Ist es schlimm, wenn wir mit unserem Körper als Ware Geld verdienen?“
    Nö.
    Die der „Ware/Verfüngsmasse“ innewohnenden Nieren und Herzen lassen die Kassen ebenfalls klingeln – äh, sorry, die spendet man ja nur freiwillig, dafür kostenlos.

    „Das Christentum ehrt die Ehe, sprich die Monogamie, die eine Lüge ist, da sie unsere Triebe verleugnet.“
    Gut – ist ein Totschlagargument all jener, die davon partizipieren.
    Aber WO und von WEM würde diese These unabänderlich nachgewiesen?
    War da nicht auch noch irgendwas damit, dass triebhaft ausschließlich Tiere seien?
    Egal.

    „Für die Gesellschaft bedeutet dies, weniger Vergewaltigung in der Ehe und draußen, weniger Gewalt gegen Frauen und allgemein Schwächere ..“
    Ach du je – „soll“ Maria Magdalena nicht ebenfalls eine Prostituierte gewesen sein? Heute ist sie eine Heilige! Ave

    Wäre ich eine Frau, müsste ich mich direkt bei diesen uneigennützigen Sozialarbeiterinnen bedanken, dass diese statt des Staates Vergewaltigung, Gewalt innerhalb und außerhalb der Beziehung verhindern.

    Diese Aussage ist zumindest das einzig korrekte Fazit:
    „Die meisten wollen jedoch schnelles Geld machen, ..“
    (exklusive einer erheblichen Zahl weltweit, die zu diesem „Broterwerb“ gezwungen sind oder werden und tatsächlich Mitgefühl verdienen.)

    Es lohnt sich übrigens nicht, sich künstlich aufzuregen.
    Wie beim Thema „Kiffen“ könnte man nämlich die heimlichen oder verhinderten Puffgänger direkt erkennen.

      1. Kommt darauf an, aus welcher Perspektive bzw. aufgrund welcher Erfahrung man zu einem Ergebnis gelangt.😊

        Ach ja. Wenn nur der letzte Abschnitt eine Reaktion „provozierte“ kann ich demnächst auf den vorherigen Sermon verzichten. Ergibt dann zwar keinen Sinn mehr, aber ob das auch dem ein oder anderen auffallen würde?🤔

        Wobei die Sinnhaftigkeit des Kommentierens – ach, was schreibe ich; des Lesens der hiesigen immer anspruchsvoller werdenden Inhalte vonnöten ist – grundlegend neu beleuchtet werden muss.
        Auf Links verzichte ich ja bereits.😉

        1. Ach so sagt:
          „Kommt darauf an, aus welcher Perspektive bzw. aufgrund welcher Erfahrung man zu einem Ergebnis gelangt.“

          Ganz genau.
          Zum Beispiel aus der Perspektive eines Bruders, der seine Schwester aus der notlagenbedingten Prostitution befreien musste.

          Und ich entschuldige mich natürlich hiermit in aller Form, keine Romane zu schreiben.

          1. Sie haben meinen Text entweder NICHT verstanden, falsch interpretiert, oder ich hätte epischer schreiben müssen.

            „Es lohnt sich übrigens nicht, sich künstlich aufzuregen…“ bedeutete, dass ICH weder an Abers, noch Schmähungen anderer interessiert war, die ein Loblied auf die „Ware“ Körper anstimmen, die jederzeit zur freien Verfügung zu stehen hat.

            1. Ach so sagt:
              „Sie haben meinen Text entweder NICHT verstanden,“

              Es ging mir nur um die zitierte Aussage.

              Und die ist, egal in welchem Kontext, ungültig.

              1. Dann soll es mir auch recht sein, dass SIE WISSEN, was ICH MEINE, sowie über Kontext befinden, der sich Ihnen zwar NICHT erschlossen haben kann, da Sie andernfalls ICH wären.
                Aber dem muss wohl so sein. Fühle mich bereits gänzlich entICHt und fremdbewohnt.😬

                Bitte nach Gusto deuten:
                einen schönen Abend.

  4. ein Freund von mir ist jetzt Sozialamts Tätowierer.
    Also er tätowiert nicht die Mitarbeiter des Amtes, sondern deren Kunden.
    Feste Stelle.
    Schönes Modell. Vielleicht ein Denkansatz…….

        1. nein,die kriegen ihr Wunschtattoo auf sozialamtskosten, kein Scherz.

          wenn es demnaechst nen Sozialamts Blowjob gibt, damit die Leute schön ruhig bleiben wundert mich das auch nicht mehr.
          Aber welche Prostituierte arbeitet schon für Mindestlohn.
          Andererseits wird dann die Tätigkeit der Prostituierten wahrscheinlich als zumutbar deklariert.

          man kann gar nicht so schlecht denken, wie es zur Zeit kommt

  5. Wie man es gut finden kann, dass Menschen eine bloße Ware sind, ist mir nach wie vor schleierhaft.

    Solche Menschen sind gedanklich immer noch in der Verwertungsgesellschaft verhaftet, und damit Teil des Problems.

    1. „Wie man es gut finden kann, dass Menschen eine bloße Ware sind, ist mir nach wie vor schleierhaft.“

      Der Mensch ist nicht die Ware, sondern er bietet eine sexuelle Dienstleistung an. Das ist ein bisschen intimer, als eine Maschine zu bedienen oder am PC zu hocken, im Endeffekt aber auch nicht schlimmer, so lange es freiwillig passiert.

      „Solche Menschen sind gedanklich immer noch in der Verwertungsgesellschaft verhaftet, und damit Teil des Problems.“

      Menschen die glauben, man könne eine Verwertungsgesellschaft in einer Welt knapper Güter loswerden, können auch schnell zum Problem werden…

      1. Diese Argumente kenne ich zur Genüge, durch Wiederholung werden sie nicht besser. Der große Denkfehler der VWL: Es gibt nicht zuwenige Güter. Es gibt sogar mehr als ausreichend davon. Knapp ist nur bei einem Großteil der Menschen im Kapitalismus das Geld, um Güter zu kaufen. Inzwischen reicht es bei vielen sogar nicht mehr dazu, für das Leben notwendige Güter bezahlen zu können.

