
Wächst der Antisemitismus in Deutschland? Oder wird als antisemitisch eingeordnet, was es nicht ist: Beispielsweise die Kritik an der israelischen Regierung?
Georg Auernheimer hat dieser Tage ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht. Titel: »Zweierlei Antisemitismus. Staatsräson vor universellen Menschenrechten?«.
Roberto De Lapuente sprach mit ihm.
De Lapuente: Im Vorwort Ihres Buches schreiben Sie, dass die »meinungsbildenden Gruppen in Europa […] vom klassischen Antisemitismus zum Philosemitismus umgeschwenkt« seien. Würden Sie sagen, dass das letztlich weitere Probleme aufwirft?
Auernheimer: Beide, Antisemitismus wie Philosemitismus, basieren auf einer verzerrten Wahrnehmung mit Folgen für den Umgang mit Juden, Judentum und Israel. Es sind zwei Seiten einer problematischen Beziehung zu Fremden – ähnlich wie Rassismus und Schwärmerei fürs Exotische. Antisemitismus, verstanden als Feindseligkeit gegenüber Juden, ist selbstverständlich weit problematischer als Formen des Philosemitismus. Er bedeutet Diskriminierung, Diskretisierung, Ausgrenzung und im schlimmsten Fall Entrechtung von Juden als Minderheit. Zugewandtheit zum Judentum, Zustimmung zu jüdischen Traditionen ist unverdächtig, verdient Respekt. Etwas Anderes ist das schon mit der Schwärmerei. Der australische Historiker Dirk Moses findet es befremdlich, dass es gerade in Deutschland die größten Fangemeinden für Klezmer-Musik geben soll. Eine fragwürdige Identifikation mit den Opfern des Holocaust? – So fragt er sich. Deborah Feldman wundert sich über die vielen Konvertiten in den jüdischen Gemeinden hierzulande. Das kannte sie offenbar in den USA nicht. Aber ausgesprochen fragwürdig wird Philosemitismus, wenn er dazu verleitet, israelischen Regierungen jede Menschenrechtsverletzung und jeden Völkerrechtsbruch durchgehen zu lassen. Das ist gerade von großer Aktualität. Viel zu lang hat die westliche Allianz die zionistische Politik mit Nachsicht behandelt, aus einem verständlichen Schuldbewusstsein heraus. Aber diese Konsequenz aus dem Holocaust führt in die Irre, weil das Prinzip der Universalität des Rechts damit außer Acht gelassen wird, ja außer Kraft gesetzt wird.
»Anders als der Antijudaismus, ist der Antisemitismus eine Erscheinung der Moderne«

De Lapuente: Sie erklären, dass man vom Antijudaismus ausgehend beim Antisemitismus landete. Was ist denn der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen?
Auernheimer: Das sind historisch unterschiedliche Formen der Judenfeindschaft. Der Antijudaismus speiste sich aus der religiösen Differenz, genauer aus der schwierigen Beziehung des Christentums zu seinen jüdischen Wurzeln. Gerüchte wie die Legende vom Ritualmord an Kindern machten die Juden in Notzeiten zu Sündenböcken. Der Antisemitismus ist dagegen eine Erscheinung der Moderne, des aufkommenden Kapitalismus mit seiner Konkurrenz zwischen den Privatmenschen. Die Judenemanzipation weckte bei der Mehrheit, jedenfalls im bürgerlichen Lager, die Angst vor neuen Rivalen. Völlig irrational, weil der jüdische Anteil an der Bevölkerung kaum je über ein Prozent hinauskam. Wirtschaftliche Krisen stärkten antisemitische Bewegungen, weil man die fremde oder fremd gemachte Minderheit dafür verantwortlich machte. Dazu beigetragen hat vielleicht die zeitweise herausragende Rolle jüdischer Bankiers in der Finanzwirtschaft. Die bäuerliche Bevölkerung machte jüdische Kreditgeber für ihre manchmal missliche Lage verantwortlich. Dass man in Krisenzeiten den Juden alle Übel anlastete, das hat der moderne Antisemitismus mit dem mittelalterlichen Antijudaismus gemeinsam.
De Lapuente: Heute geht man gerne davon aus, dass Antisemitismus eine sehr deutsche Sache sei – ich glaube, es war Eberhard Jäckel, der mal schrieb, dass sich Menschen um 1900 gewundert hätten, wenn man ihnen gesagt hätte, dass es später einmal ausgerechnet die Deutschen sein würden, die einen Völkermord an den Juden begehen werden. Sie hätten eher auf die Russen, vielleicht sogar auf die Franzosen gesetzt. Würden Sie die Betrachtung teilen, dass die Antisemitismusforschung heute sehr häufig so tut, als sei das eine »deutsche Erfindung«?
Auernheimer: Der Antisemitismus war und ist europaweit verbreitet – wenn auch in äußerst unterschiedlich starker Ausprägung und in unterschiedlichen Formen der Äußerung. In skandinavischen Ländern und in England fand er keine große Basis. Die Dänen brachten 1944 heimlich die Juden aus dem besetzten Dänemark ins neutrale Schweden. Dagegen prägte der Antisemitismus stark die Mentalität aller Sozialschichten in Osteuropa. Die Judenpogrome waren ein Spezifikum im Zarenreich. Sublimer, aber nicht weniger bedrohlich, wie sich später herausstellte, äußerte sich der Antisemitismus in Deutschland oder auch in Frankreich, in beiden Ländern stark unter Akademikern verbreitet. Ein deutsches Spezifikum waren die antisemitischen Verbände der Studenten, Landwirte usw. Ihre Ausrichtung an der völkischen Idee machte sie aufnahmebereit für die Rassenlehre, obwohl man die als französisches und englisches Importgut betrachten könnte. Denn man berief sich auf die Schriften von de Gobineau und Stuart Chamberlain. Die Nazis haben dann die Rassenlehre zur Grundlage ihrer mörderischen Politik gemacht. Insofern kann man verstehen, dass manche den Antisemitismus für eine typisch deutsche »Erfindung« halten.