        Um mal direkt bei dem Punkt Partnerwahl zu bleiben und Ihnen einen Beweis zu liefern: Wo sehen Sie da knappe Güter? Es gibt in allen Gesellschaften, die nicht durch Krieg oder andere Gründe staatlicher Eingriffe dezimiert wurden (Ein-Kind-Politik in China z.B., wo Mädchen ausgesetzt oder anderweitig „entsorgt“ wurden, da sie schlechter verwertbar sind als Jungs), annähernd gleich viele Männer wie Frauen. Am knappen Gut kann es also nicht liegen, es müssen andere Gründe vorliegen, z.B sozioökonomische Unterschiede. 😉

        Dass Frauen dazu tendieren, sich bei der Partnerwahl ökonomisch „nach oben“ zu heiraten, ist Ihnen bewusst? Es gibt unzählige Studien dazu, z.B diese hier:
        https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/19485565.2023.2220950

        „Der Mensch ist nicht die Ware, sondern er bietet eine sexuelle Dienstleistung an. Das ist ein bisschen intimer, als eine Maschine zu bedienen oder am PC zu hocken“

        Eine Dienstleistung ist eine Ware, man nennt es auch ein immaterielles Gut. Sie wird gehandelt wie jede andere Ware auch. Informieren Sie sich lieber, bevor Sie Unsinn erzählen.

        https://de.wikipedia.org/wiki/Immaterielles_Gut

        Und besonders bei Prostition zeigt sich das Ausmaß des Warencharakters, da es hier nicht nur darum geht, jemandem den Rücken zu massieren. Wenn Sie in den Puff gehen, und sich eine Nutte nach äußerlichen Merkmalen und „Qualitätskriterien“ aussuchen, ist das, als ob sie im Supermarkt Joghurt kaufen.

        Nur ist die Ware hier ein Mensch!

        Sie können sich das gerne umdeuten oder schön reden, wenn Sie wollen, mich und andere hier überzeugen Sie damit wohl eher nicht.

        „im Endeffekt aber auch nicht schlimmer, so lange es freiwillig passiert.“

        Freiwillig? Drehen wir die Sache doch mal um: Geht ein Freier freiwillig zur Hure, oder weil er niemanden hat, der für Intimitäten bereit ist, und ihm nichts anderes übrig bleibt, als dafür zu bezahlen?

        Im Kapitalismus passiert nichts „freiwillig“!

        Gruß vom Narf

        1. Nicht übersehen dass das Gut auch dadurch verknappt werden kann, das manche Ms mehrere Fs beanspruchen. Die die leer ausgehen müssen dann anderweitig ihr Glück suchen, was dann bei dem Thema Zuwanderung besprochen werden müsste.

          1. Richtig.

            Da gibt es diejenigen, die sich beliebig viele „Menschen“ leisten können, und auf der anderen Seite Männer, denen gar nichts anderes übrig bleibt, als allein zu bleiben oder eben widerwillig dafür zu bezahlen.

            Oder man geht nach Thailand oder so, da sind die Damen auch sehr preisgünstig….

        2. … Drehen wir die Sache doch mal um: Geht ein Freier freiwillig zur Hure, oder weil er niemanden hat, der für Intimitäten bereit ist, und ihm nichts anderes übrig bleibt, als dafür zu bezahlen?

          Mal jetzt ein wenig gesponnen und vielleicht auch etwas übertrieben: Im Endeffekt sind Prostituierte oft wesentlich preisgünstiger als das ganze Getue und Gewerbe zwecks des Findens einer Sexualpartnerin.
          So manche Frau ist da keinesfalls anders als eine Prostituierte… Die geht mit dem Typen auch nur in die Kiste, weil dieser Geld und (scheinbar) einen Status in der Gesellschaft hat, und diese sich davon Vorteile verspricht.
          Ein Teil der Frauen sind leider so. Und diese sind bei mir im Ranking weit hinter Prostituierte einzustufen. Letztere sind oft weit ehrlicher!
          Zur Ehrenrettung des weiblichen Geschlechts: Natürlich sind bei weitem nicht alle so und ich habe auch eine Frau gefunden die nicht so ist! Jedoch hatte ich auch schon mal was anderes erlebt!

          1. n.b sagt:
            „preisgünstiger“

            Die Rechnung stimmt genau dann, wenn Mann Frauen nur einlädt, um Sex haben zu wollen. Ein Wochenende an der Nordsee auf Sylt… keine Frage.

            Aber Männer laden Frauen nicht immer nur wegen Sex ein, sondern weil sie mehr von der Frau wollen. Wenn dann eine Familie gegründet wird und der Nachwuchs ‚überraschend‘ auftaucht, dann stimmt die Rechnung nicht mehr. Ich formuliere jetzt mal absichtlich übertrieben: Wieviel kostet denn so eine Prostituierte als Tagesmutter?

            1. @Dan:
              Schwer zu widerlegen, da fast jedermann eigentlich ein deutlich größeres Interesse hat an einer Beziehung als an Sex alleine. Letzterer muss jedoch meiner Meinung genauso stimmen wie der Rest. Wenn es im Bett schei*e ist, ist auch in meinen Augen die Beziehung häufig langfristig zum scheitern verurteilt, selbst wenn der Rest absolut stimmt. Es sei denn, es wird sich bei Prostituierten oder durch anderes Fremdgehen das geholt was in der Beziehung fehlt.
              Nenne es meinetwegen menschliche Schwäche. Manch einer legt halt großen Wert auf eine sexuelle Erfüllung und wenn der Partner diese nicht liefern kann, dann wird sich diese woanders geholt.
              Andere Situation ist halt, dass häufig nicht so attraktive Männer und Frauen oft keine Partner finden. Jedoch auch diese haben ein sexuelles Bedürfnis. Das schreit gerade zu dass diese von vielen entsprechend so ausgenommen werden. Es sei denn, sie kaufen sich diesen bei Prostituierten. Und das ist im Prinzip häufig sehr deutlich billiger…

              Das ist alles nicht so einfach!
              Mit der Moralkeule ist leicht zu schwingen!