De Lapuente: Man spricht heute davon, dass der Antisemitismus zunehme in Deutschland. Trifft das so zu oder haben wir es auch mit einer Definitionsfrage zu tun? Denn Kritik an der Politik Israels ist ja nicht unbedingt antisemitisch, wird aber als Antisemitismus eingeordnet.
Auernheimer: Ihre Frage trifft genau das Problem. Die Ergänzung um den sogenannten israelbezogenen Antisemitismus hat Verwirrung gestiftet. Statistiken und sogar manche empirische Studie liefern seitdem ein falsches Bild von der Verbreitung antisemitischer Ressentiments. Diese Ergänzung war interessengeleitet. Ich frage mich auch, wer die International Holocaust Remembrance Alliance, das Gremium, das nach der Europäischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die Arbeitsdefinition von Antisemitismus festgelegt hat, dazu autorisiert hat. Alles spricht dafür, dass Organisationen der jüdischen Diaspora, israelnahe Organisationen, eventuell auch die israelische Regierung selbst, Einfluss ausgeübt haben. Kritik an Israel – eine unsinnige Formulierung – genauer Kritik an israelischer Politik, hat mit Antisemitismus nichts, aber auch gar nichts zu tun. Das hat auch ein großer Kreis von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der »Jerusalemer Erklärung« klargemacht. Auch Proteste gegen die israelische Besatzung und gegen den Vernichtungsfeldzug in Gaza fallen danach nicht unter das Verdikt des Antisemitismus. Aber genau das streben die Staatsapparate in Europa und den USA an. Dabei kommt es zu grotesken Zensurmaßnahmen und Verboten. Selbst Jüdinnen und Juden werden von deutschen Instanzen als Antisemiten abgestempelt. Der Verein Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost hat schon mehrfach Sanktionen hinnehmen müssen.
»Antisemitismus hat in arabischen Ländern und im Islam keine Wurzeln«
De Lapuente: Wie sieht es mit der Zunahme des Antisemitismus durch Migranten aus dem arabischen Raum aus?
Auernheimer: Ja, der Hinweis auf den »importierten Antisemitismus« ist beliebt geworden. In der Tat sind die Menschen aus dem Nahen Osten, mehr noch als andere Zeitgenossen, empört über die israelische Besatzung, die Vertreibungsstrategie, die Verweigerung eines palästinensischen Staates, den Genozid in Gaza – vor allem bei Geflüchteten aus Palästina ist das mehr als verständlich. Und es mag auch sein, dass diese Leute dazu neigen, alle Juden dafür verantwortlich zu machen. Die Haltung des Zentralrates der Juden in Deutschland macht die Unterscheidung auch schwierig. Aber anders als Israel schon lange suggeriert, hat der Antisemitismus in arabischen Ländern und im Islam keine Wurzeln. Ich habe das in meinem Buch etwas ausführlicher begründet.
De Lapuente: Führen Sie es doch kurz aus …
Auernheimer: Dass die jüdischen Gemeinden nach der christlichen Eroberung Andalusiens und Siziliens, wo sie unbeeinträchtigt gelebt hatten, in arabischen Ländern Zuflucht suchten, ist vielen bekannt. Sie wussten warum; denn unter den Kalifen und später im Osmanischen Reich waren sie geschützt. Der Status als Anhänger einer Buchreligion gewährte ihnen und den Christen Sicherheit. Die zentralstaatliche Verwaltung verhinderte eher Übergriffe wie im feudalen Europa. Erst mit der Übernahme der Nationalstaatsidee endete diese Art von Multikulturalität. Aber noch für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts versichert uns der aus dem Irak stammende israelisch-britische Historiker Avi Shlaim, dass konfessionelle und sonstige ethnische Unterschiede keine Rolle gespielt hätten.
De Lapuente: Deutsche Staatsräson: Das ist die Erklärung für die Tolerierung der israelischen Palästinenserpolitik. Das Verbrechen des Holocausts ist unbestreitbar. Braucht es eine Lösung der deutschen Politik von den Ereignissen und Verbrechen des 20. Jahrhunderts?
Auernheimer: Nein, die in den 1970er-Jahren eingeleitete Erinnerungspolitik ist wichtig. Aber das »Nie wieder« muss universalistisch verstanden werden. Die Menschenrechte sind universell, gelten für alle, auch für die Palästinenser. Es darf keine Komplizenschaft mit Kriegsverbrechern unter Berufung auf eine »Staatsräson« geben.
De Lapuente: Kann es überhaupt Antisemitismus sein, den Zionismus zu kritisieren, ja, vielleicht sogar abzulehnen?
Auernheimer: Der Zionismus, jedenfalls in seiner rechten Variante, erkennt nicht die Universalität der Rechte an, unter anderem die des Völkerrechts. Antizionismus hat mit Antisemitismus nichts zu tun. Viele Juden verwehren sich dagegen, dass Zionisten und israelische Regierungen beanspruchen, alle Juden zu vertreten.
Georg Auernheimer, Prof. em. Dr. phil., lehrte Erziehungswissenschaft, Schwerpunkt Interkulturelle Pädagogik, in Marburg und Köln. Meldet sich seit vielen Jahren als politischer Publizist zu Wort.
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Die Juden sind Kriegsverbrecher. Das sind die Juden die in deren Land leben. Und die Juden in anderen Ländern die Kriegsverbrechen vertuschen helfen.
Hitler: Antikatholisch, Juden hassend und Bewunderer des Islam
Historikern ist die Tatsache seit langem geläufig, aber der normale Durchschnitts-Europäer soll davon nichts wissen
Hitler war nicht nur links, sondern auch ein katholikenhassender Bewunderer des Islams: für ihn eine kriegerische, „kampftaugliche“ Religion, die er auch aufgrund ihres Antisemitismus dem Christentum überlegen fand.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Hitler im Zweiten Weltkrieg eine eigene muslimische Armee aufstellte
https://philosophia-perennis.com/2025/09/11/hitler-antikatholisch-juden-hassend-und-bewunderer-des-islam/
Heiliger Strohsack, wo haben Sie denn diese Figur David Berger hergezaubert?
Hitler war“zeitlebens Mitglied der römisch-katholischen Kirche“ (Zitat Wikipedia). Und jetzt wird er uns auch noch als links verkauft. Klar, man erinnert sich noch daran, wie inbrünstig er die „Internationale“ geschmettert hat.
Heiliger Strohsack, die Faktenfüchse- und Checker im Netz sehen das genau
so wie Sie. Dann muß es ja wohl stimmen 😉
Adolf Hitler war Mitglied der katholischen Kirche. Geschichtsforscher sind sich jedoch darüber einig, dass er das nur auf dem Papier gewesen ist. Denn von christlichen Werten wie der Nächstenliebe hielt er nichts. Sein mörderisches und menschenverachtendes Verhalten war mit dem Christentum nicht vereinbar.
Aus taktischen Gründen ist Hitler dennoch nicht aus der Kirche ausgetreten. Dadurch hat er sich zuerst Wählerstimmen und später unter anderem noch die Rückendeckung der Kirchen gesichert.
Mörderisches und menschenverachtendes Verhalten ist mit dem Christentum sehr wohl vereinbar
Sie sollten die Lehre Jesu, auf die sich das Christentum gründet nicht
mit den Handlungen von einigen Protagonisten vergleichen.
„einige“ 😂
Nun ja, gezählt habe ich Sie jetzt nicht. Aber immerhin habe ich Sie, trotz dieses ernsten Themas sogar zum Lachen gebracht. Das ist doch auch schon was.
Die Botschaft haben Sie jedoch bedauerlicherweise nicht verstanden, da sich sich in Ihrem Hass anscheinend wohler fühlen.
Ich habe so viel verstanden, dass die „Lehre Jesu“ vom römischen Bürger Paulus. vermutlich gebürtiger Grieche, begründet wurde, der Jesus zwar nicht kannte, sich aus jüdischem Exzeptionalismus, Gnosis und Attis-Opferkult seine eigene synkretistische Religion gebastelt hat, wobei er sich mit der jüdischen Gemeinde und dem Kreis um Petrus und Jakobus überworfen hat und aus der „Apostelgeschichte“ sang- und klanglos nach Rom verschwand.
Die ganzen Widersprüche des neuen Testaments als Zeugnis eines Schismas erklären sich durch diese Geschichte.
Die Christen könnten ihren Gemischtwarenladen ja mal freundlicherweise für sich behalten.
[+]
Alle Juden? Aha.
Ich finde es gut, wenn du mit deinen Beiträgen immer wieder an die Verbrechen der Israelis im gazastreifen und im westjordanland erinnerst. Aber deine sonstigen Beiträge bewegen sich eher auf dem Niveau Sekundarstufe 1
NEIN!!!
Das ist eine Zuschreibung, die die Verbrechen der Regierung (und Teilen der Armee; wie viele??? wohl sehr viele, evtl. auch als Ganzes) den Mitgliedern der Religionsgemeinschaft zuordnet.
Rassismus: „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.“
Genau darauf wollte ich mit diesem Beitrag hinweisen.
3 mal in nur einem Satz in diskreditierender Weise, das Wort Juden
zu benutzen ist schon sehr sportlich und das macht das ständige penetrante Hinweisen
auf die Gräueltaten, die dort begangen werden um keinen
Deut besser. M. E. ist das sogar eine Methode um seinem Hass Ausdruck zu verleihen.
Da befindet er sich mit dem Postkartenmaler in bester Gesellschaft.
Nicht alle Juden sind Kriegsverbrecher auch wenn es unter ihnen, wie auch in allen anderen Ländern und Religionen, welche gibt. PUNKT!
Termolo, auch Ihnen sei gesagt!
Meine Wut auf den Völkermord des Netanjahu-Regimes an den Palästinensern teile ich nicht mit den Nazi-Arschlöchern oder sonstigen Arschlöchern die unter dem Deckmantel der angeblichen Unterstützung der Palästinenser ihren Judenhass freien Lauf lassen und die im Grunde nur eins im Sinn haben:
Den Konflikt durch einen neuen Völkermord an den Juden lösen zu wollen!
@Otto0815
👍👍👍👍👍 teile ich nicht mit den Nazi-Arschlöchern oder sonstigen Arschlöchern
🤣🤣🤣🤣🤣 YmmD 🤣
Volle Zustimmung zu Georg Auernheimer, Buch bereits geordert
Frage mich aber, warum solche Bücher nicht im Westend-Verlag erscheinen können?
Warum tun Sie das ordern wenn Sie die Todeszahlen von den Ermordeten und den Verhungerten täglich kriegen?
Hast du was gegen PapyRossa?
Der Artikel entspricht meiner Wahrnehmung und meiner Meinung. Nur verstehe ich nicht, weshalb man diese Vermischung von Antizionismus und Antisemitismus im Westen fördert. Wer profitiert davon und wem schadet es? Nach meinem Dafürhalten profitiert davon eine kleine Gruppe von Zweibeinern (Menschen kann ich sie nicht nennen) und schadet neben wirklich ehrlich agierenden Juden der ganzen Welt. Warum lässt man so etwas zu? Wenn Bilder von der Grenze zwischen Ägypten und Gaza auftauchen, kommt man ins Grübeln, sofern diese Bilder echt sind. Wieviel Wahrheit steckt in den jeweiligen Klasifizierungen der Gegenseite? Die Zionisten betrachten die Palästinenser offen als Untermenschen, Vieh (dass diese ihre eventuell aggressive Mentalität aufgrund der zionistischen Politik erworben haben könnten, wird ausgeblendet). Und nicht wenige Menschen auf der ganzen Welt betrachten die Zionisten als geld- und landgierige Monster. Möglicherweise trifft das jeweils nur auf eine verdorbene Elite zu, wird aber medial gefördert. Dahingehend ist der Rassismus Gegenstand jeglicher Berichterstattung, wenn auch verdeckt. Man könnte sich mit ehrlichem Gedankenaustausch annähern, aber genau dies wird ja tagtäglich mit der Antisemitismuskeule behindert. Es wird keine friedliche Zukunft geben, wenn Wahrheiten unterdrückt werden. Das betrifft auch die Ukraine und deren Banderisten. Die Hauptfrage wird sein, wie lange sich der Westen noch so eine Politik mit seinen Kriegen leisten kann.