        3. „Um mal direkt bei dem Punkt Partnerwahl zu bleiben und Ihnen einen Beweis zu liefern: Wo sehen Sie da knappe Güter? “
          Es gibt ein massives Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern. In manchen Ländern bis zu 30%. Aber selbst in Ländern, wo es 1:1 ist, kriegt nicht jeder eine. Das liegt nicht an den Polygamisten, sondern daran, dass sich Frauen, je älter und unabhängiger sie werden, sich seltener verpartnern. Gerade nach einer Ehe sind viele Frauen der Meinung, dass eine Katze die bessere Gesellschaft ist, während Männer gerne eine Partnerin wollen, vorzugsweise eine jüngere. In der Natur werden auf 100 Frauen 107 Männer geboren. Durch ihre schwächere Gesundheit, erreichen aber weniger das Erwachsenenalter und viele gehen in Stammesgesellschaften an „Männerdingen“ (Krieg, Jagd, Unfälle) drauf. Das betrifft bis zu 30% aller Männer. Deswegen ist ein Mann in diesen Gesellschaften deutlich besser angesehen als in dieser angeblich so patriarchalen Gesellschaft. Außerdem bekommt jeder Mann eine Frau. Heute bleibt Männern, wenn sie nicht gut aussehen UND Game haben, nicht viel mehr übrig als sich entweder mit dem Trostpreis einer körperlich oder charakterlich problematischen Frau zufriedenzugeben oder sich mit einem Leben ohne Partner zurechtzufinden. Käuflicher Sex ist für die meisten keine Option, da es oft zu viel kostet und zudem nicht das wirkliche Bedürfnis stillt, nämlich einen Partner haben, der einen liebt und den man lieben kann.
          Und nur mal ein Tipp, wie verzweifelt Männer sind:
          https://www.youtube.com/watch?v=omAeeOhmEs0

          Es gibt hier übrigens keine (ethisch akzeptable) Lösungen, ich habe keine und kenne keine, ich bin nur der Beobachter.

  6. Was ich da zu sagen hätte, „dauert eine Zigarette“:
    1. Sex, der nicht beiden Partnern absolute Erfüllung gibt, stelle ich mir leer vor.
    2. Für eine Gesellschaft, die alles verwertet, ist die Verwertung des eigenen Körpers die logische Konsequenz.
    3. Ein chinesisches Sprichwort sagt: Willst du eine Stunde glücklich sein, leg dich hin und schlafe, willst du einen Tag glücklich sein, geh fischen, willst du ein Leben lang glücklich sein, liebe deine Arbeit. Wenn die Sexarbeit so ist, wie Alice Frohnert sie beschreibt, wird sie sie wohl kaum lieben können. Arbeit sollte etwas sein, worauf man stolz sein kann. Das ist leider auch sonst nicht mehr so oft der Fall, aber das macht die Sache nicht besser.
    4. Monogamie muss keine Lüge sein. In Maxie Wanders Buch „Guten Morgen du Schöne“ über Frauen in der DDR kommt Ute G., Facharbeiterin, ledig, ein Kind – und viele Erfahrungen – zu Wort. Sie sagt über den Sex mit ihrem Partner: „Inzwischen haben wir uns so erzogen wie wir’s beide gern haben.“ Das ist der Unterschied.
    5. Es gibt Menschen, die haben so viel Intelligenz, dass sie anfangen, sich damit selbst zu belügen.

    1. „Sex, der nicht beiden Partnern absolute Erfüllung gibt, stelle ich mir leer vor.“

      Für viele Freier ist es der einzige Sex den sie haben… die unangenehme Kehrseite von dem ganzen Zweigeschlechttheater. Ich war noch nie bei einer Prostituierten, aber ich weiß wie unglaublich hart es ist, einsam zu sein. Da ist faktisch jeder Körperkontakt hochwillkommen, notfalls auch bezahlter, weil damit ein menschliches Grundbedürfnis gestillt wird.

      1. Was immer unter den Tisch gekehrt wird, ist, dass es auch viele Frauen gibt die
        zu prostituirenden Männern gehen. Als ich in den ersten Monaten im Dienste einer
        Hausverwaltung, mir in Hamburg Wohnungen angesehen habe, hat mich die Zahl der
        Männer, die sich prostituieren wirklich überrascht. Und es waren kaum Drogenabhängige
        darunter.

    2. Mit Liebe, Erfüllung, gar Glücklichsein hat Prostitution m.E. nichts zu tun. Auf beiden Seiten der „Ladentheke“ herrscht i.d. R. Not. Finanzielle, emotionale und ja triebbedingte Not. Die Frage ist, will man diese Not offen und kontrolliert bei Tageslicht oder verboten im Dunkeln in schmuddeligen Ecken „notdürftig beheben“? Das „älteste Gewerbe“ wird sicher nicht aussterben, außer wir werden alle zu geschlechtslosen Automaten, die brav gehorchen und nicht aufmucken. Vielleicht ist ja LGBTQ und Gender die Erfüllung die früher von den Religionen geforderte Körper- und Emotions- und Lustfeindlichkeit mit den entsprechenden Folgen?

  7. Es ist doch so wie Marx schon sagte: alles wird zur Ware. In Bezug auf den Menschen eben nicht nur dessen arbeitskraft sondern direkt seinen Körper.
    In Bezug auf die positiven Seiten bzw die positiven Aspekte der Prostitution fällt mir noch ein Film als Beispiel ein: zwei italienische Männer reisen mit dem Bruder des einen , der geistig behindert ist, nach Österreich, um ihn dort zu einer sexuellen Erfahrung zu verhelfen.

    1. „Es ist doch so wie Marx schon sagte: alles wird zur Ware. In Bezug auf den Menschen eben nicht nur dessen arbeitskraft sondern direkt seinen Körper.“

      Alles was knapp und begehrt ist, wird zur Ware, das ist unvermeidbar.

      Angesichts der Knappheit fruchtbarer, attraktiver und williger Frauen, können wir froh sein, dass sie nicht generall als Objekte behandelt werden, wie das in weniger entwickelten Ländern schon mal vorkommen kann…

  8. Zwangsprostitution ist nicht tolerierbar.
    Aber es gibt kaum verlässliche Angaben über das Ausmaß.
    Polizeilicherseits wurde verlautbart, dass die Bekämpfung unter den derzeitigen Bedingungen kaum möglich sei.
    Wenn nur zugelassene Bordelle entsprechende Dienstleistungen anbieten dürften, wäre eine Bekämpfung möglich, sagt Polizei.

  9. »Sexuelle Triebe lassen sich nicht verbieten«

    »CDU und SPD debattieren über dieses Modell, das macht mich wütend, denn Triebe lassen sich nicht verbieten.«

    (Normalerweise wäre jetzt ein 🥳 und ein ☃️ fällig. Ich spare mir das für später auf.)

    Strohmann-Argument

    (Fast) Niemand will in Deutschland den Sexualtrieb verbieten.

    Merke: Sexualtrieb ≠ Sex mit Frauen/Männern

    Das lässt sich sehr schön an der Objektsexualität und daran ablesen, dass Prostituierte in überwältigender Mehrzahl junge Frauen sind und einem bestimmten ‚Schönheitsideal‘ entsprechen müssen.

    Immer, wenn sinnvolle Argumente nicht vorhanden sind, werden sie mitunter an den Haaren herbeigezogen. Menschen werden nicht Sportler aus beruflichen Gründen, sondern durch ‚Berufung‘. Menschen verkaufen nicht ihren Körper, auch wenn sie ihn dabei ruinieren sollten, als ‚Lohnsklave’, sondern verkaufen ihre Arbeitskraft, genauer, ihre Leistungsfähigkeit (Die Diskussion, ob sie sich dabei mäßig oder übermäßig über den Tisch ziehen lassen, bleibt dabei unberührt).

    »Die meisten (Prostituierte) wollen jedoch schnelles Geld machen, sei es auf Grund von Überschuldung, Scheidung oder um sich endlich auch mal etwas zu gönnen (Reisen Eigentumswohnung, Haus). Immer noch arbeiten Frauen in schlecht bezahlten Frauenberufen (Bäckerei, an der Kasse, im Verkauf), sind von ihren Partnern abhängig.«

    Immer wieder spannend, Leute beim Versuch zuzusehen, Quark an die Wand zu nageln. Was haben Spitzenverdiener wie exklusive Escortdamen mit schlecht bezahlten Verkäuferinnen in Bäckereien zu tun? Nicht allen Frauen steht die Option offen, ihrer finanziellen Abhängigkeit durch Prostitution zu entkommen.

    »Leider existieren bis jetzt noch keine Zahlen, es gibt keine Erhebungen. Fakt ist, dass in den Covid-19-Pandemiejahren 2020, 2021 und 2022, Familiengewalt, Vergewaltigungen, Vereinsamung, Depressionen und Verhaltensauffälligkeiten spürbar zugenommen haben. Dies flachte ab, als die Sexbetriebe wieder öffnen durften. Dies spricht für diese Dienstleistung.«

    Nein, dies wäre nur dann ein gültiges Argument, wenn ausschließlich Sexbetriebe wieder geöffnet worden wären.

    Meiner bescheidenen Meinung nach muss gewerbliche Prostitution verboten werden.

    (Jegliche Argumente gegen ein Verbot der Prostitution sollten bitte vorab an den Maßstäben des Verbotes des gewerblichen Handels mit menschlichen Organen vorsichtshalber (!) abgeglichen werden.)

    Abschließend möchte ich mal ganz profan fragen, wer die Nutznießer von legaler Prostitution sind? Sind es tatsächlich – denn das ist die Argumentation der Autorin – die Prostituierten und die triebhaften Menschen?

    Wer kann sich denn den regelmäßigen Besuch im Sexcenter oder von Escortdamen leisten? Der ‚Lohnsklave‘ ja wohl eher nicht, oder? Welche Interessen welcher Gruppen werden zuvörderst bei der Rechtfertigung legaler Prostitution bedient?

    Bonusfrage: Wieviel müsste eine Prostituierte (m/w/d) tatsächlich pro Bums verdienen, um auch nach ihrer sehr kurzen Karriere als Prostituierte davon leben zu können?

    »Wir sind täglich Waren, auch wenn Pädagogen oder Psychologen dies nicht gerne hören.«

    🥳

    ☃️

    1. Bonusfrage: Wieviel müsste eine Prostituierte (m/w/d) tatsächlich pro Bums verdienen, um auch nach ihrer sehr kurzen Karriere als Prostituierte davon leben zu können?

      Das ist nicht so einfach zu beantworten. Jeder hat da andere Vorstellungen vom Leben… Manche finanzieren damit ihr Studium um später ihren Traumberuf machen zu können.
      Aber eigentlich auch bei dir sinnlos darüber zu diskutieren.

  10. Schön, dass man(n) für sich auch heute noch zu Recht reklamiert, dass das Fleischstück Frau, die kein einträgliches Gewerbe betreibt, jederzeit zwecks „Trieb“befriedigung zur Verfügung stehen sollte, wenn es juckt.
    Denn wer will schon vorzeitiges Erblinden riskieren.🤣

    Für irgendwas, wenn diese schon nicht mehr offiziell an den Herd gekettet werden dürfen, müssen sie schließlich noch gut und zu gebrauchen sein.

    Dumm nur, dass sich offenbar alle Frauen=Kampfemanzen finanziell nach oben schlafen und sich Ungepflegten, Unangenehmen oder sonstigen Ausfällen (Ausnahmen bestätigen die Regel) gnadenlos verweigern.
    Wohingegen der Gemeine Mann selbst mit der allerletzten schrundigen Trude zufrieden wäre.

    Eine Lokalrunde Mitleid auf mich.

  11. Prostitution ist, sofern es sich nicht um Zwangsprostitution handelt, ein Job wie fast jeder andere Job.
    Daher sollte man den Prostituierten ebenfalls Respekt entgegenbringen und als Mensch gegenübertreten… Zwangsprostituierte müssen allerdings aus der Skalverei befreit werden.