Der Westen kann sich diese Politik so lange leisten, solange wir still halten.
✊
Diese israelischen Zionisten sind den NAZIS näher als den Juden. Außerdem sind praktisch alle keine Semiten, sondern osteuropäische Gewaltkolonisten.
Man suche mal nach „Ein Nazi in Palästina“.
These: Es dient der allgemein zunehmenden Tendenz der Macht, Zensur zu exekutieren, das Sagbare einzuhegen und Abweichungen zu sanktionieren. Da wird heiter und aggressiv alles vermischt, damit die Zensur-Keule sehr breit wird und immer trifft, wenn die Notwendigkeit einer Unterdrückung seitens der Macht oder ihrer Handlanger gesehen wird.
Wie gesagt, mal so als These…
Es sollte auch den Schlimmsten nicht das Menschsein abgesprochen werden, sie gehören nunmal dazu, auch wenn es peinlich für die ganze Spezies ist. Aber vielleicht in Anlehnung an den Begriff Gutmenschen einfach Scheißmenschen verwenden. Btw. sind alle Vögel »Zweibeiner« und ich möchte behaupten, die wollen damit nicht verwechselt werden.
Ja, OK, erster Absatz volle Zustimmung, zweiter Absatz: Vögel werden im Allgemeinen auch so bezeichnet, aber die Brücke von den mir gemeinten Zweibeinern zu Vögeln hat was, Und nein, Mensch sein, heißt Mensch sein, und nicht Raubtier sein, daher „Zweibeiner“.
Ist das dahingehend gemeint, da die Vögel von den Sauriern abstammen?
Wie auch immer, ich bin auch ein »Zweibeiner« und möchte ebenfalls nicht verwechselt werden. Mit den Sauriern. Doch das ist meine Befindlichkeit.
Das ist echt mal ’n guter Vorschlag! Werd‘ ich in Zukunft so machen, thx!
Es ist schon auffällig wie all das, was andere Regierungen auch machen, in Bezug auf Juden anders bewertet wird. Metzeleien an hunderttausenden Zivilisten waren völlig OK, als die USA das im Irak gemacht haben, von den dauernden Metzeleien an Zivilisten durch Islamisten in Afrika, Syrien usw ganz zu schweigen.
Aber wehe Juden machen das, dann ist es sofort „Völkermord“, obwohl die Hamas den Tod von Zivilisten zu ihrer Kriegstaktik gemacht hat.
Ich heiße sicher nicht alles gut, was die israelische Regierung macht, aber der von Islamfaschisten initiierte Hype könnte heuchlerischer nicht sein.
Kritik an mörderischem Islamismus, an dem auch hierzulande zahllose Menschen sterben, ist tabu, aber wenn Juden sich in ihrem eigenen Land wehren und massenmordende Terroristen zur Rechenschaft ziehen, ist das das Schlimmste und die Hysterie nimmt keine Ende.
Verlogen und realitätsfremd. Da liegt die Vermutung, dass das was mit Ideologie (Antisemitismus) zu tun hat, nahe.
Viel Spaß dann noch mit radikalem Islamismus und Messereien.
Das Problem ist wenn die Juden mit den amerikanischen Bomben die Palästinenser umbringen.
Die Länder tun doch nichts ausser sich zu äussern. Die sagen sie sind zwar dagegen aber getan wird eigentlich nichts. Die sagen das bloss damit sie vor ihren Bevölkerungen gut dastehen. Es gibt sogar Länder die sich noch für die Juden einsetzen.
„Kritik an mörderischem Islamismus, an dem auch hierzulande zahllose Menschen sterben, ist tabu …“
Wollen Sie in das islamische Land aus dem der Attentäter stammt und dort Bomben auf die Frauen und Kinder abwerfen?
Man muss da nicht hin, das machen die selbst: in islamischen Ländern und hierzulande werden massenhaft Frauen von Islamisten getötet. Auch islamische Frauen. Und bei den Massakern in Afrika, Syrien usw werden auch massenhaft Kinder von Islamisten getötet
„(…)zur Rechenschaft ziehen“ nennt man das also, wenn ein massenmordgeiles Pack alles, was nicht in sein schwachsinniges Religionskonzept paßt, mit lustigem Grinsen abschlachtet.
Auf jeden Fall ein gaaaanz toller Ausdruck! Muss an sich merken:
Beispiel anno dazumal: Die Nazi-Deutschen haben die slavischen Völker zur Rechneschaft gezogen.
Jedes Land der Welt zieht mordende Terroristen zur Rechenschaft und schießt auf Terroristen, die sich nicht ergeben und stellen.
Und wieder ein Beweis, dass alle das „dürfen“, nur Juden nicht.
Ich sage nicht, dass ich das gut finde, aber wenn alle das machen und nur wenn Juden es machen gibts hysterisches Gekreische, ist die Wahrscheinlichkeit für Antisemitismus recht hoch, oder?
NIEMAND in der ganzen Welt zieht Terroristen zur Verantwortung, wenn diese israelische Staatsterroristen sind.
NIEMALS!!
Der Anteil der Anhänger jüdischen Glaubens einschl. Zionisten an der Weltbevölkerung liegt bei unter 1% und hält dennoch die Welt in Atem! Wie kann das sein?
Lesren Sie doch mal bei AIPAC und deren Aktivitäten – insbesondere in Bezug auf Kongressmitglieder und -kandidaten nach.