    Anders verhält es bei unseren Polit-Nutten die mit jedem Kapitalisten ins Bett steigen.

  12. Stichwort „Triebbefriedigung“: Was mir in all den bisherigen Kommentaren fehlt, ist, dass natürlich zahlreiche Männer mit Partnerin oder Ehefrau in den Puff gehen, weil dort „Dienstleistungen“ angeboten werden, die „Mutti“ eben zu Hause nicht machen möchte.
    Ein Freund von mir hat mir mal vor kurzem die Internetseite eines Bordells in Ratingen, einem Städtchen in der Nähe von Düsseldorf, gezeigt, bei der ich fast rote Ohren bekommen habe: „Körperbesamung“, „Tittenfick“, ich glaube, sogar „Natursekt-Spiele“ waren dabei, also all die Sexualpraktiken, auf die viele stehen, aber bei „Mutti“ eben nicht kriegen können.
    Und ich denke, insbesondere ist in unserer heutigen Zeit auch die Geilheit auf Sex mit „exotischen“ Frauen, also Schwarzen, Asiatinnen, Latinas etc., sehr groß, die es ja mittlerweile auch in fast jedem Etablissement gibt. Warum gäbe es sonst den Sextourismus wie etwa nach Thailand, Afrika, die Karibik undsoweiter?

    Prostitution ist ein sehr schwieriges und komplexes Thema und ich selber verteufele sie nicht, aber es liegt mir auch absolut fern, sie zu romantisieren, aber wenn eine Frau sich frei entscheidet und der Meinung ist, ich mache lieber mal gegen Geld die Beine breit und verdiene damit richtg Kohle, statt für einen Scheißlohn bei Aldi oder Lidl z.B. den ganzen Tag an der Kasse zu sitzen, dann ist das ihr gutes Recht, das ihr niemand verbieten kann!

    Und dass im Scheißkapitalismus alles zur Ware wird, juckt die Jubelperser dieses Systems nicht im Geringsten, aber bei der Prostitution kommen die verlogenen, moralisierenden Schmierlappen mit erhobenem Zeigefinger empört aus ihren Löchern gekrochen.

    1. jemp1965 sagt:
      „Was mir in all den bisherigen Kommentaren fehlt, ist, dass natürlich zahlreiche Männer mit Partnerin oder Ehefrau in den Puff gehen, weil dort “Dienstleistungen” angeboten werden,“

      Könnte man das Problem nicht auch über eine simple Anzeige oder in entsprechenden Portalen lösen?
      Paar sucht Paar mit xyz-Sex beispielsweise.

      1. Sicher kann man das und es tun ja auch sehr viele, aber das Bordell hat den Vorteil einer gewissen Anonymität und Distanz, die auf privater Ebene verloren gehen könnte und vor der viele Bordellkunden wahrscheinlich Angst haben.

      2. „Könnte man das Problem nicht auch über eine simple Anzeige oder in entsprechenden Portalen lösen?
        Paar sucht Paar mit xyz-Sex beispielsweise.“
        Nein, kann man nicht. Probier es doch einfach mal testweise aus. Erstell dir ein Testprofil und schau mal nach. Falls du nicht attraktiv bist, kriegst du nur Nachrichten von deinen Großeltern, jedenfalls sehen die so aus. Außerdem stehen viele nicht darauf, dass der Partner auch ficken darf.

        1. Das ist der andere Punkt: Wer nicht so von der Natur beschenkt worden ist und nicht gerade zumindest ansatzweise attraktiv ist, die Geschmäcker sind zwar verschieden, wird entsprechend oft große Probleme haben einen (Sexual-)Partner zu finden. Vielleicht sogar noch mehr auf diesen Portalen.

          1. @ PfefferundSalz

            @ n.b

            Das ist alles nicht falsch.

            Aber ich glaube, bei der Betrachtung persönlicher Fallbeispiele bzw. anekdotischer Evidenz verhakeln wir uns nur. Für unattraktive Menschen ohne Geld besteht das ‚Problem‘ weiter. Nun könnte man sagen, Pech gehabt… Tja.

            1. “ Für unattraktive Menschen ohne Geld besteht das ‚Problem‘ weiter. Nun könnte man sagen, Pech gehabt… Tja.“
              Ne, so ist das auch nicht. Nur musst du halt deutlich mehr dafür machen. Wer nicht so gut aussieht, kann durch, viel Arbeit am eigenen Körper, eine gute Strategie im Game und durch einen gut entwickelten Charakter viel ausgleichen. Bei der Partnersuche wird harte Arbeit tatsächlich belohnt. Nur ist das halt nichts für jeden und schon gar nicht für die Masse, denn du musst dir alles selbst beibringen und das noch gegen den Widerstand der Gesellschaft die dir das alles madig machen will.

            2. anekdotischer Evidenz?
              @Dan:
              Hmmm… Mitte der 80er bis ca. Mitte der 90ziger, also in meiner Zeit als Teenager und die ersten Jahre als Twen galt ich als wirklich unattraktiv. Vollkommen unbestritten. War auch diesbezüglich eine sehr sehr einsame Zeit!
              Mitte der 90ziger hat sich das verändert, obwohl ich seit dem weit weit weniger Geld hatte. Und heute bin ich einfach nur noch ein alter Sack… 😉
              Habe aber eine Frau und bin diesbezüglich weitestgehend glücklich.
              Von daher…

    2. jemp1965 sagt:
      „aber wenn eine Frau sich frei entscheidet und der Meinung ist, ich mache lieber mal gegen Geld die Beine breit und verdiene damit richtg Kohle, statt für einen Scheißlohn bei Aldi oder Lidl z.B. den ganzen Tag an der Kasse zu sitzen, dann ist das ihr gutes Recht, das ihr niemand verbieten kann!“

      Ich erlaube mir, das Argument geringfügig zu verändern:

      -verändert-
      ‚„aber wenn ein Mensch sich frei entscheidet und der Meinung ist, ich verkaufe eine meiner Nieren und verdiene damit richtg Kohle, statt für einen Scheißlohn bei Aldi oder Lidl z.B. den ganzen Tag an der Kasse zu sitzen, dann ist das sein gutes Recht, dass ihm niemand verbieten kann!‘ -verändert-

      Bitte beachten: es ist in Deutschland nicht verboten, eine Niere für ein Familienmitglied zu spenden, aber sehr wohl frei auf dem Markt zu verkaufen.

        1. Mein Punkt ist, darauf aufmerksam zu machen, dass die Gesellschaft die freie Verfügung des eigenen Körpers ohne Widerstand durch Verbote einschränkt.

    3. aber wenn eine Frau sich frei entscheidet und der Meinung ist, ich mache lieber mal gegen Geld die Beine breit und verdiene damit richtg Kohle, statt für einen Scheißlohn bei Aldi oder Lidl z.B. den ganzen Tag an der Kasse zu sitzen, dann ist das ihr gutes Recht, das ihr niemand verbieten kann!

      In meinen Bekanntenkreis hatte ich so eine Frau die sehr offen darüber redet. Sie hat zwar einen ganz normalen Job, aber mit der Prostitution, verdient sie sich etwas nebenbei, damit sie beispielsweise sich den Urlaub finanzieren kann. Ist jetzt meiner Meinung nach nichts verwerfliches daran! Wenn sie die Möglichkeit hat, soll sie das tun! Ob Überstunden oder ein anderer Nebenjob dagegen besser sind oder nicht, soll sie ganz alleine entscheiden. Und es macht ihr deutlich mehr Spaß als Überstunden abzureißen, der eigenen Aussage nach! Darüber zu urteilen steht mir nicht zu!
      Sie ist die typische Hobbyprostituierte, die ab und an auf diversen Internetseiten inseriert und macht das ganze zu Hause und nicht in einem Bordell oder auf den Straßenstrich!

  13. „Die Gründe liegen vielfach in unserer Sozialisation, die Schule miteinbezogen, die doch von einer nunmehr über 2000-jährigen christlichen Tradition geprägt ist. Auch der Islam, der mittlerweile in Europa Fuß fasst, verurteilt Prostitution, gleichwohl er etwas freier ist als die christliche Religion. Das Christentum ehrt die Ehe, sprich die Monogamie, die eine Lüge ist, da sie unsere Triebe verleugnet.“

    Der Artikel stellt ständigen Sex mit wechselnden Partnern als etwas Normales dar und stellt die Religion an den Pranger für die Stigmatisierung von Prostitution. Das ist leider so nicht richtig.

    Bis zur Erfindung der Antibiotika (1929) und Durchsetzung nach dem zweiten Weltkrieg sind sehr viele Menschen an Geschlechtskrankheiten gestorben. Alleine die Syphilis hat sehr viele Menschen qualvoll getötet. Auch Schwangerschaften waren für Frauen sehr gefährlich. Naturkondome waren nicht sehr weit verbreitet. Auch wenn die Menschen die genauen Übertragunswege nicht nachvollziehen konnten, ahnten Sie es. Schlussendlich gab es durch freien Sex wie auch in der Natur viele Agressionen zwischen den Menschen.

    Somit wurde wahrscheinlich schon bei der Ausformung der ersten Religionen (Ethik) die Sexualität wegen der potentiell besseren Gesundheit und dem friedlicheren Zusammenleben eingeschränkt. Genauso solch ein Verhalten ist auch oft in der Natur bei Gruppentieren vorzufinden.

    Auch die Gleichziehung von Sex/Prostitution mit körperlicher Arbeit ist sehr fragwürdig. Nicht umsonst sind im Falle einer Vergewaltigung oft psychische Schäden wie Depressionen eine Folge. Gerade in der Prostitution sind auch Drogenmißbrauch sehr verbreitet.

    1. Nicht umsonst sind im Falle einer Vergewaltigung oft psychische Schäden wie Depressionen eine Folge. Gerade in der Prostitution sind auch Drogenmißbrauch sehr verbreitet.

      Warum ist das so? Vielleicht weil Prostitution immer noch in der Schmuddelecke ist? In Ländern wo Prostitution verboten ist, geht es den Prostituierten deutlich schlechter… Und Prostitution wird es immer geben!

      Vielleicht bei Totalüberwachung nicht mehr, aber wollen wir das?

      1. Die Mehrzahl der Prostitierten werden zu Sex gegen Geld gezwungen. So war das schon vor tausenden von Jahren. Entweder durch Zuhälter (Mafia) und/oder durch die finanzielle Lage/psychische Probleme/Drogensucht. Ja, es gibt Edelprostitution mit sauberen Laken und gutem Verdienst auf eigene Kasse. Dieser Markt ist aber sehr überschaubar. Für 99% der Prostituierten gilt das nicht.

        Für das Verbot gibt es nichtsdestotrotz auch gute Gründe. Siehe oben.

        Und viele Straftaten wie Diebstahl oder Mord wird es immer geben. Wollen sie hier ein Verbot auf aufheben?

          1. Mein Kommentar bezog sich ganz eindeutig auf deine Aussage. Du schreibst:

            „Und Prostitution wird es immer geben!“

            Du suggeriest mit deiner Aussage, das es sich nicht lohnt Prostitution zu verbieten, weil der Staat das Verbot ja eh nicht durchsetzen kann. Genau diese These könnte man auch auf jede andere Straftat wie Mord oder Diebstahl anwenden und die Abschaffung der Strafbarkeit fordern.

            Postskript:
            Auch deine These, das der Staat das Verbot nur mit einer Totalüberwachung durchsetzen kann, ist sehr fragwürdig.

    2. Das Argument mit der Gesundheit leuchtet mir zwar ein. Andererseits sind es gerade die Religionen, die mit ihrer Körper- und Lustfeindlichkeit die Prostitution in der Vergangenheit gefördert haben und auch heute noch fördern. Ich denke da insbesondere an die puritanische, evangelikale Bigotterie, aber auch an die ekelhaften Missbrauchsfälle insbesondere in der katholischen Kirche.