@ Michael
Alles eine Frage der richtigen Netzwerke. In der selbsternannten Welt-Leitkultur- und globalen Menschheitsbeglückernation USA haben sie ihre willigen Vollstrecker und Werkzeuge gefunden. Kleine Anregung zum selber recherchieren: Wer beherrscht die Medien, die Dollar-Währung und das Digitale? Dazu bitte in der US-Wikipedia die Namen der Leitfiguren nachlesen. Wenn Sie die Geschäftspraktiken untersuchen, werden Sie evtl. noch gewisse Gesetzmässigkeiten und erprobte Methoden feststellen können.
„Der Antisemitismus … in England fand er keine große Basis.“
Warum wohl?
1290 ist eben schon verdammt lang her^^
Logischerweise fiel damit in England jeglicher Antisemitismus wegen fehlender Juden erst mal nicht weiter auf.
Und wer bei der historischen Betrachtung antisemitischer Verbrechen in Europa es nicht mal für nötig erachtet die christlichen Kirchen, insbesondere die ‚christliche’ römisch katholische Kirche, zu erwähnen, versucht, durch Lücken zu manipulieren und hat seinen pädagogischen Auftrag verfehlt.
Die Aussagen dieses Pädagogen Prof. em. Dr. phil. Georg Auernheimer im Interview sind ziemlich trivial sowie teils falsch, und das Overton-Fenster ist hier bei moderierten Kommentaren mindestens so schmal wie anderswo, sofern man es wagt, etwas Kritik zu üben; der reinste Hohn angesichts des Magazinnamens, selbst ein Harald Neuber hat in manchem leider recht. Und was die Kirche betrifft, so empfehle ich Wikipedia zu Judenschutz, der zeitweise recht liberal ausgestaltet war.
WoW…..
https://youtu.be/22vWQG2TtOs
Aus meiner Sicht als Nichtexperte ist bereits der Begriff Antisemitismus nicht mehr zeitgemäß, impliziert er doch eine Befürwortung der dem 19. Jahrhundert entstammenden und inzwischen längst überholten Rassenlehre, die heute wirklich fast niemand mehr für wissenschaftlich hält.
Folglich sollte man zu dem über Jahrhunderte bewährten und eigentlich viel treffenderen Begriff Antijudaismus zurückkehren, der schlicht die Ablehnung des Judentums als Religion oder, daran angelehnt, eine feindselige Haltung gegenüber dem jüdischen Volk bezeichnet, egal aus welcher Motivlage heraus. Diese Bezeichnung wäre zunächst einmal rein deskriptiv; etwa der rassistische Antisemitismus der NS-Zeit stellte so nur eine unter mehrerer Teilmengen des Antijudaismus dar.
Die im Vergleich zum Islam historisch deutlich schwierigere Beziehung des Christentums zum Judentum resultiert vor allem aus der Interpretation des Wirkens und der religiösen Bedeutung des Jesus von Nazareth, eines wohl der Denkschule des berühmten Rabbis Hillel ha-Saqen (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hillel) nahestehenden pharisäisch geprägten Predigers, der jedoch dem Sanhedrin seiner Zeit als falscher Prophet galt, was zum Todesurteil und zur Verfolgung der frühen Judenchristen führte. Dennoch war gemäß der christlichen Apostelgeschichte der Rabbi Gamliel ha-Zaken (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gamaliel_I.), ein Enkel des genannten Hillel, sowohl Lehrer des Apostels Paulus (vgl. Apg 22,3 https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg22.html) als auch Anwalt des Apostels Petrus sowie anderer Judenchristen vor dem Sanhedrin und konnte deren drohende Steinigung durch geschickte Argumentation abwenden, worauf sie freigelassen wurden (vgl. Apg 5,27–40 https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/apg5.html).
Das Verhältnis zum Judenchristentum wurde nach dem kollektiven Trauma der Tempelzerstörung 70 n. Chr. auf der Synode von Jabne (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Synode_von_Jabne), deren tatsächliches Zusammentreten womöglich nur eine identitätsstiftende Legende ist, neben anderen Problemen erneut prinzipiell thematisiert und die sogenannten Nazarener als Teil der Häretiker verwünscht. Im Ergebnis hatten beide Seiten gegen Ende des ersten Jahrhunderts schließlich das Bedürfnis, sich aus dem Wege zu gehen.
Nachdem sich deutlich später das Christentum im Römischen Reich durchgesetzt hatte, nannte man das spätantike Rechtsprinzip zur Regelung des sozialen Status der jüdischen Minderheit »Judenschutz« (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Judenschutz), demzufolge jedoch auch umgekehrt christliche Gemeinden vor schädlichen jüdischen Einflüssen gemäß eines Prinzips der »doppelten Schutzherrschaft« bewahrt werden sollten. Als wichtigstes mittelalterliches Dokument gilt die Päpstliche Bulle »Sicut Judaeis« (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Sicut_Judaeis), die bei christlichem Fehlverhalten sogar explizit die Exkommunikation androht. Erst die Päpstliche Bulle »Cum nimis absurdum« (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Cum_nimis_absurdum) aus dem 16. Jahrhundert trägt stark antijudaistische Züge; plötzlich ist von jüdischer Undankbarkeit die Rede, und das Prinzip von der doppelten Schutzherrschaft führte zur Einrichtung von Ghettos.
Was der in der Moderne aufkommende Kapitalismus mit Antijudaismus oder eben Antisemitismus zu tun haben sollte, wie im Interview behauptet, erschließt sich mir wirklich nicht. Eine gewisse Rivalität zwischen Juden- und Christentum auf vielen Gebieten sowie ein gegenseitiges Abgrenzungsbedürfnis gab es seit der Antike, und zwar in erster Linie aus religiösen Gründen, kulturell wirkte dies eher befruchtend. Keine Ahnung, ob Bestandteil der gleichfalls angesprochenen Klezmer-Musik, doch gibt es einen ziemlich romantischen jiddischen Tango namens »Rivkele« bzw. Rebeka (vgl. https://www.youtube.com/watch?v=ENSFSYqqfOk), in dem aus Tradition einer tiefgläubigen Jüdin ein in Liebesdingen großes Opfer abverlangt wird, sich einem Hauptgewinn zu versagen. Gäbe es für solche Fälle keine noch romantischere Lösung?
Dein Beitrag ist sehr interessant, du schlussfolgerst aber teilweise deduktiv. Wenn ich andersherum von der reinen Beobachtung ausgehe, dann sehe ich dass Opfer und Täter verschiedener Ethnien medial sehr unterschiedlich präsentiert werden. Ich glaube also nicht, dass die Rassenlehre heute keine Relevanz mehr in den Köpfen hat. Das Denken ist noch da, es wurde lediglich tabuisiert, darauf Bezug zu nehmen. Und die Rassenhierarchie wurde einmal neu sortiert – was aber nicht ungewöhnlich ist, die wurde früher schon den politischen Gegebenheiten angepasst.
Daran ist aber auch gar nichts zu ergänzen.
Funfact: Palästinenser sind auch Semiten.
„Auernheimer: Nein, die in den 1970er-Jahren eingeleitete Erinnerungspolitik ist wichtig. Aber das »Nie wieder« muss universalistisch verstanden werden. Die Menschenrechte sind universell, gelten für alle, auch für die Palästinenser. Es darf keine Komplizenschaft mit Kriegsverbrechern unter Berufung auf eine »Staatsräson« geben.“
Da ist m.E. die Idee richtig. Politik muss inhaltlich gedacht werden, nicht formal. Wer formal denkt, wie die Deutschen, der denkt völkisch und am Ende meint er, er brauche nur das Bewertungszeichen zu ändern und es sei alles gut. Die deutsche Politik und ihre Medien werden die flache Welt, in der sie leben, nie verlassen wollen, weil die inhaltliche Welt viel komplizierter ist.
Dazu eine einfache Frage aus der komplizierten Welt. Welche Rolle spielen die Ziele der amerikanischen Geopolitik bei der Einordnung und Bewertung der Handlungen der israelischen Regierung?
Juden als Antisemiten zu bezeichnen, zeigt den mentalen und intellektuellen Verfall.
Kürzlich hat jemand davon fabuliert, dass man aus der Geschichte gelernt habe und unter der Headline fordert man
„Die Araber sollten die Hamas-Führer an Israel ausliefern“
……..Enkel des NS-Reichsjugendführers Baldur von Schirach………
“ Von Schirachs eindringliche Warnung: „Ich bin nicht der Ansicht, dass wir als Deutsche Israel Ratschläge geben sollten oder auch noch kritisieren. Das verbitte ich mir. Zumindest gilt das für mich selbst. Sie werden von mir kein Wort dazu hören. Weil jemand, der meinen Nachnamen trägt, für die nächsten 500 Jahre dazu nichts zu sagen hat.“
https://www.bild.de/politik/politik-talkshows-im-tv-talk-kritik/markus-lanz-ferdinand-von-schirach-schildert-hamas-horror-68b8e78646b61b4dcb0b89e1
Hier zeigt bereits jemand mit einer sehr großen sozialen Reichweite, dass er und seinesgleichen eben NICHTS aus der Geschichte gelernt haben.
Denkt man aber es geht nicht schlimmer …….
„Weimer sieht Judenhass „wie in den 30ern“
https://www.bild.de/politik/inland/kulturstaatsminister-im-ronzheimer-interview-weimer-sieht-judenhass-wie-in-den-30ern-68c014936234bf3bcff96131
NEIN Herr Weimer. Kein Judenhass!
Sondern Menschen, die Verantwortung übernehmen und eben KEIN MORDEN wollen oder dulden. Hier schließen sich Menschen (Ja. Auch Menschen jüdischer Herkunft) weltweit zusammen und protestieren gegen abschlachten von Menschen, die eben nur einfach mit der falschen Herkunft zur falschen Zeit am falschen Ort waren!
Die Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg war und ist.
+++ Helft denen, die sich nicht selbst helfen oder gar schützen können! +++
Dafür sind einst Millionen aufgestanden, um das Morden zu beenden!
Das Elend, das Leid und das Blutvergießen!
Egal welcher geografischen, ethnologischen, religiösen und und und und Herkunft!
DAS LEBEN DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR!
Ich wäre völlig fein damit wenn die von Schirachs mal 500 Jahre die Fresse halten. Tun sie aber offensichtlich nicht. Der Sprössling setzt sich ins Fernsehen und hat ein großes Sendungsbewusstsein.
Bei aller Genugtuung über die erheblichen Proteste, die gegen das verbrecherische Vorgehen Netanjyaus und seiner Regierung täglich im eigenen Land veranstaltet werden, sollte man nicht vergessen, dass das Existenzrecht Israels von der Gesamtbevölkerung leider nie in Frage gestellt wird, obwohl dieser Pariastaat 1948 durch Vertreibung, Enteignung, Besetzung und Entrechtung der dort lebenden (Unter-)Menschen entstand. Anderen Nationen, besonders Deutschland wurde Vergangenheitsbewältigung, Bestrafung für begangenes Unrecht , Aufarbeitung und „Wiedergutmachung“ nicht erspart, aber über 99% der Israelis machten und machen ohne das geringste Unrechtsbewußtsein weiter und wundern sich über die Feindseligkeiten, die ihnen von den geschundenen Nachbarn immer noch entgegengebracht werden.
Nun ja , aus Historischen Blickwinkel hat diese Religion einiges durchmachen müssen.
Den Britten ging es aber weniger damals um den Erhalt dieser Religion, eher um Ökonomische Faktoren die immer auch mit der Machfrage verbunden sind. Das alles nun an dieser Religion festmachen zu wollen kann für vieles stehen, nur eines weniger, Objektivität ..
In Israel wurden Proteste gegen en Gazakrieg gnadenlos abgewürgt ,was jeder sehen konnte der genauer hingesehen hat.
Meine „Arbeitsdefinition“ von Antisemitismus ist sehr simpel: Wenn Ich Vorbehalte gegen einen Juden habe, weil er Jude ist, dann ist das antisemitisch. Wenn ich ausschließlich deshalb Vorbehalte gegen ihn habe, weil er ein Arschloch ist, dann ist das kein Antisemitismus.