      1. Ich finde den Begriff „Körper- und Lustfeindlichkeit “ in Bezug auf Religionen viel zu grob und einseitig. Es gab in der Geschichte der Religionen sehr viele Konzept und Theorien zur menschlichen Sexualität. Alleine das Zölibat hat so viele verschiedene Ausprägungen in sehr vielen Religionen, Regionen und Zeiträumen. Katholische Priester waren zum Beispiel bis in das 11.Jahrhundert in der Regel verheiratet und das teilweise mit Nonnen.

  14. „Gut wäre, sich von all den Religionen freizusprechen und den Menschen als Naturprodukt mit dem Recht auf Sex zu akzeptieren,“

    Warum muss ich dann als Mann, also ein Naturprodukt mit dem Recht auf Sex, für diesen bezahlen???? Wenn die Menschen ein Recht auf Sex haben, warum müssen die einen dafür bezahlen und die anderen kassieren das Geld?
    Warum soll ich in einer Ehe leben, in der ich für den „kostenlosen“ Sex praktisch den Rest meines Lebens arbeiten gehen soll, und das Geld für die Familie verdienen? Warum sind ausgerechnet die gebildeteren, reicheren Gesellschaften, wie zB Korea & Japan, mit 0,85 Kinder pro Frau am Aussterben, weil sich die Männer dort lieber „Idols“ im Internet suchen, die sehr, sehr viel billiger UND williger kommen? Ein Ehemann der 40 Jahre arbeiten geht um die Frau mit zu ernähren, der wird gefeuert, wenn er halt gerade keine Lust, wird aber wegen Vergewaltigung der Ehefrau angeklagt, falls die mal keine Lust hat?
    (Das Beispiel dient lediglich dazu, das zweirlei Mass, bei der Stellung der Sexualität der Männer, in diesem Zusammenhang zu verdeutlichen!!!)

    Diese ganzen Pseudo „Diskussionen“ zu diesem Thema, in denen sich Männer mit Schuldkomplex und verklemmer Sexualität mit jemandem unterhalten, der mit dem bestehenden System sein Geld verdient??????

    1. „Diese ganzen Pseudo “Diskussionen” zu diesem Thema, in denen sich Männer mit Schuldkomplex und verklemmer Sexualität mit jemandem unterhalten, der mit dem bestehenden System sein Geld verdient??????“
      Die Sexualität ist einer der wichtigsten Punkte warum Gesellschaften existieren. Vielleicht sogar DER zentrale Punkt. Ohne den sexuellen Trieb würden sehr viele Teile der Gesellschaft nicht mehr funktionieren. Viele der Güter würden nicht mehr gekauft werden und viele würden sich schlichtweg weigern bestimmte Jobs zu machen. JEDE Gesellschaftsform wie wir sie kennen, Kapitalismus, Kommunismus, Anarchismus, Absolutismus, Despotie, Stammesgesellschaft, whatever würde aufhören zu existieren. Würde der Trieb aufhören und die Kinder aus der Retorte kommen, würde es für die meisten kaum noch Antrieb geben, mehr zu tun als zu existieren. Und da ihn immer mehr verlieren siehst du auch in der Gesellschaft, dass keiner mehr Interesse daran hat genau dies zu tun.
      Wenn die Seele keine Hoffnung mehr sieht, dann gibt es auch keine großen Taten mehr.

    2. Warum muss ich als Mensch, also ein Naturprodukt mit dem Recht auf Nahrung, Kleidung und Unterkunft, für diese Dinge bezahlen???? Wenn die Menschen ein Recht auf Nahrung, Kleidung und Unterkunft haben, warum müssen die einen dafür bezahlen und die anderen kassieren das Geld?

      1. Sie müssen sich angewöhnen das zu kritisieren, was andere schreiben… Wie kommen sie auf die Idee, dass „die Menschen ein Recht auf Nahrung, Kleidung und Unterkunft haben, „?

        1. Grundrechte, Menschenrechte…? Darauf haben sich die meisten Menschen drauf geeinigt…? Nicht?

          Obwohl u.a. libertäre und neoliberale Psycho- & Soziopathen das liebend gerne wieder negieren würden.

          1. Welche ein albern kindischer Schwachsinn. „Grundrechte, Menschenrechte“…. Sie haben KEINE Rechte. Ein Recht ist etwas das man einklagen kann… und das man anschleissend tatsächlich besitzt.

            Wie alt sind sie denn? 12 ? Geh mit deinem woken Schwesterlein demonstrieren…. du infantile Witztblatt Figur. Es sind Leute wie du, die solche Regierungen ermöglichen !!!

  15. Nicht vergessen, Deutschland ist der größte Puff Europas, vor allem bei Zwangsprostitution!
    Prostitution gab und gibt es auch weiterhin, dagegen ist im Grunde nichts einzuwenden, gegen Zwangsprostitution muss man aber strikt vorgehen, auch im Rahmen der Mafiabekämpfung.
    Auch Prostiuierte haben ein Recht auf Arbeitsschutz, Schutz vor Gewalt und das man Ihnen mit Achtung und Respekt, wie man es auch für sich selbst wünscht, begegnet.

    Das ist eventuell eine Möglichkeit um aus der Schmuddelecke herauszukommen und um den entsprechenden Schutz zu gewähren.
    Belgien führt Arbeitsverträge für Prostituierte ein
    https://de.euronews.com/2024/06/21/belgien-fuhrt-arbeitsvertrage-fur-prostituierte-ein

    1. „Das ist eventuell eine Möglichkeit um aus der Schmuddelecke herauszukommen und um den entsprechenden Schutz zu gewähren.“
      Da gehts eher darum, Steuern und Abgaben zu kassieren.

    2. „Nicht vergessen, Deutschland ist der größte Puff Europas, vor allem bei Zwangsprostitution!“

      Ja, ja, wenn ahnungslose Spiesser die Welt beschreiben…. Sie haben nicht die geringste Ahnung davon wie es auf dieser Welt zugeht…

      😂 🤣 😂 🤣 😂 🤣 😂

  16. Google:

    „Prostituierte im Jahr 2018
    Nur 19 % der Sexarbeiter hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, 72 % stammten aus dem europäischen Ausland, 6 % aus Asien und 2 % aus den USA. Aus Rumänien kamen 35 %, aus Bulgarien 10 % und aus Ungarn 7 %.“

    Ist das nicht auch eine Form der kolonialen Ausbeutung?