Jede komplexere Definition als eine Variante der obigen setzt sich meiner Meinung dem Verdacht aus, das Entsetzen über die durch echten Antisemitismus millionenfach an Juden begangenen Gräuel für eine eigene Agenda missbrauchen zu wollen. Das halte ich für eine ziemlich respektlose Leichenfledderei.
Kultur und Zivilgesellschaft gehen erfreulich auf Distanz zu Israel.
https://www.stern.de/kultur/lahav-shani-und-philharmoniker-bei-festival-in-belgien-ausgeladen-36045064.html
https://www.zeit.de/kultur/film/2025-09/schauspieler-boykott-israel-film-institutionen
https://www.handelsblatt.com/politik/international/nahost-konflikt-irland-will-esc-boykottieren-wenn-israel-teilnimmt/100154669.html
Zur Stern-Meldung zu Shani:
„Das Orchester und die Stadt München reagierten entsetzt auf die Ausladung. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sprach am Mittwochabend von „blankem Antisemitismus“ und bezeichnete den Vorfall als „Schande für Europa“. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, er könne „die Entscheidung des Veranstalters in keiner Weise nachvollziehen“.
Springen wir doch mal ins Jahr 2022:
Dieselbe Stadt, dasselbe Orchester, derselbe Oberbürgermeister Reiter:
Der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker Valery Gergiev wird mit sofortiger Wirkung entlassen. Das beschließt Oberbürgermeister Dieter Reiter am 1. März 2022. Reiter hatte dem Dirigenten aufgrund seiner Putin-Nähe ein Ultimatum gesetzt: Bis Montagabend, dem 28. Februar, sollte er sich „eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg“ distanzieren, den „Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt“. Zu dieser Aufforderung hatte sich Gergiev nicht geäußert, sodass er nun keine Konzerte mehr an der Isar dirigieren wird. Auf Anfrage von BR-KLASSIK gibt es aus dem Orchester keine ergänzenden Äußerungen zur Entscheidung von Oberbürgermeister Dieter Reiter. Er spreche für die Stadt München und damit auch für das Orchester, so Management-Direktor der Münchner Philharmoniker Christian Beuke.
https://www.br-klassik.de/gergiev-dirigent-muenchner-philharmoniker-reiter-ukraine-krieg-trennung-100.html
Kommen die mit Doppelmoral überhaupt noch aus?
Man muss sich gegen die Frechheit Israels wehren, das Judentum für sich zu beanspruchen. Erst dadurch, dass der israelische Staat selbst Dinge, die nicht zusammengehören, vermischt, erst dadurch hat man diese völlig auf dem Kopf stehende Debatte.
Damit wird das Judentum für den Staat Israel auch nur eine billige Hure, die man nur benutzt und ausnutzt. Dabei sterben natürlich seit Jahrzehnten israelische Bürger durch die Feindschaften in der Region, z.B. durch Terror. Aber auch da findet der israelische Staat, dass der Tod seiner Bürger ein angemessenes Opfer ist, für das, was er da betreibt.
Die Toten seiner Einwohner sind ihm recht in der Abwägung, also eingepreist.
Seine Einwohner sind aber ja gerade die Menschen, die er vorgibt, worum es in der ganzen Sache ginge. Man merkt, es geht darum nicht.
Das Judentum ist einfach das ganz billige Mittel des Staates Israels, Feindschaften pflegen zu können nach seinem Gusto und zwar in der Begründung nach innen wie außen und jeder kriegerische Akt wird somit unmittelbar zur Begründung des nächsten herangezogen. Ein wunderbarer Mechanismus, um einen beliebig großes Staatsgebiet erobern zu können und dabei immer auf der richtigen Seite zu stehen.
Den israelischen Imperialismus zu unterstützen ist wiederherum die Sache der sogenannten westlichen Staaten. Weil man diesen Imperialismus auch dort will, greift man auch dort die gleiche falsche Argumentation auf, um Widerstand zu ersticken. Es ist kein Unfall oder Irrtum, der da passiert.
Die deutschen Medien haben gerade eine neuen Fall von „übelstem Antisemitismus“ ausgemacht.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/unertraeglich-verstoerend-entsetzen-nach-konzertabsage,UwTlZZP
Da wurde also ein Konzert der Münchner Philharmoniker in Belgien abgesagt, weil der Dirigent Lahav Shani aktuell der Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra ist, und die belgischen Veranstalter der Meinung sind, er habe sich nicht ausreichend von Israel und dem Gazakrieg distanziert. Mal abgesehen davon, daß ich das inhaltlich nicht überprüfen kann, kommt einem die Sache doch recht bekannt vor, oder? Nur halt bisher nicht mit israelischen Künstlern, sondern mit russischen.
„Stadt München und Philharmoniker zeigen sich „entsetzt“: Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit von der Bühne zu verbannen, sei ein Angriff auf wesentliche demokratische Werte. „
hust:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/netrebko-proteste-london-100.html
https://www.nmz.de/politik-betrieb/kulturpolitik/proteste-gegen-netrebko-konzert-berlin
https://www.deutschlandfunkkultur.de/proteste-gegen-netrebko-auftritt-in-berlin-dlf-kultur-96e29afc-100.html
Und so weiter…. Und nie wurde in den Medien das meist generalstabsmäßig organisierte (und hin und wieder erfolgreiche!!) Cancel Culture gegen Netrebko kritisiert, sondern immer die Proteste positiv dargestellt.
Jetzt trifft es einen der Ihren, und die Welt geht unter?
Ach? Ach was?
Und die Statements der Münchner Philharmoniker zum aktuellen Fall rund um ihren künftigen Chefdirigenten Lahani (tritt 2026 an) sind unfreiwillig komisch, denn Lahanis Vorgänger als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker war der Russe Waleri Gergijew. Und 2022 wurden nicht nur auch mehrere Konzerte mit ihm in Ausland gecancelt, sondern Gertgijew kurz darauf als Chefdirigent gefeuert, „weil er sich trotz Ultimatums nicht von Putins Angriffskrieg distanziert hätte“:
https://www.dw.com/de/wegen-n%C3%A4he-zu-putin-m%C3%BCnchen-entl%C3%A4sst-dirigent-gergiev/a-60956967
Wie sagt der Volksmund? Man sieht sich immer zweimal im Leben!