  17. Kleine Erweiterung zum Artikel.
    Wie sich die Zeiten und Ansichten doch ändern. 🤣

    JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. http://www.jungefreiheit.de 37/97 05. ❗September 1997❗
    „Frohnert: Prostititution ist auf keinen Fall „Normalität“ im herkömmlichen Sinn. Sie ist der Horror. Auch mit dem Begriff „Beruf“ muß man vorsichtig sein. Bei der Prostitution in ihrer heutigen Form kann man nicht von „Beruf“ sprechen. Es ist Zerstörung, und wenn man daraus einen Beruf machen will, dann ist das Gewalt…“

    Frohnert: Die Prostituierte hat generell die Funktion einer Therapeutin oder einer Ärztin. Und ihre Arbeit ist – symbolisch – mit der Operation eines Unfallopfers zu vergleichen. Was sie macht, ist gesellschaftlich sehr wichtig, und sie hilft dem Menschen, daß er sich organisch besser fühlt. Sie tut etwas, was sie im Grunde anekelt. Sie hat aber weder das Prestige noch das Einkommen eines Arztes. Zudem sind die Frauen meist auch sehr klug. Sie könnten mit den Betroffenen Gespräche führen. •Die Finanzierung könnte über die Krankenkasse erfolgen oder über Spenden•….(um das Einkommen eines Arztes zu generieren?🤔)

    Die Prostitution ist heute ein Krebsgeschwür einer morbiden Gesellschaft. Dieses Geschwür nimmt gerade in Krisenzeiten enorm zu. Sie ist heute ein Indikator für eine Gesellschaftsstruktur, die krank ist….“

    Berliner Kurier/Liebesverbot: Berliner Sexarbeiterin kämpft um ihre Existenz
    ❗21.05.2020❗ 19:08 Uhr
    „Die Berliner Sexarbeiterin [Frohnert] ist seit 25 Jahren im Rotlichtmilieu unterwegs und empfängt ihre Freier in ihrer Privatwohnung. Begonnen hat sie als Studentin in einem Club am Savignyplatz. Inzwischen mache sie das wegen ihres fortschreitenden Alters nicht mehr professionell, sondern habe noch einen weiteren Job als freie Journalistin bei einer Tageszeitung in ihrer Heimat Luxemburg…Vorwiegend ältere Männer zählten zu ihrem Stammpublikum,…“

    Ja, ja…wenn Berufung und Traumjob identisch sind, aber als systemrelevante Gesundheits- und Dienstleistung teuer verkauft wird.🤪

  18. Jetzt wird’s lustig:

    Wir befinden uns heute in einem Auflösungsprozeß von Werten und Normen. Viele in einem intakten Umfeld sich selbst regulierende Dinge werden einfach „erkauft“. Ist Prostitution nicht letztendlich mehr als nur Sex, sondern auch „Fastfood für Zuneigungsbedürftige“?

    Frohnert: Im gewissen Sinn ja. Die Leute, die kommen, sind nicht alle sexsüchtig. Der überwiegende Teil ist einfach kommunikationsunfähig. Es sind Männer, die nicht in der Lage sind, normal eine Frau anzusprechen und durch eine richtige Beziehung darauf zu warten, daß sich eine sexuelle Atmosphäre entwickelt.

    https://www.jf-archiv.de/archiv/37aa24.htm

    .

    1. Ach übrigens, ich mache mir diese Aussage keinesfalls zu eigen. Und so würde ich persönlich auch nicht argumentieren, weil dies sehr verletzend ist und dem Einen oder Anderen wahrscheinlich gegenüber ungerecht wäre.

      Es ist aber auch ein gutes Beispiel für meine Kritik eines eventuellen Versteckspiels hinter einem Pseudonym. Hü und Hott inclusive.

  19. Nach der Wende in Aachen gearbeitet, und Freitags Abend in die Stadt , vergnügen, alle zusammen mit Chef ..
    War eine kleine Gasse in der Altstadt , da saß ein Girl im Schaufenster, Schokoladenbraune Haut , wie aus einem Bilderbuch.
    Ich blieb stehen und guckte Sie erstaunt an, hatte ich halt noch nie live gesehen..
    Da sagte mein Chef “ die gefällt Dir, komm Ich bezahle Sie Dir“ …
    Sie fordert Anerkennung ein , Ihr gutes Recht. Aber Anerkennung muss man sich verdienen, das ist der Preis .,.
    Ich guckte Ihn an und meinte “ Was will ich mit einer Frau , die in einem Schaufenster als Ware angeboten wird “ ?
    Findet Ihr das „normal“ . ?
    Die guckten mich alle erstaunt an , mich erinnerte das eher an eine Sklavengesellschaft ..
    Und ich bin Atheist ..
    Solange man Geld brauch um überleben zu können, kann man niemals von „wirklicher Freiwilligkeit“ reden, und das gilt für jegliche Erwerbsarbeit ..
    Persönlichkeit brauch auch seine kleinen Geheimnisse, und Intimität gehört ohne Zweifel dazu ..

  20. Ich bin gegen die Schmuddelisierung dieses Gewerbes. Allerdings wird Prostitution immer eine spezielle Form der „Geschäftsbeziehung“ bleiben. Wegen der Abhängigkeiten und psychischen und physischen Folgen die dabei auftreten können. Auf der anderen Seite können die Einkommen hoch bis extrem hoch sein, speziell bei Vermarktung in den sozialen Medien.

    „Sexarbeiter“ seh ich da als der Versuch der Euphemisierung und vom Staat wohl auch gern genutzt um das ganze Einzugehen, mit Steuern und Kontrolle der Bargeldflüsse. Während Corona hat man sich allerdings nicht gescheut das schlicht zu Verbieten ohne Rücksicht auf das fehlende Einkommen. Zeigt das man an echter Gleichstellung mit anderen Tätigkeiten eher nicht viel hält.

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