Das wirklich schlimme ist, dass diese Leute sich mit ihrer verlogenen Heuchelei schrittweise immer mehr dem Tun und Handeln ihrer Vorfahren aus dem dritten Reich annähern.
Jaja, ein neuer Fall von „übelstem Antisemitismus“ und das Abendland geht unter.
Was für Russland und russische Künstler gilt, muss für Israel und israelische Künstler schon lange gelten, würde ich mal sagen.
Es ist in beiden Fällen völlig unsinnig und verändert nichts. Künstler werden hier zu Opfern der Politik.
Aber Deutschland (wegen Münchner Philharmoniker) bekommt jetzt mal etwas von der eigenen Medizin zu schmecken, die sie gerne an „feindliche“ Staaten wie Russland verabreichen.
Ich freue mich über die Entscheidung des Festivals von Gent. Denn sie zeigt, wie absurd und verkommen die Zustände mittlerweile sind.
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20252/israel-mordet-nach-belieben/
„Die Judenpogrome waren ein Spezifikum im Zarenreich. Sublimer, aber nicht weniger bedrohlich, wie sich später herausstellte, äußerte sich der Antisemitismus in Deutschland oder auch in Frankreich, in beiden Ländern stark unter Akademikern verbreitet. Ein deutsches Spezifikum waren die antisemitischen Verbände der Studenten, Landwirte usw. Ihre Ausrichtung an der völkischen Idee machte sie aufnahmebereit für die Rassenlehre, obwohl man die als französisches und englisches Importgut betrachten könnte. Denn man berief sich auf die Schriften von de Gobineau und Stuart Chamberlain. Die Nazis haben dann die Rassenlehre zur Grundlage ihrer mörderischen Politik gemacht. Insofern kann man verstehen, dass manche den Antisemitismus für eine typisch deutsche »Erfindung« halten.“
Klar, die Nazis/die Deutschen konnten gar nicht anders; wurde die Rassenlehre aus Russland, Frankreich und England importiert.
Die Täter mal wieder als Opfer; kennen wir im Land der „Stunde Null“ (dem Wunder über Nacht, als aus Nazis lupenreine Demokraten wurden) nicht anders.
Tiefere Reflektion und Aufklärung darüber, warum gerade aus der deutschen Gesellschaft, der deutschen Identität, der deutschen Ratio heraus 7 Mio Juden der industriellen Vernichtung zugeführt bzw. ermordet wurden, finden selbstredend nicht statt. Erwähnung findet der Holocaust gerade mal in Form einer (ideologisch importierten) „mörderischen Politik“,
War ja schließlich nur Hitler und ein paar wenige mehr, die ein ganzes Volk verführt haben.
Der letzte Satz im oben zitierten, steht exemplarisch für die gesellschaftlich typisch subtile Art der Verdrängung einer Aufklärung der Genese des deutschen Holocaust – als dessen Relativierung. Denn es geht nicht um die „Erfindung“, sondern die spezielle Auslebung des gesellschaftlichen Antisemitismus in Form der physischen Vernichtung, die in und durch die deutsche Gesellschaft und keiner anderen passierte.
das ist ein sich reinwaschen der deutschen. bei der nächstbietenden gelegenheit kippt das wieder um ins gegenteil.
da helfen auch keine absurden konstrukte wie „begriff nicht mehr zeitgemäß“, der ja doch nur den diskurs völlig unter kontrolle halten will und die kritik an antisemitischen äusserungen verhindern möchte. jede kritik. motto: wenns keinen antisemitismus gibt, gibts auch keine nazis.
nur noch freie meinungen in einer freien welt mit freien bürger in freien kommentarspalten…
das ausmaß des schadens, den israel und der extremistische siedlerzionismus seit jahrzehnten anrichtet hat nun exakt das erreicht, was er angeblich bekämpft: den weltweiten antisemitismus bis zur grenze gesteigert.
das geht soweit, daß sogar etliche vertreter des judaismus bis hin zu grossen rabbiversammlungen weltweit davor warnten.
die judenhasser feiern fröhliche urständ. ob nun bei den white power freaks oder bei den muslims
das hilft aber alles nichts, ein nach un- und völkerrechts- und menschenrechtsmaßstäben sowie den kriegsverbrechendefinitionen, die man sich selbst gesetzt hat, versuchter bis tatsächlicher genozid oder eine ethnische säuberung mit massiven kriegsverbrechen ist offensichtlich, ob nun in den foren antisemiten rumspuken und ihren rotz ablassen oder nicht.
es gibt auch kein existenz“recht“ für nationen. so wenig wie es eine „staatsräson“ im grundgesetz oder sonstwo gibt…
@Ernst Blutig
Das glaube ich nicht, dass es Antisemitismus ist wenn man Juden wegen einem Völkermord kritisiert. Die Medien berichten nicht über den täglichen Bombenabwurf auf Zivilisten. Es wurden an diesem Freitag bei einem Angriff drei Generationen einer Familie getötet. Vierzehn Tote einer Familie in Gaza-Nord.
Die Kritik an Juden, ihrem Land und Juden in anderen Ländern ist aufgrund der Nicht-Einhaltung von Menschenrechtskonventionen und Genozidkonvention gerechtfertigt.
Die Kriegsverbrecher sind die Juden und die Amerikaner.
Die Siedler und Vertreibung von Palästinensern haben den Zweck der Ausweitung des jüdischen Lebensraumes.
Ein Existenzrecht für Länder scheint es doch zu geben. Darüber müsste bei den Vereinten Nationen was zu finden sein.
@Termolo: Dein Antisemitismus ist wirklich zum Kotzen 🤮🤮🤮